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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 16

1892 - Düren : Solinus
16 — gegen Friedrich schicken. (Friedrichs Bundesgenossen waren England, Braunschweig, Hessen und Golha. Diese schickte er gegen die Franzosen, und er selbst zog mit seinem Heere gegen die übrigen Feinde.) Friedrich hat auch in diesem Kriege viele glänzende Siege errungen. Die bedeutendsten waren bei Prag (1757), bei Roßbach (1757), bei Leutheu (1757) und bei Zorndorf (1758). Friedrich wurde aber auch mehrmals geschlagen, z. B. bei Min (1757), bei Hochkirch (1758) und bei Kunersdorf (1759). Er hätte ans die Dauer seinen Feinden nicht widerstehen können, weil ihrer zu viele waren. Da starb jedoch die russische Kaiserin Elisabeth, und ihr Nachfolger Peter Hi. schloß sogleich mit Friedrich Ii. Frieden und schickte ihm sogar Hilss-trnppen. Die Völker waren schließlich des Krieges müde, und ant 15. Februar 1763 wurde zu Hubertsburg Frieden geschlossen. Preußen behielt Schlesien und wurde als Großmacht anerkannt 236, 237. 13. Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797.) Friedrich der Große hatte keine Kinder; deshalb folgte ihm in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. In seiner Sorge für das Vaterland erreichte er zwar nicht seine großen Vorgänger; dennoch war auch seine Regierung dem Lande zum Segen. Er führte wesentliche Verbesserungen im Heerwesen ein und verbot die harten Strafen der Soldaten. Das unter Friedrich dem Großen ausgearbeitete neue Gesetzbuch wurde veröffentlicht. Am wohlthätigsten zeigte sich seine Sorge für deutsche Wissenschaft und Bilduug; dem Unterrichtswesen wendete er sein volles Interesse zu. Unter seiner Regierung brach in Frankreich die schreckliche Revolution aus (1789). Alle Ordnung wurde umgestoßen; Hunderttansende von Menschen wurden hingerichtet. Selbst der unschuldige König Ludwig Xvi. starb auf dem Blutgerüste und mit ihm seine Gemahlin und seine Schwester, lim ihre eigenen Länder vor einer Verbreitung der Revolution zu schützen und die Empörer zu bestrafen, schickten Preußen und Österreich ein Heer gegen Frankreich. Aber wegen Krankheit unter den Soldaten und Uneinigkeit der Führer mußte das Heer sich zurückziehen. Preußen schloß mit Frankreich Frieden zu Basel (1795) und mußte seine Länder

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 26

1892 - Düren : Solinus
— 26 — 18(54 von bett tapfern Preußen erstürmt worden, und anch die Insel Alsen erobert war, bat der König von Dänemark nnt Frieden, der dann am 30. Oktober in Wien geschlossen würde. In beinselben mußte Dänemark bte deutschen Herzogtümer abtreten. Schleswig und Holstein würden nun von Preußen und Österreich gemeinschaftlich regiert, Lauenburg aber kam an Preußen gegen eine Entschäbigung von 7 lj2 Millionen Mark. M. 278. O. 250. 25. Zer Krieg gegen Österreich. (1866.) Bald entstand zwischen Preußen und Österreich ein Zwiespalt, der zum Kriege führte. Die bebeutenbsten deutschen Fürsten waren gegen Preußen. Rasch rückten die Preußen in Hannover ein und schlugen die Hannoveraner und Kurhessen in der Schlacht bei Langensalza ant 27. Juni. Das preußische Hauptheer zog gegen Süden nach Sachsen und Böhmen. Die Preußen erfochten mehrere Siege über die Österreicher, uitb am 3. Juli mürbe die große österreichische Armee in der Schlacht bei Königgrätz vollständig geschlagen. Die preußischen Truppen rückten auf Wien zu. Da schloß der Kaiser von Österreich mit Preußen Frieden zu Prag ant 23. August. Eine andere preußische Armee hatte auch die süddeutschen Staaten besiegt. Da baten auch diese um Frieden. Durch diesen Krieg wurde Preußen vergrößert um die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Auch mußte Österreich 60 Millionen Mark Kriegskosten an Preußen bezahlen. An Stelle des deutschen Bundes wurde jetzt der norddeutsche Bund errichtet. M. 279. O. 251. 26. Dev Krieg gegen Frankreich. (1870—71.) Die Franzosen sahen fortwährend mit Neid und Mißgunst auf unser deutsches Vaterland. Sie konnten es durchaus nicht leiden, daß Preußen 1864 und 1866 so ruhmreiche Siege erfochten hatte, und daß Deutschland einig war. Sie wollten deshalb mit Preußen Krieg führen, wollten ihm die schöne Rheinprovinz entreißen und ihren Einzug in Berlin halten. Einen Grund zum Kriege hatten sie balb ge-

