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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 328

1876 - Dresden : Schönfeld
328 Republik Paraguay. — Republik Uruguay. allgemeine Minen). Ouro Preto (= schwarzes Gold), früher Villa Rica genannt. 6000 E., Goldwäscherei. Diamantina (Tejuco), ineinem von hohen Bergen eingeschlossenen Thale, 6000 E., Diamanten. 15) Espirito Santo. 16) Rio de Janeiro mit der Hauptstadt gl. N., 275,000 E., 3u. Residenz, an einer wundervollen Bai gelegen; einer der schönsten Häfen, die größte Stadt Süd-Amerikas. Erste Handelsstadt Südamerikas. Jährlich gehen über 1 Mill. Tonnen ein. Ausfuhr besonders von Kaffee und zwar am meisten nach Hamburg; Diamanten, Tabak. 3 Banken. 17) San Paulo. Santos, 7000 E., 3^, Kaffeeausfuhr. 18) Paraná. Paranaguá, 3000 E., Ausfuhr von Mate. 19) Santa Catarina. Deutsche Kolonien. Kolonie Bslumenau, 7000 E. 20) Rio grande do Sul. Ausfuhr von Häuten u. gedörrtem Fleisch. Deutsche Ansiedler. Porto Alegre, 25,000 E., 3000^Deutsche. H 460. Republik Paraguay. 2667 Qm., 221,000 E. (1873). Zwischen den großen Strömen gelegen, ist P. das Meso- potamien von Südamerika genannt. Aus 300jährige spanische Herr- schaft folgte nach 1811 eine Staatsleitung, welche das Land bis um die Mitte unseres Jahrhunderts wie mit einer chinesischen Mauer umschloß und weder Handel noch Industrie aufkommen ließ. Durch einen 5jährigen Krieg mit Brasilien und Laplata hat das Land einen Theil seiner Bevölkerung verloren, seine Hilfsmittel erschöpft: aber seine Freiheit erhalten. — Das Land besteht aus weit gedehnten Wiesenlandschaften mit unzähligen Waldinseln, hat sehr ergibigen Boden und ist reich an Früchten und Wild. Die Bevölkerung be- steht meist aus Guarani; P. ist also wesentlich ein Jndianerland; die Landessprache ist Guarani, in den Städten redet man spanisch. Pro- dukte. Mato (Paraguaythee), Getreide, Mais, Tabak (dreimalige Ernte), über 60 Arten Bau- und Nutzhölzer. Große Viehherden. Industrie. Die Fabrication des Hauptproduktes, Mato, ist seit 1846 Monopol der Regierung. Gerbereien und Cigarrenfabriken. Handel 1873: Die Einfuhr betrug 1,148,000 Pesos, die Ausfuhr 1,00,000 Pe- sos. (Mato, Tabak und Felle). Asuncion, Hauptstadt. Einziger Hafen des Landes. Eisenbahn nach Paraguary (72 Kilom.). Republik Uruguay oder Rauda Grieutal. 3284 Qm., ca. 400,000 E. Zwischen dem südlichen Brasilien und dem Laplata gelegen, eignet sich das Steppenland fast gar nicht zum Ackerbau. Uruguay ist seit 1825 unabhängig. Die Bewohner treiben nur Viehzucht und haben große Herden von Rindern, Pferden u. Schafen. Handel 1874: Die Einfuhr und Ausfuhr betrug 31 */2 Mill. Pesos. Ausgeführt werden vorzüglich Häute, Wolle, Fleischextract und Talg. Eisenbahn von Montevideo nach Florida (12 Ml.). Montevideo, 105,000 C., 1^, Haupthafeu. Ein- u. ausgelaufen sind 2000 Schisse, 1 Mill. Tons. Fray Bentos, guter Hafen am Uruguay, 3000 E. In der Fleischextract-Fabrik werden täglich 500 Stück Vieh ge- schlachtet.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 322

