236
Sw von Iberern bewohnt. Die Südküste wurde durch ihre Lage am Mittel-
meer frühzeitig in das Bereich der antiken Kultur gezogen: phöniz. und kar-
thag. Colonien, 560 gründeten Phokäer Massilia; die Römer setzten sich 122
v. Chr. in der Provence (Prov. romana) fest und romanisirten das ganze von
Cäsar eroberte Gallien völlig (G. Narbonensis, Lugdunensis, Belgica und
Aquitania). Seit 287 v. Chr. begann das Eindringen der Germanen; Fran-
ken und Alemannen ließen sich im No nieder, die Burgunder 411 am Ober-
rhein, die Westgothen 412 im 8, doch machte Chlodwig die (athanasian.)
Franken zu Herrn des ganzen Landes, welchem sie ihren Namen gaben. Das
in Austrasien (dem nordöstl. Theile) groß gewordne Geschlecht der Karolinger
beraubte 752 die Merowinger des Throns und Karl d. Gr. vereinigte in sei-
nem Reiche alle german. Stämme zw. Ebro und Elbe, Nordsee und Tiber.
Allein der nationale Unterschied zwischen den sich mehr und mehr romanisi-
renden westl. Germanen, unter denen sich noch 912 Normannen an der Nord-
küste niederließen, und den deutsch gebliebenen östlichen führte nothwendig
zu einer politischen Trennung (843 und 877). Von da an begann im Innern
der Kampf zwischen der königlichen Macht (Haus der Capetinger) und der der
Vasallen, der bis zum Ausgange des Mittelalters fortdauerte, er endigte mit
dem Siege der ersteren (umgekehrt in Deutschland), mit der Behauptung der
Reichseinheil und der Verdrängung der englischen Macht vom französ. Boden,
welche durch die Gelangung französ. Vasallen auf den engl. Thron gefährlich
geworden war. Während sich fortan im Innern die absolute Königsgewalt
immer mehr ausbildete, machte sich zugleich das Streben des durch Einheit
starken Volkes nach continentalen Eroberungen mit immer wachsender Macht
und meist erfolgreich geltend. Ludwig Xi. benutzte den Untergang Karls des
Kühnen um das Herzogth. Burgund zu erwerben; gewann die Picardie und
die Provence; Heinrich Ii. entriß dem deutschen Reiche 1552 Metz, Toul,
Verdun und Cambrai, Ludwig Xiii. und Xiv. Artois, den Elsaß (1648),
Flandern, 1674 d. Franche Comte, 1681 Straßburg; unter Ludwig Xv. kam
1766 Lothringen, 1768 Corsika hinzu. Die große Revolution v. 1789 stürzte
das Königthum, behauptete sich siegreich gegen die Angriffe der übrigen
Cabinette, führte aber im Innern zur Errichtung der Militärdespotie
Napoleons I., der sich zum Gebieter der ganzen Westhälfte des Continents
machte und die Grenzen seines Reichs bis ans Adriat. Meer und die Ostsee
(14000 tu M.) ausdehnte, nach dessen Sturz aber Frankreich auf seine alten
Grenzen beschränkt wurde. Die zurückgekehrten Bourbonen wurden 1830, das
Haus Orleans 1848 vertrieben, der zweiten Republik folgte schon 1852 das
Zweite Kaiserthum Napoleons Iii., der sich 1860 vom Königr. Italien Savoyen
und Nizza abtreten ließ.
8« 390. 8. Staatskultur.
Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren
Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables
und Marais in Gascogne und Guienne, Flandern, Artois und der Picardie,
die Sümpfe (d. Camargue) und Kieselfelder (Grau, Hercules) in der Pro-
vence, die dürre Champagne pouilleuse und die höhern Gebirgsgegenden.
Der Ackerbau steht hinter dem deutschen und englischen zurück (Hanf- und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Chlodwig Karl_d Karl Ludwig_Xi Ludwig Karls Heinrich_Ii Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xv. Corsika Napoleons_I. Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Massilia Gallien Westgothen Nordsee Deutschland Verdun Cambrai Flandern Lothringen Ostsee Frankreich Napoleons Nizza Flandern
259
Französische Geschichte.
welche an Deutschland kam; sie waren im eigenen Lande
durch übermächtige Basallen bedrängt und fast zu Schatten-
königen geworden, die wenig eigenes Land besaßen. Am
schlimmsten war es dabei noch, daß unter diesen übermäch-
tigen Lehnsherren die Könige Englands waren, denen zuletzt
die ganze atlantische Meerküste bis lief in das Innere gehörte.
