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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 110

1845 - Halle : Anton
110 lier's Manen. Fouche an der Spitze einer patriotischen Compagnie zog aus, um feierlichst die Reste des Märty- rers Chalier zu erheben. In dieser Procession war ein Esel, dem man das Messgewand eines Priesters angezogen, eine Bischofsmütze auf den Kopf, die Bibel an den Schwanz gebunden hatte — in solcher Procefsion erhob man Cha- lier's Leiche, verbrante sie, sammelte die Asche in eine Urne und schikte diese zur Anbetung nach Paris. Auch die Bibel verbrante man, und streute die Asche in alle vier Winde unter dem Geschrei: Rache! Rache! Und die Rache ward ausgefürt. Wälsch - Leyden solte seinen Namen Lyon verlieren, in Zukunft nur: Commune affrancliie heißen. Die eigentliche Stadt selbst solte rasirt werden und auf dem Platze, wo sie gestanden, solte eine Säule errichtet werden mit der Inschrift: Lyon fit la g-uerre a la liberte; Lyon n’est plus. Couthon ward mit Ausfürung dieser Racheplane beauftragt. Er ließ 20,000 Einreißungsarbeiter sechs- Monate lang Haus bei Haus, Pallast bei Pallast, so weit sie der Zerstörung durch das Bombardement entgangen waren niderwerfen *). An bei- den Füßen gelämt, ließ er sich durch die Straßen tragen, und wenn ein Gebäude abgetragen war, schlug er mit einem Hämmerchen an ein anderes, und sagte: la loi tc trappe! worauf hier das Einreißen began. Collot d'her- bois, Maribon-Montau und Fouche nebst 40 Pariser Ia- vendanges.“ On était alors au mardi. Dubois - Crancé, homme de mëtier, habitué aux troupes réglées, témoigna quelque mépris pour ces paysans confusément amassés, et mal armés ; il proposa de choisir parmi eux les plus jeu- nes, de les incorporer dans les bataillons déjà organises et de renvoyer les autres. Couthon ne voulut écouter aucun de ces conseils de prudence , et fît décider sur le champ qu’on attaquerait Lyon de vive force sur tous les points, avec les 60,000 hommes dont on disposait ; car telle était maintenant la force de l’armée avec‘cette nouvelle levée. Il écrivit en même temps au comité de salut public pour faire révoquer Dubois - Crancé. L’attaque fut résolue dans le conseil de guerre pour le 8 octobre. La révocation de Dubois - Crancé et de son collègue Gouthier arriva dans l’intervalle.“ - - *) Als das Einreitzen doch zu langsam gienq, sprcngte man die Hauser mit Minen in die Lust.

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 119

1845 - Halle : Anton
119 die Sache so eingerichtet, daß man das Chor der Kirche durch Dekorationen in eine Landschaft verwandelte mit Buschwerk und ländlichen Hütten. In dieser Landschaft war in Hufeisenform eine große Tafel aufgestelt, beschwert mit Bratwürsten, Pasteten, Schinken und Wein- und Brantweinflaschen. Die am Gottesdienst Teil nemenden gierigen in der Kirche auf und ab, ein und aus. Wer sich an der Tafel präsentirte, erhielt, so weit der Vorrat reichte, von den Herrlichkeiten. Kinder kamen, und die freie Göttin, welche man verehrte, gestattete, daß sie mit ihren Händen selbst Zugriffen und unmittelbar aus den Wein- und Brantweinflaschen tranken, und die andächtige Gemeinde freute sich unter unmäßigem Gelächter dann an den trunkenen Kindern, wie sie ihr Wesen triben. Die werdende Gotheit im himmelblauen Mantel und rotwolle- ner Nachtmütze saß auf einem Altar, und Kanonire, die brennende Stummelpfeife im Munde, reichten ihr ab und zu ein Gläschen oder Würstchen. Um die Kirche herum hatte man von den ausgebrochenen Kirchenstülen Freuden« feuer angelegt, um welche das fromme Volk tanzte und jubelte, zum Beweise seiner vollen Freiheit die Hosen aus- ftcn wie sie in Notredame nachher stat hatten folgende algemeine Schilderung: — une fête fut instituée pour tous les jour de décade. Elle dut remplacer les cérémonies catholiques du dimanche. Le maire, les officiers municipaux, les fonc- tionnaires publics, se rendaient dans le temple de la Rai- son, y lisaient la déclaration des droits de l’homme, ainsi que l’acte conslilulionel, y faisaient l'analyse des nouvelles des armées , et racontaient les actions d’éclat qui avaient eu lieu dans la décade. Une bouche de vérité, sem- blable aux bouches de dénonciations qui se trouvaient à Venise était placée dans le temple de la Raison pour rece- voir les avis, reproches ou conseils, utiles au bien public. On faisait la levée de ces lettres chaque jour de décade; on procédait à leur lecture; un orateur prono- < ait un discours de la morale; après, on exécutait des mor- ceaux de musique, et on finissait par chanter des hymnes républicains. 11 y avait dans le temple deux tribunes, l’une pour les vieillards, l’autre pour les femmes enceintes, avec ces mots“ Respecta la vieillesse, respect s et soins aux femmes enceintes.“ Die Reihe dieser un- geordneten Gottesdienste in Rotredame began am loten Nov. (Alten Brumaire) 1793 — am Hinrichtungstage Bailly's. Ma- dame Momoro nam dabei die Stelle ein, die bei der ersten zufällig stat habenden Andachtsübuiig Demoiselle Cagdeille gehabt hatte.

