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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 258

1873 - Heilbronn : Scheurlen
258 Ulm, Trafalgar, Austerlitz. Friede zu Preßburg. Bernadotte trotz Preußens Neutralität durch die brandenburgische Markgrafschaft Ansbach ziehen und zwang die Kurfürsten von Baden, Württemberg und Barern, sich mit ihm zu verbinden und ihre Truppen zu 14.Oft. ihm stoßen zu lassen. Ney schlug die Ostreicher bei Elchingen, der östreichische General Mack wurde in Ulm eingeschlossen und vom Hauptheere abgeschnitten. Glücklich schlug sich Erzherzog Ferdinand mit der Reiterei durch; aber der unfähige Mack blieb stehen und zog es vor, die schimpfliche 20. Okt. Kapitulation von Ulm zu unterschreiben, wodurch 25,000 Mann in französische Gefangenschaft geriethen. Ein bitterer Tropfen in die Freude über dieses Ereigniß war für Napoleon die Nachricht, daß der englische Admiral Nelson mit 27 Linienschiffen die sranzösisch-spanische Flotte von 35 Linienschiffen unter Villeneuve 21. Okt. 1805.und Gravina bei Trafalgar fast gänzlich vernichtet habe. Nelson starb hier den Tod fürs Vaterland. Napoleon zog unter fortwährenden Gefechten mit den Östreichern und Russen nach Östreich; Mürat besetzte Wien und bemächtigte sich durch seine List und durch des Fürsten von Auersperg Thorheit der Donaubrücke, deren Zerstörung die Franzosen aufgehalten und den Ostreichem und Russen ihre Koncentrirung in Mähren erleichtert hätte. Napoleon folgte den Verbündeten und schlug die Östreichet unter General Weyrother und die 2.Dec. 1805.Russen unter Kutusow in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Statt daß Östreich die Ankunft des aus Italien anmarschirenden Erzherzogs Karl und die Verstärkungen der Russen erwartet hätte, schloß es mit Napoleon gleich nach der Schlacht einen Waffenstillstand und darauf den Frieden 26.Dec.zu Preßburg, worin es Vorderöstreich (schwäbische Besitzungen), Tirol und das venetianische Gebiet abtreten, innerhalb zwei Monate 100 Millionen Franks bezahlen und zu einer Reihe von Veränderungen seine Zustimmung geben mußte. Preußen, das sich endlich von seiner friedfertigen Politik aufraffen und losschlagen zu wollen schien, ließ sich nach der Schlacht zu einem Vertrag mit Napoleon herbei, worin es einwilligte, das Herzogthum Kleve, das fränkische Fürstenthum Ansbach und das Fürstenthum Neuenburg abzutreten und dafür Hannover anzunehmen, dessen Annahme Preußen in einen Krieg mit England verwickeln mußte. Die bedeutendsten Veränderungen waren folgende: der Kurfürst von Baiern bekam für seine Verdienste den Königstitel, Tirol, Ansbach und die Reichsstadt Augsburg, und seine Tochter heiratete den Vicekönig von Italien, Eugen Beauharnais; der Kurfürst von Württemberg bekam gleichfalls den Königstitel, die östreichischen Besitzungen in Schwaben (Oberschwaben) und mehrere Güter des Malteserordens und der Reichsritterschaft, und seine Tochter heiratete bald darauf den auf Napoleons Befehl von seiner amerikanischen Gemahlin geschiedenen Hieronymus (Jerome), Napoleons jüngsten Bruder, den späteren König von Westfalen; der Kurfürst von Baden bekam den Titel Großherzog, den östreichischen Breisgau und die Stadt Konstanz. Sein Enkel, Karl, heiratete Napoleons Adoptivtochter, Stephanie. Das Herzogthum Kleve und das von Baiern gegen Ansbach abgetretene Berg erhielt als ein neues Großherzogthum Napoleons Schwager, Joachim Mürat; das Fürstenthum Neuenburg der Marschall Berthier; Salzburg, dem früheren Großherzog von Toskana, des Kaisers Bruder gehörig, siel an Ostreich, und jener bekam dafür das Fürstenthum Würzburg: die Republik Holland mußte sich ihre Umwandlung in eine Monarchie erbitten und erhielt

