(
14 Die physische Geographie. — Das Land.
ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti-
gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils
in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein
Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane
nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen
Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her-
vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt-
tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden
sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel
sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu-
sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische
Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der
Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd-
beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so-
wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der
Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf-
gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die
Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be-
merklich macht, seltener die Hebung von Küsten.
Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen
Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen
Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent
zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein
breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika
bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am
Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen.
Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich
die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande
(Atolle) ausgebaut.
3. Die Luft.
§ 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm.
Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung
(Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen.
Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen-
hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die
ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in
der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde)
entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher
in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde
fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt
man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen.
Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den
Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den
Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu,
um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge-
stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd-
boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: England Europa Nordasien Asiens Beringsmeer Amerika Polen
f
Bog - Die Vereinigten Staaten.
5. Manitoba, oder die Ansiedelllngen am Redriver, 1870 zur Provinz
erhoben, liegt zwischen 96° und 99° w. von Greenwich, und zwischen 50° 30' N.,
und 49° N. (Grenze der Vereinigten Staaten). Nach dem Manitobasee, süd-
westl. vom Winipegsee, benannt, zählt das Gebiet ca. 6000 französische, 4000
englische Mischlinge, 1500 weiße und 600 Indianer (1870). Die meisten An-
siedelungen liegen am Manitoba und Redriver.
6. Prinz Edwards-Insel. 100 Qm., 94,000 E. Bis 1763 war die
Insel französ. Kolonie unter dem Namen St. Jean. Die Einwohner treiben
Ackerbau, Fischfang und Handel. Haupthafen Charlottetown, 9000 E.
tz 432. e. Neufundland. 1891 Qm., 146,500 E. (1869).
Die Insel ist vorherrschend rauh und öde, wenn auch meist klarer
Himmel herrscht. Es gibt vier verschiedene Gebiete: niedriges ver-
krüppeltes Nadelholz, knietiefes Moor, (s. g. Marschen), Heiden auf
den Scheitelflächen und eine unglaubliche Menge kleiner Seen, die zu-
sammen 1/s der Oberfläche ausmachen; und doch ist die Insel arm an
schiffbaren Flüssen. Man baut Kartoffeln, Rüben und Hafer, wenig
Gerste und Weizen. Am südöstl. Cap Race ist der Endpunkt des
atlant. Kabeltelegraphen. 9/io der Bevölkerung ist mit Fischfang
beschäftigt (Seehundfang und namentlich Kabliaufischerei 1870: über
1 Mill. Ctr. Stockfisch, 100,000 Faß Häringe, 330,000 Robben) von
Anfang Juntz bis Ende August.
Haupthafen St. John's, 23,000 E.
Die große Neilfttndlnndsbank, 60 Mln. l., 50 Mln. br., 30—40 m. tief
unter dem Wasser, ist der Sammelplatz zahlloser Fische.
d. Die Bermuda-J nseltt. 350 Koralleninselchen und Felsen, zusammen
2 Qm., mit 15,000 E., auf 8 Jnselchen. Deportationsplatz u. Flottenstation.
Die beiden kleinen Inseln St.pierre und Micquelon, 4qm., 4750e.,
französisch, führen Stockfisch, Leberthran und Walfischthran aus. Telegraphen-
kabel zwischen Brest und S. Pierre.
tz 433. Wu Ueremiglm Staaten.
170,000 Qm., 39 Mill. Einwohner. (1870.)
Die Vereinigten Staaten sind aus den dreizehn engl. Kolonien
erwachsen, welche seit Anfang des 17. Jahrh. am atlant. Ocean
gegründet waren und sich durch den Freiheitskampf von 1775 bis
1783 vom Mutterlande losrissen. Sie bestehen jetzt aus 38 Staaten:
10 Territorien und einem Distrikt und nehmen die ganze Breite des
Continents vom atlant. bis zum großen Ocean ein. Sie bilden den
blühendsten Staat der neuen Welt, welcher in der innigsten Wechsel-
wirkung mit Europa steht. Die größten Staaten sind Texas, größer
als die österreichische Monarchie, und Californien, etwa so groß als
Spanien; 15 Staaten sind größer als England, 27 Staaten sind
größer als das Königreich Bayern, aber keiner hat so viel Einw. als
Bayern; die kleinsten Staaten liegen in Reu-England und an der at-
lant. Küste: Rhode-Jsland 61 Qm., Delaware 100 Qm., Connecti-
cut 223 Qm. u. a.