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 62

1845 - Halle : Anton
in Bereitschaft zu setzen. Die Conventsdeputirten brachten sofort, nachdem sich Dumouriez und Beurnonville als alte Freunde begrüßt hatten, ihre Papire zum Vorschein, und verlangten Auskunft über Fragen, die sie vorlegten. Der General fand das unzeitig, und weigerte sich zu antwor- ten. Man ward heftiger; Dumouriez endlich in seiner Weise grob, und da sein Stab in änlicher Haltung zuge- gen war, wurden die Deputaten unsicher, und wüsten nicht, was sie tun solten. Endlich faßte sich Camus und erklärte den General für einen Gefangenen der Commis- sion. Dumouriez aber, ohne seine Haltung zu verlieren, antwortete: Pas dans ce moment ci — rief dann seinen Ofsiciren einige deutsche Worte zu, worauf die Husaren Minister und Commissare gefangen namen, in einen Wa- gen Pakten und sie rasch über die Grenze zum östreichischen General Clerfait brachten. Dumouriez aber konte nun nicht mehr zurük. Er ließ die Nacht über eine Proclamation an seine Truppen drucken, versuchte damit am 3ten April die Stimmung der ihm noch geblibenen Truppen; und da diese sich nicht geeignet zeigte, etwas in seinem Sinne weiter zu unterne- men, machte er sich am 4ten mit dem General Egalitü und einer Anzal zu ihm haltender Stabsofsicire auf den Weg nach Condal. In der Nähe des Dorfes Doumat trafen sie auf einige französische Bataillone, und um diese sicher zu machen, rit Dumouriez auf sie zu und wolte ihnen eben in einem benachbarten Hause eine andere Marsch- ordre schreiben (denn offenbar waren sie durch ein Mis- verständnis auf diesen Weg, den Dumouriez rein hatte halten wollen, geraten), da hörte er plözlich den Ruf: haltet die Verräter fest! Er und die Seinigen ergriffen also die Flucht, querfeldein — ihnen nach schoß die Infanterie; konte aber nicht so leicht über Hecken und Gräben setzen als die Flüchtigen auf ihren Pferden, und Dumouriez ent- kam glücklich zu einer Abteilung Oestreicher. Als er am anderen Morgen wider nach St. Amand kam, fand er sein Lager bis auf das deutsche Husarenregiment Berchigny und einige hundert Man andere Truppen, die mit ihm zu den

