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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 19

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden, 19 Der Krieg brach von neuem aus, als die Goten Badwila (Totila) zum Könige gewählt hatten. Gegen Belisar nicht unglücklich, vermochte dieser dessen Nachfolger Kars es trotz heldenmütigem Kampfe nicht zu widerstehen und fiel bei Taginä (Umbrien); den letzten Gotenkönig Teja traf am Lactarischen Berge bei Neapel dasselbe Los. Italien wurde 555 oströmische Provinz; der Statthalter — der erste war Narses — führte den Titel Exarch und residierte in Ravenna. b) Das Langobardenreich. Aber bald wurde das Land von § 13. einer neuen Katastrophe heimgesucht. Die Langobarden waren aus ihren ursprünglichen Sitzen an der Unterelbe allmählich südwärts gewandert und bis Pannonien gelangt. Von da brachen sie unter König Alboin 568 in Italien ein und eroberten in wenigen Jahren den größten Teil der Halbinsel; Hauptstadt wurde Pa via. Den Griechen blieb nur der Süden und einige Küstenstriche; aber auch unter diesen wurden die Gebiete von Venedig und des Bischofs von Rom tatsächlich bald unabhängig. Das langobardische Königtum wurde bald ohnmächtig, da es Wahlkönigtum blieb, während die Herzogtümer erblich und daher fast ganz selbständig wurden. In den Kämpfen der Langobardenkönige gegen die Bischöfe von Rom fanden diese Unterstützung bei den Franken (§ 27); das Ende der Entwickelung war die Eroberung des Langobardenreiches durch Karl d. Gr. (§ 28). c) Untergang des Westgotenreiches. Das Westgotenreich § 14. verlor 507 seinen gallischen Besitz an die Franken (§21) — Residenz wurde Toledo —, eroberte aber am Ende des 6. Jh. das Swebenreich im Nw. Im Innern war es stets schwach, da es Wahlreich blieb und sowohl am Adel wie an der katholischen Kirche, die aus Haß gegen die arianischen Könige in landesverräterischer Weise alle Gegner des Königtums unterstützte, Todfeinde hatte. Die allmächtige Priesterherrschaft wurde die Hauptursache des Unterganges des Reiches. Durch einen über Erwarten glücklichen Raubzug der Araber, die sich ganz Nordafrikas bemächtigt hatten, wurde sein Fall herbeigeführt: 711 verlor König Roderich in einer Schlacht nicht weit von Jerez de la Frontera gegen Tarik, den Unterfeldherrn Musas, des Statthalters von Afrika, Thron und Leben.

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 94

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Siebente,Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1816. —M-fi , -------------------------------------------------------- - Doch die mit mystischen Neigungen gepaarte Sinnlichkeit des Königs trieb ihn ränkevollen Weibern, wie der Lichtenau, und Höflingen, wie Wöilner und Bischoffwerder, in die Arme. Verschwendung zerrüttete die Finanzen; Sittenlosigkeit, um so widerwärtiger, weil mit frömmelnder Heuchelei im Bunde, wurde herrschend; das Edikt Wöllners, dem der geistvolle Zedlitz das Feld räumen mußte, „die Religionsverfassung in den preußischen Staaten betreffend“ (1788) unterdrückte jeden freien Gedanken; die gesamte Landeskultur machte Rückschritte. Das Staatsgebiet aber vergrößerte sich durch Ansbach und Bayreuth, die ihr Markgraf, kinderlos und der letzte seines Hauses, noch bei Lebzeiten 1791 abtrat; sodann durch polnische Gebiete (§ 80). 