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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 116

1876 - Dresden : Schönfeld
116 Königreich Belgien. Stadt ihre eminente Bedeutung als Handelsemporium und Vermittlungspunkt zw. N. u. S. Festung ersten Ranges. Hier erfand Jacquard (geh. zu Lyon 1752) im Jahre 1802 eine mechanische Vorrichtung zur Kunstweberei, die Jac- quardmaschine, nebst der Erfindung der Schnellschützc das wichtigste und nütz- lichste, was die gesamte Webekunst seit den ältesten Zeiten gefördert hat. Lyon liefert mehr als die Hälfte aller französischen Seidenwaaren. t40,000 Arbeiter. Fabrication von Seidenwaaren aller Art, im Werthe von 375 Mill. Frc. Schals, Galanterie- und Modewaaren, Hüte. Handel mit roher Seide, Wein, Korn. Bank von Lyon, 4 bedeutende Messen. Lyon ist der industrielle Mittel- punkt von Südfrankreich. Kohlen von der Loire, Eisen und Blei der Cevennen, Früchte der Provence, Wein von Burgund, Wolle und Seide aus dem Rhone- thale kommen hier in Handel. Rive de Gier, 13,000 E., sehr bedeutende Steinkohlenlager. St. Eticmrc, 86,000 E. in der Stadt, 111,000 E. in der Gemeinde, großartige Industrie, Seidenband- und Sammetfabriken, Wasfen- sabrik (Gewehre), Quincaillerie, Eisenwaaren. 33. Herzogthum Burgund (Dép. Côte A’or, Yonne, Sáone et Loire, Ain). Chalon-sur-Saône, 20,000 E.. Handel. Le Creusot, 21,000 E., sehr bedeutende Fabrikstadt, westlich vom Canal du centre, südlich von Au tun, (Augustodunum), 10,000 E., mit vielen römischen Alterthümern. Beaune, 11,000 E., an der Còte d'or, Weinbau und Handel. Dijon, 40,000 Einw., bedeutender Handel. Auxerre, Fl„ 15,000 E., Handel, Weinbau. 34, Fr e i g r afs ch aft B il r g und (Oberburgund) oder Fr anche-Comté (Dép. Doubs, Jura, Haute-Saône). Besancon, Fl., 40,000 E., sehr starke Festung; Uhren,,seidene Strümpfe. Montbéliard (Mömpelgard), 6000 E., Fabriken. Belfort, Festung. 8000 E. Belageriing 1670, Schlacht 1871. § 171. 3^5. Insel Corsica (Dép. Corse). 160 Qm., 250,000 iteti. E., Korsen. Das dichtbewaldete Corsica lieferte bereits den Carthagern und Genuesen vorzügliches Schiffsbauholz. Produkte: Wein, Oel, Kastanien; auch Baumwolle und Jitdigo. Das Gebirge erhebt sich in Monte Rotondo 2600 m., 9/10 des Landes sind unbebaut. Eisenbahnen fehlen. Bastia, 17,000 Einw, Handel und Fabrication von Oel. Seife und Wachs. Ajaccio, 16,000 E., befestigter Hasen, Handel mit Oel und Wein Napoleon 1. geboren. Zur Orientirung gruppire man die Städte nach den Flüssen. § 172. I. Kolonien. Afrika: Algerien, 12,000 Qm., fast 2% Mill. Einw. — Senegambien, Kolonie am Ogowe, Insel Réunion. St. Marie (Madagascar), Mayotte und Dependenzen. Afrikan. Besitz ohne Algier 4600 Qm. 440,000 Einw. Asien: Indien ; Pondichéry, Karikal, Ianaon, Mahé, Chandernagor). Conchinchina (Saïgong), Asiatische Besitzungen: 1000 Qm., Fyg Mill. Einw. Amerika: Martinique, Guadeloupe und Depeitdenzen, Gua- yana, St. Pierre und Miqueloir bei Neufundland. Amerikanische Besitzungen: 1700 Qm., 345,000 E. Océanien: Loyalitäts-Inseln, Neucalcdoitien, Mar- quesas-J., 376 Qm., 63,000 E, Gesamtsumme der Kolonien mit Algerien ca. 17,500 Qm. mit 53/4 Mill. E. Ii. Schul; stuntett. Königreich Kambodja xit Hiilterindien und mehre In- selgruppen in Australien (Taiti, Pauinotu u. a.). 