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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 144

1876 - Dresden : Schönfeld
144 Rußland. Reichs-Bank seit 1668. Dannemora (Danmora), mit 70 Eisengruben. Upsäla, 12,000 E., alterthümliche Universität, mit den Gräbern von Gustav Wasa, Berzelius und Linne. Eskilstuna, zwischen Mälarn und Hjel- marnsee. 6ooo E.. deren fast ausschließl. Nahrungszweig die feine Eisenver- arbeitung ist. Fühlun in Dálarne, 6ooo E., altes berühmtes Kupserwerk. 2. Südschweden oder Götaland. Gothenburg, (Göteborg) Fl., in Bohus, mit den Vorstädten 62,000 E, nach Stockholm, Lübeck, Kopen- hagen, Christian!«; zweite Handelsstadt. Jährlich laufen 2000—3000 Schiffe aus und ebensoviel ein. Die Ausfuhr von Eisen, Holz und Getreide belief sich^ 1872 auf 22 Mill. Pr. Thlr., die Einfuhr auf *22 Mill. pr. Thlr. In Skane: Lund, 11,Ooo E., Universität. Malmö, 28,Ooo E., Handel, Haupt- aussuhr von Gerste. Karlskrona, 16,000 E., Kriegshasen. Kalmar in Smaland, 9ooo E, Handel. Der Kalmarsund trennt die langgestreckte Insel Oeland vom festen Lande. Gothland mit Wisby, vierte Handelsstadt, von deutschen Kaufleuten gegründet, im 11. Jahrhundert Hauptstapel des Nordhandels. Die früher bedeutende Kalkfabrication befriedigt kaum noch den örtlichen Bedarf. Jönköping, 12,000 E., am Südende des Wettersees. Die Fabric. von Zündhölzchen (Jönköping Tändstickor) beschäftigt 1500 Menschen. Norköping (spr. Nortjöping) in Ostgothland, 26,000 E., zweite Fabrikstadt, besonders Tuchfabrik. 3. Norrland. 5/a Gebirgs- und Waldland, mit reißenden klaren Flüssen, Seen und weiten Sümpfen. Gefle (spr. Jäwle) in Gefleborg, 16,000 E., dritte Handelsstadt, Wasserfälle in der Stadt. Im N. ungeheure, aber schwer zugängliche Eisenschätze in Lappmarken. So der Berg Gellivara in Pitea-Län, mit 70—80% Eisenerz. Das schwedische Lappland wird von Lappen im Binnenlande und schwedischen Kolonisten an der Küste bewohnt. Der Lappe ist nur Nomade. Man unterscheidet Fischer- und Renthierlappen, welche periodisch von der Küste nach dem Gebirge ziehen. Jene beschäftigen sich auch mit Vogelfang. Diese theilen sich wieder nach ihren Wohnsitzen in Gebirgs- und Waldlappen. Diese letzten sind wohlhabender, reinlicher und gebildeter als die andern. Hernösand in Angermanland, und Sundsvall, treiben Holzhandel. Haparanda bei Tornea, Grenzort. Meteorologische Station. Kolonien. Insel-St. Barthölemh. (Westindien), 0,38 Qm. 3000 E., Die Verwaltung kostet dem Staate jährl. 36,000 Thlr. kaij'erthum Kurland. Europ. Rußland mit Finnland und Ciskausien und bis an das Uralgebirge beträgt etwas über 100,000 Qm. mit 76 Mill. E. § 212. Rußland, der eigentliche Rumpf, die ungegliederte Continentalmasse Europas, ein weites Wald- und Ackerland, größer als die übrigen Staaten unseres Erdtheils zusammen, bildet nach Land und Leuten den Uebergang zu Asien, nach welchem Erdtheile hin der russ. Staat seine Macht immer mehr ausdehnt, sodaß derselbe, alle Besitzungen zusammengefaßt, den größten unter einem Monarchen ver- einigten Ländercompler darstellt. Rußland, im Mittelalter Jahrhunderte lang durch die Mongolenherrschaft in seiner Entwicklung gehemmt, tritt zwar unter Peter dem Großen in die Reihe der europäischen Staaten ein, schließt sich aber bis heute noch in manchen Beziehungen mehr als jeder andere Staar vor den Kulturbewegungen des euro- päischen Westen ab. Das ganze Kaiserthum umfaßt x/e aller Landmassen auf der Erde. Lage. Vom Eismeer bis zum Kaukasus etwa 70°—40° R.; vom Austritt der Warthe aus Polen (35^0 O.) bis zum Ural.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 156

