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tiefe Längsthäler, liegen die einzelnen Ketten der deutschen Kalkalpen hinter-
einander wie die versteinerten Riesenwellen einer sturmbewegten See. Im
Wettersteingebirge, dem gewaltigsten Bergstock der bayrischen Alpen, erhebt
sich bis zu 3000 m die Zugspitz, der höchste Gipfel der deutschen Reichs-
grenze. Mit seinen Hochgebirgseiuödeu und herrlichen Thallandschaften, mit
den klaren blauen und grünen Seen und den rauschenden Wasserfällen, mit
üppigen Wiefeumatten und dunklen Tannenwaldungen erscheint das bayrische
Alpenland als ein unendlich mannigfaltiges „malerisches Meisterwerk der Natur".
5. Deutsches Alpenvorland.
Zu den anmutigsten Thälern gehört der tiefe Kessel von Berchtesgaden, das
einstmals selbständige Berchtesgadener Ländchen. Hier erhebt sich neben dem
in einsamer Felsenpracht ruhenden Königssee die Doppelpyramide des eis-
bedeckten Watzmann, der höchste Gipfel innerhalb des Reiches (Abb. 1)
Nächst dem Königssee ist der düstere Walchensee der prächtigste Hochgebirgssee.
b) Der Böhmer Wald reicht von der Quelle der Nab bis zur Donau.
Aus mehreren langgedehnten Rücken ohne scharf ausgeprägte Spitzen und
schroffe Felswände bestehend, verhält er sich zu den Ketten der deutscheu Kalk-
alpeu wie die „flachen Wellen eiuer ruhigen Wasserfläche zu den schäumenden
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 52 —
159. Berlin an der Spree, Haupt- und Residenzstadt Preußens und des
deutschen Reiches, 63 qkm umfassend, hat über 1700000*) Einwohner, mit den
Vororten etwa 2 Millionen, und ist im Umkreise von 30 km durch einen
Kranz von 7 Städten mit 10000—100000 Einwohnern umgeben. Durch
seine Bahnverbindungen, besonders durch den Bau der Riugbahu, ist Berlin
das Verkehrseentrum des Festlandes und ein Hanptstapelplatz des Handels
*) Die Einwohnerzahl Berlins betrug 1820: 200000, hatte sich nach 30 Jahren ver-
doppelt, nach 50 Jahren vervierfacht und beträgt jetzt über das Achtfache jener Zahl.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Spree Berlin Berlins
— 68 —
Kluna, Naiurprodnkte und Bewohner.
§ 40, 1. Der Erdteil Europa gehört fast ausschließlich der nördlichen
gemäßigten Zone an. Nordeuropa hat strenge Winter und rauhe Sommer,
Südeuropa milde Winter und warme Sommer. Der Westen des Erdteils
ist wegen der Nähe des Golfstromes*) und infolge der warmen Südwestwinde
wärmer und fenchter als der Osten.
2. Europa besitzt bedeutende Mineralschätze, besonders Kohlen und
Eisen (Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, Belgien und Frankreich),
Kupfer, Quecksilber und Blei (Österreich und Spanien) und Salz (Dentsch-
land und Österreich). — Hinsichtlich der Pflanzen- und Tierwelt zeigt
der Erdteil keine große Mannigfaltigkeit. In Nordeuropa sind neben der
Zwergbirke verkrüppeltes Nadelholz, Moose, Beeren und Flechten vor-
herrschend. Im mittleren Europa giebt es ausgedehnte Laub- und Nadel-
Waldungen, Obst- und Weingärten. Südeuropa ist der Gürtel der immer-
grünen Wälder, der edlen Südfrüchte und feurigen Weine. Fast über den
ganzen Erdteil ist der Getreide- und Kartosfelban verbreitet. Enropa ist be-
sonders der Erdteil der sog. Haustiere^). Den Polarländern sind Renntier
und Eisbär, den Mittelmeerlündern Maultier und Seidenspinner eigentümlich.
Die nördlichen Gewässer sind fischreicher als die südlichen.