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 208

1845 - Halle : Anton
208 cal gedrungen, wo der Convent versammelt war, und dieser, der dabei stehen gebliben war: ¡1 n’-y-a pour la convention nationale que la victoire ou la mort, be- wafnete sich als leztes Hilfscorps für die Seinigen. Der eigentlich wilde Kampf dauerte inzwischen nicht lange. Sobald Bounaparte die Artillerie auf die Sectio- näre in die rue St. Honoré hin wirken, sobald er sie von den Stufen der St. Rochuskirche vertreiben ließ, und nachher, als Danican einen zweiten Angrif anordnete, den Quai Voltaire mit Kartätschen rein fegte, wurden die Sectionäre geworfen, und um 7 Uhr Abends waren sie soweit geschlagen und zurükgedrängt, daß Buonapar- tes Leute zum Angrif Übergiengen. Ueber Nacht ward dann der Rest im Palais royal bloquirt; einige Flinten- schüße waren am nächsten Tage hinreichend, diesen Rest zu zerstreuen. Hierauf ward die Section Lepelletier entwafnet; die anderen Sectionen wurden zur Ordnung verwisen. Buo- ñaparte hatte durch geschikte Anordnung und energisches Handeln den Convent gerettet. Nach diesem Sige des Conventes schrit dieser dazu, die neuen gesezgebenden Körperschaften so zu ordnen, wie er sie gut fand. Das vom Volke neu erwälte Dritteil ward für beide Collégien angenommen; aber bei den Zu- fügungen aus dem Convente besezte man 104 Stellen, die durch Doppelwalen frei gebliben waren, ganz den Zu- sätzen des Fructidor gemäß im Convent allein. Um auf jeden Fal die Walen der Directoren im Sinne des Con- ventes zu bestimmen, wälte man zuerst aus vom Volke gewälten Conventsglidern und aus den Ersazmännern für Doppelwalen diejenigen 167 auf die man am sichersten rechnen fonte und fügte ihnen 83 vom neugewälten Drit- teil bei, welche lezteren natürlich entschiden in der Mino, rität bliben, wenn sie nicht im Sinne des Conventes wälen wollen. Dann musten drei Militärcommissionen alles, was in Paris noch dem Convente Besorgnis erre- gend entgegenstund verurteilen. Aber nur Eine Verur- teilung ward wirklich volstrekt, weil sich der Verurteilte durch-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 222

1845 - Halle : Anton
222 Iervis suchen. Die Besorgnis für Jenau ließ ihn alles übereilen, ehe er seine Truppen noch gehörig zur Hand hatte. Beaulieus Leute giengen in zwei Colonnen vor. Die linke unter Pittoni solle über die Bocchetta nach Königlau (Conegliano) gehen und von da Woltern am Ilten an- greifen. Die rechte unter Sebottendorf und Beaulieu selbst solte über Kaldenfelde dem General Cervoni in die linke Flanke fallen. Wukassovich, der die Avantgarde die- ser Colonne fürte, trib am loten die französischen Posten zurük; Cervoni gab in der Nacht Woltern auf und zog sich nach Savon auf Laharpe zurük. Beaulieu war am Ilten im Woltern. Zugleich hatte Argenteau am loten die schwache französische Besatzung von Montenotte zurük- werfen sollen. Er unternam es mit 6 Bataillonen; und erst früh 3 Uhr am Ilten rükte er mit diesen von Sa» xeln aus. Die Franzosen zogen sich vor ihm in eine nicht armirte Redoute auf dem Montelegino zurük, wo sie sich um den Obristen Rampon sammelten, der von Laharpe mit 2 Bataillonen gesandt war, und mitten im Feuer seinen Leuten den Eid abnam, lieber zu sterben, als einen Schrit breit zu weichen. Die Oestreicher. ob- gleich 3—4000 gegen 1200, vermochten bis zur Nacht die Redoute nicht zu nemen. Als Buonaparte von Woltern und vom Montele- gino Meldungen erhielt, beschloß er, Argenteau's Corps sofort mit den Divisionen Laharpe, Massöna und Auge- reau zu zertrümmern. Erreichte er dies, so war Beau- lieu ohnehin zum Rükzuge gezwungen. Noch in der Nacht brachen die drei Divisionen auf; mit Tagesan- bruch am 12ten erfolgte der Angrif. Mastena (den Buo- naparte selbst begleitete) umgieng die rechte Flanke der Oestreicher. Augereau noch weiter hin im rechten Flügel der Feinde rükte gegen Cairo. Dies Umgehen der Oest- reicher ward durch Morgennebel begünstigt, und warend Argenteau noch mit Laharpe kämpfte, stund Massen« schon in dessen Rücken. Argenteau wolte Laharpe nun nur ein Paar Bataillone gegenüber laßen, sich mit den