1876 - Dresden : Schönfeld
156 Rußland. Handel trägt so einen nomadischen Charakter. Den Großhandel treiben nur die Großrussen, den Kleinhandel die Juden. Charkow hat 4 Messen von je 1 Monat, unter denen die erste Wollmesse des Reichs ist. — Die russische Pelz Handelcompagnie, welche 1785 gegründet ist, hat ihren Hauptsitz in Petersburg. Für den Handel mit dem Auslande ist die geogr. Lage Rußlands nicht günstig, da es von den Welthandelsstraßen abseits liegt und nur den Vermittler für Asien abgeben kann. Allein die Kulturländer Asiens sind wiederum durch psadlose Steppen von Europa getrennt. Das baltische Meer, durch welches Rußland mit den wichtigsten Staaten von Westeuropa in Verkebr tritt, ist meist nur im Sommer zugänglich und die vorzüglichste Wasserstraße, die Wolga, endigt an einem Binnenmeere. Diehauptplätze des Seehandels sind St. Petersburg, Odessa, Riga, Taganrog, Archangelsk, Rarwa, Reval und Astrachan. Im schwarzen Meer ist aktiver Handel, im baltischen Meere passiver. Seit 1857 besteht ein gemäßigter Schutzzoll. Jährlich laufen gegen 10,000 Schiffe (englische, russische, türkische, deutsche, holländische, italienische, norwegische u. a.) mit einem Tonnengehalt von etwa 1 Mill. Tonnen ein und eine gleiche Anzahl aus. Die Hauptverkehrsländer sind Groß- britannien und Deutschland. Die gesamte Ausfuhr betrug 1873 354 Mill. S.-R.; die Einfuhr 422 Mill. Die wichtigsten Aus- fuhrartikel sind Getreide, Lein, Leinsaat und Hanf, Talg, Wolle,*) Häute. Die wichtigsten Einfuhrartikel sind gewebte Stoffe und Colonialwaaren. Der steigende Verbrauch beweist den wachsenden Wohlstand. -Mehr als die Hälfte des ganzen Umsatzes wird durch die Häfen des baltischen Meeres vermittelt, den vierten Theil vertreten die Häfen des schwarzen Meeres. Fast eben so groß ist der Verkehr an der preußischen und österreichischen Grenze. Auf 10 Mill. beschränkt sich der Ausfuhr-Handel des weißen Meeres. Im asiatischen Handel wird eingeführt Vieh, besonders aus den Kirghisen-Steppen, Thee aus China, Baumwollenmanufacturen zur Hälfte aus Persien. Ausgeführt werden Baumwollenmanufakturen nach den Kirghisensteppen und Chiva, Tuch, Pelzwerk und Häute nach China. Die Handelsflotte zählt 2500 Schiffe mit 260,000 Lasten. § 224. 1. Großfürstenthum Finnland: 6764 Qm. und l4/5 Mill. Einw. 290 Einw. auf 1 Qm. Seit 1809 russisch, aber in der inner« Verwaltung durchaus selbständig. Die Küstenstädte sind' meist von Schweden bewohnt. Die folgenden Städte liegen an der See. Wiborg, 12,000 E., Holzhandel. Helsinafors, 26,000 Einw., Universität, Freihafen, Hptstadt. Fbo, 22,000 E., Handel- die älteste und merkwürdigste Stadt des Landes. Uleaborg, 7000 E., eine der ersten *) Die Ausfuhr von Talg und Wolle nimmt mit Verminderung des Vieh- standes immer mehr ab.