3. Die Bevölkerung (365 Mill.) gehört hauptsächlich zwei Rassen an:
a) der indo-enropäischen oder kaukasischen (340 Mill.) und
b) der mongolischen (20 Mill.),
Erstere gliedert sich in drei fast gleich starke Hauptstämme: Germanen
(im N. und Nw.), Romanen (im S. und Sw.) und Slaven (im 0.). Letztere
besteht aus drei Zweigen: Finnen, Magyaren (Ungarn) und Türken.
Die Bewohner sind meist Christen. Die Germanen gehören Vorzugs-
weise der protestantischen, die Romanen der katholischen und die Slaven der
griechischen Kirche an. — Außerdem wohnen in Enropa Juden (5x/2 Mill.),
Mohammedaner (7^2 Mill.) und Heiden (75 Mill.).
*) Der Golfstrom ist eine Strömung des atlantischen Oceans, die von der Westküste
Afrikas nach Mittelamerika fließt, im Golf von Mexico umwendet (daher Golfstrom) und sich
in nordöstlicher Richtung der Westküste Europas nähert. Er besitzt hohe Temperatur, behält
selbst im Winter 5—10° Wärme und bewirkt, daß die Häfen Norwegens bis zum Nordkap
hinauf stets eisfrei bleiben.
**) Die Zahl der Haustiere (Pferde, Esel und Maultiere, Hornvieh, Schafe und Ziegen,
Schweine) auf der ganzen Erde beträgt etwa eine Milliarde. Davon entfallen auf Europa 400,
auf Amerika 350, auf Australien 140, auf Asien 120 und auf Afrika etwa 40 Millionen
Stück. — Am zahlreichsten sind Schafe und Ziegen, etwa 550—560 Mill., sodann das Horn-
Vieh, 200 Mill,, dann Schweine, 100 Mill,, und Pferde, 75 Mill.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordeuropa Südeuropa Europa Skandinavien Deutschland Belgien Frankreich Spanien Nordeuropa Europa Südeuropa Ungarn Enropa Afrikas Mittelamerika Europas Norwegens Europa Amerika Australien Asien Afrika
— 74 —
^erfaffurtc}, Wervohner urtb Stndte.
§ 48* Belgien ist eine erst 1830 durch Trennung von den Niederlanden
entstandene konstitutionelle Erbm'onarchie, gebildet aus 9 Provinzen.
Es umfaßt etwa Vis des deutschen Reichsgebiets, aber 1/s seiner Einwohner,
ist daher der am stärksten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 214). Die
Bewohner sind im 8. Wallonen mit französischer Sprache, im N. Vlämen
(fpr. Flamen), Nachkommen der salischen Franken mit eigener, dem Niederdeut-
scheu und Holländischen ähnlicher Mundart. Die herrschende Konfession ist
die katholische. Als Industrie- und Haudelsstaat besitzt Belgien großen Reich-
tum neben drückender Armut in manchen Gegenden. Die Volksbildung
läßt in Belgien viel zu wünschen übrig; Roheit und finsterer Aberglaube
herrscheu in den niederen Volksschichten.
Handelsstädte Niederbelgiens:
1. Ostende, einziger Seehasen Belgiens und berühmtes Seebad, Verkehr
nach England; Schiffsbau und Fabrikation von Schiffsbedarf.
2. Brügge, durch mehrere Kanäle mit der See verbunden, Handels- und
Fabrikstadt in jedem Zweige der Textilindustrie.
3. Gent an der Schelde, mit der größten Banmwollindustrie Belgiens;
Schiffsbau, Universität.
4. Antwerpen an der Schelde, starke Festung; erste Handelsstadt Belgiens
und neben Hamburg und Marseille Haupthandelsplatz des günzen Festlandes,
besonders für Getreide, Wolle, Petroleum und amerikanischen Kaffee.
Industriestädte Mittel- und Hochbelqiens:
5. Mecheln, wichtiger Eisenbahnknoten, betreibt Spitzenklöppelei und
Teppichsabrikatiou.
6. Brüssel^), Haupt- und Residenzstadt, 1/2 Million Einw., Teppich-
und Spitzenfabrikation, Baumwoll- und Wollwebereien. Die Umgegend änßerst
industriereich.
