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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Hi. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich. Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-bon, du Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolutiou 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kurhessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver-fasfung, die feiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig auf und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wilh. Weber (s. uuteu), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Versassuugsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Kirche und Schule in Preußen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Aufrufe Friedrich Wil-Helms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Luderu durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft verewigt, was jedoch manchen Widerspruch von lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre fetzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate ferne Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial- Schulkollegieu ge-schaffen, whreud die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-liehen Regierungen bertragen wurde. Schou damals wurde das preuische Schulwesen ans eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 35

1902 - Leipzig : Hirt
83. Rckblick. 35 (zur Zeit des Freiheitskrieges 3 Millionen, jetzt fast 80 Mill.), Bildung und Macht. Auch die wirtschaftliche Bedeutung hat fortwhrend zugenommen. Eine ergiebige Ausnutzung der ungeheuren Flchen haben die Bewohner ermglicht durch ein Netz von Kanlen und Eisenbahnen, von denen sie, begnstigt durch den Reichtum an Kohlen, viele nur deshalb anlegten, um die Bodenerzeugnisse (besonders Baum-wolle, Getreide und Petroleum) an die Seehfen befrdern zu knnen, b) Das Beispiel der englischen Ansiedlnngen wirkte auf die spanischen und portugie-sischen; nachdem Napoleon I. 1807 und 1808 die Könige von Portugal und Spanien vertrieben ( 87, 6), ri sich eine Kolonie nach der anderen los: Mexiko (Neu-Spanien) und die spanischen Kolonien in Sdamerika wurden nach vielen Kmpfen Republiken; Brasilien war bis 1890 ein Kaiserreich und wurde dann ebenfalls Republik, c) Das Beispiel der nordamerikanischen Republik wirkte auch auf Europa zurck: es wurde eine der Ursachen der Franzsischen Revolution. Welchen Anteil haben die Romanen und welchen die Germanen an der Ent-deckuug und Anpflanzung der Neuen Welt? 83. Mickblick. Nachdem Europa durch den Westflischeu Frieden zur Ruhe ge-kommen, war das Bestreben der bestehenden und werdenden Gro-mchte (welche waren es?) darauf gerichtet, bei mglichster Erweiterung der eigenen Macht keinen der Nachbarstaaten zu mchtig werdeil zu lasseu (europisches Gleichgewicht). Die mittelalterliche Lehns-Verfassung war bergegangen in die f r st l i ch e U n u m s ch r n k t h e i t; nur tu den germanischen Staaten Holland, England und den nord-amerikanischen Kolonien bildeten sich freiere Verfassungen. Vielfach wurde der unbeschrnkte Gebrauch der Gewalt zu einem Mibrauch, indem er in der Verwaltung zu Willkr, in der Lebensweise zu Sitteulosigkeit und nach auen zu Erbfolge- und Eroberungs-kriegen fhrte. Das Auftreten Friedrichs des Groen bezeichnet einen Wendepunkt: die Fürsten begannen einznfehen, da nicht der Staat fr sie da sei, sondern sie fr den Staat (aufgeklrter Despo-tismus). Ein anderer Widerspruch gegen die despotische Frstengewalt ging im Zusammenhang mit dem ganzen Geistesleben vom Volke aus: in Frankreich tauchten neue Staatslehren auf, welche dem Volke die hchste Gewalt beilegten. Die Achtung vor Thron und Altar wurde untergraben durch die Schriftsteller der Aufklrung", einer Richtung, die hervorging aus dem Streben nach tieferer wissenschaftlicher Erkenntnis, aber Ma und Ziel ans den Augen verlor. Die Wissenschaft in Deutschland befreite sich endlich von der Sprache der Rmer (Leibniz, Wolf) und bediente sich der Landessprache, wie sie es in anderen Lndern schon frher getan hatte. 3*