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 158

1876 - Dresden : Schönfeld
158 Rußland 34.000 E.. wichtige Getreidemärkte. Llirütow, Fl., am Rande der Steppe, 93.000 E., Handel. Die Kaufleute und Handwerker sind meist Deutsche. Sa- repta, 500 E., Herrnhuter Kolonie. Senf und Schnupftabak. Auf beiden Seiten der Wolga über 100 deutsche Kolonien mit 170,000 Deutschen (Schaff- hausen, Solothurn, Katharinenstadt, Marienthal). Zarizyn, 12,000 E., am Knie der Wolga. Astrachan, Fl., 48,000 E., 6 M. vom Meere. Die Be- völkerung besteht aus Russen, Kalmüken, Tataren und Armeniern. Seehandel nach Persien, Karawanenhandel nach Sibirien, Fischfang (jährlich 100,000 Hau- sen, 300,000 Störe), Kaviarbereitung. Weinbau. Orenburg, Fl., 33,000 E., Sammelplatz der Karawanen aus Central- asien. 5. Statthalterschaft Kaukasien. Fast 8000 Qm. 42/3 Mill. E. 580 auf 1 Qm. Staatlich als eine Provinz verwaltet, obgleich Transkaukasien zu Asien gehört. Ci.lkaukasi,en zählt aus 4095 Qm. V/.2 Mill. E., Transkauka- sien auf 4034 Qm. 3ftg Mill. E. Nach der völligen Unterwerfung der Berg- völker sind bis 1866 eine Mill. s. g. Tscherkessen ausgewandert, welche sich selbst Adechö nennen; doch bleibt noch immer ein buntes Völkergemisch: 800.000 Russen, Lesghier, Osseten, Mingrelier, 300,000 Grusiner im großen Kaukasus, 900,000 Tataren und 500,000 Armenier in kleinen Kaukasus, 7 deutsche Kolonien bei Tiflis und Jelisawetpol. 2 Mill. Christen, 2 Mill. Mohammedaner; theils Nomaden, theils Ackerbauer. Produkte. Auf der Halbinsel Apscheron gewinnt man Naphtha und Erdpech, namentlich in Baku. Die Stein ko h len gruben am obern Rion sind trotz ihrer Reichhaltigkeit verlassen, weil noch zu viel Holz vorhanden ist; viel Eisen gibts am kleinen Kaukasus, aber es wird nicht ausgebeutet. Am obern Aras liegen sehr reiche S t ein salz lag er. Viele Mineralbäder befindeil sich namentlich am Beschtau. > Außer Getreide, welches auf der Südseite des Gebirges bis 2600 na. hoch reift, baut man Wein, Reis, Krapp und Baum- wolle; wichtige, an Nutzholz außerordentlich reiche Wälder bedecken das Ge- birge, besonders in: südwestlichen Theil. Die Viehzucht blüht im Gebirge und in der Steppe, man zieht Schafe, Rinder, Pferde, Schweine, Esel, Maulesel und Kamele. Die Seidenzucht liefert ca. 10,000 Ctr. Rohseide. Im Hoch- gebirge kommt der Auerochse vor. Tiflis und Eriwan sind Hauptplätze iür Industrie; man fabricirt Wollen- und Seidenzeuge, Gold- und Silberwaaren, Leder. Die Russen bemühen sich, den innerasiatischen Handel durch ihr Gebiet zu ziehen; dazu führt eine Eisenbahn von Tiflis nach Poti ans schwarze Meer. berühren Anapa, Suchum-Kale und Poti am schwarzen Meere, Derbend und Baku am kaspischen Meere. Städte nördl. vom Kaukasus: Jeisk, am asow'schen Meere, 1848 ge- gründet, 28 000 E., Handel. Stawropol, 21,000 E., Hauptstadt von Cis- kaukasien. Pjatigorsk, (d. h. 5 Berge), 6000 E., am Beschtau, 600 in. ü. M., berühmte Schwefelbäder. Herbend d. h. eisernes Thor), 16,000 E., beherrscht die Hauptstraße anr kaspischen Meere. Städte südl. vom Kaukasus: Baku, 12,000 E., Regierungssitz, Hafen. Neben dem Kloster, in welchem mir noch ein Parst (s. g. Feueranbeter) lebt, befinden sich Naphtadestillationen. Schemachu, 26,000 E., 780 m. ü. M., die wichtigsten Seidenfabriken. 1872 durch Erdbeben zerstört. Nucha, 23,000 mvhammed. E., in äußerst reizender Lage am Gebirge, 800 in. ü. Al., ^Nittel- Punkt des Seidenhandels. Tistis, 500 in. ü. M., die Hauptstadt von Trans- kaukasien, 61,000 E., meist Armenier und Grusiner; von Europäern gibts Russen, Franzosen (Kausleute) und Deutsche in einer mit der Stadt ver- bundenen Kolonie. Erste Fabrik- und Handelsstadt; warme Bäder. Poti, am schwarzen Meere. Städte südl. vom Kur: Achaltzych, südöstlich von Poti, unfern des Kur, 16.000 armenische Einwohner. Webereien, berühmte Lederfabriken, Waffen- schmiede, Filigranarbeiten. Eriwan, (d. h. „sichtbar", weil Noah v. Ararat aus diese Stelle trocken gesehen haben soll), 14,000 E., 1040 in ü. M., leb- hafte Industrie. Die Gegend um Eriwan gegen S. zum Aras u. in dessen

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 154

1876 - Dresden : Schönfeld
15-1 Rußland. und kaukasischen Steppe. Seine Nordgrenze liegt unter 50» N. an der galizischen Grenze und geht über Kijew, Rjäsan, Kasan bis zum Ural (560 sft) In den Nadelwäldern der nordischen Tiefebene erschei- nen die wenigen Getreidefluren wie Oasen. Gerste reicht bis an den Enarasee, Roggen bis zum 66» N., Weizen bis zu 62» N. Erst südlich von dem baltisch-uralischen Landrücken, wo in Großrußland der Wald, der hier zum Theil auch aus Laubwald, namentlich Linden, besteht, allmählich lichter wird, nimmt der Getreidebau großartige Di- mensionen an. Lein wird in den Ostseeprovinzen und Weißrußland für Samen und Flachs, an der obern Dwina und Wolga nur für Flachs, in der Ukraine und am schwarzen Meere nur für Samen zu Oel gebaut, während man hier die Stengel verbrennt; daher ist die Ausfuhr von Flachs aus den nördlichen Häfen, von Samen aus den südlichen vorherrschend. Ausgezeichneten Hanf gewinnt inan in Klein- und Weißrußland. Flachs- und Hanfbau bildet in mehren nördlichen Provinzen den Haupttheil der Äckerthätigkeit. Wintersaaten sind in den südlichen Steppen wegen mangelnder Schneedecke unmöglich. Obst tritt erst südlich vom 500 N. auf. Zu gleicher Zeit erscheinen die beliebten Melonen und Arbusein In Kleinrußland ballt inan außer deii Zuckerrüben, besonders um Kijew, am meisten Tabak; außerdem auch bei Samara an der mittleren Wolga. Mit der südlichen Wald- grenze in Klein uird Südrußland trifft fast der Wein- und Mais- bau zusammen. Wein gedeiht außerdem vortrefflich in der Krim, bei Astrachan und iin südlichen Kaukasus. Mit dem Waldmangel in Süd- rußland hängt der Mangel an Quell- und gutem Trinkwasser zusam- men. Daraus entsteheil ein ungesundes Kliina und Seuchen unter den: Vieh. Gedeihliche Waldanpflanzungen sind nur von den deutschen Men- noniten anr asowschen Meer geinacht. Der russische Bauer ist ein arger Waldverwüfter. Neben dem Ackerball ist auch die Viehzucht in den weiten Ebenen blühend. Die Polarvölker besitzen Renthiere, die großen Wälder im N. siild reich an Pelzthieren und Hochwild, welches meistens von den Sirsänen erlegt und in gefrorenem Zustande weithin, namemlich nach deil Hauptstädten verschickt wird. Rinder nnb Pferde finden sich am meisten in den südl. Steppen. Der Dünger dient in den ivaldlosen Gegendeil als Brennmaterial. Mit bein steigenden Bodenwerth nimmt aber das Halten des wilden Viehs bedeutend ab. Futterkräuter baut man nur in den deutschen Ostseeprovinzeil. Die tatarischen Völker in der kaspischen Niedernng züchten außerdem Kamele. Die Schafzucht ist in diesem Jahrhundert in Südrußland sehr rasch ausgeblüht. (1872 etwa 49 Mill. Schafe.) Bienenzucht findet sich besonders in Polen und Kleinrußland (begünstigt durch die Lindenwälder), Seiden zucht in der Krim lind am Kaukasus. Die sehr bebcutenbe Fischerei, nament- lich in der Wolga, im kaspischen lind schwarzen Meer, liefert Häringe Thunfische, Störe, Hausen (Hausenblase und Caviar, der beste aus Astrachan). § 22 Z. Die Industrie ist seit Peter dem Großen durch Ein- wanderung und Berufung fremder Arbeiter aus Delitschland, Frankreich

