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35. D. Orohydrographische Verhältnisse der iial- Inseln. 215
bewirkt, welche mittelst der im tzauptrttcken eingeschnittenen
Pässe und Cols mit einander zusammenhängen. Der Stra,
ßenbau ist ausgebreitet, aber keineswegs von der Dauerhaf-
tigkeit, welche allen Einflüssen der Witterung widersteht.
Wir merken folgende Hauptpässe: die Bochetta (sprich
Boketta), der Trebbia-Paß, an den Quellen des gleichnamigen
Flusses; — der Paß von Santa Croce (spr. Krotsche), in
der Quellgegend des Taro; —der Paß von Pontremoli, der
Paß des Monte Cimone, der Paß von Pietramala, im Nor-
den von Florenz; — der Paß von Aquila, der Forchia-Paß
(Forkia), und der Paß von Bovino.
Diesepässe führen sämmtlich über den Hauptrikken^außer-
dem sind noch zu merken die Pässe von Perugia von Spoleto
und Scieggia (spr. Szieddscha) im Norden von Rom und von
Nadicofani, welche über Ncbcnketten führen.
1). Die italischen Inseln,
a) Sicilien und die liparischen Inseln.
Sicilien wird großentheils von Gebirgen gefüllt, die aber,
mit Ausnahme des Aetna, nur die Gipfelhöhe von 3000 —
6000'erreichen. Die höchsten, das pelo rische, nebrodische
and madonische Gebirge streichen von Osten nach Westen
längs der Nordküste der Insel vom Kap Peloro bis-zum Kap
S. Dito und zum Kap Boeo. Ihr Nordabfall zum Meere
ist kurz und steil, aber gegen Süden breiten sie sich in vie-
len Armen und Zweigen sanft gegen die flache Südküste aus.
Ein großer Theil der Ostküsie wird durch den gipfelreichen,
terrassenförmig abfallenden, über 10,200' hohen Aetna (M.
Gibello) gefüllt. Er ist durch tiefe Thäler von den übrigen
Gebirgen der Insel getrennt, besteht aus einer ungeheuren
Masse zusammengehäufter Vulkane, die viele Höhlen und
Grotten bilden, und durch tiefe Schluchten von einander ge-
trennt sind. Der Umkreis seines Fußes beträgt über 15,
der Umkreis des Hauptgipfels über 2, der Umfang seines
Kraters über l Meile. Seine untersten Abfälle bilden einen
der bewohntesten und reizendsten Landstriche Europas. Wei-
ter hinauf ist er dicht bewaldet, aber die höchste Region des
Berges ist nur mit Felsen, Asche, Lava, Schnee und Eis be-
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§.35. E. Die Balearen u. Pityusen. F. Die heöp. Halbinsel. 217
aus drei Hauptsiuftn besieht: dem altcastilischen, neucasiili-
scheu und andalusischen. Alle drei haben eine gemeinsame,
allmählige Senkung gegen Wesien. Sie sind von einander
und von den Meeren geschieden durch Gebirge, in denen die
Plateaubildung im Einzelnen ebenfalls vorherrscht, die im
Allgemeinen sämmtlich die Eigenschaft haben immer nach
einer Seite steil und jäh abzufallen, wenn sie sich auf der
anderen sanft Abdachen. Gegen Norden stürzt das große
Plateau der Halbinsel steil zum atlantischen Meere ab, mit
den asturischen und cantabrischen Gebirgen, als deren östliche
Fortsetzung die Pyrenäen anzusehen sind. Gegen Südosien
sinkt es terrassenförmig zum Horizont des Mittelmeers. Ge»
gen Süden und Nordosten trennen die tief einschneidenden
Thäler des Guadalquibir und des Ebro die eigentlichen Pla-
teaulandschaften von den gesonderten Gebirgsgliedern, den
Schneegebirgen Andalusiens und Granadcös im Süden, und
den Pyrenäen im Norden. Beide sind zugleich die höchsten
Gebirge der Halbinsel. Beide haben ihre Wurzel zwischen
dem 15ten und löten Längengrade, von wo sie sich, das
eine gegen Westen, das andere gegen Osten ausbreiten. Beide
fallen steil nach entgegengesetzten Himmelsgegenden in die
Tiefen des Mittelmeers und zu den wenige 100' hohen Flä-
chen Süd-Frankreichs ab.')
