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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 57

1873 - Heilbronn : Scheurlen
L. Tarquinius Superbus. Vertreibung der Könige. Konsuln. 57 unter Verwünschungen gegen Tarquinius und sein Hans sich den Dolch ins Herz stieß. L. Junius Brutus, ein Schwestersohn des Königs, welcher sich vor dessen Nachstellungen bisher nur dadurch geschützt hatte, daß er sich blödsinnig stellte, war auch anwesend. Dieser zog den Dolch aus der Wunde, hob ihn in die Höhe und schwur dem Königshause Rache. Lukretias Leiche wurde auf den Marktplatz zu Collatia gebracht und die Einwohner aufgefordert, die Waffen zu ergreifen. Bewaffnete zogen mit Brutus nach Rom, das Volk wurde zu einer Versammlung berufen, und Brutus bewog durch seine Rede die erhitzte Menge, den bei den Patriciern und Plebejern verhaßten König zu entsetzen und mit seiner ganzen Familie zu verbannen. Auf die Nachricht Hiebon eilte Tarquinius nach Rom, fand aber die Thore ver- 510. schlossen. Brutus war inzwischen auf Seitenwegen ins Lager gekommen und hatte auch die Soldaten zum Abfall bewogen. Tarquinius begab sich nun mit seinen Söhnen Titus und Aruns nach der etruskischen Stadt Cäre, Sextus nach Gabii, wo er bald seinen Tod fand. Ii. Rom als Freistaal. 1. Entwicklung der römischen Verfassung. Patricier, Plebejer, 510-366. Decemvirn. Kämpfe mit den Nachbarn. Camillns und die Gallier. §• 42. Beitreibung der Könige. Konsuln. 510. Nach dem Sturze des Tarquinius führten die Patricier das aus, was sie schon nach Romulus Tode im Sinne hatten: sie gründeten eine aristokratische Republik, in welcher die königliche Gewalt unter die von ihnen selbst und nur aus ihrem Stande gewählten Behörden vertheilt war. Die Stelle der Könige vertraten zwei Konsuln (bis zum Decemvirat Prätoren geheißen), welche vom Senat vorgeschlagen, von den Centurien gewählt und von den Kurien der Patricier bestätigt wurden und nur aus dem Stande der Patricier genommen werden durften. Ihre Gewalt war anfangs fast königlich: sie hatten den Oberbefehl im Kriege, die fast unbedingte Verfügung über die Staatsgelder, die höchste richterliche und Strafgewalt, den Vorsitz in dm Kurten und Centurien, beriefen den Senat und die Volksversammlung und bestimmten, was in beiden Versammlungen zur Verhandlung kommen sollte. Sie wurden nur auf ein Jahr gewählt und konnten nach Verfluß desselben zur Rechenschaft gezogen werden. Die ersten Konsuln waren Lucius Junius Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus. Zur Verwaltung des Staatsschatzes wurden zwei Quästoren gewählt, deren Zahl bei der Vergrößerung des Staates vermehrt wurde. Erst allmählich machte sich der Senat zum Mittelpunkt des ganzen