3. Geschichte für die Mittelstufe - S. 26

1913 - Breslau : Hirt
26 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. Noch manche andere Schlacht gewann Friedrich gegen die Österreicher, so bei Leuthen, Liegnitz und Torgau; über die Russen siegte er bei Zorndorf. Aber bei Kolin, Hochkirch und Kuuersdorf wurde er geschlagen. b) Die Franzosen in unserer Gegend. Unsere Heimat litt im Siebenjährigen Kriege unter den Franzosen. Im Frühling des Jahres 1757 rückten sie über den Rhein vor und kamen bis an die Grenze des Ravensberger Landes. Ihnen stellte Friedrich der Große eine Armee entgegen, die aus Preußen und Truppen der mit ihm verbündeten Länder bestand. Die Ver-kündeten hatten ihr Lager auf der Schildescher Heide nördlich von Bielefeld aufgeschlagen. Doch zogen sie sich plötzlich bis an die Weser zurück, und die Franzosen besetzten die ganze Gegend. Alle Bleichen in der Nähe von Bielefeld lagen voller Leinwand. Mit Frohlocken sahen es die Franzosen. Sie nahmen die Leinwand, packten sie auf ihre Pferde, wanden sie sich um den Leib, zerhieben sie mit dem Säbel oder verkauften sie für ein Spottgeld. Der Schaden soll mehr als 200 000 Taler betragen haben; das war für die damalige Zeit eine gewaltige Summe. Von Bielefeld drangen die Feinde weiter nach Osten, schlugen die Verbündeten in der Nähe von Hameln (bei Hastenbeck), nahmen Hameln ein, besetzten auch die Stadt Minden und setzten bis zur Elbe hin ihre Plünderungen fort. c) Ihre Niederlage bei Roßbach. Ein zweites französisches Heer war weiter südlich gezogen, hatte sich mit der Reichsarmee vereinigt und rückte gegen die Elbe vor. Gegen diesen Feind wandte sich Friedrich selbst und traf ihn bei Roßbach. Die Gegner waren dreimal so stark und zogen mit Musik südlich in einem Bogen um das Lager der Preußen herum, um sie wie in einem Sack gefangen zu nehmen. Friedrich sah vom Dachfenster eines Schlosses aus ihren Bewegungen zu und tat, als merke er nichts von der Gefahr. Um Mittag setzte er sich mit seinen Generalen zu Tisch, und die Soldaten kochten ruhig ihr Essen in den Feldkesseln. Um 2 Uhr gab der König plötzlich den Befehl zum Angriff. Im Nu wurden die Zelte abgerissen, und nach kurzer Zeit stand das Heer kampfbereit. Da donnerten die Kanonen in den überraschten Feind. Hinter einem Hügel ordnete Seydlitz seine Reiter. Dann warf der kühne General seine Pfeife in die Luft und sauste wie ein Sturmwind mit seiner berittenen Schar hinter dem Hügel hervor unter die verdutzten Franzosen. Nun griff auch das preußische Fußvolk tapfer an. Die Feinde gerieten außer sich vor Schrecken, warfen zum Teil ihre Gewehre weg und liefen eiligst davon. Das war wohl der fröhlichste Sieg, den Friedrich gewann. Im ganzen Lande jubelte man darüber und sang: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." Die Reichsarmee nannte man von nun an spöttisch die „Reißausarmee". — Infolge des Sieges war Friedrich vorerst im Südwesten vom Feinde frei und konnte sich ungestört gegen seine übrigen Gegner wenden. d) Ferdinand von Braunschweig irrt Kampfe gegen die Franzosen. Gegen die nördliche französische Armee sandte der König seinen Schwager, den Herzog Ferdinand von Braunschweig, den er an die Spitze der verbündeten Truppen stellte. Das war ein tapferer Feldherr. Er trieb die Franzosen zurück, nahm ihnen Minden wieder fort, besetzte diese Stadt und verfolgte die Feinde bis über den Rhein. Aber im Frühjahr 1759 stellten die Franzosen zwei neue Heere auf, vor denen Ferdinand von Braunschweig sich zurückziehen mußte. Wieder kamen die Feinde in unsere Gegend und gewannen Mindert zurück, das sie schrecklich plünderten.