9. Die Stufe von Alt-Castilien und Leon.
Sie breitet sich längs des Duero aus; sie wird nord-
wärts begrenzt durch eine Linie von Soria über Bur-
gos, Leon, Astorga, Braganza, Chaves (Tschaves) und
Montealegre; südwärts aber durch eine Linie von So-
ria über Almazan, Segovia, Ciudad Rodrigo, Almeida,
Guarda, Viseu nach Coimbra.
Zwischen diesen Grenzen nirgend ein Berg von bedeu-
tender relativer Höhe, sondern meist 2000 bis 2000' hohe,
kahle, baumlecre, dürre, sieppenähnliche Flächen, die nur von
niedrigen Hügeln zuweilen unterbrochen werden. Die flie-
') Man vergleiche die von Hrn. v. Humboldt gegebenen, in» ,'tten Bande
der Hertha »litgctheiltcn Profile.
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224
Europa. Abschn- u.
ül'.d.m.
üb.d.m.
Pie d'attelthou I
Venascsue
Terrasseuförmiger Abfall der
10700' Vorberge.
3594' Varbastro (Anfang der ara-
goilischen Ebene)
Der Ebro
s. Das ñndalusische Scheidegebirge.
Die Nordgrenze dieses Scheidegebirges zwischen der
neu-castilischen und andalusischen Stufe ist als Südgrenze
der ersteren schon bezeichnet. Gegen Andalusien bildet
eine Linie von Moguer über Castillablanca (spr. Kasiilja-
blanka) zum Guadalquivir unterhalb Cordoba, und längs
dieses Stroms hinauf bis zu seiner Quelle die Südgrenze
desselben. Im Osten lehnt es sich an die Plateaumassen des
nördlichen Murcia und der östlichen Mancha; im Westen
breitet cs sich jenseit der Guadiana, in den Hochflächen
Süd «Portugals bis zum Meere hin aus.
aa. Die Plateaus und abgesprengten Gebirgs-
glieder zwischen der Segura und dem unteren Lu-
car bilden die östliche Fortsetzung des Scheidegebirges. Sie
reichen, der Insel Iviza gegenüber, mit dem K. Martin bis
zum Mittelmeere. Hier an der Küste aber nur unzusammenhän-
gende, durch mehrere Ebenen getrennte Höhen (M-Mongo,
Cuchillada (sprich Kutschiljada) de Roldan), die im Winter
Schnee tragen, von N- her sanft ansteigen, gegen S. aber
furchtbar steil abstürzen. Sie sind durch Erdbeben wild
zertrümmert und zerrissen. Weiter westlich reihen sich eben
solche Felsmassen mehr und mehr zusammen, bis siezwischen
Villena.(spr. Wiljena), Albacete, Aleara; und Segura eine
weite Hochterrasse bilden, aus der keine Gipfel mehr em-
porsteigen, eine öde Bergsteppe, von nackten Gipshügcln durch-
zogen. Diese, alle von Osten nach Westen streichend, führen
viele verschiedene Namen. (S. de Mariola, del Cid, deal-
caraz u. s. w.)
bb. Die Sierra Morena reicht von der Gegend
um Alcaraz westwärts bis zur Guadiana. Sie besteht aus
einer Anhäufung vieler paralleler, von Osten nach Westen
streichender Bergzüge. Diese sind im Durchschnitt etwa 2800'
hoch,
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Extrahierte Personennamen: Martin Wiljena Mariola
Extrahierte Ortsnamen: Europa Cordoba Murcia Hochflächen
Süd Cuchillada Aleara Guadiana
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226
Europa. Abschn. ll.
Ausdehnung. Von unterhalb Cordova an reicht es auch auf
das rechte Ufer des Stroms hinüber. Hier wird es zwifchen
seiner Mündung und der des Rio Tinto zu weiten, wüsten
Sandebenen, während auf dem linken Ufer des Guadalquibir
die fruchtbarsten Ebenen sich ausbreiten, deren Gestalt in
dem sumpfigen Mündungslande von dem fchlammbringenden
Strome vielfach verändert wird.
b) Der hohe Süd-Rand der hesperifchen
Halbinfe l.
Uebersicht. Das große Hochland, welches wir be-
trachten, ist im Thal des Guadalquibir fast schon zum Mee-
reshorizont hinabgesunken, da erhebt sich dasselbe noch ein-
mal zu einer Höhe, die selbst die der Pyrenäen übertrifft.
