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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 35

1892 - Düren : Solinus
— 35 — und verbreitete sich weiter und weiter. Das Blut der Märtyrer war der fruchtbare Same, aus dem immer mehr Christen hervorgingen. Unter dem Kaiser Konstantin hörten die Christenverfolgungen ans. 3. Konstantin. (30(>—337.) Schon der Vater Konstantins hatte als Mitregent des Kaisers Diokletian eine freundliche Gesinnung gegen die Christen gezeigt. Diese Gesinnung war auch aus Konstantin übergegangen, und er wurde von seiner frommen Mutter Helena darin bestärkt. Obwohl noch Heide, gewährte er doch den Christen Schutz. Konstantin zog gegen den grausamen Maxentius, der ihm die Herrschaft entreißen wollte, ins Feld. Das feindliche Heer war dein {einigen an Stärke weit überlegen. Da betete Konstantin inbrünstig zum wahren Gott um Beistand. Und sieh, am Himmel zeigte sich ihm und dem ganzen Heere ein glänzendes Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traume und befahl ihm, das Kreuz dem Heere vorantragen zu lassen. Am andern Tage berief Konstantin Künstler und ließ durch sie ein schönes Kreuz anfertigen, welches dann in der Schlacht vorangetragen wurde. Maxentins wurde geschlagen, und Konstantin war jetzt Herrscher des ganzen Weströmerreiches. Er erließ sogleich ein Gesetz zu Gunsten der Christen und bewilligte ihnen freie Neligionsübuug, ließ Kirchen und Klöster bauen, gebot die Feier des Sonntages und schaffte die Kreuzesstrafe ab. Die Christen fühlten sich glücklich in seinem Reiche. Im Oströmerreiche herrschte der grausame Kaiser Liziuius; dieser verfolgte noch fortwährend die Christen. Auch er zog gegen Koustau-tin in den Krieg, wurde aber ebenfalls besiegt, und nun wurde Kou-stautin Alleinherrscher des ganzen Römerreiches, und die Christeuver-folgungen hatten ein Ende. Er ließ an den heiligen Orten zu Jerusalem prachtvolle Kirchen erbauen. Seine Mutter, die Hl. Helena, hatte das Glück, das hl. Kreuz aufzufinden, au welchem der Erlöser der Welt sür uns geblutet hatte. Konstantin starb als Christ im Jahre 337. Vor seinem Tode hatte er das Reich unter seine drei Söhne geteilt. Unter ihnen waren die Christen nicht so glücklich. 3*

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 36

1892 - Düren : Solinus
— 36 — Der Enkel Konstantins, der abtrünnige Julian, wandte sich wieder dem Heidentnme zu. Unter seiner Regierung waren die Christen vielerlei Mißhanblungen ausgesetzt. Er ermunterte auch die Juden, den Tempel zu Jerusalem wieder aufzubauen. Freudig eilten die Juden aus allen Weltgegeudeu herbei und fingen an, den Schutt des Tempels wegzuräumen. Da aber schlagen Feuerflammeu aus der Erde und vertrieben die Arbeiter. Auch die letzten Trümmer des Tempels wurden aus der Erde geschleudert, so daß das Wort des Herrn buchstäblich in Erfüllung ging: „Kein Stein soll an dir auf dem andern bleiben." In einem Perserkriege fand Julian seinen Tod. Am Boden liegend soll er ausgerufen haben: „Galiläer, du hast gesiegt." Die Nachfolger Julians waren wieder Christen, und das Heidentum ging immer mehr seinem Ende entgegen. 4. Die alten Deutschen. In uralter Zeit war unser jetzt so schönes Vaterland ein rauhes, unwirtliches Land. Große Wälder, in welchen wilde Tiere hausten, durchzogen dasselbe. Der Boden war feucht und unfruchtbar; deshalb wurde nur wenig Ackerbau betrieben. Die Lieblingsbeschäftigungen der alten Deutschen waren Krieg und Jagd. Sie lebten nicht in Städteu und Dörfern; jeder baute seine einfache Wohnuug in der Mitte seiner Felder und umzäunte den Hosraum mit einem Gehege. Mehrere solcher Wohnungen lulbeten eine Gemeinbe, auch Weiler genannt ; mehrere Weiler bilbeteii einen Gan. Die Religion der alten Deutschen war ein sehr einfacher Naturbieust. Alle großartigen Erscheinungen in bei* Natur waren Gegenftänbe der Verehrung, z. B. die Sonne, der Moub, der Frühling, als den höchsten Gott aber verehrten sie den Woban; er verlieh bett Sieg in den Schlachten. Sie verehrten ihre Götter nicht in Tempeln. In bnnklen Wälbern, am liebsten unter einer Eiche, hielten sie ihre Versammlungen und feierten ihre Feste. Die große beutsche Nation bestaub aus sehr vielen Volksstämmen, welche sich oft gegenseitig bekriegten. Dem Christentums verbanken wir es, daß unser Vaterlanb heute zu bett schönsten Läubern der Erbe gehört.