In der Bevölkerung sind die Anglo-Amerikaner (Uankees) über-
wiegend, dann folgen die Deutschen und Franzosen. Die Deutschen,
über 4 Mill., sitzen am dichtesten in Pennsylvanien, Neuyork und den
!
I
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Jean August
Extrahierte Ortsnamen: Manitoba Neufundland Brest Europa Texas Californien Spanien England Reu-England Rhode-Jsland Pennsylvanien Neuyork
Die Länder am Nil.
223
schlechten Regierung die Wüste in den Nil. Der Baumwollenbau
liefert den bedeutendsten Exportartikel. Außerdem baut man Reis im
Delta, Zuckerrohr und Indigo in Oberägypten: ferner Weizen, Hülsen-
früchte, Tabak, Mohn, Sesam, Flachs, Datteln, Feigen, Wein, Süd-
früchte. Man züchtet treffliche Esel u. Maulthiere, Rinder u. Büffel,
Dromedare und Schafe. Tauben und anderes Geflügel finden sick-
reichlich in jedem Dorf; auch treibt man Bienen- u. Seidenzucht. Der
Nil ist sehr fischreich.
Die Industrie verdankt zwar dem Mehemed Ali manche Förde-
rung, aber die Fabrication von Webstosfen ist theilweise wieder eingc-
gangen. Auch die zu sehr gesteigerte Zuckerfabrixation wird einge-
schränkt, weil sie durch Wegnahme der Arbeitskräfte den Wohlstand
der Dörfer schädigte.
Handel. Durch die unvergleichlich günstige Lage zwischen zwei
Meeren und zwei großen Erdtheilen war Aegypten im Alterthum, und
ist noch in der Gegenwart ein wichtiges Glied der großen Kette des
Völker- und Handelsverkehrs, die den ganzen Erdball umspannt. Den
wichtigsten Theil des Handels haben die Europäer, besonders die Eng-
länder, in Händen. Handel 1873: Einfuhr 120 Mill. Mark, Ausfuhr
300 Mill. Mark. Für den Exporthandel sind Alexandrien u. Sues,
für den Import Kairo am wichtigsten; danach. Dam int, Kosssir,
vermittelt den Verkehr mit Arabien, Siut mit Darfur. Der Handel
des Binnenlandes, durch die Kopten betrieben, ist Tauschhandel. Aegyp-
ten führt die Rohprodukte des Sudan u. Baumwolle aus (siehe Alex-
andrien). Durch seine Eisenbahn von Alexandrien über Kairo nach
Sues ist es bereits das Durchgangsland für die indische Post; für
den Waarenverkehr ist seine Bedeutung nach Vollendung des Suss-
canals sehr gestiegen. Die Länge der Eisenbahnen betrug 1874 1500
Kilom., die der Telegraphen über 6000 Kilom. Der Postdienst ist
bis Chartum vortrefflich organisirt.
§ 316. Aegypten zerfällt in Ober- und Unterägypten. Ein Mittel-
äghpten, von dem in vielen Werken gesprochen wird, besteht weder in geogr.,
noch Politischen! Sinne. Oberägypten bildet ein zwischen zwei felsigen Berg-
ketten eingeengtes Thal in einer durchschnittlichen Breite von 1 bis 2 Meilen.
Unterägypten beginnt an der Gabelung des Nil und ist eine unabsehbare
Ebene, bedeckt mit üppigen Feldern, durchschnitten von 2 mächtigen Flußarmen
und einer Menge kleinerer und größerer Canäle, gegen O. und W. von den
Sandhügeln der Wüste begrenzt und gegen das Meer in Sümpfe und Moräste
ausartend. Aus dem Kulturlands ziehen sich nach O. und W. einzelne Wadi
in die Wüste hinein; so aus der libyschen Seite das Thal der Natronseen,
aus denen viel Natron gewonnen wird, auf der arabischen Seite Wadi Tu-
meilat, vielleicht der Wohnsitz der Israeliten in A. vor ihrem Auszuge, mit
Süßwassercanal und mit zahlreichen Ruinen alter Städte. Die arabische
Wüste zwischen Nil und rothem Meere ist ein wildes Gebirgsland mit tiefen
sandigen Thälern, ohne Oasen, nur von Wanderstämmen bevölkert. Feste
Wohnsitze sind nur die zerstreuten Klöster, in denen koptische und griechische
Mönche in wilder Einsamkeit leben. Spuren eines alten Bergbaues u. Reste
großartiger Kunststraßen weisen auf einen ehemals sehr regen Verkehr hin.