Aber noch schneller als dies Ansteigen ist der plötzliche Ab-
sturz desselben zum Spiegel des Mittel-Meers. Nur ein
schmaler Streifen eigentlichen Tieflandes umsäumt längs der
Küste diesen steilen Südfuß des Hochlandes. Der Uebersicht
wegen unterscheiden wir folgende Hauptgruppen desselben:
os) Zwischen der Segura und dem Kap de Gata
erscheint dieser Südrand als eine wahre Fortsetzung des oben
beschriebenen hohen, aber flachen Berglandes von Cuenca,
Albacete und Segura. Gegen den schmalen Küstensaum
des südlichen Murcia fällt es bei der Stadt Murcia und
bei Lorca jäh hinab. Daher dort plötzlicher Uebergang aus
öden Bergsieppen in fruchtreiche Gartenlandschaften. Ge-
gen Westen dieselbe Naturbeschaffenheit bis nach Huesear,
Baza und Guadip hin. Diese hohen Bergflächen führen viele
verschiedene Gebirgsnamen: S. Segura, de Cazorla u. s. w.
Gegen Süden reiht sich an dieselben eine Menge vielfach
von einander getrennter, durch Erdbeben wild zerklüfteter
Felsberge, die, in der Cabeza de Maria (spr.kaweßa), bei
der Stadt Vera noch die Höhe von 5700' erreichen, und
(unter 37° N. B.) noch einen großen Theil des Jahres mit
Schnee bedeckt sind. Höher noch sind die S. de Fi la-
bres, welche zur S. Nevada hinanstrebt und die südlich
von ihr bis zum Kap de Gata ausgestreckte, vulkanische S.
Algamilla (spr. Alhamilja).
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Extrahierte Personennamen: Lorca Baza Cazorla Maria Algamilla Alhamilja
Extrahierte Ortsnamen: Europa Cuenca Murcia Murcia Nevada
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§. 35. F. Orvhydrographische Verhältnisse der hesper. Halbins. 227
db) !Die Berge von Granada und Iaen
(spr. Chaen).
Reiset man von Andujar am Guadalquibir nach Iaen
und Granada, so übersteigt man sehr allmählig eine breite
aber nicht hohe Bergkette, die sich südwärts steil abdacht in
das Thal vom Granada, das vom Genil bewässert wird.
Diese Bergkette ist vielfach durchbrochen von vielen reißen-
den Gießbächen, die südlich ins Thal von Granada zum Genil
oder nördlich Hum Guadalquibir sich ergießen. Die merk-
würdigsten dieser Querthäler bilden der Genil bei Lopa (spr.
Locha) und derguadip, denn sie durchbrechen die ganze Breite
des Bergzuges, indem sie ihn von der S. de Cazorla i. O.
und von der folgenden Gruppe im Südwesten trennen.
cc) Die hohen Küstengebirge von Granada
und Audalusien.
Sie reichen 50 geographische Meilen weit vom Kap de
Gata bis zur Ebene des unteren Guadalquibir, in einer
Breite von 10 bis 15 Meilen, in der Hauptrichtung von
Osten nach Westen. Das paradiesische Thal des Genil, in
welchem Granada liegt, trennt es von der nördlichen Vor-
kette von Iaen. Südlich stürzt es steil zu einem schmalen,
niedrigen Küstenstriche ab. Es besteht aus mehreren, von
Osten nach Westen streichenden Parallelketten, welche immer
durch tiefe, heiße Längenthäler von einander geschieden sind.
Die nördlichste derselben, welche unmittelbar sich an die Pla-
teaus von Baza u. Guadix lehnt, ist die S i e r r a N e v a d a, de-
ren unvergängliche Schnee- u. Eisfelder die Abhänge u. Thäler
umher zu den wasserreichsten und schönsten der Erde machen.
Der Gipfel (Cumbre) des Mulehacen (10,824') und die
Spitze des Vileta (10,686'), zwischen welchen der Genil ent-
springt, überragen die höchsten Pyrenäenzacken. Hier, von
der Küste aufsteigend, kann man in wenigen Stunden alle
Climate der Erde durchwandern. Hier liegen also auch wie
die größten Gegensätze von Höhe und Tiefe, so die entschie-
densten Contrafte von Kälte und Hitze auf dem kleinsten
Raume dicht neben einander. — Die westliche Fortsetzung
P 2
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228
Europa. Abschn. N.
der Sierra Nevada ist die hohe Sierra de Malaga, steil
von der Küste aufsteigend, ist sie öde und vegctationslcer
(daher S. pelada, d. i. die gerupfte, kahle genannt), weil
ihren: nackten Felsenrücken die fruchtbare Erddecke ganz fehlt.
