Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 306

1876 - Dresden : Schönfeld
f Bog - Die Vereinigten Staaten. 5. Manitoba, oder die Ansiedelllngen am Redriver, 1870 zur Provinz erhoben, liegt zwischen 96° und 99° w. von Greenwich, und zwischen 50° 30' N., und 49° N. (Grenze der Vereinigten Staaten). Nach dem Manitobasee, süd- westl. vom Winipegsee, benannt, zählt das Gebiet ca. 6000 französische, 4000 englische Mischlinge, 1500 weiße und 600 Indianer (1870). Die meisten An- siedelungen liegen am Manitoba und Redriver. 6. Prinz Edwards-Insel. 100 Qm., 94,000 E. Bis 1763 war die Insel französ. Kolonie unter dem Namen St. Jean. Die Einwohner treiben Ackerbau, Fischfang und Handel. Haupthafen Charlottetown, 9000 E. tz 432. e. Neufundland. 1891 Qm., 146,500 E. (1869). Die Insel ist vorherrschend rauh und öde, wenn auch meist klarer Himmel herrscht. Es gibt vier verschiedene Gebiete: niedriges ver- krüppeltes Nadelholz, knietiefes Moor, (s. g. Marschen), Heiden auf den Scheitelflächen und eine unglaubliche Menge kleiner Seen, die zu- sammen 1/s der Oberfläche ausmachen; und doch ist die Insel arm an schiffbaren Flüssen. Man baut Kartoffeln, Rüben und Hafer, wenig Gerste und Weizen. Am südöstl. Cap Race ist der Endpunkt des atlant. Kabeltelegraphen. 9/io der Bevölkerung ist mit Fischfang beschäftigt (Seehundfang und namentlich Kabliaufischerei 1870: über 1 Mill. Ctr. Stockfisch, 100,000 Faß Häringe, 330,000 Robben) von Anfang Juntz bis Ende August. Haupthafen St. John's, 23,000 E. Die große Neilfttndlnndsbank, 60 Mln. l., 50 Mln. br., 30—40 m. tief unter dem Wasser, ist der Sammelplatz zahlloser Fische. d. Die Bermuda-J nseltt. 350 Koralleninselchen und Felsen, zusammen 2 Qm., mit 15,000 E., auf 8 Jnselchen. Deportationsplatz u. Flottenstation. Die beiden kleinen Inseln St.pierre und Micquelon, 4qm., 4750e., französisch, führen Stockfisch, Leberthran und Walfischthran aus. Telegraphen- kabel zwischen Brest und S. Pierre. tz 433. Wu Ueremiglm Staaten. 170,000 Qm., 39 Mill. Einwohner. (1870.) Die Vereinigten Staaten sind aus den dreizehn engl. Kolonien erwachsen, welche seit Anfang des 17. Jahrh. am atlant. Ocean gegründet waren und sich durch den Freiheitskampf von 1775 bis 1783 vom Mutterlande losrissen. Sie bestehen jetzt aus 38 Staaten: 10 Territorien und einem Distrikt und nehmen die ganze Breite des Continents vom atlant. bis zum großen Ocean ein. Sie bilden den blühendsten Staat der neuen Welt, welcher in der innigsten Wechsel- wirkung mit Europa steht. Die größten Staaten sind Texas, größer als die österreichische Monarchie, und Californien, etwa so groß als Spanien; 15 Staaten sind größer als England, 27 Staaten sind größer als das Königreich Bayern, aber keiner hat so viel Einw. als Bayern; die kleinsten Staaten liegen in Reu-England und an der at- lant. Küste: Rhode-Jsland 61 Qm., Delaware 100 Qm., Connecti- cut 223 Qm. u. a. In der Bevölkerung sind die Anglo-Amerikaner (Uankees) über- wiegend, dann folgen die Deutschen und Franzosen. Die Deutschen, über 4 Mill., sitzen am dichtesten in Pennsylvanien, Neuyork und den ! I

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 223

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Länder am Nil. 223 schlechten Regierung die Wüste in den Nil. Der Baumwollenbau liefert den bedeutendsten Exportartikel. Außerdem baut man Reis im Delta, Zuckerrohr und Indigo in Oberägypten: ferner Weizen, Hülsen- früchte, Tabak, Mohn, Sesam, Flachs, Datteln, Feigen, Wein, Süd- früchte. Man züchtet treffliche Esel u. Maulthiere, Rinder u. Büffel, Dromedare und Schafe. Tauben und anderes Geflügel finden sick- reichlich in jedem Dorf; auch treibt man Bienen- u. Seidenzucht. Der Nil ist sehr fischreich. Die