Hernach machten sie gar Erbrechte auf den französischen Thron
geltend. Das 14. und 15 Iahrbdt. sind voll von Kriegen
zwischen Engländern und Franzosen; lange Zeit waren die
Waffen der letzteren unglücklich, bis die Jungfrau von
Orleans ihres Landes Retterin ward. Wohl siel sie zuletzt
den Engländern in die Hände und ward zu Rouen als Hexe
verbrannt; aber das Glück war von ihnen gewichen, und sie
verloren alle französischen Besitzungen auf dem Festlande bis
auf Calais, das bis in die Mitte des 16. Jahrhdts. englisch
war. (Bis in die neueste Zeit führten Englands Könige drei
goldene Lilien im blauen Felde, Frankreichs Wappen, im
Schilde.) Ueberhaupt fing gegen das Ende des Mittelalters
F. bedeutend an zu steigen; der kluge und grausame Lud-
wig Xi. brach die nach und nach verrninderte Macht der
Vasallen vollends. Nun gelangen zwar die Plane seiner Nach-
folger, in Italien Besitzungen zu gewinnen, nicht (S. 199.)
— im löten Jahrhdt. wurde F. selbst durch Religions- und
Bürgerkrieg zerrissen (Bartholomäusnacht 1572), bis
1589 die Linie Bourbon (mit der früheren verwandt) mit
Heinrich Iv. auf den Thron kam; — aber leider bot her-
nach die Schwäche und Uneinigkeit Deutschlands nur zu
reichen Ersatz. Scbon im >6. Jahrhdt. hatten die Franzosen
(wclcbe den Protestantismus in F mit Feuer und Schwerdt
vertilgten, aber in Deutschland unterstützten) Metz, To ul
und Verdun in ihre Hände bekommen; ihre Thcilnahme
am 30jährigen Kriege brachte ihnen im westphälischen Frieden
1648 das platte Land des Elsaß. Nun folgte aber erst
die glänzende Regierung Ludwigs Xiv. bis 1716, glän-
zend nicht bloß durch die Blüthe der Literatur (Trauerspiel-
dichter Corneille und Racine, Lustspieldichter Molliöre
und A), sondern auch durch geschickte Minister und Feld-
herren (Conde, Turenne u. a ). Diese unterstützten
durch ihr Talent die ungerechten Vergrößerungspläne des Kö-
nigs. Straßburg, der Schlüssel zu Deutschland, ward
mitten im Frieden besetzt, die Nord- und Eüdostgränze be-
17*
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Schwerdt Ludwigs Lustspieldichter_Molliöre
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Englands Englands Frankreichs Italien Deutschlands Deutschland Elsaß Deutschland
261
Französische Geschichte.
glänzenden Heere nur elende Trümmer zurück: so hatte der
russische Winter unter ihnen gewüthet. Nun erhoben sich auch
die geknechteten Völker zu einem großen Bündniß gegen N.
Schon die Schlacht bei Leipzig 16 — 19 Oct. 1813 ent-
schied im ersten Freiheitskriege für die Verbündeten,
welche im März 1814 siegreich in Paris einzogen. N. erhielt
die Insel Elba angewiesen, und Ludwig Xviii., der Bru-
der des Hingerichteten Königs, kehrte zurück und gab seinem
Volke ein Grundgesetz, die Charte. Aber noch einmal muß-
te er vor dem zurückkehrenden N. fliehen, der aber bald nach-
her (18. Juni 1815) von Preußen und Engländern bei Wa-
terloo besiegt und dann nach St. Helena gebracht ward (S.
