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In Belgien blühende Landwirtschaft, Acker - und Obstbau; auch die Vieh-
zucht, die Bienenzucht, die Fischerei bedeutend. Inden südlichen Provinzen
Bergbau. Belgien ist der bedeutendste Manufaktur- und Fabrikstaat des Fest-
landes. Auch der Handel, besonders Landhandel nicht unerheblich. Die geistige
Kultur nicht so bedeutend wie in Holland.
§. 371. C. Staatsrinrichtungen.
Holland ist wie Belgien ein constitutiouelles Erbkönigreich; Holland in
12, Belgien in 9 Provinzen getheilt. Von den holländischen Provinzen gehören
Luxeuburg und Limburg zum deutschen Bunde.
8. 372. t
Übersicht der 36 (oder, wenn wir die 22 Schweizer Cantone besonders zählen,
der 57) deutschen Staaten nach Größe, Bevölkerung, Stamm- und Religionsver-
schiedenheit der E., nach, den großen Städten, so wie nach andern Gesichtspunkten.
ß. Die normannischen Staaten: 1. Schweden und Norwegen.
A. Die Grundmacht. I. Das Land.
8- 373. Wage rechte und senkrechte Gliederung. Hydrographie.
Schweden liegt im Osten, Norwegen im Westen Skandinaviens; jenes
reicht weiter nach 8 (bis 55^/g0) und weniger weit nach N (bis 69°) als dieses,
das zwischen dem 5g0 und 7l0 nördl. Br. liegt. Die Erstreckung beider von
Westen nach Osten ist verhältnißmäßig geringer. Die Oceanglieder. Schweden
ist über 8200, Norwegen 5960, beide zusammen sind 14160 Ezmeil. groß.
Norwegen liegt ganz auf dem skandinavischen Hochlande §. 295. A. L; im westl.
Schweden ist dieses Hoch-, im östl. und südl. dagegen das skandinavische
Flachland §. 298.
Die zerrissene West- und Nordküste. Die Flüsse §„ 282 sind der vielen
Wasserfälle wegen für die Schiffahrt nicht erheblich. Der Kanal zur Verbin-
dung des Kattegats und der Ostsee §. 288. a.cc.l- — Die Seen auf der Grenze
zwischen Hoch - und Flachland Z. 288. a. «. l.
§. 374. Klimatische Beschaffenheit.
Das Klima ist der nördl. Lage wegen rauh. Das nördl. Norwegen und
Schweden liegt im kühlen, das südl. im mildern Gürtel; die Grenze beider
geht von Drontheim über Christiania nach Gefle. Unterschied zwischen dem
Klima Norwegens und dem Schwedens. Die Schneeregion. Im Norden dauert
der längste Tag fast 2l/2 Monat, im südl. Schweden über 17, im südl. Nor-
wegen 18 St. §. 299.
8. 375. Topographie.
I. Schweden, a) Gothland im Süden, worin Gothenburg 32000.E. ohne
Vorst., nach Stockholm die bedeutendste Stadt; Malmö 19000 E., Waffenstillstand
1848; Karlskrona 16000 E.; Kalmar, kalm. llniom 1397; Norrköping 20000 E.,
Kanal; Wisby auf Gottland, einst die bedeutendste Handelsstadt; Lund, Univ.; —
b) Swealand in der Mitte, Stockholm 117000 E., schöne Stadt, in schöner Lage,
Resid., wichtiger Handel; Upsala, Univ., früher Resid.; Dannemora u. Falun,
Bergst.; Gefle über 11000 E.; — c) Nordland, worin nur kleine Städte, von
denen Hernösand 3000 E. die größte.
Ii. Norwegens Städte liegen alle an d. Küste, a) Aggerhuus im Südost,
worin Christiania 39000 E., Hauptst.; Frederikshald, Karl xii. st. 1718; Telle-
marken , vielleicht das Tals der Alten; — b) Christiansand in Südwest., worin
Christiansand 10000 E.; Stavanger 12000 E.; — c) Bergen, worin Bergen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: C._Staatsrinrichtungen Dannemora Karl_xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland Holland Belgien Holland Belgien Luxeuburg Limburg Norwegen Norwegen Skandinaviens Norwegen Ostsee Schweden Drontheim Christiania Norwegens Schwedens Schweden Gothenburg Stockholm Karlskrona Lund Stockholm Norwegens Christiania Stavanger
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26000 E., wichtiger Handel; — 0) Drontheim, worin Drontheim 16000 E.; —
s) Tromsöe, worin Tromsöe; Hammerfest, die nördlichste Stadt der ganzen Erde;
die Lofoden (Malstrom).
