Vorderindien!
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Nahrungsmittel zu nennen Getreide, Hülsenfrüchte, Bananen, Mango,
Kokosnüsse, Datteln, Citronen, Orangen, Brotfrüchte, Tamarinden,
Zuckerrohr und Kaffee. Von Nutzhölzern sind besonders Tikholz und
Sandelholz wichtig, Bambus hat eine vielfache Verwendung.
Viehzucht. Man züchtet zum Transport Kamele u. Elephanten
in der Ebene und im Hügellande, Esel und Pack im Hochgebirge; zur
Milchwirthschaft Buckelrinder, auch Büffel. Fleischnahrung ist den
höheren Kasten versagt. Im Gangesgebiet Seidenzucht, im Manaar-
golf Perlenfischereien.
§ 373. Die Industrie wird kastenmäßig betrieben und liefert
feine Gewebe, Musseline, Schals, feine silberne und goldene Ketten,
scharfe Stahlklingen, Schnitzereien in Elfenbein, Ebenholz und Sandel-
holz, Coir (Tauwerk aus den Faserhüllen der Kokosnuß), Gunnysäcke
aus Jute zum Verpacken von Reis, Zucker und Baumwolle.
Der Handel wird im Innern durch die Banjanen und Multani,
über See von den Europäern und Parsi betrieben. Zur Förderung
des Verkehrs sind die Eisenbahnen und Telegraphen von den Englän-
dern angelangt, führen von Calcutta nach Dhakka und im
Gangesthal bis Khanpur und werden weiter gebaut mit Seitenbahnen
nach Angra und Delhi bis Lahor und Multan; von Madras nach
Calicut und Bombay, von hier nach Ahmedabad; 1874 10,000 Kilom.
Handel von Britisch-Jndien mit Einschluß der Besitzungen in Hinter-
indien. Die Einfuhr belief sich auf 53 V2 Mill. £. Die Ausfuhr
betrug 73 Mill. £. Eingeführt wurden Baumwollengewebe, Garn,
Metallwaaren u. a. Ausgesührt wurden Baumwolle, Opium und
Reis, Der Silberabzug aus Europa nach Indien betrug von 1630
bis 1869 fast 1500 Mill. Thlr. Die Zahl der eingegangenen Tonnen
betrug 3 Mill., davon waren 1 sl± im See Handel eingelaufen', die
übrigen im Küstenhandel. Die Hauptverkehrsländer sind England und
China. Die beiden wichtigsten Häfen sind Bombay und Calcutta. Die
Fahrt von Bombay nach Southampton (via Suos) dauert 28, von
Madras 37, von Calcutta u. Singapur 41, von Hong-kong 49 u. von
Schang-hai 57 Tage. Ein Segelschiff braucht von Madras nach Eng-
land 80 Tage (kürzeste Fahrt) bis 150 Tage (längste Fahrt).
Das Monopol der 1600 gegründeten englisch-ostindischen Handels-
compagnie wurde 1793 beschränkt und 1834 ganz ausgehoben; ebenso
fiel 1858 die Regierung des britischen Gebiets von Seiten der Com-
pagnie an die Königin von England. Seit der Zeit ist der General-
governor zugleich Vicekönig.
H 374. i. Britisches Reichsgebiet
mit Einschluß der hinterindischen Provinzen.
45.3000,3)!., 190 Mill. C. (126,000 Engländer) , zerfällt in 10 Provinzen auf
dem festen Lande, und 2 Prov. auf den Inseln.
1. Die Provinz Bengalen. (Calcutta), 11,500 Qm., 66v8 Mill. E.
Calcutta am Hugli mit den Vorstädten 800,000 E., darunter 11,000 Eu-
ropäer. 3^, Handel 1864: Seeeinfuhr Ho Mill. Thlr., Ausfuhr
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Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Buckelrinder Calcutta Dhakka Khanpur Madras Bombay Hinter-
indien Europa Indien England China Bombay Calcutta Bombay Southampton Madras Calcutta Singapur Madras England Calcutta Calcutta Hugli
Iv
Vorwort.
[tonen, andererseits befördert eine oberflächliche Vermengung beider
Diseiplinen das unheilvolle Halbwissen und Naisonnement. Ans
der allgemeinen Geographie basieren aber natürlicherweise die
Handelsverhältnisse; das Verständnis der ersten führt zum Ver-
ständnis der andern. Soll ich ein naheliegendes Beispiel nennen,
so halte man die Bodenbeschaffenheit Dentschlands mit den Rich-
tnngen seiner Schienenwege zusammen, um sofort die nothwen-
dige Aufklärung zu finden. Verkenne oder übergehe ich jene, so
werden dem Schüler die vielfach verschlungenen Linien „der länder-
verknüpfenden Straße" nur als ein Netz des Zufalls erscheinen.
Unter der einschlagenden Literatur steht (so weit sie mir
bekannt ist) Hopffs Geographie meinen Anschauungen am näch-
sten; aber die Differenzen waren doch zu groß, — wie man
auch aus dem Vergleich beider Arbeiten erkennen wird, als daß
ich nicht hätte wagen müssen, einen eigenen Weg zu suchen und
den Plan zu entwerfen. Wie ich somit das physische Moment
betone, damit der Schüler nicht bloß Fluß- und Gebirgs-
namen kenne und das dazwischenliegende Land ihm eine tabula
i-asa bleibe, so habe ich auch bei der Anführung der Städte so
viel wie möglich versucht, wie bei einer Wanderung immer zum
Nächstliegenden fortzuschreiten, nicht nach der Größe, den Regie-
rungssitzen, vollends nicht nach dem Alphabet gesehen, sondern
lediglich nach der Lage, um durch solchen Gang die Anschauung
zu fördern, das Gedächtnis zu unterstützen. Was bei den
Städten im Kleinen, geschah bei den Ländern im Großen, die-
selbe Wanderung zum Nächstliegenden. Daß, je näher den
speeiellen Handelsinteressen, die Angaben des Buches genatier
und zahlreicher sind, wird wohl nieht beanstandet werden, da
doch ebenso leicht gesagt werden kann, eine Stadt hat 1% Mill.
Thaler Einfuhr, als mittelmäßige oder geringe. Die Zahl giebt
einen festen Begriff (mag er auch jährlich schwanken) und dadurch
den zuverlässigsten Halt für Vergleichung zweier und mehrerer
Handelsplätze. Daß diese Zahlen von den Schülern nicht
gelernt werden sollen, versteht sich wohl von selbst.
Was endlich die kleinen Zeichen für Eisenbahnen ^
Dampfschiffe — H und Segelschiffe — ^ betrifft, so sollen sie
erstens durch ein Bild (das nach meinem Geschmack leider zu
groß ausgefallen ist) die wichtigsten Hebel des Handels hervor-
treten lassen, dann aber auch als Gesamtbild auf ganzen Seiten
europäische Kultur sofort kenntzeichnen.
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