79. b) England hatte etwa zu derselben Zeit, wo ihm die amerikanischen Kolonien verloren gingen, seine Machtstellung in Ostindien verstärkt. Hier, wo auf die Portugiesen die Holländer, auf diese die Engländer und Franzosen gefolgt waren, hatte Lord Clives Tatkraft die Entscheidung zugunsten Englands herbeigeführt (1757) und Bengalen für die ostindische Kompanie, die der Souverän in Indien war, erworben. Nachdem die Regierung-Anteil an der Verwaltung Indiens genommen hatte, überwältigte der kühne und rücksichtslose Warren Hastings einen gefährlichen Aufstand der einheimischen Fürsten. 80. c) Rußland und der Untergang Polens. Die am Ausgange des 18. Jh. Europas Schicksal bestimmenden Mächte waren der Nationalkonvent und Katharina Ii. (1762 — 92), beide gleich revolutionär den Bestand der Staaten Europas bekämpfend. Katharinas Eroberungspläne richteten sich gegen die Türkei und Polen. Nach einem zweiten (§ 44) Türkenkriege (1787 — 92), den sie im Bunde mit Josef Ii. führte, erwarb sie infolge der Siege ihres Günstlings Potemkin (spr.: Patjömkin), des „Tauriers“, und Suworows (spr.: Ssuwöroff) Gebiete an der Nordküste .des Schwarzen Meeres bis zum Dnjestr. Diese Verwickelung benutzend und mit Preußen im Bunde, hatten die Polen, in der richtigen Erkenntnis, daß ihr Hauptunglück ihre politischen Einrichtungen seien, sich eine neue Verfassung gegeben, nach der die Krone im sächsischen Kurhause

3. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iv. Christentum und Kirche im römischen Reiche. 13 Worten verband» er einen andern Inhalt als die Iuben mit ihrer nationalen .Hoffnung. Nicht das Joch der Römer wollte er brechen, wohl aber die Menschen aus der Knechtschaft der toünbeunb Schulb zum innigsten Liebesbunbe mit dem himmlischen Vater führen. Dem geistlichen Lochmut der teitenben Kreise stellte er die Forberung der Barmherzigkeit gegenüber und verlangte Abung der Nächstenliebe über den engen Kreis der Volksgenossen hinaus. Mit solcher Wirksamkeit mußte er freilich bei den Pharisäern Anstoß erregen, die, in ihrer nationalen Hoffnung enttäuscht, ihn dem Kreuzestod überlieferten. Das geschah, wie auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet, zur Zeit des Tiberius unter bet Statthalterschaft des Pontius Pilatus. Jesus hatte eine Anzahl Jünger um sich gesammelt, die sich beim Untergang ihres Meisters verzweiflungsvoll zerstreut hatten. Aber in kurzem vereinigten sie sich wieber in Jerusalem. Unter ihrer Führung würde am Pfingstfest in Jerusalem die erste Christen-gemeinbe gegrünbet, die in dem auf er staub enen und,, erhöhten Messias ihren Lerrn und Meister verehrte und in der Übung der Brub er liebe sein vornehmstes Gebot erblickte. Bald brach über sie die Verfolgung herein. Sie würden über ganz Palästina und die Nachbarlänber zerstreut; überall aber, wo sie eine Synagoge fanben, verkünbeten sie das Evangelium von Jesus dem Christus, dem Gesalbten. So sinb bamals in Damaskus und Antiochien ©emeinben entstauben. In letzterer Stadt würden die Jesus gläubigen zuerst mit dem Namen „Ghristianer", Christen, bezeichnet. Waren es auch nur wenig berufsmäßige Verkünbiger des Evangeliums, so gaben boch Sanbwerfer, Matrosen, Sklaven die Botschaft weiter. So sammelten sich in den Stäbten Palästinas und Syriens nicht unbeträchtliche Christenscharen. Da würde der Pharisäer Paulus für das Evangelium gewonnen. Er würde der größte und erfolgreichste