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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 423

1824 - Herborn : Krieger
425 hatte die reine Lehre ungehinderten Eingang ge- funden. Da aber nun das Land unter österrei- chische Herrschaft fiel, fanden sich alsbald die Jesuiten ein und suchten, einversiändig mit dem habsüchtigen Feldherren und Statthalter Georg Basta, die Gegenreformation selbst durch die ungerechtesten Mittel zu erzwingen. Auf die Klage der braven Siebenbürgec nannte sie Rudolph unruhige Köpfe, statt ihre Beschwer- den zu prüfen und zu erleichtern. Sie erhüben sich daher (im I. 1605) unter Vorschub dec Türken, die ihnen den Gabriel Bethlen Zum Fürsten setzten, der aber, außer Stand den Kampf gegen Oesterreich zu bestehen, diese Wür- de an den S tep Han B o t sch ka i abkrat. Die- ser fiel in Ungarn, Mähren und Böhmen ein, und da der unrhälige Kaiser keine Anstalten zur Vertheidigung traf, so vermittelte der Erzherzog Matthias zu Wien (im I. 1606) einen Frieden, nach welchem Siebenbürgen dem Für- sten Botschkai verblieb, jedoch unter der Bedin- gung, daß mir dem Erleschen seines Stammes das Land an Oesterreich zurüäfallen solle. Zwar starb Botschkai bald nach dem Frieden z allein die Bedingung ging nicht in Erfüllung, indem die Siebenbürgec den Siegmund Ragotzy wählten, der indessen durch seine Kränklichkeit bestimmt ward, das Land an den Gabriel Dathori abzutreten (im I. 1607), Während der Erzherzog Matthias noch an dem Frieden zu Wien arbeitete. veranstaltete er eine Zusammenkunft mit seinem Bruder Ma- ximilian und den Erzherzogen Ferdinand und Maximilian Ernst von Steiermark und errichtete eine Akte (25steu Aprill 1666), in wel- cher er in Betracht der Geistesblödigkeit des Kai- sers „zum Haupt und zur Säule" des öfter-

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 424

1824 - Herborn : Krieger
reichifchen Hauses bestellt ward. Nkemand war ungehaltener über den Wiener Frieden und die Verbindung der Erzherzoge als Kaiser Rudolph, und es gedieh zwischen ihm und seinem Bruder Mathias zu ernsthaften Mißhelligkeiten. Der letztere ließ stch in Oesterreich und Mähren hul- digen (im I. 4603), und Böhmen erhielt srch Rudolph für dieses Mai nur dadurch , daß er auf einem Landtage den Stauden die Erfüllung ihrer gerechten Forderungen versprach. Was er in der Noth versprochen hatte, mußte er auf dem nächsten Landtage wider Willen in Erfül- lung bringen; die Stande drängten ihm den be- rühmten M a / e st a t s b r i cf ab (Ilten Jul. 1602) vermöge dessen den^Utraqnisten freie Re- ltqioiisübung, die Universität Prag, ein von dem erzbischöffiichen Stuhle unabhängiges Conüsto- rium und das Recht neue Kirchen und Schulen anzuicgen zngcstanden warb. - Das gespannte Verhaltniß, in welchem Ru- dolph zu seinem Bruder Matthias stand, dauer- te indessen fort, übel - gewählte Maßregeln, die er ergriff, brachten ihn vollens um das Ver- lrauen seiner Unrerrdanen in Böhmen und Schle- sien, und sein unsicheres, zages Benehmen ge- wöhnte das Volk und den Mann desselben, den Grafen Matthias von Thurn, dessen See- le, von dem Stachel der Leidenschaft getrieben, mit dem Volkswind verborg'nen Planen cntge- genfegelle, an Ungehorsam und Frechheit. Es kam so weit, daß er auch die Krone von Böh- men an seinen Bruder Matthias abkreren muß- te (im I. 1611), was ihn dermaßen schmerzte, daß er nach Unterschreibung der Abdankungsur- kunde seinen Hut zur Erde warf und die Feder tu Stücke biß. Erschüttert durch diese Vorgänge