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 259

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Rheinbund. Auflösung des deutschen Kaiserthums. 259 zum König Napoleons Bruder, Ludwig Bo na Parte, der mit Hortense Beauharnais, Napoleons Stieftochter, vermählt war; das venetianische Gebiet wurde mit dem Königreich Italien vereinigt; Napoleons Schwester, Elisa, mit dem Korsen Bacciochi vermählt, bekam zu dem schon früher geschenkten Fürstenthum Piombino noch Lukka, Massa und Karrara; seine Schwester Paul ine, mit dem Prinzen von Borghese vermählt, das Fürstenthum Guastalla, sein Bruder Josef Bonaparte, das Königreich Neapel. Da nemlich auf Veranlassung der Königin Karoline trotz des früheren Vertrags ein englisch-russisches Heer in Neapel landete, um mit Neapels Kriegsmacht Nov. 1805. vereinigt im Rücken der Franzosen zu operiren, so unterschrieb Napoleon noch in Schönbrunn das berüchtigte Dekret: „Die Dynastie der Bourbonen in27.Dec. Neapel hat aufgehört zu regieren." Ein Heer unter Josef und Massena bemächtigte sich Neapels, der Hof floh nach Sicilien, wo er durch die englischen Schiffe geschützt war, und Joses trat seine Regierung an. Nur die Festung Gaöta, von dem tapferen Prinzen Ludwig von Hessen-Philipp sthal vertheidigt und von der Seeseite von dem englischen Admiral S id ne y Smith unterstützt, widerstand aufs hartnäckigste und ergab sich erst nach fünfmonatlicher Belagerung, als der Prinz schwer verwundet wurde. Endlich bekamen die Marschälle und Staatsmänner Frankreichs im Venetia-nischen und in anderen Gebieten Reichslehen mit bedeutenden Einkünften als neue Fürsten und Herzoge. So suchte Napoleon nach und nach ganz Europa mit goldenen oder eisernen Ketten an sich zu fesseln. §■ 173. Aufhören des römischen Reiches deutscher Nation. Rheinbund. Jena. 1806. Ein weiterer Schritt zur Auflösung Deutschlands, zur Verminderung der Macht Östreichs, aber auch der Preußens, und zur Vergrößerung Napoleoni-scher Macht war die Stiftung des Rheinbundes. Es war für Napoleon ein sehr naheliegender Gedanke, seine Verbündeten von 1805 durch einen besonderen Vertrag zu dauernden Verbündeten zu machen und durch die neuen Vortheile, die er ihnen gewährte, sich selbst auch Vortheile von ihnen zusichern zu lassen. Da das alte deutsche Reich diesen Fürsten nichts als eine abgelebte Form mehr darbot, so ließen sie sich durch die Bemühungen des französischen Ministers Talleyrand und des Erzkanzlers Dalberg leicht verleiten, aus demselben auszuscheiden und mit Napoleon einen neuen Bund einzugehen. Am 12. Juli 1806 wurde in Paris die Rheinbundsakte unterzeichnet. Nach derselben war Napoleon Protektor des Rheinbundes. Mitglieder desselben waren folgende 16 deutsche Fürsten: die von Baiern, Württemberg, Baden, Kleve-Berg, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Hohenzol-lern-Sigmaringen, Hohenzollern-Hechingen, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Jsenburg-Birstein, Aremberg, Lichtenstein, Graf von der Leyen und der Reichserzkanzler, Fürst Primas von Dalberg, welcher die neue Bundesstadt Frankfurt erhielt und Napoleons Stellvertreter beim Bunde war. Die einzelnen Bundesglieder erhieltet in ihren Ländern vollständige Souveränetät, Vergrößerung ihres Gebiets durch Mediatisirung kleinerer reichsunmittelbarer Stände, mußten sich aber verpflichten, ihrem Protektor eine bestimmte Anzahl von Truppen zur Verfügung zu stellen. Franz Ii., Kaiser von Deutschland, sah nun wohl ein, daß es für ihn vor der Hand kein Deutschland, sondern nur noch ein Östreich gebe, ent-

