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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 288

1864 - Breslau : Leuckart
283 Geographie. Holländer gehören zum deutschen Volksstamme, sind treffliche Seeleute, bauen gute Schiffe, treiben Handel, ziehen auf den Häringsfang, verfertigen schöne Leinwand und feines Papier. Ihre Religion ist die reformirte. Holland hat Besitzungen auf der Insel Java, den Molucken und in Südamerika. Die Hauptstadt Amsterdam liegt an einem Meerbusen, genannt Südersee; sie ist von Kanälen durchschnitten, und die Häuser stehen auf einge- rammten Pfählen. Stürme und hohe Fluthen verursachen nicht selten Ueberschwemmungen. Die vielen Kanäle gewähren zwar dem Handel große Bequemlichkeit, allein sie verbreiten in heißen Tagen einen widrigen Geruch und manche Krankheiten; auch hat die Stadt Mangel an trinkbarem Wasser. Die Residenz des Königs, Haag, ist ein offener und freundlicher Ort. Belgien war sonst mit Holland vereinigt; jetzt macht es ein besonderes Königreich aus, das von Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee umgeben ist. Gegen Mittag hat das Land einige Hügelreihen, verflacht sich aber nach Mitternacht hin. Die Maas und Schelde sind die Hauptflüsse. In dem südlichen Theile findet man gute Steinkohlen, Eisenerze und Galmei. Der fruchtbare Boden erzeugt viel Getreide, Gemüse und Obst. Das Volk ist ein Gemisch von Wallonen und Deutschen; es bekennt sich zur katholischen Religion. Belgien hat zahlreiche Fabriken, in denen feine Tücher und Zeuge verfertigt werden. Die Residenz- stadt ist Brüssel. Antwerpen treibt einen starken Seehandel. Dänemark, ein Königreich, besteht aus der Halbinsel Jüt- land und mehreren Inseln, worunter Seeland, Fünen, La a - land, Falster, Bornholm, Island. Das Land hat weder Gebirge noch bedeutende Flüsse. Der Boden ist verschie- den, auf den Inseln im Kattegat meist fruchtbar. Hauptprodukte sind: Getreide, Vieh und Fische. Die Dänen gehören zum ger- manischen Stamme und sind lutherische Christen. Die Haupt- stadt Kopenhagen befindet sich auf der Insel Seeland. Island, d. h. Eisland, ist eine höchst merkwürdige Insel. Sie liegt weit im Norden, zum Theil in der kalten Zone, näher an Amerika als an Europa, und zeigt recht deutlich, welche außerordentliche Wirkungen Feuer und Wasser auf der Erde hervorzubringen im Stande sind. Die ganze Insel gewährt einen schauererregenden Anblick. Sie wird von hohen, kahlen, mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gebirgen durchschnitten; überall sind schroffe Felsen, mit Lava übergossene Strecken und Spuren von verwüstenden Erdbeben sichtbar. Nur selten trifft man einzelne Wiesen und Ackersllicke, kümmerliche Gebüsche von verkrüppelten Birken und Tannen an, die etwa 2 bis 3 Ellen hoch werden. Der Boden ist zerrissen, wie durchwühlt, voll

