Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 18

1892 - Düren : Solinus
— 18 — Wahlspruch: „Mein e Z e it i n Unr uhe, nt eine Hoffnu n g ttt G o t t." M. 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266. O. 241, 22. 15. Die Königin Anise. Die Königin Lnise war die Tochter des Großherzogs von Mecklen-bnrg-Strelitz und zierte den preußischen Königsthron als die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. Mit ihrem hohen Gemahl führte sie das glücklichste Familienleben. Ihre Kinder waren ihre Schätze, aus deren Erziehung sie den höchsten Wert legte. Den Armen war sie Mutter, allen Unterthanen aber Muster mtd Vorbild. Wie sie ihrem Gemahl mit aufopfernber Liebe ergeben war, so auch mit berselbeu Liebe bent Vaterlcmbe. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena versuchte die Königin persönlich bett französischen Gewalthaber zu milberen Maßregeln gegen bett König und das Laub zu bewegen; aber sie vermochte nicht das Herz des stolzen Eroberers zu erweichen. Als Napoleon seinen Einzug in Berlin hielt, floh die königliche Familie bis zur uörblichsteu Greuzstabt Memel. Nach bent schmachvollen Frieden zu Tilsit opferte die Königin alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem unglücklichen Vaterlande. Die große Schmach Preußens und die harten Prüfungen der königlichen Familie ertrug sie mit größter Standhaftigkeit. In einem Briese an ihren Vater schrieb sie: „Wir sind kein Spiel des blinden Zufalls, sondern wir stehen in Gottes Hand, und die Vorsehung leitet uns." In ihr Tagebuch schrieb sie zur Zeit der Trübsal die schönen Worte Goethes: „Wer nie sein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte aus seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Das tiefe Herzeleid über das Elend des Vaterlandes, sowie die eigenen vielen Entbehrungen und Gefahren brachen ihr echt beutsches Herz. Im Jabre 1808 machte das Königspaar eine Reise nach Petersburg, wo es mit Herzlichkeit und beispiellosem Glanz empfangen würde. Aber schon in Petersburg erkrankte die gute Königin. Einem lang gehegten Wunsche gemäß machte sie im Jahre 1810 eine Reise an den väterlichen Hof nach Strelitz. Dort angekommen, mürbe sie von einem schweren Fieber befallen. Auf die traurige Nachricht hin eilte der König mit den beiben ältesten Prinzen herbei. Es war ant 19. Juli 1810. Sie sanben die Königin zwar noch lebenb, aber

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 31

1892 - Düren : Solinus
— 31 - eine Prüfung ihrer Verhältnisse und Abstellung von Mißbrauchen zu. Den Grubenbesitzern, die er wenige Tage später empfing, empfahl er, für das Wohl der Arbeiter zu sorgen. — Auf eine Einladung unseres Kaisers versammelten sich im Mai des Jahres 1890 Vertreter der meisten europäischen Staaten zu einer Konferenz in Berlin und berieten gemeinschaftlich über die Regelung der Arbeiterfrage. — In demselben Jahre wurde daun auch das bereits von Kaiser Wilhelm 1. in Aussicht genommene Alters- und Jnvalideugesetz erlassen. — So ist Kaiser Wilhelm Ii. stets darauf bedacht, dem Arbeiterstaude seine ganze Fürsorge zu widmen. Kein Laud der Welt hat sich in solcher Weise des Arbeiterstandcs angenommen, wie das deutsche Reich. Nur Undank und Verblendung vermögen das zu leugnen. Zeder vernünftige Unterthan aber erkennt dankend die Fürsorge unseres Kaisers für das Wohl all feiner Landeskinder an und hält sich fern von jenen Bestrebungen, die niemals etwas Gutes, wohl aber viel Schlimmes bringen können für den Einzelnen und für den Staat. Ganz Deutschland steht fest zu seinem Kaiser und jubelt ihm in Siebe entgegen: „Heil unserm erhabenen Kaiser Wilhelm Ii." 30. Die Kaiserin Airgrrsta Uietoria. Unsere Kaiserin ist die älteste Tochter des verstorbenen Herzogs Friedrich von Schleswig - Holstein - Sonderburg - Augusteuburg. Sie wurde geboren am 22. Oktober 1858. Ihre Kindheit verlebte sie bei ihren Eltern auf dem herzoglichen Schlosse Primkenau in Schlesien. Am 26. Februar 1881 hielt sie durch die schön geschmückte Lindenstraße ihren Einzug in Berlin als die Braut des Prinzen Wilhelm; am 27. Februar faud die Vermählung statt. Ihrem hohen Gemahl steht sie treu zur Seite und hilft ihm, so weit sie kann, bei der großen und schweren Aufgabe feiner Regierung. Er nannte sie den leuchtendsten Edelstein in seiner Krone. Große Sorge widmet die Kaiserin der Erziehung ihrer Kinder. Als eine gute Landesmutter ist sie gleich unserm Kaiser auf das Wohl ihrer Unterthanen bedacht. Besonders nimmt sie sich der Armen und Kranken an. Sie besucht die Spitäler und Krankenhäuser und gibt überall das schönste Beispiel von Güte und Wohlthätigkeit. Mit E^fer ist sie darauf bedacht, daß dem religiösen Bedürfnisse der Unterthanen Rechnung getragen werde.

3. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 25

1892 - Düren : Solinus
— 25 — aber übertrug sich die gleiche Liebe auf des großen Kaisers großer: Sohn, den Kaiser Friedrich Iii. „Ich achte es viel höher, geliebt zu werden, als gefürchtet zu werden." „Ich bin glücklich, wenn Preußens Volk glücklich ist." „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Wahlsprnch: „Gott mit uns." M. 277. O. 249. 23 Die Kaiserin Angnfta. Wie Kaiser Wilhelm ein rechter Vater seiner Unterthanen war, so ist die Kaiserin Augusta ihnen stets eine gute Landesmutter gewesen. Ganz besonders nahm sie sich der Armen und Notleidenden an. Zur Zeit des französischen Krieges erfreuten sich die Verwundeten ihrer besonderen mütterlichen Fürsorge. (Die Kaiserin Augusta wurde geboren am Bo. September 1811 als die Tochter des damals regierenden Großherzogs von Sachsen-Weimar.) Am 11. Jnui 1829 vermählte sie sich mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Der glücklichen Ehe entstammen zwei Kinder, Prinz Friedrich Wilhelm (der nachmalige Kaiser Friedrich) und die Prinzessin Luise (die Gemahlin des Großherzogs von Baden). Am 11. Jnni 1879 feierte Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin das Fest der goldenen Hochzeit. Ganz Deutschland nahm an diesem Feste den innigsten Anteil und schuf durch viele milde Stiftungen ein bleibendes Andenken an dies seltene Ereignis. Die Kaiserin Augusta wurde vielfach von schweren Leiden heimgesucht, und in ihrem hohen Alter entriß ihr der Tod in sehr kurzer Zeit ihren hohen Gemahl und ihren einzigen Sohn. Sie ertrug all diese Leiden mit musterhafter Geduld. Deshalb ward sie stets geliebt und bewundert gleich der unvergeßlichen Königin Lnise. 24. Der Krieg gegen Dänemark. Us(>4.) Die deutschen Herzogtümer Schleswig, Holstein und Laueuburg standen unter der Herrschaft Dänemarks und wurden von diesem hart bedrängt. Der deutsche Bund machte darüber bei dem Könige von Dänemark scharfe Vorstellungen, aber vergebens. Da erklärten Preußen und Österreich Dänemark den Krieg und rückten mit einem Bundesheere in Dänemark ein. Nachdem die Düppeler Schanzen am 18. April