376. A. Die Grundmacht. Ii. Bewohner.
1) Anzahl. Schweden 3734000 Einwohner, auf 1 Elmeile 469; im
8 die dichteste Bevölkerung: 1221 in ganz Gothland, 3284 in Malmoehuus;
in Svealand 687, in Norrland 97, in Westerbotten 84, in Norbotten 33 auf
1 sh Meile. Norwegen lv2 Mill. Einw., auf 1 lü Meile 241 Einw.; die
dichteste Bevölkerung in Jarlsberg und Laurwigsamt am Christiania-Golf
1743, in Finnmarken nur 43 auf 1 Meile. — Schweden und Norwegen zu-
sammen 574 Mill. Einw.; die 5 großen und die 7 Mittelstädte.
2) Stammverschiedenheit. Außer 35000 Lappen und Finnen, 1000
Juden und 2000 Romanen, lauter Normannen, nämlich Schweden und Nor-
weger. Die schwedische und norwegische Sprache.
3) Neligkvn. Außer 1000 Juden und etwa 2600 Katholiken lauter
Lutheraner. — Ansgar 825, der Apostel der Schweden. Olaf Iii. 993 bis 1024
erster christlicher König in Schweden, Olaf l. (starb 1000) in Norwegen. Die
Reformation 1523 in Schweden, 1528 in Norwegen eingeführt.
8- 377. B. Staatslrultur.
Ackerbau beschränkt; viele Wiesen und Weiden, daher wichtige'viehzucht.
Jagd und Fischerei ist ebenfalls bedeutend, nicht minder der Bergbau. Die
Industrie im Aufblühen, am wichtigsten in den großen Städten Schwedens.
Hüttenbetrieb. Der Handel, besonders Seehandel bedeutend. Die geistige
Kultur sorgsam gepflegt. Gut eingerichtete Schulen.
8. 378. 6. Staatsrinrichtungen.
Schweden ist wie Norwegen ein constitutionelles Erbkönigreich. Beide
Staaten haben einen König, aber sonst Nichts gemein. Schweden ist außer
der Hauptstadt in 24 Läne, Norwegen in 17 Ämter eingetheilt. Erich Iv. (st.
885) vereinigte die beiden Reiche der Schweden und Gothen. In Folge der
kalmar. Union war Schweden von 1397 bis 1523 (einzelne Landschaften bis
1581) mit Dänemark verbunden. Fast alle Länder um die Ostsee (Finnland
bis 1809, ein Theil Pommerns bis 1815), Norwegen seit 1814, waren zeit-
weise mit Schweden vereinigt, das einst eine Großmacht war. Haus Berna-
dotte seit 1818.
ß. Die normannischen Staaten: 2. Dänemark.
A. Die Grumnnacht. I. Das Land.
§. 379. Wagerechte und senkrechte Gliederung; Bewässerung und
Klima.
Dänemark liegt zwischen Nord - und Ostsee, zwischen 53*// und 573/4°
nördl. Br., auf Jütland und den dänischen Inseln: weiter nördl. am 620 nördl.
Br. die Faroer und am Polarkreise Island. — Der ganze Staat ist 2950,
Dänemark ohne Island 1116 lbmeil., Holstein und Lauenburg 187 Hhmeil.
8rofa* die dänische Inselgruppe und die Halbinsel ist Tiefland (der nördl.
Landrücken); die Faroer und Island felsig und hoch; der Hekla, der Geyser.
Von den Flüssen ist die untere Elbe und die Eider mit dem Kieler
Kanäle bemerkenswertst. Kleine Landseen, der Limfsord. — Küstenklima
Eucht und unbeständig; auf Island ein rauhes Klima.
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büßte aber im Nordischen Kriege (1700—1721) seine Stellung als erste Macht
des Nordens durch Peter d. Gr. ein. 1814 ward es für den Verlust Finnlands und
seiner deutschen Besitzungen durch Norwegen entschädigt. Nach der Absetzung
Gustavs Iv. 1809 wählten die Schweden den französ. Marschall Bernadotte
zum Thronfolger, der auch 1818 König ward.
§. 371. B. Staatskultur.
Nur der kleinste Theil des Landes ist kultivirt, nur 164 Ihm. sind
Ackerland, fast 9/io der Halbi. sind Wald; Wiesen und Weiden gibt es viele,
daher wichtige Viehzucht. Die Lappen sind meist Nomaden, Fischerlappen,
Renthier-L.; sie nähren sich von Fleisch, Milch und Käse des Renthiers und
kleiden sich im Winter in dessen Fell. Jagd und Eiderdunensang; bedeutender
noch ist die (Herings - und Kabljau-) Fischerei an der Westküste. Für Schwe-
den ist der Bergbau (Kupfer und Eisen) der wichtigste Erwerbszweig, beson-
ders an der Dalelf, die Mineralschätze des Innern sind wegen Mangels an
Straßen noch nicht erschlossen. Industrie blüht nur in den großen Städten
Schwedens. Seehandel mit den Landesprodukten ist bedeutend. — Die gei-
stige Kultur wird sorgsam gepflegt, die Schulen sind in Schweden gut einge-
richtet; in Norwegen sind deren wegen der spärlichen Bevölkerung wenige,
doch genießt auch dort durch wandernde Schulmeister und häuslichen Unterricht
die Bildung die allgemeinste Verbreitung so, daß jeder wenigstens lesen und
schreiben kann.
