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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 160

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
160 Zustände unseres Volkes von der Zeit Konrads I. hatte sich die Kirche in den neuen Mönchsorden neue Machtmittel geschaffen, nicht nur gegen das Kaisertum, sondern auch gegen die weltliche Bildung, die so frei, so selbständig, so papstfeindlich sich entfaltet hatte. In den Städten nahmen die Franziskaner und Dominikaner in der Predigt den Kampf gegen die Welt auf, keiner eifriger und erfolgreicher als der gewaltige Franziskaner Berthold von Regensburg seit 1250. Unermüdlich zog er durch die Lande, predigte gewöhnlich im Freien vor vielen Tausenden, in durchaus volkstümlicher und doch tiefer, daher mächtig ergreifender Darstellung; er forderte innere Buße, nicht äußerlich gute Werke, betonte die Nichtigkeit des Erdenlebens und alles irdischen Strebens, mit mächtiger Wirkung in einer Zeit, da mit dem Falle der Hohenstaufen und der zunehmenden Zerrüttung des Reiches alle irdischen Ideale geschwunden schienen. 12. Das Raubritterwesen. Die Zeit des Interregnums oder Zwischenreichs (1254—1273), in welcher Deutschland zwei Könige zu gleicher Zeit hatte, den von dem Kölner Erzbischof begünstigten Grafen Richard von Cornwallis und den vom Trierer Erzbischof geschützten König Alfons von Kastilien, von denen aber weder der eine noch der andere Ansehen und Macht besaß, hat auch dem Rittertum das Verderben gebracht. Die Tüchtigkeit und das Ansehen des ritterlichen Standes verfielen von dieser Zeit an immer mehr und mehr. Die feine höfische Sitte wurde nur selten noch geübt, das Rittergelübde ebenso selten noch gehalten, die Verwilderung der Sitte war aber zum großen Teil Folge der Verarmung, der die Ritter unter den trostlosen Zuständen des Reiches anheim fielen. Klagen darüber begegnen schon zur Hohenstaufenzeit. Walther von der Vogelweide sagt, solche Verarmung komme von den „unsanften Briefen," die der Papst nach Deutschland gesendet, d. i. von den Bannbullen, durch die in Deutschland Bürgerkriege, wie der zwischen dem Hohenstaufen Philipp und dem Welfen Otto, entzündet wurden. Der Grund der Verarmung des Adels lag aber auch in dem übermäßigen Aufwand, er konnte keine großen Turniere mehr feiern. Mehr und mehr lösten sich die Einzelnen aus dem Verbände edler Genossen und stellten sich einsam auf sich selbst, eine immer größere Anzahl der Ritter kam auf den Gedanken, mit Hülfe des Faustrechts das Verlorene wieder zu erwerben. Ansehen und Besitz der Ritter schwanden noch mehr, als die wachsende Macht der Fürsten und der Städte ihren Druck auf die Ritterschaft ausübte. Diese wollte aber nicht ohne Kampf ihre An-