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 439

1824 - Herborn : Krieger
439 barmen kannte, den Sieg errang und die Kai- serlichen vor sich her treibend, mit der fürchter- lichsten Verheerung in Böhmen einbrach (im I. 1639). — Unterdessen hatte der Herzog Bernhard von Weimar nach mehren Siegen mit der Einnahme von Breisach (Fien Dec. 1638) die Eroberung des Eisaßes fast vollendet. Doch sollte der kühne Held die Früchte seiner Siege nicht ärnden; er starb (l8icn Jul. 1659) zu Neuenburg, wahrscheinlich an Gift, eines plötzlichen To?es, und durch Richelieu's schlaue Unterhandlungen kam sein Heer mit Ausnahme dreier schwedischen Regimenter, die mit klingen- dem Spiel sich nach Leutschland zu den Ih- rigen durchschlugen, sgmmt seinen Eroberungen an Frankreich. Das Elend Tcutschlands war in diesen Ta- gen unbeschreiblich. Muthwillig zogen die Ge- schwader über die Gefilde, die der bandmann mit sauerer Mühe bestellt hatte, und zertraten seine Hoffnungen, und in seine friedlichen'woh- nungen kehrten die rohen Gesellen des Kriegs ein, übend, was der brennende Religionshaß verlangte, was die loögebundene Leidenschaft wollte. Noch harte ihn das raubgierige Gesin- del nicht verlassen, noch quälten der lähmende Schrecken und der heiße Huugor seine Opfer; da kam, als ein arger, entsetzlicher Ga'i, die Pest durch die Thore der Städte und Dörfer ge- schritten. Wen das Schwert verschont hatte, den fiel sie an, und nahm den Priester, der ih- ren Opfern den Trost des göttlichen .Wortes brachte, und den Küster, der das Slerbeglöck- lein zog, daß, als der schwedische General Pfuhl, derselbe, der sich einst gerühmt, allein ttoo böhmische Ortschaften verbrannt zu haben, in Thüringen zu sterben gedachte und nach den

4. Die Geschichte der Deutschen - S. 442

1824 - Herborn : Krieger
442 Ll;ng. Seitdem die spanische Flotte in dem Kanal durch den holländischen Admiral Tro mp vernichtet worden war (im I. 1659), Sualo- ni'nt und Portugal! das Joch Spaniens abge- schüttelt harten und als dessen Feinde cnrfgetre- re» waren (im I. 4640), hatte es seine Macht, gernaß den Grundsätzen Mazarin's, der auf Richelieu (f 1642) im Ministerium gefolgt war, fast ungethcilk gegen Yen Kaiser wenden können. Doch harten seine großen Feldherren Gue- briant, Tu renne, der Tapferkeit der Oesterreicher und Baiern nicht immer den Sieg abgewinnen können, und auf den Schlacht- feldern bet Wolfen butte! (1641), Kem- pen (1642), Dutt! in gen (1643), Mer- gentheim (25sten April! 1645) und Allers- heim unfern Nördlingen (Zten Aug. 1645) nur mit abwechselndem Glücke gestritten. In dem letztgenannten Treffen erkaufte Türenne durch Hinopferung ferner besten Truppen den Sieg, sah sich aber eben dadurch so entkräftet, daß er die Ueberbleibsel des Heeres nur durch eine schnelle Flucht nach dein Rheine^ retten konnte. Wlederum wandte sich das veränderliche Glück des Krieges, als sich Gustav Wränget und Tü- renne durch ihre Vereinigung bei Giesen (jm I. 1646), in den Stand gesetzt sahen, dem Feinde die Spitze zu bieten. Sie versetzten den Schauplatz des Krieges nach Baiern, und zwan- gen den Kurfürsten Maximilian, der 29 Jahre in Glück und Unglück dem Kaiser treu geblic- hen war, zur Neutralität ( I4tru März 1647 ). Menschlicher Ansicht mußte nun die Sache des Kaisers verloren scheinen, da er seines letz- ten Verbündeten beraubt nab so entkräftet war, daß er kaum noch ein Heer von 12,000 Mann qnfzubriligen vermochte und den Oberbefehl,