1876 - Dresden : Schönfeld
322 Republik Ecuador. chern der Häuser wuchert eine unverwüstliche Tropenvegetation. Der großar- tige Verkehr kommt der trägen Mischlingsbevölkerung nicht zu gut. 64 fahren nach dem Isthmus von England, Neu-Aork, Neu-Orleans, S. Francisco u. a. Die Stadt ist nur eine Dampferstation fremder Nationen. Das Gebiet der Eisenbahnen ist 1873 für neutral erklärt. § 454. Kepublili Lcuador. 11,700 Qm., iy3 Mill. Einw. (1858). Ecuador ist eine der kleineren südamerikanischen Republiken. Es umfaßt den berühmtesten Theil der Anden, das herrliche Hochthal von Quito mit seiner Doppelreihe von Vulkanen. Die Bevölkerung be- steht aus Abkömmlingen von Weißen, civilisirten Indianern, Negern und Mischlingen. Unabhängig leben etwa 200,000 Indianer im Osten. Seit 1831 ist das Land selbständig. Die Religion ist kathol. Pro- dukte: 1) Gold, Quecksilber, Kupfer, Eisen. 2) Cacao, Kaffee, China- rinde, Weizen, Mais, Hülsenfrüchte. Steinnüsse (vegetabilisches Elfen- bein). 3) Große Rinder- u- Pferdeherden, Schafe, Seide, Cochenille. Die Industrie liefert grobe Wollstoffe, Decken, Teppiche, die besten Strohhüte, Matten, Körbe, Eisen und Kupfer. Handel von Guaya- quil: die Einfuhr betrug 1871 7 V2 Mill., die Ausfuhr gegen 4 Mill. Pesos. (Cacao, Kaffee, -Gummi, Strohhüte, Chinarinda. Quito, 80,000 E., Hauptstadt ca. 3000 m. hoch gelegen, nahe dem Acqua- tor, zwischen einer Doppelreihe interessanter Vulkane. Guayaquil, 22,000 E., wichtigster Hafen, jährlich laufen gegen 150 Schiffe, 50,000 Ton. ein. Haupt- ausfuhr von Cacao im Werthe von 23/4 Mill. Pesos, während die Gesamt- ausfuhr 1874 sich auf'4 Mill. Pesos belief. Loja, 10,000 Einw., hier ist die Chinarinde entdeckt. Chinawälder. Die Inselgruppe der Galüpagos, 11 größere Inseln, 139 Qm. groß, ist unbewohnt. § 455. Wepillilili %'cvii. 23,700 Qm., 2va Mill. Einwohner. Peru neben Mexiko in den Zeiten der großen Entdeckungen am meisten genannt und wegen seines Silberreichthums weit berühmt, wurde 1531 durch Pizarro der span. Krone unterworfen und blieb bis 1821 abhängig. Das Land besitzt neben Chile den größten Küsten- saum am großen Ocean; aber derselbe ist sandig, öde, im Süden eine vollständige Wüstenei. Dahinter erheben sich die prachtvollen Hochketten der Anden, deren Thäler am meisten bewohnt sind, während ostwärts die Landschaften am obern Maranon und Ucayali fast ganz unberührt, zum Theil' noch völlig unbekannt sind. Die Bevölkerung besteht aus Spaniern, Indianern (Hauptstämme Quichua und Achmarü), Negern, Mischlingen und Chinesen als Arbeitern. Je kälter das Klima, desto dunkler ist die Hautfarbe der Indianer: auf der Hochebene dunkelroth- braun, in den Wäldern weizengelb. 1855 ist die Religionsfreiheit eingeführt und die Sklaverei abgeschafst worden. Die Erziehung wird sehr vernachlässigt. Produkte: 1) Gold (Ausfuhr von Callao),

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 323

1876 - Dresden : Schönfeld
Republik Bolivia. 323 Silber (in Cerro de Paseo und Trujillo), jährlich 4 Mill. Thlr. Salpeter bei Jquique (1870 über 3 Mill. Tonnen — 11 Mill. Thlr.) Guano*) von den Chinchainseln, Monopol der Regierung: jährlich werden ca. 500,000 Ton. (für 20 Mill. $) versandt. 2) Die Land- wirthschaft liegt darnieder wegen der fortwährenden Bürgerkriege, der Unsicherheit des Landes und aus Mangel an Verkehrswegen, Capital und Arbeitskräften. Auch hat der Ertrag der Gold- und Silberminen sehr nachgelassen. Das wichtigste landwirthschastliche Produkt war in den letzten Jahren die Baumwolle. Die Ausfuhr derselben ist in den letzten Jahren so gestiegen, daß sie sich 1865 auf 5l/s Mill. Thlr. belief. Außerdem erntet man Zucker, Reis, Wein, Tabak, Chinarinde, Cacao, Orseille, Mandeln, Ingwer, Kopaiva-Balsam, Kopalgummi, Pfeffer, Kartoffeln (heimisch), Indigo, Vanille, Oliven, Coca. 3) Rin- der, Pferde, Maulthiere. Große Schafherden in der Puna. Esel, Alpaco u. Lama dienen als Lastthiere. Huanucu u. Vicuna (Vicogne) leben auf den Anden. Cochenille. Die Industrie arbeitet nur für eignen Bedarf. Der Handel geht bei der Zerrüttung der Verhältnisse (Ausbruch der Unruhen 1855) zurück, ausgenommen der Guanohandel, der aber als Eigenthum der Regierung kein Segen fürs Land ist, da ohne diese reichen Hülfsquellen die innern Zustände nicht zu solchem Grade der Auflösung gekommen wären. Die Hauptausfuhrartikel sind Guano u. Salpeter. Handel 1866: Einfuhr 14 Mill. Thlr. (Web- stoffe, fertige Kleidungsstücke, Möbeln, Getreide, Wein, Holz). Aus- fuhr 36 Mill. Thlr. (Guano, Salpeter, Silber, Wolle, Gold, China- rinde, Baumwolle, Leder). Der Hauptverkehr besteht mit Frankreich, England, Chile und Hamburg. Rach der Ausfuhr von 1866 ordnen sich die Haupthäfen so: Callao (auch Stapelplatz für Ecuador) 23 Mill. $. Jquique u. Arica (Transit nach Bolivia) 4 Mill. $, Jslay 3 Mill. $, Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind in Jquique Borax und Salpeter, in Jslay Alpacawolle und Chinarinde, in Callao Guano und Silber, in Arica Gold. Der Transport im Innern des Landes ist schwierig beim Mangel an guten Wegen (Hängebrücken aus Stricken von Kuhhäuten), die im Gebirge kaum Platz bieten für ein Maulthier). Großartig erscheint dagegen selbst noch in ihren Trümmern die alte Jnkastraße von Cusco bis Quito. Eine englische ^-^-Ge- sellschaft vermittelt den Verkehr mit den Haupthäsen; seit 1860 besu- chen auch 3u einer nordamerikanischen Gesellschaft monatlich 2 mal die Häfen. Länge der Eisenbahnen 1875: 1550 Kilom. Trujillo, 5000 E., Silber. Callao, Haupthafen von Lima, in der Wüste, an einer gutgeschützten großen Bai, 15,000 — 20,000 E. Jährlich lausen gegen 1200 Schiffe aus und ebensoviel ein. 2^. Lima, 160,000 E. Hauptstadt, 1535 von Pizarro gegründet. Cerro de Paseo, 12,000 E., 4200 m. hoch gelegen, reiche Silbergruben. „Die Schatz- kammer von Peru". Hu an ca velica, östlich von Lima, Quecksilber. Cusco t— Nabel), 40,000 Einw., 3430 m. hoch, früher Hauptstadt des Inka-Reiches. Dre 3 Chinch a-Jnseln, 15° S., an der Küste, ohne Vegetation und Wasser, Guanolager. Jslay, Hasen von Arequipa. Arequipa, 1868 durch ein *) Anm. Von 1842-67 sind versandt über 7 Mill. Tonnen Guano im Werthe von 218‘2/3 Mill. 21*