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 224

1845 - Halle : Anton
224 Argenteau war in Paret (Paretto) stehen gebliben. Als er das Feuer von Dego hörte, brach er dahin auf. Er kam nur noch zu rechter Zeit, um die Niderlage der östreichischen Truppen mit anzusehen. Die in Dego be- findlichen 7 Bataillone wurden gefangen oder vernichtet; die 18 Kanonen, die bei ihnen waren, wurden genom- men. Argenteau fürte die Bataillone, mit denen er hatte Hilfe bringen wollen, so wie die drei, von denen oben erwänt ward, daß Beaulieu sie gesandt, und was sich an Trümmern von den anderen 7 zu ihm gerettet, nach Aken zurük. Wukassowitsch, der am Morgen des loten, den Franzosen unvermutet, wider in der Nähe von Dego erschin, nam in einer Art Ueberraschung die Schanzen von Dego zwar wider und 19 Kanonen darin; allein als Buonaparte, der schon nach Earcare gegangen war, rasch zurükkerte, und Leute aus Mastena's und Laharpes Divisionen in hinlänglicher Anzal zu einem neuen Stur- me ordnete, muste sich auch Wukastowitsch nach Verlust der Hälfte seiner Leute mit Hinterlaßung der Kanonen auf Aken zurükziehen. Es hatten wider etwa 20,009 Franzosen gegen 3 — 4000 Obstreicher gefochten. Buo- naparte hatte auf jedem gegebenen Puncte eine entschive- ne Uebermacht zum Schlagen zu füren vermocht, wärend sein Heer im Ganzen dem östreichisch-sardinischen an Kopfzal anfangs nicht ganz gleich kam. Nun betrug freilich der Totalverlust der Alliirten bereits wenigstens 10,000 Man und an 40 Kanonen; und weil sie auf allen gegebenen Puncten um so vil als die schwächeren erschinen waren, glaubten die Oestreicher auch schon, das feindliche Heer in seiner Totalität sei stärker. Nur Buo- napartes strategisches Talent und seine Energie hatten über die Oestreicher, die überal nach gegebenen Planen, in denen kein unvorhergesehener Fal einen Plaz hatte, und durchaus mit halben Maßregeln handelten, gesigt. Beaulieu gieng weder entschiden vor, noch entschiden zu- rük; sondern leitete aus einer gewissen Entfernung, zu- lezt von Aken aus, so daß er momentan immer über den wirklichen Stand der Dinge in Ungewissheit war, und

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 233

1845 - Halle : Anton
233 capituliren ward abgewisen. Da ließ Buonaparte die be- wafneten Haufen auf den Wällen zunächst des Tores mit Kartätschen vertreiben, und das Tor mit Aexten aufhauen. Eine Colonne drang ein und nam die nächsten Hauser. Unter deren Schutze kam die Reiterei in die Stadt und säuberte die Straßen; — nun kam der Magistrat, und wolte sich ergeben. Buonaparte aber ließ von jenen 300 Man, die sich im Schloße ergeben hatten, den Comman» danten und je den loten Man erschießen und dann die Stadt einige Stunden unter den fürchterlichsten Greueln plündern und an mehrern Orten anzünden. Ringsum war alles von Entsetzen gelämt, und Buonaparte konte nun unbesorgt um seinen Rücken seiner, indess nach Wälsch- Brixen vorgedrungenen, Armee Nacheilen. Mit ihr zog er am 28ten Mai in diese Stadt ein. Bcaulieu hatte bei dem Durchzuge in Mantau zu der dort schon bestehenden Garnison noch eine bedeutende Verstärkung gegeben, und sie auf 13,000 Man gebracht. Er selbst mit seinen übrigen Truppen wolte den Mincio oberhalb Mantaus verteidigen. Diese übrigen Truppen waren in Folge einiger neu hinzugekommenen Verstärkun- gen 18,000 Man stark — allein einige tausend davon stun- den bei Riven (Riva), und Detachements waren bis nach den Etschquellen hinauf verzettelt. Liptay mit 4500 Man hielt die Venediger Veste Peschleren (Peschiera) besezt, de- ren Neutralität die Oestreicher so wenig- als Buonaparte die des Herzogs von Parmen respectirte. Vorposten Lip- tays stunden am Ehiese; eine Reserve für ihn, auch von 4500 Man unter Melas war bei Olioso aufgestelt. Se- bottendorf mit 6000 Man stund bei Waletsch (Valeggio); und 5000 Man von der Besatzung von Mantau waren unter General Colli nach Sudeldorf (Goito) herausgerükt. Auch Sebottendorf und Colli hatten Detachements vor sich; und Beaulieus Hauptquartir war in St. Georg. Die vier Brücken des Mincio bei Peschleren, Bürgeln (Borghetto), Sudeldorf und Honnover (Rivalta) bliben alle gangbar. Man konte annemen, da die von Peschleren durch die Ortsveste, die von Honnover durch Mantau gedekt war,