4. Geschichte für die Mittelstufe - S. 56

1913 - Breslau : Hirt
56 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. und Kinder gepflegt werden. Auch durch die Häuser der Bodelschwinghschen Anstalten ist sie gegangen und hat erfreut und getröstet. Eine besondere Freude bereitet der Kaiserin die Weihnachtsbescherung armer Kinder. Am Heiligen Abend läßt sie gegen 70 Kinder in das Schloß kommen, wo in einem Saale ein riesiger Weihnachtsbaum im Lichterglanze strahlt. Auf den Tischen liegen allerlei schöne Sachen, und jedes Kind erhält von der hohen Frau ein passendes Geschenk. Wie freuen sich dann die kleinen Gäste! 4. Die gottesfürchtige Kaiserin. Weil unsere Kaiserin eine fromme Frau ist, darum möchte sie auch, daß das Volk fromm und gottesfürchtig sei. Deshalb fördert sie besonders den Bau von Gotteshäusern, und wo eine neue Kirche im Lande eingeweiht wird, da schenkt sie eine prächtige Altarbibel, in die sie selbst einen von ihr ausgewählten Spruch und ihren Namen schreibt. Die Stadt Berlin hat durch ihre Fürsorge manche neue schöne Kirche erhalten. Gott schütze und segne unsern lieben Kaiser; er schütze und segne auch unsere liebe Kaiserin! Druck von Breitlopf & Härtel in Leipzig.

5. Geschichte für die Mittelstufe - S. 24

1913 - Breslau : Hirt
24 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. wand suchte er überall zu verbreiten. So wandte er seinen Untertanen möglichst diel Verdienst zu. Auch ließ er überall im Lande Schulen erbauen und hielt darin auf seinen Reisen oft selbst Prüfung ab. Vi. Friedrich Ii., der Große. 1. Bater und Sohn. Friedrich Wilhelm I. erzog seinen Sohn Fritz, den Kronprinzen, sehr streng. Er wollte einen frommen Christen, einen tüchtigen Soldaten und einen sparsamen Hauswirt aus ihm machen. Von seinem achten Jahre an mußte der Prinz Uniform tragen, täglich exerzieren und wie ein ge-meiner Soldat selbst in Wind und Regen Posten stehen. Das gefiel ihm wenig; er las lieber französische Bücher, machte Gedichte und spielte auf der Flöte' Solche Beschäftigungen konnte der Vater nicht leiden, und er verbot sie ihm. Als der Sohn sie dennoch im geheimen fortsetzte, wurde der König zornig und sagte: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus den Soldaten und luirt) mir meine ganze Arbeit verderben." Manchmal bestrafte er ihn mit Stockschlägen. Der Kronprinz wollte sich solche Behandlung nicht mehr gefallen lassen und nahm sich vor, nach England Zu entsliehen. Alles wurde aufs beste borbereitet; doch erfuhr der König von dem Plane. Da geriet er in den größten Zorn und wollte den Sohn zum Tode berurteilen lassen. Auf bieles Zureden wandelte er die Todesstrafe in Gefängnisstrafe um, die der Prinz in der Festung Küstrin berbüßeu mußte. Er saß in einer kleinen Zelle; seine Schlafstätte war eine Bank. Niemand durfte ihn besuchen. Da sah er sein Unrecht ein und bat seinen Vater um Verzeihung. Er wurde aus dem Gefängnis entlassen, mußte aber noch in Küstrin bleiben und bei der Domänenkammer arbeiten. Dort war er sehr fleißig. Nach einem Jahre, als seine Schwester Hochzeit hatte, durfte er wieder nach Berlin kommen. „Hier hast du deinen Fritz wieder!" sagte der König zu der erfreuten Königin. Mit ihr freute sich das ganze Land. Von nun an lebte und arbeitete der Krouprinz so, daß der Vater ganz mit ihm zufrieden war. Auf feinem Sterbebette sagte der König: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen solchen Sohn zum Nachfolger habe." 2. Ter junge König. Als Friedrich Ii. im Jahre 1740 zur Regierung kam, war er 28 Jahre alt. Bald wurde er der Liebling seines Volkes. Durch den letzten strengen Winter war eine Teuerung entstanden. Da ließ Friedrich zu billigen Preisen das Korn ans den Vorratshäusern an feine Untertanen verrufen. Das von feinem Vater errichtete Riesenregiment schaffte er ab, weil es zu teuer war. Dafür vermehrte er das Heer. Seinen Offizieren gebot er, daß sie die Soldaten nicht zu hart behandelten. 3. Tic Erwerbung Schlesiens. In Österreich regierte zu Friedrichs Zeit eine Kaiserin, Maria Theresia. Von ihr forderte der König das Land Schlesien. xiefcü hätte schon sein Urgroßvater, der Große Kurfürst, erben müssen; aber der Kaiser hatte es in Besitz genommen. Da Maria Theresia es nicht gut-willig hergeben wollte, so griff Friedrich zum Schwerte. Er hat drei Kriege um das Land führen müssen, welche die Schlesischen Kriege genannt werden. Der letzte hat 7 Jahre gedauert; er heißt deshalb der Siebenjährige Krieg.