4. Geschichte für die Mittelstufe - S. 27

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandeuburgisch preußische Geschichte. 27 e) Die Schlacht bei Minden. Doch nicht lange blieb die Stadt in ihren Händen. Ferdinand hatte sich weit nördlich von Minden an die Weser zurückgezogen, marschierte mit seinen Truppen über Petershagen heran und stellte sie südlich von diesem Städtchen, von der Weser bis Hille, auf. Der Graf Wilhelm von Bückeburg ließ für seine Artillerie bei Todtenhausen dicht am linken Weserufer Schanzen auswerfen, hinter denen er seine Kanonen aufstellte. Die Franzosen lagerten südlich von der Bastau am Wesergebirge. Ein Teil stand an der Grenze der Kreise Herford und Minden. Gegen ihn hatte sich der Erbprinz von Braunschweig bei Quernheim aufgestellt. Der Herzog Ferdinand wußte ganz genau Bescheid, was die Franzosen vorhatten. Das kam so: Der französische Marschall hatte von dem Bürgermeister von Minden einen zuverlässigen Boten verlangt. Der sollte nach Herford an den dortigen französischen Befehlshaber ein Paar Schuhe bringen als Muster für die 2000 Paar, welche die Stadt Herford den Feinden liefern mußte. Der Mindener Bürgermeister wählte dazu einen braven Mann namens Jobst Heinrich Lohr mann. Dieser hatte als Matrose und Steuermann die Welt gesehen und konnte französisch und englisch sprechen. Er verstand darum auch, was die Franzosen miteinander redeten, als sie ihm die Schuhe übergaben, und wußte genug. Er machte sich auf den Weg. Ms er aber die Porta hinter sich hatte und die Franzosen ihn nicht mehr sehen konnten, eilte er in weitem Umkreise rechts hinter dem Berge her, dann über diesen zurück nach Hille ins Lager Ferdinands von Braunschweig. Hier untersuchte man die Schuhe und fand zwischen den Sohlen eine Depesche. Darin stand, daß am 1. August der Angriff der Franzosen stattfinden sollte. Dann sollten auch die südlichen Truppen den Erbprinzen von Braunschweig angreifen. Die Depesche wurde abgeschrieben und wieder zwischen die Sohlen gelegt; darauf wurden die Schuhe wieder in Ordnung gebracht und wohl verpackt. Lohrmann war mit Anbruch der Nacht richtig in Herford, und die Franzosen ahnten nichts. Ferdinand von Braunschweig kannte nun den Plan der Feinde. Er bereitete alles aufs beste vor und gewann einen glänzenden Sieg über die Franzosen am 1. August 1759. An demselben Tage siegte der Erbprinz von Braunschweig bei dem Dorfe Gohfeld über den Feind. Am folgenden Morgen wurde Minden von den Franzosen geräumt, und die Verbündeten besetzten wieder die Stadt. Die Feinde mußten sich zurückziehen, und Hannover und Westfalen waren von den Franzosen frei, die diese Länder zur Wüste hatten machen wollen. König Friedrich hatte nun von Westen her nichts Schlimmes mehr zu befürchten. f) Der Erfolg des Krieges. Da Friedrich der Große trotz einzelner Niederlagen doch der Sieger im Kriege geblieben war, so behielt er, als endlich Friede geschlossen wurde, das Land Schlesien. Ju ganz Europa pries man ihn als den größten Feldherrn seiner Zeit. Er hatte sich und sein Königreich berühmt gemacht. Gar tapfer hotten ihn im Kampfe seine Generale, besonders Zielen und Seydlitz, unterstützt. 5. Des Königs landesväterliche Fürsorge. Durch den langen Krieg war Preußen arg verwüstet worden. Viele Städte und Dörfer waren niedergebrannt; die Felder lagen unbebaut, Handel und Gewerbe stockten. Die Einwohner waren arm geworden. Der König suchte nun überall zu helfen. Er ließ gleich nach Beendigung des Krieges viele tausend Soldatenpferde und Saatkorn unter die Bauern verteilen, damit sie das Land wieder bebauen konnten. Auch suchte er den Anbau der Kartoffeln, die man damals noch wenig kannte, zu verbreiten. An der Oder und Warthe lag eine öde und sumpfige Gegend, in der fast nichts wuchs. In ihr wohnten nur arme Jäger, Fischer und Hirten. Dieses Oderund Warthebruch ließ der König urbar machen, indem er Gräben und Kanäle bauen ließ, die das Wasser ableiteten, so daß das Land trocken wurde. Nach einer Reihe von Jahren waren dort an 300 blühende Dörfer entstanden. Da rief Friedrich voll Freude aus: „Hier habe ich im Frieden eine Provinz erobert!"

