— 40 —
und gab ihm den Namen Bonifatius, d. H. Wohlthäter. Bonifatius kehrte nach Deutschland zurück und setzte unter dem Schutze Karl Martells das Werk der Heidenbekehrnng fort. Bei dem Dorfe (Geismar in Hessen fällte er eine große, dem Donnergotte geweihte Eiche und errichtete aus ihrem Holze eine Kapelle. Als die Heiden die Ohnmacht ihrer Götter erkannten, ließen sie sich taufen.
Die englischen Klöster sandten Priester und Ordenslente, um den hl. Bonifatius zu unterstützen, und der Papst ernannte ihn zum Erzbischöfe. Bonifatius reiste zum dritten Male nach Rom mit mehreren Begleitern, um von neuem Mnt und Stärke zu holen. Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, gründete er mehrere Bistümer, und er selbst ließ sich als erster Bischof Deutschlands in Mainz nieder. Im Alter von 73 Jahren zog er nochmals zu deu heidnischen Friesen. Als er eines Tages bei dem Orte Docknm einer Anzahl Nengetanster die hl. Firmung spenden wollte, stürzte eine Rotte bewaffneter Heiden hervor, um ihre beleidigten Götter zu rächen. Bonifatius erlitt mit 52 Gefährten den Martertod (755). Sein Leichnam wurde in Fulda begraben.
272.
9. Karl der Große. (768—814.)
Als Pipin starb, wurde sein Sohn Karl Kön g der Franken. Alle Gedanken und Wünsche dieses Regenten zielten daraus, die deutscheu Volksstämme zu einem großen Reiche zu vereinigen und dem Christen-tume zuzuführen. An der Ostseite des fränkischen Reiches wohnten die heidnischen Sachsen. Diese widersetzten sich hartnäckig der Einführung des Christentums. Karl der Große unternahm mehrere Feldzüge gegen dieselben. Aber erst nach dreißigjährigem Kampfe gelang es ihm, die Sachsen dauernd zu unterwerfen, als nämlich ihr Heerführer Wittekind sich taufen ließ. Karl der Große unternahm auch mehrere Züge nach Italien. Der Langobardenkönig Desiderius war nämlich in das päpstliche Gebiet eingefallen und bedrängte Rom. Karl der Große setzte den Desiderius ab und ließ sich selbst zum Könige der Franken und Longobarden krönen. Am Weihnachtsfeste des Jahres 800 wurde er in der Peterskirche zu Rom von dem Papste zum römischen Kaiser gekrönt. Als römischer Kaiser suchte er die Kirche zu schütz eil, und diese tonnte sich in allen seinen Ländern herrlich entfalten.
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Extrahierte Personennamen: H._Wohlthäter Bonifatius Karl_Martells Karl Bonifatius Bonifatius Karl_der_Große Karl Karl_Kön Karl Karl Karl Langobardenkönig_Desiderius Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hessen Rom Deutschland Deutschlands Mainz Fulda Sachsen Sachsen Italien Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
merke: Vom Ausgange des Befehls, Jerusalem wieder zu
bauen, bis zu Messias, dem Sieger, sind sieben Wochen
und zwey und sechzig Wochen. Die Strassen und Mau-
ern werden wieder gebaut werden, aber in bedrängten
Zeiten. Nach zwey und sechzig Wochen wird der Messias
hingerichtet werden, aber nicht um seinetwillen. Die
Stadt und das Heiligthum wird ein siegreiches Volk zer-
stören. Sein Hereinbrechen wird einer Wassersiuth glei-
chen, und bis ans Ende des Kriegs, der abgekürzet wer-
den soll, wird nichts als Verwüstung seyn. Eine Woche
wird für viele den Bund bestätigen, und die Mitte der
Woche wird die Schlachtopfer und Speisopfer aufheben.
Im Tempel wird der Gräuel der Verwüstung seyn, und
ewig die Zerstörung und Verheerung über dem verwüste-
ten Orte ruhen."
