%
Vi
selbe dieß Bedürfniß einiger Maßen gehoben seyn
könnte. Er beabsichtigt damit vorzüglich, Würtem-
bergs Landschullehrern (seinen Amtsgenossen) ein
Mittel in die Hände zu liefern, mittelst welchem
Unterricht über gemeinnützige Gegenstände einfach
und doch im Zusammenhange ertheilt, und zugleich
als Lesebuch benutzt werden kann. Sein Plan gieng
Anfangs bloß dahin, sich dieses Entwurfs als blo-
ßer Leitfaden bei Ertheilung des Unterrichtes über
gemeinnützige Gegenstände zu bedienen, allein hiezu
aufgemuntert, arbeitete er denselben zugleich als
Lesebuch für die obern Klassen der Elementar- und
Sonntagsschulen fürs Land anspruchslos zum Druck
aus. Als Beweis des reichhaltigen und gemein-
nützigen Inhalts mag die schnelle Abnahme dienen,
welcher sich die erste Auflage zu erfreuen hatte, und
deßhalb eine zweite bedeutende Auflage veranstaltet
werden mußte.
Möge die gute Absicht nicht verkannt werden,
dasselbe beider zweiten Auflage eben so vielen bei-
fälligen Eingang finden und der erwähnte Zweck
erreicht werden.
Der Verfasser
F. I B u s ch o r,
Schullehrer.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
57
Las Schaf Wolle, die Biene Honig und Wachs, die Hennen,
Enren und Gänse Eier und Federn, der Hund bewacht das
Haus bei Nacht, die Katze fängt die schädlichen Mäuse, die
Vögel ermuntern durch ihren Gesang und fangen das Unge-
ziefer, das sonst zu unserer Plage zu sehr überhand nehmen
würde. Auch an den Thieren sollen wir Gotleö Weisheit,
Güte und Allmacht bewundern. Auch für sie sollen wir Gott
dankbar seyn. Wir sollen die Thiere nie kränken und mar-
tern oder martern und kränken lassen; nie an den Thieren un-
sern Zorn oder Mmhwillen ausüben, sie nie verfluchen oder
verwünschen, nie aus Scherz, Eigensinn und ohne Nolh schla-
gen, nie langsam tödten. Dadurch würden wir unvernünftig
handeln, uns gegen die Absicht des Schöpfers versündigen und
uns nach und nach Harte und Rohheit angewöhnen, so daß
wir uns bald auch an die Menschen wagen würden, gegen sie
lieblos und grausam zu verfahren. Die Hauöthrere sollen wir
ordentlich zur rechten Zeit, nicht allzuschlecht, sondern hinrei-
chend füttern, ihre Ställe reinlich halten. Zug- und Lastlhie-
reu sollen wir nie über ihre Kräfte zumurhen, ihnen auch
Ruhe und Erholung gönnen. Wir sollen für sie auch in
Krankheiten sorgen und wenn wir sie tödten, so sollen wir es
auf die leichteste und geschwindeste Art thun. Diesiöoten fü-
gen oft ihrem Dienstherrn großen Schaden zu, indem sie das
Vieh nachläßig behandeln, schlecht füttern, bei den Arbeiten
plagen und quälen. Gehet daher jederzeit menschlich mit den
Thieren um; sorget für diese wie für euch selbst. Betrachtet
oft die Mannigfaltigkeit, Schönheit, Kräfte, Kunsttrieb und
Eigenschaften der Thiere, und die Vortheile, die wir von
ihnen haben; dann werden wir auch Gottes Allmacht, Grö-
ße, Weisheit und Güte bewundern.
Einige Klugheitslehren.
1) Reden und Schweigen in Gesellschaften. Kinder
und junge Leute sollen in Gesellschaften der Eltern mehr zuhö-
ren, als reden. Es schickt sich besser, wenn sie aus den Ge-
sprächen der Erwachsenen lernen, als selbst im behauptenden
Tone reden. Frage mit Bescheidenheit, dann wird man dich
liebreich belehren. Ueberlege , ehe du sprichst. Widersprich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
116
düng und willkürlicher Bewegung, und Einsaugung der
Nahrung durch eine Oeffnung auf dem Körper.
