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in Pau geb. K. Heinrich Iv. v. Navarra ri. Frankr. 1553, Bernadette K. v. Schwe-
den 1764;
4) Corsika, 1768 franz. (Baron Th. v. Neuhof aus Westfalen König v.
Corsika 1736), in Ajaccio Nap. I. 1769 geb.;
0) die Co Ionien 22379 Dl., 3600000 E.; in Asien tz. 46i; in Afrika §. 4«;
in Amerika §. 495; in Australien §. 475.
§. 393. A. Die Grunämacht. Ii. Das Land.
1) In ganz Frankreich 37421000 Einw., auf 1 Oîmeile 3742. Flan-
dern ist am dichtesten bevölkert (11300), in den mittleren und südlichen
Gegenden nur 2000 auf 1 Du Meile. Die 58 großen Städte nach der Einwohner-
zahl. In den Städten nimmt die Zahl der Einw. bedeutend zu, auf dem
Lande nicht, eher ab. Wieviel Einw. in Europa und in den Colonien zu-
sammen?
2) Das Land war ursprünglich größtentheils von Celten (Galliern, daher
Gallien) im Sw von Jberiern (Basken), im No von Germanen bewohnt.
Früh entstanden phönizische und karthagische Colonien; 560 gründeten Pho-
käer die griech. Colonie Masstlia; die Römer besetzten 122 v. Chr. die Provence
(provincia Rom.) und Cäsar eroberte von 58 bis 52 v. Chr. das ganze Land,
das bis 486 n. Chr. (Syagrius) römisch blieb und ganz romanisirt wurde.
Seit 287 drangen Germanen ein (zuerst Franken und Alemannen, seit 411
Burgunder, 412 Westgotheu, feit 912 Normannen) und seit 450 Briten. Die
Franken unterwarfen sich allmählich das ganze Land, das nun nach denselben
Frankreich genannt wurde. Aus der Vermischung der Celten, Römer, Deut-
schen u. a. sind die Franzosen (Franken) entstanden, deren Anzahl etwa
33 Will. beträgt. Außerdem etwa 800000 Italiener im So und auf Corsika;
2 Mill. Deutsche im No; 1300000 Celten (Bretons in der Bretagne);
10000 Zigeuner; 150000 Basken im Sw, an den Pyrenäen. — Die fran-
zösische Sprache (im 8 ganz anders wie im N) und die italienische heißen
romanische Sprachen wegen des Vorherrschens des Römischen; die deutsche,
die celtische und baskische Sprache.-
3) Bis auf 80000 Juden und 2 Mill. Protestanten lauter Katholiken.
Christliche Gemeinden gab es in Gallien schon im I. Jahrh.; das ganze Land
war im 4. Jahrh, christlich. Westgothen und Burgunder waren bei ihrer Ein-
wanderung bereits Christen; die Franken wurden es seit der Schlacht bei
Zülpich 496. Lutheraner und Reformirte seit 1520. Blutige Kämpfe zwischen
Katholiken und Hugenotten (Pariser Blnthochzeit 24. Aug. 1572) bis zum
Edikt von Nantes 1598, Aufhebung dieses Edikts 1685 und schreckliche Ver-
folgung der Hugenotten unter Ludwig Xiv. Réfugiés. Jetzt Religions-
freiheit.
§. 394. B. Stnatskuttur.
Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren
Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables
und Marais in Gascogne und Guienne, in Flandern und Artois, in der
Picardie u. a. Gegenden, die Sümpfe und Kieselfelder (Crau) in der Provence,
die dürre Fläche der Champagne (Champ, pouilleuse), die höhern Gebirgs-
gegenden der Alpen, Pyrenäen, Sevennen und Corsikas. Ackerbau, Obstbau
und Viehzucht sind in den nördl. Provinzen, Wein- und Seidenbau in den
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Bernadette_K. Cäsar Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Navarra Corsika Neuhof Westfalen Corsika Ajaccio Ionien Asien Afrika Amerika Australien Frankreich Europa Gallien Rom Frankreich Deut- Corsika Bretagne Gallien Nantes Gascogne Flandern
275
V. Produkte.
§. 503. Die Flora.