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 187

1889 - Berlin : Vahlen
243245. Napoleon und Preußen. 187 (eine letzte Forderung) zu stellen, nmlich: seine Heere aus Deutsch-land zurckzuziehen, wenn ihm Preußen nicht ebenfalls den Krieg er-klren solle. Napoleon aber wute den unentschlossenen Haugwitz so lange hinzuhalten, bis er den glnzenden Sieg von Austerlitz erfochten hatte. Nun mute sich Haugwitz zu einem Vertrag bequemen, durch welchen Preußen fr die Abtretung von Anspach und Cleve Hannover erhielt, dafr aber mit seinen bisherigen Freunden, England und Rußland, verfeindet wurde. 244. Der Rheinbund Auflsung des rmischen Kaiser-tums deutscher Nation. Jetzt bildete Napoleon den Rheinbund, der welchen er das Protektorat bernahm. Derselbe bestand aus den zu Knigreichen erhobenen Staaten Bayern und Wrttem-berg,den Groherzogtmern Baden, Hessen-Darmstadt, Berg und einzelnen rheinischen Gebieten. Franz Il, der schon zwei Jahre vorher sich zum Kaiser von sterreich gemacht hatte, mute die deutsche Kaiserkrone niederlegen, und so lste sich das schwache Band, das Deutschland zusammenhielt. Durch den Rheinbund herrschte 1806. Napoleon der Deutschland. Preußen, das sich durch denselben bedroht sah und sich beklagte, erhielt von Napoleon den Rat, einen norddeutschen Bund zu bilden, dem dieser aber bei den einzelnen Hfen selber entgegenwirkte. Ja, als um diese Zeit sich dem Kaiser die Aussicht bot, mit der gefhrlichsten Gegenmacht Frieden zu schlieen, trug er keine Bedenken, dieser das an Preußen abgetretene Hannover zurckzubieten. Sein Schwager Murat, der Groherzog von Berg, nahm widerrechtlich preuische Gebiete ein. Kurz, Napoleon reizte geflissentlich durch allerlei Miachtung Preußen zum Kriege, bis im stolzen Heere und Volke und zuletzt selbst bei Friedrich Wilhelm Iii. das Ma dessen, was der Friedfertigste ertragen knne und drfe, voll erschien. 245. Jena und Auerstdt, 1806. Als im Okt. 1806 die Kriegserklrung ausgesprochen wurde, stand Preuens Kriegs-macht unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig schon in Thringen, Napoleons Heer, an sich schon dem preuischen an Zahl berlegen und dann noch durch Rheinbundstruppen ver-strkt, schickte sich an, vom Main her ins Saalethal vorzudringen. Bei Saalfeld erlag die preuische Vorhut unter dem hochbegabten, aber zgellosen Prinz Louis Ferdinand, des Knigs Vetter, dem bermchtigen Feinde. Der Prinz selbst siel. Nun rckte Napoleons Heer die Saale hinunter auf Jena, wo der ^preuische General Hohenlohe stand. Auf die Kunde, da

