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1. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 369

1864 - Hannover : Hahn
369 williger Jäger, von Beaulieu ein ähnliches Fußcorps, und der Oberstlieutenant von Estorf ein nach ihm benanntes Hnsaren- regiment. Ueberall drängte man sich zum Eintritt in diese Scharen. Allein die obigen Erfolge hielten nicht lange Stand. Davonst näherte von Magdeburg, ihm zog Morand entgegen, und der Ver- einigung Beider mußten die noch ungeübten und minder zahl- reichen Truppen der Verbündeten weichen. Lüneburg fiel sofort den Franzosen in die Hände. Aber der General Dörnberg, der sich dem Heere Wittgenstein's angeschlosscn,im Verein mit Czernitschess und Benckcndorf, stürmte die Stadt wieder am 2. April 1813, wobei der französische General Morand den Tod und seine Bri- gade völlige Austösung fand. Es war diese Tbat eines der ersten siegreichen Gefechte, welche die Verbündeten in diesem Jahre gegen Franzoseil bestanden, in denen sie lernten, daß der Geist, der die deutschen Gemnther beseelte, zum Segen und jur Freiheit und nie wieder zur Unterdrückung nnb zur Knechtschaft führen könne. Freilich gelangte noch einmal im Monat April durch concen- trirte Uebermacht die frailzösische Herrschaft augenblicklich ivieder zur Geltung. Montbrun besetzte Lüneburg, Davonst Hamburg, von wo ans er durch eine bis Harburg geschlagene Brücke beide Elb- ufer beherrschte. Dann folgte das ewig denkwürdige Jahr 1813 mit seinen großen Thaten. Die Schlachten von Lützen und Bautzen eröffneteil den Reigen. Dann folgte der Waffeilstillstand von Prisch- witz, der vom 4. Jlini bis 17. August dauern sollte. Während desselben war der Vertrag von Rcichenbach am 14. Juni, in welchem Preußen an England gegen Subsidien alle dessen alten deutschen Provinzen mit entsprechender Vergrößerung in einem demnächstigcn Frieden garantirte. Der Prager Friedenscongreß, der gleichfalls in diese Zeit fällt, ward, als verfehlt, schon am 10. August aufgehoben. Dann folgten die Schlachten von Großbeeren, an der Katzbach, bei Dresden, Clilm, Dennewitz und endlich die Völkerschlacht bei Leipzig, welche die Gewalt der Fremden über Deutschland mit einem Schlage und hoffentlich für immer gebrochen hat. In unfern Gegenden hatte während dieser Zeit das stark be- festigte Hamburg noch immer eineil Hauptstützpunkt für die Franzosen gebildet. Davonst daselbst und Vandamme in Harburg hielten sich hier, und siichten sogar anf dem linken Elbnfer ihre Macht weiter ansznbreiten. Allein die Schlacht bei der Göhrde, am 16. Sep- tember 1813, in welcher die Division Pechenp, welche zu diesem 24

2. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 374

1864 - Hannover : Hahn
374 demselben stand ein englisches Corps unter Sir Thomas Pieton, ein Theil des hannoverschen Heeres unter dem General von Alten und die Brannschweiger unter ihrem Herzoge. Hier war es, wo der Letztere von der tödtlichen Kngel getroffen wurde. Diese blutige Schlacht hatte gar keine Entscheidung zu Wege gebracht und die Stellung der Heere der Verbündeten war weder zerrissen noch sonst beeinträchtigt dadurch. Somit folgte dann am nächsten Tage, den 18. Juni, der Hanptangriss Napolevn's gegen die englische Hauptmacht bei Wa- terloo. Um 8 Uhr Morgens besichtigte er die Linie der Engländer. Vor ihr, zum Schutze, lagen 2 Pachthöfe, Hongnemont, von eng- lischen Garden, und la Haie Sainte vom 2. leichten Bataillon der hannoverschen Legion unter Oberstlientenant Baring besetzt. Dies tapfere Corps, das bei der Vertheidigung dieser Stellung und bei 7 wüthenden Angriffen der Franzosen fast 'ganz anfgerieben ist, hat an diesem Schlachttage zugleich seinen eignen höchsten Ehren- tag gehabt. Der Verlauf der eigentlichen Schlacht, in der ans jeder Seite ungefähr 70,000 Streiter mit 230—240 Geschützen standen, ist be- kannt. Als Wellington schon am Siege verzweifelte, erschienen int Rücken Napolevn's die von Ligtty heranziehenden Preußen, und mm war Flucht und Auffösuug des französischen Heeres die Folge, und weiter noch: Ende der kurzeit hunderttägigen Herrschaft Na- poleon's auf alle Zeiten. Um 9 Uhr Abends, als sich Blücher ttitd Wellington bei Belle-Allniiice trafen, war Alles entschieden. Die Preußen und Brannschweiger besorgten die Verfolgung der geschlagenen Franzosen, ttnd am 9. Jtili kamen die nachrückenden Heere vor Paris an. Widerstand fand nicht statt wie vor einem Jahre, sondern schitcll wurdeit die altett Verhältnisse wieder her- gestellt, die Bourbons eingesetzt und im zweiten pariser Frieden abermals die europäischen Verhältnisse ans Grundlage der in Wien vvrangegangenen Verhandlungen wieder eingerichtet. Man hatte nun in diesem zweiten pariser Frieden eine vor- treffliche Gelegenheit gehabt, alles, was beim wiener Congreß ver- seheit war, wieder herznstellen, indem alle unterhandelnden Mächte ganz dieselben geblieben waren. Allein auch hier hatte man sich bedeutend übereilt. Herr von Genz, der die erste Proklamation gegen Napoleon entworfen, erklärte im Namen aller Monarchen, daß der Krieg nur diesem persönlich gelte und daß Frankreich in

3. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 410

1864 - Hannover : Hahn
410 fofurt in Bewegung setzen. Doch konnte es in der Eile nicht vermieden werden, daß mehrere Corps, der schlechten Wege und Entfernungen wegen, nicht zur rechten Zeit auf dem in der Marsch- ordre bestimmten Sammelplätze eintrafen. Wellington und der Herzog waren dem Corps voraufgeritten nach Quatrcbras, woselbst die Holländer mit der französischen Armee das Gefecht begonnen hatten, und erst gegen Mittag trafen die Braunschweiger erschöpft in der nicht weit von Qnatrebras liegenden Stadt Genappe ein, um hier den Befehl zum Vorrücken abzuwarten, der erst Nachmittags eintraf. Belgische, hannoverische und englische Truppen führten noch den Kampf gegen den Feind, und die Brannschweiger bildeten das zweite Treffen. Doch auch ste kamen bald in den Kampf, der immer heftiger ward. Der Herzog stand dabei, der Warnungen von Offizieren ungeachtet, stets im dichtesten Kugelregen. Der Feind versuchte gegen Abend neue Trnppentheile iiüs Treffen zu schieben, deren Angriff der Herzog nicht abwarten durfte, weshalb er den Rückzug befahl. Hierbei sollte auch sein Geschick sich endlich erfüllen. Eine feindliche Kugel traf ihn, imb durch sie ward der baldige Tod des Fürsten herbeigeführt. Das Gefecht bei Qnatrebras blieb unentschieden. Da nach dem Tode des Herzogs seine beiden Söhne, Karl und Wilhelm, noch unmündig zurückgeblieben lvaren, und der König von England als ihr nächster Verwandter auch ihr Vor- mund wurde, so wurden auch die nächsten Schicksale des brann- schweiger Landes, wie sie ans den ans dem wiener Congresse und im nachfolgenden zweiten pariser Frieden getroffenen Bestimmungen hervorgingen, zunächst durch die Vermittlung Englands geordnet. In Braunschweig selbst wurden die Regiernngsgeschäfte anftrags- weise vom geheimen Rath von Schmidt-Phiseldeck geführt. Dies dauerte bis 1823, in welchem Jahre der damals 19jährige Herzog Karl die Negierung antrat. Der junge Fürst fand neben einem bedeutenden Privatvermögen die Finanzen des Landes im besten Stande, so daß sich die Bevölkerung wohl der Hoffnung hingeben konnte, daß die Stenern, die während der Kriegsjahre so bedeu- tend erhöht waren, nunmehr wiederum vermindert werden würden. Der

