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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 418

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
418 Viertes Buch. und Oesterreich hat es 1814 nicht wieder verlangt. Die sämmtlichen niederländischen Provinzen wurden unter dem Hause Nassau-Oranten zu einem Königreiche der Niederlande vereinigt: eine Provinz, Luxemburg, ge- hört zum deutschen Bunde. Aber die Verschiedenheit der Confessionen und das nun seit Jahrhunderten ausgebildete Sonderbewußtsein führten 1830 zu einem Aufstand Belgiens gegen die Nordprovinzen, und nach langem Streit und Ha- der wurde ein unabhängiges Königreich Belgien auch von dem König der Niederlande anerkannt. Es herrscht seit 1831 König Leopold aus dem Hause Sachsen-Coburg: Stände in 2 Kammern stehen ihm zur Seite. Von den neueren europäischen Bewegungen ist B. unberührt geblie- den und befindet sich überhaupt in großer Blüthe. Das Land hat auf 530 mm. über 4*/, Mill. römi sch-katho- lische E. Die Bevölkerung ist so dicht, wie fast nirgends in Europa. In Ostflandern auf die nm. 14,000 E., in Westflandern 11,000 u. s. w. Ein Stamm- und Sprach- unterschied tritt unter den Belgiern immer mehr bedeutsam hervor. Die Flamländer sind ein deutscher Stamm und in Sprache und Wesen zunächst den Holländern ähnlich — die Wallonen neigen sich mehr zu den Franzosen und reden auch Französisch. Da auch für die Zukunft dieser Unterschied noch sehr wichtig sein kann, so theilen wir uns die Provinzen Belgiens nach diesem Gesichtspunkte. 1 1. Flämische Provinzen, etwa 260 Ihm. mit 2‘/2 Mill. E. a) Brabant. Darin Hauptstadt und Residenz Brüssel, wo schon früher die spanischen und österreichischen Statthalter ihren Sitz hatten. Die Stadt ist eine der schönsten in Europa, besonders der auf der Höhe gelegene, französische Theil; in dem niedriger gelege- nen spricht man flämisch. Königsstraße und Königsplatz, Dom, Kirche St. Gudula, das Stadt- oder Rathhaus. Bedeutende Fa- brikstadt: die Brüsseler oder Brabanter ikanten; mit Militair 130,000 E. In der Nähe das königl. Lustschloß Lacken (sprich Laken). 5 St. südlich von Brüssel der Wald von Soigne und von N. nach S. auf einander folgend Dorf Waterloo, Dorf Mont St. Jean, Meierhof Belle Alliance, alle drei durch den Sieg Wellingtons und Blüchers über Napoleon denk- würdig, 18. Juni 1815. Löwen, noch nicht 30,000 E, hatte einst dreimal so viel und die ersten Tuchfabriken in Europa. Uni- versität. b) Antwerpen. Die gleichnamige Hauptstadt ist Stadt im Binnenlande und Stadt an der See zugleich (S. 341.). Ha- fen, Schiffswerfte, Arsenal, Alles im größten Umfange: Napo- leon hat an den Bau der Hafenbassins und Docks (S. 276.) un-