4. Bd. 4 - S. 264

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Ii Die Zeit neuer Staatenbildungen. gaben sich selbst ihre Verwundeten das Wort: Hier kommt niemand durch. Am 17. schlug das Wetter endlich nm und Bonrbaki mußte, ohue Belfort zu entsetzen, den Rückzug eintreten, nachdem er 8000 Mann verloren hatte. Jetzt aber warf sich Mantenffel mit 70,000 Mann ihm in den Weg, amüsirte den alten Garibaldi mit Absenden einer Brigade, welche dessen 30,000 Mann in Dijon festhielt, und schnitt dem Bonrbaki den Rückzug auf Lyon ab. Diesem blieb nur das Ausweichen znr Schweizergrenze übrig, weil die Feste vou Besan^on keinen Proviant hatte; er ordnete es noch an und suchte sich dann zu erschießen, zerschmetterte sich aber nur die Kinnlade. Sein Nachfolger Cliuchaut, allerwärts vou Mantenffel gedrängt und befchoreu, führte 2. Febr. noch 85,000 Mann bei Verrieres in die Schweiz, wo sie entwaffnet und freundlich bewirthet wurden. Belfort aber, dessen zwei Forts die Deutschen 8. Febr. erstürmt hatten, ka-pitnlirte am 16. ans Favres Weisung, damit der Waffenstillstand verlängert werden könnte. Es war die einzige Festung (außer Bitsch, das kaum belagert worden war) deren Garnison freier Abzug bewilligt wurde. So war denn auch auf dieser Seite der schwere Kampf beendigt. 385,000 Franzosen befanden sich in Deutschland, 150,000 in Paris in Gefangenschaft, 100,000 waren in Belgien und der Schweiz, entwaffnet. § 25. Das deutsche Kaiserreich. Friedenspräliminarien. Während der blutigen Schlachten, die das verschlossene Paris umtobten, saßen seit Okt. 70 die Minister der vier Südstaaten mit Bismarck und einigen Vertrauensmänner« des norddeutschen Reichstags in Versailles zusammen, die deutsche Eiuiguug ihrem Ziele näher zu führen. Baden schloß sich bedingungslos an; Hessen und Würtem-berg machten einige Vorbehalte. Dann zog Baiern, das 80 Anstände ausgestellt hatte, Würtemberg auf feine Seite, worauf Bismarck mit Baden und Hessen 15. Nov. abschloß. Hiemit war die Rückströmung in Stuttgart be-

5. Bd. 4 - S. 309

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 29. Wissenschaft im 19. Jahrhundert. 309 sten Nachbar zur Linken, dem Mars, sind soeben zwei Monde von dem Amerikaner Hall gefunden worden. Wie viel hat man nur sich mit dem Lichte beschäftigt, seit Daguerre u. a. 1838 die Photographie aussannen. R. Mayer fand 1843, wie sich Bewegung in Wärme umsetzt und umgekehrt, nach festen Gesetzen. Bunsen und Kirchhofs erfanben 1860 die Spectralanalyse, welche lehrt, daß im Weltall wie Einheit der Kraft, so auch Einheit des Stoffs herrscht. Mächtige Wirkung that der Versuch des Englänbers Darwin, die Entstehung aller Organismen aus einem ersten zu erklären; bagegen zeigten Agassiz u. A., daß keine ununterbrochene Anseinanber-folge der Thiere von den unvollkommensten zu den höchsten nachzuweisen sei. Immer mehr fühlt sich der denkende Mensch gezogen, dem Wunderbau der gestimmten Schöpfung nachzuspüren. Aus der Anwendung der näher erkundeten Naturkräfte sind stauneuerregenbe Dinge hervorgegangen. Jene müssen immer mehr die mechanischen Dienstleistungen übernehmen, welche früher das Leben unzähliger Menschen ausfüllten. Wir spannen den Dampf an unsre Wagen, Schiffe und Pflüge; senden durch den elektrischen Funken unsre Gedanken über Land und Meer. Der Amerikaner Fnlton brachte 1807 das erste Dampsboot (111, 349) zu Stande, der englische Kohlenarbeiter Stephenson baute 1825 die erste Lokomotive. Was für ein Gesicht würde der Weltherr Augustus zu unsern Dampffuhrwerken machen, mit benen er sein unermeßliches Reich in wenigen Tagen hätte burchfliegen können! Aus dem Elektromagnetismus aber, dem Farabay, ein frommer Schotte (f 1867), und Oersted, ein Däne (f 1851), ans die Spur kamen, entsprang der Telegraph, welcher (s. 1837) in ein paar Augenblicken Hnnberte von Stunben weit hinschreibt und (s. 1858) durch sprechend Drähte die Welttheile immer inniger verbinbet. Der Amerikaner Morse (f 1872) ersann den Drucktelegraphen, und jetzt gibt es schon auch Telephone, welche die Stimme selbst am Draht in die Ferne leiten.