Industrie verdankt zwar dem Mehemed Ali manche Förde- rung, aber die Fabrication von Webstosfen ist theilweise wieder eingc- gangen. Auch die zu sehr gesteigerte Zuckerfabrixation wird einge- schränkt, weil sie durch Wegnahme der Arbeitskräfte den Wohlstand der Dörfer schädigte. Handel. Durch die unvergleichlich günstige Lage zwischen zwei Meeren und zwei großen Erdtheilen war Aegypten im Alterthum, und ist noch in der Gegenwart ein wichtiges Glied der großen Kette des Völker- und Handelsverkehrs, die den ganzen Erdball umspannt. Den wichtigsten Theil des Handels haben die Europäer, besonders die Eng- länder, in Händen. Handel 1873: Einfuhr 120 Mill. Mark, Ausfuhr 300 Mill. Mark. Für den Exporthandel sind Alexandrien u. Sues, für den Import Kairo am wichtigsten; danach. Dam int, Kosssir, vermittelt den Verkehr mit Arabien, Siut mit Darfur. Der Handel des Binnenlandes, durch die Kopten betrieben, ist Tauschhandel. Aegyp- ten führt die Rohprodukte des Sudan u. Baumwolle aus (siehe Alex- andrien). Durch seine Eisenbahn von Alexandrien über Kairo nach Sues ist es bereits das Durchgangsland für die indische Post; für den Waarenverkehr ist seine Bedeutung nach Vollendung des Suss- canals sehr gestiegen. Die Länge der Eisenbahnen betrug 1874 1500 Kilom., die der Telegraphen über 6000 Kilom. Der Postdienst ist bis Chartum vortrefflich organisirt. § 316. Aegypten zerfällt in Ober- und Unterägypten. Ein Mittel- äghpten, von dem in vielen Werken gesprochen wird, besteht weder in geogr., noch Politischen! Sinne. Oberägypten bildet ein zwischen zwei felsigen Berg- ketten eingeengtes Thal in einer durchschnittlichen Breite von 1 bis 2 Meilen. Unterägypten beginnt an der Gabelung des Nil und ist eine unabsehbare Ebene, bedeckt mit üppigen Feldern, durchschnitten von 2 mächtigen Flußarmen und einer Menge kleinerer und größerer Canäle, gegen O. und W. von den Sandhügeln der Wüste begrenzt und gegen das Meer in Sümpfe und Moräste ausartend. Aus dem Kulturlands ziehen sich nach O. und W. einzelne Wadi in die Wüste hinein; so aus der libyschen Seite das Thal der Natronseen, aus denen viel Natron gewonnen wird, auf der arabischen Seite Wadi Tu- meilat, vielleicht der Wohnsitz der Israeliten in A. vor ihrem Auszuge, mit Süßwassercanal und mit zahlreichen Ruinen alter Städte. Die arabische Wüste zwischen Nil und rothem Meere ist ein wildes Gebirgsland mit tiefen sandigen Thälern, ohne Oasen, nur von Wanderstämmen bevölkert. Feste Wohnsitze sind nur die zerstreuten Klöster, in denen koptische und griechische Mönche in wilder Einsamkeit leben. Spuren eines alten Bergbaues u. Reste großartiger Kunststraßen weisen auf einen ehemals sehr regen Verkehr hin. 1. Oberägypten. Assuan (Syene) und die Insel Philä mit altägyp- tischen Tempeln. Bei den Dörfern Luksor und Karnak die Ruinen der alten Hauptstadt Theben. Siut. 27,000 E., Hauptstadt von Oberägypten. Am rothen Meere, an vegetationsloser Küste Kosssir, 2000 E., dessen Hafen

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 314

1876 - Dresden : Schönfeld
314 Mexiko. Quellen der Erde befinden sich bei Guanajuato (78 0 R.) 2) Ackerbau ist nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich. Man erntet vor allem Mais, von welchem ^/5 der Bevölkerung leben, ferner Bananen, Cacao, Maguey (zu dem berauschenden Pulque verwendet), Manioc, span. Pfeffer, Bohnen, Bataten, Ananas, Getreide, Reis, Mango, Zuckerrohr, Vanille, Jalapa, Sarsaparilla; Balsam, Ambra. Der Baumwollbau befriedigt den Bedarf der inländ. Spinnereien. Die Wälder liefern Färbe- und Nutzhölzer, aber Forstwirthschaft existirt nicht, obwohl die Hochebenen nicht reich an Wald sind. 3) Die Vieh- zucht umfaßt alle europäischen Hausthiere. Cochenille gewinnt man in der Provinz Oajaca. Die geringe Industrie umfaßt Zuckerfabriken und Baumwoll- spinnereien. Handel. Der Waarentransport wird im Innern durch Maulthiere und Ochsenkarren vermittelt; es gibt wenig Poststraßen. Der Seehandel geht hauptsächlich über Vera Cruz, von wo eine Eisen- bahn nach Mexiko führt. Die jährliche Einfuhr beträgt etwa 26 Mill. $; die Ausfuhr 26 Mill. $. 