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 44

1902 - Leipzig : Hirt
44 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Napoleon schickte sie deshalb in die Verbannung. Mehrere Verschw-rungen und Mordversuche gegen den Konsul gaben willkommene Ver-anlassung zur Vernichtung der Gegner (Ermordung des Herzogs von 1804. (Snghieit), sowie zur Herstellung dauerhafter Regierungssormen": 1804 nahm Napoleon die erbliche Kaiserwrde an (Volksabstimmung). Am 2. Dezember setzte er sich und seiner Gemahlin die Krone auf und wurde vom Papste gesalbt. 8. Wirkung und Bedeutung der Franzsischen Revolution. Ob-gleich die nderungen in der Regierungsform ohne Bestand waren, hatten sie doch den dauernden Erfolg, da der Wille des Volkes nicht mehr bersehen werden durfte. Die wichtigsten Erfolge der Revolution lagen aber auf gesellschaftlichem Gebiete: die persnliche Freiheit und Gleichheit aller waren Errungenschaften, welche durch nichts rckgngig gemacht werden konnten. Von Frankreich, wo die Saat der Revolution unter Strmen von Blut aufging, verbreiteten sich ihre Frchte nach und nach der ganz Europa. 87. Napoleons Macht. \. Zustnde in Deutschland, a) Das Volk war durch die Fran-zsische Revolution im groen und ganzen nicht sonderlich aufgeregt worden. Aber die franzsische Genusucht und Leichtfertigkeit hatte in vielen der greren Städte seit dem Tode Friedrichs des Groen wieder berhand genommen, und durch die Emigranten erhielt die alte Hinneigung zu franzsischer Sprache und Lebensweise neue Nahruug. An Liebe zum gemeiufameu Vaterlande fehlte es fast berall; selbst der Reichsdeputationshauptschlu vermochte das Volk noch nicht aufzurtteln. b) Daher war auch die klassische Literatur, das einigende Band fr das politisch noch zerrissene Volk, mehr weltbrgerlich als national. Der Musenhof des Herzogs Karl August von Weimar, wo Goethe, Schiller, Herder und Wieland wirkten, wurde von den groen Weltbegebenheiten nicht berhrt. Doch hinterlie Schiller (f 1805) in seinem Wilhelm Tell ein Denkmal, an dem die Jugend sich zur Freiheits- und Vaterlandsliebe begeistern konnte. c) Ein erfreuliches Bild bot das preuische Knigshaus. 171)7.Friedrich Wilhelm Iii., der seinem Vater 1797 in der Regierung folgte, war ein ernster, sittenstrenger Charakter, der sich schon als Kronprinz von dem geruschvollen Hofleben nicht angezogen fhlte. Er fand das hchste Glck in seinem Hause. Seine Gemahlin war Luise von Mecklenburg-Strelitz. Luise wurde 1776 in Hannover, wo ihr Vater Statthalter war, geboren. Nach dem frhen Tode ihrer Mutter wurde sie in Darmstadt bei ihrer Gromutter,

