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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 179

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Periode. Von 843 — 1066. 179 843 — 1056 Zweite Periode. Die Vorherrschaft des deutschen Reiches. 843 — 918 I. Das fränkische Königtum in seiner Auflösung. Angriffe der Normannen, der Slawen, der Magyaren. Ludwig der Deutsche. Karl m. Nochmalige Vereinigung des Frankenreiches. Losreißung Mederburgunds und Hochburgunds vom W estfrankenreiche. Arnulf. 891 Arnulfs Sieg über die Normannen bei Löwen a. d. Dyle. 911 Ludwig das Kind f. Erlöschen der Karolinger in Ostfranken (in Italien 875, in Westfranken 987). 911 — 918 Konrad I. von Franken. Zerfall Deutschlands in fünf Stammesherzogtümer: Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern, Lothringen. Seit dem Ende des 9. Jh. Gründung normannischer Herrschaften in Island, Nowgorod, der Normandie (von da aus 1066 Eroberung Englands durch Herzog Wilhelm) und Unteritalien (seit 1020). 919—1056 11. Gründung und Machthöhe des deutschen Königtums in seiner Verbindung mit der deutschen Kirche. 919—1024 Die sächsischen Könige und Kaiser. 919—936 Heinrich I., der Gründer des deutschen nationalen Staates. Er erlangt die Anerkennung der Herzöge. Burgenbau und Schaffung eines Reiterheeres in Sachsen. 928 Heinrich erobert die Hauptstadt der Heveller Bren- naburg, unterwirft die Dalemincier (Meißen). 929 Sein Sieg über die Slawen bei Lenzen. 12*

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 187

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. "Von 1273 — 1517. 187 1308—1313 Kaiser Heinrich "Vh. von Lützelburg. Br gewinnt als Hausmacht Böhmen und Mähren. Sein Zug nach Italien; er stirbt in Toskana. 1314 —1347) Kaiser Ludwig der Bayer. 1314—13301 König Friedrich der Schöne von Österreich. 1315 Sieg der Schweizer über Leopold von Österreich am Morgarten. Erneuerung des ewigen Bundes zu Brunnen. 1322 Sieg Ludwigs über Friedrich bei Mühldorf am Inn; Friedrich gefangen; dann Mitregent. 1323 Ludwig gibt Brandenburg seinem Sohne Ludwig; 1323 — 73 die Wittelsbacher in Brandenburg. 1338 Kurverein zu Bense. Vierter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1347—1437 Die Luxemburger. 1347 —1378 Kaiser Karl Iv., Heinrichs Vii. Enkel. Judenverfolgungen, Greißlerzüge, der Schwarze Tod. 1348 Gründung der ersten deutschen Universität zu Prag. Schlesien in die böhmische Krone einverleibt. 1356 Die Goldene Bulle (Reichstage zu Nürnberg und Metz). Entstehung der Landstände. Gründung des neuburgundischen Reiches. Siegreicher Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv. von Dänemark. Entstehung der Hansa im 13. Jh. aus kaufmännischen Vereinigungen und Städtebünden. Hauptort Lübeck. Machthöhe des Deutschordensstaates unter Winrich v. Kniprode. 1373 Vertrag Karls Iv. mit Otto von Brandenburg zu Fürstenwalde. Brandenburg an die Luxemburger (—1415). 1377 Der schwäbische Städtebund siegt bei Reut- lingen über Ulrich, den Sohn Eberhards von Württemberg. 1378 Ausbruch des großen Schismas.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 19