19 Mill. $ edle Metalle. Eingeführt wer- den Jndustrieartikel; ausgeführt edle Metalle (jährlich etwa 16 bis 18 Mill. K), ^Vanille, Cochenille, Farbehölzer, Felle und Häute. Der Hauptverkehr besteht mit Großbritannien. Die Lage des Landes zwischen zwei Weltmeeren ist für den Handel überaus günstig; aber an der wichtigeren Ostseite gibt es keinen sichern Seehafen. Alle Häfen liegen hier an seichten Lagunen. Schwierige Gebirgswege führen von O. her auf das mittlere Hochland u. nur die Steilküste der Westseite hat treffliche Ankerplätze. Länge der Eisenbahnen 50 Mln., der Te- legraphen 680 Ml.. H 444. Mexiko (Stadt des Kriegsgottes Mexitli), 200,000 E., , 2280 m. hoch in einem wundervollen Gebirgskessel gelegene Hauptstadt Que- rotaro. 48,000 E., 1940m., Baumwollenspinnerei. Guanajuato, 56,000 E., 2084 m. hoch gelegen, Bergbau. Der Ertrag der Silber- und Goidbergwerke lieferte 1873 5 Mill. Pesos. San Luis Potosi, 31,000 E., 1855 m. hoch gelegen, Industrie; der Bergbau ist aufgegeben. Zacatöcas, 15,000 Einw., 2440 m. hoch gelegen, Bergbau. Guadalajara, 90,000 Einw. Wollen- und Baumwollstoffe. Mazatlan, 15,000 E., bedeutender Hafenplatz am großen Ocean. Ausfuhr von Silber, Brasilholz, Gold, Perlen. Acapulco, 3000e., der sicherste Hafen der ganzen Westküste, aber heiß und ungesund. Der ver- fallenen Stadt ist nicht einmal der Schatten früherer Größe geblieben. Oa- jaca, in reizendem Thal, 1565 m., 25,000 E., Cochenillezucht. La Pu äbla, 68.000 E., 2200 m. hoch gelegen, erste Industriestadt. Vera Cruz, 10.000 E., ^¡p’, kein Handelsplatz, sondern der Hafen des Landes, offene Rhede; der Ankergrund ist schlecht, die Tiefe des Meeres erlaubt keine Hafen- bauten. Bei eintretendem Nordwind müssen die Schiffe schleunigst auf die hohe See eilen. Die Umgegend ist sandig, öde; die Sümpfe rufen das gelbe Fieber hervor, wodurch die Stadt vor allen andern am mexikanischen Golf berüchtigt ist. Der Landungsplatz des Cortes war bei Antigua. dem alten Vera Cruz, nördl. von dem jetzigen Vera Cruz, welches erst am Ende des 16. Jahrh. gegründet ist. Tampico, 7000 E., unsicherer Hafen. Ausfuhr von Jstle (treffl. Faserstoff zu Tauwerk und dergl.) und Häuten. Die Halbinsel Calisornien, arm an Wasser und Vegetation, reich an edlen Metallen. In einigen reizenden bewässerten Thälern bauen 10—12,000 weiße Einwohner Orangen, Zuckerrohr, Kokospalmen. Indianer leben hier nicht beständig, sondern kommen nur zum Muschelfang über den Meerbusen. Hauptstadt La Paz an schöner Bucht mit 2000 E.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 45

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 45 Nächst den Säugethieren gehören die Fische zu den nützlichsten Thieren und als Nahrungs- und Handelsgegenstand zu den wichtigsten Natur- produkten. Ueberall herrscht die Familie der Karpfen vor, sie sind gleichsam die Hausthiere unter den Fischen und sind erst seit 200 Jahren aus Süd- nach Nordeuropa verpflanzt. Der Goldfisch ist der einzige Fisch, der aus einem andern Erdtheile eingeführt ist, 3 728 kam er aus China zuerst nach England. Der Stör, in allen Meeren und Flüssen, wird besonders in der Wolga gefangen und liefert jährlich 2 Mill. Pfd. Kaviar mit dem Hausen, der besonders das kaspische und schwarze Meer bewohnt. Künstliche Fischzucht wird in Frankreich getrieben. — Unter den Insekten gilt als Hausthier