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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. XIX

1834 - Berlin : Enslin
Xix Hälfte des neunten vorchristlichen Jahrhunderts, im I. 888 v. Eh. 01'., der letzte assyrische König Sardana- pal sich in dem Hofe seiner Kaiserburg zu Ninive auf einem Scheiterhaufen selbst verbrannte, weil er zweien seiner Feldherren, die sich gegen ihn empörten, nicht mehr Widerstand leisten konnte. Damit löste sich auch das große assyrische Reich in zwei Reiche auf, in das mo- dische, welches sich nordöstlich vorn Tigris, und in das babylonische, welches sieh südlich davon und südwestlich vom Euphrat ausbreitete, so daß nun diese beiden grö- ßeren Reiche in den innern Gegenden gleichzeitig mit den Reichen Israel und Juda bestanden. Und von dem einen dieser beiden großen Reiche, dem westlichen, dessen Könige anfangs noch in Ninive wohnten, wo es auch noch das neuassyrische hieß, und nachher in Babylon, wo es das neubabylonische war, von diesem Reiche wurden in den nächsten Jahrhunderten auch die kleineren Reiche zwischen dem Euphrat und dem Mittelmeer ver- schlungen. Nachdem nämlich im achten Jahrhundert die Könige von Ninive zuerst die syrischen Könige in Damaskus überwunden und sich ihreö Reiches bemäch- tigt hatten, so eroberte Salmanassar von Ninive auch Samaria, die Hauptstadt des Reiches Israel, im J.721, und zugleich auch das benachbarte Phönicien, so daß sich jetzt am Schluß des achten vorchristlichen Jahrhunderts, das neue Reich von Ninive bis an die Küsten des mit- telländischen Meeres herüber erstreckte, und beinahe alles Land diesseit des Euphrat einnahm, nur daß das kleine Königreich Juda sich auch jetzt noch in seiner Freiheit erhielt, und dieselbe noch über ein Jahrhundert hindurch behauptete. Als aber eben dort am Euphrat statt der Könige in Ninive sich die Könige in Babylon erhoben, da war es einer dieser letzteren, Nebukadnezar, der die Stadt Jerusalem zerstörtes im I. 588 v. Ch. Gb., und das jüdische Volk gefangen nach Babylon führte. So fiel denn zu Anfang des sechsten vorchristlichen Jahr- hunderts auch das Reich Juda, und alle Länder zwi- ' scheu dem Euphrat und dem Mittelmeer gehörten nun dem neubabylonischen Reich an, während sich nördlich davon von dem Gebirge Taurus und dem caspischen b *

2. Vorschule der Geschichte Europas - S. 1

1834 - Berlin : Enslin
( Allgemeine Beschreibung von Europa. Umgebung. § I. alle Lande.' Europas liegen mit einer oder mit mehreren Seiten am Meere, so daß man aus allen leicht an die Küsten gelangen kann, wo man es deutlich steht, wie das feste Land aus dem Meeresspiegel mehr oder weniger emporsteigt. Wie auf einem Land- see, der ja auch ipie' ein flacher Spiegel daliegt, etwa ein kleines Eiland sich emporhebt, und mit allen seinen Unebenheiten doch immer etwas höher ist, als das um- herliegende Wasser, so hat man sich auch eine große Insel im offenen Meere zu denken, wie etwa England oder Sicilien. Und so ist es auch mit den ganzen Welt- theilen, wie mit Europa, welches ebenfalls aus dem umherliegenden zusammenhängenden Meere, jedoch nur wie eine Halbinsel, emporsteigt. Um die schmale Nord- seite zieht sich das erstarrende Eismeer, aus welchem meistens ein hoher Küstenrand emporstarrt. Dieses fließt westlich mit dem Atlantischen Meere zusammen, welches die ganze Westseite umgiebt, und dessen vielfache Ein- biegungen besondere Nahmen haben. Wiederum fließt dieses Meer im äußersten Südwesien n?it dem belebten Mittelmeer zusammen, welches letztere sich an der ganzen Südseite hinzieht, deren Länder weit in dasselbe hinaus- springen, so daß die eindringenden Meerestheile auch hier wieder besondere Nahmen haben. Im äußersten Südosten ist wiederum der Zusammenfluß des Schwarzen Meeres, welches noch einige Nebenmeere hat, mit dem Mittelmeere. Und obgleich nördlich vom Schwarzen Meer 1

