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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 146

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
146 besetzt und auch das Heer britischem Einfluß unterstellt. Seitdem ist ein bedeutender Aufschwung eingetreten, auch der Sudan wird dem Handel allmählich zurückgewonnen und eine Verbindung mit dem tropischen und s. Afrika angestrebt unter der Devise: „Vom Kap zum Nil." Die Eisenbahnen haben 1904 eine Länge von 5204 km, die Telegraphenlinien eine solche von 1083 km. Der 8find bau erstreckt sich auf das Nildelta und Niltal, wo Getreide, Reis, Mais und alle Zerealien herrlich gedeihen. Der Bau von Baumwolle und Zuckerrohr, vortrefflich betrieben, bringt beträchtliche Mengen zur Ausfuhr. Andere Artikel sind Gummi, Opium, Datteln, Hanf, Flachs, Elfenbein, Schildpatt, Perlmutter, Straußenfedern. Die Industrie beschränkt sich aus Baumwoll-, 2ßoll= und Seidenweberei, Färberei, Glas-, Leder-, Metallwarenfabrikation und Salmiakbereitung. Vou Bedeutung ist nur die iu lebhaftem Aufschwünge begriffene Zucker-, Baum- woll- und Papierindustrie. Der Ausfuhrwert betrug 1905: 448, der Einfuhrwert: 423- Mill. M. ohne Edelmetalle. Der heutige türkische Vasallenstaat Ägypten, der unter einem Statthalter oder Khedive, tatsächlich jedoch unter englischein Einfluß steht, umfaßt das eigentliche Ägypten, die im Agäischen Meere gelegene Insel Thasos und das Ägyptisch- englische Dominium oder den sogen. „Agyptischen Sudüu"; auch die Libysche Wüste gilt als englisches Einflußgebiet. In diesem erweiterten Sinne handelt es sich um ein Gebiet von über 3 Mill. qkm. mit über 14 Mill. Bewohnern (13833185 nach der Zählung von 1897). Im Jahre 1894 gab es 82 °/» Fellachen (eigentlich „Pflüger" — ägyptische Landleute), 6 ° "/-> Kopten, 3,1°/° Beduine» (Araber), 2 s0/» Nubier, 1« "» Neger, L0/« Türken und Tscherkessen, 1., °/0 Europäer und 1« °/o Andere. Das hier allein in Betracht kommende eigentliche Ägypten mit 994 275 qkm und (1897) 9 821045 Bew. umfaßt: ;i) Ober- ägypten mit Dongola (56526 Einw.), und Suakin (15713 E.), die anch wohl bereits znin Sud-in gerechnet werden, zusammen 822 082 qkm mit über 4 Mill. E. (1897: 4130 435). b) Unter- ägypten mit der Oase Siwah (5299 E.) und der eigentlich dem Asiatischen Kontinent zugehörigen Halbinsel Sinai (59000 qkm und 9300 E.), zusammen 172 193 qkm und 5,7 Mill. E. (1l97: 5 690610). In der Hauptsache handelt es sich jedoch bei Ober- ägypten, das bei Wadi Halsa am zweiten Niltatarikt beginnt, um das nur 15 km breite Niltal als Kulturstreifen, bei Unter- ägypten nm das ebene, von: Nil erst angeschwemmte Delta- gebiet. Ober-Ägypten. Assuün (13), das alte Syene, Esneh (14), Ken eh (24), Assint (42), sämtlich im Niltal gelegen. In der Nähe von Assukn befinden sich großartige ägyptische Altertümer,

2. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 148

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
148 Küste selbst inne, um Afrikas Erzeugnisse und friiher vor allem auch dessen Bewohner als Sklaven fortzuführen. Seit einem Menschenalter haben sich hier sehr bedeutende Veränderungen vollzogen, seitdem Frankreich, ausgehend von einigen schon älteren Besitzungen, einen bedeutenden Kolonialbesitz zu begründen begann, seitdem sodann Belgien und das Deutsche Reich in die Reihe der Kolonial- mächte eintraten und hierdurch eine Aufteilung weiter Ge- biete in europäische „Interessensphären" eingeleitet wurde. Diese neue Stufe der Erschließung Jnnerafrikas ist noch nicht völlig zum Abschluß gelangt, wenn auch die Grundlagen eine gegenseitige Abgrenzung bereits erkennen lassen. Wir betrachten zunächst die Länder des w. Ran- des, sowie das Sudän gebiet nebst Abessinien und schließen hieran die tropischen Teile des schmäleren Südafrika an. 1. Senegambien. Senegambien, int W. Afrikas, im Gebiete des Senegal, Gambia und Rio Grande, erstreckt sich von der sandigen Flach- käste des Atlantischen Ozeans bis zur Sahara. Unter den Stämmen, >velche dieses Gebiet bewohnen, sind die Mand i n g o-Neg er, am Gambia und Falehme, die Djoloffen zwischen dein Senegal und Gambia, und die zu deu Berberstämmen gehörigen Fnlbe oder Fellata, am Meere und am oberen Gebiete des Senegal, die zählreichsten. Die mohammedanischen Fellata sind besonders geschickt in der Zeugweberei, iu der Lederbereitung, in der Verfertigung von Metall- und Holzarbeiten und in der Flechterei von Faserstoffen. Die gleichfalls betriebsamen Mandingo treiben Karawanenver- kehr nach den Küsten und nach Jnner-Afrika. Der Großhandel, welcher Gummi, Erdnüsse, Palmöl, Pakmkerue, Pfeffer, Kaffee, Kakao, Goldstanb, Elfenbein, Wachs, Straußenfedern und Flechtwerk von Palmfasern zur Ausfuhr bringt, befindet sich in den Händen der Europäer. a) französischer Anteil. Die Kolonie Senegal ist mit den Territorien von Senegambien und am Niger, mit Franzöfisch-Guiuea sowie der französischen Elfenbeinküste und Dahome einem Generalgouverueur unterstellt, dessen Bereich also weit über Senegambien hinausgreift. 1. Die Kolonie Senegal ist größer als Württemberg,

3. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 151

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 151 3. Der Innere Sudan. Sudan nennt man die große, im des nordafrikanischen Wüstengebietes zwischen Senegambien und den Nillandschaften, im 20. bis zum 5° n. Br., im O. bis zum 9° n. Br. sich ausdehnende Landmasse, deren w. Teil (Hochsndan) von dem Fetischdienst er- gebenen Negervölkern bewohnt, und wie der mittlere und ö. Teil (Flachfudän) von den hellfarbigen mohammedanischen Fellatas beherrscht wird. Im W, breitet sich der englische und französische Einfluß immer weiter aus. Der in vielen Gegenden, namentlich im Gebiete des u. ge- legeneu Tfadfees. mit Sorgfalt bebaute Boden liefert Reis, Mais, Hirse, Baumwolle, Hanf und Indigo; die Viehzucht: Pferde, Rinder und Kamele. Gold, Kupfer und Eisen werden im Mandara-Gebirge gewonnen. Auch hier bilden die Fellata den intelligenten und betriebsamen Teil der Bevölkerung; doch wird von ihren Fürsten noch Sklavenhandel getrieben. Außer Salz, an dein das Land strichweise Mangel leidet, werden europäische Er- zeugnisse, Stahlwaren, Waffen, Schießpnlver, Spirituosen und Glaswaren, namentlich gegen Elfenbein, Straußenfedern, Datteln, Palmöl, Gummi, Goldstaub, Häute u.a. eingetauscht. 1. Segu, mit der gleichn. Hauptstadt, an beiden Seiten des oberen Nigerstromes. Erst in den fünfziger Jahren entstanden, früher itn Besitze der Barnbarre-Neger, steht es jetzt gleich Futa Djallon und Futa Toro in Senegambien völlig unter fran- zösifchem Einflüsse. 2. Mässina, seit 1893 unter französischer Schutzherrschaft, früher das mächtigste aller Fellatareiche, nö. von Segn mit dem Hauptorte Bandjagara. Früher gehörte zum Reiche Massina die wichtige Handelsstadt Timbuktu, unweit des Nigerstromes, ein Hauptkuoteupuukt des nordafrikanischen Karawanenverkehrs, durch welchen die Produkte Jnner-Afrikas gegen die Handelsartikel der Küstenländer zum Austausch kamen. In der Hafenstadt Kabara am Niger findet die Löschung der für Timbuktu be- stimmten Güter statt. Im Januar 1894 wurde das früher ganz unzugängliche Timbuktu von den Franzofen erobert. 3. Gando, Fellatareich, sö. vom vorigen, mit der gleichn. Hauptstadt und Residenz. Die Einwohner treiben Ackerbau, Weberei, Färberei, Waffen-Verfertigung und Handel. 4. 06foto, das älteste der Fellatareiche, mit der gleichn. Stadt am Bngga, Weberei, Färberei, Lederbereituug und ansehn- licher Karawanenverkehr. Kano, blühende Handelsstadt in der fruchtbaren Ebene des ehemaligen Hauffa-Reiches, Reis und Jndigobau, Weberei, Leder- und Eifenwaren-Jndustrie; ausge- breiteter Handel und Karawaueuverkehr nach allen Teilen Afrikas. 5. Bornü, im Nw., zwischen Svkoto und dem Tsadsee (240 m it. d. Meer) mit der Hauptstadt Kuka (50), w. vom Tsadsee