§. 372. C. Staatseinrichtungen.
Schweden und Norwegen sind nur durch Personalunion verbunden (K.
Karl Xv.), ihre Verfassungen sind völlig verschieden. In Schweden besteht
der Reichstag aus den 4 Ständen des Adels, der Geistlichkeit, der Bürger und
Bauern, Norwegen genoß seit ältester Zeit sehr freier Institutionen und bil-
det jetzt (Verfassung v. 1814) den demokratischsten Staat Europas. Der Stor-
thing. Der Adel ist in N. aufgehoben. Schweden ist außer der Hauptstadt in
24 Läne, Norwegen in 17 Ämter eingetheilt.
§. 373. D. Topographie.
I. Schweden: 1) Gothland im S: Gothenburg 34000 E., die 2. St. des
Reichs, am Kattegat; Malmoe 19000 E., Waffenstillst. 1848; Karlskrona 18000 E.,
Kriegshafen, Kalmar, Union; Norrkoping 2oooo E., Kanal; Wisby auf Gottland,
einst die bedeutendste Handelsst. der Ostsee; Hansast., Seerecht; Lund, Univ.; Helsing-
borg am Sund; — 2) Swealand in d. Mitte: Stockholm 113000 E.; d. schönste
St. Nordeuropas, Nesid., wichtiger Handel; D. Sigtuna, einst d. heil. St. Odins;
Upsala, früher Hauptst., Univ.; Linne, Codex argenteus; Dannemora, Eisen-
gruben; Falun, Kupferbergw.; Dalckarlien a. d. obern Dalelf; Geste 11000 E.;
— 3) in Norrland nur kleine Küstenstädte, von denen Hernösand, 3000 E., und
Umea die größten.
Ii. Norwegens Städte liegen alle an d. Küste; statt der Dörfer gibt es nur
einzelne aus Balken gebaute Gehöfte. 1) Aggerhuus im 80: Christiania 36000
E., Hauptst., Sitz des Vicekönigs u. d. Storthings; Drammen 10000 E.; Kongs-
berg, Silberbergbau; Frederikshald, Karl Xii. 1718 erschossen; — 2) Christians-
sand im Sw: Christianssand 10000 E., Hafen; Stadanger 12000 E.; — 3) Ber-
gen, worin Bergen 62000 E., wichtigste Handelsst. (Hering und Stockfisch), Hansa-
stadt; — 4) Drontheim, worin Drontheim 16000 E., Krönungs-, sonst Haupt-
stadt; — 5) Tromsoe: Hammerfest, die nördlichste Stadt der Erde mit großen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Peter_d Gustavs Bernadotte Karl_Xv. Karl_Xv. Kalmar D._Sigtuna Linne Karl_Xii Karl
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Walroß- und Fischleberthrausiedereien und Wardoehuus, die nördlichste Festung
der Erde.
Colonien: nur die Antille S. Barthélémy.
ß) Die normannischen Staaten. 2) Dänemark.
§. 374. A. Die Grundmacht. I. Das Land.
Der dänische Staat besteht a) aus dem Königreich Dänemark, d. h.
den Inseln zw. Ostsee und Kattegat und Jütland; b) aus den entlegenen
Färöer (d. i. Schafinseln) (620 n. Br.) und c) aus Island auf dem Po-
larkreis. Die Lage am Eingang zur Ostsee, die starke Gliederung und der
Hafenreichthum an der Ostseite haben von jeher dem Lande eine größere Be-
deutung verliehen, als es nach Umfang und Volkszahl beanspruchen konnte.
Der ganze Staat ist 2587, Island 870, die Färöer 24 Ihm. groß. —
Die dänische Inselgruppe und die Halbinsel sind Tiefland (der nördliche Land-
rücken), die Färöer und Island sind felsig und hoch.
Dänemark besitzt keinen bemerkenswerthen Fluß, ist aber reich an
Bächen. Küstenklima feucht und unbeständig; auf Island Mitteltempe-
ratur + 3°.
§. 375. A. Die Grundmacht. Ii. Demohner.
1) Anzahl: In ganz Dänemark: 1.684.000 E., auf Island 68000,
auf den Färöer 8000 E. (relat. Bev.?).
2) Die Einwohner sind fast sämmtlich Dänen; auf Island und den
Färöer hat sich das altnordische Germanenthum am reinsten erhalten; eine
eigene dänische Schriftsprache hat sich erst zur Zeit der Reformation ge-
bildet.
3) Religion: bis auf 8000 Katholiken und 4000 Sektirer lauter Lu-
theraner. Das Königreich ist in 7 Bisthümer eingetheilt. — 8000 Juden.
§. 376. Gestaltung des Staats.