3. Vorschule der Geschichte Europas - S. 4

1834 - Berlin : Enslin
i Meere empor. So übersieht man die Bodenbildung von Europa. Gebirge. § '4. Ob es Nun gleich ganz einfach ist, den gebirgi- gen Westen in seiner Höhe von dem flachen Osten in seiner Tiefe zu unterscheiden, so muß man sich doch auch noch vorstellen, wie die einzelnen Gebirge mit ihren mannig- faltigen Bergreihen hier und da aus dem ganzen Welt- theil emporsteigen, und welche Höhe sie gegen einander haben. Am allerhöchsten und auch am ausgebreitetsten sind die Alpen, das größte Gebirge Europas und gleich- sam die hohe Mitte des ganzen Europäischen Gebirgs- landes. Dieses Gebirge erfüllt mit seinem weiten Bau ein ganzes Land, die Schweiz, und reicht noch in drei andere Lander hinein, nämlich nach Frankreich, Deutsch- land und Italien. Westlich von den Alpen liegen noch zwei Hauptgebirge, die Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien, und die Sierra Nevada im südlichen Theil von Spanien; diese beiden sind von gleicher Höhe und etwas niedriger als die Alpen. Von den Alpen südlich und südöstlich erheben sich wieder zwei Hauptgebirge, die Apenninen in Italien und der Hamos in der Türkei, wieder von gleicher Höhe, noch etwas niedriger als die vorigen. Wiederum die zwei schon genannten, nach Osten hin, Karpathen und Ural sind noch niedriger, und diesen letztern gleich ist das Hauptgebirge des Nor- dens, die Kiölen auf der Skandinavischen Halbinsel.— Die Höhe dieser Gebirge bestimmt man sich wieder na- her, wenn man sich auch ihre höchsten Gipfel vorstellt, wie sie über die ganzen Bergreihen in die Wolken em- porragen. , Die höchste Stelle in ganz Europa ist der Montblanc in den Alpen, welcher über den Meeresspie- gel 14700 Fuß hoch emporragt. — In den Pyrenäen ist die höchste Spitze diemaladetta mit 10700 Fuß Höhe, und in der Sierra Nevada ist der Pic de Mulhazem noch höher, nämlich .11081 Fuß. In den Apenninen hat der Grand Saflo d'italia 8000 Fuß, in dem Ha- mos der Orbelos 9000 .Fuß Höhe. — Die Lomnitzer Spitze in den Karpathen hat 8100 Fuß, der Schneehat- tan in den Kiölen 7800 Fuß, endlich der Padinskoi- kamen im Ural 6400 Fuß, daß dieser von allen diesen

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 5

1834 - Berlin : Enslin
Gebirgshäuptern am niedrigsten ist. — Das sind die höchsten Spitzen in den Hauptgebirgen Europas, und man sieht, wie sie nach Osten und Norden hin immer niedriger werden. Um die Hauptgebirge selbst aber hat man sich noch kleinere Gebirgszüge zu denken, die sich nach allen Seitetz hin verbreiten, und besondere Nahmen haben. Und wie auf diesen hohen Stellen die ganze Natur anders ist, wie die Gipfel, jedoch nicht alle, mit Schnee- und Eisfeldern umgeben sind, und wie weiter herab die Wälder, Wiesen und Ackerfelder in größter Verschiedenheit bis auf die Ebenen herabreichen, das ist theils aus der Höhe, theils aus der Lage nach Süden oder Norden hin zu erklären. Bewässerung. § 5. Von den Hauptgebirgen eines Welttheils aus bildet sich auch der größte Theil seiner Bewässerung. — Flüsse und Landseen sind die beiderlei Gewässer, welche in mannigfaltiger Vertheilung über die Länder hin den- selben Fruchtbarkeit und Schönheit geben. Die großen Flüsse, .die im weiten Laufe nach dem Meere Hinströmen, kommen alle entweder von den höchsten Gebirgen oder doch von höheren Stellen des übrigen Landes. An ihnen sieht man auch, in welcher Richtung sich das feste Land, über welches sie hinfließen, von den Höhen aus nach den Meeren hin senkt, oder Abdachungen bildet, und die Höhen, von welchen sich diese Abdachungen nach beiden Seiten hinabsenken, und von wo die Gewässer hinabströ- men, heißen deshalb die Wasserscheiden. Man sieht, daß Europa, wenn man die nördlichen und südlichen Halbin- seln nicht mitrechnet, eine Hauptwasserscheide hat, welche von der südwestlichen Stelle dieses Welttheils in nord- östlicher Richtung durch den ganzen Welttheil bis zum Ural hinzieht, wo ihr Zug in niedrigen Hügelreihen kaum sichtbar bleibt, und von dieser Hauptwasserscheide strö- men alle großen Flüsse entweder nach Nordwesten oder nach Südosten hinab, so daß man daraus eine nord- westliche und eine südöstliche Hauptabdachung erkennt. So sieht man viele Flüsse über die nordwestliche Abda- chung in verschiedene Meere hinabfließen. In das Eis- meer die Peczora und Dwina, letztere durch das Weiße