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 326

1876 - Dresden : Schönfeld
326 Das Kaiserthum Brasilien. Bevölkerung und des Landbaus und in das nordwestliche, unaufge- brochene, fast ganz den Indianern überlassene Waldland am Ama- zonenstrom. Die Bevölkerung lebt größtentheils an den Küsten, am dichtesten in Minas Geraes, Rio de Janeiro und Bahia, am schwächsten in Ama- zonas. Die Portugiesen sind in den Städten vorwiegend; in Rio, Per- nambuco und Bahia wohnen viele sranzös., engl, und deutsche Kaufleute. Man schätzt 1^/2 Mill. Weiße, über 8 Mill. Schwarze und Farbige. Die Sklaverei ist aufgehoben, 500,000 civilisirte Indianer (Cabacolos). Die Abkömmlinge von Weißen und Indianern heißen Mamelucos, von Indianern und Negern Casucos, von Indianern und Cafucos Tibaros. Nirgend ist die Rassenmischung so arg als in Brasilien. Der Hauptstamm der Indianer, die Tupis, sind in zahllose kleine Horden zersplittert. Die Osttupis an der Küste von Rio de Janeiro bis zur Stadt Maranhao treiben nothdürstigen Ackerbau, sind als Arbeiter unzuverlässig, treiben mit Vorliebe Fischfang und sind die Fährleute an den Flüssen. Die Botokuden, nördlich von Rio, stehen auf der tiefsten Stufe der Bildung. Die Bemühungen der Regierung, die wilden Jndianerstämme im N. zu civilisiren, haben nicht den ge- ringsten Erfolgs gehabt. Die Menschenfresserei der Botokuden hat noch nicht aufgehört und die Bemühungen französischer Missionare sind ohne Erfolg gewesen. Deutsche Kolonien mit 60,000 E. gibt es in der Provinz Rio grande do <5ul und St. Catarina. Hier erhält sich das deutsche Wesen und geht nicht wie in Nordamerika im engl. Elemente (Pankeethum) unter. Die katholische Religion ist herrschend. Der Unterricht ist im Aufschwung. Unabhängig und constitutionelles Kaiser- thum ist Brasilien seit 1822. Produkte. 1) Diamanten (seit 1727 ca 400 Mill. Frcs.), etwas Gold, Eisen, Steinkohlen u. Salz. 2) Brasilien ist hauptsächlich Ackerbaustaat für Tropen- produkte. Das wichtigste Produkt ist Kaffee*), dessen Bau 1762 eingeführt ist. Von Jahr zu Jahr sich steigernd, hatte er die andern Produkte zum Theil verdrängt. Jährlich werden 4 Mill. Ctr. Kaffee geerntet, 2/s der Gesamtproduction der Erde. In der neuesten Zeit hat sich der Anbau der Baumwolle sehr ausgedehnt. Außerdem baut man Zucker, Tabak, Cacao, Reis, Mais, Weizen und Bohnen. Andere Produkte des Pflanzenreiches sind Kautschuk, Jacaranda-, Brasil-, Maha- goni,- Rosen- und zahlreiche andere Hölzer, Vanille, Jpecacuanha (d. h. klein Kraut am Wege zum Erbrechen), Kopal, Nelken, Zimmt, Tamarinden, Orangen, Ananas, Melonen und Mate. 3) Große Rinder- und Pferdeherden hält man besonders in den südlichen Provinzen. *) Brasilien producirt 4 Mill. Ctr., Jawa 2 Mill, Mittelamerika 1 Va Mill., Ceylon 800,000, Domingo 750,000, Sumatra 300,000, Cuba und Portorico 300,000, Venezuela 300,000, Mocha 75,000 Ctr. u. a. Die Gesamtproduction beträgt 10 Mill. Ctr. Davon consumirt Nordamerika 3,300,000 Ctr., das romanische Europa 2 Mill., Deutschland und Oesterreich 21/.2 Mill., Holland und Belgien 1 Mill. Ctr. Auf den Kopf kommen in Holland 12 Pfd., Bel- gien 9, Union 9, Schweiz 6, Deutschland 4, Frankreich 2, England und Oester- reich je 6 Pfd. Kaffee. — Den besten Kaffee liefern Mocha, Ceylon, Costarica und Jamaica.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 329