Welche Erdtheile enthalten der Kälte wegen oder aus Mangel an Feuchtigkeit
beständig oder periodisch pflanzenleere Gegenden, Wüsten oder Steppen? wie heißen
und wo liegen sie? wie sind sie beschafsen? — Welche Erdtheile haben den üppigsten
und kräftigsten Pflanzenwuchs? — Die Beschaffenheit der Wälder in den verschiede»
neu Erdtheilcn. Die Urwälder. Wo fehlen die Wälder?
Die wichtigsten Pflanzen und die Charakteristik der Flora jedes Erdtheils. In
der neuen Welt hat das vegetabilische Leben das Übergewicht über das animalische,
in der alten dagegen das animalische über das vegetabilische.
Die Nahrungspflanzen, die angebauten Pflanzen der Erdtheile.
§. 504. Die Fauna.
Die wichtigsten Siiugethiere (Affen, Raubthiere, Dickhäuter, Wiederkäuer, Ein-
hufer, Beutelthiere u. s. w.) jedes Erdtheils. Die Pelzthiere. Die Hausthiere. Die
Thiere der Nomaden. In welchen Gegenden vorzugsweise leben die einzelnen Fami-
lien und Arten? Welche Thiere der neuen Welt entsprechen denen der alten Welt?
wodurch unterscheiden sie sich? Die größten Säugethiere überhaupt und jedes Erd-
theils insbesondere; ihre Eigenthümlichkeiten, ihre Wanderungen und ihr Winterschlaf
u. s. w.
Die charakteristischen Vögel, Amphibien, Fische und knochenlosen Thiere jedes
Erdtheils. Wo leben die meisten Vögel? Die Zugvögel. Die Thierwelt in den
verschiedenen Jahreszeiten.
Wo finden sich die meisten Thiere? Wovon ist ihr Leben abhängig? Charakte-
ristik der Thierwelt in den verschiedenen Erdtheilen; vgl. §. 503.
Zweiter Abschnitt.
Politische Geographie.
I. Allgemeine Völker- und Staatenkunde.
§. 505. Anzahl der Bewohner.
Absolute und relative Bevölkerung jedes Erdtheils. Wie folgen die Erdtheile
nach ihrer absoluten, wie nach ihrer relativen Bevölkerung auf einander? Wieviel
Einw. würde Asien haben, wenn seine Bevölkerung so dicht wäre wie die Europas?
wie viel Amerika? u. s. w.; in welchen Erdtheilen ist die relative Bevölkerung klei-
ner, in welchen größer als die relative Bevölkerung der ganzen Erdoberfläche? Ab-
hängigkeit der Zahl der Einw. von der Beschaffenheit der Erdtheile.
§. 506. Menschen- und Völkerstämme.
Wie heißen die Menschen- und Völkerstämme der einzelnen Erdtheile?,in wel-
chen Erdtheilen leben 4, in welchen 3, in welchen nur 2 Menschenstämme? Ähnliche
Fragen über die Völkergruppen und Familien. Die wichtigsten Völker. Tie Wohn-
sitze derselben. Welche Familien und Völker sind am zahlreichsten? welche haben sich
am weitesten verbreitet? welche leben in allen Erdtheilen? Wo finden sich die meisten
Mischlinge? Welche Völkerstämme sterben allmählich aus? n. s. w. — Die Sprachen.
Welche haben die größte Verbreitung?
§. 507. Die Religionen.
Die Religionen der Einw. jedes Erdtheils. Die Verehrer eines Gottes und
ihre Wohnsitze. _ Welcher Erdtheil ist fast ausschließlich von Christen bewohnt? in
welchen leben die meisten Juden? In welchem gibt es keine Muhamedaner? —
Wie heißen die polytheistischen Hauptreligionen und in welchen Ländern finden wir
sie? u. s. w. —- Wie heißt die Religion, deren Anhänger über die ganze Erde ver-
breitet sind und immer zahlreicher werden?
§.508. Lebe usw eis e un d Kultur.