Die Mineralien sind unorganisirte Körper; denn sie be-
sitzen keine Werkzeuge, wodurch sie Nahrungsmittel zu sich
nehmen Und durch gewisse Kanäle in ihrem Körper zu ihrem
Wachsthum verbreiten können, wie die Thiere und Pflanzen.
Sie entstehen und vergrößern sich bloß durch Anhäufung
gleichartiger Theile von außen. Auch zeigen sie keine Spur
von Leben und Empsindung.
Allgemeine Betrachtung über da
T h i e r r e i ch.
Man kennt bis jetzt schon über 16,000 Arten Thiere.
Ihre Menge ist unzählbar; und viele davon dienen andern
bloß zur Nahrung. Ihr Aufenthalt ist sehr verschieden.
Einige leben auf der Erde, einige auf Bäumen, einige un-
ter der Erde, einige tm Wasser, einige in der Luft, einige
in und auf den thierischen Körpern, und nach diesem Auf-
enthalt hat der Schöpfer ihren ganzen Körperbau eingerich-
tet.. Gott gab den Thieren keine Vernunft, dagegen wissen
sie gewisse Künste auszuüben; man nennt dieß den Kunst-
trieb, weil jedes Thier gleichsam ein Verlangen nach diesen
Künsten in sich fühlt. Jedes Thier, das eine Wohnung
nöthig hat, weiß sie zu bauen ohne Anweisung und Uebung.
Auch kennt jedes Thier das Element, worin, und die Art
und Weise, nach der es allda leben soll. Diejenigen, die von
dem Ueberstuß anderer Thierarten zu leben bestimmt sind,
haben auch ihre zum Raub nöthigen Werkzeuge. Viele
Thiere legen sich Vorrathskammern an auf den Winter. Sie
sammeln und tragen zusammen, als wenn sie wüßten, daß
im Winter nichts für sie wachse. Viele andere graben sich
ein und bringen den Winter gleichsam in einem Schlaf ohne
Nahrung zu; erwachen im Frühjahr wieder und kommen
aus ihren Löchern hervor. . Die Zugvögel, die meisientheils
von Wassecthieren leben, folglich im Winter bei uns Hunger
sterben müßten, verlassen vor Einbruch des Winters unsere
Gegenden und ziehen oft mehrere hundert Meilen weit in
mildere Länder, um da zu verweilen- bis der kalte Winter
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
117
Uttstrs Vaterlandes verstrichen jst. Jedes Thier hat feine
Feinde; es kennt sie und weiß sich vor denselben zu retten. Fast
alle Thiere haben auch gewisse Mittel zu ihrer Sicherheit
und zu ihrem Schuhe. Jedes Thier pflegt seine Jungen
mit größter Sorgfalt; wacht auf das Beste für sie und
sucht sie selbst mit Gefahr seines Lebens zu schuhen und
zu retten. So ist die ganze Natur voll der weisesten Am
ordnungen Gottes.
Man theilt die Thiere in folgende sechs Klassen ein:
l Klasse: Vierfüßige Thiere.