1876 - Dresden : Schönfeld
Argentinische Republik. 329 H 461. Argentinische Republik (L'aplnlnstaaten). 39.000 Qm., bis zum Rio Negro als Südgrenze l4/5 Mill., E., mit Gran Chaco u. Patagonien 57,000 Qm., 1,836,000 Einw. Die argent. Republik erstreckt sich vom Uruguay und Laplata bis zu den Anden und besteht großentheils aus den steppenartigen Pampas. Das Land am Parana hat blühende Handelsstädte, aber es ist durch die weiten, wenig bewohnten Weidestriche von den schönen östlichen Terrassen der Anden getrennt, welche reich an edlen Metallen sind und sich in den Thälern für Ackerbau und Obstkultur wohl eignen. Seit 1816 ist der Staat unabhängig von Spanien. Das Land ist für deutsche Ansiedelung vortrefflich geeignet. Die Be- völkerung besteht aus Kreolen, Mestizen, Negern und Indianern: außerdem 70,000 Italiener, 34,000 Spanier, 33,000 Franzosen, 10.000 Deutsche. 1870 sind 40,000 Einwanderer, fast zur Hälfte Ita- liener, gelandet. Die Hirten der Pampas heißen Gauchos (Ga-utschos, d. h. Kamerad, schlimmer Kamerad). Handel 1873: Die Einfuhr betrug 71 Mill. Doll., die Ausfuhr 46 Mill. Doll. (Wolle, Häute, Talg u. a.) Auf dem Laplata ver- kehrten 1870 52 Dampfer. Wenigstens 92% dieser Rhederei ist ita- lienisch. Eisenbahnen 1872: 140 Mln., Telegraphen 850 g. Mln. Bnenos-Ayres, 178,000 E., darunter die Hälfte Italiener, Spanier. Franzosen und Deutsche. 1869 sind 2400 Segelschiffe und Dampfer mit 500.000 Tons aus- und eingelaufen. Die Ausfuhr umfaßt Rindshäute, Wolle, Talg und Fett. Häfen am Uruguay mit gleicher Ausfuhr find: Concordia, Concepcion del Uruguay, 6000 E. Gualaguaychu, 10,000 E. Häfen am Parana sind: Corrientes, 11,000 E.; Santa F^, 11,000 E.; Ro - sario, 23,000 E., 1870 Handels-Umsatz 16v2 Mill. E. Im Innern liegen Cordova, 29,000 E., Catamarca, 5700 E., Bergbau auf Silber und Kupfer, Mend oza an der Straße nach Chile, 20. März 1861 durch Erdbeben gänzlich zerstört, 8000 E. Tucuman 17,000 E., Salta, 12,000 E. Außer den 14 Provinzen beansprucht die Republik die füdl. Wüste bis zum Rio Negro, und Patagonien, nebst Feuerland. In den nördlichen Landstrichen schwärmen Herden von Guanacos und wilden Rindern. Die An- siedelung unter den Patagoniern war bisher von geringem Erfolg, weil es an Wasser fehlt. Die patagon. Hochebene ist die Fortsetzung der Pampas. Das Thal des Rio Negro kann als Verkehrsstraße nach Valdivia von Bedeutung werden. Die Gruppe der Fetterlands-Jttseln, ca. 1000 Qm., hat Berg- gipfel bis 2000 in. Oestlich liegt das von England besetzte Staatenland, süd- lich L'hermite mit Cap Hoorn. Die Falkland-Inseln «Maluinen), 223 Qm., 800 E. (1869), sind seit 1833 in englischem Besitz. Da keine Bäume mehr fortkom- men, ist das Land mit Gras und Kräutern bedeckt. Man treibt Vieh- zucht: Pferde, Rinder und Schweine sind zum Theil verwildert. Au den Küsten gibt es viele Seehunde. Die Inseln, welche zum Depor- tationsplatz bestimmt sind, haben gute Häfen, aber der Handel ist höchst unbedeutend. Um den Südpol vermuthet man Land. Dem noch unbetretenen, aber von Bellingshausen, Balleney, Dumont d'urville, Wilkes, James Rotz in ein- zelnen Uferlinien und schneebedeckten Bergen gesehenen s. g. antarktischen Continente sind im R vorgelagert die wüsten Felsinseln: Süd-Shet- land, Süd-Orkneys, Süd-Georgien u. a., von unzähligen Scharen von Pmgmnen, Walrvsfen, Seehunden u. dgl. belebt.