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 65

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Veji. Camillus. 65 dieser forderte durch seinen Obersten der Ritter, Servius Ahala, den Mä-lins auf, sich zu verantworten und die Anklage zu widerlegen. Mälius wei- . gerte sich und rief, vor dem Liktor fliehend, das Volk um Hilfe an. Ahg.la holte ihn ein und hieb ihn nieder. Diese Gewaltthat pries der Diktator als eine rühmliche That, die des Vaterlandes Freiheit gerettet habe. §. 50. Veji erobert. Camillus. 396. Um den häufigen Weigerungen der Plebejer, sich zum Kriegsdienste anwerben zu laffen, ein Ende zu machen, beschloß der Senat, von nun an den Kriegern aus der Staatskasse Sold (stipendium) zu bezahlen; bisher hatten 406. sie ihre Unterhaltungskosten aus eigenen Mitteln bestreiten müssen. Trotz der Warnungen der Tribunen gefiel dies den Plebejern, und es bekam nun der gemeine Mann S1/2i der Ritter 10 Asse für den Tag. Zur Zeit der puni-schen Kriege erhielt der gemeine Mann fünf Asse und unter Cäsar zehn. Diese Einrichtung war gerade damals um so passender, da sich Rom zu einem zehnjährigen Kriege mit der etruskischen Stadt Veji anschickte. Nach einem 20jäh-rigen Waffenstillstand rückte ein römisches Heer vor die wohlbefestigte Stadt, schloß sie ein und errichtete zum erstenmale ein Winterlager (hibernacula), 405. während bisher die Heere im Winter wieder nach Hause gezogen waren. Die Belagerung zog sich unter mancherlei Unfällen bis zum Jahre 396 hinaus, wo Marcus Furius Camillus Diktator wurde, der sich schon in mehreren Ämtern und Schlachten als einsichtsvollen und tapferen Mann gezeigt hatte. Dieser stellte die etwas locker gewordene Kriegszucht wieder Her, ließ einen Minengang graben, der bis in den Tempel der Göttin Juno auf der Burg der Stadt führte, und während der eine Theil des Heeres die Mauern erstürmte, drangen andere durch den Gang in den Tempel und bemächtigten sich der Burg. Die reiche Stadt ward erobert, den Soldaten zur Plünderung preisgegeben und die gefangenen Einwohner als Sklaven verkauft. Camillus hielt auf einem mit vier weißen Pferden bespannten Wagen seinen Triumpheinzug in Rom. Dies erregte Ärgerniß, da weiße Pferde dem Jupiter und Apollo heilig waren. Als er sich nun dem Wunsche der Plebejer, daß die eine Hälfte der Einwohner Roms in das so wohlgebaute, nun ganz leere Veji übersiedeln solle, widersetzte, und als er von jedem, der sich an der Plünderung betheiligt hatte, ein Zehntel seines Antheils zurückverlangte, um den _ dem Apollo gelobten Zehnten von der Beute entrichten zu können, wurde die Erbitterung des Volkes gegen ihn immer größer. Wie er darauf die mit Veji verbündete Stadt Falerii belagerte, die von ihrem Lehrer ihm ausgelieferten Kinder der vornehmsten Falisker samt dem gebundenen und gepeitschten Lehrer wieder in die Stadt zurückschickte und durch diesen Edelmuth die Falisker zur Unterwerfung bewog, so entstand neue Unzufriedenheit, weil das Heer auf die Plünderung der Stadt gehofft hatte. Ein Volkstribun lud daher den Camillus wegen angeblichen Unterschieds bei der vejischen Beute vor ein Volksgericht. Aber Camillus gierig vor dem Tage der Entscheidung in die freiwillige Verbannung nach Arbea und flehte scheidend zu den Göttern, daß, wenn er ungerecht verurtheilt werde, Rom bald in eine solche Lage versetzt würde, daß es sich nach seiner Rückkehr sehne. Dieser Fall trat sehr bald ein. Müller, Geschichte. 8. Ausl. 5

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 83

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Karthago. Krieg in Spanien. Viriathus. 83 damals noch 700,000 Einwohner hatte, verwandelte sich in eine Waffenschmiede, Männer und Frauen arbeiteten Tag und Nacht, und demhasdrubal wurde der Oberbefehl übertragen. So fanden die Römer einen kräftigeren Widerstand, als sie vermutheten. Der Kampf wurde zu Wasser und zu Land ge- führt; aber die Konsuln des Jahres 149 richteten nichts aus, und der Konsul von 148, Calpurnius Piso, hatte noch weniger Glück. Da wurde der 37jährige Publius Cornelius Scipio Ämilianus, der Sohn des Ämi-lius Paulus und Adoptivsohn des Sohnes des Scipio Africanus zum Kon-147. sul gewählt, und ihm der Oberbefehl verlängert. Nach langer Belagerung 146° bemächtigte er sich endlich der Stadt; es entstand ein sechstägiger Straßenkampf zwischen dem Marktplatze und der Byrsa (Burg), am siebenten Tage erhielten 50,000 Männer und Frauen freien Abzug aus derselben; nur die Überläufer bekamen keine Gnade. Mit diesen, etwa 900, begab sich Hasdru-bal nebst seiner Familie in den Tempel des Äskulapius auf dem höchsten Felsengipfel, floh aber bald darauf heimlich als Schutzflehender zu Scipio. Die Überläufer zündeten den Tempel an, Hasdrubals Gattin gieng mit ihren beiden Knaben auf die Zinne des Tempels, und unter Verwünschungen über die Feigheit und Treulosigkeit ihres Gatten ermordete sie vor den Augen Scipios und Hasdrubals ihre Kinder, warf sie in die Flammen und stürzte ihnen nach. Nachdem die Stadt 17 Tage gebrannt hatte, wurden die Überreste derselben ausgeplündert und dem Erdboden gleich gemacht. Es sollte kein Karthago mehr geben. Der Tribun Cajus Gracchus legte später auf ihrem 122 Boden die Stadt Junonia an, die aber bald wieder zerfiel. Erst Kaiser Au-Mstus erneuerte Karthago, das rasch wieder emporblühte und ein christlicher .Bischofssitz wurde. Später wurde sie von den Vandalen erobert (439) und von den Arabern gänzlich zerstört (647). Von dem karthagischen Gebiet wurden einige Theile an Numidien geschenkt. Das Übrige Gebiet wurde unter dem Namen Afrika eine römische Provinz, in welcher Utica die bedeutendste Handelsstadt war. Scipio erhielt einen glänzenden Triumph und den Beinamen Africanus (der Jüngere, minor). §. 64. Der Krieg in Spanien. M. Porcins Cato. Viriathns. Nnmantia. 195-133, . Nach dem Abgang des älteren Scipio aus Spanien griffen die Spanier wieder zu den Waffen. Marcus Porcius Cato, der während seiner Censur große Strenge zeigte, besonders auch gegen die Putzsucht der römischen 184 Kauen, daher er den Beinamen Censorius erhielt, unterwarf das diesseitige Spamen (Hispania citerior), das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro. 195. ilr?.?ri.u§ ®etn£roniu§ Gracchus zwang die benachbarten kriegerischen Celtiberier durch Eroberung vieler Städte ihres Gebiets zur vertragsmäßigen 179 Anerkennung der «mischen Oberhoheit. Ein neuer F-ldzng gegen die Vaccaer (an der Ostgrenze des heutigen Portugals) verwickelte die Römer auch in einen Krieg mit den Lusrtaniern (Portugiesen). Ein großer Theil derselben wurde von dem Prator Galba unter dem Vorwande, daß er ihnen fruchtbare Wohnsitze anweisen wolle, zu einer Besprechung verlockt. Als sie ankamen, wurden sie m drei Abtheilungen getheilt, die Waffen ihnen abgenommen und dann ni*? til* ricltu mr^er9emetzelt. Der dem Bliitbade entronnene Landmann 150. i S frf.an die Spitze seines Volkes und führte einen glück-Itcheit Verteidigungskrieg gegen die römischen Heere. Auf Anstiften des 149-140.