1. Oberägypten. Assuan (Syene) und die Insel Philä mit altägyp-
tischen Tempeln. Bei den Dörfern Luksor und Karnak die Ruinen der alten
Hauptstadt Theben. Siut. 27,000 E., Hauptstadt von Oberägypten.
Am rothen Meere, an vegetationsloser Küste Kosssir, 2000 E., dessen Hafen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
314
Mexiko.
Quellen der Erde befinden sich bei Guanajuato (78 0 R.) 2) Ackerbau
ist nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich. Man erntet vor
allem Mais, von welchem ^/5 der Bevölkerung leben, ferner Bananen,
Cacao, Maguey (zu dem berauschenden Pulque verwendet), Manioc,
span. Pfeffer, Bohnen, Bataten, Ananas, Getreide, Reis, Mango,
Zuckerrohr, Vanille, Jalapa, Sarsaparilla; Balsam, Ambra. Der
Baumwollbau befriedigt den Bedarf der inländ. Spinnereien. Die
Wälder liefern Färbe- und Nutzhölzer, aber Forstwirthschaft existirt
nicht, obwohl die Hochebenen nicht reich an Wald sind. 3) Die Vieh-
zucht umfaßt alle europäischen Hausthiere. Cochenille gewinnt man
in der Provinz Oajaca.
Die geringe Industrie umfaßt Zuckerfabriken und Baumwoll-
spinnereien. Handel. Der Waarentransport wird im Innern durch
Maulthiere und Ochsenkarren vermittelt; es gibt wenig Poststraßen.
Der Seehandel geht hauptsächlich über Vera Cruz, von wo eine Eisen-
bahn nach Mexiko führt. Die jährliche Einfuhr beträgt etwa 26 Mill. $;
die Ausfuhr 26 Mill. $. 19 Mill. $ edle Metalle. Eingeführt wer-
den Jndustrieartikel; ausgeführt edle Metalle (jährlich etwa 16 bis
18 Mill. K), ^Vanille, Cochenille, Farbehölzer, Felle und Häute. Der
Hauptverkehr besteht mit Großbritannien. Die Lage des Landes
zwischen zwei Weltmeeren ist für den Handel überaus günstig; aber
an der wichtigeren Ostseite gibt es keinen sichern Seehafen. Alle Häfen
liegen hier an seichten Lagunen. Schwierige Gebirgswege führen von
O. her auf das mittlere Hochland u. nur die Steilküste der Westseite
hat treffliche Ankerplätze. Länge der Eisenbahnen 50 Mln., der Te-
legraphen 680 Ml..
H 444. Mexiko (Stadt des Kriegsgottes Mexitli), 200,000 E., ,
2280 m. hoch in einem wundervollen Gebirgskessel gelegene Hauptstadt Que-
rotaro. 48,000 E., 1940m., Baumwollenspinnerei. Guanajuato, 56,000 E.,
2084 m. hoch gelegen, Bergbau. Der Ertrag der Silber- und Goidbergwerke
lieferte 1873 5 Mill. Pesos. San Luis Potosi, 31,000 E., 1855 m. hoch
gelegen, Industrie; der Bergbau ist aufgegeben. Zacatöcas, 15,000 Einw.,
2440 m. hoch gelegen, Bergbau. Guadalajara, 90,000 Einw. Wollen- und
Baumwollstoffe. Mazatlan, 15,000 E., bedeutender Hafenplatz am großen
Ocean. Ausfuhr von Silber, Brasilholz, Gold, Perlen. Acapulco, 3000e.,
der sicherste Hafen der ganzen Westküste, aber heiß und ungesund. Der ver-
fallenen Stadt ist nicht einmal der Schatten früherer Größe geblieben. Oa-
jaca, in reizendem Thal, 1565 m., 25,000 E., Cochenillezucht. La Pu äbla,
68.000 E., 2200 m. hoch gelegen, erste Industriestadt. Vera Cruz,
10.000 E., ^¡p’, kein Handelsplatz, sondern der Hafen des Landes, offene
Rhede; der Ankergrund ist schlecht, die Tiefe des Meeres erlaubt keine Hafen-
bauten. Bei eintretendem Nordwind müssen die Schiffe schleunigst auf die
hohe See eilen. Die Umgegend ist sandig, öde; die Sümpfe rufen das gelbe
Fieber hervor, wodurch die Stadt vor allen andern am mexikanischen Golf
berüchtigt ist. Der Landungsplatz des Cortes war bei Antigua. dem alten
Vera Cruz, nördl. von dem jetzigen Vera Cruz, welches erst am Ende des 16.
