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1. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 267

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Der Weltverkehr. 267 auch die Länder jenseits des Ozeans kennen und ließ sich hinüber- tragen durch Wind und Meeresströmungen. 2. Jahrtausende blieb man auf diese Hilfsmittel beschränkt; eine Entdeckung neuer Mittel schien unmöglich. Da kam plötzlich eine neue Zeit. Man lernte statt der Naturkörper die Natur- kräfte sich dienstbar machen. Der Dampf, der gewaltige Sohn des Feuers und des Wassers, mußte die Muskelkraft der Pferde ersetzen, und auf stählernen Schienen jagte das Dampfroß durchs Land. Auf deutschem Boden fuhr der erste von einer Lokomotive bewegte Zug im Jahre 1835 von Nürnberg nach Fürth. In Preußen wurde 1838 die erste Bahn von Berlin nach Potsdam eröffnet. Heute besitzt Deutschland fast 60000 Irrn Eisenbahnen. Auch in den dunkeln Erdteilen dringen jetzt nach und nach von allen Seiten Eisenbahnlinien ein, und selbst das abgeschlossene China kann sich ihrer nicht länger erwehren.. Wir haben jetzt Eisenbahnen über schmale Meeres- arme (in Schottlands und durch sandige Wüsten (Alexandrien und Suez). Sie durchschneiden die Lagunen von Venedig, erklimmen hohe Berge (Nigi, Vesuv u. a.) und übersteigen die Alpenpässe; sie rollen durch die weite Prairie und durch den tropischen Urwald. In Berlin gehen die Stadt- und Ringbahn und die elektrische Hochbahn hoch über dem Menschenverkehr hin, und die Untergrundbahn führt unter belebten Straßen und selbst unter der Spree hindurch. Man hat sogar den kühnen Plan gefaßt, einen Tunnel unter dem Meere zwischen England und Frankreich anzulegen. In Europa können wir bereits ununter- brochen von Madrid bis nach Konstantinopel gelangen und von Brindisi in Snditalien bis nach Petersburg. Rußland dehnte sein Schienennetz von der Wolga bis nach Sibirien aus. Die Pyrenäen, der Brenner und der Semmering sind schon überschient; der Mont Cenis-Tunnel (12 km), der St. Gotthard-Tunnel (15 km) und der Simplon-Tunnel (fast 20 km lang) durchbohren die Alpen. Auch zwischen näher ge- legenen Orten nimmt der Verkehr immer größeren Umfang an. Jährlich mehrt sich die Zahl der Kleinbahnen, und immer näher rückt der Zeitpunkt, den der Dichter schildert: „Bald ist, soweit die Menschheit haust, der Schienenweg gespannt; es keucht und schnaubt und stampft und saust das Dampfroß rings durchs Land." 3. Sogar auf die See hat der Dampf seine Tätigkeit erstreckt. Die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts angestellten Versuche, Schiffe mit Dampfkraft zu treiben, führten 1807 zum ersten Erfolg, als Fulton sein Dampfschiff vom Stapel ließ. Jetzt ist die Zahl der Dampfschiffe so groß, daß jeder bedeutende Fluß seine Dampsboote hat und die Meere von Dampfschiffen durchschnitten werden. Die erste Form der Dampfschiffe war die der Rüderschiffe mit Schaufelrädern zu beiden Seiten. Später baute man die Schraubendampfer. In 8 Tagen machen jetzt die deutschen Postdampfer regelmäßig ihre Fahrt über den Atlantischen Ozean, und mit Benutzung der Pacificbahn können wir in 14—18 Tagen an der Küste des Stillen Ozeans sein. Nehmen

2. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 277

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Der Weltverkehr. 277 viele Störungen, daß erst seine neue Lokomotive für Schienenwege als erste wirkliche Lokomotive im heutigen Sinne gelten kann. Als sie in London ausgestellt war, staunte man „den schnaubenden Teufel" allge- mein an, freute sich auch, als bei öffentlich gemachten Versuchen die Maschine erst sechs bis acht, dann sogar 15 englische Meilen in der Stunde lies; aber das Los des Erfinders war das so vieler anderer: er verarmte und starb 1833 verlassen und vergessen. Ein Armengrab nahm ihn auf. Einem andern Erfinder war es vorbehalten, der Lokomotive eine brauchbare Form zu geben und sie so zu vervollkommnen, daß sie ihren Siegeslauf über den Erdball antreten konnte: Georg Stephenson. Seine erste Lokomotive, die 1814 entstand, war zwar noch recht un- vollkommen; als er aber elf Jahre später für die Stockton-Darlington- Bahn Lokomotiven zur Personenbeförderung erbaute, da war die Idee in seinem klugen Kopse, gefördert durch gründliches Studium und mannigfache Versuche und Erfahrungen, so vollkommen znr Reife ge- langt, daß die moderne Lokomotive heute nach mehr als achtzig Jahren trotz aller Verbesserungen in dem Grundgedanken noch immer der von Stephenson erbauten „Rocket" gleicht. 3. Nun nahm das Eisenbahnwesen einen schnellen Aufschwung. Am 27. September 1825 waren auf der von Stephenson erbauten Bahn zum erstenmal Personen befördert; 1830 wurde die Bahn zwischen Liverpool und Manchester ausschließlich mit Dampfwagen befahren, und am Ende desselben Jahres gab es in England schon 245 km Eisenbahnen. Bald wurden auch auf dem Festlande Bahnen gebaut, so 1835 die erste deutsche Personenbahn von Nürnberg nach Fürth, der bald die Strecken Leipzig-Dresden, Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover-Celle, Berlin-Potsdam u. a. folgten. 1840 gab es schon 9000, 1845 bereits 17oo0 km Eisenbahnen, wovon auf Deutschland über 2000 entfielen. Und nun beginnt eine Zunahme, die von Jahr zu Jahr ihren Umfang steigert. 1860 umfaßte das Eisenbahnnetz schon 100o00, 1880 fast 400000 km. Im Jahre 1907 waren 957 000 km im Betriebe, eine Strecke, die das Dreiundzwanzigfache des Erdumfanges übertrifft oder reichlich bis zum Monde und wieder zurück reicht, und doch ist nur die Bahn-, nicht die Geleislänge gerechnet, auch sind alle nicht dem öffent- lichen Verkehre dienenden Bahnen unberücksichtigt geblieben. Es ent- fallen auf Amerika 488 Ooo km, auf Europa 320000 km, auf Asien 90000km, auf Australien 28600 km und auf Afrika 30000 km. Von den Einzel st aaten steht das Deutsche Reich mit 58000 km Eisen- bahnlänge an dritter Stelle; die Vereinigten Staaten von Amerika besitzen das größte Eisenbahnnetz. Am dichtesten ist es in Belgien (26,6km auf je 100 qkm Fläche) und im Königreich Sachsen (20,5 km auf je 100 qkm Fläche). Die Anlagekosten der 1907 im Betriebe befindlichen Eisenbahnen betrugen 208 Milliarden Mark. Eine Rolle von Zwanzig- markstücken, die diesen Betrag enthielte, würde reichlich von der Süd- westspitze Spaniens zur Nordostspitze Rußlands und wieder zurückreichen und zur Verladung mehr als 75oo Eisenbahnwagen mit je Io Ooo kg

3. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 278

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
278 V. Im Weltverkehr und im Vaterlande. Tragfähigkeit erfordern. In Deutschland, wo etwa auf jeden Einwohner 1 na Eisenbahn kommt, dienen 24000 Lokomotiven, 50000 Personen- und 51ooo0 Güterwagen dem Verkehre. — Wie viele Industriezweige erhalten durch die umfangreichen Bedürfnisse der Eisenbahn Aufträge und Einkünfte! Allein im unmittelbaren Eisenbahndienste beschäftigt das Deutsche Reich weit über eine halbe Million Beamte und Arbeiter, so daß in Deutschland auf etwa 100 Einwohner ein Eisenbahnbediensteter kommt. Diese Angestellten bezogen im Jahre 1907 weit über 1000 Millionen, durchschnittlich fast 1500 Mark Gehalt. Die Zahl der Arbeiter, welche der Eisenbahn indirekt ihr Brot verdanken, ist aber noch viel größer. 4. Die Elsenbahnen haben jedoch mit den Jahren nicht nur an Ausdehnung zugenommen; sie sind auch immer mehr vervollkommnet und den Wünschen des modernen Verkehrs mehr und mehr angepaßt worden. Mit dem Bau der Lokomotiven und der dadurch erhöhten Geschwindigkeit sowie mit der Vermehrung der Lasten, welche das rieseustarke Dampfroß zuließ, hatte sich auch die Notwendigkeit eines verbesserten Unterbaues ergeben. Man lernte die Schienen besser lagern und verbinden, die Aufschüttungen der Bahnkörper sicherer an- legen und die Weichen immer bequemer und zuverlässiger konstruieren. Material und Herstellungsweise der Schienen erfahren Verbesserungen. Die Schwierigkeiten des Geländes wurden überwunden, Felsen wegge- sprengt oder durchbohrt und Flüsse und Täler überbrückt; Bergbahnen, die Abhänge emporklimmen, Schwebebahnen und unterirdische Bahn- anlagen wurden erbaut. Auch für die Sicherheit der Reisenden wurde immer besser gesorgt. Die Beaufsichtigung des Bahnkörpers und die Überwachung des rollenden Materials wurde stets besser ausgestaltet, das Signalwesen erfuhr einen bewunderungswürdigen Ausbau, und die Sicherheitsvorrichtungen (Bremsen u. dergl.) sind auf eine Höhe der Entwickelung gelangt, daß heute auf Eisenbahnen verhältnismäßig weit weniger Menschen verunglücken als auf den mit Pferden bespannten Fuhrwerken. Ein Griff an die in jedem Wagenabteil befindliche Not- leine — und der Zug kommt augenblicklich zum Stehen. Auch die Lokomotiven wurden fester und sicherer und so vervollkommnet, daß sie nicht nur stets größere Lasten fortschaffen und immer schneller laufen konnten, sondern daß dabei auch eine noch vorteilhaftere Aus- nutzung des Brennmaterials und damit eine verhältnismäßige Ver- billigung des Betriebes erreicht wurde. Immer mehr Stationen wurden angelegt — Deutschland hat zurzeit allein über 12000 —, um mög- lichst vielen Orten die Annehmlichkeit des Eisenbahnverkehrs zu bieten, daneben aber auch Schnellzüge eingerichtet, welche nur an den Haupt- stationen halten. Die Bahnhöfe wurden immer bequemer und zweck- mäßiger und dem zunehmenden Verkehre stets besser angepaßt; sie erhielten Wartesüle, Wirtschaften und überdachte Bahnsteige. Besondere Sorgfalt erfuhr der Ausbau der Wagen. Man lernte nicht nur, sie ihrem Zwecke, Reisende, Frachtgüter oder Vieh aufzunehmen, besser nutzbar zu machen, sondern auch, sie stärker und widerstandsfähiger zu bauen. Durch verbesserte Konstruktion der Federn und der Puffer

4. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 292

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
292 v. Im Weltverkehr und im Vaterlande danke seine Verwirklichung gefunden, und während dieser Zeit ist der deutschen Industrie manche Barre Goldes zugunsten ausländischer Neben- buhler verloren gegangen. Aber nun ist das gewaltige Werk vollendet, das den kommenden Geschlechtern Zeugnis geben wird von dem, was deutscher Fleiß und deutsche Schaffenskraft zu leisten vermochten. 2. Wie ein silbernes Band zieht sich der Dortmund-Ems-Kanal von Westen nach Osten durch grüne Wiesentäler und grasreiche Auen, zll deren Seiten dichte Eichen- und Bucheuwaldurigen freundlich her- niedergrüßen. Hie und da lugen schmucke Bauernhäuser aus dem Laubesdunkel hervor. Die gebirgige Bodengestaltung hat an manchen Orten die schaffende Hand des Ingenieurs erfordert, und zahlreiche Brücken und Viadukte überspannen den Kanal. So ist namentlich die Lippebrücke bei Olfen ein wahres Meisterstück der Jngenieurkunst. Manches Hindernis hat aus dem Wege geräumt, manches Bauwerk hat erschaffen werden müssen, um die Verwirklichung des Kanals zu ermög- lichen. Die bedeutendste Anlage dieser Art ist das große Schiffshebe- werk bei Henrichenburg. Hier weiß der Beschauer nicht, ob er mehr staunen soll über die Riesenarbeit, über die Gewalt und die Größe des Werkes, oder ob er seine Bewunderung der Kunst der Ausführung, der klugen Berechnung und der wirtschaftlichen Ausnutzung der Verhältnisse zuwenden soll. Wenn man bedenkt, daß durch das Schiffshebewerk ein Höhenunterschied von 14 Metern ausgeglichen werden mußte, so will es einem kaum glaublich erscheinen, wie das große Hemmnis trotz ungünstiger Bodenverhältnisse durch Menschenkraft beseitigt werden konnte. So z. B. weist der zur Ausnahme der Fahrzeuge bestimmte Wasserkasten, der sogenannte Trog, eine Längenausdehnung von 70 m auf. Dieses Riesenwerk gewinnt um so mehr an Bedeutung, als es sowohl an Größe und Umfang wie an technischer Vollendung alle ähnlichen Bauwerke des In- und Auslandes übertrifft. Noch Theodor Rogge in .Über Land und Meer". 158. Hamburg. 1. Auf der Landkarte sieht Hamburg mit seinem 7,4 Quadrat- meilen großen Gebiete sehr winzig aus, und seine 850000 Einwohner wollen auch nicht gar viel sagen; aber die günstige Lage hat die Stadt zu einem der bedeutendsten Handelsplätze der Welt gemacht. Nähert man sich der Stadt auf dem Dampfschiffe, so erblickt man am rechten Elbufer einen ungeheuren Wald von Masten; die Luft ist voll wehender Wimpel aller Farben und Nationen; zwischen ihnen blähen sich Segel, und schwarze Rauchwolken steigen aus den Schornsteinen der Dampf- schiffe. Dahinter erheben sich die gewaltigen Speicher für die Waren- vorräte. An dem mit Mauern eingefaßten User wogen geschäftige Menschen in allen Farben und Trachten auf und ab. Hier arbeiten sich Rollwagen die Uferstraße hinauf; dazwischen jagen Droschken und Reiter, schreien Kofferträger, singen Matrosen, rufen Käufer ihre Waren aus, haschen Diebe nach fremden Taschen und treiben sich müßige Zu-