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 87

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Cimbern und Teutonen. 87 Unterhandlungen, den sehr in die Enge getriebenen Bocchus zu der Treulosigkeit m bewegen, daß er seinen eigenen Schwiegersohn, ^ugurtha, ihm aus-106. lieferte Jugurtha wurde im Triumph ausgeführt und starb im Gefängmß den Hungertod. Das Königreich Numidien wurde einem noch übrig gebliebenen Mitglieds der königlichen Familie überlasten. §- 67. C. Marius gegen Cimbern und Teutonen, Aquä Sexüä und Vercellä. 102. Schon vor dem jugurthinischen Kriege entstand in Deutschland eine große Völkerbewegung von Norden nach Süden, bei welcher hauptsächlich die Cimbern und Teutonen genannt werden. Die Cimbern wohnten srüher auf der Halb^ insel Jütland, die Teutonen an der Ostseeküste. Beide Völker wollten m südlicheren Gegenden Wohnplätze aufsuchen. Die Cimbern zogen zuerst in die Gegenden des schwarzen Meeres, von da gegen Westen der Donau entlang, und als sie von den Bojern (im heutigen Böhmen) zurückgeschlagen wurden, wandten sie sich südwestlich und drangen in Noricum (Östreich, Steiermark und Kärnten) ein. Dort schlugen sie bei Noreja den Konsul Papirius Carbo. Darauf 113. zogen sie durch Helvetien, wo zwei helvetische Stämme, die Tiguriner und Toygener, und die Ambronen, deren Abstammung und frühere Wohnsitze man nicht kennt, sich an sie anschloßen und auch die Teutonen sich mit ihnen vereinigten, und breiteten sich in den Rhonegegenden aus. Die Römer schickten ihnen neue Heere entgegen. Aber der Konsul Silanus wurde von ihnen 109. geschlagen, ebenso der Konsul Cassius Longinus von den Helvetiern am 107. Genfer See, und die Konsuln Cäpio und Manlius erlitten bei Arausio 105. (Orange) an der Rhone eine so furchtbare Niederlage, daß man in Rom in die größte Besorgniß kam und nur in Marius Rettung sah. Dieser erhielt, während er noch in Numidien stand, das Konsulat, das ihm vier Jahre nach-104-101. einander erneuert wurde, und hatte Zeit, sein Heer zu rüsten, zu ermuthigen und an Kriegszucht zu gewöhnen, während die Cimbern, wahrscheinlich in Begleitung der Tiguriner und Ambronen, nach Spanien zogen. Von da zurückgetrieben, wandten sie sich nach dem belgischen Gallien und vereinigten sich dort wieder mit den Teutonen. Darauf beschloßen sie, in zwei Abtheilungen nach Italien zu ziehen, die Cimbern und Tiguriner durch die Tiroler Alpenpässe, die Teutonen und Ambronen von der Rhone her. Marius, welcher sein Lager in der Nähe der Rhonemündung hatte, schlug bei Aquä Sextiäl02. (Aix) zuerst die Ambronen, und ein paar Tage darauf die Teutonen und nahm ihren König Teutobod gefangen. Mehr als 100,000 wurden erschlagen oder gefangen. Marius, zum fünftenmal Konsul, eilte seinem Kollegen Lutatius Catulus zu Hilfe, der vor den anstürmenden Cimbern ganz Oberitalien geräumt und sich über den Po zurückgezogen hatte. Die helvetischen Stämme waren im Gebirge zurückgeblieben und hatten sich von da wieder in ihre Heimat zerstreut. Catulus, bei welchem Sulla als Legat war, und Marius schlugen und vernichteten die Cimbern bei Vercellä (Vercelli). 100,000 Cim-101. bern sollen getödtet oder gefangen worden sein. Ein eigenthümlicher Kampf entspann sich noch zuletzt an der Wagenburg. Hier standen die deutschen Frauen, tödteten ihre fliehenden Männer, welche auf der Wagenburg Schutz suchten, tödteten ihre Kinder und sich selbst. Marius wurde als der dritte Gründer der Stadt Rom gefeiert.