3. Geschichte für die Mittelstufe - S. 6

1913 - Breslau : Hirt
6 A. Deutsche Geschichte. 3. Sein Königssitz zu Enger. Als Wittekind Christ geworden war, so berichtet die Sage, da beschloß er, sich einen Königssitz zu erwählen. Drei Orte waren ihm besonders lieb: Rehme, Bünde und Enger. Da sprach er: „Welcher Ort zuerst eine Kirche fertig hat, an dem will ich wohnen." Alle drei bauten eifrig; aber der Baumeister zu Enger gebrauchte eine List. Er hielt sich buchstäblich an Wittekinds Wort und baute eine Kirche, aber ohne Turm. So wurde er zuerst fertig, und Enger ward der Königssitz. Der später erbaute Turm steht neben der Kirche. — In der Umgebung der Königsburg siedelten sich die Männer aus dem Gefolge des Helden an, die ihn auf allen Zügen zu Pferde begleiteten. Sie wurden Sattelmeier genannt, und jeder von ihnen hatte sein besonderes Amt. Der eine führte die Aufsicht über die Pferde, ein anderer war der Vorsteher der Hirten des Königs, ein dritter ordnete die Jagden an. Ihre Besitzungen, die Sattelhöfe genannt, bestehen noch heute; sieben liegen in der Nähe von Enger und sieben in der wei- Das Wittekind-Denkmal zu Herford, teren Ilmgegend. (Nach Photographie von C. Colberg in Herford.) Iv. Unsern Borfahren wird das Christentum gebracht. 1. Englische Missionare in Deutschland. Wie die Sachsen, so waren auch ihre Nachbarn noch meistens Heiden, z. B. die Friesen, die nördlich von ihnen an der Nordsee, und die Hessen, die südlich von ihnen wohnten. Nur die Nachbarn im Westen, die Franken am Rhein und jenseit des Rheines, waren bereits Christen. Nun kamen aus England Missionare nach Deutschland über das Meer herüber, um den Heiden das Christentum zu bringen. Sie gingen zuerst zu den Friesen. Einer von ihnen, Suitbertus (sprich Switbertus), kam auch zu den Sachsen. Er predigte in der Gegend von Münster und drang noch weiter in das Land ein. Doch konnte er hier nicht viel ausrichten; denn die Sachsen hielten zähe an ihrem alten Glauben fest. Zwei andere Missionare, die beiden Ewalde, welche Brüder waren, wurden sogar in der Gegend von Dortmund (bei Aplerbeck) erschlagen. 2. Der Apostel der Deutschen. Der bedeutendste unter den englischen Glaubensboten war Winfried, der später Bonisatius genannt wurde. Auch er

4. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 31

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 31 — Tisch gewachsen. Bedient wird er von Zwergen. Alle hundert Jahre erwacht er und schickt einen Zwerg hinaus, damit er nachsehe, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Wenn sie nicht mehr da sind, wird der Kaiser aufstehen, seinen Schild an einen dürren Baum hängen, der dann anfängt zu grünen, und das Deutsche Kaiserreich in seiner alten Herrlichkeit wieder aufrichten. 2. Prinzessin Utchen und die Musikanten. Auch eine Prinzessin hat Barbarossa um sich, die nie alt wird und sich zuweilen draußen vor dem Berge zeigt. Sie heißt Utchen. Einst kam eine Schar Musikanten am Kyffhänser vorbei und brachte dem alten Barbarossa ein Ständchen. Da trat die Prinzessin Utchen aus einem Felsen heraus und winkte ihnen. Die Musikanten folgten ihr und wurden in einen goldenen Saal geführt, wo man sie aufs beste bewirtete. Zum Abschiede steckte die Prinzessin jedem einen grünen Zweig an den Hut. Die meisten aber warfen draußen den Zweig weg; denn sie hatten Gold erwartet. Nur einer behielt ihn. Als er nach Hause kam, waren alle Blätter des Zweiges in Gold verwandelt. 3. Burgtrümmer. Denkmal. Oben auf dem Berge sieht man noch die Trümmer einer Burg und eines Turmes. Seit 1896 erhebt sich hier das Riesendenkmal Kaiser Wilhelms I. Er ist es, der die deutschen Stämme geeint und das neue Deutsche Reich in alter Herrlichkeit wieder aufgerichtet hat. Mit ihm ist die Kyffhäuser-Sage in Erfüllung gegangen. Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich, im unterird'schen Schlosse hält er verzaubert sich. 2. (Er ist niemals gestorben, er lebt darin noch jetzt, er hat im Schloß verborgen zum Schlaf sich hingesetzt. 3. Lr hat hinabgenommen des Reiches Herrlichkeit und wird einst wiederkommen mit ihr zu seiner Zeit. 4. Der Stuhl ist elfenbeinern, darauf der Kaiser sitzt; der Tisch ist marmelsteinern, darauf sein stäupt er stützt. Barbarossa. 5. Sein Bart ist nicht von Flachse, er ist von Feuersglut, ist durch den Tisch gewachsen, worauf sein Kinn ausruht. (Er nickt als wie im Traume, sein Aug', halb offen, zwinkt, und je nach langem Raume er einem Knaben winkt. 7. (Er spricht im Schlaf zum Knaben: „Geh hin vors Schloß, o Zwerg, und sieh, ob noch die Raben herfliegen um den Berg. 8. Und wenn die alten Raben noch stiegen immerdar, so muß ich auch noch schlafen verzaubert hundert Iahrl" (Rücken.) 14- Heinrich der Löwe. 1. Zug ins gelobte Land. Zur Zeit Barbarossas lebte Heinrich der Löwe. Er war Herzog von Sachsen und Bayern und der mächtigste Fürst seiner Zeit. Die braunschweigischen Lande gehörten ihm als Erblande. In der Stadt Braunschweig hatte er seine Burg. Von seinem frommen Sinne zeugen mehrere Kirchen, die er in der Stadt erbaut hat. Im Jahre 1172 verließ er Braunschweig, um eine Wallfahrt nach dem gelobten Lande zu unternehmen. Die Regierung seiner Länder übertrug er seiner weisen und klugen Gemahlin Mathilde. Ein glänzendes Gefolge von 1200 kampfgeübten Kriegern begleitete ihn. Die Reise dorthin war nicht ohne Gefahr. Auf der Donau ward das Fahrzeug des Herzogs vom Strudel gegen einen Felsen geschleudert und in den Wellen be-

5. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 53

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 53 — Der Hohenzollern. Die Burg war mit tiefen Gräben und einer hohen Mauer umgeben. Den Zugang bildeten mehrere Brücken, die durch neun starke Tore abgesperrt werden konnten. Ein Brunnen war auf der Burg nicht vorhanden. Das Regenwasfer wurde durch die Dachtraufen in einen 8—9 m tiefen kupfernen Kessel geleitet und darin zum Trinken aufbewahrt. Mitten auf dem Hofe grünte eine mächtige Linde. Im Laufe der Zeit war die Burg fast verfallen; vor etwa 50 Jahren aber ist sie wiederhergestellt. Sie gewährt mit ihren Erkern und Turmspitzen einen herrlichen Anblick. 2. Wie der Burggraf in der Mark aufgenommen wurde. Im Jahre 1411 ernannte Kaiser Sigismund Friedrich Vi., Burggrafen von Nürnberg, zum „Landeshauptmann" der Mark Brandenburg. 1412 hielt dieser aus stattlichem Rosse, umgeben von einem Haufen glänzender Reisigen, seinen Einzug in Brandenburg, die Hauptstadt der Mark. Hier sollten ihm die Ritter des Havellandes huldigen. Diese aber, an ihrer Spitze Dietrich und Hans von Qnitzow, hatten bis dahin frei geschaltet und gewaltet und wollten sich dem Burggrafen nicht unterwerfen. Sie nannten ihn spöttisch den „Nürnberger Tand" und verweigerten ihm den Eid der Treue. Ja, sie höhnten: „Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so wollen wir sie doch nicht aufkommen lassen."

6. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 118

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 118 — auch das kleinste, kaum drei Monate alte Kind auf den Arm und streichelte es. Später ließ sie sich vom Arzte noch täglich nach Berlin hin brieflich Bericht erstatten und sorgte auch ferner für das Wohlergehen der Familie in der herz-lichsten Weise. ä. Die Kinder unseres Kaisers. Der köstlichste Schatz des Kaisers und seiner Gemahlin sind ihre Kinder: sechs Prinzen (Kronprinz Wilhelm, die Prinzen Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar, Joachim) und eine Prinzessin (Viktoria Luise). Als der Kronprinz geboren war (6. Mai 1882), rief fein Urgroßvater, Kaiser Wilhelm I., freudig aus: „Hurra, vier Kaiser auf einmal!" 1. Freuden im Elternhause. Dicht neben dem Schlosse, in dem die kaiserliche Familie im Sommer gewöhnlich wohnte, hatte der Kaiser einen prächtigen Spielplatz einrichten lassen. Dort mußten die Prinzen exerzieren. Der Kronprinz kommandierte. Wer seine Sache nicht gut machte, kam in Arrest oder mußte vor dem Schilderhäuschen Posten stehen. Im Garten besaß auch jeder der kleineren Prinzen ein kleines Beet. Da konnte er graben, pflanzen, begießen, ganz wie es ihm beliebte. Wenn der Vater vom Exerzierplätze zurückkehrte, stellten sich die kleineren Prinzen zuweilen in Reih und Glied auf und begrüßten ihn nach Soldatenart, indem sie die rechte Hand an die Soldatenmütze legten. Er erwiderte dann wohl ihren Gruß mit den Worten: „Guten Morgen, Grenadiere!" Dann stürzten sie jubelnd auf ihn zu und durchsuchten feine Rocktaschen, ob er nicht etwa eine „Tute" für sie mitgebracht habe. Hatte der Kaiser Zeit, so begab er sich mit den Kleinen auch wohl noch in die Kinderstube, wo es dann sehr heiter herging und er den einen oder anderen auf den Knien reiten ließ. Eine Lust war es zu sehen, wie herzinnig die Kaiserin mit ihren Kindern verkehrte. An allen ihren kleinen Freuden und Leiden nahm sie den herzlichsten Anteil. Als die Kiuder noch kleiner waren, ging sie des Abends regelmäßig an ihr Bett, um mit ihnen das Abendgebet zu sprechen. 2. Der Unterricht. Früh wurde in den Prinzen die Liebe zum Soldatenstande durch militärische Übungen erweckt, und mit dem zehnten Jahre trat einer wie der andere als Leutnant in die Armee ein. Mit dem siebenten Jahre begann der erste Unterricht in den Wiffensfächern, den tüchtige Hauslehrer erteilten. Später kamen die Prinzen nach dem reizend gelegenen Städtchen Plön in der Heimatprovinz der Mutter, wo sie ihre Ausbildung vorzugsweise in der dortigen Kadettenanstalt erhielten. In der Freizeit machten sie Spaziergänge in dem herrlichen Park und Ausflüge in die Umgebung. Zur weiteren Kräftigung ihrer Gesundheit diente die Beschäftigung im Garten und das Rudern auf den lieblichen Seen. Die beiden ältesten Söhne des Kaisers besuchten zur Vollendung ihrer Studien die Hochschule in Bonn. Die beiden jüngsten Prinzen weilen jetzt noch in Plön. 3. Die späteren Jahre. Mittlerweile sind die Prinzen zu stattlichen Männern und Jünglingen herangewachsen. Soldaten sind sie alle. Der Kronprinz ist jetzt Rittmeister, und Prinz Eitel Friedrich bekleidet den Rang eines Hauptmanns im ersten Garderegiment zu Fuß. Prinz Adalbert ist in die Marine eingetreten und hat bereits weite Seereisen gemacht, um die Aufgaben und