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. 6

1834 - Berlin : Enslin
6 Meer. In die Ostsee, als einen Theil des Atlantischen Meeres, fließen fünf, und man sieht ihre Mündungen von Norden nach Süden in folgender Ordnung: die Newa, die Düna, der Niemen, die Weichsel, die Oder. Drei wieder durch die Nordsee in das Atlantische Meer, mit ihren Mündungen von Osten nach Westen, die Elbe, die Weser,'der Rhein. Hat dann der Kanal einen, die Seine, ausgenommen, so fließen durch das Aquitanifche Meer wieder zwei hinaus, die Loire und südlicher die Garonne. Und endlich am südwestlichsten fließen der Lago, die Guadiana und der Guadalquivir aus Spanien unmittel- bar in das Atlantische Meer hinaus, und obgleich die beiden letztern südlich fließen, so sind sie doch, wie alle bisherigen, Ströme der nordwestlichen Abdachung. § 6. ' Nicht so zahlreich, aber im Ganzen größer sind die Flüsse, welche die. südöstliche Abdachung zeigen. Drei von ihnen fließen in das Mittelländische Meer, der Ebro, die Rhone durch den Meerbusen von Lyon, der Po durch das Adriatische Meer. In das Schwarze Meer strömen vier, man sieht ihre Mündungen von Westen nach Osten: die Donau, der Dniéster, der Dnieper, der Don. Am östlichsten gehen in das Kaspische Meer die Wolga, der allergrößte, und nördlicher der Ural. Das sind die größten unter den fließenden Gewässern. Von den Landseen hat man sich zwei Arten zu denken: an dem Fuß der großen Gebirge, vorzüglich der Alpen lie- gen die schönsten, die aus den klaren Berggewassern ent- stehen, wenn sie sich in den felsigen Vertiefungen sam- meln. ,So sieht man am Nordrand des Alpengebirges die schönen Schweizer Seen, wie den Bodensee, den Zü- richer See und andere, und am Südrand dieses Gebir- ges die noch schöneren Seen Ober-Italiens, den Lago Maggiore und den Comer-See. Weit von den Gebir- gen entfernt aber in den flachest Gegenden' am- Meere liegen andere, die durch die Nahe des Meerwassers ent- stehen, wie im Norden des Europäischen Tieflandes sich eine große Menge zeigen. Uebrigens sind die größten in der nordwestlichen Abdachung der Ladoga- und Onega- see in Rußland, in der südöstlichen Abdachung der Plat- ten-See in Ungarn. Das sind die größten der Euro- päischen Gewässer in ihrer weiten Vertheilung.