Nordwärts senkt sie sich ebenfalls in den Garten von Gra-
nada. Westwärts zieht das Gebirge fort unter dem Namen
der Sierra oder Serrania de Ronda. Die Hauptkette
im Norden der Stadt Ronda, welche in einem Thal liegt,
das dem von Granada an Schönheit und Fruchtbarkeit gleicht,
ist fast so hoch als die Sierra Nevada. Nördlich u. südlich
liegen ihr mehrere niedrigere Parallelketten vor, welche mit
schönen Wäldern, Dörfern und Städten bedeckt sind.
Gegen Norden verflachen sie sich Ln die fruchtbaren
Ebenen von Sevilla, gegen Westen in die plateauartigen
Flächen von Medina Sidonia. Die südlichsten Spitzen sind
die Kaps von Tarifa und Gibraltar, welches letztere steil
und 1439' hoch aus dein Meere hervorragt.
c) Die Ströme der Halbinsel.
oa) Der Duero. Der obere Lauf liegt ganz auf
der Hocht,'rrasse Alt-Castiliens. Der Strom hier ohne Thal-
boden, aber auch ohne Thalränder, fast ohne Ufer (weshalb
er und seine ähnlich beschaffenen Nebenflüsse bei Regen leicht
austreten), in einem flachen Bette, ohne starkes Gefälle. Er
ist daher sehr wasserarm, nur erst von Zamora an mit kleinen
Nachen zu befahren. Bei Miranda beginnt er mit der ver-
änderten Richtung sich ein tieferes Bett in den Felsenboden
zu graben. Er rauschet llun durch hohe Felsenufcr eng ein-
gezwängt, über Klippen und Felsen bis Torre de Moncorvo,
von wo sein Thalboden sich erweitert, von wo er tief ein-
geschnitten ist in die Plateaulandschaft, deren steil gegen ihn
abfallende Seiten nun seine Thalränder bilden. Von hier
ist er durch Kunst schiffbar für kleinere Flußfahrzeuge. Bei
Porto ist er tief, reißend, 800' breit, trägt dreimastige See-
schiffe bis dicht vor die Stadt.
Die Thaler seiner Nebenflüsse sind dem des Haupt-
stroms merkwürdig ähnlich gebildet.
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§. 35. F. Orohydrographische Verhältnisse der hesper. Halbins. 231
L) Die Küstenterrassen.
aa) Das östliche Küstenland der Halbinsel.
A. Catalonien und Arragonien. Der Abfall des
castilischen Hochlandes gegen den oberen Ebro ist gering
denn den Sierras von Oca und Moncayo liegen die hohen
Bergflächen von Alava und Navarra gegenüber; bedeutender
und steiler ist derselbe gegen den mittleren und unteren
Ebro und gegen die Küste von Valencia (spr. Valenßia).
Die südlichen Vorketten der Pyrenäen erreichen den
Ebro ebenfalls nur in seinem oberen Laufe, und eine Linie
von Tudela über Huesca, Barbastro, Balaguer zur Küste
unfern der Ebro-Mündung bezeichnet die Süd-Grenze der
spanischen Pyrenäen-Vorberge.
Nordwärts dieser Linie folgt Bergzug auf Bergzug, und
Thal auf Thal; die Bergzüge sind nicht hoch, aber die Thäler
eng und von wasserreichen Bergströmen durchrauscht; unter
den Gipfeln erhebt der verwitterte, zackige Montserrat
im Nordwesten von Barcelona sein Haupt bis zu 3000'
absoluter Höhe. Dies ist die Bergterrasse von Cata-
lonien.