unter den Aposteln. Er setzte es durch, daß die Leiben, die das Evangelium annahmen, mit den „Iubenchristen" gleichgestellt würden, ohne sich zuvor unter das Joch des jübischen Gesetzes beugen zu müssen. — Für feine Missionstätigkeit nahm er Antiochien, die Lauptstabt der Provinz Syrien, zum Ausgangspunkt. Auf mehrfachen Reisen suchte er besonbers die Groß-stäbte auf, die die Mittelpunkte des Weltverkehrs bilbefen, vor allem Korinth und Ephesus, das wegen seines berühmten Dianatempels das Ziel vieler Pilgerfahrten war. Drei Jahre wirkte Paulus in biefer Stadt; ba klagten die Lanbwerker über den Verfall der Dianaverehrung; sie hatten den heibnifchen Wallfahrern Nachbilbungert des weltberühmten Tempels und ähnliche Anbenfen verkauft und iahen

4. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iv. Entstehung und Entwicklung des Frankenreiches. 37 beiden Faktoren, welche die Weiterentwicklung Europas bestimmen sollten, Germanentum und Christentum, zusammen und leitete damit zu einem neuen Abschnitt der Weltgeschichte über.---------------- Als die Wanderstürme sich im Abendlande beruhigt hatten, begann im Orient eine neue, ähnliche Bewegung, die sich jedoch von der germanischen dadurch abhebt, daß religiöser Fanatismus die Haupttriebkraft war. In der ersten Äälste des siebenten Jahrhunderts trat in der arabischen Stadt Mekka der Kaufmann Mohammed als Prophet auf und verkündete auf Grund seiner Visionen eine neue monotheistische Religion, den „Islam" (d. H. Gottergebenheit), ein Gemisch von Judentum, Christentum und altarabischem Animismus. Er wußte seinen Anhängern einen derartigen Glaubenseifer einzuflößen, daß sie ihm blindlings folgten und seine Forderung verwirklichten, die Herrschaft der „Söhne des Propheten" mit Feuer und Schwert ausbreiteten. Llnter seinen Nachfolgern, den Kalifen, wurden in rascher Folge die Länder Vorderasiens: Syrien, Palästina, Persien sowie Ägypten unterworfen, und ein mächtiges Reich erstand mit der Hauptstadt Bagdad. Bald drangen die Moslemin an der Küste Nordafrikas siegreich nach Westert vor. Schon kurz nach 700 waren die „Säulen" des Äerkules, die Felsen von Gibraltar, erreicht, ohne daß den Eroberern Lalt geboten wurde. Der hellenistisch-christlichen Kultur in Nordafrika war damit für immer ein Ende gemacht. Wie nördlich vom Mittelmeer die Germanen, so waren südlich und östlich die Semiten die Erben des römischen Reiches geworden. Iv. Entstehung und Entwicklung des Frankenreiches. Am Ansang des dritten Jahrhunderts bildete sich aus einer Anzahl kleinerer Volksstämme am mittleren und unteren Rheine, von der heutigen Provinz Lessen-Nassau bis in die Niederlande hinein, der Völkerbund der Franken. Der Name bedeutet wohl „die Freien, die Kühnen", und als kühne Freibeuterx) zu Lande und zur See lernten schon die Römer sie kennen. Die fränkischen Gaukönige beunruhigten mit ihren Gefolgschaften die Provinz Gallien durch wiederholte und ausgedehnte Raubzüge. Bis etwa ums Jahr 400 gelang es den ) Eme solche Freibeuterschar geriet um 270 in römische Gefangenschaft und wurde an das Schwarze Meer verpflanzt. Dort wußten sie aber Schiffe zu erlangen, machten in dreijährigem Beutezugs das Mittelmeer unsicher und gelangten schließlich durch die Säulen des Lerkules „mit unglaublicher Kühnheit und unverdientem Glück", wie sich der römische Geschichtsschreiber ausdrückt, wieder in ihre niederrheinische Äeimat.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 151

