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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 61

1904 - Trier : Lintz
Der Thüringer Wald- 61 Vii. Das Thüringisch sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Vom Kamme des Thüringer Waldes blickt man ostwärts in das freundliche Thüringische Hügelland hinab, und im No sieht man einen Kranz felsiger Horste aufragen, der vom Berggewölbe des Brocken überragt wird. Nach 0 geht das Thüringische Hügelland in das Sächsische Hügelland über, und beide bilden das nördliche Vorland zweier langer Gebirgswülle, die sich vom Fichtel-Gebirge (s. S. 28) unter rechtem Wiukel abzweigen. A. Die einzelnen tzeue der Landschaft. 1. Jer Wnringer Wald. Der Thüringer Wald hat im 80 noch große Ähnlichkeit § 64. mit dem Franken-Walde. Das Gebirge bleibt breit, und die Bergkuppen ragen nur wenig hervor. Aber nach Nw verschmälert es sich stark, und eine deutliche Kammbildung ist dort zu erkennen. Der Haupt- kämm ist durchschnittlich über 700 m hoch und überragt das Vorland, -aus dem er in schneller Verjüngung emporsteigt, um 300—500 m. Zahlreiche bedeutende Gipfel ragen aus ihm hervor, unter ihnen als der höchste der Beerberg (980 in), als der bekannteste der Jnselsberg <915 in), der im Nw frei heraustritt und eine weite Rundsicht dar- bietet. Nach beiden Seiten strahlen vom Hauptkamme kurze Seiten- kämme aus. Zahlreiche Pässe erleichtern die Überschreitung des Ge- birges. (Wie lang ist der ganze Zug des Thüringer Waldes? Wie lang sind Franken- und Thüringer Wald zusammen?) Große landschaftliche Schönheit zeichnet den Thüringer Wald aus. Anmutige, dicht bewohnte Täler führen hinauf zur Höhe. Dort empfängt den Wanderer erquickende Waldesstille. Über ihm wölbt sich das Dach herrlicher Laub- Wälder. Wegen der Waldespracht, die überall durch Wege und Stege erschlossen ist, wird der Thüringer Wald „Der Park Deutschlands" genannt. Über den Kamm des Gebirges läuft 95 km weit der Rennsteig, ein alter Bergpfad, der wahrscheinlich militärische Bedeutung hatte. 2. Jas Thüringische Kügettand und das Saalegeviet. Das Thüringische Hügelland ist eine eingesunkene Land- § 65. schölle. Die tiefste Senkung stellt das Thüringische Becken am Mittelläufe der Unstrnt dar (Sömmerda nur 124 in Meereshöhe).