7. Alte Geschichte - S. 88

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 88 — Namen corpus juris gesammelt. Auf diesem ist die ganze neuere Rechtswissenschaft aufgebaut. 5. Kriegskunst. Auch in der Kriegskunst haben sich die Römer glänzend bewährt. In den fast unzählbaren Kriegen haben sie sich nach und nach der ganzen alten Welt bemächtigt. Einige Römer haben auch besondere Bücher über die Kriegskunst geschrieben. 6. Bildende Kunst. In der bildenden Kunst haben die Römer noch weniger etwas Neues geschaffen als in der Litteratur. Römische Maler und Bildhauer hat es kaum gegeben. Man überließ diese Künste ganz den Griechen. Auch eine eigne Baukunst haben die Römer nicht aufzuweisen. Ihre Formen haben sie von andern Völkern entlehnt, hauptsächlich von den Etruskern und Griechen. Von den Etruskern haben sie den Gewölbebau übernommen. Er wird durch keilartig behauene Steine hergestellt. Oben liegt der Schlußstein. Die einfachste Wölbung ist das Tonnengewölbe. Ein solches verbindet halbkreisförmig zwei gegenüberliegende Wände. Wo sich über einem quadratischen Raum zwei Tonnengewölbe rechtwinklig kreuzen, entsteht das Kreuzgewölbe. Als dritte Form Tonnengewölbe. Kreuzgewölbe. des Gewölbes gilt die Kuppel, die Hälfte einer Hohlkugel. Zu dem Gewölbebau fügten die Römer die griechische Säule hinzu. Die Verbindung von Gewölbebau und Säulenbau macht das Eigenartige der römischen Baukunst aus. Die ersten Bauten, bei denen die Römer den Gewölbebau zur Anwendung brachten, waren Brücken, Wasserleitungen, Hallen, Theater, Bäder u. s. w. Später wurden großartige Prachtbauten aufgeführt. Unter diesen sind die bedeutendsten: a. Das Kapitol. Es lag auf dem kapitolinischen Hügel und bestand aus einer befestigten Burg und vielen Tempeln. Die erste Stelle unter ihnen nahm der Tempel des Jupiter ein. (S. 63.) b. Das Forum. (Abb. S. 89.) Es war ursprünglich der Marktplatz Roms; an den Seiten waren Hallen für die Verkäufer und Geldwechsler erbaut. Später wurde das Forum von dem Marktverkehr befreit und nur für Volksversammlungen, Wahlen u. s. w. benutzt. Seine Umgebung wurde nun mit Tempeln aller Art, mit Säulen, Triumphbogen und Statuen aufs schönste ausgeschmückt.