7. Möns (Bergen), inmitten eines großen Kohlenbezirks; Zuckerfabrikation.
8. Namur**) an der Maas, mit Eisenerzlagern und Glasfabriken.
9. Lüttich an der Maas, das „belgische Birmingham", mit Eisenerz-
lagern und Kohlenbergwerken in der Nähe; Gewehr- und Waffenfabriken,
Tuch- und Papierfabrikation. In der Nähe die berühmten Maschinenfabriken
von Seraiug.
*) Südlich die Schlachtfelder Waterloo und Belle-Alliance (18.6. 1815).
**) Westlich davon der Schlachtort Lignt) (16.6. 1815).
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TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Niederlanden Europas Niederdeut- Belgien Belgien Niederbelgiens Belgiens England Belgiens Belgiens Hamburg Marseille Mecheln
Industrie, Seidenwaren, Hüte, Handschuhe, Teppiche, Shawls, Spitzen); in-
dnstriell ist vor allem die nördliche Hälfte des Pariser Beckens. Der Handel
Frankreichs, welches nächst England das Haupthandelsland Europas ist, ob-
wohl seine Handelsflotte erst an fünfter Stelle steht, erstreckt sich teils auf den
Austausch mit den eigenen Kolonien, besonders den afrikanischen, teils auf den
Berkehr mit den Nachbarstaaten (namentlich England und Spanien). Die
Lage zwischen zwei Meeren und das ausgedehnte, durch die geringe Schiff-
barkeit seiner seichten Flüsse bedingte Kanalnetz des Landes begünstigen
den Handel sehr. Die wichtigsten Kanäle sind im N. der Rhein-Marne-
Kanal (300 km lang), der Rhein-Rhone-Kanal (durch die Burgunder Pforte
vom Rhein zum Doubs), der Kaual von Orleans (zwischen Seine und Loire),
der Kanal du Centre (Savne-Loire) und der Kanal von Burgund (Saone-
Seine); im 8. der Kanal du Midi (atlantischer Oeean — Garonne —- Kanal du
Midi — Mittelmeer). Hauptartikel der Ausfuhr sind Woll- und Seiden-
waren, Luxus- und Kunstgewerbewaren, Wein und Öl. Das deutsche Reich
erhält aus Frankreich hauptsächlich Weine, Gerbstoffe, Taschenuhren und Luxus-
artikel; es führt uach Frankreich weit mehr ans, als es empfängt, besonders
Kohlen, Eisenerze und Maschinen, Kurzwaren und Spielzeug, Zucker und Bier.
Werfcrssung, Wewohner und Städte.
§ 53. Frankreich ist seit 1870 eine Republik. Das ehemals aus
einer Anzahl Provinzen bestehende Land wird in 86 Departements und
ein Territorium eingeteilt. An der Spitze des Staates steht der Präsi-
dent, in dessen Händen die vollziehende Gewalt ruht, während die Gesetz-
gebung vom Senate und von der Depntiertenkammer ausgeübt wird. —
Die Republik ist fast fo groß wie das deutsche Reich und enthält gut 3/4
der Einwohner desselben, ist also nur mäßig dicht bevölkert; es leben dort
durchschnittlich 20 Menschen weniger auf 1 qkm als in Deutschland. Die
Bewohner Frankreichs sind Romanen und Bekeuuer der katholischen Kirche.
Die Bevölkerung, eine fleißige, heitere, von hohem Stolz auf ihr schönes
Vaterland erfüllte, tapfere, aber auch eitle, leichtsinnige und genußsüchtige
Natiou, lebt zu gut 1/s in den Städten, unter denen 12 Großstädte mit
mehr als 100000 Einwohnern sind.
Industriestädte des Pariser Beckens nordlich von der Seine:
1. Nancy, Judustrieort für Textilgewebe und Spitzenfabrikation.
2. Reims (räugß), neben Ehalons an der Marne, Mittelpunkt der Cham-
Pagnerbereitung; alte Krönungsstadt. Nordwestlich davon die frühere Festung
Sedan^) au der Maas.
*) Gefangennahme Napoleons Iii. (2. 9. 1870). — Südlich davon Beaumont
(30. 8. 1871). — Stromaufwärts Verdun (Teilungsvertrag i. I. 843).