5. Geschichte für die Mittelstufe - S. 31

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. 31 Ix. Preußens Unglück. 1. Schlecht gerüstet. König Friedrich Wilhelm Iii. hätte seinem Lande gern den Frieden erhalten. Er hoffte, Napoleon würde ihn nicht angreifen, wenn er selbst vom Kriege fern bliebe. Aber Napoleon kränkte und beleidigte Preußen so sehr, daß es ihm schließlich den Krieg erklären mußte. Und nun kam das Unglück. Das preußische Heer war nicht genügend zum Kampfe gerüstet. Seit Friedrichs des Großen Zeit hatte es in seiner Ausbildung keine Fortschritte mehr gemacht. Die Heerführer waren meist alt und gebrechlich. Die Franzosen dagegen hatten seit langen Jahren fortwährend Krieg geführt. Ihr Heer war gut ausgebildet, die Anführer waren jung und geschickt. Auch hatten sie fast doppelt so viel Truppen wie die Preußen. 2. Arg geschlagen. Mit einem großen Heere rückte Napoleon heran. Er traf die preußischen Krieger in Thüringen bei Jena und Auerstädt und besiegte sie am 14. Oktober 1806 vollständig. Die Nachricht von der verlorenen Schlacht verbreitete Schrecken und Verwirrung im ganzen Lande. Eine Festung nach der andern ergab sich ohne Widerstand den Franzosen, die immer weiter nach Osten drangen. Schon nach 14 Tagen hielt Napoleon seinen Einzug in Berlin. Die königliche Familie war auf der Flucht uach Königsberg. Aber auch bis hierher kamen die Frauzoseu. Nur wenige Festungen verteidigten sich tapfer, wie Kolberg, Danzig, Pillau und Graudeuz. Dem Kommandanten von Grandenz sagte man, er solle die Festung übergeben, es gäbe keinen König von Preußen mehr. Da antwortete er: „Gut, dann bin ich König von Grandenz." 3. Tief gedemntigt. Als die königliche Familie auch in Königsberg nicht mehr vor dem Feinde sicher war, floh die Königin, die am Nervenfieber schwer krank danieder lag, mitten im Winter mit ihren Kindern weiter bis nach Memel, das dicht an der äußersten Grenze des Landes liegt. Noch zwei heftige Schlachten fanden im Jahre 1807 statt. Wohl kamen die Russen den Preußen zur Hilfe; doch blieben die Franzosen wieder Sieger. Zu Tilsit wurde Friede geschlossen. Preußen mußte die Hälfte seines Landes bis an die Elbe abtreten, 120 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und durfte nur ein kleines Heer von 42000 Soldaten halten. 4. Minden-Ravensberg unter der Fremdherrschaft. Zu Napoleons Kriegen hat Minden-Ravensberg 600 000 Taler beitragen müssen. Im Frieden zu Tilsit kam auch dieses Land unter die Fremdherrschaft. Der größere nördliche Teil bis zum Johannisbach kam zu Frankreich, der südliche Teil zum Königreich Westfalen. Dieses bildete Napoleon aus den eroberten Ländern und gab es seinem Bruder Jerome. Kassel wurde die Hauptstadt des neuen Königreiches. Der gute König Friedrich Wilhelm Iii. nahm in einem Schreiben Abschied von seinen alten Untertanen; er schied von ihnen wie ein Vater von seinen Kindern. Als dieses Abschiedsschreiben von den Kanzeln verlesen wurde, da waren aller Augen voller Tränen. Mußten die Bewohner Minden-Ravensbergs auch jetzt der Not gehorchen und dem fremden Herrn dienen, so blieben sie doch in unwandelbarer Liebe und Treue mit ihrem alten Königshause verbunden.