8. Alte Geschichte - S. 90

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 90 — c. Das Pantheon. Das Kapitol wurde an Pracht noch übertreffen von dem Pantheon Agrippas, des Schwiegersohnes des Augustns. Es ist ein Rundbau mit einer Kuppel. Oben ist eine Öffnung (das Auge), durch die das Licht einströmt. Das Pantheon war ein Tempel des Jupiter; es sollte aber zugleich zur Verehrung aller Götter dienen, damit nicht irgend ein Gott übergangen würde. 609 wurde es in eine Kirche verwandelt. d. Das Kolosseum. (Abb. S. 91.) Das gewaltigste Gebäude aber war das Kolosseum, dessen Mauern noch heute teilweise erhalten sind. Der Bau wurde von Vespasian begonnen und von Titus beendet. Seiner Größe wegen wurde es Kolosseum genannt. Es war ein länglich rundes Gebäude, ganz ohne Dach und vier Stockwerke hoch. Jedes der drei untern Stockwerke war mit 80 offenen Bogen versehen, das oberste Stockwerk bestand jedoch aus einer geschloffenen Mauer, die mit korinthischen Halbsäulen geschmückt war. Der innere Raum enthielt eine mit Sand bestreute Kreisfläche (Arena). Auf diesem Platze fanden die Schan-uud Fechterspiele statt. Rund herum lagen die Behälter für die wilden Tiere und die treppenförmig aufsteigenden Sitzreihen (Amphitheater) für die Zuschauer. Über 80000 Menschen hatten im Kolosseum Platz. Damit sie nicht vom Regen oder Sonnenschein zu sehr belästigt würden, konnte über das ganze Gebäude ein Tuch gespannt werden. 6. Bäder. Besonders großartig waren in der Kaiserzeit die Bäder. So konnten in den Thermen (Warmbädern) Dioeletians zu gleicher Zeit 3000 Menschen baden. Und nicht das allein: auch für die Unterhaltung der Besucher war in ausgiebigster Weise gesorgt. Da gab es Säulenhallen mit den herrlichsten Gemälden und Bildhauerarbeiten, Bibliotheken und sogar eine Rennbahn — alles in kostbarstem Marmor ausgeführt. 42. Nero (64 n. Chr.) und die Lbristenverfolgungen. 1. Grausamkeit und Eitelkeit. 40 Jahre nach Augustus' Tode wurde der grausame Nero römischer Kaiser. Er war erst 17 Jahr alt, als er den Thron bestieg. Alle freuten sich feiner, denn er schien ein tüchtiger, freundlicher Regent zu fein. „Ach, hätte ich nie schreiben gelernt!" rief er aus, als er einmal ein Todesurteil unterschreiben sollte. Doch nur zu bald brach seine Roheit und Grausamkeit hervor. Da er fürchtete, fein Stiefbruder mochte ihn vom Throne stürzen, ließ er ihn bei der Tafel vergiften. Selbst seine eigne Mutter und seine erste Gemahlin ließ der Unmensch töten, und auch seinen unschuldigen Lehrer Seneca verurteilte er zum Tode. Seiner zweiten Frau versetzte er im Rausche einen Fußtritt, an dessen Folgen sie starb. Zu seiner Grausamkeit gesellte sich die größte Eitelkeit. Er hielt sich für einen ausgezeichneten Künstler, durchzog Italien und Griechenland, trat mit der Harfe im Theater als Sänger auf und ließ sich bei Wettspielen als Wagenlenker bewundern. Dann kehrte er mit 1800 Siegeskränzen nach Rom zurück, um sich hier als Held und Sieger beglückwünschen zu lassen. 2. Brand Roms. Im Jahre 64 n. Chr. entstand ein gewaltiger Brand in Rom, der sechs Tage lang wütete und den größten Teil der Stadt mit ihren prächtigen Tempeln vernichtete. Während alles wehklagte, stand Nero auf der Zinne eines entfernten Palastes und deklamierte im Künstlergewande den „Brand von Troja". Man vermutete daher — und wahrscheinlich nicht mit Unrecht — daß Nero selbst das Feuer habe anlegen lassen. Um aber den Verdacht von sich abzulenken, schob er die Schuld auf die Christen, und eine grausame Verfolgung erhob sich gegen sie.