Gründer des dänischen Reichs ist Gorm d. Alte 863 — 920, der die ein-
zelnen Stämme der Dänen vereinigte und Jütland unterwarf; sein Urenkel
Kanut d. Gr. eroberte selbst Norwegen und England, das 1042 wieder ver-
loren ging; K. Harold Blauzahn führte 972 das Christenthum ein, Walde-
mar Ii. beherrschte auf kurze Zeit die ganze Südküste der Ostsee; 1397 Kal-
marische Union. 1527 nahmen die Dänen die Reformation an. Nach dem
Aussterben des alten Hauses der Skioldunger wählten die Dänen 1448 den
Herzog Christian von Oldenburg zum König und denselben 1459 die Stände
von Schleswig und Holstein zu ihrem Herzog. Seitdem sank Dänemarks
Macht, namentlich durch die unglückliche Betheiligung am 30jähr. Kriege.
Als Bundesgenosse Napoleons 1814 verlor es Norwegen und erhielt dafür
Lauenburg. Um bei dem voraussichtlichen Aussterben des Hauses Oldenburg
den Zerfall der Monarchie zu verhindern, erklärte K. Christian Viii. 1846
Schleswig-Holstein für untrennbar mit Dänemark verbunden und verursachte
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Königreich_Dänemark Ostsee Island Ostsee Island Island Island Dänemark Island Island Norwegen England Holstein Napoleons Norwegen Lauenburg Oldenburg Schleswig-Holstein
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gegen N geschützt, gegen S geöffnet, sind klimatisch besonders begünstigt. Im
Hochapennin bleibt der Schnee bisweilen das ganze Jahr liegen. Die kalten
Nordwinde; der Scirocco. Der tiefblaue Himmel, die Fiebernebel im Sommer,
die malaria in der Campagna di Roma, die aria cattiva in den Marem-
nen und den Pontin. Sümpfen, an deren Austrocknung man seit Jahrhunderten
arbeitet.
§. 402. A. Die Grundmacht. Ii. Bewohner.
1) Einwohnerzahl: Königr. Italien 22 Mill.; Kirchenstaat. 700000,
San Marino 8000 E.; am dichtesten im Pothale (6500), am dünnsten auf der I.
Sardinien (1300).
2) Die Italiener sind ein Mischvolk aus Ureiuw. und Eingewanderten
(§. 403); im N überwiegt die celtisch-germanische, im 8 die griechisch-arab.
Beimischung. Die Schicksale des Volks haben auf seinen Charakter ungünstig
eingewirkt. Der Italiener ist leidenschaftlich, rachsüchtig, durch langen Despo-
tismus zur Tücke gewöhnt, betrügerisch gegen Fremde, träge (d. äoles far
niente) und schmutzig (Banditenwesen), aber voll Geist, Phantasie und Poesie
(Improvisatoren); Volkslustbarkeiten sind beliebt (Carneval, Tombola). Der
Süditaliener lebt mehr auf der Straße als im Hause; malerische, Lunte
Nationaltrachten; Maccaroni und Pollenta sind Nationalgerichte. — Die
Italien. Sprache, melodiös und sangbar wie wenig andre, ist aus der lingna
rustiea romaua entstanden und zerfällt in viele Dialekte, von denen sich der
toscanische zur Schriftsprache erhoben hat. — 7000 Deutsche wohnen am
M. Rosa, in den setts eornuni b. Vicenza (und in 13 Gemeinden b. Verona),
o. 80000 Albanesen im 80; 34000 Juden.
3) Die katholische Kirche ist durchgängig herrschend; ihr Kultus ist ein
die Sinne ergreifendes Schauspiel, kein großes Kirchenfest ohne Procession,
Illumination und Feuerwerk; die Kirchenmusik ganz weltlich, der Heiligendienst
birgt viele heidnische Reminiscenzen; äußere Werkheiligkeit vertritt die Stelle
innigen Glaubens. Die Geistlichkeit ist reich, ein großer Theil aber unwissend
und sittenlos. Das Pabstthum. Die neuesten Umwälzungen haben im K.
Italien den andern Bekenntnissen Toleranz verschafft. 27000 Waldenser in den
Thälern von Piemont.
§. 403. Geschichtliche Gestaltung.
Tief gegen Ist in den Continent eindringend, das mittelste und schmälste
der Mittelmeerglieder Europas, war Italien ebenso geeignet von auswärts
seine Bevölkerung zu empfangen als nach Erstarkung des heimischen Volks-
ihums die Herrschaft über die ganzen Mittelmeerküsten zu üben. Dem entspre-
chend siedelten sich im dl iberische Ligurer, Etrusker und Gallier, im 8 Phöni-
zier, Karthager und Griechen an, ehe vom Tiberthal aus der lateinische
Stamm (die Römer) seine Herrschaft über die Halbinsel ausbreitete und sie
zum Mittelpunkt des röm. Weltreichs machte, das 476 dem Andrang der Ger-
manen erlag. Während des ganzen Mittelalters gelangte Italien zu keiner
einheitlichen Gestaltung, die einzige nationale Macht war noch das Pabstthum
(den aus Pipins Belehnung erwachsenen Kirchenstaat vergrößerten Cäsar
Borgia's und P. Julius' Ii. Eroberungen zu seiner spätern Gestalt), das
übrige fiel, meist durch die Schuld innerer Zwietracht, entweder in Abhängig-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
312
die übrigen auf enge Gebiete beschränkt. Die meisten Deutsch-Amerikaner
haben ihre Muttersprache entweder ganz aufgegeben oder verunzieren sie durch
Aufnahme englischer Ausdrücke.