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 423

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Dänemark. 423 0 Overyssel. Festungen Awoll und Deventer an? — g) Drenthe. Hauptort Assen. Starke Festung Koevor- den kn Sümpfen. Mehrere Armencolonien: man giebt den Armen ein Häuschen, ein Stück Feld und eine Kuh, damit sie sich selber forthelfen können. h) Grö ning en. Groningen, durch schiffbare Kanäle mit dem Meere verbunden, ist eine bedeutende Handelsstadt von 31,000 E. Universität. i) (West-) Friesland, mit der gutgebauten Handelsstadt Leuwaarden, 21,000 E. Dokkum, Bonifacius f hier am 5. Juni 755. Handelsstadt H arlin g en. Zum Deutschen Bunde gehört k) die niederländisch geblie- bene Hälfte vom Großherzogthum Luxemburg (deutsch: Lü- tzelburg), 46 Hh M., 186,000 E. , auf den Ardennen, das eine ganz gesonderte Verfassung hat. Darin die Bundesfestung Luxem- burg. Die Besatzung besteht aus J/* Preußen (P. ernennt auch den Gouverneur) und V* Niederländern. Die obere Stadt liegt auf steilem Felsen, die untere im Thale: ringsherum einzelne Castelle und Werke. Fast alle Werke sind in Felsen gehauen, und der Feind kann nirgends nur einige Fuß tief graben, ohne auf Fel- sen zu stoßen. 12,000 E. Da das Gebiet des deutschen Bundes nicht geschmälert werden darf, so mußte für das belgisch gewordene Luxemburg Ersatz gesucht werden. Darum ward i) das holländisch gewordene Limburg Bundesland, 40 (Um., 200,000 E. Die eigentliche Hauptstadt und zugleich stärkste Festung an der ganzen Maaslinie gehört über- dieß nicht zum Bunde. Dies ist Maastricht, 20,000 E., zu- gleich eine lebhafte Fabrikstadt (Maastrichter Sohlenleder). Auf dem Peters berge liegt die Citadelle: ein Steinbruch führt so weit in das Innere dieses höhlenreichen und mit Versteinerungen angefüllten Berges, daß man behauptet, an 20,000 Wege kreuzten sich darin. Auch Venlo, eine Festung, gehört nicht zu Deutsch- land. Der beste Ort im deutschen Limburg ist Roermonde. Durch Eisenbahn sind Amsterdam, Haarlem, Leyden, Haag, Rotterdam, Utrecht und Arnheim verbunden. Aber diese Provinzen sind mehr das Land der Kanäle, die man hier in großer Anzahl vorsindet. An der einen Seite lausen meist gepfla- sterte Treppelwege oder Leinpfade, für die Menschen und Pferde, welche an Seilen, die Schiffe oder Trekschuyten ziehen. (Die zahl- reichen und langen holländischen Kanäle sind zugleich das Paradies der Schlittschuhläufer). Iv. Der Dänische Staat, §. 93. 3. Die Be- wohner der dänischen Halbinsel und der Inseln umher waren wie die Normänn er (S. 286.) ihren südlichen europäischen Nachbarn durch Raubzüge und Seeräuberei äußerst lästig.

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 458

1824 - Herborn : Krieger
458 geheim in seinem Solde. Kur; nach dem Frie- den zu Nimwegen errichtete er unter dem Na- men Reu i, ion ska mm ern in Metz, Breisach und Besang.),, drei Gerichtshöfe, weiche die von Alters her dem Elsaß, den lochrtnglschen Bis- thümern und der Grafschaft Burgund zustehen- den Lehen und übrigen Zubehörden aufsuchen und Mieder an die Krone bringen sollten. Diese Ge- richtshöfe erkannten ihm die Hoheit über mehre teurschc Reichslandc zu, und was ñe ti;m zuer- kannten, ließ er durch die bewaffnete Gewalt in Besch nehmen. Sogar noch wahrend der Eon- fereñzcn, welche er zu Frankfurt am Main mit den über diese Reunionen Beschwerde führenden Kaiser und Reich veranstaltete, ward von seinen T'nppen die Reichsfestung Strastbura, der Schlüssel des Oberrhctns, besetzt, gleichsam als rvoll e er des Reiches spotten (lm I. 168.1). Um die Macht des Kaisers zu vernichten und somit den von dessen Seite möglichen Wi- derstand zu beseitigen, unce handelte er zu glei- cher Zeit mit Ken Türken, weiche dann auch, degünsttgt durch einen in Ungarn stürmenden Auf- ruhr, tm Sommer des Jahres 1685 unwider- stehlich in die österreichischen Staaten heretnbra- chen und sich mir 260,080 Mann vor Wien la- gerten. Eine der blutigsten Belagerungen, de- ren die Geschichte Erwähnung thnr, nahm dort am l4ren Jul. ihren Anfang, da die Türken durch die Hoffnung unermeßlicher Beute zu wü- rdigem Ungestüm erhitze, die Belagerten aber durch den Gedanken des gewissen Verderbens zu einer verzweifelten Gegenwehr getrieben, durch den Befehlshaber, Grafen S ta h reu berg, be- geistert wurden. Schon waren zwei Monarhe bittern Kampfes htngeflossen, die Türken, ob- gleich jede Erdscholle mit Strömen Blurcs be-