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 153

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
153 — namens Kasa, der Regierung und ließ sich als Negus T h e o = front3 Ii. krönen. Zu Anfang bestrebte er sich, das Land nach europäischer Weise zu zivilisieren; bald aber neigte er sich der Barbarei zu, und gab durch die Gefangennahme britischer Unter- tanen und Missionare (1868) Veranlassung zu einem Feldzuge der Engländer gegen Abessinien, in welchem er sich bei der Erstürmung der Festung Magdala das Leben nahm. Die semitischen Bewohner, meist Ackerbaner und Viehzüchter, sind dem Namen nach seit dem 4. Jahrh. bereits koptische Christen; neben ihnen gibt es noch mohammedanische Inden «die sogen. Falascha, 02 Mill/», im S> wohnen die Galla und Danakil. Zur Ausfuhr gelangen: Kaffee, Gummi, Myrrhe, Knsso- blüten (das Hauptmittel gegeu deu iu H. sehr verbreiteten Band- wurm), Wachs. Honig; ferner Häute, Felle, Hörner, Elfenbein und etwas Gold. Der Wert der Ausfuhr betrug 1900: 9s Mill. M-, derjenige der Einfuhr 13° Mill. M. Die Residenz der Negns ist gegenwärtig Addis Abb aba (50), die frühere Hauptstadt war Gondar (5); im N. liegt Äff um (5) mit interessanten alten Bauten; im So. Haras (35). Bei Adna (3) besiegte der Negus die gegen Habesch vordringenden Italiener, die ans die heiße Niederung beschränkt wurden. b. Die Erythräische Kolonie (Eritraea) des Königreichs Italien nmsaßt 110000 qkra mit 1j3 Mill. Bew.; Hauptort ist Massau a (8), der natürliche Einfuhrhafen für Habesch am Roten Meer. c. D^s tropische Südafrika. Von dem südafrikanischen Dreieck, das s. einer von den Nigermündungen zum Kap Guardafui gezogenen Grundlinie sich gegen den Südpol der Erde zu sich ausdehnt, trägt der weitaus größte'teil tropischen Charakter. Wir be- ginnen unsere Wanderung durch diesen tropischen Hauptteil im Anschluß an das Alpenland von Habesch und sein ö. Vorland mit dem „Osthorn des Kontinents", setzen dieselbe sodann gegen S. sort und kehren vom s. Wendekreis schließ- lich wieder gegen N. zum innersten Winkel des Guinea- bnsens zurück. 1. Die Somaliländer. Die Somaliländer, am „Osthorn Afrikas", heiß und ungesund, mit Korallenriffen an den Küsten, bewohnt von Somalis, Misch- lingen von Arabern und Negern, stehen an der N.-Küste nnter