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 30

1904 - Trier : Lintz
30 Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene. Landschaft nach X geht, muß diese ihren Lanf längs der nördlichen Gebirgsnmrahmnng, zuerst nach ^0, dann nach 80 nehmen, um einen Answeg nach 0 zu finden. Die Donau (v. Dannvius, — uvius v. ahd. avva, mhd. ouwe = Flnß, Wasfer) entspringt auf dem Schwarzwald, westlich vou dem Südende des Schwäbischen Jura, und zwar in zwei Quellen, denen die beiden starken Gebirgsbäche Brigach und Brege entfließen (daher das Sprichwort: Briga und Brege bringen die Donau zuwege). Als der Hauptquellfluß ist die Brigach anzusehen. Sie nimmt die Brege unter- halb Donaueschiugeu auf, wo auch der Abfluß einer starken Quelle des dortigen Schloßgartens meterhoch in sie hinabfällt. Der so ent- standene Flnß durchbricht die Kalkfelsen des Schwäbischen Jura und heißt jetzt bei den Bewohnern Donau. (Bei welcher Stadt ändert der Strom die nordöstliche Richtung in die südöstliche um?) Zwischen den Orten Jmmendingen und Möhringen verschwindet ein Teil des Donauwassers in den Spalten des Jurakalks, kommt 10 qkm südl, als Aach- quelle wieder zum Vorschein und fließt nach Radolszell zum Unter-See und so zum Rhein. Von Ulm ab fließt die Douan in trägem Laufe und oiele Inseln bildeud durch sumpfige Gegenden, durch das D o u a u - R i e d und au dem D o n a u - Moos vorbei. Dauu nehmen ibre Ufer wieder ein schöneres Gepräge an. Ge- kräftigt durch viele Zuflüsse, eilt sie wieder schnellern Laufes zwischen Berghohen und steilen Felswänden dahin. Bei Kelheim erhebt sich auf hohem Berge die Befreiungshalle, die zur Erinnerung an die Befreiungskriege erbaut wurde, und unterhalb Regensburg schaut die Walhalla, der Ruhmestempel deutscher Helden, von der Höhe herab. Den Hauptwasserzufluß erhält die Donau aus den Alpen durch den Lech, die Isar (kelt. — die reißende) und den sehr Wasser- reichen Inn, der uoch die Salzach (v. Salzaha — Salzfluß, vgl. lat. aqua — Wasser) aufnimmt. (Gib Quellgebiet, Richtung und Mündung, der Flüsse an!) Im südlichen Hügellande haben sich diese Alpenflüffe tief in den Kies eingegraben, während sich in der eigentlichen Hochebene auf beiden Uferseiten, soweit das jetzige oder frühere Überschwemmnngs- gebiet reicht, die eigenartigen Anlandschaften ausbreiten. Auf der linken Seite des Lech breitet sich das öde, unfruchtbare Lechfeld, das wiederholt als Schlachtfeld gedient hat, aus, während die Isar das Erding er Moos durchfließt. Auf der linken Seite nimmt die Donau nur kleine Gewäffer auf, nämlich Warnitz, Altmühl, Naab und Regen. (Welches Gebirge durchbrechen Wörnitz und Altmühl? Von welchem Gebirge kommt die Naab, von welchem der Regen? Wo münden diese beiden Flüsfe?) <1

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 130

1904 - Trier : Lintz
130 Das Russische und Rumänische Tiefland. und weiter ostwärts hängt sich an eine der vorspringenden Halbinseln eine lange Jnselreihe an, deren Hauptglied die Doppelinsel Nöwaja- 8 ehu ja (rnss. — neues Land) ist. Landeinwärts breitet sich die nordische Tundra aus, eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechteusteppe, die an erhöhten Stellen während der kurzen Sommerzeit trocken und dürr wird, an den tiefern aber Sumpfland bleibt. Dann folgt ein breiter Waldgürtel, der vom 65. Parallelkreise bis zum Nordrussischen Landrücken reicht. Das ganze Gebiet ist ein sehr tiesgelegenes Flachland; nur ein niedriger Höhenzug, das Timan-Gebirge, macht sich im 0 bemerkbar. Dasselbe zweigt sich vom Ural an der Stelle ab, wo mit diesem auch der Nord- russische Laudrücken zusammenhängt, zieht sich aber nach Nnw und trennt das Becken der Petschora ab. Größere Bedeutung hat die Nördliche Dwina, die sich aus zwei Flüssen bildet, so daß sie. wie wahrscheinlich der Name Dwina sagt, wirklich ein „gedoppelter" Strom ist. Auf dem Unterlaufe hat sie eine Breite von 2—4, bei Archangel, wo sie in das Weiße Meer mündet, sogar von 7 km. Gleich den Ostseeländern gehört das Nordrussische Tiefland dem Vergletfchernngsgebiete der Eiszeit an. Sehr junge Meeres- ablagernngen weisen darauf hin, daß das Nördliche. Eismeer früher weiter nach 8 reichte. 4. Jas Mrat-Gevirge. § 146. Als östlicher Grenzwall des Russischen Tieflandes zieht sich der Ural etwa 2500 km weit von N nach S. Er ist fast dreimal so lang als die Alpen, steht ihnen aber an Höhe weit nach. Seine mittlere Höhe schwankt zwischen 600 und 1200 m, und seine höchsten Erhebungen bleiben uoch beträchtlich unter 2000 m. Als ein stark abgetragenes früheres Hochgebirge ist sein Oberflächenbau sehr einförmig. Von W steigt er meist so allmählich an, daß er dem Auge kaum als Gebirgszug erscheint, während er auf der Ostseite plötzlicher ins Tiefland abbricht. Die Breite des Zuges beträgt meist nur etwa 75 km. Im 8 teilt sich der Ural iu mehrere Ketten, und schließlich geht er in ein breites Berg- und Hügelland über. Während die nördliche Hälfte des Ural unter Schnee und Eis vergraben liegt oder das Bild der nordischen Tundra zeigt, prangt die südliche in reichem Wald schmucke. Wo das Gebirge sich zu gliedern begiuut, entfaltet es auch einen größern Formenreichtum. Der höchste Gipfel ist in X der Tölpos (1660 m), im S der Jaman Tau (Tau — Berg, 1650 m).

