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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 99

1824 - Herborn : Krieger
99 von Chaukeri und Friesen bei Zülpich ( Tolbia- cum) stand, geängstigt wurden. Ein Sieg, den bald hernach die Caninefaren über die mit den Römern verbundenen Nervirr davon trugen, und ein anderer, den Classlcns bei Neuß (Novesium) über die römische R.ireret erfocht, verwischten den Schimpf wieder, den die Teutschen dadurch auf sich geladen harten, daß sie bei Trier gesto, hen waren. Cwtlis hatte sich unterweilen durch frische Hilfsvölker ans Teutschland verstärkt und bet Lanren, dessen Umgegend durch einen Damm in den Rhein unter Wasser gesetzt war, ein Lager bezogen. Hier griff ihn Cercalis an, erlitt aber zwei Tage nach -einander sehr bedeutenden Ver- irrst. Die Schaar der Brnkrerer schwamm am anderen Tage von dem Rheindamm anö Land, und warf die römischen Hilfstruppen in die Flucht. Eben nehmen die Legionen den Kampf auf, die Sache der Römer ist in Gefahr, da führt das Glück dem Cereaiiö einen ba^avischen Überläu- fer zu, der römischen Reitern den Weg in den Rücken der Tenlschen zeigt. Erschreckt durch das Geschrei, das sich hinter ihnen erhebt, weichen die Teucfchen dem Andrang der Legionen und fliehen nach dem Rhein zu. Gleichwie aber das Glück dem Cercalis den Sieg verschafft harte, so schirmt nun die Natur die Teutschen vor dem Untergang; es stürzen Regen nieder, und die Nacht kommt. — Civilis zog sich auf die Insel der Bataver zurück. Die Sache der Bawver war übrigens noch so wenig verloren, daß vielmehr die von römi- schen Legionen und Reiserfähnlein besetzten ba, ravischen Städte Batavodurum, Arena, cum, Grinnes und Vada an einem und dem, selben Tagt von vier verschiedenen Heerhaufra _ ' 7 * d

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 676

1845 - Halle : Anton
676 geworfen. Napoleon und seine Generale suchten einige Ord- nung herzustellen, weil sonst der Untergang aller dieser Leute vorauszusehen war, aber alles war umsonst. Napoleon gieng dann in sein Hauptquartir, nach dem Dorfe Zaniwki, und hier stelte ihm Eblö vor, 6 Tage reichten nicht, um alle Wagen und Gepäk, mit dem sich die debandirten noch schlepten, über die Brücke zu bringen; Ney verlangte man solle al das Zeug verbrennen, Berthicr aber widersezte sich; Napoleon selbst glaubte endlich, daß es möglich sein würde, alles über den Fluß zu bringen. Wä- rend der folgenden Nacht vom 27ten zum 28ten brachen die debandirten das Dorf Studzianka ab und legten ein großes Bivouac an; keiner von ihnen war nun auf die Brücke zu bringen, da sie Feuer zum Warmen hatten, und die Nacht ward für ihren Uebergang ganz verloren. Noch stund Victor mit 6000 Man auf den Höhen und vertei- digte sich gegen Wittgenstein, aber so wie am 28ten Mor- gens Victor wirklich das Treffen beginnen muste und Witt- gensteins Kanonen ihnen in die Ohren drönten, wärend Tschitschakow auf dem andern Ufer angrif, brachen sie plöz- lich alle auf und drängten sich in Tumult zusammen und belagerten förmlich die Brücken um einer vor dem andern hinüber zu kommen. Victor hielt mit seinem kleinen Häufchen Wittgen- stein den ganzen Tag auf, und Ney auf dem andern Ufer hielt mit 8000 Man, aus fast allen Nationen der Armee gemischt, gegen Tfchitschakows 27,000 Man Stand, und trib Tschitschakow sogar nach Stachowa zurük. Je mehr sich das Treffen Victors mit Wittgenstein am 28ten be- lebte, je mehr hatte der Haufe der Debandirten sich auf die Brücke gedrängt; eine fürchterliche Verwirrung umgab die Zugänge; ein paar russische Kugeln, die in diesen Haufen schlugen, brachten eine algemeine Verzweiflung zu Wege und alle Leidenschaften wurden losgekettet; ein Teil wütend und entschloßen machte sich nun mit dem Sabel in der Faust durch die übrigen Bahn, andere triben Wagen und Pferde mitten durch die Haufen der zu Fuß gehenden und überfuren, was ihnen vorkam; andere feigere weinten, jam-