§. 505. Geschichtliche Momente.
So weit unsere dürftige Kenntniß von den Geschicken Amerikas vor der Ent-
deckung reicht, so waren nur an 2 Punkten die Ureinw. zu einem höheren Kultur-
zustand fortgeschritten, in Centralamerika und auf den Anden von Peru und von
Neugranada (die Mniscas». Doch zeugen die Gräberfunde in Centralamerika, die Bau-
denkmale im Mississippithale und in Südamerika, z. B. die Bilderfelsen in Guyana,
für eine zu Columbus Zeit bereits untergegangene Kultur. Der Mangel an Haus-
thieren, namentlich des Rindes, ist als eine Hauptursache anzusehen, weshalb diese
Urvölker sich vom Jäger- und Fischerleben niemals zum Nomadenleben, jener wich-
tigen Übergangsftufe zur Seßhaftigkeit, erhoben. Im 7. Jahrh. n. Ehr. wandelten
die Tolteken von N her auf das Plateau v. Anahuac ein, ein Kulturvolk, welches
Ackerbau trieb, die Gewinnung und Bearbeitung der Metalle verstand, Tempel-
pyramiden (Teocallis) und Palläste baute und Hieroglyphenschrift besaß und sich
bis nach Guatemala ausbreitete. Ihr Reich wurde im 13. Jahrh. von den Azteken
gestürzt, einem wilden ebenfalls aus N eingewanderten Stamm, der auf dem Pla-
teau v. Tenochtitlan die Hauptstadt Mexico gründete und die Kultur der Besiegten
annahm. Sie hatten eine Priesteraristokratie und brachten Menschenopfer. — Manco
Capac, der Sohn der Sonne, der vom Titicacasee kam, gründete im 12. Jahrh.
das Reich der Jncas von Peru, dessen bedeutende Kultur in den Trümmern ihrer
Bauten, z. B. der großen Jncastraße noch jetzt sichtbar ist.
Die ersten, welche den Weg nach Amerika und zwar aus der Stelle von dessen
größter Annäherung an Europa, fanden, waren die Normannen. Grönland wurde
zuerst von Erik Räude 983 betreten und besiedelt, sein Sohn Leis entdeckte Hellu-
land (Labrador), Markland (Neuschottland und Neubraunschweig) und Winland
(Massachusets und N.-Aork); von seiner Niederlassung daselbst enthält noch eine
Runeninschrift auf Rhode Island eine Spur, doch um 1400 gingen ihre Ansied-
lungen bis auf die Kunde davon wieder zu Grunde. Dagegen entdeckte Ehr. Colum-
bus den 12. Okt. 1492 uach 71tägiger Fahrt die Insel Guanahani od. S. Salvador
(Wallings-I. in der Bahamagruppe) und fand nach dem ersehnten Goldlande und
dem Wege nach Indien weiter suchend auf 4 Reisen bis 1504 die meisten Antillen,
die Mündung des Orinoco und die Südküste des Caraib. Meeres, starb aber im
Glauben, das östlichste Glied Indiens gefunden zu haben (Westindien), ein Jrr-
thum, den erst 1513 die Entdeckung des Großen Oceans durch Balboa und Magel-
haens Fahrt zerstörte. Von Goldgier getrieben, die ihnen das Phantom des El
Dorado vorspiegelte, eroberten die Spanier unter Ferd. Cortez Mexico 1519—1521,
unter Fz. Pizarro 1531—1535 Peru, befuhren unter Orellana 1544 den Amazonen-
strom, und nahmen unter Almagro und Valdivia von Chile, unter Cabot von den
La Plataländern, endlich auch von sämmtlichen Küsten des Caraib. Meeres und des
B. v. Mexico Besitz, während Cabral 1500 Brasilien für Portugal entdeckte und
nach dem rothen Brasilholze benannte. Die spanischen Eroberungen wurden von den
Vicekönigcn v. Mexico (Neuspanien) und Lima, später auch von Neu-Granada und
La Plata regiert, dienten aber lediglich der Ausbeutung der edlen Metalle und wur-
den unter dem härtesten Handelszwang gehalten, der den materiellen wie den geistigen
Aufschwung derselben unmöglich machte, ohne den Verfall des Mutterlandes zu hin-
dern. — Nordamerika fand erst Cabot 1497 im Dienste Heinrichs Viii. von Eng-
land wieder, doch blieben die Engländer lange nur mit der Aufsuchung einer noro-
westl. Durchfahrt nach Ostindien beschäftigt, wobei Hudson 1608—1610 die nach
ihm benannte Fluß und Bai fand, und überließen es den Franzosen, die auch auf
den Antillen und in Guyana Niederlassungen angelegt hatten, sich in Acadien (Neu-
schottland), Terreneuve (Neufundland), Canadä und am Mississippi anzusiedeln.