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 20

1902 - Leipzig : Hirt
20 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 1730. drckenden Lage zu befreien, wollte Friedrich 1730 auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater machen mute, von Mannheim aus nach England entfliehen. Der Plan wurde aber verraten und der ent-lauseue Fritz", der den ein Kriegsgericht sich weigerte das Urteil zu sprechen, auf die Festung Kstriu geschickt, sein Vertrauter, der Lent-nant Ka-tte, hingerichtet. Nachdem Friedrich den Vater demtig um Verzeihung gebeten hatte, wurde er begnadigt und mute nur noch zwei Jahre auf der Kriegs- und Domnenkammer (Finanzbehrde) in Kstrin arbeiten; hier wurde er ein guter Wirt. Dauil vermhlte er sich auf den Wunsch seines Vaters mit der Prinzessin Elisabeth von Brannschweig-Bevern (die er zwar stets mit aller Achtung behandelte, aber uie von Herzen lieben konnte) und erhielt von ihm ein Regiment und das Schlo Rheinsberg bei Nen-Rnppin. Hier lebte er in nn-gezwungenem Verkehr mit seiner Gemahlin, Offizieren, Knstlern und Gelehrten und widmete sich mit Eifer feiner militrischen Ttigkeit und wissenschaftlicher Beschftigung. Er las die Werke der damaligen Haupt-Vertreter der sogenannten Aufklrung, des Franzosen Voltaire und des deutscheu Philosophen Wolf. Whrend in der evangelischen Kirche im 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts neue Sekten (die Pietisten und die herrnhutische Brdergemeinde in Deutschland) dem religisen Bedrfnis zu gengen suchten, war die Philosophie ihre eigenen Wege gewandelt und hatte sich ganz vom Christentum entfernt. Der Franzose Descartes hatte zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges die neuere Philo-sophie begrndet, indem er vom Zweifel an allem ausging, und der hollndische Jude Spinoza hatte Gott und Natur fr gleichbedeutend erklrt (Pantheismus). Auch die Entdeckung der Gesetze der Schwere (Anziehung) durch den Englnder Newton leistete bei vielen halbwissenschaftlichen Geistern einer solchen Anschauung Vorschub. In Frankreich trug zum Gedeihen dieser Richtung die Verderbtheit der Zustnde unter Ludwig Xv. bei. Rousseau sah die verfeinerte Bildung als Ursache aller Mistnde an; der Urzustand erschien ihm als der allein naturgeme und gute. Voltaire und gleichgesinnt Schriftsteller richteten ihre boshaften An-griffe gegen alles Bestehende in Staat, Kirche und Sitte und erklrten alles als Lug und Trug, was dem Menschenverstand nicht sofort einleuchtete. Die deutschen Aufklrer, unter denen auer Wolf auch L es sing einen hervorragenden Platz einnimmt, stellten ebenfalls die Vernunft der die Offenbarung, aber sie gingen in ihrem Widerfpruch gegen die bestehenden Anschauungen lange nicht so weit wie manche Franzosen, die sich bis zur Leugnung alles Geistigen verstiegen. Neben den philosophischen Studien bereitete sich Friedrich ans seinen knftigen Beruf vor und schrieb den Anti-Mac chiavel*): der Fürst ist der erste Diener des Staates". *) Macchiavelli, ein florentinischer Staatsmann des 16. Jahrhunderts, hatte in seinem Buche Vom Fürsten" den Satz aufgestellt, da dem Fürsten jedes Mittel zur Erreichung seines Zieles recht sein msse.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1899 - Leipzig : Hirt
50. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 39 entarteten zu Rubern; sie lebten, seit der Eifer fr die Kreuzzge er-kltet war, vom Stegreif". Die Städte waren auch in Deutschland zu grerer Machtentfaltung gelangt; aber Handel und Verkehr waren durch die allgemeine Unsicherheit gnzlich gestrt. Vergleiche den Zustand des Reiches beim Ausgange der schsischen, der srn-tischen und der hohenstaufischen Kaiser. Suche die Ursachen des Verfalls 1) in der Verfassung; 2) in der Verbindung mit Rom und Italien. Mit welchem Rittergelbde steht das Raubrittertum in seltsamem Widerspruch? 6. Die letzten Areuzzge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Aber in dem Kampfe gegen das Papsttum und seine Verbndeten konnten die Stauser an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich noch zwei Kreuzzge, den sechsten 1248 gegen gypten 1248. und den siebenten 1270 gegen Tunis. Beide waren erfolglos. 1270. 1291 ging auch Accou, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, 1291. ihnen verloren. Stelle die sieben Kreuzzge zusammen. 7. Folgen der Areuzzge. Der Zweck der Kreuzzge wurde nur vorbergehend erreicht; aber ihre Wirkungen griffen tief ein in das Leben der europischen Kulturvlker. a) Durch den Verkehr zwischen Christen und Mohammedanern er-weiterte sich die Bildung. Der Kreuzfahrer lernte im Morgenlande manches Wissenswerte und hatte Gelegenheit, auch an den Feinden Christi schtzenswerte Eigenschaften zu beobachten. b) Es entstanden von der Kirchenlehre abweichende Sekten. Doch gewannen auch die Kirche und das Papsttum, von dem die Anregung zu den Kreuzzgen ausging, bei ihren treuen Anhngern, welche in der berwiegenden Mehrzahl blieben, an Macht und Ansehen. c) Den Rittern boten die Kreuzfahrten wrdige Aufgaben. Die schnsten Frchte des Rittertums waren im Morgenlande die geistlichen Ritterorden, im Abendlande die ritterliche Dichtung. d) Viele Leibeigene wurden frei. Dadurch hob sich der Bauern-stand. e) Der Handel auf dem Mittelmeer wurde neu belebt; Zucker und Papier wurden in Mitteleuropa bekannt, auch feine Gewrze, Seidenstoffe und Goldarbeiten wurden eingefhrt. Dadurch hoben sich die Städte. 51. Die Städte. V Lntwickelung der Stme im allgemeinen. Die deutschen Städte sind teils rmischen Ursprungs ( 35, 5), teils entstanden sie um Kirchen