535 Qm. u. 51/, Mill. Einw. (1870.) 9500 Einw. auf 1 Qm. Belgien, ehemals einen Hanpttheil der spanischen Niederlande bildend, ist der jüngste monarchische Staat Europas, welcher erst 1830 von Holland getrennt mtd selbständig geivorden ist. Belgien ist vor- herrschend Industriestaat, und liegt, von Holland, Deutschland und Frankreich begrenzt, auf der Grenze des romanischen und germanischen Elements, neigt aber in seiner Kultur entschieden zum romanischen, französischen Wesen.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 119

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Belgien. 119 soviele Schiffe mit einer Gesamtladung von 3 Mill. Tonnen. Den Binnenhandel vermittelt das vollständigste Netz von Eisenbahnen, (1874: 3370 Kilometer), Canälen und Straßen in ganz Europa. Die Länge der Telegraphenlinien beträgt 4400 Kilom. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Brüssel, Gent, Brügge, Lüttich. Seeplätze: Ant- werpen und Ostende. § 177* 9 Provinzen. 1. Süd-Brabant. Brüssel (Bruxelles), 14., 171,000 E. in der inneren Stadt; mit den 8 angrenzenden Gemeinden 314,000 E. Brüssel, die natür- liche Hauptstadt des Landes, liegt an der Grenze der beiden Stämme und Sprachen. Die Unterstadt, mit bürgerlichem Verkehr und Handel, ist in Sitte und Sprache vlaamisch. Die Oberstadt, der Sitz der Regierung und der höheren Stände, trägt französischen Charakter. Am Marktplatz, dem Mittelpunkte der Stadt, liegen das gothische Rathhaus, die alten malerischen Zunfthäuser, das Kornmagazin (Egmont u. Hoorn). Watestloo, X 1815. Löwen (Leuven, Louvain), Fl, 34,000 E., im 14. Jahrhundet mit 200,000 E. und 4000 Tuch- manufakturen. 2. Antwerpen. Mecheln, Fl., 36,000 Einw., Knotenpunkt der Eisen- bahnen. Antwerpen (Anvers), Fl., 127,000 E., erster Seehafen, mit ganz vlaamischer Bevölkerung. 1874 sind 4500 Schiffe (2 Mill. Ton.) eingelaufen. Haupteinfuhrartikel: Kaffee und Petroleum, Oelsamen, Häute, Wolle. Gene- raldepot der London-Liebigs-Fleischextrakt-Compagnie. — Zuckerraffinerien, Branntweinbrennereien, Schiffswerft. Antwerpen trieb schon im 11. Jahrh. Häringsfang; seine Hauptblüte fällt ins 14—16 Jahrhundert. — Osterlings- haus, das alte Lagerhaus der Hansa. Die Stadt des Rubens mit berühmter gothischer Kathedrale. Jetzt ist es der Hauptwaffenplatz des Landes. Im No. die Campine. 3. Oftflandern. Der Hauptsitz der Leinen-Industrie liegt im Waeslande, Audenaarde, Fl., 8000 C., sehr bedeut. Lederfabr. Gent (Gand), am Zu- sammenfluß von Schelde und Lys, ähnlich wie Namur an Maas u. Sambre; 121.000 E., sehr bedeutender Handel. Bank von Flandern, Baumwoll- und Flachsspinnereien und Webereien, Brauereien. Berühmte Blumenkultur in 400 Treibhäusern. Schiffswerft. Im 14. Jahrhundert zählte die Stadt 40.000 Wollenweber, im 15. Jahrh. war sie die volkreichste Stadt Europas. In ihrer Bauart erscheint die Stadt alterthümlicher als Antwerpen. Neues Aufblühen der Stadt seit der Einführung der Bauwoll-Jndustrie im I. 1803. 4. Westflandern. Brügge (Bruges), 47,600 E. Im 13. Jahrhundert Stapelplatz für die Hansa, im 14. Jahrhundert Mittelpunkt des Welthandels, seit Antwerpens Aufblühen gesunken. Schiffswerften, zahlreiche Fabr. (Hafen Sluis holländ.). Ostende, 17,000 E., einziger bedeutender Hafen an der See, nach London in 10 Stunden, nach Dover in 4—5 Stunden. Der Gesamthandel repräsentirte 8 Mill. Thlr. Bedeutende Fischereien, Austern- bänke. Seebad. Courtray (Kortryk), Fl., 23,000 E., bedeutende Fabriken. 