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1. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 24

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Ii. Die Begründung der Monarchie auf dem linken Flügel des pompejus, wie befohlen, zum Angriff vor, und die ganze Masse der Logenschützen schwärmte aus. Ihrem Angriff war Cäsars Reiterei nicht gewachsen, sondern begann langsam aus ihrer Stellung zu weichen. Des Pompejus Heiter drängten um so eifriger nach; sie begannen sich jetzt schwadronsweise zu entwickeln und ein Umgehungsmanöver gegen die offene Flanke des Feindes auszuführen. Diesen Augenblick ersah Cäsar und gab den Truppen der vierten Schlachtlinie, die er aus acht Kohorten gebildet, das Zeichen zum Angriff. Sie stürmten schleunigst vor und warfen sich im Ansturm mit solcher Wucht auf pompejus’ Reiter, daß niemand von ihnen widerstand, sie vielmehr Kehrt machten und ihre Stellung räumten, ja in wilder Flucht alsbald die höhen der Berge zu erreichen suchten. Ais die Reiter aus dem Felde geschlagen waren, wurden die Bogenschützen oder Schleuderet, denen jetzt jede Bedeckung fehlte, sämtlich niedergemacht. ®hne Aufenthalt umgingen nun diese Kohorten den linken Flügel der Pompejaner, die auch jetzt noch weiterfochten und geschlossen Widerstand leisteten, und griffen sie im Rücken an. Gleichzeitig ließ Cäsar sein drittes Treffen, das bisher ruhig in feiner Stellung geblieben war, vorgehen. So lösten nunmehr frische Mannschaften mit unverbrauchten Kräften die erschöpften ab, während andere im Rücken angriffen; unter diesen Umständen konnten die Pompejaner nicht länger widerstehen und wandten sich sämtlich zur Flucht. Als Pompejus seine Reiterei geschlagen und gerade den Teil des Heeres, auf den er das größte vertrauen gefetzt, in völliger Verwirrung sah, schwand auch seine Zuversicht zu den übrigen Truppen: er verließ das Schlachtfeld und ritt geradeswegs ins Lager. Schon waren die Soldaten (Eäfars innerhalb der Verschanzungen, da schwang sich Pompejus, der die Feldherrnabzeichen von sich geworfen, auf ein Pferd, jagte durch das Hintertor aus dem Lager hinaus und sprengte mit verhängten Zügeln geradeswegs nach Larissa. e) Die Herrschaft Cäsars. a) Cäsar als Feldherr. Suetort, Cäsar 60. 65 67. 69. Line Schlacht schlug Cäsar nicht lediglich nach einem vorgefaßten Plane, sondern je nach der Gelegenheit, die sich gerade bot; oft griff er sogleich vom Marsche aus an, bisweilen beim schlechtesten Wetter, wenn am wenigsten jemand auf fein vorgehen gefaßt war. Nur in der letzten Zeit ließ er sich zögernder auf einen Kampf ein; er meinte; je öfter er gesiegt habe, um so weniger dürfe er das Glück auf die Probe stellen, denn ein Sieg vermöge ihm nicht so viel einzubringen, wie eine Niederlage ihm rauben könne. Nie schlug er einen Feind, ohne ai^ch

2. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 30

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 B. Die Germanen Iii. Die erste Periode -er Völkerwanderung (166—375). Ausbreitung des germanischen (Elementes int römischen Reiche: s. Am4. 2. Angriffe germanischer Stämme aus das römische Reich. a) Die Markomannen: f. Ai 2 d. b) Die (Boten. Der Einbruch der (Boten unter Claudius (Boticus.1 Sofimos I 42. 43. 45. Um diese Zeit verbanden sich die übrig gebliebenen Skythen 2, deren Zuversicht sich angesichts des Verlaufes der vorangegangenen Züge sehr gesteigert hatte, mit den Herulern, peufen3 und (Boten. Sie sammelten sich an der Mündung des Tyras^, der sich in den pontos ergießt, und erbauten hier 60005 Fahrzeuge, auf denen sich 320 0006 Menschen einschifften. Dann segelten sie durch den pontos und machten zunächst einen Angriff aus das stark ummauerte Tomis, wurden aber zurückgeschlagen. Nach einem vergeblichen Angriff auf Kqzifos segelten sie durch den hellespont und weiter bis zum Hthos. Dort setzten sie ihre Schisse wieder instand und schritten nun zur Belagerung von Kassandreia und Thessa-lonike. Sie führten gegen die Mauern Maschinen heran und hätten die Städte binnen kurzem genommen, als sie vom Anmarsch des Kaisers (Claudius) hörten. Sie zogen nun in das Innere des Landes und plünderten alle Gebiete um Doberos und Pelagonia7. hier stießen sie auf die dalmatinische Reiterei und verloren 3000 Mann. Die übrigen ließen sich dann mit dem Heere des Kaisers in einen Kampf8 ein; nach starken Verlusten auf beiden Seiten wichen die Körner zwar zurück, griffen dann aber auf Wegen, die den Barbaren unbekannt geblieben waren, diese unversehens an und töteten 50 000 Mann von ihnen. (Ein anderer Teil der Skythen segelte um Thessalien und Griechenland herum, plünderte die dortigen Gegenden, konnte aber den Städten9 nichts anhaben, da man deren Mauern vorher instand gesetzt und auch sonst für alle Sicherheitsmaßregeln Sorge getragen hatte; die Menschen aber, die sie auf dem flachen Lande fanden, führten sie mit sich fort. Diejenigen Skythen, die aus der Schlacht, die ihnen Tlaudius bei ttaiffos geliefert hatte, entkommen waren, zogen unter dem Schutze ihrer Wagenburg nach Makedonien; bei dem herrschenden Mangel an 1 268—270. 2 Bei 3ofimos Gesamtname für die nördlich des pontos wohnenden Stämme. 8 Stamm der Bastarner. 4 Dnjestr. 6 Die anderen (Quellen nennen nur 2000. 0 Dies ist die Gesamtzahl der Teilnehmer an diesem Zuge, $rauen, Kinder und Knechte eingerechnet; ein Teil zog aber zu Lande. 7 3n Makedonien. 8 Schlacht bei tlaiffos 269. stuf zahlreichen Land- und Seezügen der vorangegangenen Jahre eroberten die (Boten und ihre Verbündeten u. a. Trapezunt, Ephesos und stthen.