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 156

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
156 — g ani (4 t, 6 ii n n b a ni ('2), Lindi und Mikindani. Die beiden wichtigsten Stationen im Innern sind das Fort Mpapwa und der belebte Handelsort T a b o ra an der Gabelung der Karawanen- straße nach dein Viktoria-nnd nach dem Tanganjikasee. Die Ans- fuhr betrug 1904: 7,6, die Einfuhr 12,9 Mill. M. Ausgeführt werden: Elfenbein, Häute, Kautschuk, Kopal, Sesam, Mais^ Reis, Tabak, Kopra und Farbstoffe. Der Ban von Eisenbahnen hat erst begonnen. Zahlreiche breite Straßen treten an Stelle der schmalen Negerpfade. S. Portugiesisch-Ostafrika. Tie Provinz Mocambique (mosarnbike) mit Delgado, S amb efi a, I n h a mb a n e, Gasa und Lourenyo, zusammen 761 Ivo qkm mit 23 Mill. Bew., vorwiegend Kaffernstämmeu, stellt den Rest der früher iveit ausgedehnteren portugiesischen Besitzungen dar, die jetzt vom Kap Delgado bis zur Delagoabai reicheu, eiueu im ganzen nur schmaleu Saum umfassen und nur am Sambesi aufwärts tiefer in den Erdteil hinein sich ausdehnen. Ausfuhr- gegenstände sind: Erdnüsse, Kautschuk, Orseille, Sesam, Kopra, Wachs, Kopal u. s. w. Hauptorte: Moyamb igue (6), auf einer Insel, Sitz der Regierung, mit Hafen; Quilimaue (7), Beira (4); Sofala (2), früher wegen großer Gold-und Elfenbeinausfuhr von Bedeutung? weiter nach S. In Hamb an e (3); an der Delagoa- bai Lour en?o-Marqnes (6), am Sambesi Tete, ehemals Mittelpunkt des portugiesischen Sklavenhandels. 6. Portugiesisch-Westafrika (Angola). Zur westafrikanischen Kolonie Angola gehören die Küsten- gebiete Kabin da n. der Kongomündung, ßoanda, Bengu 6 la, M o ff ;i m e d es und die Binnendistrikte Kongo, Luuda und Huilla, zusammen 1279200 qkm mit 3% Mill. Bew., Negern, Mulatten und Portugiesen. In diesem weiten Räume hört uach dem Innern zu der portugiesische Einfluß rasch auf. Die Ausfuhr besteht namentlich in Kaffee, Kopal, Zucker. Baumwolle, Wachs, Pflanzenöl, Elfenbein u. s. w. Den Mangel schiffbarer Ströme sucht man in jüngster Zeit durch Eisen- bahnen teilweise zu ersetzen. Wichtigere Orte und Hafenplätze sind: Säo Paulo de Loa u da (16)*), Hauptstadt, Sitz des Gouverneurs; Mossamedes (5), San Felipe de Beugusla (3), Arn bris, im N. Kabin da. 7. Der Kongostaat hat nur geringen Anteil an der W.-Küste von Afrika, dehnt sich aber im Innern von Südafrika weit aus und weist 2382809 qkm mit "l Wurde früher mit 50000 Einw. angegeben

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 157

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
157 19 Mill. Bantunegern auf, die nur vou wenigen Tausend (1903: 2483) Europäern beherrscht werden; er reicht binnen- wärts bis zur Wasserscheide des Kongo und Nil und bis zum Tanganjika-See. Derselbe ist das Werk des Königs Leopold Ii. von Belgien und mit dem Mutterlaude iu Form einer Personal- union verbunden; er wurde im Berliner Kongreß (1885) für alle Zeiten als neutral erklärt, es steht die volle Freiheit des Handels und der Schiffahrt (den Sklavenhandel ausgenommen) allen Na- tivnen zu. Derselbe hat bereits eine erfreuliche Entwicklung erlangt. Handelsgegenstünde der Ausfuhr bilden: Elfenbein, Palmöl, Palmkerne, Kautschuk, Kopal, Kaffee, Erdnüsse. Der Wert der Ausfuhr belief sich 1905 auf 331 Mill. M., derjenige der Ein- fuhr auf 21- Mill. M. Es laufen gegenwärtig 41 Dampfer aus dem Kongo außer den zahlreichen Segel- und Ruderbooten. Uber 500 europäische Offiziere befehligeu die Schutztruppe (1903: 13 650 Manni. Das große Gebiet ist in 11 Provinzen geteilt: B a n a n a , Boma, Matadi, Fall, Stanley Pool, L n a - laba, Kassai, Äquator, Iibanji, Leopold Ii See, Bauga- la, dazu kommen die Ostprovinz, Aruwimi, Helle und Knaugo. Sitz der Regierung ist Sorna; Leopold ville (6) und Vivi (4) sind bereits kleine Städte. Die Kongobahn ist 478 km lang. 8. Französisch-Kongo oder Gabun. Das französische Verwaltnngsgebiet ,Kongo', 1 762000 qkrn mit 81/2 Mill. Bew., hat sich von bescheidenen Anfängen am Ogowe im Wettkampf mit den Stationen Stanleys, der im Auftrag des Königs Leopold am Kongo arbeitete, besonders durch S. de Brazzas Verdieilst weit binnenwärts ausgedehnt; die Grenze gegen den Kongostaat läuft zunächst am Kongo, dann am Ubangi aufwärts bis zur Wasserscheide des Kongo und Nil. Auch hier wurden zahl- reiche Stationen angelegt, Palmöl, Kautschuk, Rot-, Ebenholz und Elfenbein ausgeführt. Der Ausfuhrwert erreichte 1904: 9s, der Einfuhrwert 7* Mill. M. und die französische Interessensphäre wurde namentlich nach N. gegen den Tsadsee hin ausgedehnt. Sitz der Verwaltung ist L i b r e v i l l e (3), zugleich der wichtigste Ausfuhrplatz an: Gabun, andere Stationen von Be- dentnng sind z. B. Brazzaville, Loango, Franceville n. a. m. 9. Spanisch-Guinea. Das spanische Schutzgebiet an der Coriscotmi wird mit den Inseln im Guineagolf verwaltet und ist nur von geringer Be- dentnng. 10. Das deutsche Schutzgebiet Kamerun. Kamerun, 495 000 qkrn mit 8^/2 Mill. E., reicht im W. vom Kamposlnß bis zum Rio del Reh, also vom innersten Saum