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 457

1845 - Halle : Anton
457 rükzogcn. Als am Ilten Abend die Truppen des hohen- lohischen Corps sich in und um Jena zusammendräugten bemächtigte sich plözlich ein panischer Schrecken derselben; Hohenlohe hatte Not, sie, ohngeachtetssic nicht geschlagen waren, zusammen zu halten. Am Ilten October zogen sich Sachten und Preussen größtenteils auf die Landhöhe zwischen Jena und Weimar. Noch am 12ten Abends warfen die Franzosen ihre Gegner aus Burgau. Bernadette, der über Zeitz herangezogen war (denn Napoleon überzeugte sich, daß ein weiteres Um- gehen des preussisch- sächsischen linken Flügels unnötig sei), bcdrote Dorndorf und die Preussen gaben es Preis und zogen sich auf die Höhe von Dornburg. Im Lager zwi- schen Jena und Weimar war große Unordnung; es fehlte an Brot und Futter: zum Teil selbst an Schießbedarf. Besonders waren die Sachsen bei allen diesen Mangelhaf- tigkeiten im Nachteil. Tauenzicn, als ihm die Räumung Burgaus und Dornvbrfs berichtet ward, hielt es in Jena für geratener, die steilen Anhöhen vor sich stat hinter sich zu haben, und zog nach Closewitz und Cospoda herauf, indem er unmit- telbar über Jena noch den Landgrafenberg besezt hielt. Aber schon am 13ten des Morgens ward dieser von den Franzosen genommen. Herr von Masscnbach war an den Herzog von Braunschweig geschikt gewesen, um wegen obwal- tenden Mangels an Munition und Lebensmitteln Klage zu fü- ren. Er kam in dieser Hinsicht unverrichteter Dinge, aber mit neuen Befelhen zurük. Zu gleicher Zeit kam die Nachricht, Naumburg sei vom Feinde besezt; alle dortigen Vorräte seien genommen. Davoust war von Mittel-Pölniz dahin gegan- gen. Der Herzog ordnete nun den Rükzug an der Ilm hin nach Kösen an; bei Freiburg wolte er über die Un- strut, und dann Front gegen die Sale'machen. Rüchel solle in die Positionen bei Weimar einrücken; Hohenlohe die Stellung bei Jena und Dornburg halten, um den Ab- zug des Hauptheeres zu decken. Hohenlohe, dessen Hauptquartir in Capellendorf war, nam eine Recognoscirung vor, und ordnere eine Posten- kette zwischen Kamburg und der Ilm an. Den Landgra-