Erst unter W. Raleigh gründeten sie die unbedeutende Niederlassung Virginien,
größere Dimensionen nahm die englische Einwanderung erst an, seitdem die vertrie-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Centralamerika Peru Neugranada Centralamerika Südamerika Guyana Guatemala Peru Amerika Europa Island Indien Indiens Westindien Peru Valdivia Chile Portugal Lima Nordamerika Ostindien Guyana Neufundland
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nicht erheblich (§. 294). Die Seen (§- 300. a.); der Trollhättakanal; d. Götha-
kanal vom Wenernsee durch den Wetternsee bis zur Ostsee.
3) Das Klima ist im Verhältniß zur nördl. Lage mild (Golfstrom), im
W oceanisch, im 0 coutinental. Der nördl. Theil bis zu einer Linie von
Drontheim über Christiania nach Gefle liegt im kühlen, der südl. im milden
Gürtel. Mittelwärme im südl. Schweden + 6y2°. Die norweg. Küste ist die
regenreichste Europas und häufig von Stürmen heimgesucht. Fast 350 li!M.
der Halbi. liegen oberhalb der Schneegrenze. Im N dauert der längste Tag
2^ Monat, im südl. Schweden über 17 St.
§. 369. A. Die Grundmacht. Ii. Bewohner.
1) Anzahl: In Schweden fast 4 Mill. E., am dichtesten im 8: in
Malmoehuus 3290 auf 1 Ihm.,' aber in Norbotten nur 48. — In Nor-
wegen: lv2 Mill. E. (relat. 241), am dichtesten in Jarlsberg und Laurwigs-
amt am Christianiagolf 1743, in Finnmarken nur 43 auf I Ihm. — Schweden
und Norwegen zusammen: 5.360.000 E. (§. 305).
2) Ethnographie: 1) die N 0 r w e g e r und Schweden gehören zu den
germanischen Normannen, sie sind blond, blauäugig, ernst, gastfrei, rechtlich
und tapfer, starke Branntweintrinker. Die norweg. Sprache ist dem Dänischen
näher verwandt als dem Schwedischen, beide sind Dialecte des Altnordischen,
die Schriftsprache ist in Norwegen das Dänische. Die Schneeschuhe. —
2) Finnen (Kwänen), etwa 4500, in Finnmarken; — Von den Mongolen
0. 16000 Lappen, friedfertig und intelligent aber von den Norwegern
verachtet.
3) Religion: Alle Einw. sind bis auf e. 2600 Katholiken und 1000 Ju-
den (in Norwegen gar keine) Lutheraner, deren Kirche eine bischöfliche Ver-
fassung hat, sie zeichnen sich durch tiefe, selbst zur Schwärmerei ausartende Re-
ligiösität aus. Die Lappen sind zwar bekehrt, doch herrscht unter ihnen noch
viel heidnischer Aberglaube.
§. 370. Gestaltung des Staats.
Seitdem die germanischen Stämme der Schweden und Gothen die finni-
schen und lappischen Urbewohner der Halbi. gegen N verdrängt hatten, ent-
standen mehre einzelne Reiche, die in Norwegen Harald Harfagr gegen 900, in
Schweden Olaf I. um 1000 unter seinem Scepter vereinigte, während viele
Scharen von Normannen ihre Lust nach Abenteuern durch kühne Raubsahrten,
selbst bis Byzanz, befriedigten. Der h. Ansgar, der Apostel des Nordens,
verpflanzte 829 das Christenthum nach Skandinavien, doch erlosch der alte
Glaube an die Äsen (Odin) erst im 13. Jahrh. 1397 vereinigte Margaretha,
Waldemars Iii. v. Dänemark Tochter, die 3 nordischen Reiche Dänemark,
Norwegen und Schweden durch die Kalmarische Union, die jedoch 1523 durch
Gustav Wasas Erhebung auf den schwed. Thron für immer wieder gelöst
wurde, nur Norwegen blieb bis 1814 mit Dänemark verbunden. Unter
Gustav Wasa fand die Reformation in Schweden Eingang, gleichzeitig auch
innorwegen. Durch die Eroberungen seinernachfolger unterwarf sich Schweden
fast sämmtliche Küsten der Ostsee, erwarb im westfäl. Frieden Vorpommern,
mit Rügen, Usedom und Wollin, Wismar und die Bisth. Bremen und Verden,
15*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Harald_Harfagr Ansgar Apostel Margaretha Gustav_Wasas Gustav Gustav_Wasa Gustav
230
dadurch 1848 einen Krieg der Herzogtümer gegen Dänemark, in welchem
jene unterlagen, und durch die Einmischung der Großmächte ward ihre Ver-
einigung mit Dänemark aufrecht erhalten, die uralte Verbindung zwischen
Schleswig und Holstein aber zerrissen. Durch eine jahrelang fortgesetzte Ver-
gewaltigung der Herzogtümer riefen die Dänen endlich nach dem Erlöschen
des Hauses Oldenburg 1863 das Einschreiten des Deutschen Bundes in Hol-
stein herbei, welchem die Befreiung der Herzogthümer durch die beiden deutschen
Großmächte 1864 folgte. Durch den Frieden zu Wien verzichtete Dänemark
auf ihren Besitz.