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 93

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Gladiatoren. Teeräuber. 93 qefanqenen nach Rom, wurden dort als Sklaven verkauft und mußten entweder im Dienste des Staates arbeiten oder als Privatsklaven die großen Landguter der reichen Römer bebauen. Sie wurden des Nachts in Gefängnisse (ergastula) eingeschlossen, und ihr Los war überhaupt ein sehr hartes. Daher entstanden nicht selten Sklavenaufstände, wie in Sicilien unter dem Syrer Eunus, der 135-132. über etwa 200,000 Sklaven gebot, von ihnen zum König ernannt wurde, auf den Gütern der hartherzigen Herren mordete und plünderte, mehrere tönusche Heere zurückschlug und endlich von Rnpilius bei Enna besiegt wurde Bald darauf brach ein neuer Aufstand unter den Sklavenanführern Tryphon und Ath 6ni on in Sicilien aus. Auch diese wehrten sich gegen die römischen Feldherren 103-100. mit Glück und konnten erst im dritten Jahre von Aquillius vernichtet werden. Eine besondere Art dieser Sklaven waren die Fechter oder Gladiatoren, welche in besonderen Fechterschulen dazu abgerichtet wurden, um bei öffentlichen Spielen vor den Augen des an rohen Spielen sich ergehenden römischen Volkes zu fechten und sich auf Leben und Tod zu bekämpfen. Aus emer solchen Fechterschule zu Capua entflohen gegen 70 Gladiatoren, vermehrten 73. sich schnell zu einem zahlreichen Haufen, öffneten überall die Sklavengesängmsse und wuchsen nach und nach zu einem Heere von 120,000 Mann an, an deren Spitze der Thracier Spartacus stand. Dieser hielt sich zuerst in der Nahe des Vesuvs, schlug mehrere Heere und zog nach Norden, um seine Leute über die Alpen in ihre Heimat, Gallien und Thracien, zurückzuführen. Sein Unterfeldherr Crixus, der sich von ihm trennte, um die Plünderung in Italien fortzusetzen, wurde mit 20,000 Mann vernichtet. Spartacus besiegte unterwegs die beiden Konsuln und bei Mutina (Modena) den Prokonsul Eassius, zog wieder südlich, um nach Sicilien überzusetzen und dort den Sklavenkrieg zu erneuern. Aber die hiezu bestimmten cilicischen Seeräuberschiffe fanden sich nicht in Rhegium ein, sondern waren nach erhaltenem Lohne davongesegelt. > Daher mußte Spartacus in Unteritalien bleiben und wurde von Marcus Licinius Crassus, welcher mit 8 Legionen gegen ihn anrückte, am Flusse Silarus?!. in einer blutigen Schlacht besiegt und nach heldenmüthigem Kampfe getödtet. 6000 Sklaven wurden gefangen genommen und auf der Straße von Capua nach Rom ans Kreuz geschlagen, 5000 entkamen über die Alpen und wurden von dem aus Spanien zurückkehrenden Pomp ejus niedergehauen. Dieser rühmte sich, den Krieg mit der Wurzel ausgerottet zu haben. §. 73. Seeräuber. 67- In den gebirgigen Küstenländern des südlichen Kleinasiens: Cilicien, Pamphylien, Jsaurien, Lycien, Kauen und auf den Inseln Kreta, Cypern und anderen Inseln herrschte schon seit langer Zeit das Unwesen der Seeräuberei. Da die großen Flotten von Karthago, Korinth und Rhodus von den Römern vernichtet waren, und die Römer selbst nie starke Neigung zum Seedienste hatten, so konnte sich dieses Unwesen immer ungestörter entwickeln. Diese Seeräuber, welche ihren Hauptsitz in Cilicien und Kreta hatten, besaßen gegen 1200 große Schiffe und 400 Städte und Festungen, nahmen die Getreideschiffe, die von Ägypten nach Italien fuhren, weg, so daß in Rom einigemal große Hungersnoth entstand, landeten an allen Küsten, sogar bei Brundisium und Ostia, plünderten und schleppten vornehme Personen fort, um ein großes Lösegeld zu erpressen, wie auch Julius Cäsar