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 482

1845 - Halle : Anton
482 geben, ohngeacbtet alle zu langer Verteidigung nolhwendi- gen Dinge in Fülle vorhanden waren. Ueber 200 Ge- schütze und 3000 Centner Pulver kamen hier an die Franzosen. Am 3ten Dec. kam der Obrist, Graf von Götzen nach Breslau, und machte aus dem königlichen Hauptquar- tire Anordnungen zur Bewafnung Schlesiens bekant; leider vier Wochen zu spät. Der Fürst von Anhalt -Pless solte an die Spitze der Provinz treten. Schon am 7ten aber ward Breslau vom Feinde eingeschloßen. Der Fürst von Pless brachte aus den Vestungen einen Heerhaufen zusam- men, und hofte damit Breslau entsetzen zu können; ward aber am 24ten Dec. von Würtembergern und Baiern ins Gebirge zurükgetriben. Von neuem drang er -am 28ten in die Gegend von Breslau vor, ward aber auch diesmal zu- rükgeworfen. Am 6ten Januar ward für Breslau eine Capitulation unterzeichnet, und am 7ten rükten Würtem- berger und Baiern ein. Nun zog ein Teil des feindlichen Heeres gegen Brieg, ein anderer gegen Schweidnitz. Am 16ten Januar capitulirte Brieg. Am 16ten Februar auf die schmachvolste Weise Schweidnitz. Noch hatte der Fürst von Pless bis zum 8ten Februar ein kleines Heer gehabt; da ward er von Lefebvre geschlagen; verzweifelte an der Möglichkeit weiterer Gegenwer und gieng nach Wien. Nur die Gebirgsvcsten hielten sich noch. Wie alle diese festen Plätze und Widerstandspuncte nur dem Zweifel, dem Unglauben der Verteidiger, nicht der wirkli- chen Macht des Feindes erlagen, solte recht deutlich Kolbergs Beispil dartun. Diese Veste war schwach besezt und in höchst vernachläßigtem Zustande. Seit Mitte Februar ward sie ernstlich belagert. Schon im November waren an den altersstumpfen, dienststeifen Commandanten Aufforderungen zur Uebergabe erfolgt — anfangs war alles entmutigt ge- wesen, denn auch der Magistrat war ohne Energie, was hier wichtig war, da die Einwonerschaft nach altem Her- kommen einen Teil der Verteidigungsmittel bildete. Aber ein Man hatte den Glauben an Preussens Ehre und Be- stehen nicht verloren, der alte Bürger Nettelbeck, der sei-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 557

1845 - Halle : Anton
557 Landvolk und der Pöbel verlangten gegen den Feind ge- fürt zu sein, und sezten am Prado, bis zu welchem die französische Colonne eingedrungen war, das Feuer fort, wärend Morla und der Fürst von Castelfranco schon eine Capitulation aufsezten, die der Marques de Castellar zu unterzeichnen verweigerte. Darüber vergieng der Tag. In der Wachsten Nacht zog Castellar mit seinen 6000 Man und 16 Kanonen ab. Das Landvolk hatte sich über Nacht zum Teil verlaufen; Madrid war ruhig, und ergab sich am 4ten Deccmber früh 8 Uhr den Franzosen. Napoleon nam zunächst aus einem Landhause in der Nähe der Stadt Quartir; nach einigen Tagen war Madrid volkommen be- ruhigt; und Spatzirgänge und Theater erschinen wider von sorglosen Leuten erfült. Weder die Reihe der erfochtenen Sige, noch die Eide, welche Napoleon forderte, noch die Schmeicheleien, die er den Spaniern sagte, hatten nun aber die Wirkung, daß sich die Nation unterwarf. Vilmehr war es, wie wenn in einer Schlacht ein Corps, auf welches gestürmt wird, seine Reihen öfnet, den Feind im Andrange des Sturmes hindurch läßt, und hinter ihm sich wider schließt, um ihn von allen Seiten zu bedrängen. Mit großen Armeen war Spanien nicht zu bezwingen, denn nur wenige Hauptstra- ßen durch das Land waren in gutein Stande; alle Ne- benstraßen waren fast nur auf Transport mit Saumtieren eingerichtet. Die Ortschaften ligen weit, weit auseinander. Hielt man die Armeecorps beisammen, so hatte man bald die äußerste Not mit Proviant und stetem Beiwachten; legte man che in die kleineren Ortschaften auseinander, so wurden die Detachements auch einzeln überfallen, und auf ihren Einzelmärschen angegriffen. Wich man von den paar Hauptstraßen seitwärts, so war mit Artillerie und Furwe- sen bald nicht fort zu kommen. Von den früher geschlagenen Truppen hielt sich ein Teil unter Romana im asturischen Gebirge; ein anderer unter Palafox in Zaragoza; ein dritter unter la Pe/ta am Tajo war durch das Hinzukommen des Herzogs del Jn- fan-tado, Albuquerques und des Generals Venegas wider