5. Hennegau (le Hainaut). Tournay (Doornik), Fl, 31,000 E., sehr bedeutende Fabriken, besonders in Teppichen. Mon s (Bergen), 23,000 Einw., großartiger Steinkohlenbergbau. Charleroy, Fl, 12,000 Einw., mit sehr gewerbreicher Umgebung. 6. Namur. Namur (Namen), Fl, 23,000 E., Messerschmiede. 7. Luxemburg liefert Holz und Eisen. Bouillon, von der Semoy umflossen, Stammhaus Gottfrieds von B. 8. Lüttich (bis 1794 deutsches Bisthum). Spaa, 5000 E., im vorigen Jahrhundert das besuchteste Bad in Europa, Holzwaaren. Bcrviers, im industriellen Vesdrethal, 32,000 E., Fabr. feiner Tuche. Lüttich (Luik, Liège), Fl, 106,000 E., besteht aus einer Berg- u. Thalftadt mit schöner Umgebung, weltberühmte Waffen, besond. Schußwaffen, Maschinen, Leder, Sattlerarbeiten, Tuch. Seraing, 25,000e., Dorf mit großartiger Maschinenfabrik, von John Cockeril (-j- 1840) angelegt und zahlreiche andere Fabr. in sehr schöner Lage am Fl. Herstal bei Lüttich. (Pippin von Heriftal).

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 111

1876 - Dresden : Schönfeld
Frankreich. 111 schäften dafür sind Champagne, Burgund, Medoc und Languedoc. Der Weinbau beschäftigt 3 Mill. Menschen. Getreide, besonders Weizen und Kartoffeln baut man im Norden, in den mittleren und südlicheren Provinzen Kastanien; Flachs und Bohnen im Norden; viel Obst, 16 Mill. Eimer Apfelwein, gewinnt man in der Bretagne und Normandie, Südfrüchte und Oel in der Provence, Trüffeln in Pen- gord. Tabak ist Monopol der Regiernng. Die Viehzucht ist gleichfalls bedeutend gefördert. Die Schaf- zucht ist vorwiegend (30 Mill. Schafe). Die franz. Merinos bilden gegenwärtig einen steten Ausfuhrartikel in die norddeutschen Wirth- schaften. Kein deutsches Land erzeugt so vortreffliche Käseprodukte als Brie und Aveyron (Dorf Roquefort bei S. Affrique). Die Zucht von Rindvieh und Pferden nimmt zu, die von Maulthieren ab. Die Pferdezucht ist nicht ausreichend, daher jährlich über 30,000 eingeführt werden. Die Seidenzucht liefert 38,000 Ctr. Seide besonders im Rhonethal. Bordeaux und Dünkirchen treiben am meisten Fischfang auf Schell- und Walfisch, Boulogne auf Häringe. Der Ertrag der Hochfischerei wird auf 36 Mill. Mark, der der Küstenfischerei auf 14 Mill. Mark geschätzt. An der Mündung der Loire werden Sardinen gefangen und zubereitet. Berühmt sind die Austern von Cancale. H 163. Industrie. Frankreich ist eines der größten Manufaktur- länder. Hauptsitze der Industrie sind Paris und die nördlichen Pro- vinzen. Galanterie-, Bijouterie- und Modewaaren von Paris beherr- schen den Weltmarkt. Frankreich ist das erste Land in der Seiden- fabrication. Dafür arbeiten 14'5,000 Webstühle (80,000 für Seidenbänder) in Lyon, St. Etienne, Nimes, im unteren Rhonethal rc. Leinen fabricirt man namentlich in den nördlichen Provinzen, Kam- mertuche (Battist) kommen von Balenciennes, Cambray und Lille, Spitzen von Alenqon und Balenciennes, feine Leinen unter dem Namen Cretonne aus der Normandie und Maine. Baumwollenwaaren (Rouenneries) liefert Rouen; Baumwollspinnereien mit 6^/5 