109.). Doch war das Volk mit den zurückgekehrten Bour-
bons nicht'zufrieden, und unter Ludwigs Xviii. Nachfolger,
Carl X., brach im Juli 1830 eine zweite Revolution aus,
gewöhnlich die Juli-Revolution genannt. Die ältere
Linie des Hauses Bourbon wurde wiederum vertrieben und das
Haupt der jüngeren Linie Orleans, Louis Philippe, auf
den Thron gesetzt. Der neue König nannte sich nicht mehr,
wie seine Vorgänger, K. von Frankreich und Navarra,
sondern K. der Franzosen. Der Thronerbe hieß nicht
mehr wie früher Dauphin. Die Lilien verschwanden
aus dem Wappen, das nun die aufgeschlagene, mit einigen
Zusätzen vermehrte Charte zeigte. Die sonst weiße National-
farbe machte dem Banner der Revolution, der Tricolore,
Platz (Blau, Roth, Weiß). Dem Könige zur Seite stan-
den zwei Kammern, welche die Gesetzgebung mit ihm theil-
ten und die Steuern bewilligten. Die erste hieß die Kammer
der Pairs, die andere die Kammer der Deputirten.
Eine dritte Revolution im Februar 1848 vertrieb auch das
Haus Bourbon-Orleans, und Frankreich ist jetzt dem Na-
men nach eine Republik. An ihrer Spitze steht mit ziem-
lich unumschränkter Gewalt als Präsident Louis Na-
poleon, ein Neffe des Kaisers. Die Besitzungen in den
fremden Welttheilen, über 5000 n>M. mit 3/4 M. E., sind
in dieser Versammlung mit vertreten; stelle sie nach S. 8 t.
96. 107. 109. 110. 123. 127. 128. 150. 160. zusammen.
Wie in den Zeiten der ersten Revolution Alles verändert
wurde, so auch die alte Eint Heilung des.reiches in Land-
schaften und Provinzen. Gerade um diese alte Einrich-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xviii Ludwig Helena Ludwigs_Xviii Ludwigs Carl_X. Louis_Philippe Roth Louis_Na-
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Paris Elba Frankreich Navarra Haus_Bourbon-Orleans Frankreich
Vereinigte Staaten. 139
der Mündung des Mississippi gründeten Franzosen das ihrem
König Louis Xiv. zu Ehren genannte Louisiana, am St.
Lorenz wurde Eanada eine blühende Provinz, die Halbinsel
recbts von der Lorenz-Mündung, Acadien genannt, die In-
sel Neufoundland sperre Neuve), — das Alles gehörte
zu den Besitzungen des ehrgeizigen Ludwig Xiv. Aber sobald
in Europa im l8ten Jh. Frankreich und England sich fast
immer feindselig gegenüber standen, so begann auch zwischen
ihnen der Kampf in den americanischen Colonieen. Man nennt
diese Periode darum auch wohl die Zeit der Colonial-
kriege. So wurde der spanische Erbfolgekrieg 1700— 13,
der siebenjährige Krieg 1756 — 63 zugleich auch in den Thälern
der Alleghanis und an den kanadischen Seen ausgesochten; cs
handelte sich besonders um den Besitz einzelner Castelle und
Forts, welche beide Nationen in noch streitigen Landschaften
angelegt hatten. Die Indianer-Stamme nahmen für die bei-
den streitenden Theile Partei, und ihre Theilnahme brachte in
die Kämpfe einen blutigen und wilden Charakter (Coop-er: Der
letzte der Mohicaner). Am Ende verlor Frankreich alle Colo-
nieen um den St. Lorenz an England: Acadien und Neu-
Foundland schon 1713, Canada >763. Doch für die neuen
Erwerbungen sollten die Sieger bald ihre alten Niederlassun-
gen auf der Aueghani-Terrasse einbüßen.
Eingriffe in die alte verbriefte Handelsfreiheit von Sei-
ten Englands, die freilich nur aus Geldnot!) des Mutterlandes
hervorgingen, führten >773 einen Aufstand zunächst in der
Hauptstadt von Massachusets, Boston, herbei, der seit 1775
sich in den allgemeinen nordamericanischen Freiheits-
krieg verwandelte. Auf americanischer Seite zeichnete sich
Washington als umsichtiger Feldherr aus; Benj. Frank-
lin wußte seinen Landsleuten Freunde in Europa zu erwer-
den, und wirklich fochten am Ende Frankreich, Spanien
und die Niederlande mit ihnen gegen ihr Stammland.
Nach lange unentschieden hin und her schwankendem Kampfe
erkannte England im Frieden 1783 die Unabhängigkeit der
Vereinigten Staaten von Nord-America an, die
damals etwa 3 Mill. E. hatten.
