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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 276

1864 - Breslau : Leuckart
276 Geographische Schilderungen. seien, würden ernstlich nachforschen, wenn uns hier ein Un- glück widerführe. Dies schien ihm deutlich gesprochen und machte ihn etwas höflicher. Der Führer leuchtete jetzt in den Abgrund vor uns hinab. Die wenigsten Wanderer wagen sich den steilen Pfad hinunter, der 51 Fuss tiefer führt; sie lassen blos den Führer mit einigen Lichtern hinabgehen und begnügen sich mit dem schauerlichen Anblicke von oben. Wir thaten dies auch. Kähne, bogen- ähnliche Vertiefungen, emporstrebende Säulen, geformt von der Hand der Natur, sahen wir im flimmernden Lichte; das Wasser plätscherte lebendiger im tiefsten Grunde. Der Führer sagte uns, es sei dort von krystallener Helle. Endlich stieg er wieder herauf, wir traten den Rückweg an, ein ferner Schim- mer des Tages, den unser an die Dunkelheit gewöhntes Auge jetzt in der zweiten Höhle vom Eingänge entdeckte, erfreute uns unbeschreiblich. Zwei Stunden waren wir in der Wohnung der Nacht und des ewigen Schweigens geblieben. Wie wir nun wieder hinaus- traten ans erfreuliche Sonnenlicht, wie uns wieder die milde schmeichelnde Sommerluft warm und belebend umfing, da war es, als erwachten wir von einem beängstigenden Traume ; Alles umher, die ganze Gegend in ihrer wilden Pracht erschien uns im himmlischen Glanze. * Die Haiden in der Mark. Kein guter Mann reitet gern durch die Haide, wenn der Abend anbricht und Schneewolken am Himmel stehen. — Das ist noch jetzt so, wo vieles besser ist als ehedem, denn an den Kreuzwegen stehen Pfähle mit hölzernen Armen, die weisen rechts und links oft auch vorwärts und zurück; und kann man’s auch nicht mehr lesen, was dran steht, man kann’s doch den- ken. Aber in alten Zeiten waren die Haiden anders und zumal die in den Marken nach der Ostsee zu und nach der Nordsee. Da konnte man Meilen weit reiten und sah keinen Pfahl und keinen Menschen, und die Wege schnitten sich im Sande nicht anders, als wie die Karren gefahren waren, und wie die Rosse ihre Hufe im Roden gelassen hatten. Es suchte Jeder sich sei- nen Weg, der ihm gefiel. Kein Dorf und kein Haus und keine Haidewärterhütte war da,- kein Rauch wirbelte auf, und kein Hund schlug an. Das war eine Einsamkeit, die kein Menschen- herz liebt. Hier wohnten ehedem Völker, die nun nicht mehr sind; die Wälder schallten wider von ihrem Hörnerklang und lustigem Jagdgetön, die Flüsse und Seen vom Gesang der

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 263

1864 - Breslau : Leuckart
Die Elbe. 263 l-keill (voll Köhi bis Holland) eingetheilt, und die ganze Strecke vom Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer auf 150 Meilen berechnet. Die Ufer am Mittelrheine und am letzten Drittel des Ober- rheines entwickeln eine Reihenfolge der herrlichsten Landschaf- ten. An der südöstlichen Spitze von Rheinbayern beginnt der Strom jene Reize zu entfalten, die ihn zur beliebtesten und am häufigsten bereisten Wasserstrasse Europas machen. Langsam zieht er durch das meist 9 bis 10 Stunden breite Rheinthal, welches rechts von der berühmten Bergstrasse längs dem Fusse des Odenwaldes, links durch das weinreiche und malerische Haardtgebirge begrenzt ist. Weiter hinab schwinden die Berge, und saufte Hügel erheben sich, die bei Mainz ein schönes Amphitheater bilden. Nachdem der Strom rechts den Main aufgenommen, nahen sich im Westen die Berge des para- diesischen Rheingaues, des grossen deutschen Weingartens. Bald treten die Berge von beiden Seiten hervor, das Rhein- thal verengt sich, und die Strömung des bisher sehr brei- ten und ruhigen Flusses nimmt während seines zehnstün- digen Laufes durch diesen Bergschlund bedeutend zu. Von Bingen bis Königswinter bieten die Ufer die mannigfaltigsten Aussichten dar. Im Thale lagern freundliche Ortschaften, an den Felsenabhängen grünen üppige Rebenpflanzungen, und auf den Gipfeln stehen romantische Burgruinen, aus denen der Geist einer grossen Vergangenheit redet. Bei Coblenz erweitert sich das Thal von Neuem; aber schon bei dem alterthümlichen Andernach stürzt sich der Strom abermals in eine Enge, bis bei Bonn die Berge in sieben hohen burggekrönten Häuptern, dem Siehengebirge, sich endigen. Die beiderseitigen Gelände schmücken nun statt des Rebengrüns segensreiche Saatfelder. Unterhalb Köln wird der Boden allmälig flacher, und der Strom wallt ruhig der reizlosen Tiefebene Hollands zu. Bei seinem Eintritte in die Niederlande spaltet er sich in zwei Arme, von denen der linke die Waal bildet, der rechte den Namen Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die Nordsee, dieser theilt sich von Neuem noch zwei bis dreimal und geht so geschwächt, einem beinahe lebensmüden Greise vergleichbar, unterhalb Leyden in die Nordsee. * Die Elbe. Der Elbstrom hat einen Lauf von 156 Meilen und ist auf diesem in einer Strecke von mehr als 100 Meilen schiffbar. Nach der malerischen Schönheit seiner Ufer, nach der Menge