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 117

1880 - Essen : Bädeker
Die neueste Zeit. 117 Zeit einen Kreis gebildeter und berühmter Männer in ihrem Salon. Um der Eitelkeit der Franzosen zu schmeicheln, stiftete Bonaparte den Orden der Ehrenlegion. Der christliche Kultus wurde wieder hergestellt, die republikanischen Feste abgeschafft und die Feier des Sonntags wieder eingeführt. Auch dem Unterrichtswesen widmete der erste Consul große Sorgfalt. Mehrere Mordversuche gegen ihn („die Höllenmaschine") wurden vereitelt und die Polizei verschärft. Den Herzog von Enghien, der die Seele aller auf die Wiederherstellung des alten Königtums der Bourbons gerichteten Verschwörungen sein sollte, ließ er auf badischem Gebiete verhaften und in Vincennes erschießen. Der ebenfalls verdächtige Moreau begab sich in freiwillige Verbannung. — Nachdem sich der erste Consul bereits seine Gewalt auf Lebenszeit hatte ausdehnen lassen, erklärte ihn ein Senatsbeschluß als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen, und Papst Pius Vii. kam selbst nach Paris, um 1804. ihn und seine Gemahlin zu krönen und zu salbeu. Seinen Stiefsohn Eugen Beau Harnais ernannte Napoleon zum Vkeköuig von Italien. §. 98. Der Kaiser Wapoteon I. Nachdem England 1803 den Krieg erklärt hatte, besetzte Napoleon Hannover und ließ die Häfen gegen Eng- land sperren. Mit England verbanden sich Rußlaud, wo auf den wegen seiner grausamen Willkür ermordeten Kaiser Paul Alexander I. gefolgt war, Österreich, Schweden und Neapel zu einer dritten Koalition. Auch in Preußen war eine starke 1805 Partei, an deren Spitze die hochsinnige Königin Luise und der ®i§ tapfere und geistreiche Prinz Louis Ferdinand standen, für lo07. den Anschluß an die Koalition. Trotzdem blieb der König, geleitet von französisch gesinnten Ministern, neutral. Österreich eröffnete den Kampf, aber Napoleon, dem sich die Kurfürsten von Baiern, Württemberg und Baden angeschlossen hatten, marschierte durch das neutrale Fürstentum Ausbach-Baireuth und zwang deu österreichischen General Mack zur schmachvollen Kapitulation von Ulm, durch welche 33 000 Österreicher in Gefangenschaft kamen. Dann drang er bis Wien vor und besiegte die Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mähren am 2. Dezember 1805, worauf Österreich den Frieden zu Preßburg (1805) schließen mußte, iu welchem es seine venetianischen Besitzuugeu an das Königreich Italien und Tirol an Baiern abtreten mußte, welches auch Augsburg erhielt. Würtemberg und Baiern wurden zu Königreichen erhoben. Inzwischen war während der Triumphe Napoleons an der Don an die französische Flotte bei Trafalgar durch Nelsou,