9. Alte Geschichte - S. 3

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 3 — „Und es dauerte zehn Jahre, daß sie den Meg bauten, darauf sie die Steine zogen.*) Aber zwanzig Jahre wurde gearbeitet an der Pyramide selbst. Die Pyramide ist gebaut worden wie eine Treppe mit lauter Stufen oder Absätzen. Nachdem sie den ersten Absatz gemacht, hoben sie auf einem (Serüfte von kurzen Stangen die übrigen Steine**) hinauf. Don der (Erde also hoben sie die Steine aus den ersten Absatz der Stufen, und wenn der Stein oben war, legten sie ihn auf ein andres Gerüst, das auf dem ersten Absätze stand, und von diesem wurde er aus einem andern Gerüste auf den zweiten Absatz gewunden; denn so viele Absätze von Stufen waren, so viel Gerüste waren auch." (üerodot.) Die Könige begannen den Bau ihrer Grabstätten gleich nach ihrem Regierungsantritt und ließen bis zu ihrem Tode daran arbeiten. Daraus erklärt sich auch die verschiedene Höhe. Die Wände der Pyramiden, der Tempel n. a. Bauten sind mit seltsameil Inschriften versehen. Sie bestehen aus allerlei Figuren, die mit wenigen Strichen dargestellt sind. Eine Elle bedeutet z. B. Gerechtigkeit, eilte Geißel Macht, ein Arm mit Schild und Lanze Kamps. Man nennt solche Zeichen Hieroglyphen. Nnr die Priester konnten diese Schrift lesen. Vor Tempeln und Palästen errichteten die Ägypter Obelisken. Das sind vierseitige, 15—50 m hohe Spitzsäulen, die aus einem einzigen Granitblocke hergestellt wurden. Am Ufer des Sees Möns in Mittelägypten lag das Labyrinth. „Das Labyrinth übertrifft noch die Pyramiden. Denn es hat zwölf bedeckte liöfe. Auch umschließt sie von außen ein und dieselbe Mauer. Und die Gemächer sind zweierlei, die einen unter der (Erde und die andern über diesen, 5000 an der Zahl, *500 von jeglicher Art. Die obern Gemächer habe ich selber gesehen und bin hmdureb = gegangen und spreche davon als Augenzeuge, aber die unter der (Erde kenne ich nur von Hörensagen. Denn die Ägypter, die als Aufseher da waren, wollten sie mir durchaus nicht zeigen, weil, wie sie sagten, daselbst die Begräbnisse der Könige waren, die das £ani) erbauten, sowie der heiligen Krokodile." (Berodot.) Jetzt sind nur noch Trümmer von diesem Riesenpalaste übrig. Der See Möris gehörte ebenfalls zu deu größten Bauwerken Ägyptens. Er war künstlich angelegt. Sein Umfang betrug über 600 km. In der Mitte standen zwei Pyramiden. „Das Wasser in diesem See hat nicht feinen eignen Ursprung, sondern es ist ans dem Nil durch einen Rinngraben hingeleitet." Vor den Tempeln und Palästen lagen oft Sphinxe. Das waren große Steinbilder, die Löwen mit einem Menschen-, Widder oder Habichtskopfe darstellen. Sie waren 2—4 m lang und immer aus einem Stücke gehauen. Die Riesensphinx bei Kairo ist sogar 57 m lang und 20 m hoch. — Früher legte man den Sphinxen geheimnisvolle Bedeutung bei. Heute nimmt man an, daß sie Sinnbilder einzelner Götter und Könige darstellen sollen. 2. Die Phönicier. 1. Wohnsitz. Die Phönicier bewohnten die Ostküste des mittelländischen Meeres und zwar den schmalen Küstensaum, der sich zwischen dem Meere und dem Libanon ausdehnt. Der steinige Boden dieses Landstrichs war zum Ackerbau wenig geeignet. Aber der angrenzende Libanon lieferte ihnen Cedern und Erz. Seine Bewohner trieben daher Schiffsbau und Handel, besonders Seehandel. Ihre Hauptstädte waren Tyrns und Sidon. 2. Reisen nach Spanien. Mit ihren Schiffen besuchten die Phönicier alle Küstenländer des Mittelmeers. Überall gründeten sie Kolonien. Besonders häufig 0 Die Steine wurden aus den Steinbrüchen im arabischen Gebirae herbeigeschleppt. ‘) „Kein Stein ist kleiner als 30 Fuß". (Herodot.) 1*