die Honigbiene. Waldbienen- zucht wird in Polen und Rußland gepflegt, Gartenbienenzucht im übrigen Europa. Unter den Würmern bilden die Blutegel einen wichtigen Handelsartikel und werden darum künstlich gezüchtet in Un- garn, Polen, Mähren und Hannover. Hildesheim hat 1863 W/z Mill. verschickt. Aus der Klasse der Weichthiere wird die große Wein- bergschnecke in Süddeutschland, besonders bei Ulm gemästet und als Fastenspeise weithin verkauft. Die Zucht der Perlmuschel ist in Ab- nahme. In hundert Jahren belief sich der Ertrag in Sachsen nur auf 15,000 Thlr. d) Das Meer (nördlicher atlant. Ocean). Seefischfang gilt in England als die vorzüglichste Pflanzschule abgehärteter Seeleute und bringt einen jährlichen Ertrag von 12 Mill. £. Seefischfang war die Grundlage der früheren Seemacht der Holländer. Seefische bilden den einzigen Reichthum der armen Küstenbewohner Norwegens; also greift der Fang wesentlich in die Kultur der Völker ein. Der Häring ist für mehrere Völker Europas eine Lebensfrage. Die Ostseehäringe sind magerer als die der Nordsee; die norwegischen sind die besten; aber die schlechte Behandlung verdirbt sie, so daß sie den holländischen weit nachstehen. Die Sprotte wird bei England so reichlich gefangen, daß sie in einigen Küstenstrichen im Winter die Hauptnahrung des niedrigen Volks ausmacht, ja sogar scheffelweise verkauft wird, um das Land zum Hopfenbau zu düngen. Der Schelfisch, besonders in der Nordsee, bildet nächst dem Häring die ökonomisch wichtigste Fischfamilie. Der Fang beschäftigt 50,000 Menschen. Der Dorsch ersetzt ihn in der Ostsee. Der wichtigste Fisch dieser Gattung ist der Kabliau (Stock- fisch), die Fastenspeise des katholischen Südeuropa. Selbst in Island vertritt er, mit Butter bestrichen, die Stelle des Brotes. Sein Gebiet liegt nördlich von dem des Schelfisches, und an der norwegischen Küste nördlich von dem des Härings, besonders bei dem Lofoten. Aber wegen seiner Bearbeitung steht er dem neufundländischen ebenso nach, wie der norwegische Häring dem holländischen. Bemerkenswerth ist die Reihe der Fischzonen von der deutschen Küste bis zum Nordkap: Schelfisch, Häring, Kabliau, Sey. Nebenher geht an der S.w.-Küste Norwegens der Fang der Hummer. Die jährliche Beute beläuft sich auf 5 Mill., von denen Norwegen allein l1/? Mill. ausführt. Aber nördlich von Bergen verschwindet er so rasch, daß er in Drontheim schon als eine südliche Delicatesse gilt. Auch die Weichthiere bilden

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 8

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Wasser. -Riffe, von den Pflanzenthieren (Polypen) ausgeführte, unter- seeische Bauten, finden sich in den tropischen Gewässern; Scheeren nennt man die Klippen an der skandinavischen Küste. Die mit den neuen Hülfsmitteln ausgeführten Sondirungen erstrecken sich auf beinahe 6000 in. Tiefe, und es fand sich, daß der Boden des atlan- tischen Oceans aus einem feinem Schlamme besteht, von welchem Schalen und Gehäuse mikroskopischer Wesen die Hauptmasse bilden. § 11. Der bittersalzige Geschmack des Meerwassers rührt her von seinem wesentlichen Bestandtheile, dem Kochsalz (Chlornatrium). Der mittlere Salzgehalt beträgt 3 1/q °/o, im allgemeinen ist er in eng- geschlossenen Meeren ohne bedeutende Süßwasserzuflüsse, wie im Mittel- meer und rothen Meer, höher als im Ocean; in der Ostsee viel ge- ringer. Je mehr Salzgehalt, desto größer die Tragkraft des Wassers. Die Seesalzgewinnung wird besonders an den Gestaden des Mittel- meeres getrieben. Die Durchsichtigkeit des Meerwassers ist ver- schieden, von 10—40 m., aber stets größer im Meere als in Süß- wasserseen und Flüssen. Berühmt ist in dieser Beziehung die Pracht der Sundasee und des