5. Die Erde und ihre Bewohner - S. 68

1856 - Wesel : Bagel
68 in Asien Ss,550 Q.-M. 8) Da- seit 1849 eroberte Penbschab ist 4700 Q -M. groß. Demnach beträgt bi« Vesammt- lesitzunz 295,L75 Q.-M. Die Zahl der Einwohner auf diesem Klächenraume wird auf 151 und «in« halb« Million angenommen. >r,-L jm»« 8. 70. Das Königreich Belgien. Das Königreich Belgien ist unter allen Staaten Europas der jüngste; denn erst nach der Revolution von 1830 tritt dieses kleine Land als ein selbstständiges Königreich auf. Seine Größe beträgt 536, 6l □ Meilen und die Zahl seiner Einwohner beläuft sich auf 4 Va Million; woraus hervorgeht, daß Belgien eines der volksdichtigsten Staaten ist, indem auf 1 □ Meile 8386 Einwohner kommen. Belgien wird begrenzt im N. von Holland, im N.-W. von der Nordsee, im W. und S. von Frankreich und im O. von der Preuß. Nheinprovinz. Die Ardennen, aus Frankreich kommend, durchstreichen die südlichen Provinzen und geben ihnen das Gepräge eines Hügellandes, während das Land im Norden und Nordwesten eine Ebene, und nach der Nordsee und Scheldemündung sogar eine Tiefebene bildet. Die Hauptflüsse dieses Landes kommen aus Frankreich. 1) Die Maas, welche die Sambre und Ourthe aufnimmt, schiffbar ist, auf eine kurze Strecke die Grenze zwischen Belgien und Holland bildet und dann in einem großen nordwestlichen Bogen dieses Land durchfließt und in die Nordsee mündet. 2) Die Schelde, welche die Lys, Den der und Dyle aufnimmt und ebenfalls durch die Niederlande in die Nordsee fließt. Landseen sind nicht vorhanden; es fehlt jedoch nicht an Teichen, Sümpfen und Mooren. Die Kanalverbindung ist von Wichtigkeit, namentlich im Schelde-Gebiet. Das Klima ist ein sehr veränderliches. Während es im Gebiet der Ardennen reiner und beständiger auftritt, ist es nach dem Meere hin feucht, neblig und naßkalt. Die beständigste Jahreszeit ist der Herbst. Die Moore, Heiden und Dünen abgerechnet ist der Boden ein sehr fruchtbarer zu nennen, der durch fleißige Kultur reichen Ertrag liefert. Belgien liefert sehr dauerhafte, große, breitgebaute Pferde, vortreffliches Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen. An See- und Flußfischen und an Hummer ist großer Reichthum. Die Heiden befördern eine ergiebige Bienenzucht. Ungeachtet der starken Bevölkerung kann Getreide ausgeführt werden; der Flachs-, Hanf- und Tabaksbau ist blühend, Oel- gewächse liefern einen reichlichen Ertrag und der Gartenbau und die Blumenkultur stehen auf einer hohen Stufe. An Mineralien liefert Belgien: viel Eisen, etwas Silber, Blei, Kupfer und Galmei, Steinkohlen in großer Menge, Alaun, Vitriol, Marmor (sogenannter wilder), Mühlen-, Wetz- und Schleifsteine, Schiefer, Kalk, Torf und Mineralwaffer. Die Industrie blüht und der Handel wird durch die vielen Eisenbahnen, Kanäle rc. besonders gehoben. Die Leinwandfabrikation, Damast- und Batistwebereien sind berühmt und die Brabanter-Spitzen sind weltbekannt. Dennoch ist Belgien vorzugsweise ein Ackerbau treibender Staat. Es gibt 7 Ackerbau-, 2 Gartenbau - und noch andere landwirthschaftliche Schulen, um Acker- und Gartenbau immer mehr zu heben. Ueber 2% Millionen der Einwohner beschäftigen sich mit dem Ackerbau. 5- U> Bewohner, Religion, Geschichte und Verfassung. Die Bevölkerung Belgiens gehört zwei Hauptstämmen an, wie sich aus ihrer Sprache und aus der Eigenthümlichkeit ihres Wesens deutlich erkennen läßt. Die Wallonen,