6. Theil 2, Abth. 3 - S. 70

1824 - München : Lentner
70 in Deutschland nicht mehr so oft durch seinen Mermuth, sondern war freundlich und nachgiebig, und gewann den Einen durch dieses, den Andern durch jenes Mittel; und so gelang es ihm wirklich, im Z. 1075 ein großes Heer gegen die Sachsen zusammenzubringen. Diese hatten das nicht erwartet und sich nicht gehörig gerüstet; dazu waren sie dießmahl nicht recht einig unter sich selbst, und so mußte ihre Sache schlecht gehen. Sie wurden in einer Schlacht an der Unstrutt, nicht weit von Langen- salza, gänzlich aufs Haupt geschlagen. Nun kühlte der König seine Rache in vollem Maaße, verwüstete ganz Thüringen und das fruchtbare Land bis Halberstadt und Magdeburg hin, und wurde endlich nur durch das Zure- den der übrigen Fürsten dahin gebracht, daß er seinem Zorn ein Ziel setzte. Er machte einen Frieden mit den Sachsen, nachdem ihre Großen (unter denen mehrere Bi- schöfe waren) sich auf der Ebene bey Spira in Thürin- gen, im Angesichte seines ganzen Heeres, demüthig ihm unterworfen hatten. Aber so wenig großmüthig handelte er, daß 'er dieselben dennoch gefangen nehmen und in Kerker werfen ließ, ihre Güter und Kirchen aber an andere vergab. Dadurch konnte der Same des Hasses nicht ausgerottet werden, und Heinrich ist noch hart bestraft worden für seine Grausamkeit. Die Sachsen wendeten sich mit ihren Klagen nach Rom an den Papst Gregor Vh. — Dieser, vor seiner Wahl genannt Hildebrand, der Sohn eines Zimmer- mannö zu Saone, war, da er sehr vorzügliche Geistes- gaben zeigte, vom Papste Leo Ix. unter Kaiser Hein- richs Iii. Negierung aus dem Kloster zu Clugny mit nach Rom genommen, und dort zum Subdiaconus, und nach- her zum Erzpriester erhoben worden. Zn dieser Stelle hatte er einen bedeutenden Einfluß auf die Angelegenhei- ten der Kirche ausgeübt. Mehrere Päpste waren von ihm ausgesucht, und wurden durch seinen Geist geleitet. Er war es, der den Papst Nieolaus Ii. darauf aufmerksam