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Extrahierte Personennamen: Nancy Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs England Europas England Spanien Rhein-Marne- Rhein-Rhone-Kanal Rhein Burgund Frankreich Frankreich Frankreich Präsi- Deutschland Frankreichs Reims Maas Napoleons
— 119 —
englische Bergland besitzt reiche Mineralschätze. Steinkohlen^) kommen fast
überall vor, dazu im englisch-schottischen Grenzgebiete Blei, Silber und Graphit,
im Bergland von Cumberland und Wales Eisen (s. Abb. 28), im Bergland
von Cornwall Kupfer, Zink und Zinn. Diese Bodenschätze und der ungeheure
Kolonialbesitz des Landes haben Großbritannien zum ersten Industrie- und
Handelsstaat der Erde gemacht. In der Mitte des Landes, in der Nähe
der großen Kohlen- und Eiseubergwerke, blüht besonders die Eisenindustrie,
in Schottland und Irland hauptsächlich die Textilindustrie**), im 8. Englands
alle Gewerbe, die der Schisfahrt, dem Handel, der Wissenschaft und der Aus-
rüstuug des Heeres und der Kriegsflotte dienen. — Großbritannien enthält
drei Hauptindustriegebiete: Das schottische Niederland (Glasgow bis Edin-
bürg), das Grenzgebiet des englischen Berg- und Hügellandes vom Ouse
bis zum Bristol-Kanal (Liverpool- Mauchester- Sheffield- Birmingham)
und den Londoner Jndnstriebezirk; in Irland liegt das Hauptindustrie-
gebiet um Belfast. — Die günstige Lage des Jnselreichs im Nw. des
europäischen Industriellezirks hat 1/s des europäischen Handels und 1/6
des Welthandels in englische Hände gegeben; die Handelsflotte zählt
über 20000 Seeschiffe. Der Binnenhandel wird durch die Schiffbarkeit der
laugsam fließenden Flüffe, durch ein sehr entwickeltes Kanalsystem und ein
dichtes Eisenbahnnetz gefördert. Großbritannien exportiert besonders Baum-
woll- und Wollgarne, Baumwoll-, Woll- und Leinenwaren, Maschinen, Eisen,
Stahl und Kohlen. Importiert, aber zum großen Teile roh oder ver-
arbeitet wieder ausgeführt werden Lebensmittel (Kaffee, Reis, The?, Getreide,
Fleisch und Wein) und Rohstoffe der Industrie (Baumwolle aus Ostindien,
Afrika und der Union, Schafwolle, Flachs und Hanf aus Australien, Däne-
mark, Rußlaud und Deutschland).
Werfnfsung, Mewohner und Städte.
§ 84* Das britische Reich ist die älteste konstitutionelle Erb-
Monarchie Europas. Der Herrscher teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem
Parlament (Ober- und Unterhaus oder Haus der Lords und der Gemeinen).
England nebst Wales und Schottland wird in Grafschaften (Eonnties, fpr.
kannties), Irland in Provinzen eingeteilt. Großbritannien, etwa 7/i2 des
deutschen Reichsgebietes und 7/9 der Bewohner desselben enthaltend, ebenso
*) England fördert mehr Steinkohle als irgend ein Land der Erde, doppelt soviel wie
das deutsche Reich. Bei dem Anhalten des jetzigen Verbrauchs sollen seine Kohlenlager in
350 Jahren erschöpft sein. Die größten Kohlenmassen lagern nördlich und nordöstlich vom
Bergland von Cumberland.
**) England verarbeitet über die Hälfte aller in den Handel kommenden Baumwolle.
Es beschäftigt mehr Baumwollspindeln als alle übrigen Kulturstaaten der Erde.