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 263

1864 - Breslau : Leuckart
Die Elbe. 263 l-keill (voll Köhi bis Holland) eingetheilt, und die ganze Strecke vom Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer auf 150 Meilen berechnet. Die Ufer am Mittelrheine und am letzten Drittel des Ober- rheines entwickeln eine Reihenfolge der herrlichsten Landschaf- ten. An der südöstlichen Spitze von Rheinbayern beginnt der Strom jene Reize zu entfalten, die ihn zur beliebtesten und am häufigsten bereisten Wasserstrasse Europas machen. Langsam zieht er durch das meist 9 bis 10 Stunden breite Rheinthal, welches rechts von der berühmten Bergstrasse längs dem Fusse des Odenwaldes, links durch das weinreiche und malerische Haardtgebirge begrenzt ist. Weiter hinab schwinden die Berge, und saufte Hügel erheben sich, die bei Mainz ein schönes Amphitheater bilden. Nachdem der Strom rechts den Main aufgenommen, nahen sich im Westen die Berge des para- diesischen Rheingaues, des grossen deutschen Weingartens. Bald treten die Berge von beiden Seiten hervor, das Rhein- thal verengt sich, und die Strömung des bisher sehr brei- ten und ruhigen Flusses nimmt während seines zehnstün- digen Laufes durch diesen Bergschlund bedeutend zu. Von Bingen bis Königswinter bieten die Ufer die mannigfaltigsten Aussichten dar. Im Thale lagern freundliche Ortschaften, an den Felsenabhängen grünen üppige Rebenpflanzungen, und auf den Gipfeln stehen romantische Burgruinen, aus denen der Geist einer grossen Vergangenheit redet. Bei Coblenz erweitert sich das Thal von Neuem; aber schon bei dem alterthümlichen Andernach stürzt sich der Strom abermals in eine Enge, bis bei Bonn die Berge in sieben hohen burggekrönten Häuptern, dem Siehengebirge, sich endigen. Die beiderseitigen Gelände schmücken nun statt des Rebengrüns segensreiche Saatfelder. Unterhalb Köln wird der Boden allmälig flacher, und der Strom wallt ruhig der reizlosen Tiefebene Hollands zu. Bei seinem Eintritte in die Niederlande spaltet er sich in zwei Arme, von denen der linke die Waal bildet, der rechte den Namen Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die Nordsee, dieser theilt sich von Neuem noch zwei bis dreimal und geht so geschwächt, einem beinahe lebensmüden Greise vergleichbar, unterhalb Leyden in die Nordsee. * Die Elbe. Der Elbstrom hat einen Lauf von 156 Meilen und ist auf diesem in einer Strecke von mehr als 100 Meilen schiffbar. Nach der malerischen Schönheit seiner Ufer, nach der Menge

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 46

1864 - Breslau : Leuckart
46 Geschichte. Titus, sein Sohn, hatte keine größere Freude, als Menschen glücklich zu machen. Verlebte er einen Tag, an welchem er Keinem eine Wohlthat erwiesen hatte, so sagte er: „Ich habe einen Tag verloren!" — Im zweiten Jahrhundert gab es einige treffliche Kaiser, als: Trajan, Hadrian, Antonlnus Pius, Marcus Aurelius. Dann folgte eine Reihe meist abscheu- licher Herrscher. Das Reich verfiel immer mehr. Von Norden drängten deutsche Volksstämme heran. Die meisten der römischen Kaiser, vom Jahre 180 an, waren Wüthriche, die mit den unerhörtesten Gräueln ihre Regierung befleckten und unendlichen Jammer über die Menschen brachten. Die Soldaten setzten nach Gefallen Kaiser ein und ab und tödteten die wenigen bessern, welche es versuchten, dib Ordnung wieder herzustellen. In dieser allgemeinen Noth mnd Verwirrung bereitete die göttliche Vorsehung den Menschen eine bessere Zeit vor durch die feste Begründung des Christenthums unter dem Kaiser Konstantin und durch die bald darauf erfolgte Völker- wanderung. Konstantin war der erste römische Kaiser, der im Jahre 311 öffentlich als Beschützerder Christen auftrat. Er begünstigte und besoldete ihre Lehrer, ließ sich und die Seinigen im christlichen Glauben unterrichten, hielt viele Christen in seiner Nähe und ging mit ihnen vertraulich um. Es wurden Kirchen gebaut und herrlich ausgeschmückt. Wie glücklich mußten sich jetzt die Christen nach so langen Verfolgungen fühlen, in Konstantin einen wohlwollenden Freund zu besitzen! Freudig strömten sie von allen «Leiten herbei und nahmen Dienste in seinem Heere. Wohl mochte Konstantin auch vorausgesehen haben, wie viel ihm die zahlreichen Christen bei den Kämpfen gegen seine Mitherrscher helfen könnten. Als er nämlich die Regierung antrat, hatte er deren fünf. Mit dem Beistände der Christen stürzte er einen nach dem andern. In den Heereszügen, wo sonst Adler und Götzenbilder vorangetragen wurden, wehete von nun an die Fahne des Kreuzes und führte von Sieg zu Sieg. Nach siebzehnjährigen blutigen Kriegen war Konstantin der alleinige Beherrscher des Reichs. Wie viele Christen schon zu seiner Zeit lebten, beweiset die Kirchenversammlung zuikicäa, hei welcher nicht weniger als 318 Bischöfe erschienen. • Konstantin verbot zuletzt das Opfern m den heidnischen Tempeln ganz und machte sich dadurch die Priester zu Feinden. Das mochte wohl mit die Ursache sein, weswegen er seinen Sitz nach Byzanz verlegte. Auch lag diese Stadt mehr in der Mitte des Reichs. Hier ließ er schöne Kirchen, Paläste und

4. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 48

1864 - Breslau : Leuckart
48 Geschichte. die ersten Keime seiner Bildung und des bessern Landbaues. Mit unerschütterlichem Muthe drangen Mönche in Deutschlands Wälder, unter zahllosen Mühen, Gefahren und Drangsalen stürzten sie den heidnischen Aberglauben, kämpften gegen rohe und grausame Gebräuche und gewöhnten das Volk an menschliches Recht, an das göttliche Gesetz. Nach Konstantin des Großen Tode kamen wieder schwache und schlechte Kaiser auf den Thron; Noth, Verwirrung und Bedrängnisse nahmen daher von neuem überhand. Da trat zu Ende des vierten Jahrhunderts ein kräftiger Kaiser auf, Theodosius der Große, der für einige Zeit Ruhe und Ordnung schaffte. Er hatte zwei Söhne, und da er wohl einsah, daß das ganze Reich zu regieren für einen zu schwer sein möchte, so theilte er es in zwei große Theile und gab dem einen die östliche, dem andern die westliche Hälfte. Es entstanden also zu Ende des vierten Jahrhunderts zwei Kaiser- thümer, das morgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Konstantinopel, und das abendländische oder römische mit der Hauptstadt Rom. Die Grenze, welche sie schied, ging nördlich von dem adriatischen Meere durch das heutige Ungarn. Diese Trennung brachte in der Folge große Nachtheile. Die Herrscher beider Reiche wurden bald uneins; sie traten feind- lich gegen einander auf, statt sich zu vereinigen und den andringen- den deutschen Völkern gemeinschaftlich zu widerstehen. Daher ging auch das eine dieser Reiche, das abendländische, bald unter, das andere erhielt sich aber 1000 Jahre länger. . Vj Große Völkerwanderung. Die Hunnen. Attila. -'/4' Zu Ansang des fünften Jahrhunderts entstand im mittlern und östlichen Europa eine gewaltige Gährung. Ganze Völker verließen ihre Wohnsitze und drängten sich auf ihre südlichen oder westlichen Nachbarn; diese trieben wieder die anwohnenden weiter. Die so bedeutenden Züge und Wanderungen wurden von den Hunnen, einem Volke aus der heutigen Mongolei, veranlaßt. Sie wälzten sich in Schaaren zu Hunderttausenden über die Wolga nach Europa, gleich einer ungeheuren Fluth, und vertrieben die dort wohnenden Gothen, welche deutschen Stammes waren. Ein alter Geschichtsschreiber schildert die Hunnen als ein Reiter- volk von fürchterlicher Wildheit und grimmigem Ansehen. „ Sie zerschneiden sich," sagt er, „in der Kindheit mit vielen Rissen Kinn und Wangen, um das Wachsen der Haare zu verhindern. Sie sind klein und dick, mit einem fleischigen Halse, breiten Schultern, einem übermäßig großen Kopfe und breitem Gesichte,

5. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 103

1864 - Breslau : Leuckart
103 * Die Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Das oströmische oder griechische Kaiserthum bestand noch, trotz der Stürme, die es von allen Seiten umtobten; doch ging es seinem Verfalle rasch entgegen. Selten saß ein guter Kaiser- aus dem Throne, der mit kräftiger Hand die Regierung führte; sein guter Wille ward ihm selbst zum Verderben, und die meisten endeten auf gewaltsame Weise. Durch die unnatürlichsten Ver- brechen schwangen sich andere auf den Thron und suchten sich durch Verbrechen zu behaupten. Die Treulosigkeit und Hinterlist der griechischen Kaiser gegen die Kreuzfahrer, die gegen den gefähr- lichsten Feind auch dieses Kaiserreiches zu kämpfen kamen, ist oben schon erwähnt worden. Schon Osman eroberte einen Theil des zerrütteten Reiches, Kleinasien, und gründete das osmanische Reich. Einer seiner Nachfolger erzog sich aus gefangenen Christenknaben ein unbesieg- bares Heer, die Janitscharen, und eroberte mit ihnen Macedonien, Albanien und Serbien; nach ihm drang Bajasid — von seinen schnellen Siegen der Blitz genannt — in Griechenland ein und näherte sich Konstantinopel. Die Gefahr für ganz Europa ward immer drohender, und doch konnten die Abendländer sich lauge nicht entschließen, den Griechen zu Hilfe zu kommen. Endlich zog Sigis- mund, damals König von Ungarn, gegen die Türken, erlitt aber bei Nikopolis eine schreckliche Niederlage. Schon jetzt würde Bajasid Konstantinopel erobert haben, wäre nicht ein Mächtigerer über ihn gekommen. Das war Timur-leng oder Tamerlan, ein Nachkomme Dschingis-Chans. Sein Vater nannte ihn Timur, d. i. Eisen, denn eisern war sein Sinn. Nachdem er den größten Theil Asiens unterworfen hatte, wandte er sich gegen Bajasid, schlug ihn, nahm ihn gefangen und führte ihn wie ein Raubthier in einem eisernen Käfig mit sich herum, doch ließ er seinen Söhnen des Vaters Reich, um das diese blutige Kriege führten; er selbst ging wieder in die Hauptstadt seines ungeheuren Reiches und starb, wonach dasselbe wieder zerfiel. Die Osmanen erholten sich so schnell wieder, daß sie unter Murad oder Amurath Ii. vor den Thoren Konstantinopels erschienen. Vergebens zog der junge Wladislaw, König von Ungarn und Polen, zu Hilfe; er verlor Sieg und Leben. Hunyad, der eben so weise als tapfere Feld- herr der Ungarn, setzte den Kampf muthig fort. Das Volk der Ungarn übte die größten Heldenthaten, vermochte aber nur die Türken von seinem Vaterlande abzuhalten; jedoch Konstantinopel konnte es nicht retten, sondern den Fall der schönen Stadt nur verzögern. Murads Nachfolger, Mohamed H., zog 1453 an der Spitze einer großen Land- und Seemacht mit ungeheuren