6. Vorschule der Geschichte Europas - S. 146

1834 - Berlin : Enslin
146 wingischen Greueln, welche mit dem fürchterlichen Tode Brunhildens endigten, das ganze Frankenreich wieder an einen König, nämlich an Dagobert, der in der ersten Hälfte des siebenten Jahrhunderts den merowingifchen Thron wieder unter etwas besseren Umständen befaß. Auch er ließ eine Gefetzfammlung in seinem Reicbe ver- anstalten, und erschien auf diese Weise als Gesetzgeber, so wie er auch als Gründer der Abtei St. Dem bei Paris berühmt geworden ist; auch hat damals, in den Zeiten König Dagoberts, das Frankenreich rühm- liche Kämpfe bestanden mit einem neuen Feinde an der Ostgrenze, nämlich mit den Slaven. Als sich nämlich damals das christliche Frankenreich so tief nach Deutschland herein erstreckte, daß es den größten Lheil dieses Landes einnahm, so hatte es an feiner Nord-und Ostgrenze drei Völkermassen, die noch dem Heidenthum angehörten, und durch welche die christliche Welt des Westens gefährdet war. Im Nordosten des Franken- reichs wohnten im heutigen Norddeutfchland noch die altdeutschen Stämme der Sachsen, welche sich durch ge- waltige Kraft und Rohheit auszeichneten. Dennoch waren auch sie in den Zeiten des Königs Dagobert dem Frankenreich zinsbar, und mußten jährlich eine Anzahl Pferde und Rinder als Tribut an den merowingifchen Königshof schicken. Südöstlich aber, wo, ohngefähr bei dem Zusammenfluß des Inn mit der Donau, das Frankenreich mit dem Herzogthum Baiern endigte, da begann auch schon das große Avarenreich, welches, wie schon gesagt, damals den Norden des griechischen Kai- serthums umlagerte, und sich also nach dem Westen herüber bis an die Grenzen des Frankenreichs erstreckte, daß eben das Herzogthum Baiern als Schutzwehr ge- gen dieses heidnische Reich galt. Und zwischen diesen beiden Völkerschaften, den Sachsen und Avaren, wohn- ten in der Mitte, also an der fränkischen Ostgrenze, die slavischen Völkerschaften, welche noch immer in vieler- lei einzelnen Massen, deren bisherige Verhältnisse un- bekannt sind, den Osten Europas einnahmen, und nur in den letzten Jahrhunderten, in Folge der germanischen Völkerwanderung, tiefer nach Deutschland herein gedrun- gen waren, so daß sie die nordöstlichen Gegenden dieses

7. Vorschule der Geschichte Europas - S. 251

1834 - Berlin : Enslin
— 251 — Neapel für Rom mit seiner päbstlichen Herrschaft eine gar günstige Begebenheit war, so war sie natürlich für Consiantinopel und das griechische Kaiserthum gerade das Gegentheil, und zwar nicht nur dadurch, daß der griechische Kaiser nun auch alles in Italien verlor, son- dern auch, weil dieses neue Königreich, weil es nur durch das adriatische Meer davon getrennt war, in den letzten Zeiten des elften Jahrhunderts eine gefährliche Nachbarschaft für das Kaiserthum bildete. Denn Ro- bert Guiscard hatte bei seinem großen Unternehmungs- geiste nicht weniger im Sinn, als von Italien aus in das griechische Kaiserthum zu dringen und dasselbe ganz zu erobern, wie er denn dasselbe auch angriff und mehrere Landstriche jenseit des Meeres eroberte. Die- ser neue Feind von Westen her mußte dem griechischen Kaiserhof um so drückender erscheinen, da sich der in- nerliche Zustand dieses Reichs während des elften Jahr- hunderts keinesweges verbessert hatte. Nachdem jener Basilius Ii-, der zu Anfang des Jahrhunderts mit dem russischen Wladimir zu thun gehabt, im Jahr 1025 ge- storben und sein Sohn, Constantin Ix., nocy einige Jahre eine unbedeutende Herrschaft geführt hatte, hinterließ dieser letztere keinen männlichen Erben, sondern drei Töchter, Eudoxia, Zo« und Theodora. Da von ihnen die erste eine Nonne wurde, so blieben die beiden letzte- ren die erste Hälfte des Jahrhunderts im Besitz des Kaiserthrones, welchen sie an die Männer brachten, mit denen sie sich vermählten, wie Romanus Argyrus, Mi- chael Ix. und V. und Michael Stratiotikus, und dabei blieb das Reich immer in innerem Zwiespalt und von außen durch mancherlei Feinde bedroht, bis im Jahr 1056 mit Theodora, nachdem ihr ihre Schwester Zoö vorausgegangen war, das macedonische Kaiserhaus aus- starb, welches im neunten Jahrhundert mit Basilius I. begonnen hatte. Da kam es denn nach einigem Kampfe dahin, daß man wieder einen großen Feldherrn, und zwar aus einer von den angesehenen Familien, die sich in den letzten Zeiten gebildet hatten, nämlich den Isaak Comnenus, auf den Thron erhob, im Jahrj>057, womit dort die Herrschaft eines neuen Kaisergeschlechts begann, der Comnenen. Zwar wählte sich nachher dieser erste