6. Die Erde und ihre Bewohner - S. 74

1856 - Wesel : Bagel
74 Die Niederlande bilden ein konstitutionelles Königreich, erblich in männlicher Linie. Fehlt dieselbe, so geht die Regierung auf die älteste Tochter über. Die vollziehende Gewalt hat der König allein; die gesetzgebende theilt er mit den Volksrcpräsentanten in zwei Kammern (den Generalstaaten). Anmerkung. Kit Vcfifecr feer ,u Deutschlimfe gehörtnfetn Lanfeektheil« «tuftmfeurg und Cimiurg« ist feer Jtinig fern H»ll«»fe Mitglied fee« deutsch«» vuirfee». Z. 76. Einthcilung und Städte. Da8 Königreich der Niederlande wird, mit Ausschluß von Luxemburg und Limburg, in 10 Provinzen eingetheilt, deren jede ein Königl. Kommissar als oberste Verwaltungs- behörde vorsteht. Limburg wird ebenfalls von einem Königl. Kommissar und Luxemburg von einem Statthalter verwaltet. 1. Die Provinz Nordholland, eine von der Nordsee, der Zuydersee, dem A und dem Harlemer Meer umgebene Halbinsel, reich an fetten Weiden, deshalb bedeu- tende Viehzucht und Käsehandel. Dorf an Dorf und in denselben reiche Bauern. Mit der Trockenlegung des Harlemer Meeres hat man 1840 begonnen; vier große Dampf- maschinen sind fortwährend mit Ausschöpfen des Masters beschäftigt. Amsterdam, 250, zweite Handelsstadt von Europa, von vier großen und vielen kleinen Kanälen durch- schnitten, ganz auf Pfählen gebaut, von unzählig vielen Schiffen besucht; blühender Handel, viele Fabriken, zahlreiche Unterrichtsanstalten. Das ehemalige Rathhaus, das schönste Gebäude des Landes, ist jetzt ein Königl. Schloß. Es ruht auf 14,000 Pfählen. Die Wände sind mit weißem Marmor bekleidet und die ausgezeichneten Gemälde, welche es zieren, haben es weltberühmt gemacht. Das Wasser in den Kanälen fließt wenig oder gar nicht; weshalb man daffelbe durch Räder in Bewegung setzt, damit es nicht in Fäulniß übergehe. Brunnen sind keine vorhanden. Der Amsterdamer muß sich also mit Regenwaster begnügen, oder er läßt Süßwasser durch Nachen heranholen. Der Buiten- kan t, ein großartiger Hafen am U (Ei), wird von Seeschiffen aller Völker besucht. Viele palastähnliche öffentliche Gebäude zieren die Stadt, so unter andern die portugiesische Synagoge, welche im Styl des Salomonischen Tempels erbaut ist. Viele Wohlthätig- keitsanstalten hat Hollands Hauptstadt aufzuweisen. Täglich werden bei 20,000 Arme gespeis't; Bettler und Betrunkene sind deshalb eine Seltenheit. Harlem, 25, schöne Stadt unweit des Harlemer Meeres, hat die größte holländische Kirche mit einer berühmten Orgel, in welcher 5000 Metallpfeifen sind; der Blumenhandel noch immer sehr florirend. Die Harlemer Blumenzwiebel werden, als die besten, noch immer theuer bezahlt. Im 17. Jahrhundert herrschte hier ein wahrer Blumenschwindel: ein einziger 8emxer ^uxustus (eine Tulpe) wurde mit 13,000 Gulden bezahlt. Harlem hat viele Stiftungen, fehens- werthe Sammlungen, Bibliotheken rc. und ein berühmtes Lehrerseminar (L^eelrsetiool). Nördlich von Amsterdam, im Waterl and, liegt das Dorf Brock, welches durch seine fast abenteuerliche Reinlichkeit eine Berühmheit erlangt hat. Zaardam, 11, besteht fast nur aus Windmühlen mit dazu gehörenden kleinen Gebäuden. Die Gewerbthätigkeit ist außerordentlich groß; es gibt 111 Oel-, 100 Säge-, 57 Graupen-, 29 Farbe-, 28 Papier-, 25 Schnupftabak- und noch viele andere Mühlen. Die großen Schiffswerfte sind ein- gegangen. Peter der Große arbeitete hier als Schiffszimmermann. Noch zeigt man seine Hütte. Um dieselbe zu erhalten, hat man sie 1820 mit einem steinernen Hause überbaut. Alkmaar, 10, schöne und reinliche Stadt, bedeutender Getreide- und Käse-

7. Die Erde und ihre Bewohner - S. 75

1856 - Wesel : Bagel
75 markt. Hier werden jährlich bei 8 Mill. Pfund Käse verkauft. Der Helder, 11, aus einem kleinen Fischerdorfe zu einer blühenden Handelsstadt geworden, mit großem Kriegs- und Handelshafen, sehr stark befestigt. Dem Helder gegenüber liegt die Insel Texel, ein herrliches Weidenland, welches 30,000 Schafe nährt. 2. Die Provinz Südholland bildet das Land der Rhein- und Maasmün- dungen; zahlreiche Seen und Polder charakterisiren diese Provinz. Leyden, 40, berühmte Universität, reiche Sammlungen, botanischer Garten, Woll- und Lederfabriken. Haag ('s Gravenhage), 65, Residenz des Königs, herrliches Museum, viele Paläste, Geschütz- gießerei. Scheveningen, 6, Dorf mit berühmten Seebädern. Delft, 18, viele Denkmäler; hier wurde 1584 der Prinz Wilhelm von Oranien ermordet; Geburts- ort des berühmten Hugo Grotius. Schied am, 12, hat bei 200 berühmte Brannt- wein- (Geuevre-) Brennereien; jährlich werden hier 30,000 Schweine gemästet. Rotter- dam, 90, zweite Stadt des Reiches, die schönste des Landes, ebenfalls von vielen Kanälen durchschnitten, blühender Handel und Schifffahrt. Gouda, 18, an der Mel, Klinker- und Thonpfeifenfabriken, schöne Grabdenkmäler. Dordrecht (Dort), 23, guter Hafen, bedeutender Handel, namentlich mit Holz, große Sägemühlen. In der Spring- stuth am 18. November 1821 verloren hier und in der Umgegend 100,000 Menschen das Leben. 3. Die Provinz Seeland, zwischen Maas- und Scheldemündungen gelegen, mit fruchtbarem Boden, ausgezeichnetem Wiesenbau, durch große Deiche geschützt, deren Unterhaltung jährlich 1 Mill. Gulden erfordert. Vließingen, 5, Festung mit geschütztem Hafen, Vaterstadt berühmter Seehelden, namentlich Ruyter, der sich vom Schiffsjungen zum Admiral emporschwang. Middelburg, 15, Festung, treibt ansehnlichen Handel; Janssen erfand hier 1590 das Teleskop; Börse, Arsenal, königl. Münze und mehrere sehr schöne Kirchen. Biervliet, 2, hier wurde Wilhelm Beukels, der Erfinder des Häringseinpöckels, geboren. Sluys, 2y2; Hulst, 3ya und Sas van Gent sind Festungsstädte. 4. Die Provinz Nordbrabant hat nur zum Theil fruchtbares Land, zum Theil aber Heide und Sumpf. Bergen op Zoom, 6, starke Festung, Töpfereien, Fischfang. Rozendaal, 5, blühender Marktftecken. Willemstad, 9, Festung, Getreidemärkte. Costerhoud, 9, große Ziegeleien und Töpfereien. Breda, 15, unein- nehmbare Festung, Fabriken. Tilburg, 14, hat 30 Tuchfabriken. Herzogenbosch, 23, starke Festung, viele Fabriken, Seesalz. Heusden, 3, Festung. Wandrichen und Grave, ebenfalls Festungen an der Maas. Eyndhoven, 5, blühender Fabrikort. 5. Die Provinz Geldern, vorherrschend Heideland mit anmuthigen Hügeln durchzogen. Der Volksspruch: Hoog van moed, klein van goed, een Zward in de Hand, is t’ Wapen van Gelderland — gereicht den Bewohnern zur Ehre. Arnheim, 20, Festung, Speditionshandel, Pulver- und Papiermühlen. Thiel, 6, Woll- und Leinenwebereien, Geburtsort des General Chassöe. Bommel, 5, an der Wart, mit Fort. Nymwegen, 21, in schöner Lage, ansehnlicher Handel. Zütphen, 11, gut- gebaute Stadt mit Handel. Harderwyk, 7, Fischerei, Getreide- und Holzhandel. 6. Die Provinz Utrecht, wiesenreich, treibt starke Viehzucht, Butter- und Käsehandel und Tabaksbau. Utrecht, 50, altmodisch gebaute Stadt, Universität; hier wurde 1579 die Union der 7 Provinzen geschloffen; Sitz eines Erzbischofs; Hauptgemeinde der Jansenisten. Amersfoort, 14, in schöner Lage; die Hauptkirche hat ein schönes Glockenspiel. 7. Die Provinz Over-Assel, vorwaltend Heide- und Moorland, Vieh- und Bienenzucht und große Torfgräbereien. Dev enter, 15, Festung, berühmte Pfefferkuchen,