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 151 hlkeruug, erzielte die freihndlerische Partei, die sog. Manchesterschuleamh-bung sie erhielt ihren Namen, weil die Handelskammer von Manchester Kornzlle -eine von Richard Cobden 1838 vorgeschlagene Petition annahm und die 1846' Antikornzollliga ins Leben rief durch die von ihrem seitherigen Gegner, dem Ministerprsidenten Robert Peel selbst beantragte Aushebung der hohen Kornzlle. Auch die Minister Palmerston und der groe Gladstone, the grand old man (Vom), frderten spter den Freihandel, weil \\zgom. diesen als vorteilhast sr den britischen Industrie- und Handelsstaat an-sahen. Da sich die an das Freihandelsystem geknpften Hoffnungen nicht in dem erwarteten Mae erfllten, zeigten hervorragende Staatsmnner Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Neigung, wieder zu einem gemigten Schutzzollsystem zurckzukehren. Andere verlangen eine Reform des Eigen-iumsrechtes an Grundbesitz (Bodenreformer). Gleichzeitig begann, ein Angriff auf das seit 1657 nicht mehr erschtterte Oberhaus, dessen Um-Gestaltung in eine gewhlte Kammer erstrebt wird (1909). England erwarb allmhlich den grten Kolonialbesitz, nicht ohne Indien. Gewalt. Ein blutiger Ausstand der Sepoys. der aus Eiugebornen be-stehenden Truppen Vorderindiens, (1858) gab ihm Veranlassung, die ostindiscke Kompagnie auszulsen und ihren Besitz als Staatseigentum zu erklären. Im Jahre 1876 nahm Knigin Viktoria den Kaisertitel fr das mittlerweile nach Osten und Norden erweiterte Riesengebiet Indien an. Die massenhafte Einfuhr von ostindischem Opium in China rief den Opiumkrieg mit diesem Reich hervor (18381842), welches seitdem allmhlich gezwungen wurde, seine Pforten wieder den Europern zu ffnen. Ostasien ward neben der Balkanhalbinsel zu einem Zank-apfel zwischen den Weltmchten, zu denen sich Japan gesellte. Im Be-sitze der strksten Flotte der Welt brachte Grobritannien die fr feinen Handel und feine Seebermacht wichtigsten Seefesten in seine Hnde: Gibraltar. Malta. Cypern. eigentlich auch gypten mit dem Suezkanal und Aden. Die wachsende Handels- und Seemacht Deutschlands erfllte das Riefenreich ohne Grund mit Eifersucht und Besorgnis. 97. Die Pariser Sulirsvolution. Die Bourbons vermochten nicht, die politischen Parteien durch die freisinnige Verfassung, die Charte, zu vershnen. Ludwigs Xviii. Bruder und Nachfolger Karl X. (1824 1830) zog sich durch seine kirchliche Gesinnung, das Entschdigungsgesetz " sr die Emigranten und das strenge Sakrilegiengesetz den ganzen Ha liberaler, kirchenfeindlicher und republikanischer Kreise zu, die offen auf Umsturz hinarbeiteten. Ein kriegerischer Erfolg, die Eroberung von Algier (1830), fhrte keinen Umschwung der Volksstimmung zugunsten des Knigs herbei. Als er nach dem Rat des ultraroyalistischen" Mi-nisteriums Polignac durch sog. Ordonnanzen die erst eben gewhlte Juumcdon-liberale Deputiertenkammer wieder auslste, das Wahlgesetz nderte und mo. die Prefreiheit aufhob, brach am 27. Juli 1830 in Paris die Revo-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 78

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