Nach dem Exil weissagte Zacharias: „Frohlocke,
Tochter Zion! jauchze, Jerusalem! Sieh, dein König
kommt zu dir. Gerecht ist Er, und Retter, arm, und
reitet auf einer Eselinn, auf dem jungen Füllen einer Ese-
linn. Frieden verkündet Er den Völkern, und seine Herr-
schafft reicht von Meer bis zur Meer, von den Strömen bis
zu den Enden der Erde.... Ueber Davids Haus und
über Jerusalems Bewohner werde ich ausgießen den Geist
der Gnade und des Gebethes. Und sie werden Hinblicken
auf den, den sie durchbohrt, und werden Ihn beklagen,
wie man den einzigen Sohn beklagt, und werden bitter-
lich über Ihn weinen, wie man weinet über den Erstge-
bornen. Und man wird zu Ihm sprechen: Was sind dieß
für Wunden in deinen Händen? und Er wird antworten:
So ward ich verwundet im Hause meiner Freunde."
So weissagte endlich Malachias, der Zeitgenosse
des Zacharias, der letzte der Propheten: „Siehe, ich schicke
meinen Gesandten, daß er den Weg bereite vor mir her;
und plötzlich nach ihm kommt zu seinem Tempel der Herr
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
21
Seinem Testamente zufolge ward, rmt einiger von
August gemachten Abänderung, sein Reich unter seine
drey, ihn noch überlebenden Söhne getheilt, so, daß Ar-
che laus, als Ethnarch, die eine größere Halste, nahm-
lich Judäa, Sammaria und Jdumäa, — die zwey andern, als
Tetrarchen, Philipp einen Theil von Galiläa und
Trachonitis, Herodes Antipas den andern Theil und
Peräa nebst Ituräa erhielt*). Archelaus verlor sein Land
wegen übler Verwaltung bereits im 6. Jahre n. Chr.,
worauf Judäa und Samaria als Römische Provinz zu
Syrien geschlagen wurde, 'und unter Procuratoren oder
Landpflegern stand, unter denen Pontius Pilatus (26
— 36) am bekantesten ist**). Gleiches Schicksal hatte
*) Der älteste von Herodes Söhnen, Herodes Philippus,
der nähmliche, dem Herodes Antipas seine Gemahlinn He-
rodias nahm, ward von dem Vater gänzlich enterbt, und
blieb bloße Privatperson. Er überlebte die Zerstörung
Jerusalems. Josephus nennt ihn den Verehrung6»
würdigen.
*') Dieser Mann ist für uns zu merkwürdig, als daß wir
nicht hier einiges aus seiner Verwaltungsgeschichte beyfü-
gen sollten. Er war der Reihe nach der fünfte von den
Landpflegern Judaas, übortraf aber alle seine Vorgänger
an Ungerechtigkeit, Erpressung und Grausamkeit. Anstatt
die Juden durch Gelindigkeit mit der Römischenherrschaft
auszusöhnen, erbitterte er sie noch mehr durch seinen Ueber*
muth, der nicht den geringsten Vorrheil bringen konnte.
Die Römischen Adler, Fahnen und andere Unterscheidungs-
zeichen der Legionen waren den Juden ein Greul, weil
sie ihnen Gegenstände abgöttischer Verehrung schienen. Die-
ser Denkungsart hatten die Römer bisher nachgegeben-
und ihre Militär-Insignien nicht öffentlich sehen lassen.
Auch Pilatus ließ die Truppen, welche zur Besetzung nach
Jerusalem kamen, Abens mit bedeckten Fahnen einzie-
hen , des folgenden Tages aber dieselben unbedeckt ausstel-
len. Die Juden, hiedurch aufs ausserste gekränkt, kamen
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Extrahierte Personennamen: August Philipp Philipp Herodes_Antipas Pontius_Pilatus Herodes Herodes_Philippus Herodes_Antipas Josephus Judaas
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
taufen und bekannten ihre Sünden. Als aber das Volk
in Erwartung war, und alle in ihren Herzen von Johan-
nes dachten, ob er nicht etwa Christus wäre, antwortete
er und sprach: „Ich bin nicht Christus, sondern nur die
Stimme des Rufenden in der Wüste: bereitet den Weg
des Herrn! Ich taufe euch nur mit Wasser; aber es kommt
Einer nach mir, der vor mir gewesen ist, und dem ich
nicht werth bin, die Schuhriemen aufzulösen; der wird euch
mit Feuer und dem heiligen Geiste taufen."