Südwärts jener Linie aber weite unabsehbare Wasser,
und pflanzenarme, traurige Ebenen, deren Einförmigkeit nur
durch niedere Gipshügel und Steinsalzbänke unterbrochen
wird. Es fehlen Quellen und Brunnen (Cisternen), und
Oliven-Gebüsche sind die einzigen Waldungen. Diese Ebe-
nen erstrecken sich auf dem rechten Ufer des Ebro bis in die
Gegenden von Calatayud, Daroca, Alcaniz (spr. Alcaniß)
und Caspe, und senken sich, längs des Stroms allmahlig
zum Meereshorizont hinab, zu dem überaus reichen, schönen
Tieflande von Tortosa. Dies sind die Ebenen von Ar-
ragonien.
B. Die Terrassen von Valencia und Murcia
(spr. Murßia). Steile, nackte Berggipfel von c. 8000' Höhe,
die östlichen Ausläufer des castilischen Scheidegebirges,
trennen die arragonischen Ebenen von dem Küstenlande Va-
lencias. Das castilische Hochland wird von den letzteren ge-
schieden durch Berggruppen mannigfaltiger Art, welche gegen
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Europa. Abschn. 11.
Osten steiser als im Westen, weil der Hauptrücken der adri-
atischen Küste ;neist näher liegt, als der entgegengesetzten-
Deshalb bilden auch die Flüsse der Ostseite, mit alleiniger
Ausnahme der Pescara, sämmtlich kurze Querthäler, die
der Westseite dagegen durchströmen fast sämmtlich zuerst Län»
genthäler, bevor sie die parallelen Nebenketten in Querthä-
lern durchbrechen.
bb) Der Vesuv gehört nicht zu den Apenninen. Er
ist ein, aus der campanischen Ebene kegelförmig emporstei-
gender, 3600' hoher Vulkan, dessen Gestalt und dessen Höhe
fortwährend von ihm selbst verändert werden. Eben so ein-
flußreich sind seine Eruptionen auf die Umgebung (Pompeji,
Herculanum, Stabiä).
b) Gewässer.
Die Flüsse der Halbinsel sind nurküstenströme, welche
meist mit starkem Gefälle dem Gebirge enteilen, und sich auf
diese Weise ihres geringen Wasservorraths schnell entledigen.
Nur bei Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze oder
durch die Beschaffenheit ihrer Thäler werden sie zu Kommu-
nikations - Hindernissen. Die Flüsse der nordöstlichen Ab-
dachung sind wegen der größeren Steilheit dieser letzteren
und wegen der Richtung ihrer Thäler am wasserärmsten,
weshalb auch die Landschaften, welche sie bespülen, denen
der südwestlichen Abdachung an Fruchtbarkeit im Allgemei-
nen bedeutend nachstehen.
Merkwürdig sind die Seen von Celano (spr. Tschelano)
u. von Perugia (spr. Peruddscha), weil sie in der Nähe des
Hauptrückens gelegen, ohne Abfluß sind. Die Seen von
Bolsena u. C asti g lion e (spr.kastiljone), welche nur zwischen
niedrigen Ausläufern liegen, haben dagegen Abfluß zum Meere,
c) Gangbarkeit.
In dem größten Theile der Halbinsel sind die rauhen,
wenig angebauten, daher unwegsamen Apenninen das einzige
Kommunikations-Hinderniß, Außer ihnen sind die Sümpfe
und Maremmen der Gangbarkeit hinderlich, doch nur auf
kurze Strecken. Die Verbindung zwischen der Ost- und der
Westseite der Halbinsel wird durch die zahlreichen Querthäler
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218
Europa. Abschu. u.
ßenden Gewässer sind im Osten ohne hohe Ufer und ohne
Thalränder; nur im Westen bieten diese einförmigen Land-
schaften etwas mehr Abwechselung dar, indem der untere
Duero und feine portugiesischen Zuflusse tiefer eingefchnitten
sind, so daß hier statt einer einzigen, mehrere kleinere
Hochebenen auftreten. Diese stürzen westwärts steil gegen
Aveiro, Ovara, und zu dem niederen, schmalen portugiesischen
Küstenstrich hinab, von welchem aus sie als Gebirge erscheinen,
b. Das castilifche Scheidegebirge, zwischen der
Iten und 2ten Stufe.