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 9

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Lykurg in Sparta. Festspiele. 9 behauptete, nicht floh, sondern bis zum Tode kämpfte. Eine der schönsten Tugenden Spartas war die Ehrfurcht vor dem Alter, welche jedem schon von Jugend auf eingeprägt wurde. Da die Ungleichheit des Besitzes und der Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten hauptsächlich zu Staatsumwälzungen führt, so bestimmte Lykurg folgendes: die Landschaft Lakonien wurde in 30,000 gleiche Theile eingetheilt und diese den von den Doriern besiegten Achäern, Periöken, d. H. Umwohnern (Lacedämoniern im engeren Sinn) als Eigenthum übergeben; die Markung von Sparta wurde in 9000 gleiche Theile größeren Umfangs vertheilt, und diese erhielten die Spartiaten, das herrschende Volk der Dorier. Dabei wurde festgesetzt, daß diese Theile weder zerstückelt noch mehrere in einer Hand vereinigt werden dürfen, was übrigens leichter zu verordnen als praktisch durchzuführen war. Die Periöken hatten gar keinen Antheil an der Staatsregierung, lebten aber als freie Landbauern und mußten von ihrem Grundeigenthum den Spartiaten einen Tribut entrichten, trieben auch Künste und Handwerke. Eine Mittelklasse zwischen Periöken und eigentlichen Sklaven bildeten die Heloten, welche, Eigenthum des Staates, den einzelnen Spartiaten nur zur Benützung überlassen wurden. Sie mußten eine bestimmte Quantität Gerste, Wein und Öl abliefern, zuweilen auch als Leichtbewaffnete mit in den Krieg ziehen. Ihre Zahl stieg bis auf 200,000, und die Spartiaten hatten alle Ursache, vor diesen zu Empörungen geneigten Sklaven auf der Hut zu sein. Daher wurden oft Tausende in der Stille niedergemacht, und die spartanischen Jünglinge auf förmliche Helotenjagden (Krypteia) ausgeschickt. Die Spartiaten beschäftigten sich weder mit Gewerbe noch mit Ackerbau , sondern nur mit Gymnastik und Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte. In ihrer Gesamtheit bildeten sie die Volksversammlung, welche die lebenslänglichen Geronten und die jährlich zu ernennenden Ephoren wählte und die Beschlüsse der Gerusia anzunehmen oder zu verwerfen hatte. Die eigentliche Regierung war in den Händen der Gerusia (Senat), welche aus 28 Mitgliedern (Geronten) bestand, wovon jedes das 60. Lebensjahr zurückgelegt haben mußte. Den Vorsitz in der Gerusia führten die beiden, gleichfalls stimmberechtigten, Könige, welche außerdem nur noch zwei wichtige Vorrechte hatten, das der Anführung im Kriege und der höchsten Priesterwürde. Die fünf Ephoren waren ursprünglich eine Gerichtsbehörde für bürgerliche Streitigkeiten und hatten die Aufsicht über den Markt und die Staatseinkünfte. Später führten sie, als die jährlich gewählten Vertreter des Volkes, fast die ganze Regierung; sie bekamen die Oberaufsicht über alle Staatsbehörden und ließen sogar die Könige vorladen und bestrafen. §. 8. Olympiaden. Orakel. Amphiktyonenbund. Eine wichtige Stelle im griechischen Leben nahmen die Festspiele ein, welche als Nationalfeste dazu dienten, in den politisch getrennten Stämmen und Staaten das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit und Einheit zu erwecken und zu erhalten. Solche Spiele waren die pythischen, welche alle drei Jahre bei Delphi (Pytho) dem Gotte Apollo zu Ehren, die isthmischen, welche auf dem Jsthmos (Landenge) von Korinth alle 2 Jahre dem Poseidon zu Ehren, und die nemeischen, welche in Nemea in Argolis alle 2 Jahre dem Zeus zu Ehren gefeiert wurden. Alle diese wurden aber an Be-

