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Afrika.
breiten sich weitgedehnte Grassteppen aus, deren 4 m. hohe Gräser
hie und da von wildem Wein durchrankt sind. Die beiden einheimi-
schen Getreidearten sind Negerhirse (Uanieum) und Sirch (8orzbum);
doch können auch diese vielleicht schon in früher Zeit von Asien ein-
geführt sein. Man baut Reis, Mais, Sirch, Pisang, Aams, Maniok.
In Abessinien ist zwar die Heimat des Kaffeebaumes (in Kafa), wel-
cher bis zur Congoküste verbreitet ist; aber im ganzen Sudan bildet
die Guro-Nuß (eigentlich eine Bohne) den Ersatz für Kaffee. Baum-
wolle, Indigo, Ricinus, Zuckerrohr werden in manchen Gegenden an-
gebaut, oder wachsen wild. Ein Theil der Guineaküste hat nach dem
frühsten Handelsprodukt den Namen Pfefferküste. Der Schibutterbaum
gibt eine vegetabilische Butter. Die Erdpistazie (Arachis), eine Art
Schotenfrucht, deren haselnußgroße Körner wie Mandeln schmecken,
gibt ein gesundes Oel. Noch wichtiger für die Oelgewinnung ist die
Oelpalme. Das Palmöl wird von der Guineaküste namentlich nach
Liverpool ausgeführt. Die Blattstiele dieser Palme dienen zum Häuser-
bau, die Blätter liefern Futter für Schafe und Ziegen, der Saft gibt
den bekannten Palmwein. Auf der Ostküste Afrikas tritt neben den
Oel- und Weinpalmen mit ähnlicher Verwendung die Zuckerpalme ein.
Das vierte Gebiet, die Kalaharisteppe, zeigt ähnliche Erschei-
nungen wie die Sahara, aber die Feuchtigkeit ist größer, daher auch
die Vegetation dichter und reicher, so daß sich die großen Säugethiere
der tropischen Savannen hier in großen Schwärmen sammeln. Sie
ist ein Mittelglied zwischen Wüsten, Savannen und Gesträuchsteppen,
sie besitzt aber keine Oasen mit seßhafter Bevölkerung, wie die Sahara,
sondern nährt nur herumziehende Nomaden. Auch fehlen bereits die
Palmen der Sahara. Die Südgrenze der Palmen ist zugleich Süd-
grenze der negerartigen Stämme gegen die Hottentotten. Klimatisch
wichtig ist auch der Unterschied, daß in der Sahara die Regen rm
Winter, in der Kalaharisteppe im Sommer fallen. Merkwürdig
sind hier die Gurkengewächse. Das niedrige Vorland der West-
küste von C. Negro (16 o S.) bis über den Gariep weicht in Klima
und Pflanzenwelt ab. Dieser Wüstenstrich ist unter ähnlichen Natur-
bedingungen wie an der Westküste von Südamerika entstanden. Beide
Gebiete zeigen ähnliche Küstenbildung von S. nach N. Gestreift von
Südwinden (abgelenkter Passat), bespült von kalten Meeresströmungen,
worin die Ursache der Dürre zu suchen, finden sich an beiden Küsten
Guanolager. Hier wächst die Welwitschia, die merkwürdigste Pflanzen-
form: „eins der höchsten Kunstwerke, welches die organische Natur
unter den ungünstigsten Bedingungen und mit den einfachsten Werk-
zeugen geschaffen hat" (Griesebach). Der holzige Stamm dieses Ge-
wächses, welches nur 2 perennirende Blätter erhält, gleicht einem rie-
sigen Pilze.
Das fünfte Gebiet, das Capland, ist das Land der Blumen,
nicht der Früchte. Die Landschaft erscheint dürr; aber in keinem
Lande gibt es so viele Arten von Pflanzen und zeigt Boden- und
Niveauunterschied einen derartigen mächtigen Einfluß wie hier. In
der Nähe der Capstadt verändert sich die Flora bei 300 m. Erhebung
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Extrahierte Personennamen: C._Negro
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Abessinien Kafa Liverpool Afrikas Sahara Griesebach
Amerika.