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1899 - Leipzig : Hirt
48 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. sich die Versammlung nicht einigen; der neugewhlte Papst schlo mit den verschiedenen Nationen Einzelvertrge (Konkordate). 7- Der Hussitenkrieg, 14201433. Als nach dem Tode Wenzels die aufstndischen Hussiten den wortbrchigen" Siegmund nicht als 1420. König von Bhmen anerkannten, brach ein hartnckiger Krieg aus. Die Hussiten spalteten sich in eine gemigtere Partei, die Kalixtiner (Kelchner), und eine schroffere, dietaboriten; doch waren sie nach auen einig. Unter Volksfhrern (Ziska, Prokop) schlugen die begeisterten bhmischen Bauern, obgleich sie zum Teil nur mit Dreschflegeln und Sensen bewaffnet waren, nicht nur die Kreuzheere" in die Flucht, welche der Kaiser und die deutschen Fürsten gegen sie fhrten, sondern ver-wsteten auch die Nachbarlnder. Erst der Kirchenversammlung zu 1433. Basel gelang es 1433 nach langen Verhandlungen, die Kalixtiner zu befriedigen. Die Taboriten wurden mit Gewalt unterdrckt, und Sieg-mund wurde nun von den Bhmen als König anerkannt. *di? 8. Zwei habsburgische Kaiser. Mit Albrecht Il, 14381439, 1439. dem Schwiegersohn und Erben Siegmunds, beginnt die ununterbrochene 1440 Reihe habsbnrgischer Kaiser. Friedrich Iii., 14401493, war wie bis geschaffen, um die Auflsung des Reiches zu vollenden. Er trieb Goldmachern und Sterndeutern und sah gleichmtig zu, wie die Trken, die allgemeinen Feinde der Christenheit, die von Kleinasien 1453.aus sich auf der Balkanhalbinsel festgesetzt und 1453 Konstantinopel erobert hatten, immer weitere Fortschritte machten und schon seine Erb-luder bedrohten, wie in Bhmen und Ungarn, auf welche Lnder er Erbansprche hatte, einheimische Fürsten aufgestellt wurden, und wie in Deutschland Städte und Fürsten miteinander Krieg fhrten und berall das Faustrecht herrschte. Welche Kaiser waren aus dem Habsburgischen, welche aus dem luxemburgischen Hause und welche aus anderen Husern? 54. Zustnde und Einrichtungen. I Die Verfassung. Die Zahl der Gebiete, aus denen das deutsche Reich bestand, stieg durch die Vermehrung der Reichsstdte und die bliche Teilung der Lehen ans etwa 300.35) Seitdem die Kurfrsten unabhngig geworden waren (wodurch?), wollten die brigen Fürsten nicht zurckstehen und maten sich mehr oder weniger Hoheitsrechte an. So verwandelten sich die Reichslehen in selbstndige Staaten. Zu Kaisern whlten die Kurfrsten mit Vorliebe solche, die nur geringen Landbesitz hatten. Der Kaiser versammelte die Groen des Reiches zu Reichstagen, die sich schon zur Zeit der frnkischen Kaiser aus den