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 236

1845 - Halle : Anton
236 Division Massen« besezte am 3ten Juni Wälsch-Bern; die Divisionen Augereau und Serrurier schloßen Mantau ein. Massen« rükte den abziehenden Oeftreichern von Bern bis zum Plateau von Riveln (Rivoli) nach, wärend Beaulieu nach Trident gieng, und nun seine Armee wider in eine Postenkette von Graubünden bis ins Brentatal verzettelte. Es war natürlich, daß, nachdem man so weit in Italien vorgedrungen war, das Verhältnis zu den Staten des mitleren und südlichen Italiens eine ganze neue Wich- tigkeit erhielt. Mit Toscan war man in Friden; aber der Vcrker der Engländer in Liburn war doch immer für die französischen Besatzungen und Truppenzüge am Ufergelände von Jenau belästigend und bedrolich. Der Pabst hatte natürlich fortwärend gegen das Verfaren hinsichtlich Avi- gons und hinsichtlich der französischen Kirche protestirt, und befand sich dadurch in directer Feindlichkeit zu Frank- reich. Neapel hatte sogar durch ein kleines Hilfscorps bei der östreichischen Armee an dem offenen Kriege gegen die Republik Frankreich Teil genommen. Schon als Buonaparte noch gegen das Mailändische vordrang, hatte das Directorium den Plan gefaßt, in Ita- lien zwei Generale aufzustellen: Kellermann und Buona- parte. Jener solte den Krieg im oberen Italien fortfüren, dieser nach Mittel- und Unteritalien Vordringen und diese Gegenden revolutioniren. Buonaparte sezte sich aber mit aller Macht diesem Anmuten entgegen, indem er geltend machte, daß diese beiden Kriegstheater so von einander ab- hängig seien, daß die unité de la pensée militaire zerrei- ßen und absichtlich geschlagen sein wollen, hier fast Eins und Dasselbe sei. Das Directorium gab nach. Als nun Buonaparte Beaulieu in die Alpen zurük- gejagt hatte und die Belagerung von Mantau unternam, konte er berechnen, einerseis daß er seine ganze Armee vor Mantau nicht gebrauche so lange bloß Vorarbeiten für die Belagerung zu machen seien, zu denen ein kleinerer Teil hinreichte; sodann andrerseits, daß die östreichischen Ver- stärkungen, welche, wie man erfaren hatte, Beaulieu vom Rheine her erwartete, nicht sobald eintreffen konten; daß