Wenn gleich der Mensch nur zwei Füße hat, so gehört
er doch in die Klasse der vierfüßigen Thiere; seine Hände
sind, was an dem Thiere die Vorderfüße sind. Der auf-
rechte Gang, der Gebrauch zweier Hände, die Sprache, die
Vernunft und die unsterbliche Seele unterscheiden ihn von
allen Geschöpfen. Nach dem Körperbau und Farbe nimmt
man fünf Hauptzweige des Menschengeschlechts an : näm-
lich die Europäer mit einer weißen Hautfarbe; die Süd- und
Ostasiaten, die Finnen, Lappen und Grönländer und die
übrigen Bewohner Nordamerikas, mit einer gelblichen Haut-
sarbe; die mittlern und südlichen Afrikaner mit einer schwar-
zen oder dunkelbraunen Hautfarbe, (die Mohren); die Ame-
rikaner mit braunrother Hautfarbe; die Bewohner von Ma-
lakka, der ostindischen Inseln und Australien mir weißer,
bräunlichgelb vermischter, auch schwarzbrauner und rußfarr
biger Hautfarbe. Die Affen sind dem Menschen unter allen
Geschöpfen am ähnlichsten; hieher gehören: der afrikanische
Waldmensch oder Schimpansee, der Orang-Outang; die
Meerkatzen und die Maki. Die bekanntesten einheimischen
Thiere sind: das Pferd, der Ochs und die Kuh, der Esel,
das Schaf, der Bock und die Ziege, das Schwein, der
Hund, die Katze, der Fuchs, der Dachs; die Fifthotter, das
Wiesel, der Iltis, der Hase, der Hirsch, das Reh, die
Fledermaus, die Eichhörnchen, die Ratzen, die Mäuse, dev
Hamster, der Igel, die Spitzmaus, der Maulwurf, der
Marder. — Ausländische, zum Theil bekannte und auch
unbekannte, find: das Faulthier, dee Ameisenbär, das Schux-
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
113
Pknthier, hsr Armadill, der Siebenschläfer, das Murmel-
thier, das Meerschweinchen, der Biber, das Stachelschwein,
die Beutelratte, die Zibetkatze, der Zobel, das Frette!, der
Vielfraß, das Slinklhier, die Pharaonömaus; der Bär,
der Seehund, der Wolf, der Schnellwolf, das Grablhier
oder Hyäne, der Löwe, der Tiger, der Leopard, das Pan-
terthier, der Luchs, der Maulesel, das Zebra, das Kameel,
das Trampelthier, die Kameelstege oder das Lama, die Gi-
raffe ; das Rennthier, das Elenthier, das Bisam- oder
Moschusthier, der Tapier, der Elephant, das Nashorn,
das Nilpferd, das Wallroß, die Seekuh, das Seeeinborn;
d?r grönländische Wallfisch, der Finnfisch, das Meerschwein,
der Delphin und der Nordkapcr. Unter allen diesen Thieren
sind unsere Hausthiere, und vorzüglich das Rindvieh, das
nützlichste und unentbehrlichste zum ökonomischen Gebrauch
durch seine Arbeit, sein Fleisch, Talg, Horn, durch seine
Milch, Haut, Butler und Käs; endlich auch besonders durch
tzie Arbeiten für den Feldbau.
Ii. Klaffe: Vögel.
Die Vögel unterscheiden sich von allen andern Thieren
durch ihren Schnabel, durch ihre Federn, Flügel und Füße.
Die einheimischen sind : die Weihe oder Taubenhabicht, die
Eulen, der Wendehals, der Eisvogel, der Wiedenhopf, der
Baumläufer, der Rabe, die Krähe, die Dohle, die Elster,
per Häher, der Kukuk, die Lerchen, der Staar, die Am-
sel, die Steinmörle, der Kreuzschnabel; das Finkengeschlecht,
nämlich : der Buchfink, Distelfink, di^ Kanarienvogel, der
Zeisigs der Hänfling, der Bergfink, und der Spatz; die Nach-
tigall, die Bachstelze, die Grasmücke, das Schwarzblättchen,
das Rothkehlchen, Rothfchwänzchen, der Zaunfchlupfcr, die
Kohlmeise, die Blaumeise, die Schwalben, der welsche Hahn,
der Haushahn und Hühner, das Rebhuhn oder Feldhuhn,
die Wachtel, die Taube, der Reiher, der Storch, die Schne-
pfe, der Kibitz, die Wasserhühner, die Gans, die Ente, die
Taucher, die Möven. Zu den ausländischen gehören: der
Geier, der Greif, der Adler, der Falk, die Papageien, der
Pfefferfteffer, der Nashornvogel, der Bienenfresser, der Ko-
110
ltbri, der Paradiesvogel, die Golddrossel, der Krametsvogel,
die Ammerarten, der Trappe, der Pfau, das Perlenhuhn, der
Fasan, der Auerhahn, der Straus, der Kasuar, die Kraniche,
der Flamingo, der Kampfhahn, der Schwan, der Sturmvo-'
gel, die Kropfgans. Die Vögel dienen dein Menschen mit ihrem
Fleische, Eiern, und Federn, andere ergötzen ihn durch ihr An-
sehen und durch ihren Gesang. Sie schranken die zu starke
Vermehrung der Insekten ein; manche Raubvögel verzehren
das Aas, damit es die Luft nicht verpeste.