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 161

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
161 3 Das Betschuana-Protektorat im N. des Cnuije. Das Land ist größtenteils Steppe (Kalahari», die sich nach der Regenzeit in üppiges Grün kleidet und sich zu Weideplätzen eignet, sonst aber wasserlos und vertrocknet daliegt. Die Bewohner «Buschmänner) sind ein armseliges Jägervolk. Hauptplatz ist Palachwe (2-5). 4. Natal (Weihnachtshasen, so genannt durch den Entdecker Vaseo degama) mit demsnlnland ist sehr fruchtbares Land, namentlich für Baumwollplantagen sehr geeignet, sür Zuckerrohr infolge reichlicher Niederschläge. Der Wert der Einfuhr betrug 1904/05: 214 Mill. M., derjenige der Ausfuhr 27° Will. M. Durban (2)'Urban) oder Port Natal (79), mit Zucker- fabriken und Arrowrootmühlen und Ausfuhr von Mais, Zucker, Kaffee, Wolle, ist durch eine Bahn mit der Hauptstadt Pieter- niaritzburg (35) verbunden. 5. In der Transvaalkolonie ist Pretoria <37) die Haupt- stadt, viel bedeutender ist jedoch Johannesburg (1904: 186). 6. In der Oranjefiußkolonie, meist Weideland, vor dem Kriege mit blühender Viehzucht, ist Bloemsoutain (1904: 34) der Sitz der englischen Verwaltung. 7. Im N. des Limpopo breitete sich zunächst bis zum Sambesi im Laude der Mat adele und Masch ona die britische Herr- schast durch die Bemühungen von Cecil Rhodes rasch aus und erstreckt sich unter dem Gesamtnamen Rhodesia bereits weit über den Sambesi (hier als N o r d s a m b e s i a); dieses Land soll durch die ganz Afrika von S. nach N. durchziehende „transafrikanische Bahnlinie", die das Kapland mit Ägypten zu verbinden strebt, dem Handel erschlossen werden. Sitz der britischen Verwaltung ist hier S a lis b ur y. 8. Britischzentralafrika oder das Zentralafrikanische Protektorat bildet im O von Sambesia bis zum Nyassa- und Schirwasee und im Gebiet des Schireslusses ein weiteres Glied in der Kette der ehrgeizigen englischen Kolonialbestrebungen. Haupt- ort ist hier B l a n t y r e (6). 2. Deutsch-Südwestafrika. Zwischen dem Kapland und dem portugiesischen W.-Asrika reicht Deutsch-Südwestafrika von 28v bis zum 17° s. Br., überschreitet also gleichfalls bereits bedeuteud den f. Wendekreis gegen den Knnene zu. Fast unter dem letzteren selbst liegt die englische Walsischbai. 'Längs der N.-Grenze zieht sich ein schmaler Streifen bis zum Sambesi oberhalb der Viktoriafälle, im übrigen verläuft in der N.-Hälfte des Schutzgebietes die O.-Grenze mit dem 21", in der S.-Hälfte mit dem 20" ö. L. v. Gr. bis zum Oranjefluß. Dieses vom Atlantischen Ozean im W bis zur Kala- haristeppe im O. sich ausdehnende, nach S. keilförmig verschmälerte Regel, Geographie. 11