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 240

1845 - Halle : Anton
240 selten Nebcncolonnen des linken Flügels, die eine unter Mezaros über den Monte Molare ziehen, die andere unter Mitrowski gegen die Kluse hin Vordringen. Massen«, am 29ten Juli Morgens 3 Uhr angegriffen, leistete nur so vil Widerstand, um seine Vorposten an sich ziehen zu können, und zog sich dann unter bedeutendem Verluste auf Plovetän (Piovetano) zurük, wo er gegen Abend ankam. An demselben Tage drang Quosdannowitsch westlich des Gartensees vor auf Salo. Säuret ward nach Desenzän zurükgedrängt. Guyeux, mit einem Bataillon abgeschnitten, warf sich damit in ein großes Gebäude von Salo und ward in demselben belagert. Quosdannowitsch kam bis Gavard und konte Klenau mit Cavallerie nach Wälsch-Brixen detachiren, wo er die Besatzung überfiel und 4 Compagnien und eine Schwadron nebst mehreren Generalen zu Gefangenen machte. Buonaparte hatte an diesem Tage sein Hauptquartir in Neuburg (Castelnovo). Nach einigem Schwanken in seinen Entschlüßen gieng er auf Augereaus Plane ein, hob die Belagerung von Mantau auf, ließ den, ohnehin ganz aus italienischen Zeughäusern zusammengeschlepten Train im Stiche, und concentrirte alle seine Streitkräfte. Am 3oten war Massen« bei Neuburg; Augereau mit einer Brigade Serruriers bei Schöneich Roverbellv; Despinois und Kilmaine in Frankenweiler (Villafranca). Serrurier mit zwei anderen Brigaden traf eben Anstalten zum Abzüge von Mantau nach Starkenburg und Marca- rien um die Straße nach Cremon zu decken. Säuret stund noch bei Desenzän. Quosdannowitsch rükte den Chiese herab, wärend sein linker Flügel noch bei Salo mit Guyeux beschäftigt war. Die östreichische Hauptarmee bewegte sich etschabwärts, um nach Mantau vorzudringen. In der folgenden Nacht giengen die Franzosen, und zwar Masse- na bei Peschleren, Augereau bei Bürgeln über den Mincio. Beide hinterließen Detachements auf dem östlichen Ufer; dann marschirte Massena auf Lonat, Augereau auf Mon- klär (Montechiaross Buonaparte eilte nach Defenzän und ließ Säuret gegen Salo vergehen, um Guyeux zu be- freien.

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 243

1845 - Halle : Anton
243 Händen zu haben, als Fiorelli so unerwartet in seinem Rücken losbrach, daß er persönlich in Gefahr kam gefangen zu werden. Das östreichische zweite Treffen muste rükwärts Front machen; Massena und Augereau griffen mit aller Macht an; bald war der Sig für die Franzosen entschiden, und nur ihre überlegene Cavallerie sicherte den Oestreichern den Rükzug. Sie büßten abermals 3000 Man und 20 Geschütze ein. Wurmser zog sich über Waletsch nach Peschleren, wo seine Absicht war, sich in einem verschanzten Lager zu hal- ten. Allein am 6ten ward er von Massena auch von da mit einem Verluste von 500 Man und 10 Kanonen ver- triben. Der ganze Gewin dieser Unternemung bestund also, als sich Wurmser nach Tirol wider zurükgezogen hatte, in der Erneuerung und Verstärkung der Besatzung von Mantau auf 15,000 Man. Obwol entfernt nicht das, was man gehoft hatte, war doch auch dies Resultat von Wich- tigkeit, weil Buonaparte nicht tiefer in die Alpen einzu- dringen vermochte, so lange sich Mantau mit so starker Besatzung in seinem Rücken hielt. Am Ilten auch aus der Gegend von Riveln vertriben, sezte sich Wurmser in Trident und stelte eine Avantgarde bei Rovereith auf. Massena besezte das Plateau von Riveln, Augereau Wälsch- Bern wider; die Division Serrurier von Sahuguet ge- fürt began von neuem die Blokade von Mantau. Die Division Säuret, von Vaubois gefürt, ward westlich des Gartensees aufgestelt; Kilmaine zwischen Mincio und Etsch. Da Buonaparte und das Directorium über die weiter zu verfolgenden Plane nicht einig waren, geschah troz der ent- schidenen Verachtung, welche Buonaparte in militärischer Hinsicht gegen die Oestreicher almalig hegte, bis Anfang September gar nichts. Als mitwirkend zu dieser Untätig- keit muß allerdings auch in Anschlag kommen, daß die französische Armee wider an vilen Bedürfnissen Mangel lit, 15,000 verwundete und kranke in den Lazareten, und manche durch die vorausgegangenen Gefechte entstandene Lücke auszufüllen hatte. Bis Ende August hatte sich aber auch Wurmser wider auf 45,000 Man verstärkt; und stat 16*
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