5. Die Geschichte der Deutschen - S. 338

1824 - Herborn : Krieger
338 sens, verlangten Kirchen in Prag und hielten, da ihnen diese verweigert wurden, ihre Zusam, menkünfte auf dem von ihnen also benannten Berge Tabor. Indessen starb König Wenzel, und dadurch daß Siegmund zauderte, Böhmen in Besitz zu nehmen, gewann der wild-begeü sterte Hussitenanführcr Ziska Zeit, ganz Prag gegen den wortbrüchigen und verachteten König zu bewaffnen. Siegmund belagerte die Stadr (im I 1420) vergebens, und wahrend ihn die Türken, kriege auswärts beschäftigten, ward Böhmen der Tummelplatz einer durch Fanatismus erhitzten, zügellosen Menge. Nach den Entwürfe« des er, blindeten Ziska leiteten später Prokopius der Große und Prokopius der Kleine die Hussiten. Nachdem das Schrecken, das vor ih, nen herging, mehre Neichsheere verjagt hatte, schweiften sie endlich verheerend nach Tentschland hinüber. Jedermann rieth nun znm Weg der Güte und Siegmund selbst drang in den Papst, ein neues Concilium zu berufen um einen Ver, gleich mit den Hussiten zu Stande zu bringen, der ihm auch einzeln durch Unterhandlungen gelang. Das Concilium ward nach Basel berufen und im Jahr 1431 eröffnet, und erklärte sich, da Martins V. Nachfolger Eugen Iv. es aufzuher den versuchte, von Neuem über dem Papst. Durch die Compactât e n brachte man die ge, maßtgtere Partei der Hussiten zur Unterwerfung, und nach einem großen Sieg (1434) des böh, mischen Adels über die Taboriten, wie die strengere Partei sich nannte, kam es zu einem allgemeinen Frieden (im I.1436). Als Siegmund kaum an dem Ziel seiner Strebungen angelangt war, starb er (9ten Sept. 1437), nachdem er vorher auch noch die Kai*

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 476

1824 - Herborn : Krieger
476 Wohnlich der große Fritz genannt, hatte sei- nen Geist in ernstem Studium der erhabensten Wissenschaften geschärft und veredelt, seine lehr- thümliche Kenntniß des Krieges in der Schule des großen Prinzen Eugen bereichert^ und berich- tigt und genoß dabei das seltene Glück, von sei» ncm haushälterischen Vater einen gefüllten Schatz und ein treffliches Heer zu erben. Er ward da- her nicht nur das Vorbild seines Jahrhunderts, sondern auch der österreichische Erbfolge- krieg insbesondere, der sich nach Karl's Vj. Absterbcn entspann, erhielt durch ihn Anfang, Richtung und Ausschlag. Naschen Entschlusses drang Friedrich im De- cembcr 1740 in Schlesien ein und besetzte das- selbe fast ohne Schwertstreich. Der Sieg, den er lm folgenden Frühjahr (loten Aprill 1741) durch die Ausdauer seines Fußvolkes über den österreichischen Feidmarschall Neuyerg bei Mol-- Witz erfocht, sicherte vorerst seine Eroberung und ermuthigte die übrigen Prätendenten, zur Zlusführuug ihrer schwankenden Entschließungen zu schreiten. Karl Albert von Baiern trat mit Frankreich, welches durch den Einfluß des durch abenteuerliche Plane erhitzten Grafen Bellcisle am Hofe zum Kriege bestimmt ward, und mit Spanien in das geheime Bundniß zu Nymphen bürg Clöten Mai 1741), und bald hernach drang ein französisch- baierisches Heer In Ober-Oesterreich ein, von wo es sich nach Böhmen wandte und Prag nahm (25sten Nov. 1741h. Allenthalben von Feinden bedrängt nahm die Königin» Maria Theresia ihre Zuflucht zu den Ungarn und wußte auf einer Versammlung (Ilten Sept. 1741) den Adel dieses Volkes durch ihre Aumuth, ihre Würde und den einfachen

7. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 379

1816 - Breslau : Holäufer
379 Iii. Gleichgewicht in Europa. licher, geistreicher und im edeleren Sinne gemeinnütziger. — Die Staaten, welche auf Europa's politischen Zustand den entscheidendsten Einfluß äußern, sind: Grosbritannien, Oesterreich, Frankreich, Preußen [f. 1740] und Rußland [f. 1762]. M. Cl). Spr en gel Uebersicht d. Gesch. des achtzehnten Iahrh. Th. r. Halle 1797. 8. — A. C. Wedele iffi d Denkwürdig- keiten der neueiten Gefch. in chronologifcher Ueberficht (174° — 1515). Lüneb. 1801; gteaufl. I8l6. 2v. 8. — *E. Bran- des Betrachtungen über den Zeitgeist in Teutschlaud in den lezten Decennien des vorigen Iahrh. Hannov. 1808; und: *Ueber den Einfluß und die Wirkungen des Zeitgeistesaufdiehöheren Stände Teutschland's, als Fortsetzung der Betrachtungen. Das. i8io. 8. 112) Zwcy Kriege, der nordische und der über Thron- folge in Spanien, bestimmten im Anfänge des achtzehnten Jahrhunderts die Gestalt der europäischen Welt. In dem nordischen Kriege [1699 — 1721] rangen zwey gewal- tige Naturen um den Kampfpreis; Carl arbeitete für Ehre und Gerechtigkeit, Peter für Wohlstand und Bildung sei- nes Reiches. Dieser Krieg war von Peter I, der nach dem Besitze der Ostseeküste trachtete-, August Ii, der Liefland und Erbmacht in Polen erstrebte, und von Christian V, dem nach Schleswig gelüstete, auf Schwedens Demüthigung und Verkleinerung angelegt, schien aber im ersten Iahrzehnde feiner Dauer eine ganz entgegengesetzte Wirkung hervorzu- hringen; Carl Xii, dessen Geist und Lehen sich im Kriegs- gewühle entfaltete, zwang Dänemark zum Travendahler Frieden sd. 18 Aug. 1700] und schlug bcy Narva sd. zonovz mit seinem kleinen Heere die zehnmal stärkeren Russen, drang in Polen ein, entthronte K. August Ii £1704), ertrotzte auf kursächsischem Boden zu Altranstädt sd. i4sept. 1706] die Erfüllung aller ferner Federungen und empfing die Huldi- gungen der größten europ. Mächte, welche um seine Freund- schaft buhlten. Sein Glück scheiterte bey Pultawa sd. 27 Juri. 1709], er mußte ¡n Bender sbis d. iz Febr. 171^^ unter türkischem Schutz leben, während vermehrte Feinde