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 295

1876 - Dresden : Schönfeld
Amerika. 295 Frühlings-, Sommer-, Herbst- u. Winterkleid; die Wälder der Aequa- torialgegenden behalten das ganze Jahr fast unverändert dasselbe An- sehen. 'Wenige Bäume verlieren ihr Laub. Und nun die merkwürdigsten Pflanzenformen dieser Zone. In den Küstengebirgen von Caracas und am Amazonenstrom wächst der Kuh bäum, eine Art Feigenbaum. Macht man Einschnitte in den Stamvl, so fließt sehr reichlich eine klebrige, ziemlich dicke Milch heraus, die sehr angenehm wie Balsam riecht. Man ißt sie mit Brod oder trinkt sie zum Kaffee. Verdickt gibt sie einen festen Leim. Unter den Fruchtbäumen steht der Pisang oben an, seine mehlreichen, gurken- artigen Früchte dienen geröstet als Brod. Der Melonenbaum hat seinen Namen von der melonenarrigen Frucht, welche mit Zucker ge- nossen ein angenehmes Fleisch gibt; der Flaschen- oder Calabas- senbaum wurde so benannt, weil die kürbisartigen Fruchthüllen Ge- fäße liefern. Die Batate, die süße Kartoffel, Panis, Cassave sind der neuen Welt ursprünglich eigenthümlich, außerdem sind zu nennen die Aguacate, eine der beliebtesten Obstarten in Form einer Tafelbirne, und der Mandelbaum oder die Juvia, welche die be- kannten dreieckigen amerikanischen mandelartigen Nüsse liefert. Vor allem ist aber Brasilien berühmt als das Land der Palmen. Von 600 Arten sind ihm 270 eigenthümlich. Viele von ihnen bergen einen bisher noch nicht gehobenen Reichthum an Oel. Die ,,Jupatipalme ist so ölreich, daß selbst ihre 12—16 m. langen Blätter als Fackeln benutzt werden." — Die Kraft ünd Fülle theilt sich nicht bloß den Bäumen, sondern auch den Gräsern, den Sumpf- und Wasserpflanzen mit. Das herrliche Bild eines Wiesengrundes und eines mit Blumen durchwirkten Rasens ist den niederen Landstrichen der heißen Zone fast ganz fremd. Hier schießen die saftigen Gewächse 2—3 m. hoch auf und darüber wiegen sich im leisesten Luftzuge die baumartigen Bam- busgrüser, welche über den Pfaden an Flußufern so hoch zusammen- schlagen, daß man bequem unter diesen Halmen fortreiten kann. Solche colossale Grasstengel, die von Knoten zu Knoten über 5—6 in. lange Glieder haben, dienen den Indianern als Blasrohre. Das riesenhafte überträgt sich auch auf die Wasserpflanzen. Im Jahre 1837 entdeckte der Reisende R. Schomburgk auf den Flüssen der Guyana die schönste und riesigste Wasserrose der ganzen Welt, die Victoria regia, von den Indianern Prupö d. h. Wasserteller genannt. Unter den Gewäch- sen der Urwälder, welche den westlichen Abhang der Anden bekleiden, sind besonders wichtig geworden der Chinabaum (zwischen 19o S. und 10 0 N.) in einer Höhe von 1600 bis 2400 in. ü. M. und die Coca, ein 2 m. hoher Strauch, dessen Blätter gekaut werden, und den Indianern als anregendes Mittel dienen, wie Thee, Kaffee oder auch wie Tabak und Opium. 7. Das gemäßigte Südamerika wird wie das nördliche Ge- biet durch die Anden in 2 Gruppen getheilt. Chile, dessen Flora am meisten an die Mittelmeerländer erinnert, ist die Heimat unserer Kartoffel und der Araucarie, einer eigenthümlichen Form der Nadel- hölzer, deren mandelgroße Samen ein sehr gesuchtes Nahrungsmittel