Iii. Klasse: Die Amphibien,
Die Amphibien haben rothes, kaltes Blut, ein häßliches
Aussehen und eine widerliche rauhe Stimme. Sie leben im
Wasser und auf dem Lande. Sie sind mit Schuppen,
Schilden und Schleime bedeckt; schmutzig, schlüpfrig, rckel-
haft riechend und viele giftig. Sie vertilgen viele Insekten
und Würmer. Zu den Amphibien gehören: die Schildkröte,
der Frosch und die Kröte, die Drachen, die Eidechsen, das
Krokodill, das Kamäleon,der Salamander, die Basilisken,
die Klapperschlange, die Riesenschlange, die Brillenschlange,
die Viper, die Ringelnatter, die Wasserschlange, und die
Blindschleiche. Viele davon sind auch eßbar und mehrere wer-
den zu Arznei gebraucht,
Iv, Klasse: Fische,
Der Körper der meisten Fische ist mit Schuppen bedeckt.
Sie haben rothes, kaltes Blut. Zum Schwimmen hilft den
Fischen ihre Glatte, die Flossen und eine Schwimmblase.
Sie ernähren sich theils von Wasserpflanzen, theils von
Insekten und Amphibien, theils von andern Fischen. In diese
Klasse gehören: die Priken, die Rochen, der Haifisch, der
Sägefisch, der Seeteufel, der Hornfisch, der Stör, der Hau-
sen, der Sterlet, der Klumpfisch, der Bauchsauger, das See-
pferdchen, der Aal, die Muräne, der Schwertfisch, der Kabel-
jau, die Quappe oder Aalbute, der Schleimfisch, der Sauger
oder großeschildfi'sch, derplatteiö, der Goldkarpfe, die Bar-
sche, die Brachsen, der Wels, der Salm, die Lachsforelle,
der Hecht, der Karpfe, der Flußbarbe, die Karausche, die
Schleihe, die Grundel, die Elcize, das Rothauge, der Weiß-
176
schreibt der Apostel Jakobus davon: „Ist jemand unter euch
krank, so lasse er die Priester der Kirche kommen, über sich
deren, und sich mit Oele salben, im Namen, das ist: auf
Befehl des Herrn. Das gläubige Gebet wird den Kranken
erleichtern, und der Herr wird ihn wieder herstellen, und so
er Sünden begangen hätte, werden sie ihm vergeben werden."
Die Salbung geschieht an den Sinnen, weil durch sie die
Eindrücke in uns kommen, die uns zu bösen Gedanken und
Begierden reizen. Durch diese heilige Oelung will der Prie-
ster vollkommene Verzeihung der Sünden des Kranken von
Gott erflehen. Man glaube nicht, daß, wenn man einmal
die leßte Oelung empfange, man dann ganz gewiß sterben
müsse; oftmal ist sie noch Stärkung und trägt zur Wieder-
genesung bei.
Oie Priesterweihe.
Da der göttliche Herr und Heiland, ^Jesus Christus,
seine Kirche auf Erden stiftete, wählte er einige zu sei-
nen ¿¡postein und ff un gern ; er wies sie zum Dienste sei-
ner Kirche an, und versah sie mit Kraft und Gewalt,
Hiles zu thun, was dieser Dienst erfordert. Sie sollen
lehren, taufen, die Sünden vergeben, die Kranken mit
Oele salben, das thun, was er beim letzten Abend-
mahle gethan hatte, was zur Aufnahme seiner Religion,
zur Erbauung der Gläubigen und zur Erhaltung der
guten Ordnung in der Kirche diene. Er theilte ihnen
dazu den heiligen Geist mit und sprach: „Wie mich
der Vater gesandt hat, also sende ich euch.“ Die Apo-
stel folgten diesem Befehle des Herrn. Sie bestellten den
Gläubigen Kirchen und Priester, die sie mit den heiligen
Sakramenten versehen und ihnen den Gottesdienst, den
Unterricht und die Andachten ordnungsmassig halten
sollten; sie setzten auch einige zu Bischöfen, die durch
Ähre Aufsicht in der Kirche die gute Ordnung erhalten.