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 480

1840 - Münster : Theissing
480 Vierter Zeitraum. Da verließ Napoleon Moskau den 19. October, sein Nachtrab -mußte noch den Kreml in die Lust sprengen. Sein Weg ging nach Polen zurück, und leider hatte er vor einigen Monaten diese Straße in eine Wüste verwandelt, Menschen und Pferde fanden keine Nah- rung. Den 8. November sing Schneegestöber an, die Kälte stieg bald bis 20", und zu Tausenden erfroren die Franzosen, und wurden unter Schnee begraben; die vielen Leichen unter- dein Schnee gaben der Landstraße ein wellenförmiges Ansehen. Zu Smolensk konnten nicht alle Kranken untergebracht werden, man machte ihnen'also Feuer auf den Straßen an, aber am andern Morgen waren die meisten todt. Bon Smolensk an ließ man die meisten Kanonen stellen, Gewehre und Patrontaschen warf man weg, um besser laufen zu können, denn es hieß, die Russen rückten an die Berescina (spr. Beresinah), den Franzosen den Rückweg abzuschnei- den. Und richtig, die russischen Truppen standen schon jenseit des Flusses, aber Napoleon schlug zwei Brücken an einer Stelle, wo sie den Uebcrgang nicht wehren konnten. Den 26. November begann der Uebergang, und man schlug sich, wer zuerst hinüber sollte. Am an- dern Tage brach die eine Brücke, und ein neues Heer Russen war nahe hinter ihnen. Nun hörte alle Ordnung auf, alles drängte sich über die eine Brücke, Wagen, Soldaten, Weiber, Kinder, der eine stieß den andern in den Fluß, viele wurden zertreten, viele von den Kanonen gerädert. Endlich kamen die Russen so nahe, daß sie leicht auch über die Brücke dringen konnten. Da ließ Napoleon die Brücke in Brand stecken, und 40,000 Franzosen, die noch nicht hinüber wa- ren, wurden von den Russen gefangen, gleich nackt ausgezogen, und starben nach einigen Stunden. Mit fast 500,000 Mann war Napo- leon nach Moskau gezogen, nur 30,000 brachte er über die Berescina zurück. Noch ehe man Wilna erreichte , eilte Napoleon voraus, kroch zu Marschau in einen Kasten, der auf einer Schleppe von Fichtenbalken ruhete, und fuhr in diesem sogenannten Schlitten weiter; den 18. De- cember war er wieder in Paris. Nun lösete sich alle Ordnung bei dem Zuge auf, keiner küm- merte sich mehr um die anderen; über die Kranken sielen die Gesun- den her, und entkleideten sie, und zogen^ihre Lumpen über ^die ihrigen an. Des Nachts zündete man ganze Häuser an, sich zu wärmen, und die sich zu nahe setzten, verbrannten. Einige, durch Kälte wahnsinnig geworden, brüteten die Leichen ihrer Kameraden sich zur Speise, andere liefen lachend ins Feuer. Viele saßen auf einer Leiche, und stierten vor sich hin, bis sie selbst Leichen wurden. Zu Wilna verstopften die Sterbenden die Stadtthore; die sich noch einquartieren konnten, über- nahmen sich in Branntwein, und schon in derselben Nacht erscholl das Schreckenswort: Kosaken! und was laufen konnte, lief zum entgegen- gesetzten Thore hinaus, die Betrunkenen sielen den Kosaken in die Hände. — Auf der ferneren Flucht bis an den Niemen ging noch die Kriegeskasse mit 5 Will. Franken verloren.

5. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 216

1864 - Hildburghausen : Nonne
216 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. 4. Blücher, genannt Marschall Vorwärts. Blücher war von großer, schlanker Gestalt, von wohlgebildeten starken Gliedern. Seine ganze Gesichts- überhaupt Kopfbildung ließ einen bedeutenden Character erkennen. Sein ganzes Ansehen trug das Gepräge eines Kriegshelden, eines gebietenden, wie eines vollstreckenden. Muth und Kühnheit leuchteten aus seinem ganzen Wesen hervor. Seine Unerschrockenheit in gefährlichen Lagen, seine Ausdauer im Unglück und sein bei allen Schwierigkeiten wachsender Muth gründete sich auf das Bewußtsein seiner körperlichen Kraft, die er in früheren Feldzügen im Handgemenge oft geübt hatte. So war es bei ihm nach und nach zur Ueberzeugung geworden, daß es keine militärische Verlegenheit gebe, aus welcher man sich nicht am Ende durch einen Kampf, Mann gegen Mann, herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam. Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebungen hatten immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzu- halten; besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel, dann wollte er zu- letzt immer persönlich mit der Reiterei Alles wieder umlenken, und indem er sagte: „Ich werde sie gleich mal anders fassen!" oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst nach der Reiterei um, rief die Anführer, denen er das Meiste zutraute, herbei, und war oft kaum zu verhindern, einen seinen eigenen Truppen verderblichen Anschlag auszuführen. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, so unerwartete als kühne Bewegung ausführe, ant- wortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen!" gab einige für den Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk; der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn. Ihm war insbesondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu ermuntern, sie anzufeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst wollte er kurz vor einem Sturme feine Truppen anreden, da fiel ihm ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Kerls, ihr seht ja aus wie die Schweine! Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heute wieder schlagen; denn sonst sind wir Alle verloren!" Eine Anrede, welche von der größten Redekunst nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glück-

6. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 222

1864 - Hildburghausen : Nonne
222 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. tober dieses Jahres wurde von Oesterreich, Preußen, Rußland, Groß- britannien und Schweden eine gemeinsame Verwaltungsbehörde, die so- genannte Central-Eommission eingesetzt, welche besonders für gleichmäßige Ordnung der Angelegenheiten der eroberten Länder und für Bildung einer bedeutenden bewaffneten Macht Sorge tragen sollte. Stein, welcher in keines Staates Diensten stand, leitete die Thätigkeit derselben in einer für ganz Deutschland segensreichen Weise. Er begleitete mit den andern Mitgliedern der Commission das Heer der Verbündeten nach Paris, und wohnte im September 1814 den Versammlungen des Wiener Eongresses einige Tage bei. Mit Betrübniß mußte er hier sehen, wie in den gemein- samen deutschen Angelegenheiten Sonderinteressen hervortraten. Ohne spezifisch preußische Färbung, vielmehr mit seinem patriotischen Geiste ganz Deutschland umfassend, hielt er doch im allgemeinen deutschen Interesse die würdige Herstellung des preußischen Staates für eine nothwendige Forderung und mußte nun sehen, daß Preußens wohlerworbenen An- sprüchen durchaus keine Rechnung getragen wurde. Er zog sich auf sein Gut Kappenberg in Westphalen zurück und lebte seitdem als Privat- mann dem Briefwechsel mit gesinnungstüchtigen Freunden und dem Studium der vaterländischen Geschichte ergeben. In seinem hohen Alter trat Stein noch einmal in das öffentliche Leben zurück; doch konnte seine Wirksamkeit den völlig veränderten Ver- hältnissen zufolge nur eiu schwacher Schatten seiner früheren staats- männischen Thätigkeit sein. Nach der Einführung der Provinzialstände in Preußen im Jahre 1823 wurde er Abgeordneter des westphälischen Landtages und leitete die drei ersten Landtage als Marschall. Auf dem dritten 1830 — 31 bewirkte er, daß die Bitte nin endliche Verwirklichung der dem Volke versprochenen Verfassung in einer möglichst gemäßigten Fassung dem Könige vorgetragen wurde. Ebenso leitete er auch die evangelische Provinzial-Synode Westphalens. Ani 29. Juni 1831 starb er nach kurzem Krankenlager am Schlagflusse. Stein war stets bestrebt, Preußen zu heben, weil es ihm die poli- tische Nothwendigkeit gebot, wenn Deutschland nicht geschwächt werden sollte und sein Verdienst ist es, daß in das durch frühere Diplomatie entgötterte Staatsleben eine sittliche Macht dadurch eingeführt ist, daß der Staat auf der lebendigen Kraft des Volkes auserbaut wurde. Dem Verdienste seine Krone! 6. Einzug des Aork'schen Corps am 17. März 1813 in B erlin. Der Einzug des Jork'schen Corps in Berlin gehört zu den beweg- testen Volksfesten, welche die Hauptstadt des Königsreichs jemals sah. Ganz Berlin strömt am 16. zum Grafen Wittgenstein, um die Stunde zu erfahren, in der Jork mit seinem Corps in den Mauern Berlins einrücken werde, weil Jedermann das Corps sehen will, das zur Rettung des Vaterlandes so viel beigetragen. Vom frühen Morgen an war am 17. März große Bewegung in den Straßen, durch welche der

7. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 205

1864 - Hildburghausen : Nonne
Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. 205 zog sich hinter die Katzbach zurück, wahrend Schwarzenberg aus Böhmen gegen Dresden vordrang. Hier erfocht Napoleon seinen letzten Sieg auf deutschem Boden, aber sein General Oudinot wurde gleichzeitig bei Groß- beeren (23. Aug.) und Macdonald von Blücher an der Katzbach (26. Aug.) geschlagen und Vandamme bei Kulm unweit Teplitz (30. Aug.) von . Ostermann und Kleist mit 10,000 Mann gefangen genommen. Auch der französische General Ney wurde von Bülow's und Tauenzien's Trup- pen bei Dennewitz (6. Sept.) geschlagen. Als die drei Hauptarmeen der Verbündeten sich zu vereinigen suchten, verließ Napoleon Dresden und zog sein ganzes Heer bei Leipzig zusammen, wo am 16., 18. und 19. Oct. die große Völkerschlacht geschlagen wurde. Mehr als 300,000 Verbün- dete standen in weitem Halbkreise 200,000 Franzosen gegenüber. Am 16. October donnerten seit Morgens 8 Uhr 1000 Kanonen gegen ein- ander, daß die Erde erbebte und die Fenster in Leipzig sprangen. Der Kampf schwankte unentschieden, Dörfer wurden gewonnen und verloren und um 3 Uhr Nachmittags hatten die Franzosen solche Fortschritte ge- macht, daß Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und die Glocken läuten ließ. Am 17. Oct., einem Sonntage, war meist Waffenruhe. Am 18. erneuerte sich der schreckliche Kampf. Während der Schlacht gingen die Sachsen und andere Rheinbundtruppen mit fliegenden Fahnen unter klingendem Spiele zu den Verbündeten über. Napoleon mit all seiner Kunst und Kühnheit erlag der Uebermacht. Der Abend des ewig denkwürdigen Tages begrüßte die Verbündeten als Sieger. Die drei Bundesmonarchen hielten auf einer Anhöhe unweit Probstheida; da sprengt Schwarzenberg Nachmittags 5 Uhr heran und bringt die Siegesbotschaft*). Gerührt sinken die drei Monarchen auf die Kniee und heben dankend die Hände gen Himmel empor. Der Hügel heißt seitdem der Drei-Monarchenhügel. Während dessen war Napoleon nach Leipzig geeilt und ordnete noch in der Nacht den Rückzug seines geschlagenen Heeres. Die Flammen von zehn brennenden Dörfern beleuchteten schauer- lich das Schlachtfeld, auf welchem der Tod eine Ernte von 80,000 Fran- zosen und 50,000 Verbündeten gehalten hatte. Am 19. Oct. früh wurde Leipzig von drei Seiten gestürmt; um 10 Uhr erst verließ der Kaiser selbst die Stadt. Von der französischen Nachhut, die Leipzig bis auf den letzten Augenblick vertheidigen sollte, kamen Viele um oder wurden zu Gefangenen geryacht, da die unterminirte steinerne Brücke über die Elster, um die Verfolger aufzuhalten, in die Luft gesprengt wurde. *)Die Leipziger Schlacht. „Wo kommst Du her in dem rotten Kleid, Und färbst das Gras auf dem grünen Plan?" Ich komme her aus dem Männerstreit. Ich komme roth von der Ehrenbahn. Wir haben die blut'ge Schlacht geschlagen. Drob müssen die Weiber und Bräute klagen: Da ward ich so roth.

8. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 223

1864 - Hildburghausen : Nonne
Xvi Zeitraum. Bou der Auslösung des deutscken rc. 223 gefeierte Held des Tages mit den Seinen ziehen sollte, 2)orf, der zurück- haltende Aristokrat und doch der Mann des Volkes, der, das Schwerdt auf eigene Faust erhebend, den Ausschlag gab zum unwiederruflichen Be- ginn des Befreiungskrieges. Der in Berlin anwesende Bruder des Königs, General Prinz Heinrich, von dem Grafen Wittgenstein, dem Fürsten Repnin, vielen russischen und preußischen Offizieren und dem Generalstabe der berliner Nationalgarde begleitet, ritt dem Corps, welches um 9 Uhr von Weißensee abmarscbirt war, bis zur Hälfte des Weges entgegen und empfing Jork mit herzlichem Händedruck. Hierauf setzte sich unter klingendem Spiel und unter dem Hurrahruf der entgegenströmenden Volksmenge der Zug nach dem Königsthor in Bewegung. Neben dem Prinzen Heinrich ritten 9)orí, Wittgenstein und Repnin, hinter ihnen ein glänzendes Gefolge der Ad- jutanten. Einige Hundert freiwillige Jäger, bereits unisormirt und ge- rüstet, hatten sich als Vorposten vor dem Köuigsthore zu beiden Seiten der Straßen aufgestellt, um die Ersten zu sein bei dem Empfange Aork's und seiner tapfern Schaaren. Sobald die erste Schwadron des Corps in die Stadt eingerückt war, beurlaubte sich Aork bei dem Prinzen, um sich an die Spitze seiner Truppen zu stellen, weiche in kriegsgerechter Ord- nung marschirteu, nicht als geschniegelte und gebiegelte Paradehelden, vielmehr in solchem Aufzuge und in solcher Haltung, daß Jedermann es ihnen ansah: „die haben Pulver gerochen!" Der Marsch ging durch die Neue Königsstraße, über den Alepanderplatz, durch die Alte Königsstraße und über die Kurfürstenbrücke zu dem Schloß. Ein nie endendes Hurrahrufen begleitete den Führer und seine Schaaren, aus allen Fenstern wehten die Frauen und Jungfrauen mit Tüchern den Kriegern ein festliches „Willkommen!" zu, die königlichen Prinzessinnen vom Balkon des Schlosses herab. „Ein Bild stolzer Strenge und Kälte", sagt ein Augenzeuge, „zog Jork dahin; er ritt vor seinen Truppen her, ohne den Blick auf die jubelnde Menge rechts und links zu wenden." Nur gegen die vom Balkon herabgrüßenden Prinzessinnen senkte der Feldherr seinen Degen, hielt unter ihren Fenstern, wo auch Prinz Heinrich hielt, und ließ die Truppen vorbeimarschiren. Am Abend erschien Jork, vom Publikum mit lautem Inbelruf empfangen, im Opern- hause, wo Wallenstein's Lager gegeben wurde. In das Reiterlied: „Wohlauf Kameraden! auf's Pferd! auf's Pferd!" stimmte das Parterre- Publikum begeistert mit ein; die beziehungsreichsten Strophen wurden wiederholt; und als am Schlüsse zur festlichen Ueberraschung ein Trans- parent mit der Inschrift: „Heil dem Erretter des Vaterlandes!" sichtbar wurde, erhob sich das gesammte Publikum und rief, gegen Aork gewendet, ihm unter Paukenschlag und Trompetengeschmetter ein dreifaches Lebe- hoch zu.

