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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 18

1892 - Düren : Solinus
— 18 — Wahlspruch: „Mein e Z e it i n Unr uhe, nt eine Hoffnu n g ttt G o t t." M. 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266. O. 241, 22. 15. Die Königin Anise. Die Königin Lnise war die Tochter des Großherzogs von Mecklen-bnrg-Strelitz und zierte den preußischen Königsthron als die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. Mit ihrem hohen Gemahl führte sie das glücklichste Familienleben. Ihre Kinder waren ihre Schätze, aus deren Erziehung sie den höchsten Wert legte. Den Armen war sie Mutter, allen Unterthanen aber Muster mtd Vorbild. Wie sie ihrem Gemahl mit aufopfernber Liebe ergeben war, so auch mit berselbeu Liebe bent Vaterlcmbe. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena versuchte die Königin persönlich bett französischen Gewalthaber zu milberen Maßregeln gegen bett König und das Laub zu bewegen; aber sie vermochte nicht das Herz des stolzen Eroberers zu erweichen. Als Napoleon seinen Einzug in Berlin hielt, floh die königliche Familie bis zur uörblichsteu Greuzstabt Memel. Nach bent schmachvollen Frieden zu Tilsit opferte die Königin alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem unglücklichen Vaterlande. Die große Schmach Preußens und die harten Prüfungen der königlichen Familie ertrug sie mit größter Standhaftigkeit. In einem Briese an ihren Vater schrieb sie: „Wir sind kein Spiel des blinden Zufalls, sondern wir stehen in Gottes Hand, und die Vorsehung leitet uns." In ihr Tagebuch schrieb sie zur Zeit der Trübsal die schönen Worte Goethes: „Wer nie sein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte aus seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Das tiefe Herzeleid über das Elend des Vaterlandes, sowie die eigenen vielen Entbehrungen und Gefahren brachen ihr echt beutsches Herz. Im Jabre 1808 machte das Königspaar eine Reise nach Petersburg, wo es mit Herzlichkeit und beispiellosem Glanz empfangen würde. Aber schon in Petersburg erkrankte die gute Königin. Einem lang gehegten Wunsche gemäß machte sie im Jahre 1810 eine Reise an den väterlichen Hof nach Strelitz. Dort angekommen, mürbe sie von einem schweren Fieber befallen. Auf die traurige Nachricht hin eilte der König mit den beiben ältesten Prinzen herbei. Es war ant 19. Juli 1810. Sie sanben die Königin zwar noch lebenb, aber

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 20

1892 - Düren : Solinus
— 20 — Zu den höheren Offiziersstellen gelangen. So erstarkte das Vaterland und rüstete sich zu dem Hl. Kampfe, in welchem es das Joch der Fremdherrschaft abschütteln sollte. M. 266. O. 241. 17. Preußens Erhebung. Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden; auch den Papst (Pins Vii.) hatte er in Gefangenschaft geführt. In seinem Übermute wollte er auch Rußland demütigen. Aber in Moskau erlosch sein Glücksstern und es dämmerte die Morgenröte der Befreiung für Europa. Preußen hatte am meisten unter Napoleon gelitten; hier nahm auch die Erhebung gegen ihn den Anfang. Der König Friedrich Wilhelm Iii. begab sich nach der freien Stadt Breslan und waudte sich in einem Aufrufe an feiu Volk. Als Ehrenzeichen für die Tapferen des Hl Krieges stiftete er das eiserne Kreuz. Der Aufruf des Königs fand bei seinem treuen Volke den mächtigsten Widerhall. Bürger und Bauern hatten an Bedrückung und Mißhandlung durch Napoleon so Unsägliches erfahren, daß sie jetzt mit ganzer Kraft die Fesseln zu zerreißen trachteten. Die Vaterlandsliebe loderte zu Hl. Flamme auf; alle scharten sich um den teuren Landesfürsten. In wenigen Tagen hatte der König ein großes Heer, beseelt von Mut lind Hingebung für König und Vaterland. Es bildeten sich Freikorps, welche dazu bestimmt waren, aus den nicht preußischen deutschen Bezirken kampflustige Jünglinge aufzunehmen (Lützow). Nicht nur die Männer, auch die Frauen wetteiferten im Dienste des Vaterlandes. Das Andenken an die verewigte Königin Luise, welche alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert, spornte zur Nachahmung an. Die Frauen gabeu ihren Schmuck fürs Vaterland; die goldenen Ringe tauschten sie gegen eiserne, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eisen hin 1813"; sie schafften Verbandszeug und pflegten die verwundeten und erkrankten Krieger in deu Spitälern. Zum Andenken an die Königin Luise stiftete der König deu Luisenorden zur Belohnung für solche Frauen, welche sich um das Vaterland verdient machen würden. Alle hatten nur das eine Ziel im Auge: „Freiheit". Der Wunsch ging aufs glänzendste in Erfüllung in den Freiheitskriegen. M. 267, 268, 269. O. 243, 244.

3. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 24

1892 - Düren : Solinus
— 24 — drohte, und trat ihr entschieden entgegen. In dem Bewußtsein, daß die Religion die Grundbedingung alles wahren Glückes sei, war er bor allem darauf bedacht, daß dem Volke die Religion erhalten bleibe. Dann aber sorgte er auch in hervorragender Weise für das leibliche Wohl der niedern Stände, indem er eine Sozialreform anbahnte, wodurch der Arbeiter in gesunden wie in kranken Tagen Schutz finden sollte. Sein Streben zielte darauf, dem gesunden Arbeiter Arbeit, dem kranken Pflege, dem alten Versorgung zu verschaffen. xsnt xsahre 1883 wurde das Krankenkassen- und im Jahre 1884 das Hufallgefetz erlassen. Auch eiu Alters- und Jnvaliden-gesetz wurde vorbereitet, das aber erst unter unserm jetzigen Kaiser Wilhelm Ii. zustande kam. Unausgesetzt hat Kaiser Wilhelm f. in den letzten Jahren seines Lebens für das Wohl der arbeitenden Klassen ^orge getragen. Gerade den Arbeitern galten die denkwürdigen Worte, die er kurz vor seinem Hinscheiden sprach: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Seine fürsorglichen Anordnungen werden dem Arbeiterstande auf viele Jahre zum Segen gereichen. 22. Kaiser Wilhelms Tod. Preußens und Dentfchlanbs Kronprinz weilte krank in dem milden Klima Italiens. Aller Blicke richteten sich bangend und hoffend nach St. Remo an der italienischen Meeresküste. Während man sich überall zu einer würdigen Feier des 92. Geburtsfestes des Kaisers Wilhelm rüstete, flog plötzlich die Trauerkunde durch das Land: „Der Kaiser ist krank!" llnb schon nach wenigen Tagen verbreitete sich die Schreckensbotschaft von dem Tode des Kaisers Wilhelm. Am 9. März 1888 l)cit er seine edle Seele ausgehaucht. Eiu thaten- und ruhmreiches Leben hatte seinen Abschluß gefunden; das beste und edelste Herz hatte zu schlagen aufgehört. Groß und allgemein war die Trauer, doppelt groß, weil der neue Kaiser Friedrich noch nicht von seiner schweren Krankheit genesen war. An dem Sarge des Kaisers Wilhelm weinte Deutschlaub über den Verlust seines geliebten Herrschers und trauerte Europa über den verlorenen Hort des Friedens. Fast alle Nationen nahmen Teil an der Trauer Deutschlands. In jeder deutscheu Brust

4. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 13

1892 - Düren : Solinus
— 13 — Vater ein wohlgeordnetes Land, ein kriegswichtiges Heer und einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark. (Er sagt von der Regierung seines Vaters: „Dem arbeitsvollen Leben und der weisen Regierung dieses Fürsten verbaust Preußen die Große, die es in der Folge erlangt hat.") Zur Arbeit ftnb die Regenten erkoren. Wahlsprnch: „Der preußische Adler weicht der Sonne ui ch t." M. 247, 248. O. 234. 10. Friedrich Ii der Große (1740—1786.) Sein Vater wollte aus ihm einen tüchtigen Krieger bilden; deshalb mußte der junge Prinz schon als Knabe von acht Jahren mit dem Gewehr exerzieren und in Sturm und Wetter vor dem königlichen Schlosse Schilbwache stehen. Friedrich war kein Freunb des Militärwesens, liebte vielmehr Kunst und Wissenschaft. Hierbnrch zog er sich die ganze Abneigung seines Vaters zu und würde von ihm hart behandelt. Da beschloß er, zu seinem Oheime, dem Könige von England, zu entfliehen; er wurde aber aufgegriffen und vor ein Kriegsgericht gestellt. Friedrich wurde nach Küftrin ins Gefängnis abgeführt und mit der größten Strenge behandelt. Nach und nach söhnte sich jedoch der Vater mit dem Sohne wieder aus. Friedrich Ii. war kaum fünf Monate König, da starb der deutsche Kaiser Karl Vi., und seine Tochter Maria Theresia war seine Nachfolgerin auf dem Throne. Diese hatte das schöne Schlesien in Besitz. Friedrich glaubte, Schlesien gehöre dem Rechte nach zu Preußen. Er führte beshalb brei Kriege gegen Österreich, welche matt die schlesischen Kriege nennt. Durch diese Kriege kam Schlesien an Preußen und bitbet die jetzige Provinz Schlesien. Unter der Regierung Friebrichs Ii. würde auch die erste Teilung Polens vorgenommen (1772). Ein Teil von Polen kam an Preußen. Daburch würde der preußische Staat ein zusammeuhäugenbes Ganze, und Friedrich nannte sich jetzt König von Preußen. Friedrich Ii. war

5. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 29

1892 - Düren : Solinus
— 29 — nach Deutschland zurück und übernahm die Regierung. Allgemein brachte man ihm das größte Vertrauen entgegen. Unter unsäglichen Schmerzen arbeitete er mit größter Pflichttreue zumwohle des Vater-. Icmbes. Bewunderungswürdig ist die Geduld, mit welcher er sein schweres Leiden ertrug. „Lerne leiden, ohne zu klagen", schrieb er seinem Sohne, dem Kronprinzen Wilhelm. Seine wohldurchdachten Pläne, wodurch er dem Vaterlande und der Menschheit zu dienen hoffte, konnte er nicht zur Ausführung bringen. Leider dauerte seine segensreiche Regierung nur 14 Wocheu. Schott atu 15. Juni 1888 erlöste ein sanfter Tod den heldenmütigen Dulder von seinem schweren Leiden. Zum zweiten male in sehr knrzer Zeit war Deutschland verwaist und beweinte seinen großen Kaiser. Die Tugenden und Siege Friedrichs Iii. werden unvergeßlich bleiben. „Ich bin stolz darauf, Gut und Blut eiuzusetzen für die heiligsten Güter unseres Vaterlandes." „Ich kenne kein anderes Ziel meines Streben», als das Glück und die Wohlfahrt des Vaterlandes." Wahlspruch: „Furchtlos und beharrlich." O. 263. 28. Die Kaiserin Mcloria. Die Kaiserin Victoria wurde geboren am 21. November 1840 als die älteste Tochter der Königin von England. Ihr Vater war ein Deutscher, der Prinz Albert von Sachsen-Kobnrg-Gotha. Am 25. Januar 1858 vermählte sie sich mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Der sehr glücklichen Ehe entsprossen mehrere Kinder: „Unser jetziger Kaiser Wilhelm und sein Bruder Heinrich, sowie vier Prinzessinnen" (Charlotte, Victoria, Sophia und Margaretha). Auch die Kaiserin Victoria blieb von schweren Prüfungen nicht verschont. Mehrmals zog ihr hoher Gemahl in den Krieg; es starben ihr zwei Kinder (Sigismund und Waldemar); am schwersten aber traf sie die Hand des Herrn, als ihr Gemahl von einer unheilbaren Krankheit befallen wurde. Sie begleitete thu ttach England und Italien, wo er Genesuug suchte, und pflegte ihn mit der größten Sorgfalt, bis der unerbittliche Tod ihn von ihrer Seite nahm. Bei all diesen Leiden

6. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 32

1892 - Düren : Solinus
— 32 — öo zeigt sie sich würdig der großen Fürstinnen, welche Preußens Thron gezieret. Sie hat sich deshalb auch die Herzen der Unterthanen erobert. Alle sind beseelt von dem Wunsche: „Gott schütze uni) erhalte unsere Kaiserin und das ganze kaiserliche Haus." 31. Geschichte Preußens. Ju der heutigen Provinz Preußen lebte vor vielen Jahren ein wilder, tapferer Bolksstamm, die Preußen. Gleich den alten Deutschen liebten sie Krieg und Jagd über alles. Sie beunruhigten fortwährend die benachbarten Völker, besonders die Polen. Da rief der Polenherzog im Jahre 1320 den deutschen Ritterorden zu Hilfe. )cach langem, hartem Kampfe wurden die Preußen besiegt. Sie mußten das Christentum annehmen und sich an bessere Sitten gewöhnen. Das eroberte Land war jetzt Eigentum des deutschen Ordens und bildete den Ordensstaat Preußen. Später entstand in dem Orden Zwietracht, und er geriet mit Polen in Krieg. Die Folge davon war, daß der ~rden Ä>estpleußen au den Koni.] von Polen abtreten mußte (im zweiten Frieden zu Thorn 1466) und nur Ostpreußen als polnisches lehen behielt. Zur Zeit der Reformation war Albrecht von Brandenburg Hochmeister des deutschen Ordens. Dieser trat zur Lehre Luthers über und verwandelte den Ordensstaat Preußen in ein weltliches Herzogtum. Lein Sohn Albrecht Ii. starb im Jahre 1618, ohne ntänn-liehe Erben zu hinterlassen, und Ostpreußen kam als polnisches Lehen an den Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg. Friedrich Wilhelm, der große Kursürst, gelangte in den unabhängigen Besitz von Ostpreußen. Sein Nachfolger Friedrich Iii. setzte sich die Königskrone auf und nannte sich nach dieser Provinz „König in Preußen". Durch die erste Teilung Polens (1772) wurde auch Westpreußeu mit dem Königreiche verbunden.

7. Geschichte für die Mittelstufe - S. 13

1913 - Breslau : Hirt
A. Deutsche Geschichte. 13 Schlächtermeister namens Hildebrand, dem der Raubgraf erst kürzlich 35 fette Ochsen geraubt hatte schlug so heftig auf ihn los, daß er im Sattel wankte. Als nun auch noch andere herzu, kamen wurde er vom Pferde gerissen, und der Raufbold war gefangen. In wilder Flucht eilten seine Begleiter davon und ließen alle Beute im Stich. Der Gefangene wurde iu Osnabrück in einen festen Turm gesperrt, welcher „der Buck" genannt wurde. Hier hat er fünf Jahre zugebracht; dann erhielt er zwar die Freiheit wieder, mußte abe'. seine Burg in Enger selbst zerstören und einen großen Teil seines Landes an das Bistum Osna. brück abtreten. Enger und Umgegend kam zur Grafschaft Ravensberg. X. Rudolf von Habsburg. 1. Ter Retter aus der Not. Im Jahre 1273 kamen die deutschen Fürsten zusammen, um wiederum einen König zu wählen, damit die traurigen Zustände im Reiche endlich aufhörten. Sie wählten Rudolf von Habsburg, einen frommen und tapferen Grafen im Schweizerlande. Er stellte überall die Ordnung wieder her. Viele Raubburgen ließ er zerstören und viele Räuber hinrichten. Auch in Westfalen und am Rhein ging er den Friedensstörern scharf zu Leibe. 2. Ter schlichte und geliebte König. König Rudolf war ein schlichter Mann. Meist trug er ein graues Wams, das er oft selbst flickte. Alle Leute aus dem Volke, auch die geringsten, durften zu ihm kommen, wenn sie ihm etwas zu sagen hatten. Hatte ihn jemand beleidigt, so vergab er gern. Sonst war er ein gerechter König, der jede Übertretung der Gesetze streng strafte. So kam es, daß sein Volk ihn sehr liebte. Er starb im Jahre 1291 und wurde im Dome zu Speyer begraben. Xi. Die Kirchentrennung (Reformation). 1. Veranlassung. Die Kirche über dem Grabe des hl. Petrus zu Rom war baufällig geworden. Papst Julius Ii. begann, an ihrer Stelle eine neue zu errichten. Papst Leo X. setzte den Ban fort. Im Jahre 1516 schrieb er einen Ablaß aus. Zu seiner Gewinnung sollten die Gläubigen auch ein Almosen für den Ban der Kirche spenden. Mit der Verkündigung des Ablasses wurde der Dominikanermönch Johannes Tetzel beauftragt. Manche fromme Christen wurden aber über den Ablaß und dessen Gewinnung nicht in rechter Weise aufgeklärt, und es entstanden falsche Meinungen. Das erregte vielfach Ärgernis. Da trat Luther gegen den Ablaß auf. 2. Martin Luther. Er wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater war ein schlichter Bergmann. Mit Hilfe wohltätiger Rudolf von Habsburg.