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 425

1834 - Berlin : Enslin
425 Wie schon ihre Feldherren, der Fürst Gallizin und der Graf Romanzow im südlichen Rußland und am schwar- zen Meere glückliche Siege erfochten, so überraschte sie die Welt mit einer neuen großen Unternehmung, denn sie ließ eine bedeutende Kriegsflotte unter den Gebrüdern Orlow von der Ostsee aus um ganz Europa herum und durch das mittelländische Meer in die griechischen Ge- wässer segeln, um die Türken auch von dieser Seite an- zuareifen, und die russischen Admiräle waren dort so glücklich, daß sie die türkische Kriegsflotte erst in einer Seeschlacht bei Skio schlugen und dann, als sie sich in die Bucht von Tschesme flüchtete, sie ganz verbrannten, * im Juli 1770. Dieses mehrseitige Kriegsglück, welches die Eifersucht der benachbarten Mächte Oestreich und Preußen erregte, blieb der Kaiserin dennoch in den näch- sten Jahren treu, worüber der türkische Sultan, Musta- pha Iii. starb, im Januar 1774, und sein Nachfolger, Abdul Hamid, schloß nun mit ihr den Frieden von Kud, schuk-Kainardschi, durch welchen Katharina ihr Reich mit mehreren Landstrichen am schwarzen Meere erweiterte und auch die freie Schifffahrt auf diesem Meere erhielt, im Juli 1774. — Aber während dieses Krieges blieben auch die russischen Kriegstruppen in'polen, und Katha- rina erreichte zugleich ihre Absichten in diesem Lande. Nämlich während der hier über die Religion entstande- nen Unruhen hielt es die Kaiserin Maria Theresia, zu- mal auf Zureden ihres klugen Ministers, des Fürsten Kaunitz, für ihre Pflicht, einige an Ungarn gränzende Landstriche von Polen, wozu das Ländchen Zips gehörte, und die einst ungarisch gewesen waren, jetzt wieder in Besitz'zu nehmen, um sie zugleich zu schützen. Dieses Verfahren der östreichischen Kaiserin brachte bei Katha- rina Ii. und bei Friedrich dem Großen derp Gedanken der ersten polnischen Theilung hervor. Da nämlich die inneren Unruhen Polens immer fortdauerten, und die russische Kaiserin wegen der Vergrößerung ihrer Macht die beiden Mächte Oestreich und Preußen zu beschwich- tigen hatte, so sagte sie zu dem Bruder Friedrichs des Großen, dem Prinzen Heinrich, welchen er an sie ge- sandt hatte, Polen sei ein Land, wo man sich nur zu bucken brauche, um etwas zu nehmen, und so soll, vor-