In welchen Erdtheilen und in welchen Gegenden derselben leben die eigenthnm-
losen, die Sammelvölker, die Fischer und Jäger? in welchen die Nomaden? Ver-
breitung der Kulturvölker nach Erdtheilen (in den 3 nördl. leben vorzugsweise humane
18*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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236
Sw von Iberern bewohnt. Die Südküste wurde durch ihre Lage am Mittel-
meer frühzeitig in das Bereich der antiken Kultur gezogen: phöniz. und kar-
thag. Colonien, 560 gründeten Phokäer Massilia; die Römer setzten sich 122
v. Chr. in der Provence (Prov. romana) fest und romanisirten das ganze von
Cäsar eroberte Gallien völlig (G. Narbonensis, Lugdunensis, Belgica und
Aquitania). Seit 287 v. Chr. begann das Eindringen der Germanen; Fran-
ken und Alemannen ließen sich im No nieder, die Burgunder 411 am Ober-
rhein, die Westgothen 412 im 8, doch machte Chlodwig die (athanasian.)
Franken zu Herrn des ganzen Landes, welchem sie ihren Namen gaben. Das
in Austrasien (dem nordöstl. Theile) groß gewordne Geschlecht der Karolinger
beraubte 752 die Merowinger des Throns und Karl d. Gr. vereinigte in sei-
nem Reiche alle german. Stämme zw. Ebro und Elbe, Nordsee und Tiber.
Allein der nationale Unterschied zwischen den sich mehr und mehr romanisi-
renden westl. Germanen, unter denen sich noch 912 Normannen an der Nord-
küste niederließen, und den deutsch gebliebenen östlichen führte nothwendig
zu einer politischen Trennung (843 und 877). Von da an begann im Innern
der Kampf zwischen der königlichen Macht (Haus der Capetinger) und der der
Vasallen, der bis zum Ausgange des Mittelalters fortdauerte, er endigte mit
dem Siege der ersteren (umgekehrt in Deutschland), mit der Behauptung der
Reichseinheil und der Verdrängung der englischen Macht vom französ. Boden,
welche durch die Gelangung französ. Vasallen auf den engl. Thron gefährlich
geworden war. Während sich fortan im Innern die absolute Königsgewalt
immer mehr ausbildete, machte sich zugleich das Streben des durch Einheit
starken Volkes nach continentalen Eroberungen mit immer wachsender Macht
und meist erfolgreich geltend. Ludwig Xi. benutzte den Untergang Karls des
Kühnen um das Herzogth. Burgund zu erwerben; gewann die Picardie und
die Provence; Heinrich Ii. entriß dem deutschen Reiche 1552 Metz, Toul,
Verdun und Cambrai, Ludwig Xiii. und Xiv. Artois, den Elsaß (1648),
Flandern, 1674 d. Franche Comte, 1681 Straßburg; unter Ludwig Xv. kam
1766 Lothringen, 1768 Corsika hinzu. Die große Revolution v. 1789 stürzte
das Königthum, behauptete sich siegreich gegen die Angriffe der übrigen
Cabinette, führte aber im Innern zur Errichtung der Militärdespotie
Napoleons I., der sich zum Gebieter der ganzen Westhälfte des Continents
machte und die Grenzen seines Reichs bis ans Adriat. Meer und die Ostsee
(14000 tu M.) ausdehnte, nach dessen Sturz aber Frankreich auf seine alten
Grenzen beschränkt wurde. Die zurückgekehrten Bourbonen wurden 1830, das
Haus Orleans 1848 vertrieben, der zweiten Republik folgte schon 1852 das
Zweite Kaiserthum Napoleons Iii., der sich 1860 vom Königr. Italien Savoyen
und Nizza abtreten ließ.
8« 390. 8. Staatskultur.
Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren
Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables
und Marais in Gascogne und Guienne, Flandern, Artois und der Picardie,
die Sümpfe (d. Camargue) und Kieselfelder (Grau, Hercules) in der Pro-
vence, die dürre Champagne pouilleuse und die höhern Gebirgsgegenden.
Der Ackerbau steht hinter dem deutschen und englischen zurück (Hanf- und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Chlodwig Karl_d Karl Ludwig_Xi Ludwig Karls Heinrich_Ii Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xv. Corsika Napoleons_I. Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Massilia Gallien Westgothen Nordsee Deutschland Verdun Cambrai Flandern Lothringen Ostsee Frankreich Napoleons Nizza Flandern
42
Erstes Buch.