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 55

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Servius Tullius. 55 den Patriciern stauben zunächst die Klient en ober Hörigen, Ansiebler au» der Frembe, welche theils auf den patricischen Lehensgütern gegen einen jährlichen Zins als Ackerbauern lebten, theils in der Stadt Haubwerke trieben. Jebem patricischen Geschlechte (gens) war eine Anzahl biefer halbfreien Klienten zugetheilt, und der Patricier hieß im Verhältnisse zu bemfelben Patro-nus. Zwischen beiben, Patron und Klient, Schutzherrn und Schutzbefohlenen, bestaub ein auf religiösem Gr und e beruhenbes Pietätsverhältniß. Verschieben von den Klienten waren die Plebejer, die aus den eroberten Stäbten nach Rom verpflanzten Bürger, welche persönlich frei waren und Grnnbeigenthum besaßen. Aber an der Regierung hatten sie anfangs gar keinen Theil. (Servius Tullius, welcher mit Veji einen glücklichen Krieg führte, gab Rom eine neue Verfassung. Er theilte die Plebejer nach örtlichen Verhältnissen in 30 Abtheilungen (tribus) und zwar in 4 stäbtische (tribus urbanae), welche die geringeren waren, und in 26 länbliche (tribus rusticae), zu benen die begüterten Lanbwirthe gehörten. Daburch war es möglich, daß auch die Plebejer Stanbesversammlungen (Tributkomitien) hielten, in welchen jeboch zunächst nicht über Staatsangelegenheiten, fonbern nur _ über die des Stanbes verhanbelt werben bürste. Außerbem theilte er sämtliche Bürger nach ihrem Vermögen (census) in 6 Klassen und diese wieber in 193 Centurien. Darauf beruhte die Besteuerung, der Kriegsbienst und die bürgerliche Stellung des Einzelnen. Da die erste Klasse, in welcher die reichsten Bürger, die Patricier, waren, 98 Centurien umfaßte, so hatten die Patricier in den Centuriatkomitien, wo nicht nach Köpfen, fonbern nach Centurien abgestimmt würde, das Übergewicht über alle anberen Klassen ober Centurien. Auch behielten sie ihre alten Vorrechte, daß sie allein Senatoren, Priester, Richter und Patrone fein konnten, und die Beschlüsse der Centuriatkomitien hatten vorerst nur dann Geltung, wenn die Cmiatkomitien ihre Zustimmung gaben. Die Plebejer waren von allen Staatsämtern ausgeschlossen, aber sie bürsten nun boch in Staatsangelegenheiten mitftimmen und konnten sich das volle Bürgerrecht, die Theilnahme an allen Staatsümtern nach und nach erringen. Der Grnnb war einmal gelegt. Die letzte Klaffe mit nur einer Centurie bilbeten die Proletarier ober capite censi (bloß nach Köpfen gezählte), welche sehr wenig ober gar fein Vermögen hatten, nicht in beit Krieg ziehen und nicht abstimmen bürsten. Servius umgab auch, was schon Tarquinius beabsichtigte, die Stadt mit Wall und Graben und mit einer Mauer, wobei er zwei neue Hügel, den- vtmtnali-scheu und den esquilintfchen, mit in die Befestigung zog und baburch die Stadt vergrößerte. Das Heer würde in Legionen eingetheilt von etwa je 4200 Mann Fußvolk (mit Reiterei befaßten sich die Römer nie fonberlich), worunter 1200 Ha-firtien im ersten Treffen, 1200 Principes im zweiten Treffen und 600 Tria-riet im britten Treffen, benen noch 600 Rorarier und 600 Accenfen (Leichtbewaffnete) beigegeben waren. Zu Cäsars Zeiten hatte eine Legion gegen 6000 Mann. Übrigens scheint biefe Eintheilung erst später aufgekommen zu fein, wie überhaupt nicht bloß bei biefer Servianifchen Verfassung, fonbern bei der ganzen Geschichte des Königthums und den ersten Zeiten der Republik zu bemerken ist, beiß man sich hier nicht auf streng historischem Boben befinbet, daß sowohl die Chronologie der einzelnen Thatsachen und Einrichtungen, als auch die Thatsachen selbst zum Theil sehr unsicher, Wahrheit und Dichtung vielfach unter einanber vermischt finb. So sehr auch die Patricier bei biefer neuen Verfassung im Vortheile wa-

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 84

1873 - Heilbronn : Scheurlen
84 Krieg in Spanien. Numantia. Quintus Servilius Cäpio, mit dessen Bruder er einen die Unabhängigkeit der Lusitanier anerkennenden Frieden geschlossen hatte, wurde er durch seine 141. eigenen Vertrauten im Schlafe ermordet. Während des lusitanischen Krieges hatten sich auch die Celtiberier wieder erhoben, um bei der bedrängten Lage der Römer ihre Freiheit wieder zu erringen. In den Jahren 148 und 142 wurden sie von dem Konsul Cäcilius Metellus (Macedonicus) unterworfen, nur die Stadt Numantia (in der Nähe des heutigen Soria) leistete den hart-141-133. näckigsten Widerstand. Die Einwohner vertheidigten sich lange, schloßen den Konsul Mancinus mit seinem Heere ein und drangen ihm gegen freien 137. Abzug einen Vergleich ab, wonach den Numantinern Unabhängigkeit und die Freundschaft der Römer zugestanden wurde. Aber der Senat machte es wie bei Caudium: er behielt das Heer und lieferte den Konsul den Numantinern aus, die ihn wieder zurückschickten. Endlich wählte man den Zerstörer Karthagos, den jüngeren Scipio, zum Feldherrn gegen Numautia. Dieser be-134. trieb die Belagerung mit dem größten Nachdruck und zwang die von einer furchtbaren Hungersnoth heimgesuchte Stadt zur Übergabe, nachdem sich viele Bürger mit Weib und Kindern ermordet hatten. Numantia wurde gänzlich 133. zerstört, Scipio bekam noch den Beinamen Numantinus, und die ganze Halbinsel wurde römische Provinz. 133-31. 3. Bürgerliche Unruhen und Kriege. §. 65. 133-120. Tiberius und Cajus Gracchus. Ackergesetze. Asien Provinz. Während die Römer ihre Macht nach außen in ungeheurem Maße erweiterten, waren auch im Innern des Staates wichtige Veränderungen eingetreten. Die Gleichheit der Stände verschwand allmählich, und es erhob sich ein neuer Adel, theils patricischer, theils plebejischer Abkunft. Dazu gehörten solche, deren Vorfahren hohe Staatsämter bekleidet hatten. Sie hießen Edle (nobiles) und waren in dem fast ausschließlichen Besitz aller hohen Staatsämter und der Senatorenstellen. Nur selten errang ein Neuling (homo novus), das heißt, einer der nicht solche Ahnen aufzuweisen hatte, die höchsten Ehrenstellen. Auch in der Volksversammlung war der Einfluß dieses Adels, von welchem die ärmeren Bürger ganz abhängig waren, überwiegend. Zugleich war fast aller Grundbesitz in der Hand dieser wenigen Familien (Optimates), welche den kleinen Bauernstand aus den ihm zugewiesenen Staatsländereien nach und nach verdrängten und ungeheure Landgüter (latifundia) sich verschafften, die sie nicht durch freie Bürger, sondern durch Sklaven bebauen ließen' und großenteils in Weideland umwandelten. Die Folge davon war, daß der Ackerbau immer mehr vernachläßigt wurde, daß ein großer Theil der Bevölkerung von Italien aus Sklaven bestand, daß die vertriebenen Bauern sich nach Rom wandten und dort, wie der übrige Pöbel, auf Kosten des Staates ernährt werden mußten. Bei diesem schreienden Mißverhältniß zwischen Reichen und Armen, zwischen Mächtigen und Unfreien mußte der Staat nothwendig den heftigsten Erschütterungen entgegengehen, wenn nicht gründlich geholfen wurde. Geholfen werden konnte theils dadurch, daß man durch Ertheilung des römischen Bürgerrechts an die latinischen Bundesgenossen einen tüchtigen Mittelstand _ zu begründen suchte, theils dadurch, daß man die Staatsländereien gleichmäßiger