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TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Cumberland Cumberland
Extrahierte Ortsnamen: Wales Cornwall Schottland Irland Englands Niederland Glasgow Liverpool-_Mauchester-_Sheffield-_Birmingham Irland Belfast Ostindien Afrika Australien Deutschland Europas Schottland Irland England England
— 227 —
hier den Namen „Südsee" führt, eingeschlossen. — Nach ihrer Entfernung vom
Australkoutiueut teilt man die Inseln in drei Gruppen:
a) der innere Jnselgürtel (Neu-Guinea mit dem Bismarck-Archipel,
die Salomons-Jnseln, die neuen Hebriden, Nen-Kaledonien, Nen-Seeland),
d) der äußere Jnselgürtel (Marianen, Karolinen, Marschall-Jnseln,
Gilbert-Inseln, Fidschi-Jnseln, Tonga- oder Frenndschafts-Jnseln, Samoa- oder
Schiffer-Jnseln, Gesellschafts-Jnseln, Panmotn- oder niedrige Inseln, Mar-
qnesas-Jnseln) und
c) die zerstreuten Inseln (Sandwich-Inseln, Sala y Gomez, Osterinsel).
Nach den Bewohnern unterscheidet man Melanesien (— Schwarzinsel-
welt, die innere Jnselreihe ohne Neu-Seelaud), Mikrouesieu und Polynesien
(= Kleininsel- und Vielinselwelt, der äußere Juselgürtel und Neu-Seelaud.^)
Politische Gliederung.
§ 190. Politisch gliedert sich der Erdteil Australien in
unabhängige Staaten (die Republik Hawaii, das Königreich der
Tonga-Inseln),
Schutzstaaten (Königreich der Samoa-Jnseln, neue Hebrideu) und
englische, französische, deutsche, spanische und niederländische
Kolonien.
Klima, Naturprodukte und Kewohner.
§ 191. 1. Die nördlichen zwei Fünftel des Anstralkontinents gehören
der heißen Zone, der Rest der südlichen gemäßigten Zone an. Während an
den Küsten die See Hitze und Kälte abschwächt, wirken im Innern beide
ungemäßigt und erzeugen hier ein echtes Wüstenklima mit heißer Tages-
temperatur und kühlen Nächten. Januar und Februar sind die heißesten,
Juni und Juli die kältesten Monate. Das Tropengebiet hat zwei Jahres-
zeiten (Oktober bis April nasse, Mai bis September trockene Zeit), die ge-
mäßigte Zone vier.
Mineralien sind im australischen Berglande und an der Westküste
reichlich vorhauden. Die Pflanzenwelt ist im Innern des Kontinents sehr
einförmig: Grassteppen wechseln mit ausgedehntem Buschland, dem aus Holz-
gewachsen von verschiedener Höhe zusammengesetzten Scrub. Die Nordküste ist
mit Tropenwaldungen bedeckt, die Ostküste mit Laubwäldern, deren Blätter
eine merkwürdige grau- oder blaugrüne Färbung zeigen. Palmen sind von der
*) Die australische Inselwelt, welche eine Brücke zwischen Ostasien und Südamerika
bildet, erstreckt sich über 117 Längengrade oder einen Raum von 66 Mill. qkm, bedeckt jedoch
üon diesem ungeheuren Räume nur eine Fläche — dem deutschen Reiche nebst Österreich und
der Schweiz.
15*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 185 —
metalle und kostbare Diamanten (im Dekhan). Die einheimische Gewerb-
thätigkeit der sehr geschickten und fleißigen Jndier erstreckt sich auf die Her-
ftellung feiner Seiden- und Baumwollstoffe, kunstvoller Einarbeiten und auf
die Verarbeitung von Schildpatt, Elfenbein, Gold und Silber, Perlen und
Edelsteinen zu prachtvollen Schmucksachen. Neuerdiugs beginnt in den Groß-
städten die fabrikmäßige Herstellung baumwollener Garne und Stoffe nach
europäischer Weise. Indien besitzt den größten Außenhandel unter allen
asiatischen Ländern; sein Hauptverkehr richtet sich nach England und China.
Die Ausfuhr umfaßt Reis und Weizen, Baumwolle und Jute^), Kaffee,
Thee und Opium, Leinsamen, Indigo, Zucker. Die Einfuhr bringt vor allem
Baumwollgewebe, Eisen und Eisenwaren, Eisenbahnmaterial. — Der Waren-
verkehr mit dem Innern des Landes wird sehr gefördert durch das indische
Eisenbahnnetz, das die Halbinsel nach allen Richtungen durchquert und die
Großstädte untereinander verbindet. Die bedeutendsten Linien sind folgende:
Die hiudostauifche oder nordindische Bahn vom Jndnsdelta zum Paudschab
und aus diesem durch die Gangesniederung zum Gangesdelta, zwei Ver-
bindnngslinien der Gaugesthalbahn mit der Westküste (Bombay) und eine Ver-
binduug dieses Punktes mit der Ostküste (Madras). Die Länge des indischen
Bahnnetzes kommt der des österreichisch-uugarischeu gleich.