8. Geschichte für die Mittelstufe - S. 56

1913 - Breslau : Hirt
56 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. und Kinder gepflegt werden. Auch durch die Häuser der Bodelschwinghschen Anstalten ist sie gegangen und hat erfreut und getröstet. Eine besondere Freude bereitet der Kaiserin die Weihnachtsbescherung armer Kinder. Am Heiligen Abend läßt sie gegen 70 Kinder in das Schloß kommen, wo in einem Saale ein riesiger Weihnachtsbaum im Lichterglanze strahlt. Auf den Tischen liegen allerlei schöne Sachen, und jedes Kind erhält von der hohen Frau ein passendes Geschenk. Wie freuen sich dann die kleinen Gäste! 4. Die gottesfürchtige Kaiserin. Weil unsere Kaiserin eine fromme Frau ist, darum möchte sie auch, daß das Volk fromm und gottesfürchtig sei. Deshalb fördert sie besonders den Bau von Gotteshäusern, und wo eine neue Kirche im Lande eingeweiht wird, da schenkt sie eine prächtige Altarbibel, in die sie selbst einen von ihr ausgewählten Spruch und ihren Namen schreibt. Die Stadt Berlin hat durch ihre Fürsorge manche neue schöne Kirche erhalten. Gott schütze und segne unsern lieben Kaiser; er schütze und segne auch unsere liebe Kaiserin! Druck von Breitlopf & Härtel in Leipzig.

9. Geschichte für die Mittelstufe - S. 24

1913 - Breslau : Hirt
24 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. wand suchte er überall zu verbreiten. So wandte er seinen Untertanen möglichst diel Verdienst zu. Auch ließ er überall im Lande Schulen erbauen und hielt darin auf seinen Reisen oft selbst Prüfung ab. Vi. Friedrich Ii., der Große. 1. Bater und Sohn. Friedrich Wilhelm I. erzog seinen Sohn Fritz, den Kronprinzen, sehr streng. Er wollte einen frommen Christen, einen tüchtigen Soldaten und einen sparsamen Hauswirt aus ihm machen. Von seinem achten Jahre an mußte der Prinz Uniform tragen, täglich exerzieren und wie ein ge-meiner Soldat selbst in Wind und Regen Posten stehen. Das gefiel ihm wenig; er las lieber französische Bücher, machte Gedichte und spielte auf der Flöte' Solche Beschäftigungen konnte der Vater nicht leiden, und er verbot sie ihm. Als der Sohn sie dennoch im geheimen fortsetzte, wurde der König zornig und sagte: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus den Soldaten und luirt) mir meine ganze Arbeit verderben." Manchmal bestrafte er ihn mit Stockschlägen. Der Kronprinz wollte sich solche Behandlung nicht mehr gefallen lassen und nahm sich vor, nach England Zu entsliehen. Alles wurde aufs beste borbereitet; doch erfuhr der König von dem Plane. Da geriet er in den größten Zorn und wollte den Sohn zum Tode berurteilen lassen. Auf bieles Zureden wandelte er die Todesstrafe in Gefängnisstrafe um, die der Prinz in der Festung Küstrin berbüßeu mußte. Er saß in einer kleinen Zelle; seine Schlafstätte war eine Bank. Niemand durfte ihn besuchen. Da sah er sein Unrecht ein und bat seinen Vater um Verzeihung. Er wurde aus dem Gefängnis entlassen, mußte aber noch in Küstrin bleiben und bei der Domänenkammer arbeiten. Dort war er sehr fleißig. Nach einem Jahre, als seine Schwester Hochzeit hatte, durfte er wieder nach Berlin kommen. „Hier hast du deinen Fritz wieder!" sagte der König zu der erfreuten Königin. Mit ihr freute sich das ganze Land. Von nun an lebte und arbeitete der Krouprinz so, daß der Vater ganz mit ihm zufrieden war. Auf feinem Sterbebette sagte der König: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen solchen Sohn zum Nachfolger habe." 2. Ter junge König. Als Friedrich Ii. im Jahre 1740 zur Regierung kam, war er 28 Jahre alt. Bald wurde er der Liebling seines Volkes. Durch den letzten strengen Winter war eine Teuerung entstanden. Da ließ Friedrich zu billigen Preisen das Korn ans den Vorratshäusern an feine Untertanen verrufen. Das von feinem Vater errichtete Riesenregiment schaffte er ab, weil es zu teuer war. Dafür vermehrte er das Heer. Seinen Offizieren gebot er, daß sie die Soldaten nicht zu hart behandelten. 3. Tic Erwerbung Schlesiens. In Österreich regierte zu Friedrichs Zeit eine Kaiserin, Maria Theresia. Von ihr forderte der König das Land Schlesien. xiefcü hätte schon sein Urgroßvater, der Große Kurfürst, erben müssen; aber der Kaiser hatte es in Besitz genommen. Da Maria Theresia es nicht gut-willig hergeben wollte, so griff Friedrich zum Schwerte. Er hat drei Kriege um das Land führen müssen, welche die Schlesischen Kriege genannt werden. Der letzte hat 7 Jahre gedauert; er heißt deshalb der Siebenjährige Krieg.