4. Die Geschichte der Deutschen - S. 461

1824 - Herborn : Krieger
461 ganz Europa gegen Frankreich zu vereinigen und in die Schranken zu führen. Was rudwig'cn in diesen kritischen Tagen vor dem Unterliegen rettete, das waren seine großen, ln der Schule Türenne's gebildeten Fe-dberrcn, der Herzog von Luxemburg, welcher in den Niederlan- den nach einander die Siege bei Fleurus < Illen Jul. 1690) über d<n Fürsten von Wal- deck, und bei Steenkerken (3ten Sing. 1692) und Neerwinden (29sten Jul. 1693) über Wilhelm 111 erfocht; — der treffliche Cari- na t, welcher den Herzog Victor Amadeus von Savoyen bsi H r a ffa rd a (18'en Aug. 1690) überwand und den größten Thctl von d ssen Lande besetzte; der Mareschall de Noailtcs, dec in Katalonien gegen Spanien den Meister spiel- te, und der Herzog von Vendome, welcher endlich Barcellona zur Übergabe zwang (7ren Ling. 1697). Wenn er aber auch durch ihre strategische Ueberlegenheit trotz der größern Macht seiner Feinde den Kampf tm Schwanken hielt; so mußte er doch mit steigendem Kummer die steigende Erschöpfung seines Staates wahrneh- men. Er bot daher die Hand zum Frieden, und erreichte wieder durch A -Wendung eines von ihm beliebten Kunstgriffs, nämlich durch Tren- nung der Verbündeten, feine Zwecke. Versoffen und allein stand zuletzt noch das teutsche Reich unter den Waffen, und mußte srch zu dem Frie- den zu Ryßwtk (50sten Oct. 1697) beque- men. In diesem ward der Herzog von Lochrtn- gen wieder in seine Lander auf den Stand des Jahres 1670 eingesetzt, und alle Reunionen auö ßerba b des Elsaßes. sowie die Festungen Kebl, Freiburg und Brelsach von Frankreich zurückge- geben. wogegen dasselbe Elsaß und die Festung Etraßdurg behielt. Hie Ansprüche der Her-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 171

1845 - Halle : Anton
171 Am Uten April kamen nun der Kaiser und Baron Thugut in Brüssel an. Ihre Ankunft solle den Anfang von Koburgs Operationen bestimmen. Sofort zog sich eine zur Offensive bestimte Armee auf der Ebene zwischen Forst (Forest) und Montcy zusammen, wo sie Kaiser Franz am 16ten April musterte. Diese Armee bestund nun aus 23,600 Man unter York; 42,800 Man unmittelbar unter Koburg; 18,000 Man unter dem Prinzen von Oranien. Elairfait blib zur Deckung Flanderns mit 31,500 Man zwischen Nieupoort und Marchienne aufgestelt, und hatte einige Truppen zu Erhaltung der Communication mit dem Hauptcorps links vor sich; endlich eine Armee, die den lin- ken Flügel gegen die Sambre hin bildete, beseligte jezt an Hohenlohes Stelle Kaunitz; es waren 27,000 Man großenteils in einen weitläufigen Cordon aufgelöst wie Clair- faits Armee. Die Offensivarmee ward von Koburg in 8 Corps geteilt, und solle ein französisches Corps von 30 — 40,000 Man, was sich auf der Waßerscheide der Oise und Sambre zusammengezogen hatte, am folgenden Lage an- greifen. Um Mack die wirkliche Leitung des Ganzen zu verschaffen hatte der Kaiser scheinbar in Person den Ober- befelh übernemen wollen; allein Thugut und Koburg wa- ren gegen Mack, und brachten es also dahin, daß wärend der Kaiser nominel den Oberbefelh übernam, Koburg Cen- tralpunct aller Depeschen blib und also auch des General- commandos; und nachdem man am 17ten April die Fran- zosen bis gegen Guise zurük gedrängt hatte, schrit man am 18ten zwar zur Belagerung von Landrecies; aber damit war auch der Strom des Krieges wider in das frühere Bette hereingelenkt, wo er nun langsam und systematisch da- hin floß. Unter diesen Umständen ergriffen die Republikaner am 26ten April auf allen Seiten die Offensive. Rechts drangen sie nach Schönenberg (Schoonenbrcg, Beaumont) und gegen die Sambre; im Centrum gegen Landrecies; am gewaltigsten links, wo sie ihre bedeutendsten Kräfte con- centrirt hatten, gegen Meenen, Kortryk und Ypern vor.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 123