78 Der aufgeklrte Despotismus. worden, die mit den anderen Weltmchten in den Wettbewerb um politische Herrschaft auch der Amerika hinaus zu treten bereit ist. 58. Reue Erwerbungen Englands. Spanien verlor nach und uach seinen ganzen Besitz in Amerika. Frankreich fast alle dortigen Ko-Konten. Britisch-Nordamerika bertrifft zwar an Ausdehnung noch das Gebiet der Vereinigten Staaten, kann sich aber an Zahl der Be-vlkerung und an Kulturwert gar nicht mit diesem messen. Die Einbue, welche Grobritannien in Nordamerika erlitt, wurde reichlich aufgewogen durch neue Erwerbungen, hauptschlich in Asien, Australien und Afrika. In Ostindien hatten, während das Reich des Gromoguls von Delhi Zerfiel, Franzosen und Englnder Ansiedlnngen gegrndet. Auch die Por-tugieseu und die Hollnder besaen hier Kolonien. Sie alle aber wurden fast ganz aus ihrem Besitze verdrngt durch die englisch-ostindische Kompanie. Im Siebenjhrigen Kriege mit Frankreich und der fran-ggiiu^ zsisch-ostindischen Kompanie begrndete Robert Clive durch Besiegung 1725 17 <4-^g grau^men Nabob Suradschah Danla, der zu Calcutta 123 Englnder in der Schwarzen Hlle" dem grauenvollen Tod der Erstickung ber-antwortet hatte, das englisch-ostindische Kolonialreich nicht ohne Gewalt und Tcke. Whrend des Krieges mit den nordamerikanischen H"mngs Kolonien hielt Warren Hostings mit denselben Mitteln zur Schmach 1732 Isis. ^ keu englischen Namen, aber zum Vorteil fr die Handelsgesellschaft und fr den Staat die Herrschaft aufrecht, erweiterte den Besitz und schuf die ganze Ordnung in dem ausgedehnten Gebiete. Hastings wurde wegen seiner Gewalttaten angeklagt, nach jahrelangem Proze aber freigesprochen. In der Folgezeit wuchs der asiatische Besitz noch mehr. Nach dem furchtbaren Aufstand der einheimischen Truppen (Seapoys) wurde das (seit 1784) in Staatsgebiet verwandelte Land der ostindischen Kompanie zum Vizeknigreich erhoben (1858), dessen Herrscher, der englische König, den Titel eines Kaisers von Indien annahm (1877). Auch das von den Niederlndern zuerst entdeckte Australien kam 3ame8durch die Forschungsreise James Cooks (1770) und die Ansiedlung bri-ef tischer Verbrecher (1788) tu den Besitz Grobritanniens.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 218

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
218 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. gelang ihm besonders in Afrika. Ein- und Ausgnge des Mittelmeeres und Jnsel-Bollwerke wie Malta und Cypern brachte es in seinen Besitz und sicherte sich, hierin Schler Napoleons I., das bergangsland nach gypten.indien, gypten. Whrend es lange den Bau des Suezkanals, das groartige Werk des Franzosen Lesseps. gehindert hatte, erwarb es nach dessen Vollendung (1889) ohne Mhe von dem in Geldverlegenheit stecken-den Khedive Ismail den grten Teil der scheinbar fast wertlosen Kanal-Aktien um einen Spottpreis und wurde so der wahre Besitzer der knst-lichen Wasserstrae, der reichste Zllner der Welt. Als die Absetzung Ismails durch den Sultan einen Militraufstand in gypten und dann eine Erhebung gegen die Fremdherrschaft hervorrief, stellten englische Truppen die Ordnung wieder her (1882). Seitdem herrscht in dem gesegneten Nilland zu dessen unleugbarem Vorteil, wenn auch nicht formell, so doch tatschlich England. Ihm gelang es. den durch einen Propheten, den Mahdi, abgefallenen Sudan wieder unter gyptische Herrschast zurck-zubringen, nachdem General Kitchener bei Omdnrman (2. September 1898) den Mahdismus vernichtet hatte. Den Besitz in Sdafrika vergrerte