Erde verstreut etwa 4 — 6 Mill. Die Christliche Kirche
zählt über 400 Mill. und hat sich im Laufe der Jahrhun-
derte wieder in verschiedene Hauptbekenntnisse (Confessio-
nen, Kirchen) getheilt. Die römisch-katholische Kir-
che zählt über 200, die griechisch-katholische (die ihr
sehr ähnlich ist) 70, die evangelisch-lutherische und
evangelisch - reformirte (zusammen auch wohl die pro-
testantische genannt) 70 Millionen. Was übrig bleibt,
das nehmen kleinere Glaubensbekenntnisse oder Sekten ein,
deren es fast an 100 geben mag. Näheres erfahrt ihr dar-
über im Religions-Unterrichte; auch kommt bei einzelnen
Ländern noch Einzelnes vor. Das Christenthum hat nun
von feinem göttlichen Stifter die Verheißung, daß einst alle
Völker der Erde sich zu ihm bekennen sollen. In der That
ist es mit überraschender Schnelligkeit aus einem kleinen Sa-
menkorne ein großer Baum geworden; die christliche Religion
hat die meisten Bekenner unter allen. An der völligen Er-
füllung jener Verheißung fehlt aber noch Viel, weshalb die
Christen Verkündiger des Christenthums, Missionare, unter
die nichtchristlichen Völker ausschicken. Unter diese gehören
außer den Juden zunächst über 200 Mill. Muhameda-
n er, d. h. Völker, welche dem Araber Muhamed glauben,
daß er der letzte und höchste Prophet des alleinigen Gottes
sei. Sie sind in West-Asien, Nord-, Ost- und zum Theil
Central-Africa, in einem europäischen Lande verbreitet und
zerfallen in zwei Haupttheile, Sunniten und Schiiten
und gegen 70 Sekten. Weil aber Christen, Juden und
Muhamedanern der Glaube an einen Gott gemein ist,
nennt man sie mit einem allgemeinen Namen Monothei-
sten, der das ausdrückt, und stellt sie den Polytheisten,
die an mehrere Götter oder Götzen glauben, entgegen. Die
Letzteren werden auch wohl kurzweg Heiden genannt.
Ihrer giebt es noch über 600 Mill. auf der Erde. Unter
den heidnischen Religionen sind die bei weitem am meisten
verbreiteten der Bramaismus bei den kaukasischen und
der Buddhaismus bei den mongolischen Heiden in Asien.
Manche heidnische Religionen sind besonders bejammerns-
würdig, z. B. solche, wo einzelne Thiere oder gar Holz-
klötze oder Holzpuppen (Fetische, von dem portugiesischen
Worte Fetisso — Klotz) die Stelle der Götzen vertreten.
Ganz ohne Religion ist aber bis jetzt noch kein Volk
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Vereinigte Staaten. 137
theilt sind — im W. wieder eine gerade Linie, die am stillen
Ocean bei der (englischen) Insel Quadra endigt. Auf
130,000 n>M. kann man den ganzen Raum anschlagen. Wie
auf demselben dieser mächtigste aller americanischen Staaten
entstand,'der allen übrigen in der Abschüttelung europäischer
Herrschaft voraufging: das begreifen und behalten wir am
besten, wenn wir der Geschichte Schritt für Schritt folgen.