Mill. Fein- spindeln. Wollenwaaren kommen aus der Champagne und Picardie, feine Tuche aus Elbeus, Louviers, und Reims, aus Wolle und Seide gemischte Stoffe von Amiens, Schals und Teppiche von Paris. Hand- schuhe fabricirt man in Paris und Grenoble. Berühmt ist das Por- zellan von Sevres bei Paris und Limoges. Durch ihre Essenzen und Parfümerien sind ferner Paris und Grasse bekannt. Lyon liefert Ultramarin, Marseille feine Seife. Für Metallarbeiten und Waffen sind St. Etienne und Nantes zu nennen Le Creusot, südlich von Autun, ist der Hauptort für Dampfmaschinen rc. Aus dem Jura und Franche Comte kommen Uhren. 1873 gabs 500 Rübenzuckerfabriken, welche 400 Mill. Kilo Zucker fabricirten. Ihren Hauptsitz hat diese Industrie im Norden. Montpellier liefert den reinsten Spiritus, Bor- consum pro Kopf: Frankreich 130 Liter. Italien 120, Portugal 80, Schweiz .59, Oesterreich 53, Spanien 30, Württemberg 18, Niederlande 4, Preußen 2%, Großbritannien 2, Dänemark 1, Norwegen %, Schweden, Rußland, Belgien je V3 Liter.

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 112

1876 - Dresden : Schönfeld
112 Frankreich. deaux den besten Franzbranntwein, Angouleme, Cognac und andere Orte der Charente außerdem Liköre. H 164. Im Handel steht Frankreich den vereinigten Staaten und Großbritannien nach, etwa mit Deutschland auf gleicher Höhe. 1874 hatte das Land 20,000 Kilometer Eisenbahnen und 46,500 Ki- lometer Telegraphenlinien. Das transatlant. Kabel führt von Brest nach St. Pierre bei Neufundland und von da nach Boston. Die Han- delsmarine zählte 1872 4800 Segelschiffe über 60 Ton. und 360 Dampfer mit über 60 Pferdekraft mit l1/? Will. Ton. (davon 1/$ im Mittelmeer). Die Zahl der großen Seeschiffe ist sehr gering, 1865 gabs nur 58 Schiffe mit 800 T. Gehalt und darüber. Keine der größeren Seestädte erreicht auch nur annährend die Rhederei von Bremen oder von Hamburg. Der Schiffsverkehr von 1872 zeigt, daß 68,000 Schiffe aus- und eingelaufen sind mit einem Gehalt von 141/2 Mill. Tonnen. Der auswärtige Handel zeigt einen Gesamt- werth von 9000 Mill. Fr. (wirklichen Werth), für den Specialhandel*) ergab sich die Summe von 7000 Mill. Fr. Einen hervorragenden Antheil an diesem Verkehr nehmen England, Belgien, Italien, Deutsch- land, Schweiz, Vereinigte Staaten, Spanien, die Türkei, Brasilien und Indien. ,Eingeführt werden meist Rohprodukte: Seide, Wolle, Baumwolle, Felle und Häute, Zucker, Bauholz, Kaffee, Vieh u. a. : aus geführt vor allem Jndustriewaaren: Seidenwaaren, Wollen- waaren, Wein, Kunsttischlerarbeiten und Kramwaaren, Seide, raffi- nirter Zucker, Confections, Lederwaaren, Spirituosen und Liköre u. a. Die Gesellschaft der Messageries maritimes beführt mit 62 das Mittelmeer, den allant., indischen und westlichen Theil des großen Océans; die Compagnie générale atlantique fährt mit 21 nach den Vereinigten Staaten, Antillen und Mexiko. Frankreich hat bei- nahe 200 Handelshäfen. Die bedeutendsten sind: 1) an der Nordsee: Dünkirchen und Calais; 2) am Canal: Boulogne, Dieppe, le Havre, Rouen, Honfleur, Cherbourg, S. Malo und Morlaix; 3) am Océan: Brest, Lorient, Nantes mit St. Nazaire, La Rochelle, Noche- fort, Bordeaux und Bayonne; 4) am Mittelmeer: Cette, Marseille, Toulon, Nizza und aus Corsica: Ajaccio. Im Jahre 