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 111

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Die Flavier. Vespafianus. Jerusalem. Titus. Domitian. 111 berufen. — In Judäa hatte die Tyrannei des Landpflegers Gessius Florus65. unter Kaiser Nero eine Empörung der Juden verursacht, in Folge deren in vielen Städten, wo Heiden und Juden zusammenwohnten, viele tausend Juden ermordet wurden. Darauf rückte der syrische Statthalter Cestius Gallus vor Jerusalem, zog aber, nachdem er einen Theil der Stadt erobert hatte, plötzlich wieder ab. Nun schickte Nero seinen tüchtigen Feldherrn Vespasian gegen sie. Dieser rückte in dem von dem jüdischen Geschichtschreiber Josephus vertheidigten Galiläa ein, erstürmte die Stadt Jotapata nach furchtbarer Gegenwehr (wobei auch Josephus gefangen genommen wurde), und unterwarf unter vollständiger Verwüstung und Vernichtung das ganze Land bis auf Jerusalem, dessen Belagerung, nach seiner Erhebung auf den Kaiserthron, sein Sohn Titus leitete. Umsonst forderte dieser die Stadt zur Unterwerfung auf; die verzweifelten 67. Juden wollten trotz der furchtbarsten Hungersnoth nichts von Übergabe wissen; unter Brennen und Morden drangen die Römer in die Stadt, und Jerusalem wurde samt seinem Tempel zerstört. Mehr als eine Million Juden soll in Sept. 70. diesem Kriege umgekommen sein, und gegen 100,000 geriethen in Gefangenschaft. Daher hauptsächlich schreibt sich die Zerstreuung der Juden unter allen Völkern und die Verödung Palästinas, und damit war die Weissagung Christi (Lukas 19, 42—44) erfüllt. Als Vespasian starb, folgte ihm sein Sohn Titus, mit dem er schon seit dem Jahre 70 die Regierungsgeschäfte getheilt hatte, auf dem Throne. 79. Aber während er in dieser Zeit durch Ausschweifungen und sogar Grausamkeit, 79-81. wie man erzählt, die Besorgnisse des Volks erregt hatte, machte er sich als Kaiser so beliebt, daß man ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts nannte (amor et deliciae generis humani). Gegen jedermann war er freundlich, suchte durch Wohlthaten zu gewinnen, und rief, wenn ein Tag ohne irgend einen Akt der Wohlthätigkeit verstrich, aus: „Diesen Tag habe ich verloren!" Nur gegen die Angeber war er streng und bestrafte sie unnachsichtlich. In seine kurze Regierungszeit fielen große Unglücksfälle: eine sehr bedeutende Feuersbrunst und Pest in Rom und der berühmte Ausbruch des Vesuvs, der die Städte Herculaitunt, Pompeji und Stabiä verschüttete und79. dem Naturforscher Plinius, dem Älteren, den seine Wißbegierde dem Schauspiele zu nahe führte, das Leben kostete. Herculanum, auf welchem Portici und Resina stehen, wurde 1721 aufgefunden, Pompeji 1689, Stabiä, auf welchem Kastellatnare steht, 1754. Zur Linderung des durch diese Ereignisse entstandenen Elends gab Titus große Summen aus seinem eigenen Vermögen her. Aber er starb schon nach zweijähriger Regierung im 41. Lebensjahre. Ihm folgte sein ihm sehr unähnlicher Bruder Domitianus. Seine81-96. größte Freude waren Schauspiele und Hinrichtungen. Um auch als Feldherr sich zu zeigen, zog er, auf die Nachricht von einem Einfall der Chatten, an den Rhein, kehrte aber bald wieder zurück, ohne einen Feind gesehen zu haben. Darauf gab er sich den Ehrennamen Germaniens und führte gekaufte Sklaven als gefangene Chatten im Triumph auf. Als der König (ober Decebalus) von Dacien (östliches Ungarn, Siebenbürgen, Molbau, Walachei) in das römische 86. Gebiet einfiel, zog er gegen ihn, blieb aber selbst unthätig in Mosten (Bulgarien und Serbien) stehen, während seine Legaten von den Datiern, Markomannen und Quakn geschlagen wurden, erkaufte sogar vom Decebalus den Frieden um einen jährlichen Tribut, hielt trotzdem einen Triumph und nannte sich Dacicus. Unter ihm fand die zweite Christenverfolgung statt.