10. Geschichte für die Mittelstufe - S. 30

1913 - Breslau : Hirt
30 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. Viii. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Der Liebling des „alten Fritz". Der Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelms Ii. war Friedrich Wilhelm Iii. Er war unter den Augen Friedrichs des Großen aufgewachsen, der den Prinzen liebte und ihn gern um sich hatte. Emst spielte dieser im Arbeitszimmer des Oheims. Da flog sein Ball auf den Tisch, an dem der König schrieb. Unwillig ergriff der König den Ball und steckte ihn in die Tasche. Der Prinz bat mehrmals um Zurückgabe, aber umsonst. Zuletzt trat er mutig vor den König hin und sprach: „Jetzt frage ich Eure Majestät zum letzten Male, ob Sie mir den Ball zurückgeben wollen oder nicht?" Da lachte der König und sagte: „Du wirst dir Schlesien nicht nehmen lassen!" Mit diesen Worten gab er dem Prinzen den Ball zurück. 2. Das edle und glückliche Königspaar. Die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. war Luise, eine Prinzessin von Mecflenburg-Strelitz. Durch ihre Liebe und Güte wurde sie bald ihres Volkes Liebling. König und Königin waren sehr glücklich miteinander. Sie lebten einfach und sparsam. Am liebsten wohnten sie mit ihren Kindern in Paretz bei Potsdam, wo sich der König ein einfaches Landhaus auf einem Banerngnte hatte erbauen lassen. Hier ließ sich die Königin von den Gutsleuten und Dorfbewohnern die „gnädige Frau" nennen. Wenn Erntefest gefeiert wurde, so mischte sich das hohe Paar unter die Tänzer. Die Königin ging zu den Kuchenbuden und kaufte Süßigkeiten für die Dorfkinder. Friedrich Wilhelm Iii. 3. Der böse Nachbar. Leider wurde das Glück des Königspaares von einem schlimmen Nachbar gestört, und der friedliebende König wurde zum Kriege gezwungen. In Frankreich hatte sich ein Mann vom einfachen Offizier zum Kaiser der Franzosen emporgeschwungen, das war Napoleon. Er war ein sehr geschickter Feldherr und hatte schon als General glänzende Siege errungen. Seine Soldaten liebten ihn wie einen Abgott. Er wollte als Kaiser über ganz Europa herrschen. Darum fing er mit allen Staaten Krieg an. In der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz besiegte er die Kaiser von Österreich und Rußland. Sechzehn deutsche Fürsten sagten sich darauf vom Deutschen Reiche los und bildeten den „Rheinbund". Sie stellten sich unter Napoleons Schutz und versprachen, ihn bei seinen Kriegszügen mit ihren Truppen zu unterstützen. Da legte der Kaiser von Österreich die deutsche Kaiserkrone nieder, die er bis dahin getragen hatte, und damit endete das alte Deutsche Reich, das seit Karl dem Großen bestanden hatte.
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