Jahrh. gegründet ist. Tampico, 7000 E., unsicherer Hafen. Ausfuhr von
Jstle (treffl. Faserstoff zu Tauwerk und dergl.) und Häuten.
Die Halbinsel Calisornien, arm an Wasser und Vegetation, reich an
edlen Metallen. In einigen reizenden bewässerten Thälern bauen 10—12,000
weiße Einwohner Orangen, Zuckerrohr, Kokospalmen. Indianer leben hier
nicht beständig, sondern kommen nur zum Muschelfang über den Meerbusen.
Hauptstadt La Paz an schöner Bucht mit 2000 E.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Europa.
45
Nächst den Säugethieren gehören die Fische zu den nützlichsten Thieren
und als Nahrungs- und Handelsgegenstand zu den wichtigsten Natur-
produkten. Ueberall herrscht die Familie der Karpfen vor, sie sind
gleichsam die Hausthiere unter den Fischen und sind erst seit 200 Jahren
aus Süd- nach Nordeuropa verpflanzt. Der Goldfisch ist der einzige
Fisch, der aus einem andern Erdtheile eingeführt ist, 3 728 kam er aus
China zuerst nach England. Der Stör, in allen Meeren und Flüssen,
wird besonders in der Wolga gefangen und liefert jährlich 2 Mill.
Pfd. Kaviar mit dem Hausen, der besonders das kaspische und schwarze
Meer bewohnt. Künstliche Fischzucht wird in Frankreich getrieben. —
Unter den Insekten gilt als Hausthier die Honigbiene. Waldbienen-
zucht wird in Polen und Rußland gepflegt, Gartenbienenzucht im
übrigen Europa. Unter den Würmern bilden die Blutegel einen
wichtigen Handelsartikel und werden darum künstlich gezüchtet in Un-
garn, Polen, Mähren und Hannover. Hildesheim hat 1863 W/z Mill.
verschickt. Aus der Klasse der Weichthiere wird die große Wein-
bergschnecke in Süddeutschland, besonders bei Ulm gemästet und als
Fastenspeise weithin verkauft. Die Zucht der Perlmuschel ist in Ab-
nahme. In hundert Jahren belief sich der Ertrag in Sachsen nur auf
15,000 Thlr.
d) Das Meer (nördlicher atlant. Ocean). Seefischfang gilt in
England als die vorzüglichste Pflanzschule abgehärteter Seeleute und
bringt einen jährlichen Ertrag von 12 Mill. £. Seefischfang war die
Grundlage der früheren Seemacht der Holländer. Seefische bilden
den einzigen Reichthum der armen Küstenbewohner Norwegens; also
greift der Fang wesentlich in die Kultur der Völker ein. Der Häring
ist für mehrere Völker Europas eine Lebensfrage. Die Ostseehäringe
sind magerer als die der Nordsee; die norwegischen sind die besten;
aber die schlechte Behandlung verdirbt sie, so daß sie den holländischen
weit nachstehen. Die Sprotte wird bei England so reichlich gefangen,
daß sie in einigen Küstenstrichen im Winter die Hauptnahrung des
niedrigen Volks ausmacht, ja sogar scheffelweise verkauft wird, um das
Land zum Hopfenbau zu düngen. Der Schelfisch, besonders in der
Nordsee, bildet nächst dem Häring die ökonomisch wichtigste Fischfamilie.
Der Fang beschäftigt 50,000 Menschen. Der Dorsch ersetzt ihn in
der Ostsee. Der wichtigste Fisch dieser Gattung ist der Kabliau (Stock-
fisch), die Fastenspeise des katholischen Südeuropa. Selbst in Island
vertritt er, mit Butter bestrichen, die Stelle des Brotes. Sein Gebiet
liegt nördlich von dem des Schelfisches, und an der norwegischen Küste
nördlich von dem des Härings, besonders bei dem Lofoten. Aber
wegen seiner Bearbeitung steht er dem neufundländischen ebenso nach,
wie der norwegische Häring dem holländischen. Bemerkenswerth ist
die Reihe der Fischzonen von der deutschen Küste bis zum Nordkap:
Schelfisch, Häring, Kabliau, Sey. Nebenher geht an der S.w.-Küste
Norwegens der Fang der Hummer. Die jährliche Beute beläuft sich
auf 5 Mill., von denen Norwegen allein l1/? Mill. ausführt. Aber
nördlich von Bergen verschwindet er so rasch, daß er in Drontheim
schon als eine südliche Delicatesse gilt. Auch die Weichthiere bilden
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordeuropa China England Frankreich Polen Europa Polen Hannover Hildesheim Ulm Sachsen England Norwegens Europas England Nordsee Ostsee Südeuropa Island Härings Häring Norwegens Drontheim
Die physische Geographie. — Das Wasser.