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 308

1864 - Breslau : Leuckart
308 Geographie. Deutschland zerstreut: die Fürstenthümer Reuß, Schwarz- burg, Lippe-Detmold, Waldeck, Hessen-Homburg, Hohenzollern, das jetzt zum Königreich Preußen gehört. Endlich sind noch die vier freien Städte: Frankfurt am Main, Bremen, Lübeck und Hamburg, anzuführen. Die letztere, eine reiche und große Handelsstadt, liegt am rechten Ufer der Elbe, 18 Meilen von ihrer Mündung. Der Strom ist hier 1 Meile breit, und es können Seeschiffe bis an die Stadt gelangen. Hamburg gehört keineswegs zu den schönsten Städten, nur der westliche Theil zeichnet sich durch regelmäßige Straßen und neue Gebäude aus. Seitdem Deutschland nicht mehr ein wählbares Oberhaupt, den deutschen Kaiser, besitzt, macht es einen Bundesstaat aus. Alle deutschen Fürsten haben nämlich, um ihre Unabhängigkeit zu sichern und sich gegen feindliche Angriffe kräftig zu vertheidigen, einen Vertrag geschlossen und in demselben festgesetzt, was zur Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung und des Friedens von- nöthen sei. Dieser Vertrag der einzelnen Staaten heißt auch der deutsche Bund. Zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten des Bundes sind die Abgeordneten der Fürsten und Reichsstädte in Frankfurt am Main versammelt und bilden dort den Bun- destag. Seit mehreren Jahren besteht auch unter vielen deut- schen Staaten, zu denen Preußen, Bayern, Würtemberg, Sach- sen, Baden und Hessen gehören, eine Handelsverbindung, die auf den Verkehr und die Gewerbthätigkeit Deutschland sehr wohl- thätig wirkt. In neuester Zeit ist diese Verbindung noch erwei- tert worden. Asien. Der Erdtheit ist fünfmal so groß als Europa. Er grenzt an das nördliche Eismeer, das stille und indische Weltmeer, an Afrika, das mittelländische Meer und Europa. Die bedeutendsten Gebirge sind: der Himalaya, die tibetanischen Alpen, der Altai, Ural, Kaukasus, Taurus, Libanon und Ararat. — Gewaltige Ströme senden hier ihre Gewässer drei Weltmeeren zu, als: Obi, Jenisei und Lena dem Nord- eismeer; Amur, der g^elbe und blaue Fluß dem stillen; Menam, Buremputer, Ganges, Indus, Euphrat und Tigris dem indischen Weltmeere.— Unter den Seen sind besonders anzuführen: der kaspische, 155 Meilen lang und 50 Meilen breit, der Aral- und der Baikalsee. Asien ver- flacht sich allmälig gegen Mitternacht, weniger gegen Morgen; im Süden gehen hohe Gebirgszüge bis an das Meer. Der mittlere Theil enthält eine bedeutende Hochebene, in der sich die

7. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 47

1864 - Breslau : Leuckart
Mönche. Theodosius. 47 andere Gebäude aufführen, schuf die alte Stadt in eine neue um und nannte sie Konstantinopel, d. h. Konstantins Stadt. — Dieser Kaiser liebte besonders die Pracht in seiner Umgebung, daher hielt er einen zahlreichen Hofstaat. Schade, daß der so unternehmende Mann durch mehrere Hinrichtungen seiner nächsten Verwandten sein zunehmendes Alter befleckt hat. Er ließ sich erst kurz vor seinem Tode taufen. rjj/- y' * In dieser Zeit traten auch schon christliche Gelehrte auf, ihre Religion zu vertheidigen, die Nichtigkeit des Heidenthums darzuthun, oder auch die Lehren des Christenthums zu erläutern und die Irrlehren zu widerlegen. Die Verfasser dieser Schriften heißen Kirchenväter. Um das Jahr 220 lebte Tertullianus, Clemens und sein Schüler Origenes, nach dem Jahre 300 Joh. Chrysostomus (Goldmund), Ambrosius, um 400 Augustinus und Hieronymus. i-n Mönche. Theodosius. Zur Zeit der Verfolgungen hatten manche Christen Alles verlassen und waren in Einöden geflohen. Dort lebten sie von Beeren, Kräutern und Wurzeln. Ihre Zeit brachten sie in heiligen Betrachtungen und im Gebete für sich, für ihre christ- lichen Brüder und Schwestern zu. Man nannte diese Männer Eremiten, Einsiedler. Die meisten fanden sich in Aegyp- ten und Palästina; ihre Anzahl stieg dort bedeutend. Jeder Eremit wohnte allein, nur das Gebet wurde gemeinschaftlich verrichtet. Außerdem trieben sie etwas Ackerbau und allerlei Handarbeiten. Was sie damit verdienten, gaben sieden Armen; für sich behielten sie wenig. Sie fasteten sehr streng und ent- zogen sich fast allen Vergnügungen, um ihren Geist desto mehr auf das Ewige zu richten. Bei dieser Lebensart und Gemüths- ruhe erreichten sie meist ein hohes Alter von 80 bis 100 Jah- ren. — Nachher begaben sich mehrere Einsiedler zusammen und bildeten eine Gesellschaft. Ihre gemeinschaftliche, später mit Mauern eingeschlossene Wohnung bekam den Namen Kloster. Der Vorsteher hieß Abt, von dem Worte Abba, Vater. Im vierten Jahrhundert kamen vorzüglich die Klöster auf, und hatten für die damalige Zeit segensreiche Folgen. Unfruchtbare Gegen- den- um die Klöster machten die fleißigen Mönche zu tragbaren Feldern. In der Nähe der Klöster entstanden bald einzelne Ansiedelungen, späterhin Dörfer. Die Mönche lehrten den Ankömmlingen, die oft rohe Krieger waren, Ackerbau und Gewerbe und milderten so ihre Sitten. Auch legten sie in den Klöstern Schulen an und besorgten dieerziehung der Jugend. Unser deutsches Vaterland verdankt den Klöstern

8. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 56

1864 - Breslau : Leuckart
56 Geschichte. í ¡ Angelsachsen gegangen und Vandalen besetzten die Balearen, Sar- dinien , Korsika und die Nordküste von Afrika. Die im Lünebur- gischen wohnenden Langobarden gingen nach Ungarn. Griechenland mit der Hauptstadt Konstantinopel machte ein eigenes Kaiserreich aus und hatte die Ostgothen zu nördlichen Nachbarn. Die Länder des Nordens kannte man um diese Zeit nur wenig. Das Reich der Ostgothen wurde mächtig durch seinen König Theödorich. Der griechische Kaiser Zeno hatte von den Ost- gothen den Frieden erkauft und den Theodorich als Geisel erhal- ten. Achtzehn Jahre alt, kehrte dieser zu seinem Vater zurück und ward allgemein als König anerkannt. Aus Furcht vor seinem Unternehmungsgeiste rieth ihm der Kaiser, Italien zu erobern. Dies geschah, und Odoaker verlor Land und Leben. Theodorich gab weise Gesetze und wachte über Ordnung und Gerechtigkeit. Handel und Gewerbe blühten wieder auf, ja sogar Schulen wurden wieder eröffnet. Aber nur kurz war dieses Glück. Theodorich starb nach 33 jähriger Regierung ohne Kintwr, und die Streitigkeiten der Großen zerrütteten unter schwachen Königen das Reich und beschleunigten den Untergang desselben. Das griechische Kaiserreich kam unter Justinian noch einmal zur Blüthe. Nachdem derselbe einen furchtbaren Bürgerkrieg gedämpft hatte, dachte er an Eroberungen. Seinen Feldherrn Belisar sandte er nach Afrika, und dieser eroberte das ganze Vandalenreich, setzte dann nach Sicilien über und drang weit in Italien vor. Die meisten Städte dieses Landes öffneten ihm freiwillig die Thore, Neapel erstürmte er und ließ es ganz ausplündern. Nun ging er auf Rom los. Die Bewohner dieser Stadt, wie die Griechen der katholischen Religion zugethan, öffneten dem kaiserlichen Heere die Thore. Da erhoben die arianischen Gothen ihren tapfern Feldherrn Vitiges auf dem Schilde zum Könige; dieser sammelte ein großes Heer und griff den nur mit 8000 Mann Rom vertheidigenden Belisar an, mußte aber, als ein griechisches Hilfsheer erschien, seinen Vorsatz aufgeben. Auch die spätern Könige der Gothen, Tötilas und Thas konnten das Reich nicht halten; letzterer erlag in einer blutigen Schlacht am Vesuv, und das Gothenreich wurde eine Provinz des griechischen Kaiserreiches. Wichtiger als diese Eroberungen ist die Ordnung des Rechts- wesens, die Justinian in seinen Ländern vornahm. Er ließ die Aussprüche berühmter Rechtsgelehrten sammeln und schuf so ein Gesetzbuch, das für viele Staaten eine Grundlage des Rechts geworden ist. Die Städte wurden wieder hergestellt und verschö- nert; ein Meisterwerk der Baukunst ist die Sophieenkirche in Konstantinopel, jetzt eine türkische Moschee. Ferner führte er die
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