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1. Von 1789 - 1807 - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Ii- Napoleon 1. loses Heer ohne Manneszucht zu befehligen, das kein anderes Gesetz kennt als die Gewalt. Doch mit der würde des Oberbefehls ausgerüstet, stark durch die Gerechtigkeit und das Gesetz, werde ich jener kleinen Zahl mut-und herzloser Menschen Ehrfurcht vor den Gesetzen der Menschlichkeit und der Ehre einzuprägen wissen, die sie mit Füßen treten. Die Plünderer werden ohne Gnade erschossen. Kn mehreren wurde die Strafe bereits vollzogen. Aber ich habe auch mit Freuden bemerkt, mit welchem Eifer die guten Soldaten meiner Armee meine Befehle befolgten. Völker von Italien, das französische Heer kommt, um eure Fesseln zu sprengen. Das französische Volk ist ein Freund aller Völker, habt vertrauen zu uns; euer Eigentum, eure Religion, eure Sitten sollen geachtet werden! wir führen als großmütige Feinde Krieg, und nur gegen die Tyrannen, die euch unterjochen. 2. Napoleon und Deutschland. a) Erzbischof Dalberg1 an Napoleon. ... Die achtungswerte deutsche Nation seufzt in dem (Elend der politischen und religiösen Anarchie; seien Sie der Wiederhersteller ihrer Verfassung. ... b) Lossagungsurkunde der Mitglieder des Rheinbundes. Datiert und diktiert Regensburg am 1. August 1806.2 Die Begebenheiten der drei letzten Kriege, welche Deutschland beinahe ununterbrochen beunruhigt haben, und die politischen Veränderungen, welche daraus entsprungen sind, haben die traurige Wahrheit in das hellste ficht gesetzt, daß das Band, welches bisher die verschiedenen Glieder des deutschen Staatskörpers miteinander vereinigen sollte, für diesen Zweck nicht mehr hinreiche, oder vielmehr, daß es in der Tat schon ausgelöst sei. Das Gefühl dieser Wahrheit ist schon seit langer Zeit in dem herzen jedes Deutschen; und so drückend auch die (Erfahrung der letzten jähre war, so hat sie doch im Grunde nur die Hinfälligkeit einer in ihrem Ursprünge ehrwürdigen, aber durch den allen menschlichen Anordnungen anklebenden Unbestand fehlerhaft gewordenen Verfassung bestätigt. Hur diesem Umstande muß man ohne Zweifel die im 3 ah re 1795 im Reiche selbst sich hervorgetane Trennung zuschreiben, die eine Absonderung des Interesses desnördlichen und südlichendeutsch-land zur Folge hatte, von diesem Augenblicke an mußten notwendig 1 Dalberg war der einzige der geistlichen Kurfürsten, der sich aus der allgemeinen Säfularifation gerettet hatte. Dalberg träumte von einer deutschen rtationalfirche unter seinem Gberhirtentum. * (Bhitanm), Diplomatisches Handbuch, 2. Teil, S. 18.

2. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 169

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Renaissance auf der Unterstufe 169 öern vor allem die Ausbildung des Sölönerroefens (Landsknechte, Reisläufer) mit seiner Scheidung in Offiziere, die kommandieren, und Soldaten, die gehorchen, und mit den dadurch bedingten neuen taktischen Möglichkeiten. Kaiser Maximilian, von dessen „Reichsreform" die kleinen Schüler doch noch nichts begreifen, kann ihnen in seiner eigentümlichen Doppelstellung als „letzter Ritter" und „Vater der Landsknechte" und in seiner fast künstlerischen Freude an seinen schönen Geschützen sehr wohl vertraut werden? will man nicht ganz darauf verzichten, die Schüler wenigstens einen Blick in die Wunderwelt der Renaissance tun zu lassen, so wird man ihnen die Namen Rafael, Michelangelo, Lionardo, Tizian nennen und ihnen die bekanntesten Meisterwerke dieser Künstler nebst einigen Kirchen und Palästen im Bilde vorführen. Die literarische Entwicklung samt dem Humanismus muß man ganz ausschalten, da diese Dinge durchaus über dem Verständnis 12—13 jähriger Knaben liegen, von den politischen Vorgängen sind das Vordringen der Türken in (Europa und die Bildung des Habsburgischen Weltreichs natürlich in erster Linie darzustellen, die Kämpfe der Franzosen und Spanier um die Herrschaft über Italien dagegen können in deutschen Schulen wohl übergangen werden. fl uf d er © l) e r stufe liegen die Dinge ganz anders. Alles bisher Erwähnte kann hier in derselben weise durch eine selbständige Wiederholung auf Grund des Lehrbuchs wieder aufgefrischt werden, wie es für den Gang der mittelalterlichen (Beschichte vorgeschlagen wurde. Anderes aber bedarf besonderer, tieferdringender Betrachtung. An die Entdeckungen kann man eines der wichtigsten Kapitel der Handelsgeschichte anschließen, indem man die durch sie herbeigeführte Verlegung der Welthandelswege betrachtet, danach die anfangs sehr lebhafte Beteiligung der Deutschen an den neuen, Riesengewinne verheißenden Unternehmungen, endlich ihre allmähliche Verdrängung aus der vordersten Reihe der Handelsmächte und deren Gründe. Man kann diesen Faden gleich bis zum Niedergang der Hanse um die Mitte des 16. Jahrhunderts fortspinnen, um ihn später, beim Merkantilismus, wieder aufzunehmen. An den Entdeckungsreisen sollte ferner auf der (Dberstufe wohl auch die astronomisch-geographische Bedeutung für die Vorstellung vom Welt-gebäude hervorgehoben, und die weitere Entwicklung dieser vorsteüun- 1 «Eine gute Darstellung des Kaisers für das reifere Knabenalter ist „Kaiser Tuaf, der letzte Hitler" von Felix Salten. Berlin 1913.

3. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 223

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kriegsgeschichtliche Stoffe 223 der Überblick über die Kriegsgeschichte des 19. Jahrhunderts jedenfalls zeitigen: 1. (Es sieht schlechterdings nicht so aus, als werde der Krieg demnächst aufhören, die ultima ratio der Völker zu sein, und es ist furchtbar gefährlich, den Wunsch, daß dem so sein möchte, bestimmend sein zu lassen für unsere Zukunftsberechnungen - darum gilt es, ob man ihn nun wünscht oder fürchtet, jedenfalls bereit zu sein? 2. Hur die ganz großen, schwergerüsteten Mächte sind seit fast einem halben Jahrhundert von Kriegen verschont geblieben, gewiß nicht trotz, sondern wegen ihrer Rüstung, die jeden Angriff zu einem Wagnis von unberechenbarer Tragweite macht, wiederum also heißt es gerade für die Freunde des Friedens: Para bellum. Dabei muß die volkswirtschaftliche Seite der Frage kurz erörtert und die geradezu abgeschmackte Ansicht widerlegt werden, als seien die Rüstungsausgaben vergeudete Gelder ohne wirtschaftlichen (Ertrag. 3n Wahrheit haben Industrie und Handel von ihnen zweifellos lediglich mittelbaren wie unmittelbaren Gewinn. (Einbuße erleiden, falls sie übermäßig gesteigert werden, lediglich die kulturellen Aufwendungen des Staates; diese Gefahr muß im Rüge behalten und der Nachteil möglichst verringert werden. Bei der (Erörterung der allgemeinen Wehrpflicht2 ist die volkserzieherische Aufgabe der Armee stark zu betonen. 3n einer Seit, wo ein unverhältnismäßig großer Teil der Ration, nicht etwa nur die Fabrikarbeiter, eine hygienisch wenig zuträgliche Lebensweise zu führen gezwungen ist, ist das Stahlbad des Militärdienstes für solche, die überhaupt tauglich sind, sicherlich von großer Wichtigkeit; es verpflichtet aber diese Tatsache die Ausbildungsorgane — unter unseren Primanern sitzen künftige Offiziere —, mit diesem Reservoir an Volksgesundheit nicht zu wüsten, sondern zu bedenken, daß der Ruin des einzelnen Mannes auch eine Schädigung des Ganzen bedeutet. 5. Äutzere Politik. 3m Grunde genommen, muß der Unterricht, auch wenn er noch so sehr national bestimmt ist, alle wesentlichen Veränderungen der politischen Erdkarte, die im 19. Jahrhundert stattgefunden haben, behan- 1 Geschrieben vor dem Kriegsausbruch. 2 Nützlich wäre eine Übersicht (Gabelte) darüber, wann die allgemeine Wehrpflicht in den einzelnen Ländern eingeführt worden ist, und ob nur auf dem Papier, ob auch tatsächlich. Dabei kurze Schilderung des englischen Söldnerheeres und des Schweizer Milizwesens.

4. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 196

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
196 Die Neuzeit nahelegt, sondern daß es eine aristokratische ^ und eine demokratische Monarchie geben kann, vielleicht schon hier, sicherlich aber bei der Wiederholung des wichtigen Kapitels in prima werden die Schüler aus ihrem anderweit erworbenen wissen hierzu allerlei beisteuern. Die Erwerbung der Souveränität in Preußen durch die Großen Kurfürsten gibt Gelegenheit, diesen wichtigen staatsrechtlichen Begriff zu klären und schon darauf hinzuweisen, daß das wort nicht ganz dasselbe bedeutet, je nachdem man es vom Staate selbst oder vom Inhaber der Staatsgewalt aussagt (vgl. Ich stabiliere die souverainete wie einen rocher de bronce; Volkssouveränität). Der genauere Einblick in die Staatsverwaltung (Domänen« wirtschaft, Generalkriegskommissariat, Generaldirektorium, Kontribution und Hkzise, Kriegs- und Domänenkammern), wie er bei den großen Preußenherrschern üblich ist, ermöglicht, die Machtmittel und Werkzeuge der Staatsverwaltung, wenigstens in den Hauptzügen, den Schülern zu vergegenwärtigen. Das Inilitärwesen zur Zeit Friedrichs des Großen hat für Schüler aller Altersstufen viel Fesselndes - mit Hilfe etwa des voigtländer-fchen (Quelle nbuths2 können sie sich über Werbung, Ausbildung, Garnisonleben, Kantonalsystem, Strafen, Paraden usw. durch eigene Lektüre eine recht lebendige Anschauung verschaffen; die (Erzählung des Lehrers muß dann zeigen, wie meisterhaft der König dies Werkzeug benutzte und wie er als Strateg, durch die Not feiner Lage und die eigene Genialität getrieben, zeitweilig der Kriegführung feines Jahrhunderts vorauseilt. Huch Tertianer fesselt schon der Gegensatz von (Ermattungs-und Vernichtungsstrategie. Bei der großen Kolonisationspolitik der Westmächte läßt sich, ebenso wie bei der griechischen Kolonisationsgeschichte, wieder die Vieldeutigkeit des Begriffs Kolonien gut an Beispielen veranschaulichen: Siedlungskolonien (das Kapland die einzige holländische; warum?), Handelsniederlassungen, Flottenstützpunkte, sogar Strafkolonien (La-qenne, Sydney). Huf der Oberstufe muß, neben der selbstverständlichen wieder- 1 stuf der Oberstufe zu behandelndes Musterbeispiel: Das von der Gentry regierte England des 18. Jahrh, mit den beiden flbelsparteien der Whigs und der Tories. s Hr. 24: preußisches Soldatenleben in der Friderizianischen Seit.

5. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 19

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Der niedersächsisch-dänische Krieg 19 Herzog zu Friedland, Unsern Kriegsmt, Kämmerer und ©bristen, gewählt wegen seiner von Jugend auf Unsern vorfahren am Reich und Uns selbst gegen den (Erbfeind des christlichen Hamens, in Friaul und auch während der ganzen Dauer des erregten Aufstandes zum Teil auf eigene Unkosten mit heroischer Tapferkeit erzeigten ansehnlichen, ersprießlichen Kriegsdienste und (feiner) dabei in verschiedenen Kommandos erlangten Kriegsunffenfchaft und =erfahrung, was Uns billigerweife Ursache gibt, ein besonderes großes vertrauen in Sr. £. Person zu fetzen. Damit nun derselbe... Unserer Kais. Intention nachzukommen wisse, geben Wir ihm dieselbe hiermit allergnädigft zu vernehmen, daß, wie wir zu diesen U)affen... zu greifen von Unfern Widersachern gezwungen worden, Unsere Meinung dahin gerichtet (ist), daß dieselben (Waffen)... allein zur Wiederherstellung des Friedens ... durch die hierzu von Gott und aller Völker Recht erlaubten Mittel geführt... werden. Da nun hierzu vornehmlich von Röten (ist), daß unter dem Kriegsvolk starke disciplina gehalten werden, sine qua bella nihil aliud quam magna sunt latrocinia...: so wird er die (Erhaltung ... solcher... Disziplin sich ... vornehmlich angelegen sein lassen, die unrechtmäßigen exactiones über dasjenige (hinaus), was die tägliche Rotdurft erfordert, wie auch das uuchriftliche Brennen, Sengen, Brandschatzen, Rauben, Schänden und Rotzwängen ehrbarer Frauen und Jungfrauen durch scharfe exemplarische Bestrafung abstellen______________ (Es wird auch S. £ beflissen sein, wo durch sanfte politische Mittel ...die Gemüter zu gewinnen... sich Gelegenheit bieten würde, solche zu ergreifen, die Waffen aber allein gegen die halsstarrigen Feinde zu gebrauchen______ vornehmlich, daß er den praetextum der Religion, dessen Unsere Feinde bisher am allermeisten zur Verdeckung ihrer rebellischen Anschläge und Interessen sich meisterlich bedient (haben), so viel (als) möglich benehmen (möge..., soll er) denjenigen, die zu Unserm Gehorsam treten, von Unsertwegen zusagen..., sie in ihrer Religion und den Zeremonien der Hugsburgifchen Konfession nicht zu beinträchtigen. b) Das Restitutionsedikt. 6. März J629.1 Weil nun (im Augsburger Religionsfrieden) diejenigen Stifter und Klöster, so dem Rom. Reich ohne alle Titittel unterworfen2, von denjenigen, so in der anderen (Stände) territorio gelegen und also nicht unmittelbare Stände find, abgesondert3 (werden) und disponiert wird, daß es mit solchen unmittelbaren Stift- und Klöstern bei der Ordnung, die ein jeder Stand vor dem Paffauifchen Vertrag mit solchen eingezogenen und verwendeten Gütern gemacht (hat), gelassen... werden solle, so schleußt ftch’s4 unwidersprechlich, daß diejenigen mittelbaren Stift- und Klöster, so nicht vor dem Passauischen Vertrag, sondern erst hernach... eingezogen (worden sind), ausgenommen 1 Bet Ioh. (Ehr. Lünig a. a. (D. I 800—808. 2 v. H. reichsunmittelbar. 3 unterschieden. 4 folgt daraus

6. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 25

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 25 dessen Lager zu nehmen: so wenig Zeit ließ er dem bestürzten Gegner, war der stusgang des Kampfes unsicher, so schickte er alle Pferde fort, vor allem sein eigenes; denn dann war für einen jeden der Zwang auszuharren um so stärker, wenn ihm so das Mittel zur Flucht genommen war. Bei seinen Soldaten sah er nicht so sehr auf den Charakter und das Rufzere, als vielmehr auf die Körperkräfte; bei ihrer Behandlung bediente er sich gleicherweise der Strenge wie der Nachsicht. Die Zügel zog er nicht überall und immer an, sondern nur, wenn der Feind in nächster Nähe stand. Dann aber verlangte er eine eiserne Manneszucht: er gab weder die Zeit zum Hufbruch noch zum Treffen vorher bekannt, sondern die Soldaten sollten jeden Augenblick völlig bereit sein, ihm seinem Wunsche gemäß überallhin zu folgen. Nicht mit allen vergehen feiner Soldaten nahm er es gleich genau und bestrafte sie nicht nach ihrer Größe, aber gegen Deserteure und Aufrührer schritt er rücksichtslos ein und verhängte über sie äußerst strenge Strafen; sonst war er nachsichtig. Bisweilen nach einem großen siegreichen Kampfe erließ er ihnen den Dienst und gab ihnen alle Freiheit, sich auszutoben. Bei öffentlichen Ansprachen nannte er sie nicht Soldaten, sondern bediente sich der schmeichelhafteren Bezeichnung „Kameraden". Durch alle diese Dinge weckte er in seinen Soldaten treue Hingabe und äußerste Tapferkeit. Zu einer Meuterei kam es in den gallischen Kriegen zehn Jahre hindurch überhaupt nicht, dagegen einigemal in den Bürgerkriegen; doch kehrten die Soldaten schnell wieder zu ihrer Pflicht zurück, aber nicht etwa, weil der Feldherr Nachsicht geübt hätte, sondern weil er sein Ansehen ihnen gegenüber geltend zu machen verstand; denn nie wich er vor den (Empörern zurück, sondern trat ihnen stets entgegen. ß) Cäsar als Regent. (Eaffius Dio Xl1ii 43ff. Cäsar trug auf Grund eines Senatsbeschlusses das Gewand eines Triumphators bei allen öffentlichen Festlichkeiten, ferner erschien er stets und überall im Schmucke des Lorbeerkranzes. Den Titel Imperator führte er nicht mehr allein im alten Sinne, wie andere und er selbst ihn oft nach siegreichen Kriegen erhalten, sondern man gab ihm zuerst und für alle Zeit diesen Titel als (Eigennamen, so wie ihn noch jetzt die Herrscher haben. Ja, man verstieg sich in der Schmeichelei so weit, auch seinen Söhnen und (Enkeln diesen Titel zuzuerkennen, obwohl er keine Kinder hatte und bereits betagt war. Infolgedessen ging dann diese Bezeichnung auf alle späteren Kaiser als besonderes Kennzeichen der höchsten Gewalt, ebenso wie der Name Cäsar, über.

7. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 9

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Der Bundesgenossenkrieg 9 4. Der vundesgenofsenkrieg. a) 3ur vorgeschichte des Bunbesgenoffenkrieges. 5lppian, Bürgerkriege 1 34. 35. Der Ursprung (des Bunbesgenoffenfrieges) war folgenber. Der Konsul Fulvius Flaccus war es vornehmlich, der zuerst ganz augenscheinlich die Italiker dazu aufreizte, das römische Bürgerrecht zu forbern, bamit sie, anstatt Untertanen zu fein, Anteil an der Herrschaft gewännen. Ais er einen entfprechenben Antrag einbrachte und mit Lntfchie-benheit babei beharrte, entfernte ihn der Senat, inbem er ihn mit der Führung eines Felbzuges betraute. tdährenb besfelben war fein Konsulat abgelaufen; er würde nachher zum Volkstribunen gewählt, und zwar ließ er es sich angelegen fein, auf die Seite des jüngeren Gracchus zu treten, der anbere ähnliche Anträge zugunsten der Italiker einbrachte wie er selbst. Als beibe ermorbet worben waren, steigerte sich die (Erregung der Italiker ganz gewaltig. Nach jenen Männern versprach der Volkstribun Livius Drufus, der Sproß eines der vornehmsten Geschlechter, den Italikern auf ihre Bitten, von neuem ein Gesetz über die Verleihung des Bürgerrechtes einzubringen; beim das war ihr bringenbfter Wunsch, weil sie barin das einzige Mittel erblickten, mit einem Schlage aus Untertanen selbst Herrscher zu werben. b) Die Verfassung des italischen Bunbesftaates. Dioöor Xxxvii 2. In den Kampf mit Den Römern traten ein die Sammiter, Asculaner, Lucanier, picentiner, Holaner sowie anbere Staaten und Stämme; unter ihnen war die angesehenste und größte Stadt Corfinium, die soeben zur gemeinsamen Bunbeshauptftabt der Italiker erhoben worben war. hier schufen sie alle Einrichtungen, die einer großen Stadt und einem Reiche Festigkeit zu geben geeignet sinb. So richteten sie einen geräumigen Marktplatz ein und erbauten ein Rathaus; auch alle Kriegsrüstungen trafen sie in umfaffenbem Maße und brachten bebeutenbe (Selbfummen und große Lebensmittelvorräte zusammen. Sie errichteten ferner einen gemeinsamen Senat von 500 Mitgliebern; aus biefer Körperschaft sollten die Männer gewählt werben, die roürbig wären, das vaterlanb zu regieren, und fähig, durch ihren klugen Rat für das Xdohl des Ganzen zu sorgen. Dem Senat übertrugen sie auch die Verwaltung des Krieges, inbem sie die Senatoren mit unbeschränkter Gewalt ausstatteten. Diese erließen nun ein Gesetz, wonach alljährlich 2 Konsuln und 12 Prätoren gewählt werben sollten. 3u Konsuln machten sie (Q. Pompäbius Silo, einen Ttcarfer, den ersten seines Stammes, und ferner den Sammiter (T. Quellenfamnilung I, 5. Rappaport: Römische (Beschichte Ii 2

8. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 11

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla ] \ b) Die Proskriptionen Sullas, ctppian, Bürgerkriege I 95. 96. Die Hamen von etwa 40 Senatoren und ungefähr 1600 Rittern ließ Sulla in Verzeichnissen bekanntgeben und erklärte sie damit als zum Tode verurteilt. Lr scheint der erste gewesen zu sein, der die Hamen derer, die er mit dem Tode bestrafte, für die Öffentlichkeit auszeichnen ließ, der für die Mörder Ehrengeschenke, für die Angeber Belohnungen, für die aber, die den verurteilten Unterschlupf gewährten, Strafen aussetzte. Bald darauf fügte er die Hamen1 weiterer Senatoren hinzu. Andere wurden verbannt, bei anderen die Güter eingezogen. Gegen die aus der Stadt Geflüchteten wurden Kundschafter entsandt, die alles durchsuchten und die verurteilten töteten. Huch zahlreiche Italiker wurden getötet oder verbannt oder ihre Güter eingezogen, und zwar traf dies alle, die Carbo, Horbanus oder Ittarius oder auch einem von deren Befehlshabern sich gehorsam erwiesen hatten, wegen dieser vergehen wurde in ganz Italien strenges (Bericht gehalten und die verschiedensten Hnklagegründe vorgebracht; es konnte einer als Führer oder als Soldat am Kampfe teilgenommen, Geld beigesteuert oder eine andere Dienstleistung erwiesen haben, ja auch nur bei einer Beratung gegen Sulla anwesend gewesen sein, vornehmlich war es dabei auf die Reichen abgesehen. Rls gegen einzelne keine Klagen mehr vorzubringen waren, ging Sulla gegen ganze Städte vor und bestrafte auch sie: er zerstörte ihre Burgen oder riß ihre Mauern ein oder legte ihnen gemeinsame Geldbußen auf oder richtete sie durch die schwersten Abgaben zugrunde. 3n den meisten Städten siedelte er seine alten Soldaten an, um so in ganz Italien Besatzungen zu haben. Ihnen gab er die Ländereien und Däuser, die er den Städten weggenommen, und erzeugte damit bei ihnen eine völlig ergebene Gesinnung, die ihm noch nach seinem Tode treu blieb. Denn da sich die Veteranen klar darüber waren, daß ihr Besitz nur gesichert sei, wenn alle Verordnungen Sullas in Kraft blieben, traten sie auch nach seinem Tode für seine Sache ein. c) Sulla als Alleinherrscher. flppiatt, Bürgerkriege I 100. Sulla stand wie ein wahrer König als Diktator über den Konsuln, vor ihm, dem Diktator, wurden 24 Beile hergetragen, so viele wie einst vor den Königen; auch umgab er sich mit einer starken Leibwache. Die (Besetze hob er z. T. auf und gab dafür andere. So verbot er, die prätur vor der Quästur zu bekleiden und das Konsulat vor der Prätur; auch sollte man nicht, ehe 10 Jahre vergangen waren, dasselbe Amt zum 1 Die Gesamtzahl der präskribierten gibt Valerius Maximus 9, 2. 1 (ein römischer Schriftsteller z. Z. des Kaisers Tiberius) auf 4700 an.

9. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 3

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Die Reformbestrebungen der Gracchen 3 c) Das Huftreten des L. Gracchus, piutarch, 2. Gracchus 5. 6. Zu den Gesetzesanträgen (des <1. Gracchus), durch die er die Gunst des Volkes gewann und die Macht des Senates brach, gehörte zunächst ein Kckergesetz, das Den Hrmen die Staatslänöereien zuteilte. Lin Mi-litärgesetz ferner bestimmte, daß die Kleidung vorn Staate zu liefern sei, und daß den Soldaten hierfür nichts von ihrem Solde abgezogen werden dürfe; auch sollte niemand unter 17 jähren zum Heeresdienste ausgehoben werden. Lin Bundesgenossengesetz verlieh den Italikern das gleiche Stimmrecht wie den römischen Bürgern. Lin Getreidegesetz verschaffte der armen Bevölkerung die Möglichkeit, billig einzutaufen. Schließlich gehörte dazu ein ctntrag über die Besetzung der Richterstellen, durch den er der Macht der Senatoren den größten Abbruch tat. Bisher nämlich hatten diese allein in den Prozessen Recht gesprochen und waren daher beim Volke wie bei den Rittern gefürchtet; Gracchus nun wollte zu (den) 300 Senatoren 300 Ritter hinzuwählen und mit diesen 600 gemeinsam die (Berichte1 besetzen. Das Volk nahm dieses Gesetz nicht nur an, sondern beauftragte ihn auch damit, die Richter aus den Rittern zu wählen. Damit gewann Gracchus eine fast monarchische Gewalt, so daß selbst der Senat sich jetzt seine Ratschläge gefallen lassen mußte. Gracchus beantragte ferner die Entsendung von Kolonien, den Bau von Straßen und die (Errichtung von Kornspeichern. Die Durchführung aller dieser Maßnahmen leitete und überwachte er selbst und zeigte bei diesen so umfangreichen und langwierigen Unternehmungen niemals irgendwelche (Ermüdung; vielmehr führte er mit wahrhaft bewundernswerter Schnelligkeit und Arbeitskraft eine jede Maßregel zu Lude, als ob gerade sie die einzige wäre. Infolgedessen mußten selbst die, die ihn gründlich haßten und fürchteten, seine alles durchdringende, erfolgreiche und zielbewußte Tätigkeit bewundern. 2. Der Krieg gegen 3ugurtha. a) Die Bestechlichkeit des römischen Adels. Saltuft2, Der Krieg gegen Jugurtha 26—28. (Hach der Übergabe von dirta) ließ jugurtha ctöherbal unter Martern hinrichten und ferner alle erwachsenen Humider und die (italischen) Kaufleute, sowie sie mit den Waffen in der Hand betroffen wurden, ohne Unterschied niedermachen. Ris diese Vorgänge in Rom bekannt geworden waren und die Beratung darüber im Senate begonnen hatte, bemühten sich eben jene Helfershelfer des Königs, die Verhandlungen zu unterbrechen und zu verschleppen, indem sie bald ihren persön- 1 Die (Berichte wurden dann durch L. Gracchus ausschließlich den Rittern übertragen. 2 86—34.

10. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 4

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 I. Die Zeit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei lichen Einfluß aufboten, bald ihre Gegner verunglimpften. Huf diese Weise glaubten sie, die gräßliche Tat in milderem Lichte erscheinen lassen zu können, hätte nun nicht der erwählte Volkstribun C. Ittemmius, ein leidenschaftlicher Mann und abgesagter Feind des Kdels, das Volk darüber aufgeklärt, daß es sich hier um die Bemühungen einiger weniger Parteigänger handele, dem Jugurtha die Folgen seiner Schandtat zu ersparen, dann hätte sich sicherlich infolge der andauernden Verzögerung der Beratungen die allgemeine Empörung in nichts verflüchtigt. So wirksam waren die Beziehungen und das Geld des Königs. Aber der Senat hatte doch im Bewußtsein seiner Unterlassungssünden Hngst vor dem Volke, und so beschloß er, nach der Lex Sempronia den künftigen Konsuln Humidien und Italien als Wirkungskreise zuzuweisen. Zu Konsuln wurden P. Scipio Nasica und £. (Ealpurnius) Bestia gewählt; dem (Ealpurnius fiel Humidien, dem Scipio Italien zu. Dann wurde das Heer, das nach Afrika übersetzen sollte, ausgehoben und die Bewilligung des erforderlichen Soldes sowie der übrigen Kriegsbedürfnisse beschlossen. 3ugurtha traf die Nachricht von diesen Maßnahmen ganz wider sein Erwarten, hatte doch bei ihm der Gedanke festgestanden, daß in Rom für Geld alles zu haben sei. Er schickte nun seinen Sohn und mit ihm zwei seiner vertrauten als Gesandte an den Senat und wies sie, wie die, die er nach hiempfals Ermordung abgesandt hatte, an, möglichst jedermann mit Geld zu gewinnen. b) Die Schandtaten römischer Offiziere. Saltuft, Der Krieg gegen Iugurtha 32. Die Offiziere, die Bestia in Humidien an der Spitze des Heeres zurückgelassen, folgten dem Beispiel ihres Feldherrn und begingen zahllose Schändlichkeiten. Die einen ließen sich bestechen und gaben Jugurtha die (von ihm ausgelieferten) (Elefanten zurück, andere verkauften ihm die Überläufer, ein Teil plünderte in Gebieten, mit denen man gar nicht im Kriege lag. So furchtbar war die Habgier, die wie eine schleichende Krankheit über sie alle gekommen. c) Marius. Salluft, Der Krieg gegen Iugurtha 63. Schon früher ließ dem Marius sein leidenschaftliches verlangen nach dem Konsulat keine Ruhe, von der Tatsache abgesehen, daß er nicht einer adligen Familie angehörte, besaß er sonst alte Eigenschaften, die zur Bekleidung eines solchen Rmtes befähigen, im Überfluß: er war ein tätiger, rechtlich gesinnter Mann und verfügte über umfassende militärische Kenntnisse,- im Kriege war er ehrgeizig, im Frieden bescheiden; Sinnenlust und Lockungen des Reichtums hatten keine Gewalt über
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