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden, 19 Der Krieg brach von neuem aus, als die Goten Badwila (Totila) zum Könige gewählt hatten. Gegen Belisar nicht unglücklich, vermochte dieser dessen Nachfolger Kars es trotz heldenmütigem Kampfe nicht zu widerstehen und fiel bei Taginä (Umbrien); den letzten Gotenkönig Teja traf am Lactarischen Berge bei Neapel dasselbe Los. Italien wurde 555 oströmische Provinz; der Statthalter — der erste war Narses — führte den Titel Exarch und residierte in Ravenna. b) Das Langobardenreich. Aber bald wurde das Land von § 13. einer neuen Katastrophe heimgesucht. Die Langobarden waren aus ihren ursprünglichen Sitzen an der Unterelbe allmählich südwärts gewandert und bis Pannonien gelangt. Von da brachen sie unter König Alboin 568 in Italien ein und eroberten in wenigen Jahren den größten Teil der Halbinsel; Hauptstadt wurde Pa via. Den Griechen blieb nur der Süden und einige Küstenstriche; aber auch unter diesen wurden die Gebiete von Venedig und des Bischofs von Rom tatsächlich bald unabhängig. Das langobardische Königtum wurde bald ohnmächtig, da es Wahlkönigtum blieb, während die Herzogtümer erblich und daher fast ganz selbständig wurden. In den Kämpfen der Langobardenkönige gegen die Bischöfe von Rom fanden diese Unterstützung bei den Franken (§ 27); das Ende der Entwickelung war die Eroberung des Langobardenreiches durch Karl d. Gr. (§ 28). c) Untergang des Westgotenreiches. Das Westgotenreich § 14. verlor 507 seinen gallischen Besitz an die Franken (§21) — Residenz wurde Toledo —, eroberte aber am Ende des 6. Jh. das Swebenreich im Nw. Im Innern war es stets schwach, da es Wahlreich blieb und sowohl am Adel wie an der katholischen Kirche, die aus Haß gegen die arianischen Könige in landesverräterischer Weise alle Gegner des Königtums unterstützte, Todfeinde hatte. Die allmächtige Priesterherrschaft wurde die Hauptursache des Unterganges des Reiches. Durch einen über Erwarten glücklichen Raubzug der Araber, die sich ganz Nordafrikas bemächtigt hatten, wurde sein Fall herbeigeführt: 711 verlor König Roderich in einer Schlacht nicht weit von Jerez de la Frontera gegen Tarik, den Unterfeldherrn Musas, des Statthalters von Afrika, Thron und Leben.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 68

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Dritte Periode. Von 1056—1273. tinopel ausgebrochen waren, einzugreifen, zogen sie dorthin, eroberten 1204 das griechische Reich und gründeten das lateinische Kaisertum. So erreichte der Kreuzzug gar nicht sein eigentliches Ziel. Seit dieser Zeit begann der gewaltige Machtaufschwung Venedigs. Die Yenetianer erschlossen zahlreiche neue Handelswege, was auch der Entwickelung der Wissenschaften, zumal der Erdkunde (Marco Polo um 1300), zugute kam; ihre Gründung Tana (j. Asow) wurde der Mittelpunkt des indisch - mittelmeerischen Handels. Wenn sie ihre Nebenbuhler, die Genuesen, nach langen Kämpfen überflügelten, so lag das an der Überlegenheit der venetianischen Verfassung, die eine festgeschlossene, alle inneren Kämpfe unmöglich machende Oligarchie war, und auch der venetianischen Industrie. Das lateinische Kaisertum hatte keine Lebenskraft. 1261 machte ihm der griechische Kaiser Michael Paläölogos ein Ende. 56. f) Der fünfte Kreuzzug 1228—29. Friedrich Ii. unternahm 1228, unterstützt von den Genuesen und Pisanern und dem Deutschen Orden, dessen Hochmeister Hermann von Salza sein vertrauter Freund war, einen Zug nach dem Morgenlande. Er benutzte geschickt Zerwürfnisse in Ägypten und erlangte 1229 durch Vertrag die Krone von Jerusalem.1 Die drei geistlichen Orden, denen von nun an die Verteidigung des Erworbenen oblag, erfüllten ihre Pflicht schlecht. Infolge ihrer Zwistigkeiten ging Jerusalem an die Ungläubigen bald wieder verloren. 57. g) Die letzten Kreuzzüge. Am längsten hielt sich die Begeisterung für die Kreuzzugsidee bei den Franzosen. Aber die Unternehmungen Ludwigs Ix. d. Hl. gegen Ägypten (1248—54) und dann gegen Tunis (1270) waren völlig ergebnislos. Seit dem Falle von Akkon 1291 gehörte ganz Palästina dem Sultan von Ägypten. Das Unternehmen, im Orient eine dauernde christliche Herrschaft zu gründen, mußte mißlingen wegen des Mangels an Umsicht, Zucht und einheitlicher Führung, wegen der Eifersucht und 1) Seitdem führen die römischen Kaiser und seit 1806 die Kaiser von Österreich den Titel eines Königs von Jerusalem. * , 9>C "/ '