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 673

1845 - Halle : Anton
673 am 23tcn kam Napoleon nach Toloczine, wo er sich das Terrän von Borissow an der Beresi'na beschreiben ließ. Er erfur, daß der Fluß dort einen See bilde von treibenden Eisschollen, daß der Uebergang unmöglich sei. Napoleons Ofsicire wüsten nirgends Rat; er aber bestund darauf, daß man in der Nahe von Borissow einen Uebergang suchen müße und zwar am 24ten; endlich ward die Gegend von Stuzianka zum Uebergangspuncte ausersehen, und man war darauf gefaßt, sich durch Tschitschakows Corps durchschlagen zu müßen. Alles unnötige Wagengefchlep solte verbrant, die wenigen geretteten Pferde selten bei den Uebergange so zwekmaßig wie möglich verwendet werden. Bei Borissow stießen noch Victors und Oudinots Corps, die fortwärend mit Wittgenstein gekämpft hatten, zur Armee; sie hatten von dem deplorabeln Zustande der Hauptarmee nichts erfah- ren, und waren nun auf das entsetzlichste betroffen über das gespensterhafte Ansehen, in welchem alle geretteten erschincn, und wie durch eine Ansteckung wurden sie sofort in die moralische Auflösung, in welcher sich das Hauptheer befand, mit hereingezogen. Unter solchen Umständen näherte man sich dem Heber- gangspuncte über die Beresi'na und dem schwierigsten Puncte beim ganzen Rukzuge. Victor mit 15000 Man dekte den Rüken; Oudinot mit 5000 Man stund schon bei Stud- zianka; der Kaiser mit noch 12,000 Man und einer unüber- sehbaren Masse debandirter Leute zwischen beiden. Eine enorme Menge von Bagage; die Artillerie des Victorschen und Oudinotschen Corp's, und die wenige gerettete des Haupt- heeres erschwerte den Zug. Die Mittel zum Uebergange bei Studzianka waren ins Geheim vorbereitet worden, wärend man um Tschitschakow zu teuschen an zwei andern Orten mit Affectation den Uebergang vorzubereiten schin. Erst am 25ten Abends kam Eblo, der mit der Leitung des Ueber- ganges beauftragt war, mit zwei Feldschmiden und einigen Pontonirkompagnien in Studzianka an; was er an vorbe- reitetem Material fand, zeigte sich bald zu schwach; man muste viles neu arbeiten und erst am 26ten konte die Brücke über den Fluß geschlagen werden. Oudinot und Dombrowski Lro's Lkhrb. d. Universalg. Bd. V. (2tc Lufl.) 43

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 378

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
378 Deutsche Zustände während des großen kaum noch der fünfzehnte Hauswirt übrig war. Entstellt und bleich vor Hunger, Ermattung, Furcht und Schrecken, ja zum Teil „schwarz im Gesicht, als wären sie vom Feuer verbrannt," schlichen die Menschen taumelnd umher. Manche töteten sich selbst, um den namenlosen Peinigungen, mit denen jeder Tag drohte, auf einmal zu entgehen. Wer nach dem einst blühenden Wiesbaden kam, fand Straßen und Marktplatz mit Hecken und Sträuchen überwachsen, in denen Hasen hausten und Feldhühner ihre Nester bauten, hier und da waren Gasseil vollständig verschwunden und mit Gebüsch so bedeckt, daß die noch übrigen Bürger bei drohenden Plünderungen ihre Habseligkeiten darin bargen. Das Schwert, die Pest, der Hunger hatten überall wenigstens das Drittel der Bevölkerung dahingerafft. „Wie jämmerlich stehen eure großen Städte," ruft ein Zeitgenosse aus, „da zuvor tausend Gassen gewesen, sind nun nicht mehr hundert! Wie elend stehen die kleinen Städte, die offenen Flecken, da liegen sie verbrannt, zerfallen, zerstreut, daß weder Dach, Geschirr, Thüren oder Fenster zu sehen sind. Wie sind sie mit den Kirchen umgegangen? Sie haben sie verbrannt, die Glocken hinweggeführt, sie zu Pferdeställen, zu Marketenderhäusern gemacht und auf den Altären ihren Mist gelegt." Wenn auch die Städte und ihre Bewohner nicht so völlig vernichtend von den Verwüstungen des Krieges betroffen wurden, wie an vielen Stellen das flache Land und seine Bewohner, so ist doch manche einst wohlhabende und volkreiche Gewerbestadt damals und für alle folgenden Zeiten ihres Wohlstandes beraubt und zu einem kümmerlichen Ackerstädtchen herabgedrückt worden; Armut und Verschuldung lastete auf ihnen, die noch lange Zeit hindurch ihre Nachwirkung ausübte, und ihr Äußeres war vollständig verwandelt. Heruntergeschossen und ausgebrannt starrten die stolzen Türme und Münster empor; die Straßen waren versumpft unter Trümmerhaufen, nackte Festungswerke oder wüster Schutt und Feld füllten die Stätten, über die einst prächtige Landhäuser, Ziergärten, Schießräume und Tummelplätze behaglicher Lust ausgebreitet waren. Es wurden wohl aus der Asche neue Gebäude errichtet, wenn der Besitzer wieder etwas zu Kräften gekommen und ihm der Mut gewachsen war, an der Stätte, wo Eltern und Großeltern gewohnt, einen neuen Wohnsitz zu bauen für Kinder und Enkel; aber er konnte nicht daran denken, das Alte wieder herzustellen. Wo er sich anbaute, hatte vor zwanzig oder dreißig Jahren vielleicht noch eins jener prangenden Bürgerhäuser mit seinem

8. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 161

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Wie man nun das Lager geschlagen, haben etliche der Unseren bis an den Elbstrom gestreift und vernommen, da sich der Feind am anderen Ufer der Elbe, da Mhlberg gelegen, habe hren lassen. Es haben auch die Unseren und sie mit halben Haken gegeneinander geschossen. Auch ist unsere Vorhut nicht ferne von bannen samt dem gewaltigen Haufen hernach gekommen, welches denn dem Kurfrsten, der eben zu derselben Zeit die Predigt hrte, so gar fremd gewesen, da er unsere Ankunft erstlich nicht hat glauben wollen, sondern uns nur fr einen verlaufenen Haufen geachtet. Wir haben aber mit kleinem Feldgeschtz zu ihnen hinberge-schssen, und sie haben auch etliche Schsse aus Mhlberg zu uns gethan, doch ohne Schaden. Nachdem aber die Husaren noch nher an den Feind gekommen waren, auch die spanischen Hakenschtzen, die im Vortrab waren, das Wasser er-reicht hatten, so haben sie dermaen der das Wasser gegeneinander ge-schssen, da die Feinde ihr Gestade und die Schiffbrcke haben verlassen mssen und dem Stdtlein zugeeilet sind. Indem hat der Kaiser auch etliches Feldgeschtz an das Wasser gebracht. Da hat sich der Kurfürst nicht wenig entfetzt, ist, weil er des Kaifers nnversehene Ankunft nicht vermeint hatte, eilends zu Rat geworden, auf Torgau und in die Festung Wittenberg zu ziehen. Darauf er von Stund an den Tro famt dem Geschtze und et-lichem Fuvolke vorausgeschickt hat, denn er ist damals nicht mehr benn zehn Fhnlein und sieben Geschwaber Reiter stark gewesen. Jnbem haben sich etliche Spanier ausgezogen und ihre Sbel in den Munb genommen und finb hinbergeschwommen und haben die brennenbe Schiffbrcke aufgehalten, welche der Kurfürst zuvor zu verbrennen befohlen hatte. Und es hat ein Spanier den anberen hinbergefhrt; die Feinde aber unternahmen es, mit einem Teile der Reisigen uns aufzuhalten und den Ihrigen mehr Raum zum Abzge zu verschaffen, und verharrten noch eine Zeitlang daselbst. Danach aber lieen sie sich an ihrem Gestade vor unseren Hakenschtzen nicht mehr sehen, wodurch die Unseren ermutigt wrben, sich hinberzuwagen, fonberlich die Spanier, beren etliche, ehe die Furt gesunben warb, ertranken. Etliche aber kamen hinber, des Feinbes Gelegenheit zu erkunbigen, und als sie roieber herberkamen, brachten sie sichere Kunbschast von dem Abzge der Feinde, auch einen Gefangenen, des Herzogs Ernst von Braunfchroeig Reitfchmieb, mit sich. Indes hatte der Kaiser einen jungen Bauersmann angetroffen, welcher eine Furt durch das Waffer wute. Darauf verordnete der Kaiser etliche Pferde von Deutschen, Spaniern und Husaren, lie die angezeigte Furt bereiten und besichtigen und schickte darnach bis an tausend Pferde der die Elbe, die sich von Stund an ihrem Brauche nach auf alle Orte verteilten, Hcinzc, Qucllenlescbuch. 11