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Frühlings-, Sommer-, Herbst- u. Winterkleid; die Wälder der Aequa-
torialgegenden behalten das ganze Jahr fast unverändert dasselbe An-
sehen. 'Wenige Bäume verlieren ihr Laub.
Und nun die merkwürdigsten Pflanzenformen dieser Zone. In
den Küstengebirgen von Caracas und am Amazonenstrom wächst der
Kuh bäum, eine Art Feigenbaum. Macht man Einschnitte in den
Stamvl, so fließt sehr reichlich eine klebrige, ziemlich dicke Milch heraus,
die sehr angenehm wie Balsam riecht. Man ißt sie mit Brod oder
trinkt sie zum Kaffee. Verdickt gibt sie einen festen Leim. Unter den
Fruchtbäumen steht der Pisang oben an, seine mehlreichen, gurken-
artigen Früchte dienen geröstet als Brod. Der Melonenbaum hat
seinen Namen von der melonenarrigen Frucht, welche mit Zucker ge-
nossen ein angenehmes Fleisch gibt; der Flaschen- oder Calabas-
senbaum wurde so benannt, weil die kürbisartigen Fruchthüllen Ge-
fäße liefern. Die Batate, die süße Kartoffel, Panis, Cassave
sind der neuen Welt ursprünglich eigenthümlich, außerdem sind zu
nennen die Aguacate, eine der beliebtesten Obstarten in Form einer
Tafelbirne, und der Mandelbaum oder die Juvia, welche die be-
kannten dreieckigen amerikanischen mandelartigen Nüsse liefert. Vor
allem ist aber Brasilien berühmt als das Land der Palmen. Von 600
Arten sind ihm 270 eigenthümlich. Viele von ihnen bergen einen
bisher noch nicht gehobenen Reichthum an Oel. Die ,,Jupatipalme
ist so ölreich, daß selbst ihre 12—16 m. langen Blätter als Fackeln
benutzt werden." — Die Kraft ünd Fülle theilt sich nicht bloß den
Bäumen, sondern auch den Gräsern, den Sumpf- und Wasserpflanzen
mit. Das herrliche Bild eines Wiesengrundes und eines mit Blumen
durchwirkten Rasens ist den niederen Landstrichen der heißen Zone fast
ganz fremd. Hier schießen die saftigen Gewächse 2—3 m. hoch auf
und darüber wiegen sich im leisesten Luftzuge die baumartigen Bam-
busgrüser, welche über den Pfaden an Flußufern so hoch zusammen-
schlagen, daß man bequem unter diesen Halmen fortreiten kann. Solche
colossale Grasstengel, die von Knoten zu Knoten über 5—6 in. lange
Glieder haben, dienen den Indianern als Blasrohre. Das riesenhafte
überträgt sich auch auf die Wasserpflanzen. Im Jahre 1837 entdeckte
der Reisende R. Schomburgk auf den Flüssen der Guyana die schönste
und riesigste Wasserrose der ganzen Welt, die Victoria regia, von
den Indianern Prupö d. h. Wasserteller genannt. Unter den Gewäch-
sen der Urwälder, welche den westlichen Abhang der Anden bekleiden,
sind besonders wichtig geworden der Chinabaum (zwischen 19o S.
und 10 0 N.) in einer Höhe von 1600 bis 2400 in. ü. M. und die
Coca, ein 2 m. hoher Strauch, dessen Blätter gekaut werden, und
den Indianern als anregendes Mittel dienen, wie Thee, Kaffee oder
auch wie Tabak und Opium.
7. Das gemäßigte Südamerika wird wie das nördliche Ge-
biet durch die Anden in 2 Gruppen getheilt. Chile, dessen Flora am
meisten an die Mittelmeerländer erinnert, ist die Heimat unserer
Kartoffel und der Araucarie, einer eigenthümlichen Form der Nadel-
hölzer, deren mandelgroße Samen ein sehr gesuchtes Nahrungsmittel
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Extrahierte Personennamen: Panis Schomburgk
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Caracas Amazonenstrom Guyana Chile