Nach manchen Streitigkeiten über ihre neue Verfas-
sung, in denen Washington sich auch als ein Mann des
Friedens erwies, wurde anerkannt, daß jeder einzelne Staat
der Union ein für sich bestehendes Ganze mit eigenthümlicher
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Louis_Xiv Lorenz Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Louisiana Eanada Europa Frankreich England Frankreich England Canada Niederlassun- Englands Boston Washington Frank- Europa Frankreich Spanien Niederlande England Nord-America Washington
260
Drittes Buch.
deutend erweitert: gränzenlose Schmach hat damals unser
Vaterland von den Franzosen erduldet, welche am Oberrhein
wie Mordbrenner hauseten, in Speier, nach Schätzen wüh-
lend, die Särge der Kaiser aufbrachen und ihre Gebeine zer-
streuten. Im I8ten Jahrhdt., unter der langen Regierung
des schwachen Ludwig Xv., erwarb F. doch wieder das
wichtige Lothringen, wenn cs auch im 7jährigen Kriege
sich nicht mit Ruhm bedeckte. Unter allen diesen äußeren
Triumphen war der innere Zustand ein beklagenswerther.
Die Stände des Reiches wurden nicht mehr berufen; am Hofe
herrschte Lasterleben und tolle Verschwendung: zuletzt war die
Schuldenlast ungeheuer, und doch lasteten die Abgaben nur auf
dem dritten Stande, dem Bürger und Bauer. Schriftsteller
(wie z. B. Voltaire u. A.) brachten, zu unvorsichtig, alle
diese Uebelstände der Menge zum Bewußtsein; der Vorgang
Nord-America's (S. 139.) war auch nicht ohne Einfluß. So
brach unter dem unbescholtenen, gutherzigen, aber schwachen
Ludwig Xvi. 1789 die französische Revolution aus.
Alle alten Verhältnisse wurden nun plötzlich und gewaltsam
umgestürzt. F. wurde Republik, und der König starb
1793 unter dem Fallbeil oder der Guillotine. Diese Zeit
des Schreckens und Entsetzens hatte Schiller im Auge, als er
die Worte schrieb: „Freiheit und Gleichheit hört man schallen,
der ruhige Bürger greift zur Wehr; die Straßen füllen sich,
die Hallen, und Würgerbanden ziehn umher. Da werden
Weiber zu Hyänen, und treiben mit Entsetzen Scherz; noch
zuckend mit des Panthers Zähnen zerreißen sie des Feindes
Herz." Und doch ist der Muth und die Ausdauer zu bewun-
dern, mit der die junge blutige Republik fast gegen ganz Eu-
ropa unter den Waffen stand. Nach vielfachem Wechsel wurde
F. endlich 1804 ein Kaiserthum unter Napoleon Bona-
parte. Wo geboren? S. 222. Erzähle nach S. 204.207. 100.
von seinen Siegen vor dieser Zeit. Seine Eroberungssucht
verbunden mit großem Feldherrntalente, machte F. auf > 0 Jahre
zum ersten Staate Europa's. Das Reich umfaßte über
12,000 n>M.: Rom im S. und Lübeck im N. waren franzö-
sische Städte. Die übrigen europäischen Staaten (England
ausgenommen) waren von Napoleon mehr oder minder abhän-
gig oder gar von seinen Verwandten beherrscht. Da traf ihn
das erste Unglück in Spanien (S. 177.), und als e; 1812 aus-
zog, auch das russische Reich zu bezwingen, kamen von einem
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig Schiller Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Rom England Spanien
Xii
wie am Ende derselben zu lesen ist, vollen-
det „amsambstag nach sandtveyts-
tag Nach Christi unsers lieben Her-
ren gepurt funffzehenhundert und
im sibenden jare." Vergl. auch darüber
Marburgische Anzeigen 1766. St.xiv
u. Xvi, und Giesische wöchentliche
gemeinnützige Anzeigen und Nach-
richten. 1766. St. Xvi.
Dillenburg im Juli 1824.
Schnritthenner.
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253
dann nach B rixen (1080) ble Bi sch offe zu-
sammenberief, Gregor Vh. für abgesetzt erklär
reu und statt seiner den Erzbischofs Wigbert
von R a v e n n a unter dem Namen C t e m e » s Iil
zum Papst erwählen ließ.