9. Geschichte des deutschen Volkes - S. 189

1867 - Berlin : Vahlen
Der Volkscharakter während des 14, und 15. Jahrhunderts. 8 303—305. 189 Bundes, die indessen auf 37 angewachsen waren. Leopold aber wußte beide Theile listig zu verhetzen und zu trennen. Dann zog er gegen die Schweizer allein, und erlitt die Niederlage von Sempach, wo er siel 1386. Dieser Sieg der Schweizer hob auch den Muth der schwäbischen Städte mächtig gegen ihre fürstlichen Nachbaren, die jetzt alle gegen ihre wachsende Macht verschworen waren. Da geschah es, daß die Wittelsbacher Herren den Erzbischof Piligrin von Salzburg, den Verbündeten der Städte, treulos fingen. So entbrannte der Kampf: der große Städtekrieg 1388. Ganz Süddeutschland füllte sich mit Fehde, Mord, Raub und Verwüstung. In Baiern und Franken hielten sich die Bürger oben; in Schwaben kam es bei Döffingen zur Schlacht gegen Eberhard den Greiner und seinen Sohn Ulrich. Die Bürger hielten den Kirchhof des Ortes besetzt und stritten wacker. Ulrich, der die Reutlinger Nieder- lage auszuwetzen hatte, stritt nicht minder gewaltig; er !siel und schon wankte das fürstliche Heer; da rief der alte Rauschebart: „Der gefallen, ist wie ein anderer Mann!" und als die Schlacht am heißesten stand, fiel der „gleißende Wolf," der Wunnensteiner, das Haupt der Martinsvögel, in das Bürgerheer; denn an diesen Tagen machten Fürsten und Ritter, sonst selbst einander bitter feind, gemeinsame Sache gegen die noch verhaßteren Städte — und so erlagen die Bürger in furchtbarer Niederlage, die vorläufig den Bund zum Ende führte. — Dann sank der ähnliche Städtebund der Frankfurter und der Wetterau; die Söldner der rheinischen Städte, ein verrufenes, zuchtloses Gesindel, trieb das Schwert des nachmaligen Königs Ruprecht von der Pfalz (§ 229.) auseinander, der auf einmal 60 dieser Gesellen in den Kalköfen verbrennen ließ. Auf dem Tage von Eger 1389 verbot dann König Wenzel, uneingedenk früherer Zu- sagen, förmlich jede Einung der Städte. § 304. So endigten die Städtebünde Süddeutschlands, schneller und rühmloser wie die norddeutsche Hansa. Doch blieben die einzelnen süddeutschen Städte noch lange Zierden des deutschen Lebens (§ 294.). 60 Jahre später noch konnten sie einen neuen großen Städtekrieg gegen den streitbarsten Fürsten der Zeit, Albrecht Achilles (§ 239.) führen, und gingen nicht unehrenvoll aus demselben hervor 1449. Doch zeigten sich auch bei diesen Reichsstädten die üblen Seiten eines nur locker gefügten Bundeswesens. Eine hinderte die andere und jede die Gesammtheit durch Zölle und Stapelrechte, die die einzelnen sich eifersüchtig zu verschaffen und zu bewahren trachteten. Die meisten erlahmten nach und nach, andere zogen die Ruhe und Sicherheit bringende fürstliche Herr- schaft der theuren und bedrohten Reichsfreiheit vor. Und so ist am Ausgang des Mittelalters die Blütezeit auch der süddeutschen Städte meist vorüber. 6. Der Volkscharakter während des 14. und 15. Jahrhunderts. § 305. Das ritterliche Leben war in Barbarei entartet, das bäuerliche in Knechtschaft versunken (§ 283.). Nur wo die Waffen noch geführt wurden, blieb auch ein lebenswertheres Dasein. Und so hatte es besser als der arme Bauer sogar der reisige Knecht aus den Burgen, der in seines Junkers Solde^ stand. Er gehörte wenigstens nicht zu den Niedergetretenen, sondern im Gegen- theil, ihm winkte Kampf, Beute, Genuß. Die alte deutsche Tapferkeit blieb in diesen Leuten lebendig; auch manches rührende Beispiel von Treue und Hin- gebung bis in den Tod weiß die Geschichte zu erzählen. — Andere dieses Standes zogen wohl ein wanderndes Leben vor. Seit dem 13. Jahrhundert