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 123

1880 - Essen : Bädeker
Die neueste Zeit. 123 dem Verluste von Norwegen bestraft, welches an Schweden kam. Der schwer geprüfte Papst Pius Vii. kehrte aus der französischen Gefangenschaft in seinen Kirchenstaat zurück, und sogar Napoleons Schwager Murat verbündete sich mit Österreich. Trotz alledem machten die Alliierten dem gedemütigten Kaiser günstige Friedensbedingungen, die er aber in seiner Verblendung verwarf. In der Neujahrsnacht (1813—14) ging Blücher über den Rhein und siegte in den Schlachten bei la Rothiere, Laon und Arcis für Aube. Ohne sich an Napoleons Marsch gegen den Rhein zu kehren, rückten die Verbündeten immer weiter vor und hielten, nach der Erstürmung des Montmartre, ihren Einzug in Paris (31. März). Da kehrte Napoleon zur Rettung seiner Hauptstadt um. Aber bereits hatte der französische Senat seine Absetzung und die Wiederherstellung der Bourbonen beschließen müssen. (Tallevrand.) Der Bruder des hingerichteten Königs, Ludwig Xviii., zog in Paris ein, während Napoleon mit dem Kaifertitel die Insel Elba erhielt. Ludwig schloß nun mit den Verbündeten den ersten Pariser Frieden, 1814. in welchem Frankreich die Grenzen von 1792 erhielt. Napoleons Gemahlin Marie Luise bekam das Herzogtum Parma. §. 104. Der Wiener Kongreß und die Kerrschaft der hundert Hage. Der Wiener Kongreß sollte die neue Ordnung der Dinge 1814 in Europa fest begründen. Die Fürsten und die berühmtesten *isr Staatsmänner aller Nationen waren hier versammelt. (Metternich, 1810. Wellington, Hardenberg, Humboldt, Talleyrand u. a.) Das deutsche Kaisertum blieb ausgelöst, die deutschen Fürsten sollten durch den aus 38 Staaten bestehenden deutschen Bund vereinigt sein, welcher durch den Bundestag vertreten war, dessen Sitz zu Frankfurt a. M. war. — Österreich erhielt Ostgalizien, Jllyrien, Dalmatien, das lombardisch-venetianische Königreich, Salzburg und Tirol. — Preußen erhielt die Hälfte des Königreichs Sachsen, Posen, die Rheinlande, Jülich, Berg, Westfalen und Schwedisch-Pommern; Baiern Würzburg, Aschaffenburg, Ansbach, Baireuth und die Rheinpfalz; Hessen-Darmstadt Rheinhessen; Rußland erhielt Polen; Holland wurde durch Belgieu vergrößert; die italienischen Fürsten erhielten ihre Länder zurück. Während die Unterhandlungen des Kongresses zu Wien noch fortdauerten, verließ Napoleon plötzlich feine Insel Elba und landete im südlichen Frankreich. Die gegen ihn ausgefaudten Truppen gingen zu ihm über, Ludwig Xvin. floh, und Napoleon hielt seinen Einzug in Paris. — Für ihn erhob sich sofort auch Murat, wurde aber bald besiegt, und als er später einen Versuch machte, sein Land wieder zu gewinnen, gefangen genommen