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 312

1876 - Dresden : Schönfeld
312 Das spanische Amerika. 8. Neu--Mexiko, seit 1850 Territorium, 10,000 E. Viehzucht, etwas Ackerbau. Der Metallreichthum ist noch nicht ausgebeutet. 9. Arizona, 1854 von Mexiko erworben, seit 1863 Territorium, 18,000 E. Ohne Straßen und schiffbare Flüsse. Die Heimath unstäter Apache-Indianer und weißer Abenteurer, reich an Gold und Silber. 10. Alaska, das ehemalige russische Amerika, nebst den Ale-uten. 70,000 Eingeborene (nach andern Angaben kaum 25,000 Eingeb.) und 460 Europäer aus 27,175 Qm. Sitcha, 2000 E. Hafen. Die Ale-uten mit brennenden Vulkanen; nördlich davon ist die Beringssee so seicht daß die Walfischer überall Anker werfen können. § 442. Pas (panische Amerika umfaßt alle ehemaligen spanischen Kolonien Amerikas von Mexiko bis Chile. Der Grund zu diesem weitgedehnten Colonialbesitz wurde durch die Eroberungszüge des Cortes u. Pizarro gelegt. Den großen Volks- massen der Eingebornen in den Reichen von Tenochtitlan (Mexiko), Cusco (Peru) u. Bogota wurden ,,die Flügel geknickt". Die dreihun- dertjährige spanische Herrschaft theilt sich nach den Jahrhunderten in drei Gruppen. 1) Das 16. Jahrh. ist durchaus militärisch. Mit rücksichtsloser Härte vernichteten die beutegierigen Eroberer die Keime einheimischer Kultur und knechteten das Volk. 2) Der Unterdrückung und Vertilgung der Indianer setzte sich im 17. Jahrh. die Geistlichkeit nachdrücklichst entgegen. Es ist die hierarchische Zeit. Bereits in den wenigen Jahren von 1524—40 waren über 10 Mill. Indianer getauft; unter ihnen breiteten im 17. Jahrh. die Jesuiten ihre Mission aus, von Californien bis Chile u. errichteten ihren theokratischen Staat unter den Guaranis'am Paraguay. Aber diese Art der Bekehrung, sowie Vermischung spanischer und indianischer Elemente im Leben und Glauben hat die Staaten und Völker des spanischen Amerika mit gei- stiger, sittlicher und politischer Unfruchtbarkeit geschlagen. (Ter große Vorsprung Nordamerikas liegt mit darin begründet, daß hier die Indi- aner verdrängt werden). 3) Dazu trat im merikantilen 18. Jahrh. ein durchaus verwerfliches Colonialsystem, welches jede selbstthätige Entwicklung in den Pflanzlanden hemmte. Die ganze Versorgung der Kolonien lag einer einzigen Stadt, Sevilla (seit 1720 Cadiz), ob. Rhederei und Schisfbesitz war den Amerikanern untersagt, wie die ge- ringste Industrie. Hohe Zölle erschwerten den Verkehr; Monopole steigerten die Preise ins Ungeheure. (In Buenos Ayres kostete der Hufbeschlag eines Pferdes 5 Pesos, das Pferd selbst nur 2 Pesos.) Erst seit 1765 wurde der Verkehr freier. Verhängnisvoll für die Indianer war die Austreibung der um die Eingebornen hochverdienten Jesuiten im Jahre 1767; für die Fortbildung der Weißen war sie eine Nothwendigkeit. Jahrhunderte lang hatten sich Weiße und Indi- aner blindlings regieren lassen. Eine dünne Bevölkerung lag zerstreut über ungeheuere Länderstrecken, getrennt in verbindungslose Provinzen, abgeschnitten in wenige weit auseinander gelegene Städte (verschwin- dende Oasen der Civilisation in den Continenten, deren Inneres Wild- nis war), getheilt in die verschiedensten Stämme und Rassen, unwis-

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 314

1876 - Dresden : Schönfeld
314 Mexiko. Quellen der Erde befinden sich bei Guanajuato (78 0 R.) 2) Ackerbau ist nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich. Man erntet vor allem Mais, von welchem ^/5 der Bevölkerung leben, ferner Bananen, Cacao, Maguey (zu dem berauschenden Pulque verwendet), Manioc, span. Pfeffer, Bohnen, Bataten, Ananas, Getreide, Reis, Mango, Zuckerrohr, Vanille, Jalapa, Sarsaparilla; Balsam, Ambra. Der Baumwollbau befriedigt den Bedarf der inländ. Spinnereien. Die Wälder liefern Färbe- und Nutzhölzer, aber Forstwirthschaft existirt nicht, obwohl die Hochebenen nicht reich an Wald sind. 3) Die Vieh- zucht umfaßt alle europäischen Hausthiere. Cochenille gewinnt man in der Provinz Oajaca. Die geringe Industrie umfaßt Zuckerfabriken und Baumwoll- spinnereien. Handel. Der Waarentransport wird im Innern durch Maulthiere und Ochsenkarren vermittelt; es gibt wenig Poststraßen. Der Seehandel geht hauptsächlich über Vera Cruz, von wo eine Eisen- bahn nach Mexiko führt. Die jährliche Einfuhr beträgt etwa 26 Mill. $; die Ausfuhr 26 Mill. $. 19 Mill. $ edle Metalle. Eingeführt wer- den Jndustrieartikel; ausgeführt edle Metalle (jährlich etwa 16 bis 18 Mill. K), ^Vanille, Cochenille, Farbehölzer, Felle und Häute. Der Hauptverkehr besteht mit Großbritannien. Die Lage des Landes zwischen zwei Weltmeeren ist für den Handel überaus günstig; aber an der wichtigeren Ostseite gibt es keinen sichern Seehafen. Alle Häfen liegen hier an seichten Lagunen. Schwierige Gebirgswege führen von O. her auf das mittlere Hochland u. nur die Steilküste der Westseite hat treffliche Ankerplätze. Länge der Eisenbahnen 50 Mln., der Te- legraphen 680 Ml.. H 444. Mexiko (Stadt des Kriegsgottes Mexitli), 200,000 E., , 2280 m. hoch in einem wundervollen Gebirgskessel gelegene Hauptstadt Que- rotaro. 48,000 E., 1940m., Baumwollenspinnerei. Guanajuato, 56,000 E., 2084 m. hoch gelegen, Bergbau. Der Ertrag der Silber- und Goidbergwerke lieferte 1873 5 Mill. Pesos. San Luis Potosi, 31,000 E., 1855 m. hoch gelegen, Industrie; der Bergbau ist aufgegeben. Zacatöcas, 15,000 Einw., 2440 m. hoch gelegen, Bergbau. Guadalajara, 90,000 Einw. Wollen- und Baumwollstoffe. Mazatlan, 15,000 E., bedeutender Hafenplatz am großen Ocean. Ausfuhr von Silber, Brasilholz, Gold, Perlen. Acapulco, 3000e., der sicherste Hafen der ganzen Westküste, aber heiß und ungesund. Der ver- fallenen Stadt ist nicht einmal der Schatten früherer Größe geblieben. Oa- jaca, in reizendem Thal, 1565 m., 25,000 E., Cochenillezucht. La Pu äbla, 68.000 E., 2200 m. hoch gelegen, erste Industriestadt. Vera Cruz, 10.000 E., ^¡p’, kein Handelsplatz, sondern der Hafen des Landes, offene Rhede; der Ankergrund ist schlecht, die Tiefe des Meeres erlaubt keine Hafen- bauten. Bei eintretendem Nordwind müssen die Schiffe schleunigst auf die hohe See eilen. Die Umgegend ist sandig, öde; die Sümpfe rufen das gelbe Fieber hervor, wodurch die Stadt vor allen andern am mexikanischen Golf berüchtigt ist. Der Landungsplatz des Cortes war bei Antigua. dem alten Vera Cruz, nördl. von dem jetzigen Vera Cruz, welches erst am Ende des 16. Jahrh. gegründet ist. Tampico, 7000 E., unsicherer Hafen. Ausfuhr von Jstle (treffl. Faserstoff zu Tauwerk und dergl.) und Häuten. Die Halbinsel Calisornien, arm an Wasser und Vegetation, reich an edlen Metallen. In einigen reizenden bewässerten Thälern bauen 10—12,000 weiße Einwohner Orangen, Zuckerrohr, Kokospalmen. Indianer leben hier nicht beständig, sondern kommen nur zum Muschelfang über den Meerbusen. Hauptstadt La Paz an schöner Bucht mit 2000 E.