6. Geschichte für die Mittelstufe - S. 30

1913 - Breslau : Hirt
30 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. Viii. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Der Liebling des „alten Fritz". Der Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelms Ii. war Friedrich Wilhelm Iii. Er war unter den Augen Friedrichs des Großen aufgewachsen, der den Prinzen liebte und ihn gern um sich hatte. Emst spielte dieser im Arbeitszimmer des Oheims. Da flog sein Ball auf den Tisch, an dem der König schrieb. Unwillig ergriff der König den Ball und steckte ihn in die Tasche. Der Prinz bat mehrmals um Zurückgabe, aber umsonst. Zuletzt trat er mutig vor den König hin und sprach: „Jetzt frage ich Eure Majestät zum letzten Male, ob Sie mir den Ball zurückgeben wollen oder nicht?" Da lachte der König und sagte: „Du wirst dir Schlesien nicht nehmen lassen!" Mit diesen Worten gab er dem Prinzen den Ball zurück. 2. Das edle und glückliche Königspaar. Die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. war Luise, eine Prinzessin von Mecflenburg-Strelitz. Durch ihre Liebe und Güte wurde sie bald ihres Volkes Liebling. König und Königin waren sehr glücklich miteinander. Sie lebten einfach und sparsam. Am liebsten wohnten sie mit ihren Kindern in Paretz bei Potsdam, wo sich der König ein einfaches Landhaus auf einem Banerngnte hatte erbauen lassen. Hier ließ sich die Königin von den Gutsleuten und Dorfbewohnern die „gnädige Frau" nennen. Wenn Erntefest gefeiert wurde, so mischte sich das hohe Paar unter die Tänzer. Die Königin ging zu den Kuchenbuden und kaufte Süßigkeiten für die Dorfkinder. Friedrich Wilhelm Iii. 3. Der böse Nachbar. Leider wurde das Glück des Königspaares von einem schlimmen Nachbar gestört, und der friedliebende König wurde zum Kriege gezwungen. In Frankreich hatte sich ein Mann vom einfachen Offizier zum Kaiser der Franzosen emporgeschwungen, das war Napoleon. Er war ein sehr geschickter Feldherr und hatte schon als General glänzende Siege errungen. Seine Soldaten liebten ihn wie einen Abgott. Er wollte als Kaiser über ganz Europa herrschen. Darum fing er mit allen Staaten Krieg an. In der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz besiegte er die Kaiser von Österreich und Rußland. Sechzehn deutsche Fürsten sagten sich darauf vom Deutschen Reiche los und bildeten den „Rheinbund". Sie stellten sich unter Napoleons Schutz und versprachen, ihn bei seinen Kriegszügen mit ihren Truppen zu unterstützen. Da legte der Kaiser von Österreich die deutsche Kaiserkrone nieder, die er bis dahin getragen hatte, und damit endete das alte Deutsche Reich, das seit Karl dem Großen bestanden hatte.