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 268

1878 - Berlin : Nauck
268 den Krieg entschied. Erschreckt trat jetzt Oesterreich, obgleich Victor Emanuel von der Sdarmee unter dem Erzherzog Wibrecht am 24. Juni bei Cnstozza geschlagen und der den Mincio zurckgedrngt war, Venetien an den Kaiser Napoleon ab, und bat ihn, den Frieden zu vermitteln. Aber Italien wollte nicht Frieden machen ohne Preußen, und unaufhaltsam drang die preuische Hauptarmee durch Bhmen und Mhren nach der Donau vor und bedrohte Wien. Auch im Westen waren die Preußen siegreich. Am 16. Jnli rckten sie in Frankfurt ein, von wo der Rumpf des Bundestages nach Augsburg geflohen war; sie besetzten Nassau, drangen nach Wrzburg, Heidelberg und Mannheim vor, besetzten Baireuth und Nrnberg und drangen auch in Wrtemberg ein. Jetzt wandten sich auch alle sddeutschen Staaten auer Baden an Napoleon, und unter seiner Vermittlung kam am 26. Juli zu Nikolsburg der Waffenstillstand mit Oesterreich zu Stande, wenige Tage spter auch mit Bayern, Wrtemberg, Hessen und Baden. Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Schles-wig-Holstein wurden Preußen vllig einverleibt; der Groherzog von Oldenburg entsagte gegen eine Million Thaler und Abtretung eines kleinen Stckes von Holstein allen Ansprchen auf die Herzogthmer, durch Bndnisse mit den Staaten Nord-dentschlands aber wurde schon im August der Grund zum norddeutschen Bunde gelegt. Gleichzeitig wurde mit Wrtem-berg, Baden und Bayern der definitive Friede geschlossen, am 23. August auch der mit Oesterreich zu Prag. Oesterreich mute 20 Millionen Thaler zahlen, schied aus Deutschland aus, willigte in die Abtretung Venetiens an Italien, und trat sein Anrecht auf Schleswig-Holstein an Preußen ab; dagegen sollte der König von Sachsen sein ganzes Land wieder erhalten. Schon im Voraus erkannte Oesterreich den unter Preuens Fhrung zu grndenden norddeutschen Bund an. Am 24. August hielt der Bundestag in Augsburg seine letzte Sitzung und lste sich aus. Jetzt machte auch der Groherzog von Hessen Frieden und trat Hessen-Homburg an Preußen ab; auch Meiningen, Ren und zuletzt am 21. October Sachsen schlssen Frieden und traten in den norddeutschen Bund; Sachsen aber blieb auch dann noch von preuischen Truppen besetzt. Am 3. October war auch der Friede zwischen Oesterreich und Italien abgeschlossen worden, und am 7. November hielt Victor Emanuel seinen Einzug in Venedig. Im December ber-sammelten sich die Gesandten der norddeutschen Staaten in Berlin, um die Bundesverfassung zu entwerfen, und am

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 234

1878 - Berlin : Nauck
234 Neuere Geschichte. Iii. Abschnitt. Von 1789 bis jetzt. In Europa waren indessen die Franzosen fast berall nn-glcklich gewesen. England, Oesterreich und Rußland, wo seit 1796 Paul I. regierte, schlssen die zweite Coalition gegen Frankreich (17991801), als Frankreich die Herausgabe von Malta verweigerte und die Schweiz in eine helvetische Republik verwandelt hatte. Die Oesterreicher schlugen die Franzosen bei Magnano und beicassauo. Suwarow erzwang den Ueber-gang der die Adda und schlug die Franzosen in der dreitgigen Schlacht an der Trebia (17.19. Juni). Nachdem er noch ein anderes franzsisches Heer unter Jonbert bei Novi geschlagen berschritt er die Alpen, um die Franzosen aus der Schweiz zu vertreiben. Dort augekommen, sah er sich genthigt, nach Rußland zurckzukehren, da ihn die Oesterreicher ohne Hlse lieen, ob-gleich er Italien von den Franzosen befreit hatte. Der Erzherzog Karl schlug die Franzosen bei Ostrach, Stockach und Zrich; Suwarow hatte ihnen fast ganz Italien genommen, und Bonaparte war der Einzige, von dem die Republik jetzt noch Rettung hoffte.^ . 151. Bonaparte als Consul. Bonaparte strzte das Directorium (Revolution vom 18. Brnmaire. 9. Nov.) und lie sich 1799 zum ersten Consnl erueuueu. Ihm zur Seite standen noch zwei Consnln, Lebrun und Cambaceres, wie er, auf zehn Jahre gewhlt, aber blos beratheud, während er selbst die vollziehende Gewalt hatte und durch den Staatsrath auch auf die gesetzgebende (das Tribuuat und den gesetzgebenden Krper) den grten Einflu bte. Zur Wahl der Coufulu und des gesetzgebenden Krpers wurde ein Erhaltungssenat eingesetzt. Jetzt hatte Frankreich nur noch den Schein einer Re-pnblik.-^Im Mai 1800 ging Bonaparte der den groen Bernhard nach Italien und eroberte das Land (Schlacht bei Marettgo am 14. Juni), während der franzsische General Morean in Deutschland nach dem Siege bei Hohenlinden (3. December) der den Inn gegen Wien vordrang. Bona-parte erzwang am 9. Februar 1801 im Frieden zu Lneville die Abtretung des linken Rhein-ufers; die deutschen Fürsten aber, die dadurch Verluste erlitten, wurden spter nach einem Reichsdeputationshauptschlu vom 25. Februar 1803 durch die Reichsstdte und die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschdigt. Der Groherzog von Toscana erhielt Salzburg als Kurfrstenthum und trat sein Land an den Herzog von Parma ab; Baden, Wrtemberg und Hessen-