1869 war die Handelsbewegung folgende: Marseille 1,580 Mill. Fr., le Havre 1,578 Mill. Fr., Boulogne 558, Bordeaux 417, Dünkirchen 225, Dieppe 140, Nantes 103, Cette 95, Calais 110 Mill. Fr. Ferner: Paris 464, Tourcoing 92, Lille 84. Beim Import nimmt Marseille den ersten Platz ein, beim Export Havre. Le Havre handelt am meisten mit Nordamerika, Nantes mit Westindien, Bordeaux mit Spanien und Indien, Marseille mit den Mittelmeerländern, Boulogne und Dieppe mit England. Die wichtigsten Artikel in Havre sind Seiden- und *) General- und Spezialhandel unterscheiden sich bei Aus-und Ein- fuhr. Bei der Einfuhr umfaßt der Generalhandel alles, was aus der Fremde und den Kolonien kommt, zu Lande oder zu Wasser; der Specialhandel umfaßt nur das, was zum Verbrauch des Landes eingeht. Bei der Ausfuhr umfaßt der Generalhandel alle Maaren, französ. und fremde; der Specialhandel gibt nur die französ. an.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 118

1876 - Dresden : Schönfeld
118 Königreich Belgien. Elende. Die 4 Universitäten befinden sich in Brüssel, Gent, Löwen und Lüttich. Brüssel hat eine Akademie der Wissenschaften. H 173. Bergbau. Die Kohlenlager befinden sich meist in Henne- gau, außerdem in Lüttich und Namur. Der jährliche Ertrag beläuft sich auf 13 Mill. Tonnen, davon werden mehr als % nach Frank- reich ausgeführt. Das gewonnene Eisen hat einen Werth von 22 Mill. Thlr.; Zink ^ 8 Mill. Thlr. Der Ackerbau ist musterhaft und beschäftigt % der Bewohner. 160 Dm. dienen als Getreideland, aber das gewonnene Getreide reicht für die dichte Bevölkerung nicht aus. Der Flachsbau, seit alter Zeit betrieben in Flandern und Waeslande, nimmt an Umfang von Jahr zu Jahr zu und bildet eine Hauptquelle des Wohlstandes für die Ackerbaubevölkerung. Außerdem baut man Hopsen, Cichorie, Obst im Maasthal, Zuckerrüben. Die Zuckergewinnung deckt 2/3 des Consums. Auch die berühmte Blumenzucht ist einträglich. Der Wald, besonders in den Ardennen, bedeckt 88 Qm. Viehzucht. Schönes Hornvieh zieht man in Flandern und Brabant, Schafe in Luxemburg und Namur, Pferde in Brabant und Hennegau,. Kaninchen in Flandern (jährlich 2% Mill. nach England), Bieyen in der Campine, außerdem Schweine und Ziegen. — Der Seefischfang liefert Stockfische und Häringe. H 176. Die 5 Hauptzweige der Industrie find, und zwar bei den Vlaamingen Leinen- und Baumwollenfabrication, bei den Wallonen Wollen-, Metall- und Lederfabrication. Belgien ist der erste Manu- fakturstaat auf dem Continent. Die Leinenfabrication, uralt und weltberühmt, hat ihren Sitz besonders in Flandern. Damast sabricirt man in Brüssel, Brügge und Courtray; Spitzen in Brüssel, Mecheln und Gent. Baumwoll- spinnerei (650,000 Feinspindeln) und Weberei blüht in Gent, Brügge und Antwerpen. Die feinsten Tuche kommen aus Verviers, Lüttich und Limburg: Teppiche aus Tournay und Brüssel. Sehr- berühmt sind die Waffen aus Lüttich: Maschinen fabricirt man in Seraing, Nägel in Lüttich und Hennegau. Leder liefert Lüttich und Limburg; Brügge und besonders Gent liefern Handschuhe (gant). Außerdem macht man Stroh hüte in Lüttich, Papier in Namür, Lüttich und Brabant, Glas in Hennegau und Lüttich; Spiegel in Charleroi; Kutschen in Brüssel; Holzschnitzereien in Span. Cicho- riensabr. gibt es in