Burenkrieg England durch die Einverleibung der beiden in heldenmtigem Freiheits-1899-1902 kmpfe unterliegenden Bureustaateu Transvaal und Oranje-Republik. Die Reste der Burenbevlkerung wute es durch kluge Behandlung mit seiner Herrschaft auszushnen. Der Plan des Ministers Chamberlain, eine Union aller Kolonien mit dem gemeinsamen Band des Schutzzolls Gr.eater und somit ein Greater Britain zu begrnden, scheiterte (1903). Eine seit Butam. regelmig zusammentretende Konferenz aus den Kolonien erhlt den Einheitsgedanken in Kraft. Was Kolonien aus Besorgnis vor der Gefahr des Absalls zugestanden ward, versagte man trotz des von dein edeldenfeuden Gladstone eingebrachten und im Unterhause angenommenen Irland.antrags den Iren, die Selbstregierung (homerule). Eine Bewegung zielt jetzt aus Reform des Oberhauses. Eduard Vii. Der Nachfolger der Knigin Viktoria. König Eduard Vii., regierte 1901-1910. nur neun lenkte aber die englische Politik mit so groem diplo- matischem Geschicke, da er Grobritannien wieder den ersten Rang int Rate der Welt- und Gromchte verschaffte. Mit Japan. Frankreich. Rußland, Spanien schlo er Vertrge oder Bndnisse zur Sicherstellung der englischen Interessen und drngte beinahe Deutschland in eine so isolierte Stellung, wie England selbst sie eine Reihe von Jahren eingenommen hatte. Die langdauernde Verstimmung zwischen den beiden Mchten, welche am Horizont zuweilen ernste Wetterwolken aufsteigen lie, gewann glcklicherweife nicht die Oberhand der die Besonnenheit und Friedensliebe der verwandten und auf Freundschaft angewiesenen Völker. Als Eduard Vii. starb (6. Mai 1910), standen Germania und Albion in aufrichtiger Trauer vereint an der Bahre des groen Herrschers. Den britischen Thron bestieg sein Sohn Georg V. Vor seiner Krnung wurde

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 105

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die franzsische Revolution. 105 herbeieilend, der bermacht nicht standzuhalten und wurde nach Steier-mark zurckgedrngt, wohin ihm Bonaparte folgte. Gerade dadurch geriet dieser selbst in Gefahr, wenn das Volk sich erhob. Darnm bot er selbst die Hand zum Frieden, der in Leoben vorberaten (18. April 1797), ^amvo" zu Passariano bei Campo Formio (17. Okt. 1797) besttigt wurde. Formio In der Zeit zwischen beiden Abkommen warf sich Bonaparte auf Venedig und vernichtete dessen Selbstndigkeit, indem er sein Gebiet nebst Jstrien und Dalmatien sterreich berlie, während dieses an Frankreich seine niederlndischen Besitzungen und die Lombardei abtrat. Wie aus Genua schon eine Ligurische Republik gebildet war, so schus jetzt das Direktorium aus den italienischen Erwerbungen eine Cisalpi-nasche Republik, der in den folgenden Jahren die Grndung einer Rmischen, einer Helvetischen, einer Parthenopeischen (Neapel) und Etrurifcheu (Toskana) Republik folgte. In einem geheimen Ar-tifel erklrte sterreich sich einverstanden mit der Abtretung des linken Rheinufers von Bafel bis Andernach an Frankreich. Ein Kongre zu Rastatt sollte die Entschdigungen der hierdurch benachteiligten deutschen Reichsfrsten festsetzen. Er trat am 9. Dezember 1797 zusammen, um seine traurige Aufgabe zu lsen, Ordnung der Reichsangelegenheiten durch Aufhebung der geistlichen Reichsstnde und Einverleibung ihrer und zahl-reicher weltlicher Gebiete in weiterbestehende Reichsstnde. 