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 320

1876 - Dresden : Schönfeld
320 Republik Venezuela. Aepuölik Venezuela. 19,000 Qm.. ls/4 Mill. E. (1873.) § 452. Venezuela besteht aus I) dem Gebirgsküstenland, 2) den Llanos und 3) den Urwäldern. Die Bevölkerung: Die Indianer sind zum Theil noch nn- abhängig (Indios bravos), und aus den Küstenstrichen fast ganz ver- drängt. Die civilisirten Indianer sind Christen, reden spanisch und treiben Ackerbau und Viehzucht. Die Neger, seit 1854 frei, leben in einzelnen Küstengebieten concentrirt: außer Creolen und Spa- niern, welche etwa 1/e der Bevölkeruug ausmachen, gibt es viele Mischlinge. Das Land ist seit 1818 von Spanien unabhängig. Die Religion ist katholisch. Produkte: 1) Silber, Gold. Kohlen. 2) Baum- wolle, Indigo, Cacao, Tabak, Färbe- und Nutzhölzer. 3) Große Rinder- und Pferdeherden, Maulthiere. Die Industrie ist gering. Der Handel mit Deutschland ist sehr belebt. Daher leben auch etwa 1500 Deutsche in den wichtigsten Hafenplätzen. Die Handelsbewegung beläuft sich auf 76—80 Mill. Frcs. (Kaffee, Cacao. Baumwolle. In- digo, Rinoshgute; weniger Tabak und Waldprodukte). Jährlich lausen 11—1200 Schiffe (170—180,000 Tonnen) aus und ein. Mit dem Auslande ist Venezuela durch 4 Dampferlinien verbunden. 1. An der Nordküste liegen die Städte: Cumanä, 9000 E., Handel mit den Landesprodukten. Caracas, 49,000 E. (1873). Hauptstadt, 960 m. hoch gelegen. Universität. Sein Ausfuhrhafen ist La Guaira, 8000 E., Handel mit Hamburg. Puerto Cabello (Haarhafen), 12,000 E. Ausfuhr nach Hamburg und Bremen. Maracaibo, 22,000 E. Südlich von den Küstengebirgen liegen.im Gebiete der Llanos: Angoftura (d. h. die Enge, Flußenge) oder Ciudad Bolivar am Orinoco, 8000 C., meist Indianer, der Handel ist ganz in den Händen der Hanseaten. Ausfuhr von Fellen und Häuten. Varinas, 12,000 E., Tabakbau. Valencia, in der Nähe des schönen Sees von V., 29,000 E. 2. ..Seit der Entdeckung des neuen Continents sind die Ebenen (Llanos) dem Menschen bewohnbar geworden. Um den Verkehr zwischen der Küste und der Guyana (dem Orinoco-Lande) zu erleichtern, sind hie und da Städte an den Steppenflüssen erbaut. Ueberall hat Viehzucht in dem unermeßlichen Raume begonnen. Tagereisen von einander entfernt liegen einzelne, mit Rindsfellen gedeckte, aus Schilf und Riemen geflochtene Hütten. Zahllose Scharen verwilderter Stiere, Pferde und Maulesel schwärmen in der Steppe umher. Die Llanos nehmen einen Flächenraum von 5000 Qm. ein. 3. In den Urwäldern, 10,000 Qm., zwischen Orinoco und Amazonen- strom leben manigfache Geschlechter der Menschen. Durch wunderbare Ver- schiedenheit der Sprachen gesondert, sind einige nomadisch, dem Ackerbau fremd. Ameisen, Gummi und Erde genießend, ein Auswurf der Menschheit (wie die Otomaken und Jaruren); andere angesiedelt, von selbsterzielten Früchten ge- nährt, verständig und sanfterer Sitten (wie die Maquiritarcr und Macos). Große Räume zwischen dem Casiquiare u. dem Atabapo sind nur vom Tapir und dem geselligen Affen, nicht von Menschen bewohnt. In Felsen gegrabene Bilder beweisen, daß auch diese Einöde einst der Sitz höherer Kultur war. In den Wildnissen der Guyana sehen wir ewig den Menschen gegen den Men- schen gerüstet. Mit unnatürlicher Begier trinken hier einzelne Völkerstämme das ausgesogene Blut ihrer Feinde; andere würgen, scheinbar waffenlos und doch zum Morde vorbereitet, mit vergiftetem Daumennagel. Die schwächeren Horden, wenn sie das sandige User betreten, vertilgen sorgsam mit den Hän- den die Spur ihrer schüchternen Tritte." (Nach Humboldt.)