„Jetzt kam auch Jesus, da Er ungefähr das drey-
ßigste Jahr angetreten hatte, von Galiläa zu Johannes
an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Und
als er getauft war, sieh! da öffnete sich der Himmel über
Ihm, und Johannes sah den Geist Gottes wie eine Tau-
be herabschweben und sich auf Ihn niederlassen, und eine
Stimme rief vom Himmel herab: Dieser ist mein gelieb-
ter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe! llud nun
wies Johannes noch stärker hin auf „das Lamm Gottes,
welches die Sünden der Welt hinwegnimmt."
Sogleich nach der Taufe ward Jesus vom Geiste in
die Wüste geführt, und nachdem Er hier vierzig Tage und
vierzig Nächte hindurch gefastet, und alle Versuchungen
des Teufels überwunden hatte, trat Er voll göttlicher
Kraft öffentlich auf, und fieng an, sein Evangelium zu
predigen und sein Reich aufzurichten. Zu seiner nähern
Gesellschaft wählte er zwölf Männer von geringem Stan-
de, unter denen Er dem Simon, welchen Er Petrus,
d. i. Felsenmann, nannte, den Vorzug gab; und außer
diesen noch zwey und siebenzig. Mit ihnen zog Er nun
im Lande umher und lehrte, und seine Lehren waren
„Worte des ewigen Lebens."
Er lehrte von Gott: daß Er ein Geist sey, und
solche Anbether suche, die Ihn im Geiste und in der Wahr-
heit anbethen; daß Er der Alleingute sey, und über alles
und in allem, und mit aller Kraft der Seele solle gelie-
bet werden. Er lehrte von Gott dem Vater: daß Er
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Extrahierte Personennamen: Christus Christus Galiläa Johannes Jordan Johannes Johannes Simon Petrus
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
40 --
einem fruchtlosen Streite mit den Eiferern, fürdaöbeste,
nach Jerusalem zu reisen, und die Sache zu einer förm-
lichen Entscheidung den Aposteln und Aeltesten vorzulegen.
Als sie angekommen waren, versammelten sich die Apo-
st e l und die A e l t e st e n *), um die Streitfrage zu un-
tersuchen. Petrus eröffnete die Berathschlaguug mit
den Worten: „Liebe Bruder! ihr wisset, daß schon vor
längerer Zeit mich Gott erwählet hat, daß durch meinen
Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und
glauben sollten. Und Gott, der Herzenskündiger, gab
ihnen Zengniß, indem er ihnen den heiligen Geist mit-
theilte, gleichwie auch uns. Er machte also keinen Un-
terschied zwischen uns und ihnen, indem Er durch den
Glauben ihre Herzen reinigte. Warum versuchet denn
nun ihr Gott, daß ihr ein Zoch dem Nacken der Jünger
auflegen wollet, das weder unsere Väter, noch wir zu
tragen vermochten? Vielmehr glauben wir durch die
Gnade des Herrn Jesu Christi selig zu werden, gleichwie
sie." — Nun stand auch Jacobus auf, erinnerte an
die Aussprüche der Propheten von der Aufrichtung des
Reiches Gottes unter den Heiden, und gab den Rath:
„man solle denen, die sich aus den Heiden zu Gott be-
kehren, keine Beschwerde machen, sondern ihnen schrei-
den-, daß sie sich enthalten von der Befleckung der Gö-
tzenopfer, von der Hurerey, vom Erstickten und vom
Blute." Da fanden die Acltesten sammt der ganzen Ge-
meine für gut, zwey Männer aus ihrer Mitte zu wäh-
len, und mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu
senden, mit der schriftlichen und mündlichen Antwort:
„Es hat dem heiligen Geiste und uns gefallen, euch keine
*) Seniores — Presbyteri — Priester; so wurden die
Nachfolger der zwey und siebzig Jünger Jesu genannt;
so wie die Nachfolger der Apostel Episcopi —^ Bischöfe.