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 155

1876 - Dresden : Schönfeld
Rußland. 155 und Holland gehoben; sie beschäftigt 4 Mill. Menschen, besonders in Moskau, Wladimir, N.-Nowgorod, Tambow, Kaluga, Jaroslaw, Kasan. Die verschiedenen Industriezweige behaupten sich meistens noch in den- selben Gegenden wie vor 200 Jahren. Die freie Entfaltung war aber durch die strenge Vormundschaft der Regierung gehemmt. Sie umfaßt namentlich das Stromgebiet der Oka; doch liefert sie meistens nur für den innern Bedarf: Zucker, Talg und Lichte, Wachs, Wollen-, Baumwoll-, Leinen- und Hanswaaren, Leder. Die besten Juften oder Juchten kommen aus Jaroslaw und Kostroma, die fein- sten Tuche aus Moskau. Kein Industriezweig in Rußland ist so volksthümlich, als die Leinweberei der Bauern während des Win- ters, besonders in den nördlichen Gouvernements Wjatka, Jaroslaw, Twer, Wologda und Perm. Die Hanfindustrie hat ihren Mittelpunkt in Orel. Den höchsten Platz in der russischen Industrie nimmt gegen- wärtig die Baumwollmanufactur ein, namentlich in den Gouver- nements Moskau, Petersburg und Wladimir. Die Baumwollspinne- reien haben 2 Mill. Feinspindeln. Die Pech- und Theersiede- rei (Archangelsk und Wologda) ist stets von großer Bedeutung gewesen. Der Handel. Kein anderes Land hat zur Verbesserung genügen- der Verkehrsmittel und Wege so große Schwierigkeiten zu überwinden als Rußland. Die Flüsse sind oft 1h Jahr durch Eis gesperrt. Für Anlegung von Kunststraßen sind die Entfernungen unverhältnismäßig groß und das Land spärlich bevölkert. Deshalb hat auch das Eisen- bahnnetz sich erst spät entwickelt. Die Fluß schisfahrt war bisher von der größten Bedeutung für den Verkehr, da große Heerstraßen nur die Hauptstädte verbanden, und der Verkehr im Sommer auf die Flüsse, im Winter (5 6 Monate) auf die Schneebahn angewiesen war. Die Eisenbahnen haben den Verkehr auf den Flüssen, mit Ausnahme auf der Wolga, eingeschränkt. Im Juli 1873 waren mehr als 16,000 Kilom. Eisenbahnen eröffnet, welche das große Reich nach allen Seiten durchschneiden, an 4 Punkten die Ostsee erreichen, und an mehreren Punkten sich an Preußen und Oesterreich anschließen, ostwärts die Hauptstädte an der Wolga erreichen und über Samara bis Orenburg im Bau sind. Aber der Personenverkehr ist sehr gering (*/» von Eng- land). Die Länge der Telegraphen betrug 1873 72,000 Kilom. Das Postwesen ist noch wenig entwickelt, da der größte Theil des Volkes nicht schreiben kann. Die Hauptstraße, welche das europäische und asiatische Rußland verbindet, der s. g. sibirische Trakt führt von Nischny- Rowgorod über Kasan, Perm, Jekaterinburg bis Irkutsk. Die wich- tigsten Plätze des Binnenhandels sind Moskau, Kijew und Ni schny-Nowgorod. Rußland ist das Land der großen Messen und Märkte; ganz unbedeutende Orte werden durch dieselben für kurze Zeit in die großartigsten Verkehrsplätze verwandelt. Die wichtigsten Meßplätze sind Nischny-Nowgorod, Jrbit nördlich von Jekaterinburg und Poltawa mit einem Umsatz von 126, 382/3 und 21 Mill. Silber- rubel (1868). Die meisten kleinen Messen hat die Ukraine. Hier tragen sie den Charakter eines in beständiger Bewegung befindlichen Markts, der sich das ganze Jahr im Kreise dreht. Der russische Binnen?