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 503

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Friedrich der Große 1740—1786. 503 aus. Ist diese gekommen, werde ich schon thun, was Sie mir raten; aber ich würde alles verderben, wenn ich dem rechten Zeitraum vorgreifen wollte. Sie kennen meine Staaten. Meist ist der Boden sandig, trocken und undankbar, er bringt nicht genug Korn hervor, um alle seine Bewohner damit zu versorgen, und die bessern Provinzen können gegen die schlechten nicht aufkommen. Ich muß alle Jahre Korn in Polen auskaufen und Magazine anlegen lassen, die ich im Notfälle öffnen kann. Aus gleichen Ursachen ist auch die Weide nicht zureichend. Das Vieh ist klein und mager und nicht zahlreich, meine Unterthanen müssen es sich zum Teil aus Polen beschaffen. Öl, Spezerei, Zucker, Kaffee und hundert andere Dinge wachsen in meinem Lande nicht; sie müssen aus der Fremde eingeführt werden und ziehen alle Jahre ansehnliches Geld aus dem Lande. Wollte ich nun meinen Unterthanen gestatten, fremde Fabrikwaren, die freilich sehr nach ihrem Geschmack sein würden, einzuführen, was würde binnen kurzem aus ihnen werden, da der Luxus in allen Ländern die Oberhand gewonnen hat? Sie würden bald alles bare Geld ausgegeben haben, das sie sür Wolle, Leinwand und Holz, unsere einzigen Ausfuhrartikel, eingenommen haben. Ich sperre deshalb ab, so viel ich kann, weil dies das einzige Mittel ist, daß meine Unterthanen sich dasjenige selbst machen, was sie von andersher nicht beziehen dürfen. Ich gebe zu, im Anfang machen sie es schlecht; aber durch Zeit und Gewohnheit, zumal wenn das Interesse dazu kommt, es besser zu machen, wird alles vollkommener werden. Lassen Sie das Volk über meine Einfuhrverbote schreien und sorgen Sie nur, daß fein Schmuggel getrieben wird. Mein Volk muß arbeiten und würde faul werden, wenn die Industrie keinen sichern Absatz hätte. Überdies muß man das Geld nicht aus dem Lande lassen, wenn man wenig Mittel hat, es wieder herbeizu-Raffen. — Sie wissen, daß ich von diesen Einkünften nichts sammele, und weit lieber ist es mir, meinen Unterthanen zu zeigen, wie sie ihr Geld behalten können, ; als es ihnen zu nehmen und wieder zu geben." Die alten, gleichsam angestammten Gewerbe, welche seit Jahrhunderten in den preußischen Provinzen geblüht und nächst dem Ackerbau hauptsächlich zum Wohlstände des Landes beigetragen hatten, die Wollmannfakturen in der Mark, die Leinwandfabriken in Westfalen und die schlesische Weberei erhielten auch jetzt mannigfache Aufmunterung und Unterstützung. Die einheimische Landwolle wurde durch Einführung des spanischen Edelschafs verbessert; überall wurden Spinnschulen eingeführt und den besten Spinnern Belohnungen gewährt. Um den Tuchmachern die Wolle, den Webern das Garn billig zu liefern und dadurch dem Volke Tuch und Leinwand zu wohlfeileren Preisen zu verschaffen, war jede Ausfuhr der rohen Erzeugnisse und die Einfuhr von Leinwand und Wolle verboten. Auf des Königs Betreiben wurde in Brandenburg eine Barchentfabrik neu gegründet, in Berlin 1741 die erste Kattundruckerei angelegt, bald nachher auch eine Baumwollspinnerei und Weberei, auch die Klöppelei von Brabanter Spitzen, welche der König seit 1743 in dem großen Militärwaisenhaus zu Potsdam von Mädchen betreiben

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 31

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 31 fordert, seine Unschuld zu beweisen, dazu mußte er einen Eid ablegen, daß seine Aussagen auch wahr seien, und sogenannte Eideshelfer wieder mußten beschwören, daß man den Aussagen des Angeklagten glauben könne. Als weitere Beweismittel für die Schuld odir Unschuld der Angeklagten wurden die Gottesurteile angesehen, deren es verschiedene gab: Zweikampf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kreuzprobe. Die auferlegten Strafen wurden zumeist in Geld erlegt, selbst der Mord konnte durch eiu Wergeld gesühnt werden, nur die Sklaven mußten die Todesstrafe erleiden. 4. Wirtschaftliche Zustände. Die Franken trieben viel Viehzucht, besonders Gänse- und Bienenzucht. Auf deu Feldern bestellten sie Getreide, Rüben, Bohnen, Erbsen und Linsen, in den Gärten bauten sie Äpfel und Birnen, auch Weinberge legten sie an. Reichen Ertrag boten die Wälder an Wild und die Flüsse au Fischen. Von Handwerksleuten gab es Zimmerer, Schmiede, Schwertfeger, Wollkämmer und Goldschmiede. In den Orten mit Kirchen, Klöstern und Bischofssitzen war lebhafter Verkehr. 5. Verkehr. Die geistlichen Anstalten brauchten allerlei Gewerbe und Handelsartikel: gestickte Gewänder, goldene und silberne Kelche, Kruzifixe, Leuchter für den Gottesdienst, Lebensbedarf für die Mönche und Priester, besonders für den bischöflichen Hof; außerdem gaben sie vielfache Gelegenheit zu Handel durch Wallfahrten, Prozessionen, selbst durch den einfachen Kirchenbesuch. 6. Der Handel lag größtenteils noch in den Händen Fremder, namentlich der Griechen, Italiener, Slaven und Juden. Haupthandelsplätze waren die altrömischen Städte am Rhein, an der Donau und im mittleren Deutschland Erfurt. Die Friesen trieben Handel mit selbst gefertigten Geweben den Rhein hinauf. Wenn auch wohl noch viele Franken die fremden Waren gegen Lebensmittel eintauschten, andere bezahlten mit barer Münze, die sie von den Römern hatten. Iii. Die Kekehrnng der Deutschen und Kanifatins. 1. Das Christentum bei den Franken. Wir haben gehört, daß verschiedene deutsche Stämme zum Christentum bekehrt wurden, aber diese Bekehrung konnte nur in langer, oft recht mühevoller Weise vor sich gehen. Wie diese Bekehrung geschehen sollte, darüber hat der Papst Gregor der Große für die Bekehrung der Angelsachsen eine Vorschrift aufgestellt, deren Wortlaut folgender ist:
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