69. Boncipartes Feldzug nach gypten (1798). Nach dem glnzenden Ausgang des Feldzuges gegen sterreich betrieb Bonaparte den Angriff auf den letzten, nicht recht zu fassenden Gegner, England, gedachte aber dessen Macht dadurch zu zerstren, da er in gypten Frankreich ein reiches Kolonialgebiet und einen Sttzpunkt gegen die eng-lische Herrschaft in Indien erwarb. Der Feldzng nach dem Orient sollte zugleich der Wissenschaft dienen. Daher nahm Bonaparte auch Gelehrte, Ingenieure und Techniker mit. Die Flotte. 467 Schiffe stark, besetzt mit 40000 Mann, stach am 19. Mai 1798 von Toulon ans in See, besetzte auf der Fahrt auf Grund eines geheimen Abkommens mit Kaiser Franz Ii. die Johanniterinsel Malta und landete, der kreuzenden englischen Flotte unter Nelson glcklich entgangen, am 2. Juli bei Alexandria. Eine Proklamation warb vergebens um die Freundschaft der Mohammedaner. In der Nhe von Kairo angesichts der Pyramiden zersprengte 23onapnrte^a^|bbe^ zwar in raschem Siege das Heer der Mamelucken, der das Land be- 21. Juli herrschenden Kriegerkaste (21. Juli), und nahm sofort die Verwaltung des 1798. Landes in die Hand; am 1. August aber vernichtete Nelson die ganze Untergang franzsische Flotte bei Abnkir und schnitt ihm durch diesen Sieg die gtonetei Rckkehr nach Europa ab. Whrend die franzsischen Gelehrten ihren ^rubn Aufenthalt im Pharaonenland fr die Wissenschaft verwerteten und die gyptologie begrndeten, knpfte Bonaparte Unterhandlungen mit dem Feinde der Englnder in Indien an, Tippo Sahib von Maissur. Dann

9. Das Altertum - S. 10

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
zum Toten Meere (394 m unter dem Meeresspiegel), weiter durch die Jordanspalte zum See Genesareth (208 m unter d. M.) und Clesyrien (jetzt el-Beka) reicht. Zu beiden Seiten der Versenkung erheben sich steinige Hochflchen, denen sich im Norden der Libanon (hchste Hhe 3067 m) und ihm gegenber der Antilibanon (hchste Hhe im Hermott, 2759 m) anschlieen. Lngs der Mittelmeerkste zieht sich ein schmaler Tieflandstreisen (Kanaan), dessen Fruchtbarkeit zur Grndung zahlreicher Städte, wie Beerst (jetzt Beirut). Sidou, Tyrus, Akka, Jassa, Askalon und Gaza gefhrt hat. Die Nhe des Meeres und der Holz-reichtnm des Libanon kamen dem Handelstriebe des aus kleinasiatischen und semitischen Elementen gemischten Volkes der Kanaaniter entgegen, so da dieser kleine Streifen zum Mittelpunkt des Seehandels der alten Welt wurde. gypten. gypten ist die Talsurche, die sich der Nilstrom in seinem unteren Laufe in die afrikanische Wstentafel eingegraben hat. An der Grenze von Obergypten kaum 1000m breit, gelangt sie bei Edsu zu 3 hm und im weiteren Verlaufe stellenweise bis zu 20 und mehr km Breite. Nrdlich vom alten Memphis und dem etwas tiefer liegenden Kairo beginnt das Delta, welches sich der Flu durch seine Ablagerungen ge-bildet hat; es ist von zahlreichen Fluverzweigungen durchzogen, die im Altertnme viele Smpfe bildeten, hat aber infolge intensiver Kanalisation allmhlich den Charakter einer fruchtbaren, von Strandseen umsumten Ebene bekommen. Durch das alljhrliche im September erfolgende bertreten des Nils der feine Ufer hat gypten eine auerordentlich fruchtbare Decke von Schwemmland erholten.1) An der strker besiedelten linken Fluseite zog sich im Altertnme lngs der Talwand ein mit dem 2) Aus den Geschichten" des Herodot: Wenn der Nil das Land berschwemmt, so