1845 - Halle : Anton
123 schen Schlacht, die auch den 16ten fortdauerte. Um 5 Uhr Abends muste sich an lezterem Tage General Clair- fait, der unter Koburg beseligte, zurükziehen. Koburg hob die Belagerung von Malboden auf, und gieng über die Sambre zurük. Er hofte bald durch den Winter Ruhe zu haben; aber der Convent decretirte einen Winterfeldzug bis das französische Gebiet gesäubert wäre. Es war un- möglich die Oestreicher vor Ende des Jahres aus Condat, Schwanental und Haimons-Eichicht zu vertreiben. Wurmser hatte inzwischen Zabern zu nemen gesucht, und in Straßburg war eine Verschwörung angesponnen worden, die Stadt den Deutschen zu überlifern. Allein St. Just und Lebas, die hier als Conventsdeputirte waren, ließen 70 Personen hinrichten, und Pichegru, der die Mo- selarmee kommandirte, und gegen den Herzog von Braun- schweig und Wurmser Vorgehen muste, so wie Hoche, Na- men die Weißenburger Linien wider. Hoche hatte vom Convente die laconische Ordre erhalten: Landau ou la mort! Landau ward wirklich am 26ten December entsezt. Hoche's Truppen hatten in 40 Tagen 36 Treffen gelifert, und hatten durch ihr Anstürmen die Alliirten so ermüdet, daß diese sich nun in die Winterquartire zurükzogen: die preus- si'sche Armee auf Mainz; Wurmser über den Rhein. Preus- sen trat in der nächsten Zeit säst ganz vom Kriegsschau- plätze ab. Nach anderen Seiten waren die Franzosen nun in frischem Vordringen. Dugommier warf nach der Ein- name Toulons die Spanier zurük, und drang in den öst- lichen Pyrenäen vor. Die Form der Regirung in Frankreich in dieser Zeit war diese, daß die neun Mitglider des Wolfartsausschußes (in welchen, nachdem er aus den Niderlanden zurükgekert war, auch Carnot eintrat, und mit ihm zugleich Robes- pierre) alle wirkliche Gewalt in Frankreich in Händen hatten. Sie hatten über alle Bürger, über ihr Leben und ihre Freiheit zu verfügen, und 50 Millionen Francs waren ihrem Comité als Geldmittel für seine Betribe zur Dis- position gestelt. So mit politischen Mitteln ausgestattet, und durch den Beifal der Jacobinerloge getragen, ward es

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 210

1845 - Halle : Anton
neutrales Gebiet, sobald er bis zum Rhein vordrang — sein Terrän reichte von den niderländisch deutschen Grenzen, wo diese an den Rhein stoßen rheinaufwa'rts bis Mann-- heim. Im Sept. 1795 hatten sich aber Jourdans Unter- commandeurs über die Neutralitätsbedingung hinweggesezt, und Championnet gieng bei Düsseldorf über den Rhein. Um dieselbe Zeit hatte sich Pichegru, der die südlichere Ar- mee am Rheine beseligte, des ganzen linken Rheinufers von Mannheim bis Hüningen bemächtigt, und Mannheim besezt. Pichegru unterhandelte in dieser Zeit mit den fran- zösischen Prinzen, namentlich mit dem Prinzen von Conde, und war ebenso von der royalistischen, als Iourdan von der republikanischen Partei gehoben; aber beide haßten sich. Oestreich hatte den Krieg gegen Frankreich schwach fortge- sezt. Im Herbste 1795 ward Clairfait gegen Iourdan, Wurmser gegen Pichegru gesandt, der einen Teil seines Heeres nach Heidelberg hatte Vorgehen laßen. Aus dieser Position wurden die Franzosen im October von den Oest- reichern (warscheinlich mit Pichegru's Einverständnis) ver- triben; und auch Clairfait trib Jourdans Truppen gegen Mainz hin zurük. Dann folgte am 30ten December ein Waffenstilstand, wärend dessen sich Clairfait mit Thugut veruneinigte und das Commando niderlegte. Hoche fürte den Krieg im Westen noch gegen den lezten Rest der Em- pörer in der Vendöe, die sich unter Charette hielten, bis dieser im März 1796 gefangen und in Nantes erschoßen ward. So hatte sich also zu Anfänge des Jahres 1796, nach dem Friden mit Toscän, Preussen, Heßen, Spanien; nach dem Waffenstilstande mit Oestreich und der gänzlichen Be- sigung der Empörungen im Inneren, der Krieg ganz nach der italienischen Seite hin concentriren können. Besonders seit die Truppen von der spanischen Grenze dahin gesandt -werden konten. Die Engländer hatten ihrerseits den Krieg zur See mit Glük fortgesezt, und nach dem schon früher ermänten Seesige bei Ouessant unter Howe noch einmal an der ge- nuesischen Küste unter Hotham (im März 1795) und bei