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1899 - Leipzig : Hirt
65. Reich und Kirche unter Karl V. 69 Sddeutschland zu einer Hauptschlacht zu zwingen, bis dieser gengende Verstrkungen an sich gezogen hatte und der Kurfürst, um sein Erbland gegen Herzog Moritz zu schtzen, sich von seinen Verbndeten trennte. Dadurch wurde es dem Kaiser leicht, erst seine sddeutschen Gegner und 1547 in der Schlacht bei Mhlberg den Kurfrsten zu besiegen. 11547. Dieser wurde gefangen genommen und verlor das Wittenberger Gebiet und die Kurwrde an Herzog Moritz. Auch den Landgrafen von Hessen nahm Karl V. gefangen. \0. Folgen des Krieges. Der Kaiser, auf dem Hhepunkte seiner Macht, suchte den Protestanten das 1548 von ihm erlassene Augs- 1548. burger Interims (= vorlufige Verfgung) durch seine verhaten spanischen Truppen aufzuzwingen. Am meisten widersetzte sich das starke, feste Magdeburg. Moritz von Sachsen wurde beauftragt, es zu zchtigen. Whrend der Belagerung der Stadt aber trat er insgeheim zu seinen Glaubensgenossen der und schlo sogar mit Heinrich Ii. von Frankreich 1552 ein Bndnis gegen den Kaiser, worin er dem 1552. franzsischen Könige gestattete, zur Entschdigung die deutschen Städte Metz, Toul und Verdun einstweilig zu besetzen. Dann brach Moritz pltzlich in Eilmrschen gegen den berraschten Kaiser auf und ntigte ihn zum Passauer Vertrage, der dem Augsburger Religions-frieden 1555 zur Grundlage diente. Die Gleichberechtigung der An-1555. Hnger des Augsburgischen Bekenntnisses mit den Katholiken wurde anerkannt. In Zukunft sollten Kirchengter, deren Inhaber zum Pro-testantismus bertreten wrden, der katholischen Kirche verbleiben. Dieser geistliche Vorbehalt" wurde eine Quelle neuer Streitigkeiten. Vergebens bemhte sich Karl V., dem franzsischen Könige seinen Raub zu entreien. Inwiefern kam die staatliche Zersplitterung Deutschlands der Reformation zu statten? Inwiefern war die Reformation der Ausbildung der Frstengewalt gnstig? \\, Die Gegenreformation, a) Die Kirchenversammlung zu 1545 Trient, 154563, fhrte mit verjngter Kraft den Katholizismus der protestantischen Welt entgegen." (Ranke.) b) Am wirksamsten zur Bekmpfung der Reformation erwies sich der von dem Spanier Ignatius (Jmgo) von Loyola 1540 gestiftete 1540. Orden der Jesuiten. \2. Karls V. Ende. Der Kaiser, der weder gegen die Protestanten noch gegen die Frstengewalt, weder gegen die Trken noch gegen die Franzosen Befriedigendes erreicht hatte, legte 1556 krank und mimutig 1556. *) Das Interim hat den Schalk hinter ihm."

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 81

1899 - Leipzig : Hirt
71. Rckblick. 81 A. Die Entdeckungen, deren vorbereitende Ursachen auf die Zeit der Kreuzzge und die Eroberungszge der Trken zurckgehen, gaben dem Handel einen ungeahnten Aufschwung, der in erster Linie den westlichen Vlkern Europas zu gute kam, und wirkten befruchtend auf die Wissenschaft. B. Die Wissenschaft, welche zum groen Teil in der Form des Humanismus auftrat, wurde auerdem gefrdert durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und die Eroberung Konstantinopels. C. Wie in der Wissenschaft, so fhrte auch in den bildenden Knsten die Beschftigung mit dem klassischen Altertum zu neuen Schpfungen von unvergnglichem Werte. D. Die theologischen Kmpfe hatten die Trennung eines Teils der Christenheit von dem alten Verbnde der Kirche im Gefolge. B. Das infolge des Humanismus eindringende rmische Recht und andere Ursachen (welche?) wirkten zusammen, um zum erstenmal in Deutschland soziale Unruhen zu erzeugen. F. Im Staatsleben hatten Lehnswesen und Rittertum ihre frhere Bedeutung verloren. Dagegen bildete sich die Gewalt des Staatsober-Hauptes zur Unumschrnktheit aus. Begnstigt wurde dies durch die kirchlich-politischeu Kriege, welche in den meisten Staaten heftige Erschtterungen verursachten, Deutschland aber so zerrtteten, da es vorlufig aus der Reihe der einflureichen Mchte ausschied. Doch waren die politischen Folgen des dreiigjhrigen Krieges nicht aus-schlielich ungnstige: durch die Auflsung des alten Reichskrpers wurde dem Staate, der in spterer Zeit zur Fhrung Deutschlands berufen war, Brandenburg-Preuen, die Mglichkeit einer freien Entwickelnn g gegeben. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Ii. B. 2. Aufl. 6