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 133

1904 - Trier : Lintz
Das Rumänische Tiefland. 133 die bis zu 60 m tiefe Furchen gezogen haben, meist ein hügeliges Gepräge erhalten hat. Nur nördlich von Bukarest erhält man den Eindruck einer echten Tiefebene. Im 0 breitet sich die 100 bis 200 in hochgelegene Lößplatte der Dobrndfcha aus. Längs der Donau zieht sich ein 10 bis 20 km breiter Sumpfstreifen hin. Als ein fehr stattlicher Strom erreicht die Donau, nachdem sie den Strudeln des Eisernen Tores enteilt ist, Rumänien. (Durch welche Nebenflüsse verstärkt sie sich noch?) Etwa 80 Km vor der Mündung in das Schwarze Meer beginnt die Deltabildung. Von den drei Mündungsarmen ist der Kiliaarm der stärkste. Für die Schiffahrt hat aber der Snlinaarm mehr Bedeutung. B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der § 151 Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Welcher Meridian und welcher Parallelkreis durchschneidet sie in der Mitte? Wie viel beträgt die Ans- dehnnng von X nach 8? Berechne die annähernde Größe der Landschaft! Welche niedrigen Erhebungen machen sich in dem riesigen Tieflande bemerkbar? Welche Gebirge umgrenzen dasselbe und wo? Welche Stromsysteme bilden sich in ihm? . Nenne angrenzende Meere, Meeres- buchten und Binnenfeen!) Klima. (Warum muß die Landschaft ein kontinentales Klima § 152 haben? Wie muffen die Sommer, wie die Winter fein?) Der Winter bringt fchon in Mittelrußland Kältegrade bis zu — 40° C und auch in Südrußland oft noch sehr strengen Frost. Die Regenmenge nimmt nach 0 und mehr noch nach 8 hin ab. (Welches Gebiet muß daher unter der fommerlichen Dürre leiden?) Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Rußland und Rumänien § 153 mit ihren weiten, ebenen Feldfluren siud die Hauptackerbaugebiete, die Kornkammern Europas. Am fruchtbarsten ist das russische Schwarzerdegebiet, wo der au sich schon fruchtbare Löß von einer dicken, schwärzlichen Humusschicht (Gartenerde) bedeckt ist. Das Haupt- getreide ist in Südrußland und Rumänien Mais, sowie Weizen, in Nordrußland Roggen. Viel verbreitet ist der Flachsbau, in Polen auch der Zuckerrübenbau, und in Südrußland haben streckenweise Tabak-, sowie Obst- und Weinbau große Bedeutung. Namentlich die Krim-Halbinfel liefert fchönes Obst und guten Wein. Holz reich ist das ganze nördliche Rußland. Die Viehzucht ist am bedeutendsten in der südrussischen Steppe, besonders im Dongebiete. Sehr entwicklungs-