8. Die Erde und ihre Bewohner - S. 76

1856 - Wesel : Bagel
Eisengießerei. Zwoll, 17, überaus reinliche Stadt, Festung, lebhafte Gewerbe. Käm- pen, 11, Lachsfang, Umladung der Dampfschiffe für die Seefahrt. Al me lo, 7, En- schede, 6, Oldenzaal, 7, treiben starke Leinweberei und Handel mit Leinwand. 8. Die Provinz Groningen, hat fruchtbares Marschland in der Nähe des Meeres, Moor- und Heideland im Innern. Die Bewohner — Friesen — sind sehr thätige Landwirthe. Groningen, 35, Festung, sehr alte Stadt, Universität mit herr- lichen Sammlungen für die Naturkunde, viele Fabriken, Flachs- und Fruchtmärkte. Delfzyl, Festung an der Ems. Veendanne, 7; Winschoten, 3, hier blühende Marktflecken. 9. Die Provinz Friesland liegt zwischen der Nordsee und der Zuydersee, ist reich an herrlichen Wiesen und an Ackerland; deshalb blühender Ackerbau und ein- trägliche Viehzucht. Großer Wohlstand der friesischen Bauern, stattliche Häuser, vortreff- liches Vieh, kernige Menschen. Leuwarden, 24, prächtiges Rathhaus, Leinenweberei und Pferdehandel. Franeker, 6, hatte früher eine Universität, welche in ein Athenäum verwandelt worden ist, botanischer Garten. Harlingen, 10, Hafenstadt, starker Holz- handel und Salzsiederei. Workum, 5, ebenfalls Hafenstadt. Sneek, 7, Handel, Oel- und Sägemühlen. Heerenveen, 12, bedeutende Torfgräbereien. Dock um, 5, starker Butter- und Käsehandel. 10. Die Provinz Drenthe war früher blos Schutzland, ist die am wenigsten bevölkerte Provinz, meist Moor- und Heideboden; treibt Bienenzucht, Wollen- und Leinen- weberei. Durch Abbrennen des Heidekrauts wird das Land zur Kultur vorbereitet. Assen, 4, größte Stadt der Provinz, mit merkwürdigen Ueberresten aus dem Alterthum. Koeverden, 2, kleine Festung an der hannoverschen Grenze. Merkenswerth sind die in dieser Provinz liegenden Armen-Coloniecn „Frederiksoord" und „Willemsoord", welche 1816 und 17 durch den Wohlthätigkeits- Verein entstanden sind. Die Colonieen zählen bereits 10,000 Einwohner. 11. Die Provinz Limburg, früher zu Deutschland gehörend, wurde 1648 an die Generalstaaten abgetreten. Ein Theil von Limburg kam an Belgien. Ma stricht, 24, Festung ersten Rangs, wichtige Fabriken in Leder; beliebte Pfefferkuchen, welche weit versandt werden. Venloo, 8, Festung an der Maas, Speditionßhandel. 12. Das Großherzogthum Luxemburg (ursprünglich 126 □ M. groß, der holländische Antheil jedoch nur 47 □ Meil ) gehört als deutsches Land zum deutschen Bunde. Vom Ardennenwalde durchstrichen ist es völliges Gebirgsland, reich an Waldungen und Eichen. Wildpret aller Art ist zahlreich vorhanden, die Viehzucht wird eifrig betrieben; jedoch ist die Industrie unbedeutend. Luxemburg, 14, Bundesststung, meist mit preußischen Truppen besetzt; ansehnliche Gerbereien. Grevenmachern, Echternach, Dünkirch und Vianden sind kleinere Städte. Anmerkung. Der außereuropäische Besitz der Niederlande ist von bedeutendem Umfang«. 2« Asien: Java, nebst Mabura und die Molukken- oder Gewürz-Inseln, einen großen Theil von Sumatra, Borneo, Telebe», Timor u. s. w. In Afrika: Nieder- lassungen auf der «liste von Guinea. 2» Amerika: Turala» und St. Tustache und auf dem Festland« von Südamerika- Guayana. §. 77. Deutschland. Deutschland, in der Mitte Europas gelegen, hat eine Größe von 11,600 (12,000) ll) Meilen, auf welcher 40 Will. Einwohner leben; es kommen also auf die