7. Theil 2, Abth. 3 - S. 111

1824 - München : Lentner
deren Schwäche auch noch unter Heinrich V. sichtbar blieb. Die Schmach, die jetzt den Königsuahmen drückte, fiel natürlich auch auf seine Statthalter und Beamte. Die ansehnlicheren Städte von der Lombarden entzogen sich der Gerichtsbarkeit der Herzoge und Grafen, bald mit Gewalt, bald durch Geld, das sie für ihre Freyheit bo- then. Als Nachahmung der alten Römischen Verfassung machten sie sich Consuln und eigene Magistrate, und re- gierten sich als freye Republiken, oder errichteten wenig- stens Commuuen mit beynahe völliger republieanischer Autokratie; nur daß sie in jeder Stadt auf eine eigene Weise modistcirt war. Jeder Bürger legte sich die Rü- stung eines Ritters bei), um seine errungene Freyheit ge- hörig zu verthcidigen. Die Freyheit auf dem Lande hielt mit der Freyheit in den Städten fast völlig gleichen Schritt. Die Gäh- rung in den Städten theilte sich den sogenannten Freyen auf dem Lande mit. Vo.r allem wollten diese hinsichtlich ihrer Unterlehen nicht mehr von der Laune ihrer Herren oder dem Wechsel der Negierungen abhängen, sondern Sicherheit vor der Steigerung des Lehenszinses und der willkührlichen Vertreibung aus dem Besitze derselben. Conrad der Salier verschaffte ihnen diese Sicherheit durch die merkwürdige Constitution auf den Feldern von Roncaglia (1033), welche alle Unterlehen erblich machte und gegen alle Unbilligkeiten der Lehensherrn durch die Einrichtung sicherte, daß jeder nur , von seines Gleichen, der Bauer nur von Bauern, und der Edelmann nur von Edelleuten gerichtet werden sollte. Zum Ueberfluß ward jedem, der mit dem Aussprüche solcher Richter nicht zufrie- den war, gestattet, an den König selbst oder seinen Com- miffar zu appelliren. Durch diese einzige Constitution des Deutschen Kaisers ward dem freyen Landbewohner das schwere Zoch der Knechtschaft — das wahre Hinder- niß aller bessern Landescultur seit den letzten Carolingern abgenommen: von nun an gab es wieder Eigenthum,

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 473

1840 - Münster : Theissing
473 Kaiser Napoleon. deutsche Reich, welches seit Carl dem Großen 1000 Jahre bestanden, lösete sich auf, indem Baiern, Würtemberg, Baden, Darmstadt und kleinere süddeutsche Fürsten am 12. Juli 1806'den sogenannten Rhein- bund schloffen, Napoleon zum Beschützer des Rheinbundes erwählten, und sich den 1. August förmlich vom Kaiser und Reich lossagten. Der deutsche Kaiser hatte schon 1804 den Titel Kai ser von Oe st- reich angenommen. §. 111. ; . Preußisch - russischer Krieg. Nun wollte der König von Preußen einen nordischen Bund stif- ten, Napoleon verbot es ihm aber, und nahm ihm sogar Wesel weg. Da erklärte Preußen den Krieg, England^und Rußland sagten Hülfe zu. Ehe diese anlangte, siel Napoleon seun in Deutschland ein, den 14. Octob. 1806 war die Schlacht bei Jena und Auerstädt, 50,000 Preußen lagen todt, die Flucht war allgemein, den 27. Oct. zog Napoleon in Berlin ein. Hier erließ er das Decret über die Blokade Englands, um England vom europäischen Handel völlig auszuschließen. Sachsen wurde ein Königreich, und Polen von Na- poleon aufgerufen, sich vom preußischen und ruffischen Joche loszu- machen. Nun rückten auch die Russen vor, Napoleon siel in Polen ein. Den 7. und 8. Februar 1807 war die schreckliche Schlacht bei Eylau, die unentschieden blieb, die Russen und Preußen hielten sich brav. Viele Franzosen wurden als Kriegesgefangene nach Mietau gebracht, und als unter ihnen eine ansteckende Krankheit ausbrach, be- reitete der Priester Edgeworth, der sich hier bei Ludwig Xviii. aufhielt, sie zum Tode, bis auch i-hn die Seuche ansteckte. Die Her- zoginn von Angouleme bediente ihn auf seinem Todesbette. Den 14. Juni 1807 war die entscheidende Schlacht bei Fried - land, indem die Franzosen mit ihrer Hauptmacht erst Abends 6 Uhr, da die Russen müde waren, aus einem Walde hervorbrachen. Napo- leon zog in Königsberg ein, und den 7. und 0. Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen verlor alles Land am linken Elbeufer und die polnischen Provinzen. Aus den abgerissenen preußischen Landschaften, aus Hannover, Braunschweig, Hessenkasscl u. s. w. wurde ein Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kas- sel gebildet, welches Napoleon seinem Bruder Hieronymus gab, und aus den polnischen Landschaften Preußens wurde ein Großherzog- Ihum Warschau, welches der König von Sachsen bekam. tz. 112. Die Franzosen in Spanien. ^ Napoleon forderte nun Portugal auf, den Engländern seine Häfen zu sperren. Joann aber, der Prinzregent, schiffte sich mit dem ganzen Hofe und 17,000 Portugiesen auf den sammtlichen por- \