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 145

1904 - Trier : Lintz
Das Ebrobecken, — Das nordwestliche Küstengebiet. 145 X. Die Pyrenäen Halbinsel. Den westlichen Abschluß des Mittelländischen Meeres bildet eine dritte südliche Halbinsel, die nach den Pyrenäen, die sie vom Rumpf Europas trennen, den Namen Pyrenäen-Halbinsel führt. Auf ihr liegen die beiden Staaten Spanien und Portugal. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Pas Gvroveckeu. Zwischen den Pyrenäen, die auf der spanischen Seite in kahler, § 171 wilder Form aufragen, im N, dem Iberischen Scheidegebirge, das sich bis zu 2350 m erhebt, im Sw und dem Catalonischen Küsten- gebirge im 80 ist das Ebrobecken tief eingesenkt. Infolge der tiefen Lage hat dasselbe ein trocknes kontinentales, im Winter sehr kaltes, im Sommer heißdürres Klima. Seine weiten, nackten Ebenen bilden einen grellen Gegensatz zu dem heitern Grün, das ringsum die untern Abhänge der Gebirge schmückt. Aus den Ebro zu (Richtung?) wird das Land immer öder und kahler. Der Boden besteht aus Mergel-, Ton- und Gipsschichteu und ist infolge der frühern Meeresbedeckung salzhaltig. Weite Strecken siud nur Salzsteppen, und wo der Ebro solche durchfließt, sind seine Ufer kahl, unbebaut und ohne jeden Reiz. 2. Aas nordweltliche Küstengebiet. An die Pyrenäen setzt sich nach W das Aantabrische Gebirge an. § 172 Dasselbe ist im 0 gleich dem Baskenlande ein freundliches Bergland, prangend im üppigen Grün von Wiesen und Wäldern. Weiter nach W nimmt es aber die Form einer mächtigen, geschlossenen Gebirgskette an, in der kein Paß mehr tiefer als 1200 m eingesenkt ist. Am höchsten steigt es in den Pikos de Europa (2680 in) an. Schließlich geht das Gebirge in das Bergland von Galizien und Nordportugal über. Der Bau dieser Gebirgslandschaft spiegelt sich in der Küste wieder. Dem Kantabrischen Gebirge folgt dieselbe nach W; aber zahlreiche Vor- sprünge von malerischer Gestalt erinnern an die tiefe Schluchtenbildung der aufsteigenden Gebirgskette. Noch vielgestaltiger, zerrissener wird die Küste da, wo sie zuerst nach Sw und dann nach 8 umbiegt. Wie auf der Westseite Norwegens unterbrechen tief einschneidende Buchten, hier Rias genannt, eine hochragende Steilküste. Der einzige größere Fluß unter den zahlreichen Küstenflüssen ist der Minho (minjo, v. minimns — der kleinste, d. h. von 6 Haupt- flüfseu Spaniens). Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B. 1904. irv