Stcrcrten, Wervohner und Städte.
§ 148» Politisch zerfällt Vorderindien in
englische, portugiesische und französische Besitzungen.
Das englische Vorderindien bildet den Hauptbestandteil des von
einem Vizekönig regierten Kaiserreichs Britisch-Jndien; es besteht aus uu-
mittelbaren Besitzungen (Präsidentschaften Bombay und Madras, mehrere
Vizegonvernements in Hindostan und kleinere Verwaltungsbezirke) und einer
Anzahl Schutzstaaten, die von ihren einheimischen Fürsten unter dem Beistande
eines englischen Beamten (sogen. Resident) regiert werden; unter ihnen sind
die bedeutendsten die Eentralstaaten und die Radschputauastaateu in Nordindien,
Haidarabad in Norddekhan (Reich des Nisam), Maistur in Süddekhan u. a.
Portugal und Frankreich besitzen auf den Küsten einige Niederlassungen,
die Reste ihres früher größeren Kolonialbesitzes in Indien. Portugiesisch
ist das Generalgouvernement Goa auf der Malabarküste mit der Hauptstadt
Neu-Goa oder Paudfchim auf einer Küsteninsel, ferner die Insel Diu an der
Südküste der Halbinsel Gudschrat und ein Hafenort an der gegenüberliegenden
indischen Küste.
*) Jute ist die Bastfaser mehrerer ostindischer Tiliaceen (Familie der Lindengewächse),
die jetzt auch in Europa zur Herstellung von Säcken, Vorhängen und Möbelstoffen benutzt wird.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien England China Bombay Madras Bombay Madras Nordindien Haidarabad Norddekhan Süddekhan Portugal Frankreich Indien Europa
210 —
hammedaner, des Innern Heiden, während in Uganda und Abessinien das
Christentum herrscht.
Hafenplätze des Seenhochlandes:
8. Dar-es-Salkm, Hauptort und Sitz des Gouverneurs von Deutsch-
Ostafrika.
9. Bagamoyo, erster Handelshafen des deutschen Schutzgebietes, Aus-
gangspnnkt der bedeutendsten zum Seengebiet führenden Karawanenstraßen.
10. Mombas, Sitz der Regierung von Britisch-Ostafrika.
Hafen- und Residenzstädte des Alpenlandes von Abessinien:
11. Berbera, größter Hafen der Somalküste, der im Winter gegen
50000 Einw. zählt, im Sommer dagegen verödet liegt.
12. Zeila, Haupthafen für Südabefsinien (Schoa) und Harar. Ausfuhr
(wie bei Berbera) von Straußenfedern, Häuten und Kaffee, letzterer aus der
blühenden Oase Harar.
13. Massaua, Hauptort und Sitz des Gouverneurs der erythräischeu
Kolonie, auf einer Koralleninsel gelegen und mit dem Festlande durch Dämme
verbunden, fast europäisch aussehende, aber sehr ungesunde Stadt, mit be-
deutender Ein- und Ausfuhr. Ausgangspunkt zweier zum abefsinifchen Hoch-
lande führender Bahnlinien.
14. Debra Tabor, Hauptstadt Abessiuiens und Sitz des Kaisers, nach-
dem die frühere Residenz Gondar 1888 von den Mahdisten erobert und
zerstört worden ist.
Iii. Das kongoliecken.*)
Wodenform und &eroäffex.