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 78

1856 - Wesel : Bagel
78 Mitte Deutschlands und bildet die Wasserscheide zwischen dem Rhein-, Elb- und Donau- gebiet. Haupthöhen des Ficktelgebirges sind: der Schneeberg, 3200 Fuß, der Ochsen- kopf, 3100 Fuß. Im Südosten schließt sich an das Fichtelgebirge der Böhmerwald, mit dem Heidelberg, 4330 Fuß, Arber, 4320 Fuß, Rackel, 4270 Fuß. An den Böhmerwald schließt sich in nordöstlicher Richtung das Mährische Gebirge. Die Kar- pathen ziehen auf der Ostgrenze Deutscklands hin und schließen sich westlich an die Sudeten. Ein Theil derselben ist das Riesengebirge, an welches sich das Lau- sitzergebirge anschließt, von der Elbe durchbrochen wird und als Erzgebirge sich in südwestlicher Richtung nach dem Fichtelgebirge hinzieht. Alle diese Gebirge umschließen Böhmen und bilden so den böhmischen Gebirgskessel. Als einzelne Höhen sind zu merken, auf dem Riesengebirge: die Schneekoppe, 5000 Fuß, das große Rad, 4700 Fuß und die Sturmhaube 4500fuß; auf dem Erzgebirge: der Fichte lberg, 3700 Fuß — Eine nordwestliche Fortsetzung des Fichtelgebirges ist der Franken- und der Thür in« gerwald, welcher, nach Norden gehend, im Harzgebirge wieder bedeutend hervortritt. Die einzelnen Berge 'erreichen nur eine Höhe von 3000 Fuß; nur der Brocken auf dem Harz erhebt sich 3500 Fuß. — Eine westliche und südwestliche Fortsetzung des Thüringerwaldes bildet das Rhöngebirge, der Spessart und der Vogelsberg. An letzteres Gebirge reiht sich nach Norden und Nordwestcn, dem linken Weserufer entlang, das Wesergebirge, welches sich im Teutoburgerwald und dem Haar stränge dem Flachlande zusenkt und nach der Ruhr hin in kleineren Hügelreihen hervortritt. Von den 500 Flüssen Deutschlands sind 60 schiffbar. Wir wollen indessen nur die wichtigsten anführen. In die Nordsee münden: der Rhein, die Ems, die Weser und die Elbe n die Ostsee mündet die Oder, und die Donau ist der einzige große Fluß, welcher nach Osten fließt und in das schwarze Meer sich ergießt. Die Flüsse, welche in das Adriatische Meer fließen, wie die Etsch, sind für Deutschland von keiner Bedeutung. Beschreiben wir die Hauptflüsse nun noch näher. 1. Der Rhein. Dieser herrliche deutsche Strom entspringt in der Schweiz auf der Ostseite des Gotthardgebirges. Von seinem Ursprünge an hat er eine ostnordöstliche Richtung bis Chur, von wo er sich nordwärts zum Bodensee wendet. Von seinem Aus- flufle aus dem Untersee nimmt er eine westliche Richtung bis Basel; zuvor aber stürzt er eine halbe Stunde unterhalb Schaffhausen, über eine Felsenwand in einer Höhe von 60 bis 65 Fuß herab und bildet hier den berühmten Rheinfall. Von Basel bis Mainz ist seine Hauptrichtung nördlich und sein Flußbett mit niedrigen Ufern. Von Mainz bis Bin gen fließt er westsüdwestlich; von hier aber ist seine Hauptrichtung bis zur Mündung eine nordwestliche. Bei der Stern schanze theilt sich der Strom in zwei Arme, in die Waal und den Rhein. Oberhalb Arnheim theilt sich der Rhein wieder in Assel und Rhein; letzterer theilt sich oberhalb Wyk in Leck und Rhein und fließt dann gen Utrecht der Zuidersee zu, wo er sich zum letzten Male theilt in Rhein und Vechte. Einige rechnen auch noch die Maas und Schelde zum Gebiete des Rheinstromes. Mit diesen nimmt er auf seinem Laufe, der 190'/« Meilen beträgt, 12,283 Zuflüsse auf. Für den Handel und die Schifffahrt ist der Rbein von großer Bedeutung. Die romantischen Rheingegenden mit ihrem vortrefflichen Weinbau bllden den schönsten Theil Deutschlands. Von seinen Nebenflüffen nennen wir: die Aar, mit Reuß und Limmat; Jll, Neckar, mit Vils und Kocher; Main, Mosel, mit der Saar; Lahn, Sieg, Erft, Ruhr und Lippe. 2. Die Ems ist ein unbedeutender Fluß, welcher auf der Senner Heide, nördlich von Paderborn, entspringt, nordwestlich fließt, die Ha äse aufnimmt und in den Dollart mündet, nachdem er 51 Meilen zurückgelegt hat.