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 492

1840 - Münster : Theissing
492 Vierter Zeitraum. Diebitsch nicht günstig. Zwar siegte er in der blutigen Schlacht bei Ostrolenka den 6. Mai 1831, aber kurz darauf starb er an der Cho- lera, einer neuen aus Asien eingebrochenen Seuche, deren Opfer auch der Großfürst Constantin wurde. Graf Paskewitsch-Erivanski, der die Perser bei Erivan besiegt, und auch glücklich gegen die Türken gekämpft hatte, führte die Rüsten über die Weichsel, und ihm gelang es endlich im Sept. Warschau nach einer zweitägigen Bestürmung zu besetzen, und das Land wieder unter russische Gewalt zu bringen. Glücklicher als Diebitsch wurde er zum Fürsten von Warschau und zum Statthalter in dem nun ganz mit Rußland vereinten Polen er- nannt. Harte Strafen trafen die Urheber und Theilnehmer der Revo- lution, welche nicht so glücklich waren, durch die Flucht aus dem Lande sich zu retten. Von den Flüchtlingen leben noch viele in Frankreich und England zum Theile in großer Dürftigkeit. Auch in mehreren Ländern Italiens brachen Unruhen aus, und selbst der Kirchenstaat blieb ungeachtet der milden päbstlichen Regierung nicht davon verschont. Der Pabst Pius Viii., Nachfolger des am 9. Febr. 1829 verstorbenen Pabstes Leo Xii., starb den 6.,Dec. 1830, und am 2. Febr. 1831 wurde unser jetzige Pabst Gregor Xvi. (Mauro Capellari) gewählt. Gleich nach seiner Wahl erhob sich in Bologna ein Aufruhr, dem sich bald mehrere Städte anschlossen. Umsonst ermahnte der Pabst zur Ruhe und Ordnung; die Aufrührer wollten eine Republik stiften, und glaubten schon am Ziele zu sein, als der Kaiser von Oestreich durch seine Truppen Bologna und die andern aufrübrischen Städte besetzen, und dem Unwesen ein Ende ma- chen ließ. Die Ruhe war wiederhergestellt, und die Oestreicher zogen wieder ab. Die Milde des Pabstes gegen die Aufwiegler ermuthigte zu neuen Aufständen; aber schnell kehrten die Oestreicher zurück, und besetzten Bologna. Damit nun aber der Kaiser von Oestreich durch wiederholtes Einschreiten nicht ein zu großes Uebergewiebt in Italien erlangen möchte, besetzten gegen den Willen des Pabstes im Sommer 1832 die Franzosen Ancona, unterdrückten hier zwar auch die Un- ruhen, hielten aber bis 1838 die Stadt militairisch besetzt. Auch in Brasilien brach eine Revolution aus, wodurch der Kai- ser Pedro I. vertrieben, und sein sechsjähriges Söhnchen Pedro Ii. zum Kaiser ausgerufen wurde. Don Pedro folgte seiner Tochter Donna Maria da Gloria nach Europa, und unternahm im Sommer 1832 von der Insel Terciera aus eine Expedition gegen Portugal, um seinen Bruder Don Miguel von dem angemaßten Thron zu stür- zen, und denselben für seine Tochter zu erobern. Ein blutiger Bru- derkrieg begann. Don Pedro's tapferer General Villaflor nahm zuerst Oporto ein, vertheidigte diese Stgdt über ein Jahr glücklich gegen die Miguelisten, und eroberte dann- Lissabon. Don Miguel mußte, als auch sein neuer General, Marschall Bourmont, der Ero- berer Algier's, besiegt war, und ein spanisches Heer ihn angriff, Por- tugall verlassen, und lebt seitdem in Italien. Don Pedro führte als Vormund seiner Tochter die von Don Miguel aufgehobene Constitu- tion wieder ein, und machte viele Neuerungen. Er starb im ^Septem- der 1834, und seine fünfzehnjährige Tochter Donna Maria übernahm

10. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 198

1864 - Hildburghausen : Nonne
198 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. Nettelbeck heldenmüthig vertheidigt; auch die Festungen in Oberschlesien leisteten tapferen Widerstand. Schon am 27. October 1806 hielt Na- poleon seinen Einzug in Berlin. Der Herzog von Braunschweig und der Kurfürst von Hessen wurden ihrer Länder für verlustig erklärt. Die sächsischen Fürsten traten dem Rheinbunde bei und der Kurfürst von Sachsen wurde zum Könige erhoben; aus den eroberten preußischen Pro- vinzen bis zur Oder wurden vier französische Departements gebildet. Im Jahre 1807 wurde der Kampf fortgesetzt. Napoleons Heere waren durch die Polen verstärkt, die von ihm die Wiederherstellung ihrer Selb- ständigkeit hofften, die Ueberreste des preußischen Heeres von den Russen nnterstützt. Nach mehreren hartnäckigen und blutigen Gefechten kam es bei Preußisch Eilau am 7. und 8. Februar 1807 zu einer höchst mörde- rischen, aber nicht entscheidenden Schlacht. Nach einer viermonatlichen Waffenruhe, während deren Napoleon noch zahlreiche Hülfstruppen an O Schill! O Schill! du tapferer Held! ^ Was sprengest du nicht mit den Reitern ins Feld? Was schließest in Mauern die Tapferkeit ein? Bei Stralsund, da sollst du begraben sein. O Stralsund, du traurigen Stralssund! In dir geht das tapferste Herz zu Grund; Eine Kugel durchbohret das redliche Herz, Und Buben, sie treiben mit Helden Scherz. Da schreit ein frecher Franzosenmund: „Man soll ihn begraben, wie einen Hund, Wie einen Schelm, der auf Galgen und Rad Schon fütterte Krähen und Raben satt". So trugen sie ihn ohne Sang und Klang, Ohne Pfeifengetön, ohne Trommelklang, Ohne Kanonenmusik und Flintengruß. Womit man Soldaten begraben muß. Sie schnitten den Kopf von dem Rumpf ihm ab, Und legten den Leib in ein schlechtes Grab; Da liegt er nun bis an den jüngsten Tag, Wo Gott ihn in Freuden erwecken mag. Da schläft nun der fromme, der tapfere Held, Ihm ward kein Stein zum Gedächtniß gestellt; Doch hat er gleich keinen Ehrenstein. Sein Name wird nimmer vergessen sein. Denn sattelt ein Reiter sein schnelles Pferd, Und schwingt ein Reiter sein blankes Schwerdt, So rufet er zornig: Herr Schill! Herr Schill! Ich an den Franzosen euch rächen will! E. M. Arndt.
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