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 150

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 150 den festen Plätzen Groß-Friedrichs bürg, Dorothea, Bran- denburg n. a., die von Friedrich Wilhelm I. den Holländern (1720) überlassen wurden, bestehend, mit dem Regierungssitz Accra (15), Cape Coast Castle (29), gleich Elm in a (4), stark befestigt, Ehi (18), Dsoji (16). Ausgeführt wird: Waschgold, Palmöl, Kopal und Elfenbein. Hierzu gehört das frühere Negerreich Afchanti, das sich gleich Dähome einen traurigen Ruf durch Menschenschlächtereien erworben hatte. Hauptort Knmassi. 5. Mit der kleinsten und friedlichsten deutschen Kolonie in Afrika, mit Togoland, beginnt die Sklavenküste. Mit dem Gebiete von Porto Segnro und Klein Popo umfaßt dieselbe 87 200 qkm und weist l1/« Mill. Bew. auf, Sudauueger des Ehwe- stammes. Die Küste erstreckt sich von Klein Popo bis Lome (löm«z) nur 50 km weit, das Hinterland breitet sich aber auf das Dreifache aus bis zum Voltafluß. Die sandige Küsteuniederuug hat eine heftige Braudung, dann folgen Lagunen, darunter der Togosee, die Grenze gegen Dahomeh bildet der Monofluß. Gegen N. steigt das Land allmählich an, dann folgt ein Gebirgs- gürtel und jenseits desselben eine zum Volta abwässernde Hoch- s l ä ch e. Zum Volta führt leider auch der beste Handelsweg iu das englische Nachbargebiet. Regierungssitz ist Lome (4); Klein-Popo (5), mit regem Handelsverkehr, Porto Segnro, Vagi da (Strand). Die Ausfuhr im Wert vou 3« Mill. M. beschränkt sich auf Palmöl und Palmkerne, Kopra, Gummi, Kopal, Kolanüsse. Elfen- dein. Die Einfuhr von 6« Mill. M. besteht in Waren durchweg deutschen Ursprungs. 6. Die englische Kolonie Lagos und das große gleichfalls britische Gebiet Nigeria schließt die Küste von Oberguinea ab und dehnt sich weit landeinwärts bis zum Beuus (binneh) und nach Adamaua. Erstere, 69000 qkm mit 1z Mill. Bew., wurde schon 1861 angelegt. Nigeria zerfällt in Nord Nigeria (129 000 qkm) und Südnig eria (816 000 qkm), zusammen 866 000 qkm mit 22 Mill. Bew. Nach und nach sind die früher unabhängigen Negerreiche Sokoto, Teile von Gando und Adam au a sowie Bornu der britischen Interessensphäre einge- fügt worden, früher bereits die dicht bewohnten Negerreiche Jornba, Nnpe, Abbeokuta und Ben in. Regierungssitz ist Lagos (mit dem Vorort Ebuta Metta 42), der wichtigste Handels- platz. In Nigeria liegen z. B. Old Calabar, Akassa, Bonny. Die Ausfuhr (namentlich Palmöl und Palmkerne» betrug 1904 in Lagos 21?, in Nigeria 38, Mill. M; die Einfuhr 17? und 34» Mill. M. Nigeria greift somit bereits tief in den inneren Sud-in über.