-Riffe, von den Pflanzenthieren (Polypen) ausgeführte, unter-
seeische Bauten, finden sich in den tropischen Gewässern; Scheeren
nennt man die Klippen an der skandinavischen Küste. Die mit den
neuen Hülfsmitteln ausgeführten Sondirungen erstrecken sich auf
beinahe 6000 in. Tiefe, und es fand sich, daß der Boden des atlan-
tischen Oceans aus einem feinem Schlamme besteht, von welchem Schalen
und Gehäuse mikroskopischer Wesen die Hauptmasse bilden.
§ 11. Der bittersalzige Geschmack des Meerwassers rührt her
von seinem wesentlichen Bestandtheile, dem Kochsalz (Chlornatrium).
Der mittlere Salzgehalt beträgt 3 1/q °/o, im allgemeinen ist er in eng-
geschlossenen Meeren ohne bedeutende Süßwasserzuflüsse, wie im Mittel-
meer und rothen Meer, höher als im Ocean; in der Ostsee viel ge-
ringer. Je mehr Salzgehalt, desto größer die Tragkraft des Wassers.
Die Seesalzgewinnung wird besonders an den Gestaden des Mittel-
meeres getrieben. Die Durchsichtigkeit des Meerwassers ist ver-
schieden, von 10—40 m., aber stets größer im Meere als in Süß-
wasserseen und Flüssen. Berühmt ist in dieser Beziehung die Pracht
der Sundasee und des Antillenmeeres. Das Meerleuchten rührt
wesentlich von lebenden phosphorescirenden Mollusken und Infu-
sorien her.
§ 12. Diei Bewegungen des Meeres (Ebbe und Flut,
Strömungen, Strudel Wellen) sind theils regelmäßig (Ebbe und Flut
und Strömungen), theils unregelmäßig (Strudel und Wellen). Ebbe
und Flut wechseln ungefähr' alle 6 Stunden, doch so, daß die Er-
scheinung von Tage zu Tage um fast eine Stunde vorrückt. Sehr
gering zeigt sich die Erscheinung in geschlossenen Meeren, wie im
Mittelmeere. Die Anziehungskraft des Mondes ist die Ursache der
Gezeiten, so nennt man Ebbe und Flut zusammen. Die höchsten
Fluten, bei Vollmond und Neumond, heißen Springfluten, die schwächsten
Nippfluten. Aus die Höhe der Flut hat die Küstenbildung bedeutenden
Einfluß, wie die Küstensorm wieder von der schwächeren oder stärkeren
Bewegung der Meere abhängt. Sehr hohe Fluten finden sich am
Bristolcanal in England. Für Schiffer ist wichtig zu wissen, wann
in den einzelnen Häfen die Flut eintritt, die Hafenzeit. Die Strö-
mungen sind doppelter Art, äquatoriale und polare, (ähnlich den
Luftrömungen), kalte und warme. Die äquatoriale Strömung von
O. nach W. ist Folge der Umdrehung der Erde, die polaren Strö-
mungen haben den Zweck, den unter den Tropen durch rasche Ver-
dunstung entstandenen Mangel zu ersetzen. Das in der heißen Zone
erwärmte und deshalb leichter gewordene Wasser fließt auf der Ober-
fläche nach den Polen, das schwere kältere Wasser von den Polen nach
dem Aequator; doch überwiegt, da die südliche Erdhälfte bedeutend
kühler ist als die nördliche, der kalte antarktische Strom über die arktische
Strömung. So liegt z. B. die 3 ° Isotherme unter dem 33. Grade
südlicher Breite bereits in einer Seetiefe von 1280 m.; unter gleicher
nördlicher Breite aber erst in 2560 m.; die 10 o Isotherme dort in
567 m., hier in 987 m. Das Mittel der Wassertemperatur in 33° N.
beträgt ca. 7,1° 0., dagegen in 33° S. nur 4,7° 0. Da aber das
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]