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 255

1876 - Dresden : Schönfeld
Japan. 255 Jenisseis!, 7000 E. Irkutsk, 27,000 E>, Sitz des Generalgouver- neurs Mittelpunkt des Handels zwischen Ostasien und Petersburg. Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht. Der balaganische Kreis am Angara ist die Kornkammer des irkutischen Gouvernements und versorgt auch die jenisseischen Goldwascher. Auffallend sind die Buriäten hier die eifrigsten Landwirthe u. selbst fleißiger als die Russen, wahrend ihre Stammesgenossen am Baikal und östlich nur durch Prämien für den Ackerbau gewonnen werden. Jakutsk, 5000 E, Hauptstapel für Pelz u. Mamutzähne in Ostsibirien. Neusibirien, 465 Qm., 47,600 E., ungeheure Mengen vorweltlicher Knochen und Zähne von Mamut, Rhinoceros u. s. w. Oestlich davon ist 1867 ein neues Jnselgebiet: „das Wrangellland" entdeckt. Transbaikalien oder Da-urien, ein gutes Weideland, unerschöpf- lich an Kohlen, Silber, Eisen, Blei, Kupfer, Salz, Asphalt. Groß-Ner- tschinsk. 4000 E., T., Goldwäschen reich an Silber. Troitskosawsk, 4000 E., T., große Waarenhäuser; Va Ml. davon Kiachta (oder Kjächta), 4000 E., der große Haudelsmarkt zw. China (Maimatschin) und Rußland. Die Küstenprovinz mit Kamtschatka. Auf der Halbinsel 12 thätige, 26 erloschene Vulkane, 21 heiße Quellen. An der Küste Ackerbau. Kamtschatka geht in Bevölkerung und Produkten zurück. Petropawlowsk, 500 E., früher Festung, Pelzhandel. Ochotsk am Meerbusen gl. N., 200 E.°, vor demselben die Kurilen, 90 Qm. Die nur halbunterworfenen Tschuktschen treiben Handel über die Beringsstraße nach Amerika. Die Insel Saghalin (d. h. schwarz), 1300 Qm., Steinkohlen, Holz. H 359. Das Amurlanö, 30,000 E., trotz des continentalen Zusammen- hangs mit dem Mutterlande eigentlich ein Eolonialland, ist für Sibirien und Rußland von unberechenbarer Wichtigkeit. Von der Mündung des Amur zieht sich bis Korea größtentheils eine ununterbrochene Steilküste, auf mehr als 50 Mln. einen unübersteiglichen Küstenwall von 10—1200 m. Höhe bildend. Sosiisk (Sofjewsk), 46 Ml. oberhalb der Mündung am Eingänge des Kisi- Sees; 6000 E. Die Mündung des Amur ist leider versandet und wird, da sie selbst im Sommer von Treibeis bedroht ist, wenig Wichtigkeit für den Handel haben. Der Sungari wird von Regierungsdampfern bis Girin über 100 d. Meilen weit befahren. Die Bevölkerung der Mandschurei wird aber durch chinesische Mandarinen vom freien Verkehr mit dem Amurlande abge- halten. Rikolajewsk, Fl., 5000 E., T., Regierungssitz. § 360. Japan. (Etwa 7300 Qm., 33 Mill. Einw.) Von den Einwohnern wird das Land Nippon, d. h. Sonnen- aufgang, genannt, von den Chinesen als Dschi-Pen-Kuö, d. h. Reich des Sonnenaufgang bezeichnet, daher die im Mittelalter üb- liche Benennung Zipangu. Dieses einzige große ostasiatische Insel- reich besteht aus vulkanischen, im Innern wenig bekannten Gebirgs- inseln. Das Meer ist stürmisch, durch Strudel und Klippen gefährlich. Das eigentliche Japan umfaßt die Inseln Nippon, Kiusiu und Sikok. Abhängig sind Jeso, der südl. Theil von Saghalin, die südl. Kurilen und die Liukiu-Inseln. Japan ist gegenwärtig in einer höchst merk- würdigen Umwandlung begriffen, welche den lange gegen das Äusland verschlossenen Staat ganz der europ. Kultur öffnen soll. Die Bevöl- kerung ist mongolisch. Die Lehre des Buddha wurde im 17. Jahr- hundert zur Staatsreligion erhoben. An der Spitze des Reichs steht der Kaiser, der Mikado. Unter ihm bestehen zahlreiche Fürsten, „Daimjo". Die Japaner sind das einzige Volk Ostasiens, das den

7. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 167

1864 - Dresden : Schönfeld
Das asiatische Rußland. 167 außer den freien nomadisierenden Turkmanen der Wüste, 5—600,000. Die Chiwiten treiben Garten- und Ackerbau, dessen Produkte Getreide, Reis, Melonen, Obst, Wein, Tabak, Baumwolle, Sens, Sesam und Krapp sind. Industrie gering, Handel mit Kirghisen, Turkmanen und besonders mit Russen, welche rohe Baumwolle gegen russische Maaren eintanschen. Chiwa 5000—10,000 E-, meist Tadschik. Urgendfch 2000 E-, 4 Ml. nordöstlich von Chiwa, die bedeutendste Handelsstadt des Landes. Das asiatische Rußland. (270,000 Qm.) 1. Kaukasien. 8041 Qm., 5vs Mill. Ew. Bevölkerung: Russische Unterthanen Ist-Mill., Halbunterworfene 2stg, iit Waffenstillstand mit Rußland lebend Istz, in Krieg begriffen 9/10 Mill. Ew. Verwickelte Ethnographie, 7 Hauptgruppen: Tscherkessen, Lesghier, Georgier u. a. Muhammedaner, Christen und Feueranbeter; theils Nomaden, theils Ackerbauer. Produkte. 1. Auf der Halbinsel Apscheron Naphthaquellen, welche jährlich gegen 32,000 U farbloses Naphtha und 10 Mill. M Erdpech liefern. Blei, Steinkohlen, Salz. 2.Wein,Reis,Baumwolle; amschwarzeu Meere viel Wald. 3. 4stg Mill. Schafe (aber schlechte Wolle),, % Mill. Pferde, 2 Mill. Rinder, 25,000 Kamele, ebensoviele Esel u. Maulesel, sto Mill. Schweine (1856), Seidenzucht (1858: 9660 Ctr. Rohseide). Industrie, nur in Tiflis u. Eriwan namhaft, Wollen- u. Seiden- zeuge, Gold- u. Silberwaaren, in Tiflis besonders Silberfiligran arbeiten. Handel. Ausfuhr: Rohseide, Naphtha, Asphalt, Pferde,Häute, Buchsbaumholz, Salz. Einfuhr: Colonialwaaren, Seiden-, Leinen-und Baumwollengewebe, Metall- u. Kurzwaaren. Hauptplatz Tiflis, wichtig für den Verkehr mit Persien. Bemühungen der Russen, den innerasiatifchen Handel durch ihr Gebiet nach den Häfen des schwarzen Meeres zu leiten. H, von Taganrog über Anapa, Poti nach Batum u. Trapezunt, u. von Astrachan über Derbend, Baku nach Enseli u. Afterabad; ferner von Astrachan über Guriev nach dem Kirghisenlande. Stawropol 16,000 Ew., Hauptstadt von Ciskaukasien. Mosdok 10,000 Ew. K islär am Terek 10,000 Ew., Handel, Wein- u. Seiden- bau. Jekaterinodar am Kuban, im Lande der tschernomorischen Kosaken, 9000 E. Tiflis 100,000 E., Hauptstadt von Transkaukasien. Fabriken, Handel, warme Bäder. Eriwan 13,0008. Derbend 11,000 E.,H.. Baku 5000e., ^^.,wichtigerhandel, ander Hauptstraße nach Transkaukasien, trefft. Hfn. Schemachü 20,000 E., die wichtigsten Seidenfabriken. Kutais 4000 E. Poti am schwarzen Meere, Ii______ 2. Sibirien mit den Nebenländern: Amur gebiet, Saghalin, Kurilen etwa 265,000 Qm., 4,867,000 E. Bevölkerung. Sibirien am Ende des 16. Jahrh. durch den Ko- fakenhetman Jermak erobert, bis 1639 völlig unterworfen, das Land

8. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 169

1864 - Dresden : Schönfeld
Das asiatische Rußland. 169 a. Westsibirien. Tod o lsk 14,000 E., im Ackerbaulande. Niederlage des Pelztributs. Tjnmen 14,000 E., Hauptort für den Transitverkehr von Rußland nach Sibirien, zw. Jrbit und Tobolsk. Messen für den Verkehr mit den Kirghisenländern, Kokand u. Samar- kand, sehr bedeutend. Juchtenfabr. Jährl. Waarenumsatz 2 Mill. Sr. Petropawlowsk am Jschim, bedeutendste Zollstätte für den Handel mit Jnnerasien. Omsk 12,000 E., Sitz des Generalgouverneurs. T. Tomsk 13,000 E-, Transitverkehr, T. Im Kolywaner Hüttenbezirk am Altai, jährlicher Gewinn von 1000 Pud Silber, 1852: 37 Pud 23 Pfund Gold. Die ergiebige Jagd auf Pelzthiere von Tataren be- trieben: 1300 Zobel, 8000 Hermeline, 190,000 Eichhörnchen, 100,000 gestreifte Eichhörnchen, 17,000 Marder, 28,000 wilde Katzen re. Ko- lywan 2000e., berühmte kaiserl. Steinschleiserei für Granit, Jaspis, Porphyr, Marmor, T. Smejinogorsk (— Schlangenberg) 15,000 E., Silberschmelzhütten, jährl. 70 Ctr. Silber. Barnaül 10,000 E., Hauptort des westsibir. Hüttenwesens. Semipalatinsk 8000 E., Handelsartikel: Eisen, Baumwollensammet, grobes Tuch nach China; Ziegelthee u. anderer Thee von China. Kupfer, Eisen, Baumwollen- stoffe nach Buchara und Kokand; Baumwolle, Teppiche, Schals, Lapis Lazuli, Rosinen, getrocknete Aprikosen, Pflaumen rc. von daher. Zwischen dem kaspischcn Meere und dem Uralflnsse einerseits und etwa dem 10l)0o. andererseits das Gebiet der 3kirghisenhorden (Kirghis-Kaisaken), der großen, mittleren u. kleinen Horde. Nomaden, zum Theil den Russen unterworfen, Muhammedaner; ihre Sprache der reinste türkische Dialekt. b. Ostsibirien. Jeniseisk 6000e. Krasnojarsk 7000e., Korn u. Tabak. Handel, T. Irkutsk 20,000 E., Sitz des Gene- ralgouverneurs. Mittelpunkt des Handels zwischen Ostasien u. Peters- burg. Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht. Transbaikalien oder Da- uri en, ein gutes Weideland, unerschöpflich an Kohlen, Silber, Eisen, Blei, Kupfer, Salz, Asphalt. Tschitü 1500 E., seit 1855 Haupt- stadt, am Nebenfluß der Schilka. Groß-Rertschinsk, 5000 E., außerordentl. reich an Silber. Troitskosawsk 4000 E., große Waa- renhäuser; Vs Ml. davon Kiachta, 300 E., der große Handelsmarkt zw. China (Maimatschin) u. Rußland. Ausfuhr 1861: Wollenge- webe 297,000 Sr., Wollenzeuge fast ivs Mill. Sr., Pelzwerk 600,000 Sr., andere Maaren lk Mill. Sr., gemünztes Geld 3% Mill. Sr. Einfuhr: 162,000 Kolli Blätterthee, 60,000 Kolli Zie- gelthee. Jakutsk 1600 E., Hauptstapel für Pelz und Mamutzähne in Ostsibirien, Hauptcontor der russ.- amerikan. Pelzhandelgesellschaft. Reusibirien 975 Om., 47,000 E., ungeheure Mengen vorweltlicher Knochen und Zähne von Mamut, Rhinoceros u. s. w. — Die Tschuk- tschen am Behringsmeer zahleic den Russen noch keinen Tribut. Die Küstenprovinz Ostsib.iriens mit Kamtschatka. Auf der Halbinsel 12 thätige, 26 erloschene Vulkane, 21 heiße Quellen. An der Küste Ackerbau. Petropawlowsk früher Festung, bis zur Zeit der Erwer- bung des Amurgebiets. Ochotsk am Meerbusen gl. R. ; vor demselben die Kurilen. Insel Saghalin 1200 Qm., Steinkohlen, Holz.

9. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 170

1864 - Dresden : Schönfeld
170 Japan. c. Das Amurland: Die Amurprovinz und Küstenprovinz, trotz des contineutalen Zusammenhangs mit dem Mutterlands eigentlich ein Colonialland, seit 1858 erworben, für Sibirien und Rußland von unberechenbarer Wichtigkeit. 1863 bereits 26 Hl. auf dem Amur. Blagowieschtschensk, Hauptstadt der Amurprovinz. Sosiisk (Sofjewsk), 46 Ml. oberhalb der Mündung am Eingänge des Kisi- Sees, von dem eine 2 Ml. lange Eisenbahn östlich ans Meer zum Al er anders) osten, dem zukünftigen Haupthandelshafen des ganzen Gebiets führt, da die Mündung des Amur leider versandet ist und selbst im Sommer von Treibeis bedroht, wenig Wichtigkeit für den Handel haben wird. Nikolajewsk, Regierungssitz. Einfuhr 1863: 1,300,000 S. R. Ausfuhr V2 Mill. S. R. Japan. Etwa 7300 Qm. 35 Mill. Einw. Von den Einwohnern Ripon d. h. Sonnenaufgang genannt, von den Chinesen als Dschai - Pun - Quo d. h. Reich des Sonnenauf- gangs bezeichnet, daher die im Mittelalter übliche Benennung Zipan- g n. Vulkanische, im Innern wenig bekannte Gebirgsinseln. Das Meer stürmisch, durch Strudel und Klippen gefährlich. Die Bevölkerung im Innern rein mongolisch, an den Küsten mit Malaien vermischt, nach ihrer eigenthümlichen Religion Sprößlinge der Götter. Die Lehre des Confucius und Buddha geduldet. An der Spitze des Lehnsreichs der Mikado als geistliches Oberhaupt und der Sjogun oder Taieun als weltlicher Kaiser. Zahlreiche Lehnsfürsten ,,Damj>O, mit großen Vorrechten. In der wissenschastl. Bildung einseitig, aber nicht so zäh am Althergebrachten festhaltend als die Chinesen. Lesen, Schreiben allg. verbreitet. Geschichte, Geographie, Reisen, Naturgeschichte; Poesie, Schauspiele, in japanischer Schrift gedruckt. Mathematik, Mechanik, Kartographie bekannt; Musik; Malerei mit sorgfältiger Ausführung, aber ohne Perspektive. Besonders bemerkenswerth in der Gärtnerei die Verriesung u. Verzwergung, d. h. z. B. Pflanmenblüten bis zur Größe von Blumenkohl zu treiben n. fruchttragende Obstbäume mit durchaus gleichmäßiger Ausbildung von 6 Zoll Höhe zu ziehen. Produkte: Bergbau. Viel Kupfer, dessen Ausfuhr aber ver- boten ist; wenig Eisen und Silber, ebenso wenig Gold, daß die Aus- fuhr der wenigen Goldmünzen sogar bei Todesstrafe untersagt ist. Zinn, Steinkohlen, Schwefel, Naphtha, Bernstein. Viele Mineral- quellen. Ackerbau auf hoher Stufe, in der Terrassenkultur die Chinesen überlreffend. Reis, nicht ausreichend, Hauptnahrung; Gerste, Bohnen, Maulbeerbäume, Lackpflanzen, Kampfer, Baumwolle, Thee, Südfrüchte, Obst, Wein, Melonen. Viehzucht. Rinder und Pferde (Fleisch wird nicht gegessen) zum Lasttragen und Reiten. Geflügel, viel Fische. Aus- gezeichnete Seidenzucht. Wenig Wild.

10. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 168

1864 - Dresden : Schönfeld
168 Das asiatische Rußland. der Deportation, besonders seit Abschaffung der Todesstrafe in Rußland 1754, so daß jährlich etwa 10,000 Menschen hierher deportiert werden. Außer den Russen, Polen re nomadische Jäger- und Hirtenvölker: Barabinzen, Samojeden, Ostjaken, Korjäken, Jakuten, Tungusen, Tschuktschen, Kamtschadalen, Kurilen, Ale- uten. Im Sw : Tataren, Kirghisen, Kalmücken. Produkte: Bergbau sehr ergiebig am Ural, Altai u. Gebirge von Nertschinsk. Gold 1857:1600 Pud ^24 Mill. Thlr. am Ural und bei Jeniseisk; Silber 1400 Pud in Nertschinsk, Altai, Ural. Eisen im Ural u. Altai. Kupfer ebda. Salz 2 Mill. Pud, Zink, Zinn, Blei, Kobalt, Schwefel inkamtschatka, Steinkohlen; bedeutendegraphitlager; Lasursteine, Smaragde, Berylle, Diamanten. Ackerbau im Sw. bis zum 550'N. Viel Holz. Viehzucht 1856: 3 Mill. Pferde, besonders Schimmel, 2v2 Mill. Rinder, 300,000 Rennthiere, 6% Mill. Schafe, Vs Mill. Schweine, 200,000 Ziegen, 4000 Kamele. Rennthiere u. Hunde zum Ziehen der Narten (Schlitten). Pelzthiere: Zobel, jährlich 45,000 St., die besten an der Lena, ein Paar schöne Felle 80 Rubel am Platz, 170 R. in Moskau. Hermelin in Jakutsk, 5—8 Kopeken, meist nach China, Seeotter, schwarzer Fuchs, n 60 — 70 R., Brandfuchs 20 R., blauer Fuchs 10—12 R., Eisfuchs 6—8 R., Wolf 3-6 Thlr., Eis- bär 3—5 R., Viälfraß 2—4 R., Eichhörnchen, 4 Mill. Felle nach China, 2—3 Mill. nach Europa, gemeine Ziesel, nach China. Sibirien bringt für 3 Mill. R. Pelzwaaren auf den Markt. — Biamutknochen an der Lena u. auf Neusibirien. Industrie gering. Handel. Die Märkte, bedingt durch den Pelzhandel u. den Ertrag der Fischerei, besucht von Nomaden. Die Pelze von den Russen eingetauscht gegen Tabak, Eisenwaaren u. dgl. Karawanenhandel mit Thee, Pelzwerk, Metallen. Haupt Plätze Tobolsk, Irkutsk. Jakutsk, Semipalütinsk. Centralpunkt der Karawanenstraßen für einen großen Theil Mittelasiens. Handel mit Eh ina besonders über Kiachta, Waarenumsatz 30 Mill. Sr. Pelze, Häute, Juchteu, Wollenzeuge und Metallwaaren gegen Thee (100,000 Pud), Seide, Porzellan, Rhabarber; doch seit November 1862 in Bereich von 50 Werst auf beiden Seiten der Grenzen zollfrei. Russische Kaufleute dürfen in der ganzen Mongolei ohne Zollentrichtung handeln. Die Einfuhren auf der sibirisch-orenburgischen Grenze 1861: 8% Mill. Sr., (des. Vieh aus den Kirghisensteppen für 4 Mill., fer- ner Baumwollenwaaren %, Häute %, Baumwolle %, Pelze %, Thee 1/3 Mill. Sr.). Die Ausfuhren: 59/10 Mill. Sr. (zur Hälfte Baum- wollenzeuge). Der s. g. sibirische Trakt, die längste 850 Ml. lange Straße, gut unterhalten von Petersburg über Nowgorod, Twer, Mos- kau, Nischegorod, Kasan, Perm, Jrbit, Tobolsk, Omsk, Tomsk, Jakutsk, u. von da einerseits nach Irkutsk u. Ochotsk, andererseits nach Kiachta; oft mit unzähligen Wagenreihen. Telegraph von Petersburg über Moskau, Kasan, Perm, Jekaterinburg, Omsk, Kolywan, Tomsk bis Irkutsk u. weiter entworfen über Nertschinsk, Blagowieschtschensk, So- fiisk, über Saghalin nach Kamtschatka, von da unterseeisch über die Halb- insel Aljaska nach Sitcha, Columbia, S. Francisco.
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