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 355

1845 - Halle : Anton
355 nächst nicht deutlich ausgesprochen war, gebildet. Am Loten März erfolgte indessen eine Bestimmung, daß Moreau bei seinem Vordringen in Deutschland ein starkes Corps in der Schweiz zurüklaßen solle, welches später durch eine Abteilung der Reservearmee abgelost über die Alpen nach Italien hereindringen solle. Anfangs Mai ward dies zuni Uebergange über den St. Gothard bestimte Corps auf 25,000 Man festgesezt. Diesen französischen Rüstungen gegenüber betrugen die Armeen der Oestreicher, Baiern, Würtembcrger, Churmainzer und der italienischen beteilige ten Fürsten nebst einigen Emigrantenregimentern unter Condö und einigen Schweitzerregimentern in englischem Solde etwa 230,000 Man. Die Absicht war am Rhein oberhalb Basel und durch die Schweiz und Saveien — also über die Landschaften am Leberberge in Frankreich ein- zudringen; und Hüningen, Landskron, Belfort zu nemen, wärend zugleich die französische Armee von der ligurischen Küste vertriben würde und man ihr in die Provinz und nach Wälsch-Leyden nachrükte. Niemand erwartete, daß die Reservearmee die Hauptarmee werden, daß Buonaparte so rasch aus der verteidigenden in eine angreifende Stel- lung übergehen würde. In Italien hatte Melas seit An- fang April den Hauptteil seiner Armee in die ligurischen Küstenlande eindringen laßen; den Rest in eine Posten- kette zu Sicherung der Alpenübergänge von der Saveier- und Schweitzerseite her aufgelöst. Gegen Ende April be- wegte sich die Reservearmee, die auf etwa 40,000 Man gebracht war, auf Genf. Ist es auch übertriben, wenn französische Schriftsteller und Buonaparte selbst versichern, die Alliirten seien über das Dasein dieses ganzen Corps geteuscht worden, so konte doch in der Tat nicht leicht je- mand daran denken, daß ein so bedeutender Heerteil in so früher Jahreszeit seinen Weg über den großen Bernhard nemen würde. Buonaparte hatte den Uebergang untersu- chen laßen, und den Bericht erhalten, er sei nicht unmög- lich. Da ließ er sofort am Fuße des Hochgebirges alle Artillerie und Wagen auseinander nemen auf Schlitten und Schleifen verpacken — so sollen sie zum Teil von 23 *