Es reicht von Meguinenza am Ebro und vom K. Oro-
pesa im Osten bis zum K. Roca im Westen. Es scheidet
nicht allein die beiden Hochterrassen, sondern auch die ganze
Halbinsel in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Es
ist nicht eine einzige, zusammenhängende, wallartige Kette,
sondern eine Anhäufung und Aneinanderreihung von Berg-
zügen und Plateaus, deren Hauptmassen sämmtlich zwischen
dem Allsten und Olsten Breitengrade westwärts streichen. In
der Mitte, d. i. nordwärts von Madrid, ist es am schmäl-
sten. Je weiter gegen Westen, desto mehr niedrige Vorberge
reihen sich seinem Südfuße an, bis dieser bei Talavera de
la Reyna den Tajo erreicht. Eine Linie von hier nordosi-
wärts über Escurial, St. Augustin, Uceda (an der Tarama)
nach Guadalajara (spr. Guadalachara) bezeichnet den Südfuß
des Gebirges da, wo cs am schmälsten ist. Von Guadala-
jara ostwärts werden die Bergmassen wieder breiter, sie le-
gen sich dann um die Quellen der Tajuna, des Tajo, Duero,
Jalon, Guadalaviar und Tucar. —' Ein gemeinschaftlicher
Name fehlt.
sa. Die östliche Hälfte, d. i. ostwärts des Län-
gengrades von Madrid, besieht vorzugsweise aus weiten
Plateaurücken, die sich allmählig und terrassenförmig
aus dem Tiefthale des Ebro, steiler aus dem Meere
erheben, und sich zu der Stufe von Neu-Castilien sanft
hinabsenken. Diese ganze Gebirgsmasse ist kahl und wald-
leer, ohne alle bedeutende Thal- und Gipfelbildung; auf
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Meguinenza
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ovara K._Roca Westen Olsten_Breitengrade Madrid Uceda Guadalajara Madrid
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§. 35. F. Orohydrograph. Verhältnisse d. hesper. Halbinsel. 21.9
ihren Höhen weite, unabsehbare Ebenen, auf denen die Städte
Molina und Medinaceli 3700' über d. M. liegen. Ocstlich
von Skguenza erreicht die breite Scheitelfläche ihre größte
Höhe, 4400'. — Das Gebirge führt verschiedene Lokalna-
men; darunter die bekanntesten: die S. de Albaracin (spr.
Albaraßin), zwischen dem oberen Guadalaviar und Xucar,
die Sierra Miniera (die erzreiche), zwischen der Xiloza
und dem Gallo (Tajo); die S. de Mo lina, zwischem dem
Gallo (spr. Galjo) und Talon; die Altos de Baraona,
zwischen Almazan am Duero und Sigucnza.
trb. Die westliche Hälfte beginnt mit der Somo
(höchsten) Sierra, im Norden von Madrid, an den Quellen
des Henare; und der Tarawa. Hier, wo das Scheidege-
birge am schmälsten ist, ist es auch am höchsten, —7000 —
8000'. Es zeichnet sich vor seinen östlichen Nachbaren durch
zackige Gipfel, steile Schluchten und Querrisse aus. —
Aehnlich ist die Sierra Gua da rama an den Quellendes
Manzanares und der Guadarama, deren Ausläufer bis in
die Nähe von Madrid reichen. — Noch wilder, zerrissener,
aufgethürmter sind die Sierren von Gredos, Francia,
Gata, zwischen den Quellen des Abberche und des Alagon
und denen der Adaja und der Agueda (Duero). — Alle
diese Gebirge steigen sanft und allmählig von Norden her
auf, stürzen aber jäh und steil hinunter in die tieferen Hoch-
ebenen von Neu-Castilien und Estremadura. — Westwärts
von der Sierra de Gata zieht das Scheidegebirge als hohes
Plateauland, der Sierra Molina ähnlich, nach Portugal hin-
ein. Aus diesem steigt bei Cavilhao die Serra Esirelha
zur Höhe von 8000' auf (Malhao de Serra). Die
Esirelha ist aber ebenfalls ein Plateau, nur ein höheres.
Ihre Hauptmassen liegen zwischen dem Mondego und dem
Zezere. Von Norden, von Viseu und Almeida, steigt sie
sanft (Serra mansa), von Süden her steil auf (Serra brava).
— Südwestwärts reicht die niedrige Fortsetzung des
Estrelha-Platcaus bis zum Meere, gegen welches sie steil hin-
abstürzt.
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Extrahierte Personennamen: Baraona Cavilhao
Extrahierte Ortsnamen: Xiloza Gallo Gallo Sigucnza Madrid Madrid Francia Adaja Portugal Mondego Estrelha-Platcaus