Ein im englischen Dienste stehender Venetianer Cabot
entdeckte 1497 die Ostküste von Nord-A.; da aber hier kein
Gold und Silber lockte, achteten die europäischen Völker auf
diese Gegenden lange Zeit gar nicht. Fast 100 Jahre später,
als Elisabeth auf dem englischen Throne saß, gründete
man die der „jungfräulichen" Königin zu Ehren genannte
Niederlassung Virginien, aus der später Maryland und
Carolina (Nord- und Süd -) ausgeschieden wurden. Bis
1640 entstanden nacheinander die Colonieen: Massachu-
setts, New-Hampshire, Connecticut, Rhode Is-
land. Ganz anders war das Verhältniß dieser Niederlas-
sungen, als das der spanischen und portugiesischen in Süd-
und Mittel-A. Die englischen Colonisten fanden unwirth-
bare, bewaldete Küstenländer, von einem kriegerischen und
wilden Volke bewohnt. Diese kupferfarbigen Indianer von
Nord-A. zerfielen in eine große Anzahl von Stämmen. Jagd
und Fischerei waren der Männer Handwerk;, der Weiber Loos
ein schwerer Dienst. Krieg war unter den Stämmen fast
beständig, und er wurde listig und grausam geführt. Wilde
Kriegstänze kündigten ihn an; die Farben der tättowir-
ten Haut wurden glänzender und schrecklicher aufgetragen,
mit entsetzlichem Geheul stürzte man sich auf einander. Hatte
der Wilde den Feind mit der steinernen Streitaxt, dem To-
mahawk, getödtet, so skalpirte er ihn „mit dem Messer,
scharf geschliffen, das vom Feindeskopf rasch in drei geschick-
ten Griffen schälte Haut und Schopf," und befestigte die
Skalpe am Gürtel. Schrecklich war das Schicksal derjenigen
Kriegsgefangenen, welche am Marterpfahle zu Tode gepei-
nigt wurden; und doch sangen sie — von Kindesbeinen her
an würdiges, lautloses Ertragen von Schmerzen gewöhnt —
unter der ausgesuchtesten Qual einen muthigen, der Feinde
spottenden Todtengesang. Zum Zeichen geschlossenen Friedens
wurde der Tomahawk begraben, und unter den Streitenden
die Friedenspfeife geraucht. Die Pfeife ging auch in den Ver-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Venetianer_Cabot Elisabeth Rhode
199
Italiens geschichtliche Bedeutung.
colonie zu einem ungeheuren Reiche vergrößert. In Euro-
pa, Asien, und Africa gehorchten ihm alle Küsten-
länder des Mittelmeeres. Von den Cataracten des
Nil bis zum Clyde, vom Atlas bis zum Euphrat reichte die
Herrschaft der tapfern und beharrlichen, oft aber auch harten
und grausamen Römer. Unter den Nachfolgern des August,
den Kaisern, ging es damit wieder zu Ende. Neue Völ-
ker, meist deutschen Stammes, traten auf und besonders
in den Völkerzügen um 400 n. Chr., welche man die Völ-
kerwanderung zu nennen pflegt, wurde eine Provinz
nach der andern vom römischen Reiche, das sich 395 in das
westliche und das östliche getheilt hatte, abgerissen. Das
westliche Kaiserthum ging 476 ganz zu Ende; überhaupt
kamen für Italien böse Zeiten. Die Ostgothen (Theo-
dorich), das oströmische Reich (Belisar und Nar-
ses), die Longobarden,. die Araber stritten sich in der
schönen Halbinsel um die Herrschaft. Carl dem Gr. ge-
horchte um 800 Italiens größter Theil; er nahm deshalb
den Titel eines römischen Kaisers an. Dieser Titel
und die Oberherrschaft über Italien ging seit Otto d. Gr.
962 an die Könige der Deutschen über. Besonders
die großen italienischen Städte im Norden wollten sich aber
nur ungern der deutschen Herrschaft fügen, und die feind-
liche Partei der Welfen war meist starker als die kaiserliche
oder Gibellinisch e. Wirklich war um 1500 der Einfluß
der Deutschen sehr vermindert, denn schon Rudolph von
Habsburg hatte gemeint, das Land der Wälschen (Wälsch-
land, so heißt im Deutschen I. eigentlich) sei für die Deut-
schen eine Löwenhöhle, im welche viele Tritte hinein , aber
wenige heraus führten; aber nun wollten sich auch Spa-
nier und Franzosen zu Herren in Italien machen; alle
drei Völker stritten sich darum. Auch jetzt noch haben aus-
wärtige Mächte in I. Besitzungen, und die meisten noch im
Lande herrschenden Fürftengeschlechter sind ausländischen Ur-
sprungs. Wo bleibt bei solchen Umständen — so könntet ihr
fragen — die zweite Weltherrschaft Roms?