§. 377. B. Staatskultur. C. Staatseinrichtungen.
Ergibiger Ackerbau, vortreffliche Viehzucht, in Jütland besonders Schaf-
zucht, einträgliche Fischerei, beschränkte Industrie, lebhafter Handel; die gei-
stige Bildung ist vorwiegend dem Praktischen zugewendet. Die Isländer legen
auf Schulbildung großen Werth; Blüthezeit der isländischen Poesie v. 11.
bis 14. Jahrh. Die Edda.
Dänemark ist seit 1849 ein constitutioneller Staat; der Reichstag
(Lands- und Volksthing). König Christian Ix. aus dem Hause Schleswig-
Holstein - Sonderburg - Glücksburg.
§. 378. D. Topographie.
l) Die dänischen Inseln. Auf Seeland: Kopenhagen 155000 E., Resid.,
llniv., eine der schönsten Städte Europas, Bombardement durch die Engländer 1807 ;
das Thorwaldsenmuseum; seit 1516 holländische Colonisten auf der Insel Amager;
Roeskilde ums I. 1000 die größte dänische Stadt; Helsingör am Sund. — Auf
Fünen: Odense (Odin) 14000 E.; — 2) Jütland: Aalborg 10000 E.; Aar-
huus 11000 E.; Fridericia, Festung; Niederlage der Schleswig-Holsteiner 1849.
Die dänisch redenden Districte Nordschleswigs sollen an Dänemark zurückgegeben
werden.
3) Die Nebenländer: a) die Faröer ohne Städte, Thorshavn 900 E., Haupt-
ort; — 4») Island, bis ins 14. Jahrhundert Republik; Lava und Gletscher ver-
mindern mehr und mehr d. kulturfähige Lano; Reikiatvik 1000 E., Hauptst. ; im
Thingwallathal tagt seit dem 9. Jahrhundert jährlich d. Althing; der Hekla und
der Geyser (§. iu); — c) d. Colonien, 2206 sjm. mit 47800 E. (§. 5i4).
y) Großbritannien und Irland.
§. 379. A. Die Grundmacht. I. Das Land.
1) Die Britischen Inseln, 2 große und über 5000 kleine, liegen zw. 50"
und 600 44' n> zw. 12° und 19y3° östl- L., den Kanal und die Nordsee
vom Atlant. Ocean trennend. Die Oceanglieder. Größe: das Britische Reich
in Europa: 5774 (Um. (§. 266). Großbritanniens Küstenlinie 620 M.,
davon die Südküste 75 M.
2) Senkrechte Gliederung §. 288.
3) Hydrographie §. 295. c. 296. a. 300. 3.
4) Jnselklima sehr feucht und darum auffallend mild, im S Mittel-
teil; p. + 9°, im N -f 6,5°. Große Gleichmäßigkeit in der Wärmevertheilung.
Unterschied zw. Winter und Sommer nur 8 —90. Die Südwestspitze liegt in
der Regenzone, das Übrige in der des veränderlichen Niederschlags, kein Punkt
erreicht die Schneeregion. Trüber Himmel, dichte Nebel, häufige Regen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Polarlander.
151
kleine, nackte und dürre Eilande, eben nur als Schiffsstation wich-
tig. Nur 9 sind bewohnt; in der befestigten Stadt Georgetown
wohnt der Gouverneur.
6. Alle von 2 — 5 aufgeführten Gouvernements haben zusammen
kaum so viel Einwohner als Ober-Canada. Nach beiden Canada's
wenden sich auch die meisten Einwanderer. Die nördlicheren Striche
stehen zwar unter der Oberaufsicht des Gouverneurs von Qucbeck,
aber die Regierung selbst hält sie weder militairisch besetzt, noch hat
sie bis jetzt dort Niederlassungen angelegt. Zwei Handelsgesell-
schaften treiben nicht unwichtigen Handel (namentlich in Pelz-
werk) mit den Eingebornen, die aus kupferfarbigen Indianern, oder
schon aus eigentlichen Polarmcnschen, den Eskimo's, bestehen.