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 336

1864 - Breslau : Leuckart
336 Naturlehre. wird die Flamme mit auffallender Gewalt von Innen nach Außen hingeblasen, nämlich von der ausdehnenden Kraft der erwärmten Lust. Hält man das Licht unten, so wird die Flamme von Außen nach Innen geblasen und zwar von der dichten, kalten Luft, welche in das Zimmer dringt. Wo die Hitze am stärksten ist, da stürzt die dichtere Luft am gewaltsamsten hinein. Bei Feuersbrünsten nimmt man dieses besonders deutlich wahr. Hat man ein Trinkglas mit genau abgeschliffenem Rande, ver- dünnt man die Luft darin, indem man das Glas eine Zeit lang über eine Lichtflamme hält, und setzt es dann schnell mit dem Rande, folglich in umgekehrter Lage auf die Hand, so steht das Glas, beson- ders wenn die Hand etwas feucht geworden ist, so fest auf der- selben, daß es nicht leicht wieder abgenommen werden kann. Der Druck der äußern Luft preßte es nämlich so fest an die Hand, weil vom Innern des Glases kein gleicher Gegendruck stattfand. Die Luft läßt sich in allerlei Gefäßen auf die bequemste Weise durch die Luftpumpe verdünnen. Mit diesem Werkzeuge kön- nen überhaupt eine Menge lehrreicher Versuche angestellt werden. Einen der überraschendsten macht man mit zwei hohlen messingenen Halbkugeln, deren genau geschliffener Rand so aufeinander paßt, daß sie vereinigt eine Kugel bilden. An jeder Halbkugel ist ein Ring zum Ziehen, und an der einen ein Röhrchen mit einem schlie- ßenden Hahne. Werden nun die Halbkugeln, nachdem ihre Rän- der mit etwas Fett bestrichen worden, angepaßt, dann aus der Kugel durch das Röhrchen die Luft herausgepumpt und der Hahn geschlossen, so halten die Halbkugeln außerordentlich fest zusammen, und man kann sie nicht trennen. Selbst zwei starke Menschen, die aus allen Kräften an den Ringen ziehen, bringen sie doch nicht von einander. Oeffnet man aber den Hahn an dem Röhrchen, so strömt wieder Luft in die Kugel hinein, und die Halbkugeln werden ohne Mühe getrennt. — Wird ein Gefäß mit mäßig warmem Wasser unter die gläserne Glocke der Luftpumpe gebracht, so sieht man bald, wie es in der verdünnten Luft zu kochen anfängt. —- Ein Licht verlöscht bald im luftleeren Raume; ein abgedrücktes Flintenschloß gibt keine Funken; auch zündet das Schießpulver nicht. Stellt man eine Uhr, die bald schlagen soll, unler die gläserne Glocke und zieht dann die Luft heraus, so hört man nicht den geringsten Klang, obgleich man den Hammer in der Uhr anschla- gen sieht. — Ein Vogel, der unter die Glasglocke gesetzt wird, säugt, wenn man die Luft herauszieht, schnell zu athmen an, tau- melt und fällt zuletzt um. Läßt man wieder Luft hinein, so erholt er sich bald und ist ganz munter. Unsere Vorfahren betrachteten die Luft als einen einfachen Kör- per und machten etwa einen Unterschied zwischen reiner und unreiner

4. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 320

1864 - Breslau : Leuckart
320 Geographie. führen; Labrador und Kanada, beide zu England gehörig; das weitläufige Gebiet zwischen der Hudsonsbai und dem stillen Meere, noch im Besitz der freien Indianer. Die Nordwestküste mit der Halbinsel Alaschka erklären die Russen für ihr Eigenthum und besuchen sie von Kamtschatka aus. Die vereinigten Staaten haben einen großen Umfang; sie dehnen sich vom atlantischen bis zum stillen Weltmere aus, doch liegt der größte Theil des Landes noch unbebaut. Die Einwohner sind dort meist europäischer Abkunft und bilden 26 Freistaaten unter einem wählbaren Ober- haupte. Jeder Staat hat seinen eigenen Landtag aus gewählten Mitgliedern. Für alles Gemeinschaftliche und den Bund Betref- fende hat man eine Regierung, den Kongreß, wozu Abgeordnete aus allen Provinzen gesandt werden. Die volkreichsten Städte heißen: Neu-Iork, Philadelphia, Baltimore, Neu- Orleans; die eigentliche Hauptstadt ist Washington. In ähnlicher Verbindung stehen die Staaten von Mexiko» Die Küsten des Landes sind hier für Schiffe weniger zugänglich. Der bevölkertste Hafen ist Campe che, viel besucht wegen des ebenso benannten Holzes. Gewöhnlich landen die nach Mexiko Reisenden in Vera-Cruz, wo ungesunde Luft herrscht. Die bedeutendsten Städte der Republik liegen auf den Hochebenen oder im Gebirge, wohin schlechte Straßen führen. Drei Tage- reisen von Vera - Cruz kommt man aufsteigend nach Xalapa. Die dortigen Aussichten sind prachtvoll; zahllose Papageien und andere buntgefiederte Vögel erblickt man auf den üppig grünenden Bäu- men und links den feuerspeienden Berg Orizaba. Dann gelangt man zu dem höher liegenden Puebla, wo der Vulkan Popokatepetl aufsteigt und ein dichter Eichenwald sich ausbreitet. Hierauf sieht man in einer Ebene die schöne Hauptstadt Mexiko, die zwischen zwei kleinen Seen liegt. Außer der spanischen Sprache ist die der Ureinwohner im Gebrauch, welche häufig die Silben tli, tla, itl, atl und sehr lange Wörter enthält. Unter den Wilden im Norden sind zu bemerken: die Apachen, ein krie- gerisches Bergvolk, und die Kumanchen, vortreffliche Reiter, in deren weitem Gebiete die europäischen Pferde sich ins Zahl- lose vermehrt haben. — Mittelamerika, oder der Freistaat Guatemala, übertrifft Deutschland an Flächenraum, allein die Einwohnerzahl ist gering. Theile von Südamerika. Zunächst führt die Landenge Panama in den Freistaat Kolumbien. Das Küstenland zwi- schen dem Orinoko und dem Amazonenflnsse heißt Guiana. Dort haben unter andern Indianern die Otmaken die Eigen- heit, daß ihnen fette Thonerde gut schmeckt. Thätiger und tapfe- rer als diese sind die Ueberbleibsel der Kar alben, welche noch

5. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 439

1864 - Breslau : Leuckart
Das Kameel. 439 das sonst unwegsame Sandmcer, und vergebens wäre es, die Spur des Flüchtigen zu verfolgen. Begleiten wir einmal eine Karawane auf ihrem mühevollen Zuge. Der Morgen dämmert über der Wüste; die Karawane schreitet im langen Zuge über die kahle, endlose Ebene hin und fördert ihre Schritte nach dem einförmigen Tone der Pfeife. Die Kameele sind mit Ballen beladen, mit Tüchern bedeckt, auf ihnen die Mauren mit bunten Turbanen und weißen Mänteln, mit Dolch und Säbel, ihren unzertrennlichen Gefährten. Den Kameeleu zur Seite gehen die Sklaven. Voran reitet ein brauner hagerer Araber, der Herr des Zuges. Das ganze bunte Getümmel ist in eine Wolke von Staub gehüllt. Die Sonne steigt empor, die Karawane kehrt sich ihr entgegen und begrüßt den Herrn der Schöpfung. Und höher hebt sich die Sonne, ihre Gluth strahlt herab und wieder von der Erde auf. Die wun- den Sohlen schmerzen, die Glieder ermatten, und brennender Durst peinigt Jeden. Kein Strom zieht die Silberwelle durch ein frisches Grün, weithin ist kein Gesträuch zu erspähen. Auf heißein, schattenlosem Boden schreitet die Karawane. Käme ein Sturm, eine schwarze Wolke, rissen Blitze die Schleußen des Himmels auf: es würde Rettung den Schmachtenden bringen: das Gebrüll des Löwen wäre ihnen erwünscht, würde es doch ersehntes Land verheißen. — Da liegt mitten in der stillen Wüste ein Quell, ein lebendig Begrabener, der seine leise Stinime vernehmen läßt; das Kameel hat ihn aus der Ferne schon erspürt, und plötzlich gewinnt es seine Kräfte wieder, schreitet rasch voran, ihm lustig nach der ganze Zug. Da steht es still und bäumt sich vor Freude. Aus jedem Auge bricht ein lebendiger Strahl, die matten Glieder durchzuckt ein elektrisches Feuer. Eö stellt sich die Karawane im Kreise auf; eifrig wird der Boden aufgescharrt, und aus des Grabes Tiefe tritt der Quell glänzend an den Tag und Alles stürzt hinzu, sich zu erlaben an dem köstlichen Lebensborne. Die erstarrten Züge werden milder, die Augen heiter, der Muth ist gestählt, die Kräfte wachsen. Man lagert sich; die Zelte werden aufgeschlagen, die Thiere gefüttert und sorgfältig vom Staube gereinigt. Da sind alle Drangsale vergessen; Gespräche erheitern die Nacht, Mährchen werden erzählt; die leere Wüste ist zu einem Paradiese geworden. Und ist das Fest vorüber^ sind die Schläuche gefüllt, die Kameele nochmals getränkt, so werden die Zelte abgebrochen, die Ladung aufgeschnallt; lustig ertönt die Pfeife, und die Reise geht dem Ziele zu. Wochen ziehen vorüber, eine Oede verliert sich wieder in der andern in steter Einförmigkeit. Heiße Tage wechseln mit kalten Nächten ab. Am Tage geht der Müde im Schatten des Kameels; es wendet sich gegen ihn und leckt ihm die Hand; des Nachts erwärmt es ihn. Der Chamsin wälzt seine Glnthen über die Ebene, das Kameel ist wieder dem Menschen ein Schirm vor diesem Ungeheuer. Unterdessen leeren sich die Wasserschläuche, die Tage werden heißer, lästiger; die Schritte der Kara- wane erlahmen. Da zeigen sich endlich die grünen Fluren der Fellahs (arabischen Bauern). Im Glanze des sinkenden Abends erheben sich die Kolosse der Pyramiden und die kahlen Abhänge des Mokkatam. Zwischen ihnen strömt majestätisch der Nil, und Aegyptens Hauptstadt, Kairo, breitet sich aus mit ihren Hunderten von Thürmen, mit ihren Moscheen und Palästen ohne Zahl. Die Karawane hat ihr Ziel erreicht. Die kostbarsten Erzeugnisse der Natur nebst künstlichen Gebilden von Menschenhand, in Ballen und Kisten verpackt, hat das Kameel hierher getragen — Seide aus Indien, Shawls von Angora, Sammet von Brussa, Baumwollengewebe von Mossnl, damascestische Säbel, persische Dolche, arabische Lanzen, Straußfedern vom Kap und indisches Elfenbein, Perlen, duftende Oele, Gummi, Weihrauch, Myrrhen, Granatäpfel, Datteln u. s. w. — alle diese Seltenheiten liegen hier bei einander vereint, und die Kameele sind es, die