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1899 - Leipzig : Hirt
Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. 41. Heinrich L, 919-936. \. Heinrichs Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger hatten die Groen des Reiches dem Frankenherzog Konrad die Krone der-911 tragen. Er vermochte trotz thatkrftigen Einschreitens die Herzge nicht zum Gehorsam zu zwingen, da seine Machtmittel gering waren. Lothringen schlo sich sogar an Frankreich an. Vor seinem Tode beauftragte er edelmtig seinen Bruder Eberhard, seinem kraft- und einsichtsvollen Gegner, dem Herzog Heinrich von Sachsen, die Reichskleinodien (Krone 919 Mantel, Schwert und Lanze) zu berbringen. (Die Sage von der Be-936 gegnung auf dem Vogelherde.) Ihn whlten an der Grenze beider Ge-' biete die Franken und Sachsen zum Könige. 2. Einigung der deutschen Stmme. Nach den vergeblichen Kmpfen seines Vorgngers verzichtete König Heinrich daraus, von den mchtigen Herzgen unbedingte Unterwerfung zu verlangen; er begngte sich, ihnen im Innern eine gewisse Freiheit des Handelns zu lassen und nur die allgemeine Oberhoheit im Frieden und den Oberbefehl im Kriege zu beanspruchen. Unter dieser Bedingung unterwarfen sich ohne Schwert-streich die anfangs widerspenstigen Herzge von Schwaben und Bayern. Als in Frankreich ein Brgerkrieg ausgebrochen war, gewann er auch Lothringen wieder und suchte dessen wankelmtigen Herzog Giselbert an sein Haus zu fesseln, indem er ihm seine Tochter Gerberga vermhlte. 924. 3. Erster Einfall der Ungarn. 924 fielen die Ungarn in Sachsen ein und belagerten Heinrich in seiner Pfalz am Harz. Dabei wurde ein ungarischer Huptling von den Sachsen gefangen genommen. Gegen dessen Freilassung und eine jhrliche Abgabe erlangte Heinrich einen neunjhrigen Waffenstillstand. ^ Die Zeit des Waffenstillstandes benutzte der König zur Sicherung der Zukunft, a) Die in Sachsen schon bestehenden Burgen und greren Wohnpltze, namentlich Bischofssitze und Klster, lie er erweitern, mit Mauern und Grben befestigen und legte regelmige Besatzungen hinein. Die Mrkte und die grflichen Gerichtstage sollten vornehmlich in diesen befestigten Pltzen abgehalten werden. Welche Bedeutung hatte das Marktrecht fr die Städte? b) Das Heerwesen wurde geordnet und der bei anderen deutschen Stmmen lngst gebruchliche Reiterdienst auch beiden Sachsen eingefhrt. c) Die neuen Einrichtungen erprobte Heinrich zunchst gegen die 928. Heveller, deren Burg Brennabor oder Brendanburg er 928 mitten im

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1899 - Leipzig : Hirt
58 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. lung. Rasch stieg das Reich auf den Gipfel seiner Macht. Aber die italienischen Sorgen hinderten die Kaiser vielfach, den deutschen An-gelegenheiten ihre volle Kraft zuzuwenden; die deutschen Fürsten pflegten ihre Sonderinteressen; die Germanisierung des Ostens geriet ins Stocken; Italien wurde das Grab der Deutschen. Schon unter Heinrich Iv. begann der unausbleibliche Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum, der mit dem Untergange der Hohenstaufen und der Zerrttung des Reiches endigte. Zugleich trat die christliche Welt in den Kreuzzgen in den Kampf gegen den Islam, welcher, in Arabien entstanden, in allen drei Erdteilen Boden gefat und eine eigenartige Kultur mit sich gefhrt hatte. Die Zeit der Kreuzzge ist die Zeit der hchsten Kulturentfaltung des Mittel-alters. In den beiden letzten Jahrhunderten zeigt sich auf den meisten Gebieten ein Sinken der mittelalterlichen Welt. Nur die Städte er-freuten sich wenigstens in materieller Beziehung eines gedeihlichen Wachstums; sie hatten sich, seitdem sie mehr oder weniger unabhngig geworden waren, emporgearbeitet zu Bildung, Wohlstand und Macht und konnten nicht nur gegen die Ritter, die seit dem 13. Jahrhundert entartet waren und ihre frhere Bedeutung verloren hatten, sich erfolg-reich verteidigen, sondern auch gegen die Reichsfrsten ihren Einflu geltend machen. Das deutsche Reich hatte sich in Einzelstaaten aufgelst, deren Fhrung der grte unter ihnen, das leider nur halb deutsche Osterreich, bernahm, während im Norden der Keim gelegt wurde zu einem anderen Grostaate, der zur Fhrung Deutschlands in spteren Jahrhunderten berufen war. Wir teilen das Mittelalter in fnf Perioden: I. Von 375 bis 568. Die Zeit der Vlkerwanderung und Staatenbildung. Ii. Bis auf Heinrich I., 919. Die Zeit des Frankenreiches. Iii. Bis zum Beginn der Kreuzzge, 1096. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Iv. Bis auf Rudolf von Habsburg, 1273. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 1 V. Bis zur Entdeckung von Amerika, 1492. Ausgang desmittelalters.
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