Nach diesem kurzen Zwischenspiel griffen dir
erhitzten Parteien wieder zu den Waffen und in
einer blutigen Schlacht an der Elster (1660)
wurde Heinrich zwar aus dem Felde geschlagen,
gewann aber, indem Rudolph, wie mau sagt
von der Hand des nachmals so berühmten Gott-
fried von Bouillon, in der Schlacht zum
Tode wund ward, einen entscheidenden Sieg in
den Meinungen seiner Zeitgenossen, die in dem
Falle des Gegenköniges ein Gericht der Gottheit
sahen. Auch war er durch diese Niederlage so
wenig entkräftet worden, daß er schon im fol-
genden Jahre nach Italien zog, Nom in den
Jahren 1081, 1062 mtb 1083 belagerte, endlich
im Jahr 1064 cinnahm und, da der sich auch
im Unglück treue Gregor Vii. jede Aussöhnung
verweigerte, aus den Händen Clemens Ul.
die Kaiserkrone empfingt Nach Teurschland zur
rückkehrend, überließ er den Römern die Bela-
gerung der Engelsburg, in die sich Gregor Vii.
geflüchtet hatte. Dieser wurde zwar durch den
Herzog der Normannen, Robert Guiscard,
den er zu Hilfe rief, befreit, durfte cs aber
nicht wagen, länger bei den aufgebrachten Rö-
mern zu bleiben und starb (im Jahr 1085) zu
Salerno, nach seiner Meinung als Martyr
einer guten Sache.
Es möchte schwer sein, den Zustand gänzli-
cher Zerrüttung, in welchen Tcukschland wah-
rend dieser Zeit durch das Treiben und Drängen
und Rasen der unversöhnlich entzweiten Par-
teien gerierh, in einem Bilde ganz getreu dar-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vh Gregor Wigbert Heinrich Heinrich Rudolph Gregor_Vii Gregor Clemens_Ul Gregor_Vii Gregor Robert_Guiscard
L9
steht Germanicus im Getümmel der Scklacht,
und ermuntert die Römer, den Feind zu erschla-
gen. Es lbuf um Gefangene nicht noch, spricht
er, nur die Vernichtung des Volkes kann dein
Krieg ein Ende machen. — Erst in spater Nacht
zieht er die Legionen aus dem Kampf, um ein
Hager zu schlagen. Die Reiterei Halle ohne Ent-
scheidung gekämpft.
Nach der Schlacht lobte der Cäsar seine sieg-
reichen Soldaten in öffentlicher Rede, und er,
richtete einen Hügel von Waffen mit der stolzen
Ueberschrift: Nach Ueder Windung der
Volker zwischen Rhein und Elbe wei-
hst das Heer des Kaisers Tiberiris
diese Denkmäler dcm Mars und dem
Jupiter und dem A u g u st u s.
Da unierweilen die Iahrszetk schon wett
vorgerückt war, bereitere sich Germanicus, nach-
dem er vorher noch die Augrivarier durch den
Ctertinius zur Ergebung zwingen lassen, zum
Abzug aus Teutschiand, das er nie wieder be,
treten hat. Mit neidischem Auge hatte der alte
Liberins zugesehen, wie sein tapferer Neffe auf
einem Felde, wo er weiter nichts zu thun ge,
wußt, als mir teuflischer List Saamen der Zwie,
tractir zu streuen, die herrlichsten Lorbeeren'sam-
melte. Allerlei Vorwand hatte er ersonnen,, den
Heldenjüngling abzurufen^ die Cherusker und
anderen aufrührerischen Nationen würden, so
sagte er, nachdem die Ehre der Römer gerettet
sei, am besten innerlichen Streitigkeiten überlassen.
§. 12.
Armin und Marbod.
Die Ansicht des Tiberius wurde durch die nach,
folgenden Ereignisse bewahrt; den» sobald keine
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Extrahierte Personennamen: Germanicus Cäsar Germanicus Tiberius
353
lediger dem lctztern sehr glanzende Anerbietun-
gen, wenn er von dem Bündniß abgehen wolle,
was er aber, um ein gegebenes Wort nicht zu
brechen, verweigerte und endlich wir 15(00 Manu
in das Gebiet des Frei raates eiiidrang. Mehr
Gehör fanden sie bei dem Papst und Ferdinand;
diese gingen, durch bedeutende Abtretungen be-
friedig-, von dem Bnndntß ab, und bald ge-
dieh es zwischen dem Papst und Ludwig Xii.