In dieser Absicht legten die Apostel ihnen die Hände mit
Gebet auf, dass sie den heiligen Geist und die Gewalt
empf engen, mit der auch sie von ffesus Christus ge-
sandt waren. Von dieser Einrichtung, die ursprünglich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
177
der göttliche Herr und Heiland seihst gemacht, und die
sich durch seine Apostel und ¿Jünger, dann durch ihre
ordentlichen Nachfolger, die Bischöfe und Priester, bis
zu uns fortgepflanzt hat, kommt es her, dass hei uns
Katholiken noch auf eben diese Art Priester und Bischo f
der Kirche zum Dienste der Kirche eingeweiht werden.
Die Ehe.
Die Ehe ist ein Sakrament, vermittelst welchem die
Eheleute vom heiligen Geiste geheiliget werden, dass sie
nämlich in heiliger, ehelicher Liehe, in Eintracht und
Frieden beisammen leben, wechselseitig für einander sor-
gen, sich einander dienen, helfen, und die Kinder, die ihnen
Gott schenkt, zu seinerehre christlich erziehen. Derbräu-
tigam soll daher ein guter, ehrbarer und tugendhafter
Mensch, sittsam und keusch in seinem Reden u. Betragen.
freundlich, friedfertig und bescheiden im Umgänge, dem >
Spiele, Trünke und andern derlei Ausschweifungen nicht
ergeben, sondern emsig und fleissig bei seinen Arbeiten,
wirthschaftlich und überhaupt recht verständig, ge-
setzt und ordentlich in seiner ganzen Aufführung seyn.
Die Braut soll gleichfalls eine fromme, wohlerzogene
Person, emsig bei den häuslichen Verrichtungen, von
stillem, sanften Gemüthe, der Schwatzhaftigkeit, der
Eitelkeit nicht ergeben, sondern sittsam und beschei-
den seyn. Ivenn zwei solche tugendhafte Personen sich
zu dieser Absicht mit einander einverstanden haben,
so melden sie sich bei ihrem Pfarrer. Dieser untersucht
und beurtheilt, ob sie fähig und würdig seyen, in die-
sen Stand zu treten. Werden sie für würdig erkannt,
so werden sie öffentlich verkündet und am Altare unter
Beiseyn zweier Zeugen zu diesem Stand eingeweiht.
Die Brautleute geben sich am Altar die Hände und ge-
loben einander vor Gott und seiner heiligen Kirche gleich-
sam eidlich, dass keines das andere verlassen, sondern
dass sie beständig beisammen bleiben wollen und sie
nichts Anderes scheide, als der Tod. Es soll also
diese Feierlichkeit ja mit aller Würde und Ehrerbietig-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Iss
ähnliches Krachen, auf welches gewöhnlich oben auf dem-
selben Feuerströme auöbrechen. Die ausgeworfene geschmol-
zene Materie heißt Lava. Diese verwüstet oft die umliegen-
den Felder, Wiesen, Dörfer und Städte.
Die höchsten Berge.
Der höchste Berg auf der ganzen Erde ist der Ehimbo-
rasso in Südamerika von 21,009 Fuß; der höchste in Eu-
ropa ist der Montblank in Jntalien von 13,600 Fuß und
in Teutschland der Orteler im Königreichebaiern von 11,000
Fuß'höhe. So hoch diese Berge sind, so sind sie an der
großen Erde nicht mehr, als was das Saud an einer Kegel-
kugel ist. ________
Nutzen der Berge.