Beide Stänime leben in Feindschaft. Zum Schutz des Handels ha-
den diese Compagnien Forts und Factoreien in allen Theilen des
Landes gegründet. In den nördlichsten ist vom Octobcr bis Mitte
Mai die Kälte fast unerträglich; in den geheizten Zimmern der Fac-
toreicn gefriert der Branntwein, und die Wände sind mit dicker Eis-
rinde überzogen. Aber was überwindet nicht der Handelsgeist? Die
Hudsons-Bai'-Compag nie hat ihr Gebiet in Labrador
(wo auch 5 Missionsstationcn der Herrnhuter) und den Ländern um
die Hudsons-Bai — die Nordwest-Compagnie in den nord-
westlichen Binnenländern am Mackenzie und am stillen Ocean (hier
die Insel Quadra oder Vancouvers, der Nutka-Sund).
Die Gränze gegen die Verein. Staaten jetzt der 49° Nb. Wieder-
hole von S. 133., was über die Natur dieser weiten und öden
Räume beigebracht ist.
Die Englischen Besitzungen in Nord-America werden im Ganzen
auf 40,000 Ihm. mit über 2 Mill. E. veranschlagt. Davon kom-
men auf Canada allein 1'/, Mill.
tz. 69.
Grönland und die Polarländer.
1. Schon oben ist erzählt (S. In.), daß bereits im
Een -Jh. Normänner, von Island aus nach W. fahrend,
ein Land entdeckten, welches sie grüner Grasflächen halber
Grönland nannten. Es entstand eine bedeutende Colonie
mit gegen 200 Wohnplätzen und eigenem Bischof; sie lag
auf der Ostküste, nicht allzuweit von der Südspitze Grön-
lands, dem Cap Farewell. Kurz nach 1400 hört man
von dieser Colonie gar nichts mehr; ob durch eine Seuche,
ob durch Seeräuber vernichtet? Dabei ist noch merkwürdig,
daß die Oflküste jetzt so von fürchterlichen Eismassen und
schroffen Eisbergen starrt, daß sie nur stellenweise von
umhersuchenden Seefahrern betreten werden konnte. Die
Sage von jener alten Niederlassung und herzliches Mitleid
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Ortsnamen: Georgetown Pelz- Nord-America Island
286
Drittes Buch.
sein wollen, Samen, tschudischer Abkunft mid wohl nur
noch 10,000 Köpfe stark, meist zum Christenthum bekehrt.
Die Fischerlappen haben feste Wohnungen, die Renn-
thierlappen ziehen nomadisch mit ihren Lhieren umher,
die ihnen Nahrung und Kleidung geben, Last- und Zugrhiere,
mit einem Worte ihr Ein und Alles sind. Einen reichen
Lappen schätzt man nach Rennthieren, wie bei uns den
Reichen nach Thalern. Uebrigens droht der Genuß des
Branntweins, dem die Lappen mit übermäßiger Lüsternheit
zugethan sind, dem ganzen schon sehr verringerten Stamme
den Untergang. Auch eigentliche ausgewanderte Finnen
oder Quänen wohnen im äußersten N.
Norweger, Schweden, Lappen: dies die Völker
der Halbinsel; nun Einiges über die Geschichte.
In alten Zeiten bestanden auf derselben verschiedene
kleine Reiche,'die erst nach und nach in zwei, Norwegen
und Schweden, zusammenschmolzen. Der Hauptgott der
Scandinavier war Odin (Wodan); von ihm und seiner
Gemahlin Frigga stammen die übrigen Götter, das Ge-
schlecht der Äsen, z. B. der Donnergott Thor mit seinem
Alles zermalmenden Hammer u. a. Sie wohnen zusammen in
silbernen Palästen in der Götterstadt Asgard. Heilige Sän-
ger, Skalden, sangen der Götter Preis. In Walhalla
wandelten die Seelen tapferer Krieger. Um das Jrhr 1000
hatte das Christenthum hier Wurzel gefaßt, was schon im
9ten Jh. gepredigt war. Mit dem Evangelium war auch
hier Gesittung gekommen, und Europa hatte nicht länger von
den Plünderungszügen der Normannen zu leiden (Nor-
mannische Colonien ss. 215. 264.J). Von N. aus
wurde die Kirche Christi auf den Färöer-Inseln, Island,
Grönland, Winland gepflanzt (S. Hl.); von S. aus in
dem gegenüber liegenden Finnland. Im Jahre 139/ gelang
es der Königin Margaretha von Dänemark, in der
Union von Calmar die Kronen von Dänemark, Schwe-
den und Norwegen auf ihrem Haupte zu vereinigen.
Nach ihr regierten über ein Jh. lang Unionsköni ge. Aber
die drei nordischen Völker, obwohl sich in vieler Hinsicht so
nahe verwandt, sind doch durch eine bestimmte Abneigung
von einander geschieden. Namentlich gilt das von den Schwe-
den, den Dänen und Norwegern gegenüber. Unter dem grau-
samen Christian Ii., der 1520 im Stockholmer Blut-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]