Antwerpen. Handel, 1873. Im Generalhandel belief sich die Einfuhr auf 2400 Mill. Frs., die Ausfuhr aus 2160 Mill. Frs.; im Special- handel die Einfuhr auf 1400 Mill. Frs., die Ausfuhr auf 1160 Mill. Frs. Davon kommen etwa 65 % durch Land- und Flußtransport, 35% durch Seetransport. Der Hauptverkehr ist mit den Nachbar- ländern und Nordamerika, der außereuropäische Verkehr umfaßt ca. 130/0 der ganzen Handelsbewegnng. Belgien ist ein Durchgangsland, historisch und merkantil. Die Handelsmarine ist unbedeutend und nimmt ab. Schisf- fahrtsbewegung 1874: eingelausen sind 6000; ausgelaufen eben-

6. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 68

1864 - Dresden : Schönfeld
68 Belgien. links: Sambre; b) rechts: Ourthe mit Vesder. — Zahlreiche Kanäle. Bodenb eschaffenheit. Im N. wellige Ebene, im No. aus- gedehnte Heiden und Moore, die Camp ine, im W> vollkommen flach bis zur Küste. In So. rechts von Sambre und Maas die Ardennen, 1800', und die hohe Veen. Klima. Im Küstengebiet feucht und unbeständig, im Hügel- lande trockner und beständiger; aber in schrofferen Gegensätzen von Sommer und Winter. Mittlere Temperatur von Brüssel 8" R., vorherrschend Sw. und Owinde. 189 Regentage. 26" Regenmenge. Bevölkerung. Belgien gehört zu den relativ am stärksten be- völkerten Ländern Europas. In Lüttich 17,654, in Ostflandern 14640, in Westflandern, Brabant und Hennegau über 10,000 Einw. aus 1 Qm.; dagegen Limburg, Ramur und Luxemburg (2511 Einw. ans 1 Qm.), unter 5000 Einw. auf 1 Qm. % der Einwohner ger- manisch (vlämisch), % romanisch (wallonisch und französisch). Die Flamänder im nordwestlichen Flachlande, die Wallonen im südöstlichen Hügellande. Religionsfreiheit, aber die katholische Religion fast ausschließlich herrschend. 16000 Protestanten. Französisch die Sprache der Gebildeten; dagegen in neuerer Zeit vlämische und wallonische Literatur. — Völlige Freiheit des Unterrichts, daher bei der Herr- schaft des Klerus über die Schulen geringe Volksbildung. Die halbe Be- völkerung im Elende, über 80,000 Bettler. 4 Universitäten: Brüssel, Gent, Löwen, Lüttich. — Constitutionelle Monarchie, feit 1831 selb- ständig mit Senat und Kammer der Repräsentanten. Produkte. Bergbau 1859. Kohlen, besonders in Hennegan, aus 195 Gru- den über 9 Mill. Tonnen (104 Mill. Frs.), davon % nach Frankreich und Holland ausgeführt. Eisenerz 883,000 Tonnen (8% Mill. Frs.), Z ink (bei Lüttich und Verviers) 130/000 Ctr. 456 Hüttenwerke erzeugten für 121v5 Mill. Frs. Maaren. Ackerbau, musterhaft, xk der Bewohner beschäftigend. 160 Qm. Getreideland, Hopfen (900,000 Thlr. Ertrag), Cichorie, vorzüglicher Flachs, der beste im Waeslande, 375,000 Ctr. (3 Mill. Thlr.) Blu- menzucht (Iv3 Mill. Thlr. Ertrag). Obst im Maasthal. Zucker- rüben. Die Zuckergewinnnng deckt % des Consums. Wald, besonders in den Ardennen, bedeckt 88 Qm. Viehzucht. Schönes Hornvieh in Flandern u. Brabant, Schafe in Luxemburg und Ramur, Schweine und Ziegen. Pferde in Bra- bant und Hennegan. Kaninchen in Flandern (jährl. 2% Mill. nach England). Bienen in der Campine. — Seefischfang liefert Stock- fische und Heringe. Industrie. Die 5 Hauptzweige find, und zwar bei den Flamän- dern, Leinen- und Baumwollenfabrikation, bei. den Wallonen, Wollen-, Metall- und Lederfabrikation.

7. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 69

1864 - Dresden : Schönfeld
Belgien. 69 Leinenfabriken, uralt und weltberühmt, besonders in Flan- dern. Damast in Brüssel, Brügge, Courtrai; Zwirn in Most, Tour- nai und Courtrai; Spitzen in Brüssel, Mecheln, Gent. Baumwol- kenfabriken in Gent, Brügge und Antwerpen. Bonneterie in Brüs- sel und Tournai. Wollenfabriken: die feinsten Tuche liefern Ver- viers, ferner Lüttich und Limburg im Werth von 21 Milk. Thlr. Tep- pichfabriken in Tournai und Brüssel. Metallsabriken: Waffen in Lüttich, Maschinen in Seraing, Nägel in Lüttich und Hennegau. Leder- in Lüttich und Limburg; Brügge und besonders Gent liefern Handschuhe. Stroh hüte in Lüttich. Papier in Namur, Lüttich und Brabant. Glas in Hennegau und Lüttich. Spiegel in Charleroi. Kutschen in Brüssel. Holzschnitzereien in Spa. Cichoriensabriken in Antwerpen. Handel, 1861. Generalhandel: Einfuhr 965 Mill. Frs., Ausfuhr 846 Mill. Frs. Speeialhandel: Einfuhr 456 Mill. Frs., Ausfuhr 454 Mill..Frs. 65% durch Land- und Flußtransport, 35% durch Seetransport. Hauptverkehr mit Frankreich (Vs), dann mit Eng- land (Vz), Niederlanden (%), Zollverein (%) u. f. w. Einfuhr von Getreide, Wolle, Colonialwaaren, Oelfaaten, Baumwolle, Metallen, Harz, Fischen u. s. w. Ausfuhr von Steinkohlen, Wollengeweben, Leinen- und Hanfgeweben, Waffen (5 Mill. Thlr..), Maschinen, Baum- wollengeweben, Leinen- und Hanfgarn, Glas- und Kristallwaaren (3 Mill. Thlr.), Zink, Papier (1 Vsmill. Thlr.), Nägeln, Eisenbahnschie- nen, Hopfen, Kutschwagen (Iv2 Mill. Thlr.), Eisen und anderen Me- tallen, Spitzen re. Die Handelsmarine verringert sich von Jahr zu Jahr. 1861: 111 Schiffe mit 37,700 Tonnen. Schiffahrtsbewegung 1861; eingelaufen: 4099 Schiffe; ausgelaufen: 4095 Schiffe mit einer Ge- samtladung von 1,063,000 Tonnen. Den Binnenhandel vermit- telt das vollständigste Netz von Eisenbahnen (1860: 231 d. Mln.), Kanälen und Straßen in ganz Europa. 9 Provinzen. 1. Süd-Braban t.^Brüffec (Liuxelle.s) 1860: 175,000 E. in der innern Stadt; mit den 8 angrenzenden Gemeinden, 274,000 E. ^8^, Bank von Belgien, allgemeine Gesellschaft zur Beförderung der National-Industrie, Natioualbank, Brüsseler Handelskaffe, Hypo- thekenkasse u. s. w. Creditverein, Gesellschaft industrieller Gegenseitig- keit, Gesellschaft der vereinigten Aetien, Börse, Brüsseler Seefahrts- gesellschaft, 1 Eisenbahngesellschaft, belgische allgemeine Versicherungs- gesellschaft, viele Actiengesellschasten. Waterloo X 1815. Löwen (Douven, Touvain), 31,000 E., im 14. Jahrhundert mit 200,000 E., und 4000 Tuchmanufacturen. 2. Antwerpen. Mecheln, 33,000 E., Centrum der Eisen- bahnen. Antwerpen (Anvers, aent Werf — am Werft), 112,000 Einw., '5*#ir, erster Seehafen, befestigt. , X nach Vlissingen, Dünkirchen, London, Hüll, Liverpool, New-Pork, Philadelphia, Southampton, Bordeaux, Portugal, Gibraltar, Barcelona, Marseille,

8. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1864 - Dresden : Schönfeld
Frankreich. 61 Bohnen im Norden; viel Obst, 16 Mill. Eimer Apfelwein, Südfrüchte und Oel in der Provence, Trüffeln in Perigord. Krapp, Waid, Karden. Tabak ist Monopol der Regierung. Frankreich ist das erste Weinland der Erde, baut nur in den nördlichsten Provinzen keinen Wein, jährlicher Ertrag 50 — 60 Mill. Eimer (1862 wurde für 85 Mill. Fr. ausge- führt). Hauptorte: Champagne, Burgund, Mcdoc, Languedoc (Lunel). Viehzucht. Schafzucht vorwiegend (30 Mill. Schafe), Pferdezucht nicht ausreichend, daher jährlich über 30,000 eingeführt werden. Rind- vieh vorzüglich in den Gebirgsgegenden und der Normandie, Maulthiere und Ziegen im Mittelgebirge. — Seidenbau liefert 38,000 Ctr. Seide (25 Mill. Thlr.). Fischerei an den Küsten der Bretagne und des Mittelmceres. Austern von Cancale. Viel Wild. Industrie. Frankreich ist eines der größten Manufakturländer. Hauptsitz der Industrie Paris und die nördlichen Provinzen. Galanterie-, Bijouterie- und Modewaaren von Paris beherrschen den Weltmarkt. Frankreich ist das erste Land in der Seide n fabr., 145,000 Webstühle, davon 80,000 für Bänder (Lyon, St. Etienne, das untere Rhonethal). Leinen in den nördlichen Provinzen 5600 Etablissements. Kammer- tnch (Cambric) von Cambray und Lille, Spitzen von Valenciennes und Alenyon. Banmwollenwaaren (Calicots, Plüsch, Tülls, Rouennc- ries, Musseline) in Rouen und Mühlhansen. Wollenwaaren in Champagne, Picardie und Lothringen. Schals und Teppiche in Paris. Lederwaaren im Westen und Gebiet der Loire, Handschuhe in Paris und Grenoble, Marokins in Mühlhausen. Papier, 400 Fabriken, Porzellan in Sevres. Spiegel von ungeheuerer Größe in St. Gobain und der Champagne. Essenzen und Parfümerien in Paris, Netlilly, Ultramarin in Lyon. Spirituosen in Cognac. Handel steht nur dem Englands und Nordamerikas nach. 1861: 1361m. Eisenbahnen, 2160 deutsche M. Telegraphendrähte. Binnen- hand e lst ä d t e: P a r i s, L y o n, St. Etienne, Lille, Reims, Mühlhausen, Nimes, Toulouse, St.quentin, Orleans, Avignon, Montpellier. See- handelsplätze: Marseille, Lehüvre, Nantes, Bordeaur, Rouen, Calais, Cette, Dünkirchen, Boulogne, Dieppe. Handelsmarine 1860: 14,922 Schiffe (darunter 314 H_) mit einem Gehalt von 996,000 Tonnen. Schiffahrt mit dem Auslande und den Colonien: 1861 eingel.: 30,017 Schiffe 4,938,000 Tonnen, ausgel. 17,229 Schiffe 2,680,000 Tonnen. Handel 1860: am meisten mit England, Vereinigten Staaten, Schweiz, Zollverein, Belgien, Italien. Einfuhr 1860: von Baumwolle 200 Mill. Fr., Seide 200 Mill. Fr., Wolle 178 Mill. Fr., Zucker 113 Mill. Fr., Steinkohlen 89 Mill. Fr., Kaffee 50 Mill. Fr., Vieh 55 Mill. Fr. Ausfuhr: Seidenwaaren 454 Mill. Fr., Wollenwaaren 230 Mill. Fr., Wein 221 Mill. Fr., Lederwaaren 133 Mill. Fr., Mehl und i
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