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 73 wie das Rittertum selbst, während der nationale Geist in den Volksepen und der Lyrik zum Ausdruck kam. Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 1. Lothar und die Anfänge der Staufer. § Nach dem Tode Heinrichs Y. wären seine Kessen, die staufischen Brüder Friedrich von Schwaben und Konrad, die Nächsten zum Throne gewesen. Doch nicht einer von ihnen wurde gewählt, sondern auf Betreiben des Klerus der Herzog von Sachsen Lothar von Süpplingenburg; er regierte von 1125 — 37. Er ließ sich seine Wahl vom Papste bestätigen. Die Gegnerschaft der Staufer vermochte Lothar nach schweren Kämpfen erst gegen Ende seiner Regierung zu überwinden. Eine feste Stütze hatte er an dem Welfen Heinrich dem Stolzen, dem Herzog von Bayern, gefunden, dem er seine Tochter Gertrud vermählte und kurz vor seinem Tode das Herzogtum Sachsen übertrug. Im Osten erstarkte des Reiches Ansehen wie seit langem nicht. Von höchster Bedeutung war es, daß Lothar 1134 Albrecht dem Bären, Grafen von Ballenstädt (oder Anhalt oder Askanien, d. i. Aschersleben), für treu geleistete Dienste die sächsische Nordmark (die spätere Altmark, mit Stendal und Salzwedel) verlieh, der nach langer Unterbrechung die glanzvolle kolonisatorische Tätigkeit der Deutschen im Osten wieder aufnahm. Nachdem Lothar auf seinem ersten Romzuge den bedenklichen Schritt getan, vom Papst die Mathildischen Güter (§ 50) zu Lehen zu nehmen, trat er auf der zweiten Römerfahrt kraftvoll und glänzend auf. Nach seinem Tode vereitelte wieder kirchlicher Einfluß die Wahl des natürlichen Erben, Heinrichs des Stolzen; der Staufer Konrad Iii. wurde 1138 gewählt. Ein Zusammenstoß mit den Welfen war unvermeidlich. Nach wechselvollen Kämpfen — an die Schlacht bei Weinsberg (1140) knüpft sich die Sage von den treuen Weibern und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!“ (ital. Guelfi und Ghibellini) —, während deren Heinrich starb, kam (1142) ein Vergleich zustande, in dem der junge Heinrich der Löwe Sachsen zurückerhielt. Die Geringfügigkeit seiner Mittel, das Scheitern des zweiten Kreuzzuges, neue Wirren in