Antillenmeeres. Das Meerleuchten rührt wesentlich von lebenden phosphorescirenden Mollusken und Infu- sorien her. § 12. Diei Bewegungen des Meeres (Ebbe und Flut, Strömungen, Strudel Wellen) sind theils regelmäßig (Ebbe und Flut und Strömungen), theils unregelmäßig (Strudel und Wellen). Ebbe und Flut wechseln ungefähr' alle 6 Stunden, doch so, daß die Er- scheinung von Tage zu Tage um fast eine Stunde vorrückt. Sehr gering zeigt sich die Erscheinung in geschlossenen Meeren, wie im Mittelmeere. Die Anziehungskraft des Mondes ist die Ursache der Gezeiten, so nennt man Ebbe und Flut zusammen. Die höchsten Fluten, bei Vollmond und Neumond, heißen Springfluten, die schwächsten Nippfluten. Aus die Höhe der Flut hat die Küstenbildung bedeutenden Einfluß, wie die Küstensorm wieder von der schwächeren oder stärkeren Bewegung der Meere abhängt. Sehr hohe Fluten finden sich am Bristolcanal in England. Für Schiffer ist wichtig zu wissen, wann in den einzelnen Häfen die Flut eintritt, die Hafenzeit. Die Strö- mungen sind doppelter Art, äquatoriale und polare, (ähnlich den Luftrömungen), kalte und warme. Die äquatoriale Strömung von O. nach W. ist Folge der Umdrehung der Erde, die polaren Strö- mungen haben den Zweck, den unter den Tropen durch rasche Ver- dunstung entstandenen Mangel zu ersetzen. Das in der heißen Zone erwärmte und deshalb leichter gewordene Wasser fließt auf der Ober- fläche nach den Polen, das schwere kältere Wasser von den Polen nach dem Aequator; doch überwiegt, da die südliche Erdhälfte bedeutend kühler ist als die nördliche, der kalte antarktische Strom über die arktische Strömung. So liegt z. B. die 3 ° Isotherme unter dem 33. Grade südlicher Breite bereits in einer Seetiefe von 1280 m.; unter gleicher nördlicher Breite aber erst in 2560 m.; die 10 o Isotherme dort in 567 m., hier in 987 m. Das Mittel der Wassertemperatur in 33° N. beträgt ca. 7,1° 0., dagegen in 33° S. nur 4,7° 0. Da aber das
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 2
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 0
2 0
3 6
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 7
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 8
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 8
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 5
48 9
49 2
50 15
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 2
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 11
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 3
80 1
81 1
82 0
83 0
84 4
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 1
94 0
95 1
96 0
97 2
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 22
2 0
3 2
4 0
5 0
6 3
7 1
8 0
9 0
10 0
11 7
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 7
21 0
22 0
23 1
24 5
25 0
26 0
27 0
28 2
29 2
30 0
31 1
32 5
33 0
34 6
35 0
36 1
37 0
38 1
39 4
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 6
46 0
47 5
48 6
49 0
50 0
51 0
52 1
53 8
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 4
77 0
78 43
79 0
80 0
81 1
82 1
83 7
84 0
85 0
86 9
87 10
88 0
89 1
90 0
91 0
92 0
93 2
94 9
95 3
96 2
97 0
98 0
99 0
100 1
101 49
102 0
103 0
104 27
105 0
106 0
107 13
108 1
109 12
110 0
111 0
112 0
113 63
114 11
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 9
123 1
124 0
125 0
126 2
127 3
128 0
129 11
130 1
131 0
132 0
133 8
134 20
135 1
136 1
137 20
138 8
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 2
150 0
151 0
152 1
153 7
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 27
160 6
161 0
162 0
163 0
164 2
165 1
166 0
167 0
168 5
169 0
170 0
171 0
172 1
173 0
174 2
175 1
176 1
177 1
178 11
179 0
180 2
181 0
182 0
183 5
184 20
185 1
186 19
187 2
188 41
189 0
190 0
191 0
192 0
193 4
194 0
195 10
196 0
197 4
198 0
199 1