Ihr wißt, daß unter dem genannten August Jesus Chri-
stus, der Heiland her Welt, geboren, unterdessen Nachfolger
Tiberius gekreuzigt wurde. Bald vermehrte sich, trotz aller
Verfolgungen, die Zahl derer, die an ihn glaubten. In vie-
len römischen Städten gab es Christengemeinden; an ihrer
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Extrahierte Personennamen: August Otto Rudolph_von
Habsburg August Jesus_Chri- Tiberius Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Asien Clyde Italien Italien Italien Roms
Donau - Tiefland.
243
Karpathen, von der Donau bis zur Weichsesquelle, neh-
men gegen No. an Höhe zu, erhalten dort den Namen der
Beskiden, erreichen in einigen Gipfeln schon 5000" und
bilden die Gränze zwischen Deutschland und dem Donau-
tieflande. b) Die Central- K. oder das Tatra-Geb.,
etwa 10 M. lang, ein inselartiger Hochgebirgßkamm aus Gra-
nit und Gneiß. Denn steil wie eine gewaltige Mauer erhebt
es sich aus den Hochebenen rings empor und zeigt im Kamme
und den darüber steigenden Gipfeln gezackte und eckige For-
men wie-die Alpen: eine öde, fast unbewohnte Gebirgswild-
niß. Der Kryvan, die Lomnitzer und die Gerlsdor-
fe r Spitze, gegen 8000", sind nach den Alpen und Pire-
näen die höchsten Berge in Europa. Auch Gemsen erinnern
an jenes Hochgebirge. Eigenthümlich sind kleine 4 — 6000"
hoch gelegene Seen mit schwärzlich-grünem Wasser, deren
Eisrinde erst im Juli und August springt. Gletscher kom-
men nicht vor. — An die Hochebenen am Südfuße schließt
sich im Sw. das sogenannte ungarische Erzgebirge
an. c) Das karp athi sche Waldgebirge ist der Lange
nach der ausgedehnteste Theil, 50 — 60 M. nach So ziehend,
aber auch der niedrigste, mehr plateauartig, etwa 3000".
Unter den Ausläufern, die es in das Donaubecken schickt,
befinden sich auch an der obern Theiß die Bergzüge, an wel-
chen der herrlichste der feurigen Ungarweine, der Tokaier,
gedeiht. 6) Im So. hebt sich der Zug wieder bedeutend
und umgürtel das viereckige Hochland Siebenbürgen.
Im O. und S. zieht die eigentliche Hauptkette, welche in
einigen Punkten noch die Tatra-Gruppe überragen soll; doch
ist hier Vieles noch unerforscht. An der Nord- und West-
seite des siehenbürgischen Vierecks ziehen niedrige Ketten, so
daß es völlig umwallt erscheint. Das Innere durchziehen
drei von diesen Granzgebirgen ausgehende Höhenarme. Nach
allen Seiten führen Passe heraus, in das Becken der mitt-
leren Donau und das der unteren, in die Tiefländer der
Wal lach ei und Moldau. — Der ganze Zug der Karpa-
then ist ein metallreiches Gebirge: in dem ungarischen Erzgeb.
das meiste Gold in Europa; sowohl am Nord - als am Süd-
abhange reiche Salzlager. Spuren vulkanischer Natur findet
man hie und da.
Wir kehren nun zur Betrachtung des mittleren und
unteren Donaulaufes zurück.
16*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Donau Deutschland Europa Karpa- Europa Nord Donaulaufes
Preußen.
301
sonders die letzte Provinz ist sehr reich an Korn und Vieh; die podo-
lischen Ochsen sind berühmt. Nicht weit vock Dnjeftr liegt die Fel-
sensestung Kaminietz, Hauptfestung im alten Polen gegen die
Türken.
d) Theile des alten Polen unter preußischer Herr-
schaft, 1000 Om., siehe gleich nachher.
2. Das Königreich Preußen.
An der Ostseeküste, westlich vom Njemen, wird uns zuerst
im loten Jhdt. ein Volk (wohl lettischen Stammes) Porussi,
Pruzzi, Preußen genannt. Ihre Priester oder Waide-
lotten leiteten des Volkes Angelegenheiten; an ihrer Spitze
stand ein Oberpriester, Krive Kriwaito. Der wohnte
bei dem ewigen Feuer in Romove, dem Hauptheiligthume.