Der Nutzen der Berge ist sehr groß. Sie sind die Schatz-
kammer der Mineralien und Metalle. Sie bringen viele
und heilsame Krauter hervor, die man in der Ebene nicht
findet; sie ernähren ohne unsere geringste Sorge eine unzäh-
lige Menge Thiere, als Hirsche, Rehe,Ltemuhiere, Luchse,
Hermeline, Büsselochsen, Baren, Füchse u. a. m., die uns
mit Fleisch und Pelz dienen; sie brechen die Gewalt der
Winde, und sind die Dämme gegen Ueber sch we mm un gen des
Meeres. Der wichtigste Nutzen, den sie uns gewahren, be-
steht darin, daß sie zugleich die Wasserbehallnrsse sind; denn
es entspringen die meisten Flüsse und Quellen auö den Bergen»
Flüsse. Ihre Entstehung und Ein-
th ei lu ng.
Die Flüsse entstehen aus dem Zusammenlauf mehrerer
Bache. Der Ursprung der Bache ist gewöhnlich in den
Tiefen der Berge verborgen, wo große Wasserkammern sind,
-Us denen das Wasser ohne Aufhören sich ergießt, und ;tl
Bächen sich sammelt.
Nutzen der Flüsse.
Der Nutzen der Flüsse ist vielfach; sie bringen große
Schisse mit verschiedenen Kaufmanns Maaren schnell von et-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
.— 187
theile in der nördlichen gemäßigten Zone. Er ist der kleinste,
aber dennoch der knltivirteste, bevölkertste, und mächtigste
Erdtheil. Europa zeichnet sich vorzüglich auch im Handel und
der Seefahrt aus, wodurch es mit allen Theilen der Erde in
Verbindung kommt. Was die Europäer ausführen, sind
meistens Kunstprodukte, und was sie hereinbringen, Natur-
produkte. Aus Asien werden hauptsächlich eingeführt: Ge-
würze, Seide, Baumwolle, Kameelhaar, Kaffee, Tabak,
Thee, Pelzwerk, eiue Menge Apothekerwaaren, Perlen und
Edelsteine; von Kunstprodukten: Baumwollenzeuge, Leder,
Porzellan und lastete Waaren. Aus Afrika kommt: Gold,
Kupfer, Elfenbein, Baumwolle, Gumatha, einige Apothe-
kerwaaren. Amerika liefert: Zucker, Kaffee, Baumwolle,
Farbematerialien, Apsthekerwaaren, Tabak, Haute, Pelz-
werk, Edelsteine, uui) eine Menge Gold und Silber.
Asien,
liegt von Europa aus gegen Morgen, und gränzt daher gegen
Abend an Europa; fast von allen übrigen Seiten ist es vom
Meere umgeben. Asien ist nächst Amerika der größte Erd-
theil, und mehr als viermal so groß als Europa. Es hat
viele große Gebirge und Ströme. Das südliche Asien har
eine heiße Lust; an manchen Orten ist die Hiße so brennend,
daß man sie nur in der kühlern Jahreszeit bewohnen kann.
Dagegen ist das nördliche Asien außerordentlich kalk, und
fast ganz unangebaut. An Produkten ist Asien das reichste
Land a.nf der Erde. Hier gibt es Kameele, Elephanten,
Nashörner, Krokodile, Tiger, Riesenschlangen u. drgl. Im
Süden findet sich vieles Gold, Silber, Kupfer, Zinn,
Diamanten und andere Edelsteine. Asien hat große Sand-
wüsten, welche durch Räuberbanden unstcher gemacht wer-
den. Unter den Völkern herrschen verschiedene Sprachen und
Sitten; Türken, Tataren, Araber, Perser, Indier, Ma-
laien, Chinesen, Japaner, Kalmücken, Mongolen und Tun-
. gnsen und mehrere wilde Völker, deö Handels wegen hal-
ten sich auch viele Europäer auf, und im Süden gibt es
viele Juden.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Gumatha Amerika Asien Europa Europa Amerika Europa Asien Asien