7. Geschichte für die Mittelstufe - S. 40

1913 - Breslau : Hirt
40 B. Btandenburgisch-preußische Geschichte. die erste Telegraphenleitung durch unser Land gelegt. Nun fuhr man mit dem Damvf und schrieb mit dem Blitz. 3. Ter Förderer von Kunst und Wissenschaft. Besonders war der König der Kunst und Wissenschaft zugetan. Er unterstützte die Maler, Bildhauer und Musiker und berief gelehrte Männer an die Hochschulen seines Landes. In Berlin ließ er Friedrich dem Großen in der Straße „Unter den Linden" ein herrliches Denkmal setzen. Xt'tt (Kölner Xom ließ er oollenden und die Stammburg der Hohenzollern im Schwabenlande wiederherstellen. 4. Besuche in Minden und Ravensberg. Friedrich Wilhelm Iv. ist zweimal im Minben-Ravensberger Lande gewesen. Der erste Besuch war im Jahre 1842. In Bieleselb besichtigte er den schonen Johannisberg, und von bet Porta aus fuhr er auf dem neu angelegten Könias-Wege" zur Margaretenkapelle. Im Jahre 1847 besuchte er abermals das Land. Er'kam von Munster und fuhr über Versmolb bis zum Ravensberge. An bessen Fuße hatte man ein schönes Zelt erachtet, in welchem der König kurze Zeit verweilte. Dann fuhr er über Halle und Werther nach Enger. Hier ging er in die Kirche, um das Grabmal Wittekinbs zu besehen Auf bet Rückreise berührte et Herforb und Minben. 5. Schwere Krankheit und Tod. In den drei letzten Jahren seines Lebens war bex König schwer krank. Er konnte die Regierung nicht weiter sühren und übertrug sie feinem Bruder Wilhelm. Dieser bekam den Titel „Prinzregent". 9lm 2. ^annar 1861 erlöste ein fanfter Tod den König don seinem Leiden. Xiv. Wilhelm I. 1861—1888. 1. Ter schwächliche Prinz in trüber Jugend. Friedrich Wilhelm Iv. hatte keine Kinder. Deshalb folgte ihm sein Bruder als König Wilhelm I. auf dem Throne. Dieser war am 22. März 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise geboren. Er wurde mit seinem ältesten Bruder, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, gemeinsam erzogen und unterrichtet/ Der junge Prinz war schwächlich von Körper und darum ein Sorgenkind der Eltern. Aber sein Geist gedieh prächtig, so daß seine Mutter von ihm schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird wie sein Vater, einfach, bieder und verständig." Früh lernte der Prinz den Ernst des Lebens und die Trübsal kennen. Er war noch nicht 10 Jahre alt, als Napoleon das Unglück über Preußen brachte und die königliche Familie vor dem Feinde bis Königsberg und Memel fliehen mußte. Dann verlor er seine heißgeliebte Mutter, und ihr Tod erfüllte ihn mit tiefem Schmerz. Kaiser Wilhelm I.

8. Geschichte für die Mittelstufe - S. 46

1913 - Breslau : Hirt
46 B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. 10. Tav Kaiserdenkmal an der Porta. Nach dem Tode des vielgeliebten alten Kaisers sind ihm viele Denkmäler gebaut worden. Auch unsere Provinz Westfalen hat ihm ein solches auf dem Wittekindsberge bei der Porta errichtet. Auf einem gewaltigen Rundbau erheben sich sechs Säulen, die eiu Gewölbe tragen. Darunter steht das Standbild des Kaisers, welches eine Höhe von sieben Meter hat. Die linke Hand stützt er auf den Reitersäbel, und die rechte Hand hebt er segnend und schirmend empor. Das Prooinzial-Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf dem Wittekindsberge. 11. Die Kaiserin Augusta. Die Kaiserin Angusta war ihrem Gemahl fast sechzig Jahre lang eine treue Lebensgefährtin. Sie gründete und unterstützte zahlreiche Krankenhäuser, Waisenhäuser und Erziehungsanstalten und half Kranken und Notleidenden. Als Wilhelm I. den Thron bestieg, trat sie an die Spitze der Vereine vom Roten Kreuz. Überall wurden Frauenvereine gegründet, um im Kriege die Verwundeten auf dem Schlachtfelde und in den Lazaretten zu pflegen. Bald gab es für sie reiche Arbeit. Die hohe Frau besuchte selbst die Lazarette und tröstete die leidenden und sterbenden Krieger. Auch schwere Leiden sind der Kaiserin nicht erspart geblieben. Im Jahre 1888 raubte ihr der Tod den geliebten Gatten und den einzigen Sohn. Still und gottergeben trug sie die schwere Prüfung. Nach kaum zwei Jahren folgte sie ihrem Gemahl im Tode nach.