In einem heiligen Hain stand die Göttereiche, die in 3 Nischen
ihres Stammes die Bilder der drei höchsten Götter enthielt,
des erhabenen Perkunnos, des freundlichen Potrimpos
und des furchtbaren Pikullos. Diese preußischen Heiden
gefangen zu nehmen unter dem Gehorsam Christi, zogen aus
dem Westen verschiedene Glaubensboten heran; aber sie kehr-
ten ohne Frucht zurück oder starben als Märtyrer. So der
Erzbischof Adalbert von Prag 997. Die benachbarten
polnischen Regenten riefen endlich den deutschen Ritter-
orden herzu, um in jeder Weise das wilde Volk zu bän-
digen, das den schon christlichen Nachbarn eine Geißel 4var.
Diese deutschen Ritter, wie die Johanniter (S. 66.)
zur Zeit der Krcuzzüge gestiftet, wie diese Ritter und Mönche
zugleich, unterwarfen wirklich nach heißem Kampfe 1230 —
1284 das Land christlichem Glauben und christlicher Herr-
schaft zugleich; aber auch christlicher Gesittung. Nun wurden
Städte gebaut; deutsche Colonisten wanderten ein, deutsche
Sprache wurde herrschend. Der Hochmeister des Ordens
nahm seit 1309 in Marienburg seinen Sitz. Zur Zeit
seiner Blüthe reichte das Gebiet des Ordens von der Oder
(die Neumark war ihm lange Zeit verpfändet) bis zum sin-
nischen Meerbusen. Die Länder Curland, Liesl and,
Efthl and nämlich waren auch von Deutschland aus bekehrt,
und um sie zu behaupten, hatte sich dort ein anderer Ritter-
orden, der der Schwertbrüder, gebildet, der sich hernach
mit dem deutschen Orden verband. Als aber Hochmuth
und Zügellosigk ru unter den Rittern einriß, folgte auf die
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Extrahierte Personennamen: Krive_Kriwaito Christi Neumark Liesl Hochmuth
Extrahierte Ortsnamen: Romove Prag Marienburg Deutschland
258
Drittes Buch.
geahmte Form seiner Kleidung. Feinheit, Artigkeit, wohl-
thuende Gewandtheit, das Alles ist bei diesem Volke zu fin-
den; dabei ein lebhafter Sinn für Ehre und Ruhm. Sie
sind nicht bloß als gelenkige Tanzmeister oder fade Mode-
herrchen (petits maitres) aufgetreten, sondern haben sich un-
zählige Mal als die tapfersten Soldaten bewährt. Fast in
allen Wissenschaften haben sie tüchtige Männer; aber die
Bildung des Volkes ist weit weniger Gemeingut, z. B. kann
fast die Halste weder schreiben noch lesen, wenigstens im S.
nicht, wie denn der Unterschied von N. und S. in vielen
Beziehungen in F. bedeutsam ist. Zu den Schattenseiten
französischen Characters gehört ein gränzenloser Leichtsinn, dem
Ueberrnuth und Grausamkeit nicht fern liegen, sehr verschie-
den von dem Ernste und der Ruhe der Deutschen. Zu vie-
lem hier Gesagten bietet die Geschichte den Beleg.
Zu Römerzeiten hieß das Land Gallia und zwar
transalpina. Wo lag cisalpina? Cäsar, der es um
60 zur Provinz machte, hat seine Kriege und die Sitten der
Gallier selbst beschrieben. In der Völkerwanderung setzte sich
das deutsche Volk-dcr Franken unter Chlodwig hier
fest. Die späteren Frankenkönige erweiterten ihr Reich in
glücklicher Eroberung, und Carl der Große 763 — 814
besaß auch Deutschland bis zur Elbe und Eider, im O. bis
zur Raab, Spanien bis zum Ebro, das Meiste von Italien.
So ward er nicht mit Unrecht 800 in Rom zu Weihnacht
von dem Papste als neuer weströmischer Kaiser begrüßt.