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 150

1904 - Trier : Lintz
150 Afrika. punkte. Große Bedeutung ist auch den Strömen zuzuerkennen. Der Erdteil kann in folgende Landschaften geteilt werden: 1. Die Atlasländer, 2. das Wüstengebiet der Sahara, 3. die Nilländer (ohne Abessinien), 4. das Hochland des Sudku, 5. das Kongobecken, 6. das Seen Hochland vonostafrika, 7. das Tafelland von Südafrika und die Insel Madagaskar. A. Die einzelnen Gebiete des Erdteils. 1. Iie Atkaständer. 181. Mit dem Atlas verbanden die Alten die Vorstellung, daß er das Himmelsgewölbe trage. Das mächtige Gebirge reicht vom Kap Blanko, das nach Sizilien hinüberweist, bis zum Kap Ghir an der Westküste Afrikas. Es ist länger als die Alpen (über 2000 km), aber nicht so hoch. Der höchste Punkt scheint der Djebel Ajaschi (etwa 4500 m, spr. dschebel — Berg) zu sein. Als die Hauptzüge des Gebirges sind der Hohe und der Anti-Atlas in Marokko, der Große und der Kleine Atlas in Algerien zu unterscheiden. Jene sind durch ein großes Längstal getrennt, diese umfassen ein Steppenhochland, das nach 0 schmäler wird und sich zugleich von 1100 in Höhe zu 800 m senkt. Die tiefsten Stellen desselben sind mit Salzsümpfen, die den Namen Schotts führen, angefüllt. Im 0, in Tunesien, gibt es auch eine südliche Reihe von Schotts. Dieselben liegen dort in einer Senkung (Depression) des Bodens, die bis unter die Meeresoberfläche (bis — 24 m) geht. Im südlichen Algerien gliedert sich an sie eine Reihe von Oasen an. Der nördliche Kleine Atlas führt anch im Gegensatz zum dürren Steppen- Hochlande den Namen Tell. Mit einer hohen Steilküste, die das Werk einer kräftig wirkenden Brandungswelle ist, steigt er aus dem Mittelmeer auf. In den fast unzugänglichen Klüften der marokkanischen Mittelmeerküste, dem sogenannten Riff, Hausen die als Piraten berüchtigten Risfkabylen. Obschon der Atlas die Alpen an Länge und Breite weit übertrifft, entsendet er, weil er regenärmer ist, aber ein wärmeres Klima hat, und weil weite Gebiete abflußlos sind, nicht so bedeutende Flüsse wie diese. Der Wadi Drüa führt, obschon er sast so lang wie der Rhein ist, nur zur Regenzeit streckenweise Wasser. In der Verlängerung des Atlas liegen im Meer die vulkanischen Inselgruppen Madeira und die Kanarischen Inseln. Dieselben sind durch ein ozeanischen Klima und daher ein sehr üppiges Pflanzen- leben ausgezeichnet.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 154

1904 - Trier : Lintz
154 Afrika. Höhe gelegene Tsad-See (27000 qkm) ist in ihm nicht einmal die tiefste Stelle. Der bedeutende Schari und andere Flüsse führen ihm eine große Wasserfülle zu. Der See ist sehr seicht, eigentlich ein ungeheurer Sumpf, der in der Regenzeit doppelt so groß ist. Südlich vom Tsad-See fließt nach W der 1400 km lange Benui'. Dieser Nebenfluß des Niger ist einer der stattlichsten und wichtigsten Ströme Afrikas. Er folgt einem tief eingeschnittenen Graben. Zahlreiche Granitkuppen, südlich von ihm, in Adamaua, auch stattliche Basaltgebirge schmücken sein Abflnßgebiet. Die Bodendecke desselben besteht meist aus rötlichem Latent, der im tropischen Afrika eine große Verbreitung hat. Der Niger steht dem Nil an Lanslänge nach, übertrifft ihn aber an der Mündung an Wassersülle, da er das Wüstengebiet nur auf einer Seite und auf einer kürzern Strecke berührt. Sein Stromnetz ist nur wenig verästelt. (Warum? s. Karte!) Erst der Benue verstärkt die Wassermasse bedeutend (um 12—15 000 edm i. d. Sek.). Weil der Niger in einer Höhe von nur 900 in entspringt, hat er sich nicht ties einschneiden können. Er stießt vielmehr in breitem Bett, und der träge Lauf führt zu zahlreichen Stromteilungen und Jnselbildnngen. Zwischen dem 15" und 9" N bildet der Niger jedoch Stromschnellen und an der Mündung gleich dem Nil ein großartiges Delta. Die Wasserscheide zwischen dem Niger und den Küstenflüssen wird nur durch eine Boden schwelle gebildet. Diese wird nach 0 immer nied- riger, und nach 8 sendet sie Abzweigungen. Die höchsten Erhebungen des ganzen Westsudan, die aber 1500 m nicht übersteigen, liegen nord- westlich von der Nigerquelle. Auf ihnen entspringt der Senegal. Vom Tsad-See bis fern im W zum Senegal hin zeigt die Landschaft meist das Bild der Savanne, der mit Bäumen besetzten Grasflur. Der Übergaug von der Wüste vollzieht sich überall iu einem breiten Steppenstreifen. Nach 8, näher der Küste, nimmt mit der Niederschlagsmenge auch die Üppigkeit des Baum- wuchses zu. Im eigentlichen Küstengebiete treten dort, wo die Regenmenge groß und die Trockenzeit, weil sie unter dem Äquator in zwei kleinere zerfällt, nur kurz ist, auch echte Urwälder auf. Eine sehr bedeutende Niederschlagsmenge geht in dem Regenwinkel von Kamerun, wo das hohe Kamerun-Gebirge als Regen sammler aufragt, uieder (Debuudfcha mit über 9 iu Regen), weshalb dort das Urwaldgebiet ziemlich groß ist. Die Küste zieht sich von Kap Verde, das den Namen „Grünes Vorgebirge" nur mit Rücksicht auf die nördlichen, von der Saharaglut berührten Küstenstrecken erhalten hat, bis zum Kap Palmas nach 80, von dort bis zum hochragenden Kamerun-Gebirge (4070 m) nach 0. An diese Küste von Oberguinea gliedert sich dauu die nach 8 gerichtete Küste von Niederguinea an. In dem entstehenden Winkel liegt die