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 489

1845 - Halle : Anton
dement auszuhalten, und fast niemand zweifelte daran, daß man der Gewalt des feindlichen Geschützes in wenigen Tagen erligen müße, als plözlich eben am 2ten Juli nach Mittag 3 Uhr-der Bote, welcher den Waffenstilstand an- kündigte ankam, und den treu in ihrem Glauben aushar- renden Rettung brachte. Von Anfänge der Belagerung an bis dahin waren an 26,000 Kugeln und Bomben auf die Vestungswerke und die Stadt geschoßen worden, und die leztere sah einem Trümmerhaufen änlicher als einem menschlichen Wonorte. Graudenz, was sich auch noch hielt, war nicht eigentlich angegriffen worden, sondern nur be- obachtet. Auch in Schlesien hielten sich noch einige Gebirgsve- ften. Koset war, weil Napoleon den Bclagcrungshaufen anderwärts besser breuchen konte, seit dem 12ten März nur noch bloquirt worden. Der Oberst von Puttkammcr, nach des Obersten von Neumann Tode Commandant, 'hatte am 18ten Juni durch Mangel und Seuchen gezwungen eine Capitulation eingegangcn, die Veftung zu übergeben, wenn sie in vier Wochen nicht entsezt werde. Neiffe war am 16ten Juni übergeben worden. Der Oberst von Götzen .hatte in der Grafschaft Glatz nochmals ein kleines preussi- sches Heer gebildet; es war schon im Mai wider vernichtet worden. Seit der Niderlage Götzens und der Besetzung von Neiffe waren die Preussen auf Glatz beschränkt, denn Kofel als schon in Capitulation begriffen, war nicht zu rechnen. Da schloß Götzen, der sich nach Glatz geworfen, für diese Veste eine änliche Capitulation wie die von Ko- fel war. Ehe beide Plätze wirklich übergeben wurden, war aber am 7ten Juli mit Russland, am Oten mit Preussen zu Tilsit von Napoleon Friden geschloßen worden. In diesem Friden trat Preussen zu Disposition des Kaisers der Franzosen ohne Ausname alle Besitzungen westlich der Elbe ab; außerdem an Sachsen den Kotbusser Kreis, und zu Bildung eines Großherzogtums Warschau, ebcnfals für Sachsen, alle seit 1772 aquirirten polnischen Provinzen, so wie — obwol nicht für Sachsen bestirnt — Danzig, was wider freie Stadt ward, und dessen Gebiet.

9. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 283

1838 - Breslau : Graß, Barth
V. Annäherung d. europ. Staaten z. pol. System. L83 begünstigte das Emporkommen des dritten Standes, bey einseitiger Aus- übung der Alleingewalt; seine Lheilnahme an auswärtigen Angelegenhei- ten war gering; er zwang [1493^ Frankreich, ihn anzuerkcnnen und schloß sich dem spanischen Hofe an. Regenten-Folge: Eduard 1 st. 1307; Eduard Ii st. 1327; Eduard Iii st. 1377; Richard Ii st. 1399; Heinrich Iv st. 1413; Heinrich V st. 1421; Heinrich Vi bis 1461, st. 1471; Eduard Iv st. 1483; Eduard V st. 1483; Richard Iii st. 1485; Heinrich Vii st. 1509. 93) Die nordischen Reiche (§. 81) bilden einen eigenen, vom übrigen Europa fast abgetrennten politischen Kreis und befinden sich in einer Gährung, welche die Umstaltung ihrer inneren Verfassung und äusseren Verhältnisse vorbereitet. In Dänemark wurde unter Chri- stoph Ii [1319—1332] die Königsmacht durch den Herrenstand [d. 25 Jan. 1320] sehr beschränkt. Nach Waldemar's Iii Stobe [1375] vereinigte sein lojähr. Enkel Olav Iv, Sohn des norwegischen K. Hakon Viii, [1380] Norwegen mit Dänemark und dessen Mutter und Nachfolgerin [1387] Margaretha unterwarf [1389] Schweden und gründete zu Calmar [d. 12 Jul. 1397] die, langdauernde verderb- liche Unruhen erzeugende Union der drey Königreiche. Schon unter dem ersten Unionkönig Erich Vii [1412—1439; st. 1459] wurde diese Verbindung durch Aufstand der Schweden [1435] ausgehoben; Chri- stoph Iii der Baier [1440—1448] stellte sie wieder her; aber unter Christian I von Oldenburg [1448—1481], welcher den dänischen Ständen das Wahlrecht zugestand, trennte sich Schweden [1464] abcrmal, und sein S. Johann Ii [st. 1501] konnte nur auf kurze Zeit [1499— 1501] die Herrschaft über dieses Reich erzwingen. — In Schweden wirkte die zunehmende Macht der Stände und des Klerus nachtheilkg. Die dänische Margaretha besiegte bey Falköping [d. 24 Febr. 1389] K. Alb recht v. Meklenburg, gegen dessen Gewaltthätigkeiten sie von den Ständen zu Hülfe gerufen worden war, und unterwarf das Reich; aber die Unruhen dauerten fort und der Partheygeist fand im Aufstande gegen den Unionkönig [1435] und während der, durch Hierarchie zerrütteten Regierung des Reichsvorstehers Carl Knutson [1436], welcher nach Christoph's des Baiern Tode, als Carl Viii [1448—1470] den Thron bestieg, volle Nahrung. Erst dem Rcichsvorsteher Sten Sture [1471 —1504], Schw. S. Carl's Viii, gelang es, der Nation mehr Einheit zu geben, durch Erhebung des Bauernstandes die Anmaaßungen des Adels und die Uebermacht des Klerus zu begränzen und bürgerliche und geistige Bildung zu begründen.

10. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 300

1838 - Breslau : Graß, Barth
300 Neuere Geschichte. Saatfeld Geschichte des Portugief. Eolomalwesens in Ostindien. Gott. 1810. — Ueber d. 1598 auftretenden Sebastian vergl. Daru Hist, de Venise T. 4 p. 146 sqq. 104) Die österreichische Monarchie hatte unter dem vorsichti- gen K. Ferdinand I sst. 1564] und dem weise-milden Maximilian H [ ft. 1576] innere Stärke' und kräftiges Ansehen gewonnen, als des gemüthkranken Rudolph Ii sst. den 20 Jan. 1612] schlaffe Regierung in äusseren politischen Verhältnissen auf entscheidende Mitwirkung ver- zichtete und im Innern Zuchtlosigkeit, von Gewaltthaten begleitet, und bürgerliche Zwietracht entstehen ließ, Matthias sst. 1619] wortlose Unsicherheit vermochte dem Uebel nicht zu steuern; aber Ferdinand Ii [1619 — 15 Febr. 1637], von Jesuiten zu fanatischer Beharrlich- keit erzogen, war entschlossen, das alte System, des Glaubenszwan- ges wieder zu Ehren zu bringen, und hoffte die Diktatur in Europa zu erwerben. Das Zeitalter begünstigte dieses Vorhaben; Spanien war mit Oesterreich einverstanden; Frankreich hatte des, um Staats- wirthschaft und Nationaleinheit hoch verdienten und in dem Entwürfe zur europäischen Republik die Obergewalt erstrebenden, politisch-großen Bourbons Heinrich'siv ferm, den 14 May 1610] politisches System aufgegeben und buhlte um habsburgische Freundschaft; Teutschland war ohne Haltung und Eintracht; mißtrauisch beobachteten sich die Katholiken und die durch innere Spaltung geschwächten Protestanten; von diesen ei- nige zu einer unthätigen Union sd. 4 May 1608], jene in eine dem kai- serl. Vorhaben nicht abholde Liga sden 10 Juli 1609] vereint; die Nie- derlande von innerem Zwiespalte bedroht; Britannien dem schwachen Jacob I sd. 28 März 1603] preisgegcben; die osmanische Pforte kraft- los; der Norden getrennt. Ferdinand benutzte zur Verwirklichung sei- nes wachsend umfassenderen Entwurfes die Vorgefundene, durch schnöde Verletzung des Majestätbriefes svom 11 Juli und 20 Aug. 1609] her- vorgerufene böhmische Jnsurrection ss. dem 23 May 1618]], welche mit Besiegung des pfälz. Friedrich V auf dem weißen Berge [d. 8 Nov. 1620]] eigentlich beendigt war; der Kampf erhielt durch Verpflan- zung nach Deutschland 30jährige Dauer und Religioncharakter. Vergeb- lich stellte sich, auf Veranlassung Britannien's und der von Spanien [1621]] wieder angegriffenen verein. Niederlande, Christian Iv K. v. Dänemark den rcissenden Fortschritten der von Lilly und Wal len- stein geführten kaiserlichen Heere in Niedersachsen [1625] entgegen. Das Restitution-Edict [d. 6 März 1629]] schien die Annäherung einer neuen Ordnung der Dinge für Teutschland anzukündigen, als in dem mehrfach gereizten und von unverstellter Gottesfurcht begeisterten Schwe- den-König Gustav Adolph der Retter des Protestantismus und teut-
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