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 321

1876 - Dresden : Schönfeld
Vereinigte Staaten von Columbia. 321 Bereinigte Staaten von Golumvi« (Aeu-Hranlda). 15,000 Qm„ beinahe 3 Mill. Einw. (1870). H 453. Columbia ist in sehr günstiger Lage an 2 Oceanen, im Besitz des Passagelandes der Landenge von Panama, von einem groß- ßen schiffbaren Strom und den Hochgebirgen durchzogen. Die Bevölkerung besteht aus Weißen, Mestizen, Mulatten, Zam- bos und Negern. Seit 1851 ist die Sklaverei abgeschafft und besteht Religionsfreiheit. Produkte: 1) Alle Metalle, Kohlen. 2) Tabak (Ambalema), Kaffee (in Cauca), Zucker, Baumwolle (im ganzen Lande wild), Cacao, Kopaiva-Balsam, Reis, Chinarinda, Kautschuk, Färbe- hölzer. 3) Rindvieh, Pferde, Schildkröten, Perlen, Korallen. Die Industrie ist sehr unbedeutend. Handel: Der Mangel an Verkehrs- straßen hemmt den Binnenhandel. Der Magdalenenstrom, die Haupt- straße für den auswärtigen u. inländischen Handel, ist 210 D. Mln. schiffbar. Drei Dampschiffahrtsgesellschaften, von Deutschen angeregt, besorgen den Verkehr. Der Handelsumsatz belief sich 1874 auf 23% Mill. Pesos. Der Hauptverkehr besteht mit England und Bremen. Ausgeführt werden Tabak, Chinarinde, Kaffee, Gold in Barren. Jähr- lich laufen 1000 Schiffe (400,000 Ton.) ein. Die Haupthäfen sind Panamá, Aspinwall, Sabanilla, Barranquilla, St. Marta. Die Pa- nama-Eisenbahn, 1855 eröffnet, ist 10% deutsche Mln. lang. Durch diese unter großen Mühen u. Opfern an Menschenleben erbaute Bahn ist die Landenge das wichtigste Passageland der Erde geworden. 9 überseeische Dampferlinien stehen mit der Bahn in Verbindung. Die Fahrt von Liverpool nach Panamá dauert 16 Tage. Außerdem Eisen- bahn zwischen Sabanilla und Barranquilla, 4 Mln., zur Beseitigung der schwierigen Schiffahrt in Strom-Delta. (Santa Fs de) Bogota, 52,000 E., Hauptstadt, 2600m. hoch gelegen. Ambalema, westlich davon am Magdalenenstrom. Tabaksbau. Popayán, 16.000 E., 1600 m. hoch gelegen an den Quellen des Ca-uca, dessen Thal in Bezug auf Ackerbau und Bergbau das reichste im Lande ist. Sa. Marta, sehr schon gelegen am Fuß der Sierra gl. N. Die Häfen Barranquilla und Sabanilla an der Mündung des Magdalenen-Stroms, sind für die Einfuhr europ. Maaren wichtiger als Cartagena, 8,000 Einw. 1533 gegründet, unter spanischer Herrschaft starke Festung und eine der wich- tigsten Positionen am Antillenmeere, trefft. Hafen, aber der Handel im Sinken. Der Staat Panama, größer als Bayern, ist nominell noch mit Neu-Gra- nada verbunden, faktisch so gut wie unabhängig. Als ein langer schmaler, hufeisenförmig gewundener Damm zwischen 2 Weltmeeren, als ein Isthmus von eminenter Bedeutung, hat der Staat mit Recht den Namen República del Istmo angenommen. Aspinwall (Colon), der Endpunkt der Eisenbahn auf der atlantischen Seite auf der kleinen Manzanillo-Jnsel, ist so benannt nach dem Gründer der Eisenbahn, einem Kaufmann in Neu-Dork. Die Fahrt durch den Isthmus „mitten durch primitive Wälder, die noch in ihrem herrlichsten, in keinem Theile der Erde übertroffenen Urschmucke prangen, ist wohl eines der sinnenberauschendsten Schauspiele, welche das Auge eines Naturfreundes zu genießen vermag". (Scherzer). Panamá (indianisch, d. h. viele Fische), 18.000 E., Aus grünen Hügeln in der üppigsten Pflanzenwelt gelegen, gewährt die Stadt vom Hafen aus einen malerischen Anblick. Auf den Dä- Ruge, Geographie, 6. Aufl.
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