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
124
seltene Kunst des Lesens und Schreibens, — widmete er
sich dem Handel, reifete schon in früher Jugend mit sei-
nem Oheim nach Syrien, zog dann mit in den sogenann-
ten heiligen Krieg der Koreischiten gegen Räuber, welche
die Wallfahrt nach Mecca störten, trat in seinem fünf-
undzwanzigsten Jahre in die Dienste der Kadidscha,
einer reichen Wittwe, reifete in den Handelsgeschäften
derselben noch einmahl noch Bosra, und gewann ihre An-
hänglichkeit in so hohem Grade, daß sie sich nach seiner
Rückkehr mit ihm vermählte.
Sein vierzigstes Jahr hatte er in der Stille des Pri-
vatlebens erreicht, und während desselben jährlich einen
Monath in der Höhle eines nicht weit von Mecca liegen-
den Berges Hara zugebracht. Hier war es auch, wo
ihm — im Jahre 610 — von dem Engel Gabriel in der
Nacht des göttlichen Rathschlusses seine hohe Bestimmung
verkündet ward, als Bevollmächtigter Gottes zur Her-
stellung und Verbesserung der reinen Lehre Jbrahim's
(Abrahams) aufzutreten. Bey seiner Ankunft in Mecca
erzählte er dieses seiner Frau Kadidscha und seinem Vetter
Waraka; sein Wort war Feuer, das entflammte, und sie
schwuren: „Bey dem, in dessen Hand die Seele der Ka-
didscha und des Waraka ist: Muhammed ist Prophet!"
Hierauf glaubte sein Sclave Said, sein Neffe, der rojäh-
rige Ali, der Greis Abu Bekr, und einige andere.
So hatte er in drey Jahren heimlich Mitglieder
für seine neue Religionsgesellschaft gesammelt. Allein nach
dem Verlauf derselben befahl ihm Gott, alle seine Mit-
bürger öffentlich dazu einzuladen. Es fielen nähmlich die
Worte vom Himmel: „O du Bedeckter! stehe auf, pre-
dige, verherrliche deinen Herrn!" und der Engel rief ihm
wiederholt zu: „O Muhammed! du bist der Gesandte
Gottes, und ich bin Gabriel." Nun bath Muhammed
vierzig seiner Anverwandten zu einer Mahlzeit, an deren
Ende er ihnen erklärte: kein Mensch in Arabien könne
seiner Nation etwas Vortrefflicheres anbiethen, als was
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Extrahierte Personennamen: Mecca Engel_Gabriel Abrahams Kadidscha Vetter
Waraka Muhammed Ali Abu_Bekr Muhammed Gabriel Muhammed
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
8
Herstellung des Friedens ( 754). Eben dieses geschah in
zwey Jahren (756); von zwanzig Städten legte der
Fränkische Gesandte die Schlüssel auf den Beichtstuhl
Set. Peters."
Pipin starb den 23. Sept. 766 , und die Franken
trauerten über seinen Tod, als wenn er aus dem alten
Königsgeschlechte entsprungen wäre. Er hatte in fcyerlicher
Versammlung der Herzoge und Grasen, der Bischöfe und
Fürsten das Neich unter seine beyden Söhne Carl und
Carl mann gleichmäßig getheilt. Eilf Tage nach seinen!
Tode wurden auch beyde, jener zu Noyons, dieser zu
Soissons zu Königen ausgerufen und unter lauten Bey-
fall auf den Königsstuhl gesetzt. Nachdem sic einige Jahre
gemeinschaftlich regiert hatten, starb auch Carl,nanu
(4. Dee- 771); seine Wittwe und Kinder stohen, wir
wissen nicht aus welchem Grunde, zu dem Longobärdcn-
Könige Desiderius; und die Großen in Carlmanns Län-
dern verlangten den Bruder auch zu ihrem Könige. So
war nun Carl Alleinherrscher der Franken.
2.
Carl der Große.
Ä^ie sieben Städte um Homer, den Vater des Gesan-
ges, gerungen: also wollten nicht weniger Carl den
Großen in ihren Mauern geboren haben. Seine frü-
hen Lebensjahre sind ein Geheimniß, und Ort und Stun-
de seiner Geburt sind bestritten; wo aber Dcnkmähler
schweigen, mag man das Wahrscheinlichste annehmen *),
* ) S. Leben Kaiser Carls des Großen, beschrieben durch
Hans Carl Oippoldt. Tübingen, 1610. lind; des-
selben Skizzen der allgemeinen Geschichte. Berlin, 1812»
Bd. Ii. S. 68 ff.