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Zweite Periode. Von 843 - 1056. c) Der Ludolfingische Aufstand und die Ungarnschlacht. Bald aber sah sich Otto einem Bunde gegenüber, der seine ganze Stellung zu vernichten drohte. An der Spitze des Aufstandes stand sein Sohn Ludolf, eifersüchtig auf den Einfluß, den Adelheid und Ottos Bruder Heinrich auf die deutsche Politik statt seiner gewonnen hatten. Gleichfalls aus persönlicher Verstimmung schloß sich ihm an Ottos Schwiegersohn Konrad von Lothringen. Mit dieser persönlichen Auflehnung verband sich der Sondergeist der Stämme. Nur mit größter Mühe wurde Otto der Empörung Herr, und eigentlich nur dadurch, daß, als die Ungarn wieder in Deutschland einfielen, die Nation zu der Überzeugung kam, daß ihr wirklichen Schutz nur das Königtum gewähren könne. Die Ungarn schlug Otto auf dem Lechfelde bei Augsburg entscheidend im Aug. 955. Durch seinen Sieg ermöglichte er die Neugründung der Ostmark. Seitdem hörten die Einfälle der Ungarn auf; bald wurden sie seßhaft und durch die Bemühungen der Bischöfe von Passau und Salzburg unter König Stephan d. Hl. (nach dem die ungarische Krone die „Stephanskrone“ heißt) dem Christentum gewonnen (um 1000). §39. d) Die Gründung des römischen Reiches deutscher Nation. Die Ereignisse hatten Otto über den schwachen Punkt seiner bisherigen Politik belehrt. Daß er nicht zum Ziele gelangt war, war kein Wunder. Die Naturalwirtschaft läßt eine feste Staatsordnung an sich nur für kleine Gebiete zu, es sei denn, daß auf erobertem Boden das Interesse der eigenen Sicherheit Volk und Herrscher zusammenzwingt. Zur Stützung der Reichseinheit bedurfte Otto einer Macht, die die zur Staatsbildung in großem Umfange nötigen Erfordernisse besaß. Das war allein die Kirche; denn sie hatte eine feste Organisation, eine durchgebildete Verwaltung und umfaßte das ganze Reich. Auf sie gründete er nun die Reichseinheit, stattete sie mit Besitz und wichtigen Rechten, wie dem Markt-, Zoll- und Münzrecht, aus, riß sie kraft der sittlichen Überlegenheit seiner Persönlichkeit aus dem Verfall und bewirkte, daß sie im Gegensatz zu den Bestrebungen des Laienadels sich der unteren Stände annehmen und die wirtschaftliche Entwickelung der Nation fördern konnte. Durchaus im Dienste des Staats stehend, nahmen

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Dritte Periode. Von 1056—1273. Hasse ihrer G-egner preisgebend, zerstören. Granz Oberitalien war unterworfen. Doch bald wurden neue Unternehmungen notwendig. Friedrich war überall siegreich, da vernichtete eine Seuche alle bisherigen Erfolge (1167). Nach seinem fluchtartigen Rückzüge flammte die Empörung allerorten wieder auf. Der große lombardische Städtebund wurde geschlossen, Mailand wiederhergestellt und die Bundesfestung Alessändria gebaut. 65. c) Friedrichs Niederlage gegen den Papst und die Lombarden und der Rückzug seiner Politik. Also trat Friedrich (1174) seine fünfte Romfahrt an, konnte jedoch Alessandria nicht brechen. Dem kaiserlichen Aufgebot, das nun nach Deutschland erging, entzog sich sein mächtigster Vasall Heinrich der Löwe1: das Slawentum zurückzudrängen und seine machtvolle Stellung in Norddeutschland aufrecht zu erhalten war ihm wichtiger. Er hatte den Abotritenfürsten Niklot und seine Söhne glücklich bekämpft, Mecklenburg germanisiert, Mklots Sohn Pribislaw, von dem das heute dort regierende Haus abstammt, unterworfen und mit der Germanisierung Pommerns begonnen; Lübeck, das Bardewik den Rang ablief, verdankt ihm seine Größe.2 So wurde Friedrich 1176 bei Legnano nw. von Mailand völlig geschlagen. Nun erkannte er die Unmöglichkeit seine Politik durchzuführen. Im Frieden von Venedig gab er 1177 den Anspruch über dem Papste zu stehen auf und erkannte Alexander Hi. an. Einem Waffenstillstände mit den lombardischen Städten folgte (1183) der endgültige Friede zu Konstanz, der ihnen freie Selbstverwaltung gegen die formelle Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit zusicherte. d) Friedrich auf der Höhe seiner Macht (1177—90). Dieser zeitgemäße Rückzug seiner Politik vor der nicht mehr zu bezwingenden päpstlichen Macht und dem freien Bürgergeist der italienischen Kommunen mit ihrer entwickelten Geldwirtschäft verschaffte dem Kaiser die Möglichkeit auf beschränkterem Raume 1) Ihre romantisch ausgeschmückte Zusammenkunft fand in Chiavenna oder Partenkirchen statt. 2) München verdankt Heinrich seine Gründung (an der Zollstätte an der Isar, wo die Salzstraße vom Salzkammergut nach Augsburg und Ulm den Fluß überschreitet).