10. Alte Geschichte - S. 5

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 5 — schmolz der Salpeter und vermischte sich mit der Holzasche und dem Ufersande. Als die Masse erkaltete, wurde sie hart und durchsichtig wie — Glas. Ms Glas war erfunden, aber man wußte es anfangs nur als Schmuck und Zierat zu verwenden. (Nach neuern Forschungen ist das Glas von den Ägyptern erfunden.) «ur Zeit Christi war ein gläserner Becher teurer als ein goldener. 6. Entdeckung des Purpurs. Als bestimmt nimmt man an^daß die Phönicier die Entdecker der schönen Purpurfarbe gewesen sind. Ein Schäfer, so erzählt die Sage, bemerkte einst, daß die Schnauze seines Hundes sehr schon rot gefärbt war. Als er etwas Wolle nahm, um dem Hunde das vermeintliche Blut abzuwischen, sah er, daß sich die Wolle ebenfalls so kostbar rot färbte^ Nun suchte er nach der Ursache und fand kleine Schnecken am Ufer, deren säst die schöne Farbe enthielt. Bald färbte man mit diesem Safte allerlei Gewänder. Sie kamen als „lyrischer Purpur“ in den Handel und waren sehr teuer. (Jetzt stellt man das Purpur- oder Scharlachrot aus Anilinfarben her.) 5. Die Assyrer und Babylonier. 1. Gründung des assyrischen Reiches. (Historische Sage.) Östlich vom Tigris lag das assyrische Reich. Als seinen Gründer nennt die Sage den König Ninns. (2000 v. Chr.) Er war ein gewaltiger Held und der Erbauer der großen Stadt Ninive, die über drei Tagereisen im Umkreise hatte. Nach seinem Tode übernahm sein Weib, Senuramis, die Herrschaft. Sie wählte Babylon zu ihrer Residenz und verschönerte diese Stadt durch prachtvolle Bauwerke. Von diesen sind die „hängenden Gärten" am berühmtesten geworden. Man zählte sie zu den sieben Wunderwerken der Welt. Sie bestanden aus einem Gewölbe, das von gewaltigen Säulen getragen wurde und mit einer Bleidecke versehen war. Tiefe war so hoch mit Erde bedeckt, daß selbst starke Bäume darin wurzeln konnten. 2. Untergang des assyrischen Reiches. Nach Sennramis Tode zerfiel das Reich, wurde aber ums Jahr 800 v. Chr. noch einmal wieder mächtig. 720 v. Chr. führte Salmanaffar, König von Assyrien, die Israeliten in die assyrische Gefangenschaft. (2. Kön. 17.) Unter einem seiner Nachfolger empörten sich die Babylonier gegen die Assyrer und zerstörten ihr Reich und ihre Hauptstadt Ninive. Die Ruinen sind erst kürzlich bei der Stadt Mosnl wieder aufgefunden. Die Sage knüpft den Untergang der Stadt an einen weibischen König, Sardanapal.*) Der trug Frauenkleider, spann Wolle und bedeckte sein Gesicht mit Schminke. Ein Götterspruch sagte ihm, „niemand würde die Stadt Ninive erobern, bis der Fluß ihr Feind würde". Zwei Jahre wurden Angriffe auf die Mauer gemacht. Im dritten Jahre schwoll der Tigris von heftigen Regengüssen so Assyrische Krieger, stark an, daß er über die Ufer trat und einen Teil der Stadtmauer niederriß. Jetzt glaubte der König, sei der Götterspruch erfüllt. „Um aber nicht in die Bände der Feinde zu fallen, ließ er im palast^einen ungeheuern Scheiterhaufen errichten, ©den darauf warf er alles (Sold und —über und den ganzen Königs) chmuef; seine Frauen und Kämmerlinge schloß er in ein Gemach *) Die Geschichte kennt keinen König dieses Namens.
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