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Extrahierte Personennamen: Peters Carl Carl Carl_Alleinherrscher Carl_der_Große Carl Carls Hans_Carl_Oippoldt
Israeliten.
11
Land Madian. Schon war er 40 Jahr alt. Dort weidete er noch
40 Jahre die Schafe des Hirtenfürsten Jethro, dessen Tochter Se-
phora seine Frau wurde.
Da, als er 80 Jahr alt war, berief ihn Gott am Berge Horeb
zu seinem Gesandten, Israel aus Aegypten zu führen nach dem Lande
der Verheißung, nach Canaan.
Durch viele schreckliche Wunder, die Moyses auf Gottes Befehl
verrichtete, mußte Pharao geneigt gemacht werden, die Israeliten end-
lich ziehen zu lassen. Aber sogleich darauf verfolgte er sie, um sie zu-
rückzuholen; doch Gott bahnte ihnen einen Weg durch das rot he
Meer, in welchem alle nachsetzenden Aegypter umkamen.
Zum Andenken der Befreiung aus Aegypten befahl Gott den Is-
raeliten jährlich das Osterfest 8 Tage lang zu feiern.
Ueber 2 Millionen stark, zogen die Israeliten nun durch die ara-
bische Wüste nach Canaan. In 3 Wochen hatten sie die Reise bequem
abmachen können, aber weil sie so widerspenstig gegen Gott waren,
mußten sie 40 Jahre in der Wüste umherziehen. Gott speisete die
Millionen 40 Jahre lang durch Manna, und führte sie Nachts durch
eine Feuer-, Tages durch eine Wolkensaule.
Am 50ten Tage nach dem Auszuge aus Aegypten gab Gott den
Israeliten sein Gesetz am Berge Sinai, gab ihnen ihren Gottesdienst,
ihre bürgerliche Verfassung. Hier verkündigte Gott die Religion des
alten Bundes, machte aber gleich bekannt, daß dieselbe nur gelten
solle, bis der Messias die Religion des neuen Bundes ver-
kündige.
Zum Andenken der Stiftung des alten Bundes verordnete Gott
den Israeliten das jährliche Pfingstfest (d. h. der 50 Tage nach
dem Osterfeste); die Juden nennen es auch das Wochen fest, weil
es sieben Wochen nach Ostern fallt.
Zum Andenken, daß sie 40 Jahre in der Wüste unter Zelten ge-
wohnt, verordnete Gott ihnen das jährliche Lau bhüttenfest im 7ten
Monat, genau ein halbes Jahr nach dem Osterfeste.
Als Moyses das Volk 40 Jahre in der Wüste geführt hatte, starb
er 120 Jahr alt, ohne iws Land der Verheißung einzugehen.
Nachdem alles Volk, welches aus Aegypten gezogen war, in der
Wüste sein Grab gefunden hatte, außer Josue und Ca leb, führte
auf Gottes Befehl Josue das junge, in der Wüste geborene Volk über
den Jordan, und das gelobte Land war erreicht.
Gott batte den Israeliten befohlen, alle Bewohner Canaan's aus-
zurotten. Daher mußten nun noch lange und schwere Kriege geführt
werden, ehe Josue zur Theilung des Landes schreiten konnte.
Diese Theilung geschah nach den 12 Stammen, doch bekam der
Stamm Levi kein Erbtheil, sondern nur einzelne Städte, die in al-
len Stämmen zerstreut lagen, und alle übrigen Stamme mußten "•*“
§• 12.