Nach seiner Zeit kam bald der Verfall. Seine 3 Enkel theil-
len 843 zu Verdun das große Reich. Der älteste, Lothar,
bekam die Kaiserwürde, Italien und den ganzen Strich zwi-
schen Rhein auf der einen, Rhone und Maas auf der an-
deren Seite. Man nannte dies von den Alpen bis zur Nord-
see reichende Land nach ihm Lotharingen. Der andere
Sohn, Ludwig, erhielt das eigentliche Deutschland östlich
vom Rhein; der dritte, Carl der Kahle, das eigentliche
Frankreich im W von Maas und Rhone. Jetzt ist also
erst von einem französischen Reiche die Rebe, das im
Anfänge ziemlich unmächtig war. Der Stamm des großen
Carl starb in F. 987 aus; es folgte die Linie der Cape-
tinger bis 13?8, wo Per Seiten;weig Valois für sie
cinlrat. Die französischen Könige hatten sicb nicht bloß ver-
geblich der lotharingischen Erbschaft zu bemächtigen gesucht,
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Chlodwig Carl_der_Große Lothar Maas Ludwig Ludwig Carl_der_Kahle Maas Carl
Extrahierte Ortsnamen: Gallia Deutschland Spanien Italien Rom Italien Rhein Deutschland Rhein Frankreich
Das deutsche Volk.
347
die Selten verdrängt, und zwischen Weichsel und Rhein
wohnten die Deutschen, von einem Stammhelden Teut
genannt; Germanen bedeutet Bergbewohner oder Kriegs-
männer. Woher sie gekommen? Mancherlei Spuren leiten
auf Asien und Verwandschaft mit kaukasischen Stämmen und
den Persern. (Die deutsche und persische Sprache bieten in
grammatischer und lericalischer Beziehung viele Vergleichungs-
punkte.) Die D., in viele Stämme zerspalten, theilten das
Land in Gaue und wohnten zerstreut in Gehöften; nur
Jagd und Krieg war dem freien Manne anständig, Acker-
bau der Knechte Sache. Nur für den Krieg wählten sie
einen Herzog, der vor dem Heere zog. Ihr tempelloser
Gottesdienst war im Wesentlichen dem scandinavischen gleich
(S. 286.).
Eine eigenthümliche Wanderlust, zuweilen auch schrek-
kende Naturereignisse, führten zu verschiedenen Zeiten deut-
sche Stamme auch in die Gränzen der Römerprovinzen
(Cimbern und Teutonen. Cäsar und Ariovist). Lange Zeit
war es den Römern schrecklich, dem hünenhaften deutschen
Krieger mit seinen großen blauen Augen, seinem röthlich-
blonden Haare, der mit Schlachtgeheul auf ihn losstürzte,
Stand zu halten. Auf dem Höhepuncte seiner Macht ist es
dem Römerreiche gelungen, das Land südlich von der Donau
zu besetzen (Provinzen Vindelicien, Rhätien und No-
ricum), auch einen Landstrich von Regensburg bis zur Lahn-
mündung durch einen Pfahlgraben von dem übrigen Ger-
manien abzuschneiden; aber das Land östlich vom untern
Rhein und weiter konnten sie nie dauernd überwältigen
(Varus und Hermann S. 334.). Nur vorübergehende Er-
oberungszüge wurden dahin unternommen; bis zur Elbe und
bis zur Havel-Mündung sind die Römer vorgedrungen.
Bald kehrte sich das Verhältniß so um, daß die D.
als die gefährlichsten Feinde des sinkenden Reiches auftraten,
namentlich seitdem sie sich in Völkervereinen zusammenhiel-
ten. Solche waren die Gothen, die Sachsen, die Fran-
ken am Niederrhein, die Allemannen am Oberrhein. Er-
zähle nach S. 199. 258., wie unter den Stürmen der Völ-
kerwanderung das Römerreich im W. unterging, und führe
die von Deutschen auf seinen Trümmern gegründeten Reiche
auf. Bei so großer Ausbreitung nach Außen hatten die D.
einen Theil der Heimath, das Land östlich der Elbe, ver-
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Varus Hermann_S.
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Asien Donau Rhätien Regensburg Rhein Sachsen Oberrhein