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 158

1904 - Trier : Lintz
158 Afrika, Abessinien, hergeleitet von Habesch, von den Einwohnern selbst aber Jtiopia (Äthiopien) genannt, ist ein Gebirgsland von erhabener Schönheit. Es steigt sast ringsum in ungeheurer Steilheit ans den umgebenden Landschaften empor, besonders aber im 0. Dort streicht das Randgebirge fast geradlinig von 8 nach X, nach Vereinigung mit dem aus- gebogenen westlichen Randgebirge noch einen Ausläufer längs der Küste des Roten Meeres entsendend. Unter den Bergen, die wie riesige Säulen aus der Tiese emporsteigen, ist der Ras Daschan (4620 m) der höchste. Dem ostafrikanischen Hochlande ist im 0 eine bald schmälere, bald breitere Küstenebene und dieser sind wieder Inseln vorgelagert, von denen Sansibar die größte ist. Ju der Verlängerung der Soinal-Halbinsel,, des Osthorns von Afrika, liegt Sokotra, ein hohes Felseneiland. Die Entwässerung Ostafrikas erfolgt nach drei Meeren hin. (Nach welchen?) Nach 0 fließen zahlreiche Küstenflüsse. Das Klima Ostafrikas ist im allgemeinen trocken und heiß, auf dem Hochlande etwas kühler, an der Sansibar-Küste und in dem Seengebiete unter dem Äquator etwas feuchter. Das Gebiet von M a f s a n a ist die h e i ß e st e Gegend auf der Erde mit einer Durchschnittswärme im Juli von 35° C. Mit dem Höchststande der Sonne tritt die Regenzeit ein, in den Äquatorgegenden daher eine doppelte. Je weiter vom Äquator, desto länger dauert die Trockenzeit, desto größer ist die Dürre. Infolge des trocknen heißen Klimas wiegt die Vegetationsform der Steppe vor, die streckenweise sogar in wüstenartige Öde übergeht. In der Baumsteppe kommt der gewaltige Affenbrotbaum vor. Die höheren Berge und Berggruppen bilden, weil sie Steigungsregen empfangen, inmitten der Steppe gleichsam Oasen des Pflanzenlebens, denen selbst Ur- Wälder nicht fehlen. In Abessinien werden nach der Höhe drei Klima- und Pflanzenzonen unterschieden: 1. die feuchtbeiße Kolla (voit 800—1700 m) mit reichem Palmenschmuck, 2. die Woiua - Dega (bis 2400 in) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflanzenleben, die auch den größten Teil des Hochlandes umfaßt, und 3. die Dega, d, i, die sehr pflanzenarme und während einer langen Zeit des Jahres schneebedeckte Hochregion, Die Kolonie Deutsch-Ostasrika. 189- Die Kolonie Dentfch - Ostafrika, die eine Größe von 960(Xx) qkm hat, und deren Einwohnerzahl auf 5—6 Mill. geschützt wird, breitet sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste aus. In ähnlicher Weise wie bei Togo und Kamerun lassen sich vier Natur- gebiete unterscheiden. Die Küste, Mrima genannt, ist weder so trocken wie die von Togo noch so sencht wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht aus dem Kalkboden vorzüglich (1 Mill. Bäume), und auf feuchtem Boden hat sich ein üppiger Pslanzenwnchs entwickelt. Inmitten desselben liegen Reisfelder und Zuckerrohrpflanzungen und die Felder der Eingeborenen. Es fehlt der Küste nicht an guten