sieht man weiter nichts als die Städte, die der dem Wasser hervorragen, beinahe wie die Inseln im Agischen Meere. Das ganze brige Land der gypter ist geradezu ein See. Sie fahren auch, wenn dies der Fall ist, nicht im Flubett, sondern mitten durch das Feld. So kommt man, wenn man unter solchen Umstnden von Naukratis nach Memphis hinauffhrt, dicht au den Pyramiden vorbei. . Es ernten (die Bewohn?r Untergpptens) die Frchte ihres Landes mit weit geringerer Mhe und Arbeit als alle anderen Völker, ja, auch leichter als die brigen Agvpter. Sie brauchen sich nicht zu qulen, Furcheu aufzubrechen mit dem Pfluge oder zu hacken oder sonst etwas zu tun, womit andere Leute sich auf dem Felde abmhen, der Flu kommt vielmehr aus freien Stcken auf ihre Acker, bewssert sie und verlt sie dann wieder; ein jeder best dann seinen Acker und treibt die Schweine darauf; und wenn die Schweine die Saat eingetreten, dann wartet er die Erntezeit ab, drckt das Korn durch die Schweine aus und bringt es in seine Speicher.

10. Geschichte des Altertums - S. 125

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste punische Krieg 264 — 241. 125 Zweite Periode der Republik: die Unterwerfung der Nlittelnreerländer 266 —133. Durch die Kriege der nächsten Periode hat Rom, wenn es sie auch nur zum kleineren Teile mit der Absicht der Eroberung begann, tatsächlich die Herrschaft über die Mittelmeerländer gewonnen: und zwar zuerst (264—201) über die, welche das Westbecken, dann (200—133) über die, welche das Ostbecken des Mittelmeeres umgeben. Erster Abschnitt 264—201. Der erste punische Krieg 264—241. § 96. Karthago, von den Phönikern in günstigster Handelslage ge- Karthago, gründet, eine blühende, geldreiche Handels- und Industriestadt, im Besitze eines fruchtbaren Hinterlandes, hatte allmählich die Phönikerstädte des westlichen Mittelmeeres zu einem Seereich vereinigt und dieses durch Eroberungen vergrößert; ihm waren damals ein großer Teil Siziliens und die Küsten von Sardinien und Korsika, des westlichen Nordafrikas bis zum Atlantischen Ozean, endlich von Süd- und Südostspanien untertänig. Seine Verfassung war, wie die der meisten Handelsstädte,Verfassung, aristokratisch: die Herrschaft war in der Hand der reichen Großkaufleute und Gewerbetreibenden, die zugleich als Großgrundbesitzer ausgedehnte Plantagen durch Hörige bewirtschaften ließen. Zwei auf ein Jahr gewählten Oberrichtern (Suffeten) stand ein engerer Rat (Gerusia) zur Seite, dessen Amtsführung durch einen weiteren Rat beaufsichtigt wurde. Die Volksversammlung war ziemlich ohnmächtig. Die libysche Landbevölkerung war zur Hörigkeit herabgedrückt. Das Heer bestand, wiederum wie in den meisten Handelsstaaten, aus Söldnern. — Mit den Griechen, vornehmlich den Syrakusanern, lagen die Karthager seit Jahrhunderten im Streit um Sizilien; von ihren Kämpfen mit Gelon (480), Agathokles (um 300), Pyrrhus ist die Rede gewesen. Mit Rom waren sie, wie mit den Etruskern, früh in Handelsbeziehungen getreten; gegen Pyrrhus hatten Rom und Karthago ein Bündnis geschlossen. § 97. Der erste punische Krieg. Der tiefere Grund zum Kriege lag m darin, daß die Römer als Beherrscher Italiens, schon um dessen Küsten und den Seeverkehr zu schützen, der Herrschaft über die benachbarten Inseln und Meere bedurften. Der Anlaß zum Kriege wurde dadurch
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