sogar jti einem Krieg. Gaston de Foy, der
berühmte Feldherr Ludwigs, spielte Anfangs
überall den Meister in Imlien und errang noch
sterbend den Sieg bet Ravenna (im 1.1512);
nach seinem Tode aber wich das Glück von den
Franzosen, der Kaiser Maximilian trat zu der
Liga Santa über, die (im I. 151k) zwi-
schen dem Papst und Ferdinand dem Katholi-
schen gegen Frankreich war geschlossen worden,
Maximilian Sforza, des Ludwig Moro Sohn,
bemächtigte sich Mailands, und das französische
Heer ward (5tcn Juli 1513) bei Navarra
von den in Sforza'ö Solde stehenden Schwei-
zern geschlagen.
Ludwig Xii. ward zu gleicher Zeit von ei-
ner andern Seite bedrängt, indem Heinrich Viii.
von England zu Calais landete, iu Verbindung
mit dem Kaiser Maximilian bei Gninegast
Über das französische Heer siegte und Tarouenne
in Artois und Tournay ln Flandern eroberte.
Unter diesen Umständen faßte Maximilian Hoff-
nung, Burgund für seinen Enkel Karl l. ero-
bern^ zu können, und nahm ein Schwerzerheer
in Sold, durch das und 3(00 kentsche Truppen
die Stadt Dijon eingeschlossen ward; allein der
französische Feldherr La Tremouille wußte
die Hauptleute der Schweizer durch Bestechung
in einem einseitigen Vergleich zu bringen und
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Foy Ludwigs Ludwigs Maximilian Maximilian Ferdinand Maximilian_Sforza Maximilian Ludwig_Moro_Sohn Ludwig Ludwig_Xii Ludwig Heinrich_Viii Heinrich Maximilian Maximilian Maximilian_Hoff- Maximilian Karl_l Karl
Extrahierte Ortsnamen: Imlien Ravenna Frankreich Mailands Navarra England Burgund Dijon
186
leitet, sich der Oberherrschaft Ludwig's und lm
Befondcrn der Lokhar's, die ihn kränkte, zu ent-
ziehen. Es kam zu sehr ernsthaften Kriegsrü-
ftungen ^ doch fiel Bernhard, wahrscheinlich durch
Verrath, sehr bald in dje Hände seiner Feinde
und wurde auf dem Reichstag zu Aachen (im
S’. 818), als des Verbrechens der beleidigten
Majestät schuldig, zum Tode verurthcilt. Der
menschlich-gute Ludwig milderte die verhängte
Strafe des Todes in die der Blendung, nach
deren Vollziehung aber Bernhard starb, und
durch sein unerwartetes Hinscheiden in der zar-
ten Seele Ludwig's einen Schmerz hiuteriieß,
der diesen während seinem ganzen Leben quälte.
- Eine größere Verwirrung der Verhältnisse,
die ohnehin, wenigstens in anderer Are, nicht
auebleiben konnte, wurde dadurch herdeigeführt,
daß Ludwig nach dem tödlichen Hintritt seiner
ersten Gemahlin» Irmengard (im I. 818)
die ränkevolle Judith, Tochter des Grafen
Welf von Weingarten, heurathete, die ihm
Kar! den Kahlen gebar. Der schwache Lud-
wig wurde von diesem Weibe und ihren Gunst,
Ungen zu ihren Absichten mißbraucht, die Reichs-
verwaltuug verfiel, die Großen und die älteren
Söhne Ludwig's wurden mißvergnügt und schwie-
rig. Als nun gar Ludwig auf dem Reichstag
zu Worms (829) eine neue ^Heilung des Rei-
ches zu Gunsten seines Sohnes Karl vornahm,
kam der verhaltene Unmut!) §er älteren Söhne
zum Ausbruch. Es gedieh so weit, daß der
Abbt Wala von Corvei die Mangel der Re,
gierung öffentlich rügte, Ludwig aber (im I.
L50) von seinen Söhnen gefangen genommen
und während dem Sommer zu Compiegue in en-
ger Gewahrsam gehalten wurde, wobei ihm Mön-
che unablaßig Zureden mußten, haß er sich dem
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Ludwig Ludwig Bernhard Ludwig Ludwig Irmengard Judith Welf_von_Weingarten Ludwig Ludwig Karl Karl Abbt_Wala_von_Corvei Ludwig Ludwig