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 174

1845 - Halle : Anton
174 in der Gegend von Fleurus gegen Iourdans doppelt über- legene Armee, die er wirklich zurük warf; ward nun aber nicht hinlänglich unterstüzt, und muste also Iourdan die Belagerung von Charleroi bald von neuem beginnen sehen. Hierauf endlich beschloß Coburg eine Hauptschlacht zu wa- gen, und eilte von Dorneck herbei — aber Charleroi capi- tulirte ehe es zur Schlacht kam am 25ten Juni. Am fol- genden Tage hatte die Schlacht in der Gegend von Fleurus stat; sie began mit Tagesanbruch und die Oestreicher stun- den gar nicht unvorteilhaft, als Koburg die Nachricht von der Capitulation Charlerois erhielt; nun die Schlacht als zweklos betrachtete, und, freiwillig auf den weiteren Sig verzichtend, sich zurükzog. Seine Armee war erstaunt über- ein Verfaren, dessen Motive ihr nicht einleuchteten. In guter Ordnung zog sie sich auf Ryfels (Nivelles). Nun protestirten zwar die Engländer; der Prinz von Oranien stelle vor, daß man Holland preis gebe; aber (wenn auch anfangs noch von Verteidigung der Niderlande die Rede war) alles war umsonst. Die Oestreicher wolten sich in a'nlicher Weise zurükziehen, wie die Preussen schon getan hatten. Koburg erklärte, er habe keine Mittel mehr, den Massen, die der Nationalconvent hervorzuzaubern wiße, zu widerstehen. Er gab Brüssel auf; vereinigte sich in Tienen mit Clairfait, der sich aus Flandern zurükgezogen hatte — und dann sezten sie ihren Rükmarsch auf Lüttich fort. York und Oranien waren auf das heftigste erbittert — aber diese Erbitterung hinderte nicht die Besetzung Flan- derns, Hennegaus und Südbrabants durch die Franzosen. Die Reste der alliirten Armee in den Niderlanden, etwa 50,000 Man dekten nun die Territorien der Republik Hol- land, indem sie sich in Nordbrabant aufstelten. Koburg machte in Maastricht halt, und Pichegru und Iourdan hiel- ten eine Linie die sich von Antwerpen auf Namen hin aus- dente. Diese Linie solten sie, den aus Paris erhaltenen Befelhen zu Folge, nicht eher überschreiten bis Condat, Schwanental, Haimons-Eichicht und Landrecies ') wider von den französischen Truppen erobert seien. ') Am I6ten Juli ganz Landrecies überj am I6ten August

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 176

1845 - Halle : Anton
176 Möllendorf zu keinem anderen energischen Schritte zu be- wegen. Im December kamen die Franzosen wider in Besiz des Brückenkopfes bei Manheim und konten vor Ende des ^ Jahres Mainz einschließen, da der größte Teil der preus- sischen Truppen auf das rechte Rheinufer zurükgegangen war. Koburg übergab inzwischen am 28ten August den Oberbefelh des Heeres an den Feldzeugmeister Clairfait, und zog sich zurük. Jourdan sezte sich sofort in Stand, Clair- fait die Spitze zu bieten. Nach Mitte September gieng die östreichische Armee hinter die Sfoer zurük. Am 2ten October drang Jourdan weiter vor; die Oestrcicher wichen vor ihm, und giengen am 5ten und 6ten sogar über den Rhein zurük. Schon am 6ten erreichten die französischen Colonnen Cöln. Am 4ten November gieng durch Capitu- lation auch Maastricht an die Franzosen über, und Jour- dans Armee bezog Cantonirungen. Pichegru hatte inzwi- schen die englisch - holländsche Armee aus Nordbrabant über die Maas gedrängt; Orten war am 23ten, Crvvecoeur am 27ten September; Hcrzogenbusch am 10ten October den Franzosen übergeben worden. Mitte Octobcrs übernam Moreau an des erkrankten Pichegru Stelle den Oberbefelh dieser Nordarmee; am 21ten October siel auch Venlo; und York hatte sich schon am 6tcn October hinter die Waal zurükgezogen. Am 7ten November räumte die englische Besatzung Nimwegen, und überließ die holländische Be- satzung, die das Gewer strecken muste, ihrem Schiksal. Pork gieng am 2ten December einstweilen nach England zurük und überließ den Oberbefelh dem alten General Gra- fen Walmoden. Auch Moreaus Armee bezog Cantonirun- gen. Hcusden, Gcrtruydenberg, Grave sielen noch vor Ende des Jahres den Franzosen in die Hände; Breda und Zeevenbergen wurden eingeschloßen gehalten. Wärend Spen- cer in Wien auf kategorische Erklärungen drang, näherte sich Preussen schon der französischen Regirung und unter- handelte Oestreich um einen Waffenstilstand. Spencer konte nichts erreichen, als daß ein östreichisches Corps von 25,000 Man unter Albinzy gegen Uebername der Erhaltung desselben England und Holland zur Verfügung gestelt und mit
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