Einzug in Canaan
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
27
Aera. Bezetha, der kleinste und niedrigste unter den Bergen,
liegt östlich von Aera und nördlich von Moria. Aber von
hier aus senkt sich nun das Land immer mehr und mehr
und geht auf der Seite gegen Mitternacht fast in eine
Ebene über. — Morgenwärts von Jerusalem und längs
dem Fuße der Berge Bezetha und Moria fließt der Bach
Cedron von Mitternacht gegen Mittag durch das Thal
Zosaphat. Dieses Thal ist etwa 2000 Schritte lang und
in der Mitte 400 breit. Jenseits desselben liegt das Dorf
Getbsemane, und der leicht ersteigliche, aber eine sehr weite
Aussicht darbiethende Oelberg. Während des Sommers
und Herbstes trocknet der unbedeutende Bach Cedron auö,
und die am Fuße des Berges Moria entspringende Ouelle
Siloe gibt nur sehr wenig, und überdieß salziges, unangenehm
schmeckendes Wasser. — Thore hatte Jerusalem nicht zu allen
Zeiten gleich viele; um die Zeit der Kreuzzüge werden nur
drey erwähnt: das Stephanöthor gegen Mitternacht, das
Davidsthor gegen Abend, * und das Oelbergsthor ge-
gen Morgen. Nach der mittäglichen Seite, wo die stei-
len Felsen des Berges Zion die Stadt begranzten, fand
kein Ausgang statt. — Doppelte Mauern umgaben alle
diejenigen Theile Jerusalems, welche nicht von Natur hin-
läi.zlich geschützt waren; und auf der westlichsten Spitze
des Berges Zion lag der sogenannte Thurm Davids, ei-
ne Burg, zu deren Bau man die größten Werkstücke ver-
wandt und mit festem Kitt und gegossenem Bley unauf-
löslich verbunden hatte. — Der von dem Chalifen Omar
aufgeführte Tempel stand an der mittäglichen Seite des
Berges Moria auf einem ebenen, 500 Schritte langen
und 400 breiten, rechtwinkligen Platze, welcher rings mit
Mauern und bedeckten Gängen umgeben war. Vier ge-
wölbte, etwa lö Fuß hohe und 7 Fuß breite Thore führ-
ten von den vier Weltgegenden zu diesem Vorhofe, und
über den Thoren und in den Mauern standen Thürme,
von welchen die Imams das Volk zum Gebethe beriefen.
Innerhalb jenes Vorhofes erhob sich ein um 6 Fuß er-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
123
Tyrus, Sidon und Jerusalem wird den Christen überlas-
sen, mithin das Reich Jerusalem so wie es vor der Sa-
racenischen Eroberung war, nur mit Ausnahme von etwa
vier Burgen. Die alten Befestigungen dürfen von den
Christen hergestellt, von dem Sultan aber keine neuen
angelegt werden. Die Moscheen bleiben unverletzt, und
die Muhammedaner erhalten den Zutritt zu dem Tempel,
welchen sie eben so sehr verehren, als die Christen; nur
müssen sie ohne Waffen erscheinen, und außerhalb Jeru-
salem wohnen. Die Gefangenen werden zurückgegeben,
und der abgeschlossene Waffenstillstand dauert zehen Jah-
re." — Sonnabends den 17. März 1229, zwey und vier-
zig Jahre nach der Eroberung durch Saladin, hielt Kai-
ser Friedrich an der Spitze seiner Getreuen einen feyerli-
chen Einzug in Jerusalem. Viele riethen ihm, er solle
nach so ruhmvoller Lösung des Gelübdes, welches ihm
den Bann zugezogen habe, Gottesdienst vor sich halten
lassen; andere hingegen, denen das Wohl und die Erhe-
bung des Kaisers und der Kirche gleichmäßig am Herzen
lag, widersprachen jenem Vorschlage, weil er keinem von
beyden Vortheil zu bringen schien. Friedrich gab nach,
und wohnte am folgenden Tage dem Gottesdienste nicht
bey; später ging er jedoch, seines Rechtes gewiß, feyer-
lich in die Kirche, nahm die Krone vom Altar, und
setzte sie selbst auf sein Haupt. Aber am Montag darauf
erschien unerwartet der Erzbischof von Cäsarea, und be-
legte im Nahmen des Patriarchen Gerold die Kirche des
heiligen Grabes und alle heiligen Derter mit dem streng-
sten Banne. Da ließ der Kaiser alle Kirchen und festen
Platze mit seinen Truppen besetzen, und die schmähenden
Priester aus jenen vertreiben und züchtigen, stellte dann
seinen Marschall an die Spitze der Verwaltung, und kehr-
te (17. May 122y) über Cypern nach Apulien zurück.
Der Friede zwischen ihm und dem Papste, und die Lö-
sung vom Banne kam jedoch erst am 28. August 1230
zu Stande. Die freudige Nachricht hievon theilte Frie-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Gerold August