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 483

1840 - Münster : Theissing
Befreiungskrieg. 483 lichen Triumphwagen, und den 24. Mai hielt der Pabst seinen Ein- zug in Rom, und der Kirchenstaat wurde hergestellt. Den 7. August 1814 erneuerte Pabst Pius Vm. auch den Jesuitenorden. Dem entthronten Kaiser Napoleon wollte es aber auf dem kleinen Elba gar nicht gefallen. Er hörte, daß viele Franzosen den Untergang der glanzenden Kaiserherrschaft bedauerten, und landete den 1. März 1815 in der Provence unweit Anti des mit 1100 Treuen. Schon in den ersten Dörfern riefen alle Bauern: Vive Ulmi-ei-eur! Bor Grenoble hatte er schon 4000 Soldaten, und die Besatzung ließ ihn ohne Gegenwehr einrücken. ^Nun zählte er 10,000 Mann, und als auch Lyon sich für ihn erklärte, und der Marschall Ney mit einem Heere zu ihm übergegangen war, floh Ludwig Xviii. aus Paris nach Brüssel. Den 20. März Abends 9 Uhr rückte Napoleon wieder in Paris ein, und die Pariser begrüßten ihn mit Enthusiasmus, z. B. als den Beilchencorporal, als den Veilchenvater, weil er mit den Märzveilchen gekommen war. Als Napoleon sein Kaiserthum wieder ergriff, waren die Monar- chen zu Wien noch versammelt, und erklärten Napoleon für geächtet, weil er gar keine Verträge für heilig achte, und schnell sandten sie ihre verbündeten Heere wieder gegen ihn. Wellington trat in den Nie- derlanden gegen ihn auf, mit Engländern, Schotten, Holländern, Han- noveranern und Braunschweigern, ihm südlich stand an der Maas Blücher mit 100,000 Preußen, den Mittelrhein besetzten die Russen, den Oberrhein die Oestreicher unter Schwarzenberg. Napoleon rückte mit 150,000 Mann in Brabant ein, und griff den 16. Juni die Preußen, welche damals erst 80,000 Mann stark waren, beim Dorfe Ligny an; die Schlacht ging für die Preußen verloren, Blücher mußte sich zurückziehen. An dem nämlichen Tage rang Wellington mit Ney bei Quatre Bras, der Sieg blieb unent- schieden, aber Wellington zog nach Waterloo, einem großen Dorfe, 4 Stunden von Brussel, und ließ bei Blücher um Hülfstruppen an- suchen. Wellington hatte bei Waterloo seine Stellung auf einer Höhe; den 18. Juni Mittags 12 Uhr griff hier Napoleon ihn mit seinen Garden an, und schmetterte 7 Stunden lang ganze Reiben vor sich nieder. Wellington^wich nicht, aber er seufzte: "Wäre es doch Abends oder die Preußen kämen!» Da krachten Kanonen im Rücken der Fran- zosen. «Das ist der alte Blücher!» sagte Wellington froh. Aber es war erst sein Vortrab unter Bülow. Der Regen am Morgen hatte die Wege fast ungangbar gemacht. Es schlug 8 Uhr Abends, noch stand die Schlacht: da langte Blücher an, von hinten, von vorn und von der Seite kamen die Franzosen in's Feuer, die alten Garden ^wur- den niedergeschmettert. In einer Viertelstunde war das französische Heer in die wildeste Unordnung gebracht: was nur. konnte, lief — al- les Geschütz und Gepäck ließen sie stehen, über 40,000 Mann verlo- ren sie, aber auch der Rest der Armee war völlig aufgelöset. Um 9 Uhr trafen Blücher und Wellington auf der Landstraße bei der Schenke belle Alliance zusammen, woher die Schlacht ihre Benen- nung erhielt. Die Preußen setzten den Fliehenden in der mondhellen 31 *

10. Theil 2, Abth. 5 - S. 137

1826 - München : Lentner
137 Nun ging es unaufhaltsam nach Nheims. Auf den» Wege dahin eroberte „die Jungfrau von Orleans" meh- rere von den Feinden beseite Orte, und schlug sie den 18. Zuny im Treffen beypatay, wo General Valbot ge- fangen ward. So wurde möglich, was vor dr»ey Mona- ten noch unglaublich schien. Carl zog siegreich i n Rheims ein. Bey der Salbung und Krönung, am 17. Zuly 1420, stand Johanna dem Könige zur Seite. Zn voller Rü- stung und die Standarte in der Hand, vertrat sie die Stelle eines Connetable, und hielt das Schwert überden König. Hierauf wollte sie, nachdem ihr Auftrag voll- brachtwar, in ihreheimath zurückkehren; abei man bewog sie, zu bleiben. Ganz Frankreich erkannte Carl n als König; der Herzog von Bedford konnte sich nur durch Waffenmacht und Klugheit behaupten. Er schlug im S eptember den Angriff auf Paris ab. Hier ward Johanna verwundet, und Carl zog sich nach Bourges zurück. Er erhob jetzt die Jungfrau mit ihrer Familie, nebst alle n Abkömmlin- gen beyderley Geschlechts, in den Adelsstan, >; ihr Wappen enthielt aufazurgrunde zwey goldene Lilien und ein mit der Spitze in die Höhe gerichtetes Schwert, t as eine Krone tragt. — Unterdessen sammelte Bedford neu r Kräfte; Bur- gund und Bretagne erkannten den in Pc ris gekrönnten jungen König Heinrich Vi. an. Die Eng länder drangen daher aufs neue vor, und belagerten Com piegue. Zohanna (welche bereits um die Osierwoche 1430 durch ihre Stimmen erfahren hatte, daß sie noch vorzo- hannis in die Hände der Feinde fallen wü rde,) warf sich in die Stadt; aber bey einem Ausfälle, am 25. May 1430, ward sie von den Burgundern gefangen. Anfang- saß sie zu Crotoy, dann zu Beaurevoir. Alö sie hörte, daß sie den Engländern ausgeliefert werdenssollte — Hein- rich Hütte für sie den Preis, wie für einen Völlig, bezahlt, nämlich 10,000 Livres, nach jetzigem Ge ldwerthe soviel als 70,000 —, wollte sie durch einen Ss rung sich aus
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