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Dritte Periode. Von 1056 —1273. Italien, vermochte aber nichts weiter als die Kaiserkrönung zu erlangen. Aus der wachsenden Not rettete ihn ein glücklicher Zufall, die Gefangennahme Richards von England (§ 54); Heinrich entließ ihn erst, nachdem er ein hohes Lösegeld versprochen und ihm den Lehnseid geschworen hatte. Nun bequemte sich Heinrich der ijöwe zur Versöhnung mit dem Kaiser; er starb (1l95) zu Braunschweig. In Deutschland also Herr geworden, ging Heinrich wieder nach Italien und unterwarf sich das sizilische Reich. Damit war die Stellung des staufischen Königtums völlig verändert: einmal war der Schwerpunkt der staufischen Macht nach Süden gerückt; sodann umklammerte diese jetzt das Papsttum von beiden Seiten; brach mit ihm ein neuer Streit aus — und das war zu erwarten —, so war’s nun ein Kampf auf Tod und Leben. Da faßte Heinrich, stolz, herrisch, hart, ja grausam, den Plan einer Weltherrschaft: wie England, wollte er auch Frankreich, H-vv-l Spanien, ja das oströmische Reich von sich abhängig machen und den Orient niederwerfen. Ferner wollte er das Reich zum Erbreich machen. Dieser Plan aber scheiterte an dem Widerspruch der deutschen Fürsten; sie gestanden dem Kaiser nur die Nachfolge seines jungen Sohnes Friedrich zu. Da starb Heinrich plötzlich 1197: es war ein furchtbares Ereignis, welches zugleich das Papsttum aus der größten Gefahr befreite, in der es je ge-schwfiht-kafrte. Diese Gefahr war jetzt beseitigt: denn Friedrich war ein dreijähriges Kind, von dessen Nachfolge auch die staufische Partei absehen mußte, und die Opposition der Fürsten, vor allem der Welfen, trat mit aller Macht wieder hervor. Unter solchen Umständen wurde 1198 Innocenz Tit. Papst (§ 60). ^ § 68. 4. Der Bürgerkrieg von 1198—1215. So kam es 1198 zu einer Doppelwahl. Die staufische Partei wählte Heinrichs Vi. Bruder Philipp von Schwaben, die welfische Heinrichs des Löwen Sohn Otto Iv. In dem nun entstehenden ; Bürgerkriege1, während dessen beide Könige, um Anhänger zu gewinnen, das Reichsgut verschwenderisch vergaben, wurde 1) Vgl. dazu die Lieder Walthers von der Vogel weide.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 80