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 7

1834 - Berlin : Enslin
t Länder. § 7. Nach oßenfbiefen wird man sich leichter vor- stellen, wie der Europäische Welttheil in seine einzelnen Lander getheilt ist. Als in den alten Zeiten die Völker ihre Länder einnahmen, wodurch diese ihre Benennungen erhalten haben, so haben sie sich dabei nach der natür- lichen Eintheilung durch Gebirge und Flüsse wenigstens im Allgemeinen gerichtet, da ihnen Beides auch zum Schutze diente. Man kann also im Einzelnen sehen, wie die Völker in Uebereinstimmung mit der Natur oder nicht die Lander abgesondert haben. Südlich von den Pyrenäen hat die Natur die große Pyrenäen-Halbinsel gebildet, aus welcher die Völker zwei Länder gemacht haben, nämlich Spanien und Portugal, denn in beiden Ländern herrscht verschiedene Sprache. Italien aber, welches auch von der Natur zu einer Halbinsel abgeson- dert ist, hat nur ein Volk mit einer Landessprache, welche sich jedoch auch auf die benachbarten Inseln verbreitet. Wieder ist die Türkei als ein durch die Natur abgeson- dertes Land anzusehen, welches durch die Meere und durch den Donaustrom von den andern geschieden wird. Aber neben der Türkischen Sprache herrschen auch noch andere hier, wie die Neugriechische. Nördlich von den Alpen scheidet der Rhein mit seinem nördlichen Lauf zwei große Länder, Deutschland und Frankreich; sicherer schei- det sie die Sprache, denn Französisch wird geredet vom Rhein westwärts bis an die Pyrenäen und Deutsch vom Rhein ostwärts bis an die Weichsel. Zwischen diesen Ländern aber liegen zwei kleinere; südlich auf den Alpen die Schweiz, durch den Rhein von Deutschland geschie- den. Dieses Land ist getheilt zwischen Deutsche, Fran- zösische und Italienische. Sprache. Nördlich zwischen Deutschland und Frankreich liegen Pie Niederlande, vom Rhein durchschnitten und zwischen Deutsche und Fran- zösische Sprache getheilt. Auf der Insel Großbritannien liegen zwei Länder, England und Schottland, wovon je- des seine eigene Sprache hat,' so wie auch 'Irland. Drei Länder sind sodann im Norden gar deutlich gesondert: aus der skandinavischen Halbinsel scheidet das Kiölenge- birge Norwegen und Schweden, und Dänemark mit sei- nen Inseln ist ringsum durch Gewässer abgesondert.

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 13

1834 - Berlin : Enslin
13 Rußland i)at bei seiner ungeheuren Größe nur fünf und fünfzig Millionen. Städte. § 13. Wie aber die Lander bevölkert sind, so sind es am Meisten die Städte, und zu diesem ganzen Anblick der über den Welttheil hin verbreiteten Menschenmassen hat man sich auch das Gewühl in den großen Haupt- städten der Länder zu denken, welche als die menschen- reichsten und belebtesten Punkte hervortreten. Die Preußi- sche Hauptstadt Berlin gehört schon unter diese lebhaften Punkte, denn in ihr zählt man jetzt 250000 Ew. Jedoch ist sie noch nicht die größte Stadt, sondern wird schon in Deutschland von Wien übertroffen, welche volle 300000 Ew. zählt. Um nun aber sogleich auf das Höchste von städtischer Belebung zu kommen, so muß man sich in Eng- land London denken, in dessen Umfang noch etwas mehr Menschen zusammengedrängt sind, als in dem ganzen Kö- nigreich Dänemark leben, denn es sind ihrer 1,300000, so daß die Volkszahl von Wien oder Berlin nur einen Ueberschuß über diese Million bildet. Und in den beiden Nebenländern von England sind die Hauptstädte nicht viel geringer, als bei den Deutschen; nämlich Edinburg in Schottland hat 150000 Ew. und Dublin in Irland 250000 Ew. — Auf London folgt in der Bevölkerung Paris mit 830000 Ew., und davon weichen wieder die Hauptstädte der Pyrenäischen Halbinsel sehr ab, nämlich Madrid mit 13l)000 Ew. und Lissabon mit 250000 Ew. — Wieder ein ähnliches Verhältniß haben drei Städte in Italien; da ist Neapel die größte mit 350000 Ew., Mai- land hat 130000 Ew. und Venedig 200000 Ew. — Dann sind vier Städte des Ostens mit einander zu ver- gleichen: Warschau in Polen ist hier die volkreichste mit 130000 Ew. — Davon unterscheidet sich Pesth in Ungarn mit 60000 Ew. und Lemberg mit 40000 Ew.; nach Nor- den hin aber Königsberg mit 70000 Ew. — Zuletzt sind die Städte des Nordens zu vergleichen: da "ist Peters- burg hervorragend mit 400000 Ew., gegen welche wieder die anderen sehr abweichen, denn Stockholm hat nur 75000 Ew., Kopenhagen 100000 Ew. und Christiania 70000 Ew. — Endlich ist am äußersten Südosten noch \
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