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 153

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Dritter Kreuzzug. 153 Königreich Jerusalem. Nach mehrjährigem Kampfe wurden die Christen unter ihrem König Guido von Lusignan in der Schlacht bei Liberias gänz-1187. lich geschlagen, Guido und viele Edle gefangen genommen. Die Städte Si-don, Joppe, Ber^tus, Mon und andere fielen in Saladins Hände, und er hielt seinen Einzug in Jerusalem. Alle Kreuze wurden herabgestürzt; aber alle Arme, Kranke und Gefangene behandelte Saladin mit der edelsten Groß-muth. Die Nachricht von dem Fall Jerusalems erweckte im Abendlande neue Begeisterung für einen Kreuzzug, und sogar der alte Kaiser Friedrich Barbarossa beschloß, seinen vielen Heldenthaten noch einen Kreuzzug anzureihen. Er zog mit 100,000 Mann über Ungarn und Bulgarien nach Konstantinopel, 1189. hatte mit den treulosen Griechen viele Widerwärtigkeiten und auch Kämpfe, setzte nach Kleinasien über, schlug bei Jkonium die überlegene Macht der Seld-1190. schütten, erstürmte die reiche Stadt und zog nach Cilicien. Als er aber in der Nähe von Seleucia in den Fluß Kalykadnus (Saleph) sprengte, weillo.juni 1190. ihm der Zug über die schmale Brücke zu langsam gieng, so wurde er von den Wellen fortgerissen und als Leiche herausgezogen. Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Den Rest des Heeres führte sein zweiter Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, über Tarsus nach Antiochia, wo viele an der Pest umkamen, und von da nach Akkon, das der wieder entlassene König Guido belagerte. Hier war es, wo er für die deutschen Pilger den Deutschherren- Orden stiftete und bald darauf starb. Nur noch 5000 deutsche Krieger wa-1191. ren übrig, welche an der weiteren Belagerung theilnahmen. Im Frühlinge dieses Jahres landeten die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich vor Akkon, und12.Juli. nun mußte sich die Stadt ergeben. Da das Lösegeld für die Gefangenen von Saladin nicht sogleich herbeigeschafft wurde, so ließ Richard 2500 derselben niederhauen. Auch gegen seine Verbündete benahm er sich so hochmüthig und roh, daß Philipp August, der sich ganz in Schatten gestellt sah, 18 Tage nach der Einnahme von Akkon wieder abreiste. Herzog Leopold von Östreich, welcher bei der Belagerung sich rühmlich gehalten hatte, zog gleichfalls wieder ab, weil, wie man sagt, Richard die östreichische Fahne, welche Leopold auf einem Thurm aufgepflanzt hatte, herunterreißen und in den Koth treten ließ. So hielt nur noch Richard aus. Er gab zwar in seinem Kampfe mit Saladin, besonders bei Joppe, so glänzende Proben seiner persönlichen Tapferkeit und Tollkühnheit, daß die saracenischen Mütter ihre weinenden Kinder noch lange mit dem Rufe: „König Richard kommt!" zum Schweigen brachten; aber an Feldherrnkunst war er Saladin nicht gewachsen, daher ihm auch die Eroberung Jerusalems, welche der Zweck des Kreuzzuges war, nicht gelang. Er schloß endlich mit Saladin einen dreijährigen Waffenstillstand, wonach die Christen 1192. die Seestädte von Tyrus bis Joppe und einige andere Landstriche erhielten und ungehindert zum heiligen Grabe wallfahren konnten. Guido von Lusignan erhielt das Königreich Cypern. Graf Heinrich von Champagne wurde König von Jerusalem, ohne Jerusalem zu besitzen. Auf seiner Rückreise litt Richard zwischen Venedig und Aquileja Schiffbruch, mußte die weitere Reise zu Land machen, wurde in Wien erkannt und von dem vor Akkon so schwer beleidigten Herzog Leopold von Östreich gefangen genommen. Dieser lieferte ihn an Kaiser Heinrich Vi. aus, der ihn, als Bundesgenossen seines Gegners Tankred in Sicilien und als die Stütze des welfischen Hauses, in Trifels, später in Worms gefangen hielt und nur gegen ein Lösegeld von 150,000 1192. Mark Silbers freigab. (Nach den neuesten Untersuchungen hat der Konflikt 1194.
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