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 197

1858 - Hannover : Hahn
197 Senat, sie von der Gemeinschaft der Achäer wieder zu trennen, sie wollten lieber unmittelbar Rom sich unterwerfen. Schon im vierten Jahre, seit Sparta dem achäischen Bunde angehörte, kam es zu offener Feindseligkeit zwischen beiden (188). Sparta wurde jetzt von Philopömen mit ungerechter Harte behandelt. Die Mauern der Stadt wurden niedergerissen, die lykurgischen Gesetze gänzlich abgeschafft und achäische eingeführt; man rief alle Verbannten zurück und überließ ihrer Rache etwa achtzig der vor- nehmsten Spartaner, die ohne rechtliches Verfahren großen Theils ermordet wurden. — Später sagten sich die Messenier vom Bunde los, von D in o trates, der großen Einfluß bei ihnen hatte, geleitet. Philopömen zog gegen die Messenier, wurde aber in einem Gefechte verwundet und gerieth in Gefangenschaft. Grausam verurtheilten die Messenier den siebenzigjährigen Helden zum Giftbecher (183). Nun kamen die Achäer unter Lykortas, Philopömen's Nachfolger und Gesinnungsgenosse, mit großer Macht, eroberten Messene und bestraften die Urheber des Mordes. 8) Bisher hatten die Römer die Achäer mit rücksichtsvoller Mäßigung behandelt; sie schienen vorerst die Griechen mehr sich selbst und ihrem Hader unter einander überlassen zu wollen. Diese Politik Rom's änderte sich nach dem dritten macedonischen oder perseischen Krieg, welcher dem macedonischen Königreich durch die Schlacht bei Pydna (168) ein Ende gemacht hatte. Nun sollte das bisher nur unter dem Schutze Rom's stehende Griechen- land gleich andern Clientelstaaten Rom's zu einem unterthänigen Lande umgeschaffen werden. In den meisten griechischen Städten begannen politische Verfolgungen, zunächst durch Griechen selbst, die sogenannte römische Partei, hervorgerufen, welche ihre Geg- ner, die sogenannten griechischen Patrioten, als macedonisch ge- sinnt bei den Römern verdächtigten. Ueberall wurden die ange- sehenen Patrioten verbannt, unter den Achäern selbst über tausend der achtbarsten Bürger (darunter Polybius, des Lykortas Sohn) nach Italien gebracht (167), wo angeblich die Untersuchung gegen sie eingeleitet werden sollte. Sie wurden aber hier gleichsam als Geißeln behandelt und in die verschiedene^ Municipien vertheilt. Erst nach siebenzehn Jahren gestattete der Senat auf immer drin- gendere Bitten des achaischen Bundes den Uebriggebliebenen die Rückkehr in die Heimath. Ein tiefer Haß gegen die Römer ver- bitterte seitdem die Gemüther der Griechen, besonders der Ju- gend, mehr und mehr, und konnte leicht zu Ereignissen führen, deren unglücklicher Ausgang bei dem großen Mißverhältniß der Kräfte nicht zweifelhaft sein konnte, zumal es den Griechen damals durchaus an tüchtigen und besonnenen Männern fehlte. 9) Neue Streitigkeiten des achaischen Bundes mit Sparta über gewisse Befugnisse der Bundesgewalt (insbesondere Hinsicht-
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