§ 170, Das Kongobecken ist eine ungeheure, vom Kongo und seinen
Nebenflüssen durchzogene Mulde von der Größe Mitteleuropas (deutsches Reich
und Nachbarstaaten ohne Rußland) und durchschnittlich 400 m Höhe. Seine
Grenzen sind im 8. die südäquatoriale, im N. die nordäquatoriale
Wasserscheide (unter 5° nördl. Breite), im 0. das ostafrikanische Tafel-
land und im W. ein Gebirgsraud, der ziemlich steil zur Guineaküste ab-
fällt. Dieses fruchtbare und reich bevölkerte Gebiet ist in seiner nördlichen
Hälfte mit Urwäldern bedeckt, welche auch die Mitte des südlichen Teiles ein-
nehmen, während der Rest der Südhälfte mit Grassteppen erfüllt ist. Der
Kongo, der zweitlängste Strom des Erdteils (Länge der Lena), führt die
sämtlichen Gewässer des Beckens mit Ausnahme einiger Küstenflüsse dem at-
lantischen Oeeau zu. Nach der Vereinigung seiner beiden Quellflüsse Luapula
*) Erforscher: Cameron (1873—75), Pogga 1875, Stanley (1877, 1882), Büchner
(1878—81), Wißmann (mit Pogga zusammen 1881—82, an der Spitze einer Expedition
1884—85).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Bagamoyo Britisch-Ostafrika Debra_Tabor Luapula Pogga Stanley Pogga
— 298 —
7. Spanische Besitzungen.
In Asien: die Philippinen und der Sulu-Archipel.
In Afrika: 5 Presidios in Marokko, Westküste der Sahara von
Marokko bis Kap Blanco, das Coriscobai-Gebiet (an der Küste von Fran-
zösisch-Kongo) und eine Anzahl Inseln (Eanarien, Fernando Poo, Annobön);
In Australien: die Marianen und die Karolinen.
In Amerika: Euba und Puerto-Rico.
Das spanische Kolonialgebiet (nach Abrechnung des ziemlich wertlosen
Saharagebiets etwa 1 Mill. qkm mit 10 Mill. Einw.) ist doppelt so groß
wie das Mutterland.
8. Portugiesische Besitzungen.
In Asien: Goa an der Malabarküste, Maeao in China und die
Insel Timor.
In Asrika: Portngiesisch-Senegambien, Portngiesisch-Kongo,
Loanda, Beuguela und Mossamedes, Portugiesisch-Ostasrika, die
kapverdischen Inseln und die Inseln Thome und Principe.
Die portugiesischen Kolonien (über 2 Mill. qkm mit 13—14 Mill. Einw.)
übertreffen das Mutterland an Größe um mehr als das Zwanzigfache, an
Einw. um das Dreifache.
9. Italienische Besitzungen.
In Afrika: die erythräische Kolonie und die Somalküste nebst dem
Protektorate über Abessinien (etwa 200000 qkm mit 1/i Mill. Einw.).
10. Türkische Besitzungen.
In Asien: Kleinasien, Armenien und Kurdistan, Mesopotamien,
Syrien mit Palästina, Türkisch-Arabien: das zehnfache Gebiet der europäischen
Türkei mit der dreifachen Einwohnerzahl.
In Afrika: der unter britischem Einflüsse stehende Vasallenstaat Ägypten
und das Vilajet Tripolis nebst Barka, Fessan mit einer Anzahl Saharaoasen.
Die außereuropäischen Besitzungen der Türkei umfassen fast 4 Mill. qkm
mit 23 Mill. Bewohnern, übertreffen also das Mutterland um das 20 fache
an Flücheninhalt und um das 4 fache an Einwohnerzahl.
11. Deutsche Besitzungen.
In Afrika: a) Togoland am Golf von Gninea zwischen dem britischen
Gebiet der Goldküste im W. und dem französischen Gebiet von Dahome im 0.;
die Nordgrenze ist noch nicht festgesetzt. Das Gebiet, dessen Küste im Jahre
1884 unter deutschen Schutz gestellt wurde, hat etwa 60000 qkm Flächeninhalt
(mit 52 km Küste) und 21/i Mill. Einw. b) Kamerun am Golf von
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Marokko Marokko Fran- Australien Amerika Asien China Timor Asrika Portngiesisch-Kongo Loanda Portugiesisch-Ostasrika Afrika Abessinien Asien Kleinasien Armenien Kurdistan Mesopotamien Syrien Afrika Tripolis Afrika Goldküste Kamerun