10. Die Erde und ihre Bewohner - S. 71

1856 - Wesel : Bagel
71 Gent (Gand), 100, sehr alte Stadt; hier Kaiser Karl V. geboren; die Kathedrale zu St. Bavon ist das glänzendste Gebäude seiner Art in der Christenheit; Universität, leb- hafter Handel. Dendermonde, 8, liefert den feinsten Flachs. Gramond, 8, Tabaksbau. Oudenaarden, 8, lebhafter Handel mit Leinwand. Lokeren, 18, Leinwand-, Baumwollen-, Spitzen- und Tuchfabriken; berühmtes Bier. St. Nikolas, 18, berühmter Flachsmarkt. Beveren, 16, das größte belgische Dorf. 9. Die Provinz West-Flandern. Der nördliche Theil, wo sich Dünen- reihen befinden, ist sandig, die andere Hälfte hingegen ist schwerer Kleiboden. Auch hier florirt der Ackerbau. Brügge, 50, feste Hauptstadt der Provinz, blühender Handel und Fabriken, durch einen Kanal mit der Nordsee verbunden, Seehandel; war eine der blühendsten Städte des Mittelalters. Hier wurde der Orden des goldenen Vließes ge- stiftet. Ostende, 15, stark befestigt, Seehafen, Badeanstalten, lebhafter Handel und Schifffahrt. Rieuwport, 4, Festung und Hafenstadt, bedeutende Fischerei. Aperen, 18, lebhafte Fabriken, hatte im Mittelalter 200,000 Einwohner und 4000 Webestühle. Warnton, 6, Branntweinbrennerei. Cour trat (Kortryk) 23, liefert die beste Lein- wand. Roulers, 10, bedeutender Flachsbau und Leinwandfabriken. Thielt, 12, gewerbreiche Stadt.. 573. Das Königreich der Niederlande (Holland). Das Königreich der Niederlande ist, mit dem Antheile an Luxemburg, 640'/, □ Meilen groß und hat 3'/, Mill. Einwohner. Da demnach 5200 Einw. auf die □ Meile kommen, so gehört dieses Königreich zu den volksdichteren Staaten Europas. Die Nord- see umfluthet in N. und W. diese- Land; die Südgrenze bildet Belgien und in Osten grenzen die Niederlande an die Preuß. Rheinprovinz, an Westphalen und an Hannover. Der Luxemburger Antheil grenzt in S. an Frankreich. Schon der Name dieses Landcs gibt seine natürliche Beschaffenheit zu erkennen, es ist das eigentliche Tiefland Europas, welches nur an den Küsten von unbedeutenden Hügelreihen der Dünen unterbrochen wird. An den tiefsten Stellen liegt das Land 20 — 30 Fuß unter dem Spiegel des Meeres, und wird — wo nicht durch die Dünen — durch großartige, kostspielige Deiche gegen Ueberschwemmungen geschützt. Daraus folgt, daß wenigstens ein großer Theil des Landes durch den Fleiß und die Ausdauer der Bewohner geschaffen worden. Die zahlreichen Polder sind die sprechendsten Beweise dafür. Drei Hauptströme durchfließen das Land; es sind: der Rhein, die Maas und die Schelde. Der Rhein, kaum in die Niederlande eingetreten, zertheilt sich in verschiedene Arme; Waal, Mel, Leck, Vechte und alter (ouden) Rhein heißen die Hauptzweige. Die Waal verbindet sich mit der Maas; diese Verbindung zerspaltet sich vielfach und bildet viele Strominseln. Auch die Schelde zertheilt sich in die Oster - Schelde und Wester- Schelde. Unbedeutend sind die kleinen Nebenflüsse, erhalten aber ihre Bedeutung durch die großartige Kanalverbindung, welche das ganze Land netzartig durchzieht und den Ver- kehr erleichtert. Der Zuydersee ist ein großer Meerbusen der Nordsee; ein anderer Busen ist der See Bie.sbosch, in welchen sich die Merve ergießt. Der größte Landsee war das Haarlemer Meer, mit dessen Trockenlegung man in neuester Zeit sich beschäftigt. Der Dollard, in welchen die Ems mündet, ist der nördlichste Meerbusen. Das Klima ist gemäßigt, des vielen Waffers und der Niederungen wegen feucht und nebelig; in den höher liegenden Provinzen jedoch gesunder. Das holländische Rmdvieh ist vorzügltch und die Viehzucht ausgedehnt. Holland liefert jährlich 18 — 20 Mill. Pfund Käse. Fries-
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