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 234

1876 - Mainz : Kunze
234 Dritte Periode der neueren Geschichte. Talleyrand wurde Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Murat Befehlshaber der Garde. Die Verbannten wurden zurückberufen und die geächteten Priester aller Parteien begnadigt. Au!gän?der , ®ie ägyptische Expedition scheiterte aber gänzlich. Nachdem der egyptischen General Kleber durch Meuchelmord gefallen war, mußte sich die fran-Cfpebition. göfifd^e Armee unter Menou ergeben und wurde mit Sack und Pack (im Ganzen waren es noch 24,000 Mann) aus englischen Schiffen nach Europa zurückgebracht. Neuer Feld- m.,, , ~ \ „ zug nach wahrend Napoleon tn Egypten Krieg geführt hatte, waren feine Raiten, italienischen Eroberungen wieder den Oesterreichern in die Hände ge-fallen. Dies erfüllte ihn mit Wehmuth. Darum brach er im Früh-jahre 1800 auf, überschritt die schneeigen Gipfel der Alpen und stand, ©ieg bei e^e ^ ^er österreichische Commandant von Genua dessen versah, in Marengo ^er Ebene der Lombardei. Bei Marengo kam es zu einer mörde-180°- rischen Schlacht, welche Napoleon sicher verloren hätte, wäre nicht noch in der letzten Stunde der aus Egypten angelangte General Desaix mit 10,000 Mann erschienen. Italien fiel nun von neuem in Bonaparte's Hände; er nöthigte die Oesterreicher sich nach Mantua zurückzuziehen und Piemont, Genua und Mailand zu räumen. Der französische General Moreau, welcher gleichzeitig mit Napoleons Einfall in Italien mit feiner Armee über den Rhein gegangen war, schlug die öster-^üneville Echischen Heere zwei Mal, am entscheidendsten bei Hohenlinden, und i8oi. drang bis Linz vor. Da sah sich der Kaiser Franz genöthigt, für sich und das deutsche Reich den Frieden zu Lüneville zu schließen (1801). Ein trauriger Friede! Alles deutsche Land links des Rheines wurde Frankreich einverleibt, deput^tions- ttm die Entschädigungen für die dadurch in Nachtheil versetzten Hauptschluß, deutschen Fürsten und Stände zu ordnen, wurde ein eigener Ausschuß, „die Reichsdeputation", bestellt, welche durch den „Reichsdeputationshauptschluß" ihr verwickeltes Geschäft erledigte. Hierdurch wurden die Kurwürden von Köln und Trier aufgehoben; der Kurfürst von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, erhielt den Titel Kurerzkanzler, bekam das Fürstenthum Aschaffenburg, die freie Reichsstadt Wetzlar und das Bisthum Regensburg, wo er nunmehr restdirte. Dagegen wurden 4 neue Kurwürden geschaffen, die von Hessen-Cassel, Salzburg, Württemberg und Baden, so daß das Kur-Collegium jetzt aus 10 Mitgliedern bestand. Die Reichsstädte verloren bis auf sechs ihre bisherige Selbständigkeit, die meisten Bisthümer und Abteien wurden eingezogen, die Bischöfe zu Beamten der Fürsten gemacht, die Reichsgrafen mediatifirt d. H. Zu Unterthanen der größeren Landesherren erklärt, die kaiserliche Gewalt
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