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 99

1904 - Trier : Lintz
Die Große ungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 99' Gebirge als letztes Glied des langen Karpatenzuges an, das Banater Gebirge, durch das sich die Donau gewaltsam einen Weg bahnen mußte. In tiefer, euger Felsenspalte fließt dort der Strom dahin. In dem berühmten, finstern Engpaß von Kasan erreicht er eine Wassertiefe von 75 m. Hochragende Felsen fassen ihn malerisch ein. Nachdem sie aber zur Seite getreten sind, erscheinen die Felsenriffe unter dem Wasser. In einer Breite von 2500 m wehren sie den Strom, der in wildem Wirbel, weit ausgebreitet, über sie hiuwegbraust. Früher, vor Eröffnung des Schiffahrtskanals (1896), sperrten die Riffe die Schiffahrt voll- ständig, und man nannte die Stelle deshalb Eisernes Tor. Den Wasserabfluß aus den Ost- und Süd-Karpaten sammelt die Theiß, der eigentliche Hauptstrom der Niederungarischen Tiefebene. (Welcher Nebenfluß geht ihr aus dem Siebenbnrgischen Hochlande zu?) Vom Eintritt in die Tiefebene ab schleicht die Theiß nur noch träge zwischen sumpfigen Ufern daher. Die Neigung zu verheerenden Über- schwemmungen wird bei ihr noch erhöht durch die Stauuug der Donau im Engpaß von Kasan. Schon der träge Laus der Donau und Theiß verrät die geringe Nei- gnng der Großen ungarischen Tiefebene. Diese hat eine mittlere Hohen- läge von 110 in und liegt etwa 30 in tiefer als die Kleine ungarische Tiefebene. Sie ist etwa 9 mal so groß als diese und nimmt eine Fläche von rund 110000 qkm eiu. Ausgedehnte Sandschollen und Löß- tafeln*) wechseln mit den tiefer gelegenen und meist versumpften, breiten Flußtäleru ab. Die Saudscholleu sind streckenweife von lofem Flugsand bedeckt, und solche Gegenden sind landschaftlich dnrch oft dicht gedrängte Hügelreihen gekennzeichnet, die sich, den herrschenden Winden entsprechend, von Nw nach So oder mehr merimonal**) hinziehen. Die Lößland- schaften zeichnen sich durch senkrecht eingeschnittene Flußtäler aus. Wo die Große ungarische Tiefebene nicht angebaut ist, zeigt sie das Bild einer völlig bäum- und stranchlosen Grassteppe, die zu beiden Seiten der untern Theiß Alföld (= Niederung) genannt wird. Die Ursachen der Steppenbildung sind das kontinentale Klima und die Regenarmut des Sommers. Der Juli bringt schon wenig, August und September sind fast ohne Regen. Die lange Dürre vernichtet fast das ganze Pflanzenleben, besonders auf saudigem Boden, und verbrannt liegen die Heideflächen, die ungarischen Pußten, da. An- dauernde Dürren vermögen auch die Holzgewächse nur schlecht zu ertragen. Soweit das Auge reicht, ist kein Baum und Strauch zu sehen. Ein eigentümliches, bräunlich- grüues Gras, hart, von kurzem Wüchse, bedeckt deu häusig infolge des schlechten Wasserabflusses salzhaltigen Boden. *) 2öß ist eine durch deu Wind zugetragene, sehr feine, etwas kalkhaltige und daher fruchtbare Erdart vou gelblicher Färbung. **) d. h. in der Richtung der Meridiane, also von 8 nach N.
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