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. stitutio Monarchiae Siculae beruhte auf dem Grundsatz der Gleichheit aller vor dem Gesetz, begründete ein starkes Königtum, einen aufgeklärten Absolutismus, und stellte Friedrich die reichen Finanzen des Landes zur Verfügung. 70. b) Deutschland bis 1236. Seit 1220 war Deutschland, wo des Kaisers junger Sohn Heinrich des Vaters Stellvertreter war, sich selber überlassen. Früher (1214) hatte Friedrich die überelbi-schen Lande an Waldemar H. von Dänemark abtreten müssen; diese wurden 1227 durch die Schlacht bei Bornhöved im östl. Holstein, wo der Freiheitsgeist der norddeutschen Fürsten, Städter und Bauern den Sieg davontrug, zurückgewonnen. Seit 1230 wurde das Reich von Fehden und Wirren heimgesucht; Ketzerverfolgungen fanden statt, der Ketzerrichter Konrad von Marburg ward erschlagen; die Selbständigkeit der Stedinger Bauern (an der unteren Hunte) wurde von ihren fürstlichen Nachbarn vernichtet. Alsdann empörte sich der junge König Heinrich. Da . aber der Kaiser die Macht der Fürsten in ihren Gebieten (Territorien) außerordentlich gesteigert hatte, so fand er wenig Anhang und wurde, als Friedrich 1235 in Deutschland erschien, gefangen nach Italien geführt, wo er gestorben ist. Auf dem Reichstage zu Mainz verkündete der Kaiser einen Landfrieden , zum ersten Male auch in deutscher Sprache, erhob Braunschweig-Lüneburg zum Herzogtum unter Heinrichs des Löwen Enkel Otto und ging, nachdem sein Sohn Konrad zum König gewählt war, nach Italien zurück. 71. c) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und Gregor Ix. Hier hatten schon früher Konflikte mit den Lombarden, die nach völliger Selbständigkeit strebten und den lombardischen Städte -bund erneuert hatten, stattgefunden. Dazu herrschten in Oberitalien Streitigkeiten unter den Städten selber. In dem nun beginnenden Kampfe begegnen wieder die Parteinamen Guelfen und Ghibellinen. Ursprünglich den dynastischen Gegensatz der beiden Fürstenhäuser der Welfen und Staufer bezeichnend, erhielten diese Namen, als der Kampf des staufischen Kaisertums mit der Kirche begann, die Bedeutung von päpstlich und kaiserlich gesinnt, und da in diesem Kampfe das Papsttum mit den lombardischen Städten verbunden auftrat, bedeutete zu-

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 123

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis der Reformation. 123 »Ständen, besonders den Fürsten, machte eine Reform der Re ichs Verfassung immer unabweisbarer. Allein eine wirklich lebensfähige Reichsreform wurde unmöglich sowohl wegen der selbstsüchtigen Interessenpolitik der Stände als auch wegen der auswärtigen Politik des Kaisers, deren Unterstützung ihm zu versagen die Stände das Recht hatten. a) Die Reichsreform. Ein Sanguiniker von bezaubernder Persönlichkeit, leicht entzündet für einen großen Gedanken, begeistert für Wissenschaft und Kunst, ausgestattet mit vielseitigen Kenntnissen, ein Held im Turnier und auf der Jagd („der letzte Ritter“), aber unklar in seinen Zielen und unbeständig in seinem Wollen, ging Maximilian an das Werk der Reichsreform zunächst mit Eifer. Auf dem Reichstage zu Worms wurde 1495 ein allgemeiner Landfriede geboten und der Friedbrecher in die Reichsacht erklärt; sie sollte verhängt werden von dem neuen obersten Gerichtshof, dem Reichskammergericht1, dessen Vorsitzenden der Kaiser, dessen 16 Beisitzer die Stände ernannten, und zwar zur Hälfte Rechtsgelehrte, zur Hälfte rittermäßige Leute. Ferner wurde die Erhebung einer allgemeinen Reichssteuer, des „gemeinen Pfennigs“, beschlossen. Aber diese Maßregel war nicht durchzuführen; mit der Schweiz kam es sogar zu einem Kriege, der im Baseler Frieden (1499) damit endete, daß der Verband der Eidgenossenschaft mit dem Reiche tatsächlich gelöst wurde. Die (1512 beschlossene) Einteilung des Reiches in 10 Kreise (den österreichischen, bayrischen, schwäbischen, fränkischen, kur- oder niederrheinischen, oberrheinischen, burgundi-schen, niederrheinisch - westfälischen, niedersächsischen und obersächsischen) zur Handhabung des Landfriedens blieb vorläufig auf dem Papiere stehen. Das einzige Ergebnis der Reichsreform war das Reichskammergericht; die politischen Verhältnisse Deutschlands blieben in tiefer Gärung. b) Maximilians auswärtige Politik trug zum Teil daran die Schuld. Karl Vhi. von Frankreich unternahm (1494) einen Angriff auf Italien, zunächst auf Neapel, wo eine aragonesische 1) Sitz des Reichskammergerichts war anfangs Frankfurt, später Speier endlich Wetzlar. '
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