3. Der große Kurfürst - S. 5

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Vertrag von Königsberg 5 seine Verpflichtungen auch nicht gehalten. Zudem kommt das Interesse der Evangelischen gegenüber den Katholischen in Betracht. Der Kurfüi ft ist auch ein Fürst im Reich — wer bars ihm zumuten, seine £anbe im Reich in bestänbiger Gefahr zu halten, wenn er vermag, es zu anbetn? „So lang Sie nun von vorbesagter Obligation von Polen nicht los sein, müssen Sie der ©hnmeisheit der Polen sowohl als der Vorsätzlichkeit Ihres $einbes halben jeberzeit in Gefahr stehen." Überbies „die ©Mi» gation nutzt der Republik in Polen nichts, fonbern bringt nur dem Könige und gelbgeizigen Senatoren Vortheil" — tvährenb es ein allgemeines Interesse der gesamten Evangelischen im Reich ist, daß der Kurfürst möglichst freie Hänbe habe. 2. Der Kurfurft an den Kaiser. Königsberg, 22. )an. 1656. [U.a. Vll, 514.] ... Ris nun unterbeffen bte Kön. tdrb. in Schweden bero Waffen aus dem Königreich Polen nach dem Königl. Theil Preußen gewenbet, auch, nachdem sie die vornehmsten und stärksten Orter ohne tdibeiftanb in bem-selben eingenommen und ihre anbete Armeen an sich gezogen, mit gesummter Hand in mein Herzogthum Preußen gerüefet, etwa eine halbe Meile von dieser meiner Restbenz bero Hauptquartier genommen, berselben alle Zufuhr gesperret, auch babet sich allerhand schwere und ansteckenbe Krankheiten unter meiner in biefer Stobt sich befinbenben Armee ereignet, und ich dabei gesehen, daß, wann ich gleich ein mehtes anstehen wollte, auch das Werk noch in etwas aufhalten mögen und mein £anb vollenbs zu Grunbe verberben und verwüsten ließe, ich bennoch, welches das größte und vornehmste gewesen, mich von niemand einiger Hilfe oder Assistenz wirklich zu getrosten, von jedermänniglich verlassen gestanden, und mir auch nicht die geringste Hoffnung durch meine an (E. K. Itt. Abgeschickte bar zu ge-machet worben; alle anbetn Diversiones auch, so von mir noch etwa zu machen gewesen, ohne Implizirung des h. R. Reiches nicht geschehen können, weswegen ich billig ein großes Bebenken gehabt; hiernächst ist mir solches alles von unterschiebenen hohen Grten beweglich fürgestellt und ich besmegen, und bamit dieser luißoerstctnb ohne Weiterung beigelegt werben möchte, von meinen geängftigten Unterthanen unterth. und wehmütigst angeflehet worben: So habe ich enblich zu Rettung meines Gewissens ... die von I. Kön. tdrb. in Schweden von neuem veranlaßten Tractaten mit bero bestoegen an-hero geschicktem Reichskanzler, dem Herrn Grasen Erich Ochsenstirn antreten und biefelben, so viel bei so einem Zuftanbe möglich, zu Lnbe bringen lassen müssen, gestalt dann biefelben den 7. biefes alhier in Königsberg geschlossen und den 10. so balbe barauf die Auswechselung der Ratificationen von beiben Theilen erfolget? ... 1 Der Vertrag von Königsberg (17. Ian. 1656) gab dem Kurfürsten zwar (Ermlanb, aber nicht die Souveränität, verpflichtete ihn aber nur 311 einer beschränkten Unterstützung.

4. Polen - S. 22

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 12. König Sobieffi vor Itiien ich messe weder mit der Kmarta1 noch mit der Elle: beschäftige mich nicht mit dem uns verbotenen Handel 2, lebe wie ein Schlachziz. Miß mit der (Elle, zum Teufel, und mit der Kroarta, mordt aber nicht; überfall nicht die Häuser deinesgleichen, stell' anderen nicht nach; benütze nicht dein Gewehr Gegen den Nachbarn und Freund, sondern gegen die Feinde des Vaterlands. . .. Lebe ehrlich in der Welt und nach Gottes Gebot, dann bist du für mich ein echter Edelmann und ein kluger, und ich will dir's zuerkennen, daß du deiner Geburt entsprichst, und aus ihr und der Tugend den Rbel ableitest. 12. König Sobieffi vor Wien 1685. Brief des Königs an feine Gemahlin (Räumers historisches Taschenbuch 1848 S. 308 ff.). 3n den Zelten des Veziers am 13. September in der Nacht? Ewig sei dem allmächtigen Gott Lob und preis! Er hat unserem Volke den Sieg gegeben und ihm einen Triumph bereitet, wie die vergangenen Jahrhunderte keinen gesehen haben. Die ganze Artillerie, das gesamte Lager der Türken, unermeßliche Reichtümer sind in unsere Hände gefallen; die Laufgräben und die umliegenden Felder sind bedeckt von den Leichnamen der Ungläubigen, und die Übriggebliebenen fliehen in der höchsten Bestürzung. Jeden Augenblick bringen uns unsere Leute Kamele, Maultiere, Ochsen, Schafe, die der Feind mit sich führte; auch Gefangene in unzählbaren Mengen und sehr viele Überläufer, letztere größtenteils gut ausgerüstete und berittene Renegaten, kommen fortwährend hier an. Der Sieg war ein so plötzlicher und unerwarteter, daß man sich in der Stadt sowohl als im Lager in der höchsten Unruhe befand, weil man jeden Augenblick die Rückkehr des Feindes erwartete. Hn Pulver und an Munition hat er wohl für eine Million Wert hier zurückgelassen. Der Vezier hat bei seiner Flucht alles zurückgelassen und nichts behalten als seine Kleidung und sein Pferd. Ich 16in es, der sich zu seinem Erben eingesetzt hat; denn der größte Teil seiner Reichtümer ist in meine Hände gefallen. Ris ich, mit der ersten Linie vorrückend, den Vezier vor mir hertrieb, begegnete ich einem seiner Leute, der mich in das Innere seiner (Bezelte einführte; diese allein bedecken einen Flächenraum von der Größe der Stadt Warschau oder Lemberg. Aller Dekorationen und Fahnen, die man gewöhnlich vor dem Vezier herträgt, 1 (Ein hohlmaß. 8 Nach dem Beschlusse des Reichstags von 1633 durfte kein Adeliger Handelsgeschäfte betreiben, Schankhäuser halten oder städtische Ämter bekleiden. Ulan vgl. auch den „Gesch. d. Deutschen" I S. 155 erzählten Vorfall 8 Die Befreiung Wiens fand am 12. September statt.

5. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 9

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Erstürmung des Inalakoff 9 über erhob sich der mit Geschützen dicht besetzte „Grüne Hügel" - unsere Truppen hatten Befehl, ihn zu besetzen. Seit mehreren Stunden war unser Feuer stärker geworden; die Festung schleuderte als Antwort darauf ununterbrochen schlecht gerichtete Geschosse, plötzlich schweigen unsere Batterien, eine Ratete saust durch die Luft: das Zeichen zum Angriff. Unsere Kolonnen stürzen sich im Sturmschritt auf den Grünen Hügel; wiederum zeigt sich jenes wunderbare Ungestüm und die Kühnheit, worauf die unzerstörbare Kraft des französischen Heeres beruht. Unsere Leute scheinen vorwärtsgetragen zu werden aus dem Pulverdampf der (Beschütze, die ihnen entgegendonnern; sie stürmen schneller, als ihre Führer es hoffen. Kaum sind sie vorgegangen, so hört man rufen: „Die Rothofen sind schon in der Schanze! . . ." Leider traf unsere Truppen das Schicksal, das bei uns so oft den Gedanken und den Personen beschieden ist: der Sturmlauf ging über das Ziel hinaus. Hinter der eroberten Schanze erhob sich mitten im heißen Pulverdampfe der Ittalafoff wie eine heldenmütige Herausforderung an die Tapferkeit der unsrigen. Unsere Soldaten blieben nur einen Augenblick da stehen, wo sie haltmachen sollten; sie stürmten sofort weiter; vergeblich blasen die Trompeten zum Rückzüge, sie gehorchen nur einer inneren Stimme, die ihnen unaufhörlich zuruft: vorwärts! (Einige kommen so bis zum Graben des Turms, sie können nicht hinunterkommen, die Russen empfangen sie mit Geschütz- und Gewehr-feuer, jeder Schutz tötet oder verwundet. Don dichtem Kugelhagel gepeitscht, von Bomben zerschmettert, von Granaten zerrissen, erreichen unsere Truppen den Hügel, den sie nicht hatten überschreiten sollen. Der Feind benutzt die Unordnung, die unsrigen verlieren die Stellung, die sie mit so glücklicher und gewaltiger Anstrengung erobert hatten. Aber die Russen hatten nicht mit dem Ungestüm gerechnet, das bei uns aus einer Menge Menschen ein einziges Wesen, ja eine einzige Seele macht, unbezwingbar bis zum Tode. Unsere Angriffskolonnen bilden sich in wenigen Augenblicken von neuem und stürzen sich zum zweiten Riale auf das Hindernis, das sie schon überwunden hatten; wütend über den Mißerfolg, finden sie das Ungestüm ihres ersten Angriffs wieder. Den mit ihrem Blute bezeichneten Weg, wo der Sturm des Kartätschen-fcuers rast, wo die Granaten zwischen Leichen platzen, legen sie wiederum zurück, ein (Drkan von Menschen gegen einen Vrkan von (Eisen. Sie bringen bis zur Schanze vor, sie werfen sich in die feindlichen Bajonette. . . . Die Russen werben aus ihrer Stellung vertrieben, unsere Fahne wird aufgepflanzt, und vom Hügel werden nun gegen sie die fürchterlichsten Angriffe gerichtet. . . . Quellenfammlung Ii, 132 : Dietrich, Frankreich I 2

6. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 10

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Napoleon und Österreich 1859 4. Eindruck der Ziegernachricht in Paris? Ls ist unmöglich, den Eindruck zu beschreiben, den die Einnahme von Sewastopol in Paris hervorgerufen hat! In der (Beschichte gibt es vielleicht kein Beispiel von solcher Hartnäckigkeit in der Verteidigung und von solcher Entschlossenheit im Angriff. Mit fieberhafter Ungeduld erwarteten unsere Truppen das Zeichen zum Sturme. Unsere Soldaten haben die Ansicht der Diplomaten und die (Drafel der Politiker Lügen gestraft — sie haben Sewastopol genommen! U)as wird nun aus den Hoffnungen und Plänen, die sich auf den Widerstand der Russen und die Erfolglosigkeit der Verbündeten stützten? Die Kanonen, welche die letzten Mauern von Sewastopol niederwarfen, hallten durch ganz (Europa wider, und sie können besser als alle Protokolle die Unsicheren stärken, die Unschlüssigen entschieden machen und die Stolzen, die Verehrer der Gewalt und des Zufalls zum Nachdenken bringen. B. Der italienische Krieg. Napoleons Anrede an den österreichischen Botschafter am \. Zanuar 1859? 3ch bedauere, daß unsere Beziehungen zu Ihrer Regierung nicht so gut sind wie früher. Aber ich bitte Sie, dem Kaiser zu sagen, daß meine persönlichen Gesinnungen für ihn sich nicht geändert haben. 2. Aufruf Napoleons an das französische Volk? Palast der Guilerien, 7. Mai 1859. Franzosen! Österreich hat sein Heer in das Gebiet des Königs von Sardinien einrücken lassen und erklärt uns damit den Krieg. (Es verletzt damit die Verträge und bedroht unsere Grenzen. ... Da Piemont die Bedingungen, die den Frieden sichern sollten, angenommen hatte, so fragt man sich nach dem Grunde dieses plötzlichen (Einfalls: Österreich hat es nämlich so weit getrieben, daß es bis zu den Alpen herrschen, oder daß Italien bis zur Adria frei sein muß; denn jedes in diesem Lande unabhängig gebliebene Gebiet bildet für seine Macht eine Gefahr. Bis jetzt ist Mäßigung die Richtschnur meines Handelns gewesen, nunmehr wird tatkräftiges vorgehen meine höchste Pflicht. Frankreich muß zu den Waffen greifen und entschlossen (Europa zurufen : „Ich will keine Eroberungen machen, aber ich will auch ohne Schwäche meine volkstümliche und überlieferte Politik aufrechterhalten; ich beobachte die Verträge, falls man sie nicht mir gegenüber verletzt; ich achte das Gebiet und die Rechte der neutralen Mächte, aber ich erkläre offen meine Hinneigung zu einem Volke, dessen Geschichte der 1 Constilutionnel in Nr. 255 öahr 1855) der Kölnischen Zeitung. 2 Comte de Utaugnt), Cinquante ans de souvenirs S. 1. 8 La politique impäriale S. 293.

7. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 11

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Schlacht bei Magenta 11 unsrigen verwandt ist und das unter fremdem Joche seufzt." Frankreich hat mir eine hinreichend starke Macht gegeben, um die Beschützer der Unordnung zu vernichten. . . . Seine natürlichen Bundesgenossen sind immer diejenigen gewesen, die die Veredlung der Menschheit wollen, und wenn es zum Schwerte greift, so geschieht es nicht, um zu herrschen, sondern um zu befreien. Der Zweck dieses Krieges ist also, Italien sich selbst zurückzugeben und nicht ihm einen anderen Herrn aufzudrängen, und wir werden an unseren Grenzen ein befreundetes Volk haben, das uns seine Unabhängigkeit verdankt. wir wollen in Italien nicht Unruhe stiften, noch die Macht des heiligen Vaters erschüttern, den wir wieder auf seinen Thron gesetzt haben, sondern von ihm den fremden Druck nehmen, der auf der ganzen Halbinsel lastet. . .. wir wollen auf jenem klassischen Boden, auf dem wir so viele Siege erfochten haben, die Spuren unserer Väter wiederfinden- gebe (Bott, daß wir ihrer würdig seien! Hifo Mut und Einigkeit! wir werden wiederum der Welt zeigen, daß unser Land nicht entartet ist. Die Vorsehung wird unsere Anstrengungen segnen; denn heilig ist in (Bottes Bugen die Sache, die sich stützt auf Gerechtigkeit, Menschlichkeit, siebe zum vaterlande und zur Unabhängigkeit. 3. Die Schlacht bei Magenta. 4. Juni *859.1 Der Marschall Canrobert reitet eilig auf einen von dichtem Qualm eingehüllten häuserhaufen zu, es ist Ponte-vecchio-di-Magenta. . . . 3ii dem Augenblicke, wo wir dort ankamen, hatte das Dorf, das in einigen Stunden siebenmal genommen und verloren wurde, einem österreichischen Gegenangriffe standzuhalten. Trotz heldenmütiger Huf-opferung mußten sich einige Kompagnien unter der Führung unerschrockener Offiziere vor den Massen, die der General (Bqulai heranführte, zurückziehen. Dieser warf immer neue Hngriffskolonnen auf diesem Teile des Schlachtfeldes in den Kampf mit der Beharrlichkeit eines Spielers, der alles auf eine Karte setzt. Das Gewehrfeuer raste durch das Dorf, zerschmetterte die Dachziegel und riß den Kalkbewurf von den Häusern. Der Marschall (Eanrobert führt die ersten Soldaten, denen er begegnet, in den Kampf zurück: „vorwärts, Kinder!" ruft er ihnen zu; „noch eine letzte Hnstrengung mit dem Bajonett." „vorwärts mit dem Bajonett!" wiederholen um ihn herum müde und doch feurige Stimmen, in denen die ganze Tatkraft nachzittert, die ein unbezwingbarer Wille den tiefsten Tiefen der Seele entreißen kann. Und die zerschossenen Kompagnien stürmen unter der Führung von tvffi- 1 Paul de lnolönes in Revue des Deux Mondes 1860. Iii S. 552ff.

8. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 12

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
] 2 Kampf um ponte-vecchio zieren, die fast alle verwundet sind, von neuem ins feindliche Feuer und in den Tod und zwingen den Feind zum Rückzüge, . . . Oie auf Ponte-vecchio gerichteten Geschütze schleudern Geschosse, die in ungeheurem Bogen über das Dorf hinwegfliegen, wo unsere Soldaten sich verschanzt haben, und fallen in die österreichischen Reihen. Rn der Eisenbahnbrücke wird Lanrobert mit Begeisterung von den Soldaten begrüßt, sie sind glücklich über die kräftige Hilfe, die er ihnen bringt und die den Erfolg ihrer langen Anstrengungen sichert. . . . wir kehren an den ®rt zurück, den wir soeben verlassen haben. Die (Österreicher haben ihren Angriff auf ponte-vecchio noch nicht aufgegeben. Der Marschall hält bei diesem Dorfe, dann durcheilt er von neuem die Linien der Scharfschützen, die die Zugänge verteidigen. Mitten im Feuer ruhig und doch auch leidenschaftlich, ist er überall, wo ein tatkräftiges Beispiel notwendig ist. jeder Soldat vernimmt seine abwechselnd freundlichen und befehlenden, heldenmütigen und vertraulichen Worte, die ihn bald vorwärtstreiben, bald zurückhalten. Während für uns aus diesem engen Raume, wo der Kamps wütete, die Stunden schnell dahineilten, führte der General Itcac-Htahon seine Umfassungsbewegung aus. Canrobert hatte den Grafen Dimercati abgeschickt, um sich über die Vorgänge beim zweiten Korps zu unterrichten. plötzlich sehen wir ihn im gestreckten Galopp auf uns zureiten. Die Freude über eine gute Nachricht steht aus seinem Gesicht geschrieben; er meldet uns, daß Magenta ... in der Hand der unsrigen ist. 3n diesem Augenblicke hielt Canrobert am Eingänge von Ponte-vecchio,- der Feind richtete auf das Dorf einen letzten Angriff. Das Feuer wurde immer heftiger; ich sehe noch die schlanken österreichischen Soldaten ... in ihren weißen Röcken und mit ihren blauen Mützen die Arme hochwerfen und neben ihren Gewehren fallen. Auf dieser blutigen Walstatt hielt der Tod reiche Ernte; (Eanrobert fühlte, daß der Sieg errungen war; dadurch, daß er den rechten Flügel schützte, hatte er die (Erfolge gesichert, die beim Beginn der Schlacht die Garde davongetragen hatte. Die (Einnahme von Magenta krönte nun das glückliche (Ergebnis des Kampfes. ... (Er richtet einige Worte an die Soldaten, die ihn umringen, auf sie geht die patriotische Freude über, die ihn erfüllt. Dann wendet er sich an den Hauptmann Dimercati und mich und befiehlt uns, schleunigst dem Kaiser zu melden, was er soeben erfahren hat. 4- vorsriede von Villafranca. 11- Juli 1859.1 Zwischen S. M. dem Kaiser der Franzosen und S. M. dem Kaiser von Österreich wird folgendes vereinbart: Die beiden Herrscher werden die Bildung eines italienischen Bundes 1 De (Tlercq, Vii S. 617.

9. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 27

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Wirkung der Verkündigung der Republik auf Paris 27 glück verantwortlich ist, abgeschafft und damit angesichts der Welt eine gerechte und zugleich heilbringende Handlung vollzogen. Um sich zu retten, muß die Nation selbst Herrin ihres Geschickes sein und nur noch auf zwei Umstände rechnen: auf ihre unbezwingbare Entschlossenheit und euren Heldenmut, der nicht seinesgleichen hat und der mitten in Den unverdienten Schicksalsschlägen die Welt in (Erstaunen seht. U)ir sind nicht die Regierung einer Partei, sondern die der nationalen Verteidigung, wir haben nur einen Zweck, nur einen willen: die Rettung des Vaterlandes durch das Heer und durch das Volk. heute, wie einst, bedeutet das wort Republik: Jtyti^c Vereinigung des Heeres und des Volkes zur Verteidigung des Vaterlandes! 2. Zustände und Stimmung in Paris vor und während der Belagerung? niemals, und würde ich tausend Jahre alt, werde ich die Ruf-reguna dieses Tages (4. September 1870) vergessen. Ittan hatte am Bbend' vorher das schrecklichste Unglück erfahren, das jemals ein Volk betroffen hat; man hatte die ergreifende Wirklichkeit einer bevorstehenden Belagerung mit höherem Blicke erkannt und war in Heller Verzweiflung zu Bett gegangen. Der nächste Tag war ein Sonntag, wie immer ein Festtag für die Pariser Bevölkerung. Die Sonne schien herrlich, alle schwarzen Gedanken der vergangenen Ttacht waren an dem prächtigen Morgen verschwunden. Ganz Paris war auf den Boulevards, alles war fröhlich, schwatzte und lachte. Bataillone der Bürger-mehr, mit und ohne Waffen, marschierten auf dem Damme vorüber und riefen von Zeit zu Zeit: hoch die Republik! und gewaltiger Beifall antwortete ihnen mit demselben Rufe. Huf der Straße herrschte die lebhafte, aber friedfertige Bewegung einer fröhlichen Bevölkerung, überall Händedrücken, gegenseitige Beglückwünschung, spöttische Bemerkungen. Überall standen Arbeiter oder Bürgerwehrleute auf langen Leitern und schlugen mit hämmern das N von den Schildern der Hoflieferanten herunter. Die Kaffeehäuser waren stark besucht, und die Gäste teilten die allgemeine Freude. Und die Preußen? Und die drohende Belagerung ? Ja, wer dachte daran! Man wollte keine Sorgen haben! Beim vorübergehen hörte ich einen Arbeiter zu einem seiner Genossen sagen: „Jetzt, wo wir sie haben, werden sie es nicht mehr wagen, zu kommen." „Sie" waren die Republik und die Preußen! Da gibt’s nichts zu lachen, für ein paar Stunden überließ sich die Pariser Bevölkerung ganz dem Taumel. Sie ist so daran gewöhnt, sich mit Redensarten zufriedenzugeben, daß sie allen (Ernstes meinte, beim bloßen Worte Republik würden die Preußen aus Angst nicht weiter vorrücken. 1 Sarcet), Le Si&ge de Paris a. v. St. istitut iale Schulbuchforschung Schuibuc; ibibliothek

10. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 29

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Paris während der Belagerung 29 3. Proklamation der Regierung beim Beginn der veschiehung von Paris. 5. Januar 1871? Die Beschießung von Paris hat begonnen. Der Feind begnügt sich nicht damit, auf unsere Festungswerke zu schießen, er schleudert seine Geschosse auch auf unsere Häuser, er bedroht unseren Herd und unsere Familien. Seine Gewalttaten werden den Entschluß, zu kämpfen und zu siegen, nur stärken. Die Verteidiger der Festungswerke verlieren trotz des starken Feuers, dem sie ausgesetzt sind, nichts von ihrer Ruhe, und sie werden an dem Feinde furchtbare Vergeltung üben. Die Bevölkerung von Paris nimmt diese neue Prüfung mutig auf sich, der Feind glaubt sie einschüchtern zu können, aber sie wird sich der Loirearmee würdig zeigen, die den Feind zurückgeworfen hat, und der Ttordarmee, die euch zu Hilfe eilt! hoch Frankreich! hoch die Republik! 4. Brief Zules Zerrys an Gainbetta? Lieber Freund, Du hast schwere Prüfungen durchzumachen, aber Deine Größe, Dein Ruhm wachsen beständig. Uns bedrohen zu jeder Stunde die Schrecken des Todes. Die (Beschichte wird sich einst kaum eine richtige Vorstellung von dem Ittute, der Sorglosigkeit und der guten Laune machen, deren die Pariser Bevölkerung bedarf, um allem Ungemach, das auf sie einstürmt, zu widerstehen. Du wirst dies begreifen, wenn Du erfährst, daß der Geschoßhagel zu jeder Stunde des Tages und der Nacht auf das linke Ufer der Seine niedersaust, daß er die Erwachsenen im Schlafe, die Kinder in der Schule, die von der Hrbeit Ausruhenden auf ihrem Söller, die Säumigen auf der Schwelle ihres Hauses dahinrafft, daß diese Greuel, diese Verwüstungen, diese Schandtaten, die täglich immer wieder unschuldige Menschen niedermetzeln, daß alles dies ein wahres Paradies ist im vergleich mit der tiefen Finsternis, dem eisigen Schweigen des Todes, dem Fehlen jeder Nachricht, die seit drei Wochen auf uns lasten, uns der Verzweiflung in die Rrme treiben und mit ohnmächtigem Zorne erfüllen; nur die Tauben erscheinen noch manchmal als Retter in der Not. 5. Paris unter der Herrschaft der Kommune.3 Die Lage mußte wohl sehr schlecht sein, wenn das Staatsoberhaupt den schwerwiegenden Entschluß faßte, Paris zu verlassen. Die Leichtigkeit, mit der die Soldaten sich entwaffnen ließen und zum Feinde über- 1 Gtuentm-Bauchart S. 583. Moniteur, 5. Januar 1871. 2 Lettres de Jules Ferry S. 94. 3 Kuszüge aus: Ittontreoel, Nouvelle Histoire de la Commune de Paris; Maxime du Lamp, Les Convulsions de Paris; Neuilly sous la Commune par des professeurs de Sainte-Croix.
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TM Hauptwörter (200)200

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