9. Geschichte für die Mittelstufe - S. 48

1913 - Breslau : Hirt
48 B. Brandenburgisch-Preußische Geschichte. 5. Der tapfere Feldherr. An allen drei Kriegen, die König Wilhelm geführt hat, nahm der Kronprinz teil und erwies sich als tüchtiger Feldherr. Im Feldzuge gegen die Dänen machte er die beschwerlichen Märsche bei Schneegestöber in Schleswig-Holstein mit. Manchmal mußte er in einem elenden Bauernhause übernachten. 1866 führte er die Ii. Armee von Schlesien her nach Böhmen hinein. Durch sein rechtzeitiges Eintreffen wurde die Schlacht bei Königgrätz gewonnen. Der König umarmte den Sohn nach dem Siege Begegnung des Königs Wilhelm mit dem Kronprinzen auf dem Schlachtfeld bei Königgrätz. vom Pferde her mit Tränen in den Augen und schmückte ihn mit eigener Hand mit dem hohen Verdienstorden. Während dieses Krieges wurde sein zweijähriges Söhnchen krank und starb nachher. Gern wäre der Vater an das Krankenbett seines geliebten Kindes geeilt; doch als pflichttreuer Soldat blieb er bei dem Heere. ^ ■vjm Jahre 1870/71 führte er die Iii. Anrtee, bei der auch die süddeutschen Truppen waren. Da schlug er die ersten Schlachten bei Weißenburg und Wörth; da half er siegen bei Sedan und in manchen anderen Schlachten. Sein

10. Geschichte für die Mittelstufe - S. 51

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-preußische Geschichte. 51 ist ein derber Rekrut!" Als der Großvater, der spätere Kaiser Wilhelm I., die Nachricht erhielt, eilte er sofort hin, um den Enkel zu sehen und den Eltern Glück zu wünschen. Im ganzen Lande herrschte großer Jubel über die Geburt des Thronerben. 2. Strenge Erziehung. Die erste Erziehung des Sohnes leitete seine Mittler Viktoria. Von seinen Erzieherinnen lernte der Prinz schon früh englisch und französisch sprechen. Im 6. Lebensjahre begann der Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. Als Prinz Wilhelm 7 Jahre alt war, wurde Geheimrat Dr. Hinzpeter sein Erzieher. Zu diesem sagte der Vater eines Tages: „Seien Sie mir ja streng mit dem Knaben; er will etwas lernen, und er soll lernen." An Ordnung und Pünktlichkeit wurde der künftige Herrscher von früh an gewöhnt. Der Unterricht wechselte mit körperlichen Übungen, mit Exerzieren, Fechten, Reiten, Rudern und Schwimmen ab. Weil er beim Exerzieren großen Eifer zeigte, wurde er bald der Liebling seines Großvaters. Die Eltern wünschten, daß ihr Sohn mit dem Volke verkehren lerne. Darum ließen sie brave Kinder von Adeligen, Bürgern und Bauern auf das Landgut zu Bornstedt bei Potsdam, wo sie im Sommer gern wohnten, kommen, mit denen der Prinz samt seinen Geschwistern spielte, sprang, lief und turnte. 3. Auf der Schule. Als der Prinz 10 Jahre alt war, wurde er an seinem Geburtstage zum Offizier ernannt. So ist es Sitte im preußischen Königshause. Mit 15 Jahren wurde er konfirmiert. Bald darauf schickten ihn die Eltern mit seinem Bruder Heinrich auf das Gymnasium zu Kassel, damit er eine öffentliche Schule besuche. Jeden Morgen erschien er mit seinen Schulbüchern zum Unterricht und saß mit den andern Schülern auf der Schulbank. Er wurde von den Lehrern „Prinz Wilhelm" und „Sie" angeredet und zeichnete sich aus durch Fleiß, Pünktlichkeit und Gehorsam. Gegen feine Mitschüler war er stets freundlich und höflich. Nach drei Jahren machte er die Abgangsprüfung und bekam eine von den drei Denkmünzen, die jedes Jahr an die fleißigsten und bravsten Schüler verteilt wurden. Später besuchte er noch zwei Jahre die Hochschule zu Bonn, wo einst auch sein Vater studiert hatte. Dort war er ein fleißiger und fröhlicher Student. 4. Beim Militär. Noch vor seiner Studentenzeit trat Prinz Wilhelm, 18 Jahre alt, als Offizier in das Heer ein und zwar bei dem „Ersten Garderegiment zu Fuß". Sein Großvater Wilhelm I. führte ihn selber dem Regmtente zu und sagte: „Nun gehe hin und tue deine Schuldigkeit!" Das hat der Prinz getreulich befolgt, und wegen seiner Tüchtigkeit stieg er immer höher bis zum Generalmajor. Besonders wurde er ein geschickter Reiterführer. Aber als künftiger Herrscher mußte er nicht nur den Militärdienst verstehen, sondern auch lernen, wie man ein Land regiert. Darum wurde er von tüchtigen Staatsmännern, namentlich vom Fürsten Bismarck, in der Verwaltung des Landes unterwiesen. 4* I _ ____________ _________________i_ jü j
   bis 10 von 89 weiter»  »»
89 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 89 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 77
1 57
2 137
3 57
4 132
5 144
6 50
7 176
8 25
9 40
10 710
11 263
12 65
13 27
14 55
15 28
16 141
17 18
18 36
19 115
20 150
21 42
22 30
23 99
24 64
25 71
26 132
27 255
28 195
29 75
30 111
31 180
32 6
33 89
34 147
35 35
36 163
37 1056
38 81
39 145
40 55
41 36
42 268
43 78
44 11
45 188
46 221
47 195
48 157
49 43