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 440

1864 - Breslau : Leuckart
440 Schilderungen ans den drei Naturreichen. sie tragen vom Senegal nach Mogador, von Bagdad nach Mekka, von Timbuktu nach Alexandrien, von Dschidda nach Kairo. Schon warten die Nilbarken der Schätze, um sie dem Meere zuzuführen; und das Meer wird sie hinübertragen nach Europa in die Bazare der Weltstädte, in die Paläste der Fürsten, in die Museen der Wissenschaften, in die Hallen der Industrie. — So ist denn in der That das Kanieel das Wüstenschiff, der wirkliche Trä- ger und Führer des Handels, des Verkehrs ganzer Völker. * Der Fuchs. Der Regen verzieht; der Wald schüttelt die lauen Tropfen aus dem Haupte, und von der Haide steigt's erfrischend und würzig in die Abend- luft. Zn allen Schlupfwinkeln regt es sich. Die Mücken beginnen ihre Tänze; die Amechen kriechen hervor; der Fink schmettert vom Wipfel der Buche herab. — Auch der Fuchs macht sich auf. Dort lauscht er zwischen den Wurzeln einer alten Eiche. Alles ist sicher. Mit einem Satze springt er auf. — Wie er dasteht! — Sein Ohr ist gespitzt und ganz dazu gemacht, jeden Laut zu fassen. Er kann die über ihm auf dem Baume schlummernde Beute erspüren; das leiseste Geräusch, das Zittern eines Blattes vernimmt er. Die Nase ist fein, langgestreckt, zum Spüren wie gemacht. Das Auge spielt aus grau in grün, liegt schief, halb in der Höhle versteckt. Es verräth sogleich das nächtliche Naubthier. Das Maul sperrt sich weit; denn der Fuchs ist ein Räuber. Oeffncn sich die Lippen, dann zeigt sich das scharfe Gebiß, wel- ches nichts Lebendiges entrinnen läßt; oder es dringt ein heiseres, husten- artiges Bellen daraus hervor. Den schlanken Leib tragen schnelle Füße fast spurlos über den Boden. Stattlich schmückt ihn der buschige Schweif, die Brust ist weiß, sein Pelz roth und goldig. Der Schlaue kriecht und schleicht vorsichtig dahin. Gelassen schweift er durch Busch und Wiese querfeldein. Er verliert sich im Riedgrase oder in einem Kornfelde oder im Hag, wo bunte Blumen blühen und muntere Vögel singen. Dann geht es dem Walde zu. Nun schleicht er lang- samer , vorsichtiger, leiser. Der Abend haucht kühl aus Halm und Blatt. Regungslos stehen die Bäume; nur die Vögel sind noch laut. Die Drossel lockt mit hellem Ton; die Meise schlüpft von Busch zu Busch; der Specht hämmert am Eichenstnmpfe. Da und dort summt noch eine Biene; ein gepanzerter Käfer schweift brummend dabin. — Jetzt knackt es in den Zweigen; der Fuchs spitzt das Ohr. Ein Pfeifen läßt sich hören. Da tritt das Reh heraus, das Haupt keck emporgerichtet, die Augen nach allen Seiten wendend. Wieder pfeift es, und in leichten Sprüngen ist das Kälbchen der Alten zur Seite. Die Mutter leckt ihm kosend den Nacken. Plötzlich hebt die Ricke den Kopf; ihre Augen funkeln; ein Zittern fliegt über den Leib; sie macht ein paar Sprünge und stampft zornig mit den Läufen. Sie hat den Räuber gewittert. Dieser hat sich leisen Fußes herumgcstohlen, sacht, sacht, das Kitzlein im Auge. Es gilt einen kühnen Griff. Doch die Alte hat ihm den Weg verrannt. Der Fuchs läßt sich nicht irren; er thut, als sei er in tiefen Gedanken versunken und starrt wie träumend in's Blaue. Keine Miene verräth, daß er die Beute ersehen hat. Er verschwindet in einem Bogen, um von einer andern Seite den Angriff zu versuchen. Die wachsame Alte drängt sich dicht an's Junge; denn sie kennt des Lauerers Tücke. — Dort streift er vorbei! — Die Ricke pfeift wieder, und der Fuchs schaut auf und thut, als schrecke er plötzlich zusammen. Doch kommt er dem Ziele seiner Wünsche immer näher. Nun ist der Augenblick günstig. Er duckt sich' nieder; wie eine Katze schmiegt er sich am Boden, die Augen starr und gierig auf das lebende Thierchen gerichtet;

7. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 444

1864 - Breslau : Leuckart
444 Schilderungen aus den drei Naturreichen. seines Leibes, der auf der hellgrauen Unterseite mit vieler: klebrigen Wärz- chen besetzt ist. Diese halten ihn auch fest, was mau deutlich sehen kann, wenn er weiter kriecht, wobei er die Haut des Bauches nicht auf einmal, sondern nur nach und nach von dem Gegenstände ablösen kann, an dem er sitzt. Was thut aber der kühne Kletterer ans den Zweigen und Blättern der Büsche? Dort sitzt er ganz ruhig und rührt sich nicht, bis eine Fliege oder ein Schmetterling oder ein ähnliches Thierchen ihm zu nahe kommt. Da muß man ihn sehen, wie er seine Hinterbeine, die so lang sind, wie sein ganzer Körper, Plötzlich ausstreckt und das Thier hascht, das ihm zur Nahrung dienen soll. Und selten verfehlt er seine Beute, denn er ist ein guter Jäger. Im Glase hat er's freilich bequemer, denn seine junge Herr- schaft versorgt ihn reichlich mit Fliegen. Im Freien aber muß er oft Tage lang warten, bis ein Thierchen gerade an den Platz kommt, wo er sitzt. Das thut nun nichts, denn er kann lange hungern, sogar Wochen und Monate lang. Im Winter,^wo die Fliegen selten sind, nimmt er auch mit Mehlwürmern fürlieb. Seine Brüder im Freien haben es dann weit besser, denn sie verschlafen die Zeit im Schlamme oder in einem Erdloche. Sobald aber Eis und Schnee geschmolzen sind, sobald die Maiglöckchen nicken Und Fliegen und Mücken wieder tanzen, kommt der Laubfrosch aus seinem Versteck, wischt sich den Schlaf und den Schmutz aus den Augen, schaut sich um nach seinen Kameraden und besucht wieder die Haselnuß- sträucher. Im April oder Mai legt er schwarze, in Schleim eingehüllte und in größerer Menge an einander hangende Eier ins Wasser, aus denen die jungen Laubfrösche entstehen. Nach 4 Jahren ist er ausgewachsen, und erst dann kann er sein Krä! krä! rufen. — Man hält den Laubfrosch für einen Wetterpropheten, weil man annimmt, er schreie oder setze sich ins Wasser, wenn es regnen wolle. Aber das thut er überhaupt, wenn es ihm einfällt, und man darf ihm durchaus nicht immer ^glauben. *Dcr Häring. Obwohl das Meer die Heimath des Härings ist, so kennt ihn doch beinahe jedes Kind in Dorf und Stadt. Wo gäbe es einen Ort, in wel- chem man ihn nicht für wenig Geld kaufen könnte? Im hohen Norden ist er ganzen Völkerschaften das tägliche Brot, ja ihr einziger Reichthum. Seine Menge ist fast unglaublich. Die einzige Stadt Bergen in Norwegen verschickt manches Jahr allein 300,000 Tonnen Häringe in alle Welt. So dick und hart stehen die sogenannten „Häringsberge" an den Küsten Nor- wegens, daß leichte Boote, wenn sie daran gerathen, heftig erschüttert wer- den; so sehr werden alle Buchten zu Zeiten von ihm angefüllt, daß die Leute ihn mit Händen greifen, mit Eimern ans dem Meere schöpfen, wenn sie vorher die Buchten durch Netze abgesperrt haben. An der ganzen Küste von Norwegen wimmelt's von Menschen, wenn dieser Fisch erscheint. Mit leeren Kähnen fahren sie hinaus; zum Sinken gefüllt, führen sie dieselben zurück. Und wie auf dem Meere die Kähne sich hin und her bewegen, oft 300 im Umfange einer Meile, so bewegen sich auf dem Lande Karren in zahlloser Menge nach dem Ufer und vom Ufer wieder zurück. Die Kähne bringen nämlich die Ausbeute, die das Meer gewährt, an's Ufer; in Karren wird diese nun weiter geschafft und zunächst in der Nähe des Strandes zu Bergen aufgehäuft. Diese lebendigen Berge, in denen es auf jedem Punkte zuckt und schnappt, sind umringt von Kindern und Frauen und Tonnen. Jene schneiden mit einem Messer jedem 'einzelnen Fische die Kehle auf und reißen geschickt und rasch mit den Fingern die Gedärme aus seinem Leibe, die Tonnen nehmen die Todten, nachdem sie gesalzen sind, auf; Böttcher

8. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 446

1864 - Breslau : Leuckart
446 Schilderungen aus den drei Naturreichen. süße Mailuft hinausstreckt, dort hinauf kriechen kleine Schnecken mit gelben Häuschen und schwarzen Streifen; selbst im Teiche schwimmen viele in grauen, dunklen Schalen. Wie kommt es aber wohl, daß die erstern kein Häuschen haben, in das sie sich zurückziehen können, wenn sie beunruhigt werden? Hatten sie ein solches vielleicht ehedem und verloren es durch eines andern Thieres List und Habsucht, so wie manche brave Menschen ihr Haus verlieren durch des Nachbars Bosheit, so wie der Fuchs den Dachs aus der Höhle treibt? Jst's bei den nackten Schnecken auch so? Nein, sie haben niemals ein Hans gehabt und können sich auch kein solches bauen. Woher haben denn aber die andern Schnecken ihr niedliches Häus- chen? Laß dir's erzählen! Die _ alte Schnecke hatte viele kleine Eier in den feuchten Moorrasen gelegt; die Sonne brütete sie aus, und aus jedem kroch eine winzig kleine Schnecke mit einem eben so kleinen Häuschen. Der Anfang zum Hanse war von der alten Schnecke schon gemacht; die junge hatte es als Erbtheil überkommen. Aber sie wuchs weiter, und das Haus ward ihr zu klein. Da streckt sie ihre 4 Augen bedächtig aus; sie stehen auf Stielen, 2 auf langen, 2 auf kurzen. Sie schaut nach Nahrung aus und kriecht zum saftigen Rasen, zum bunten Blümchen. In ihrem Munde besitzt sie 2 kleine Zähne mit Einschnitten; damit beißt sie die kleinen Blätter ab und verzehrt sie. In ihrem Körper verwandeln sie sich in einen glänzenden Schleim; mit demselben hält sie sich fest, wenn sie kriecht. — Eben aus diesem Schleim baut sie auch ihr Häuslein, ganz allmälig, einen Ring nach dem andern, bis eine neue Windung fertig ist. Die neuen Windungen werden größer und größer, so wie sie selber wächst. Sie gleicht einem sorgsamen Hausherrn, der ein neues Stockwerk aus sein Haus setzt, wenn's ihm zu eng wird. Wenn aber ein Baumeister ein neues Geschoß aufführen will, muß er oben das Dach abbrechen, um das neue Stück aufsetzen zu können. Ganz ähnlich benimmt sich auch die Schnecke: sie nagt im Frühjahr, wenn sie weiter bauen will, den äußersten Rand vom Häuschen ab und fügt dann eine neue Schicht daran. So baut die Künstlerin aus Gras und Blumen sich ihre Wohnung. Niemand sieht es dieser an, woher sie stammt. Das Haus vertritt die Stelle der Knochen; außer ihm ist nichts Festes in ihrem Körper; sie ist an dasselbe angewachsen und kann es nicht verlassen. Nun vermag die Schnecke zwar nicht schnell vorwärts zu kommen, da sie die ganze Woh- nung stets mitnehmen muß; sie ist aber auch dafür allenthalben zu Hause, sie mag reisen, wohin sie will; und wird ihr irgend wo unsanft begegnet, so geht sie still zurück in ihr Zimmer und befindet sich wohl im Schutze der Schale. Deren gelbe und rothe Streifen und röthlicher Schein sind ihr ein lieblicher Schmuck. Manche Schnecken des Meeres haben ihr Haus mit langen wunderlichen Stacheln besetzt und mitunter mit köstlichen Far- den geziert. Purpurn glänzen die einen, goldig die andern; diese sind einfarbig, jene gestreift, wieder andere gefleckt wie das Fell eines Tigers. Wenn die Blumen verblüht sind und die Blätter verwelkt, dann wird's auch der Schnecke zu kalt. Sie sucht ein stilles Plätzchen hinter dem Steinblock, zwischen dem Moorrasen oder im Erdloch und fertigt aus dem- selben Schleim nun auch eine Thür vor ihr Haus. Nachdem sie alles sorgsam verschlossen hat, schläft sie ein und träumt den ganzen Winter hindurch. Ist die Schnecke alt geworden, so schließt sie ihre Thür wohl noch einmal, macht sie aber nicht wieder auf. Das Häuschen ist jetzt ihr Sarg; hier verweset sie. Es fließt ein dunkles Wasser heraus, das tröpfelt in die Erde; die Wurzeln der Blumen trinken es, oder es verdunstet und steigt hinauf in die Wolken und fällt im Regen wieder herab auf den duf-

9. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 447

1864 - Breslau : Leuckart
Der Maikäfer. 447 tigen Rasen. Das leere Häuschen liegt einsam am Wege, Käfer und Würmchen flüchten sich hinein, Kinder suchen es und spielen damit, setzen Moos hinein und kleine Engelchen von Wachs, welche das Christkind gebracht hat. Endlich wird auch die leere Schale morsch und zerkrümelt; sie mengt sich wieder mit der Erde, aus der sie vom Grase aufgesogen worden war. Es ist ein ewiger Kreislauf: aus Blumen wachsen die Schnecken mit ihren farbigen Häuschen, und aus den verwesenden Schnecken werden wieder Blätter und Blüthen. * Der Maikäfer. Die Obstbäume haben wir eigentlich nur für uns gepflanzt; die Mai- käfer thun aber, als seien sie ihretwegen da; denn in manchen Jahren finden sie sich so häufig auf ihnen ein, daß die Zweige sich von der Last beugen. Dann geht es den Bäumen schlecht: was an weichem Laube sich vorfindet wird unbarmherzig abgefressen. Noch ehe 8 Tage vergangen sind, stehen ausgedehnte Obstbaumpflauzungen entlaubt da und haben ein winter- liches Ansehen. An eine Obsternte ist dann natürlich nicht zu denken, denn die Bäume müssen ja alle die Säfte, durch welche sie Blüthen hätten erzeugen können, auf das Hervorbringen neuer Blätter verwenden, ohne die kein Baum im Sommer bestehen kann. — Haben sich die Maikäfer 8 — 14 Tage dem Vergnügen umherzuschwärmen und Laub zu fressen hin- gegeben, so graben sich die Weibchen einige Zoll tief in die Erde und legen an 2 — 3 verschiedenen Orten 12 — 30 Eier; bald darauf sterben sie. Nach 4 — 6 Wochen entstehen aus den Eiern kleine wurmartige Thierchen, Lar- ven oder Engerlinge genannt, mit 6 Beinen und kräftigen Kinnbacken. Ihre Nahrung besteht meistens aus zarten Wurzeln. Wie die Alten, so sind auch sie äußerst gefräßig, und um sich's bei den Mahlzeiten recht bequem zu machen, legen sie sich auf den Rücken, fangen an den Wurzel- spitzen an und fressen fort, so weit sie mit dem Kopfe hinauf reichen können. Im Herbste gehen sie tiefer in die Erde, machen sich eine recht glatte Höhle und schlummern darin, bis die Frühlingssonne den Boden wieder erwärmt und die Pflanzen zum neuen Wachsthum treibt. Mittlerweile ist ihnen ihr Röcklein ein wenig schmutzig und auch zu enge geworden. Da es nun unter ihnen keine Schneider gibt, die für andere arbeiten, so muß jeder selbst Hand aus Werk legen, um zu einem neuen Rocke zu kommen. Der Engerling wartet dahcr, bis das Wamms platzt; diesen Augenblick benutzt er und schlüpft hinaus, er hat damit sein schweres Geschäft vollendet. Ohne sein Zuthun ist ihm nämlich schon unter dem alten Kleide ein neues gewachsen, ganz nach dem Muster des abgeleg- ten, mit 9 Quernäthen und eben so vielen Knopflöchern an jeder Seite. Die Knopflöcher benutzt er zum Athcmholen, da er dies durch den Mund nicht zu thun vermag. Nun steigt der verjüngte Engerling wieder in die Höhe und fällt mit Gier über die Wurzeln der jungen Pflanzen her, daß diese in Folge dieser Gefräßigkeit traurig die Köpfe hängen und ganz ver- welken, wenn der Regen auf sich warten läßt. Darum ist der Landmaun den Engerlingen ebenso wenig hold wie der Gärtner den Maikäfern; er vertilgt sie, wo er nur kann, und sieht es recht gerne, wenn die Saatkrähe hinter dem Pfluge hergeht und alle auf- frißt, die sich in der Furche blicken lassen. So treiben nun die Engerlinge ihr Wesen 3—5 Jahre lang in der Erde. Zn Ende des letzten Sommers steigen sie tiefer (wohl eine Klafter tief), machen recht hübsche ovale Höhlen und harren dann der Veränderung, die noch mit ihnen vorgehen soll. Nach einer kurzen Ruhe von einigen Tagen lvird die Haut nochmals abgestreift, aber diesmal geht kein Enger-

10. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 430

1864 - Breslau : Leuckart
430 Schilderungen aus den drei Naturreichen. Im rothen Meere gibt es so viele Korallen, daß man in den daran liegenden Küstenländern Häuser davon baut; in andern Gegen- den brennt man Kalk aus ihnen. Schilderungen aus den drei Naturreichen. * Das Kochsalz. Ueber die ganze Erde verbreitet sich das nothwendigste Gewürz, das Kochsalz. Es liegt bergehoch in der Erde als Steinsalz; es quillt seit der Weltschöpfung ans unzähligen Salzquellen; es bedeckt als krystallischer Ueberzug die unfruchtbaren Steppen Nordafrikas, Mittelasiens und Chile's; es schwimmt in so ungeheuren Massen im Mittelmeere, daß man das ganze feste Land 2000' hoch mit Salz bedecken könnte, wenn das gesummte Meer- wasser verdunstet wäre. Schauet hinaus auf das unermeßliche Meer: sein blaues, durchsichtiges, lieblich anzusehendes Wasser schmeckt salzig und bitter, ist untrinkbar für Menschen und Thiere, aber vor Fäulniß geschützt durch das Salz. Steiget hinab in Wieliczka's wunderbare Salzbergwerke, wo man so reines und durchsichtiges Salz findet, daß man es sogleich, wie es aus der Erde kommt, verbrauchen kann; besuchet Oesterreichs Salz- kammergut mit seinen unermeßlichen Salzschätzen bei Ischl, Hallein und Hallstadt; sehet Preußens unerschöpfliche Salzquellen bei Halle — und überall, wo euch der Ortsname „Hall" begegnet, da werdet ihr das finden, was das Wort bezeichnet: Salz. In Flötzgebirgen liegt in gewaltigen Lagern das Steinsalz, das man bergmännisch gewinnt. Freilich ist es nicht selten mit Gyps, Thon und erdigen Theilen vermischt, und dann werden nicht die Salzsteine heraus- geschafft, sondern man läßt in die Salzgruben Wasser hinein, welches das Salz auslaugt. Im Schooße der Berge entstehen dann große, vom Wasser ausgespülte Höhlen, wie in Halleiu, wo der Fremde mitten im Salzberge auf einem Kahne über einen kleinen Salzsee schisst, während an den Wän- den und an der Decke beim Scheine der Fackeln und Lichter die rothen, weißen, blauen, grauen Salzkrystalle in einem wunderbaren Glanze schim- mern. Gewaltige, oft stundenlange Soylwasser-Leitungen führen dort die gesättigte Salzsoole in die Siedhäuser nach Ischl, wo in ungeheuren Pfan- nen durch Feuer das Wasser verdunstet und die weißen Salzkrystalle anschießen und zurückbleiben. In Zuckerhut-Formen gedrückt, wird dann das Salz in das Land ausgeführt und zum Gebrauche recht klein gestoßen. Anders verfährt man in Halle und überall, wo sich natürliche Salzquellen finden und die Soole so dünn ist, daß sie nicht versotten werden kann. Da müssen Sonne und Luft in den Gradirwerken dem Feuer vorarbeiten, indem von ungeheuer hohen Balkengerüsten die Soole an' warmen, luft- stillen Tagen durch hoch aufgeschichtetes Reisig langsam herabtröpfelt und auf diesem Wege durch die hindurchhaucheude Luft und durch die darauf brennende Sonne abgedünstet wird.' Da macht man sich freilich an den Küsten des atlantischen und mittelländischen Meeres das Abdünsten des Meerwassers leichter: man gießt das Wasser in große flache Grüben und über- läßt das Gradir- und Siedegeschäft der Sonne, in Sibirien aber der Kälte, indem nur der salzreine Theil des Wassers gefriert oder verdunstet, das Salz aber zurückbleibt. An den seichten Mündungen der südrussischen Flüsse
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