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 158

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 158 des Guineabusens, breitet sich aber biunentvärts bis zum Tsadsee und bis an das linke Ufer des Schari aus, sowie bis zum östlichsten Benusgebiet. Ein Teil des ns. Küstensaumes und die Nw.-Ecke weisen Tiefland auf; hier erhebt sich das Kamerungebirge bis zu 4100 m, ein gewaltiger Vulkan. In das Kamerunbecken münden fünf Flüsse, deren Sackstoffe das Land um dasselbe aufgebaut haben, der eigentliche Kamerunfluß ist der Wuri; auch der Sanaga oder Ubam entsendet eine Nebenmündung in das Kamerunbecken. Dasselbe wurde vou den portugiesischen Entdeckern als Fluß angesehen und Rio dos camaraos (kamarüngschl d. h. Fluß der Krabben oder Krabbenfluß genannt. Aus dieser Bezeich- uung rührt der Name der Kolonie her. Das übrige Land ist der nw. Vorsprung des südafrikani- fchen Hochlandes; der N. gehört zu Adamaua, welches nach Nordnigeria hinüberzieht. Dem üppigen Waldwuchs folgt im Inneren die offene und wildreiche Baumsavanne. Bantuneger, unter ihnen die kaufmännisch sehr beanlagten Dualas, lnldeu die Hauptmasse der Bewohuer, von Adamaua aus drangen mo- hammedanische Sudäuueger und Fulde in das Schutzgebiet ein. Bis 1884 bestanden nur einige deutsche Faktoreien, besonders an der Wurimündung am Kamerunbecken, die mit den Duala in Handelsverkehr standen, als G. Nachtigal für Deutschland anch dieses Gebiet gewann, aber bald darauf dem Malariafieber erlag. Sitz des Gouverneurs ist die Hauptstadt Duala im Hintergrund des Kamerunbeckens; daneben sind Viktoria, Edea, Bibnni, Batanga, Groß- und Kl ein-Bat an ga n. s. w. deutsche Stationen. Nur langsam dringt der Handel in das Biunenland vor. Alle Waren müssen durch Eingeborene an die Küste gebracht werdeu. Unter 970 Europäern waren 1905: 710 Deutsche. Der Handel erstreckt sich auf Kautschuk, Palmöl, Palmkerue, Kopra, Elfenbein, Felle, Kopal, Gummi, Tabak, Kakao und Kaffee, beson- ders gedeihen in der heißen unteren Region am Kamerungebirge Kakao, Liberiakaffee und Tabak. Die Ausfuhr betrug 1904: 7«, die Einfuhr 92 Mill. M. Z. das aussertromsche Südafrika. Außerhalb der Tropenzone liegt allerdings nur ein Teil der englischen und deutschen Schutzgebiete und Kolonien im s. Dreieck, die wir nachstehend zusammenfassen, denn der englische Anteil an letzterem hat sich vom Kapland weit nach N. ausgedehnt und in Deutsch-Sw.-Asrika weisen die gegen den Kunene zu gelegenen Landstriche mehr und mehr tropischen Charakter aus. Somit bedarf obige Bezeichnung einer gewissen Einschränkung.

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 138

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 138 - n:alaiischen Rasse, traten aber mit den Negern be- sonders im Nw. von Madagaskar in Mischung (die Saka- laoen n. a.) Neuerdings nehmen die europäische n Kolonien und Interessensphären einen großen Teil von Afrika ein, eigentliche Staaten finden sich nur im Mittelmeergebiet Nordafrikas; im Sudan gewannen die Araber großen Einfluß, in Südafrika finden sich umfassende Völkerverbände mehr im Innern als in den Küstengebieten. Während sich der Islam in Afrika immer weiter ausbreitet, macht das Christentum trotz vieler Bemühungen keine großen Fortschritte. Vielfach herrscht, besonders am Busen von Guinea und im Innern von Südafrika, noch krasser Fetischismus. Handel und Verkehr stehen vielfach noch auf einer niedrigen Stufe wegen der schwierigen Erschließung der Binnenräume, deren Urwälder und Savauueu deu Haudel durchaus nicht begünstigen. Dazu trennt die schwer zu durch- messende Sahara den Kern, des Erdteils vom Nordrand. Einzelne Karawanenstraßen führen von letzterem in den Sudan, das Kamel ist hier der Vermittler des Handels, der im Sudan durch Esel, soust durch Trägerkarawanen, im S. durch Ochsenwagen (außerhalb der Verbreitung der giftigen Tsetsefliege) gefördert wird. Der Bahnbau hat erst neuerdings eingesetzt, macht aber jetzt erhebliche Fort- schritte. Znr Ausfuhr gelangen: Elfenbein, Straußen- federn, Hänte, an vielen Küsten; aus Ägypten (und Togo- land) Baumwolle, Getreide, Datteln, Südfrüchte, Oliven ans den Atlasländern; Gummi aus Seuegambien und Kordofan; Goldstaub, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Erdnüsse von der Guineaküste; Gold, Kupfer, Diamanten, Schafwolle und Wein aus dem Kapland; Kopal, Elfenbein und Gewürz- nelken aus Sansibar. Überall werden für den inneren Handel Markttage abgehalten; von Geldsorten spielen in Ostafrika die (immer von neuem nachgeprägten) Maria Theresiataler eiue große Rolle, in anderen Teilen eng- lisches, indisches, amerikanisches, französisches, deutsches und spanisches Geld, im Sudan Kaurimuschein, in anderen Teilen Glasperlen, Gummi, Baumwollzenge, in
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