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 2
3 1
4 3
5 0
6 0
7 0
8 0
9 3
10 0
11 1
12 0
13 2
14 4
15 0
16 5
17 51
18 0
19 2
20 4
21 0
22 9
23 3
24 0
25 2
26 4
27 0
28 2
29 5
30 0
31 0
32 1
33 0
34 3
35 1
36 2
37 1
38 45
39 59
40 2
41 2
42 4
43 1
44 0
45 12
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 3
53 2
54 4
55 3
56 2
57 2
58 3
59 7
60 4
61 1
62 0
63 3
64 1
65 3
66 1
67 1
68 3
69 6
70 0
71 32
72 5
73 0
74 0
75 3
76 1
77 10
78 1
79 0
80 0
81 0
82 5
83 2
84 0
85 0
86 1
87 9
88 5
89 1
90 1
91 1
92 8
93 0
94 7
95 0
96 1
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 1
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 2
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 1
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 20
34 0
35 5
36 0
37 0
38 0
39 2
40 2
41 2
42 0
43 5
44 2
45 0
46 0
47 0
48 2
49 3
50 2
51 3
52 2
53 1
54 1
55 0
56 0
57 0
58 3
59 14
60 2
61 38
62 1
63 0
64 9
65 7
66 1
67 1
68 0
69 0
70 0
71 3
72 1
73 0
74 1
75 0
76 0
77 1
78 1
79 1
80 0
81 19
82 0
83 0
84 0
85 2
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 2
100 17
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 14
107 0
108 0
109 1
110 1
111 28
112 6
113 0
114 1
115 2
116 6
117 2
118 1
119 0
120 10
121 1
122 0
123 3
124 2
125 0
126 0
127 2
128 1
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 1
141 2
142 0
143 2
144 0
145 3
146 1
147 0
148 0
149 0
150 1
151 14
152 5
153 0
154 0
155 7
156 6
157 17
158 1
159 0
160 0
161 1
162 1
163 1
164 0
165 1
166 12
167 1
168 0
169 3
170 0
171 0
172 0
173 3
174 0
175 6
176 0
177 6
178 0
179 3
180 0
181 1
182 0
183 13
184 1
185 0
186 1
187 1
188 0
189 4
190 1
191 3
192 2
193 0
194 3
195 0
196 8
197 0
198 1
199 0