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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 95

1864 - Breslau : Leuckart
( Johann Huß und die Hußiten. 95 Jetzt wurde Karl Iv., der Sohn des böhmischen Königs Johann, gewählt. Er sorgte fast nur für die Vergrößerung seiner Hausmacht, erwarb Brandenburg, die Lausitz und Schlesien. Für diese Länder und Böhmen war er ein wahrer Landesvater; Prag, seine Residenz, schmückte er mit herrlichen Gebäuden und stiftete 1348 eine Hochschule, die erste in Deutschland. Breslau, die wichtige Handelsstadt, baute er nach einem furchtbaren Brande größer und schöner wieder aus und verband sie mit Prag und den italienischen Handelsstädten durch eine Kunststraße. Das Wich- tigste, was ihm Deutschland verdankt, ist das berühmte Reichs- grundgesetz, die goldene Bulle, wodurch festgesetzt wurde, daß fortan sieben Kurfürsten die Wahl der Kaiser allein vollziehen sollten. Diese waren: die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von Sachsen und der Pfalzgraf am Rhein. Zu Frankfurt sollte die Wahl, zu Aachen die Krönung vollzogen werden. Deutsch- land wurde, wie fast alle Staaten Europas, zu dieser Zeit von vielen Uuglücksfällen heimgesucht. Zuerst brach eine schreckliche Hungersnoth aus, die viele Menschen hinwegraffte, darauf folgte ein furchtbares Erdbeben und fast zu gleicher Zeit brach eine Pest — der schwarze Tod — aus, die Millionen Menschen zum Opfer forderte. Angst und Verzweiflung bemächtigte sich aller Gemüther; nur durch strenge Bußübungen glaubte man den sichtbaren Zorn des Himmels zu versöhnen. Flagellanten oder Geißelbrüder zogen von Stadt zu Stadt, geißelten ihren Rücken blutig, begin- gen aber dabei so viele Ausschweifungen, daß die Bischöfe diese öffentlichen Bußübungen verbieten mußten. Andere behaupteten, die Juden hätten die Brunnen vergiftet, und verursachten unmensch- liche Grausamkeiten gegen sie. — Kaiser Karl errichtete die Quarantäne-Anstalten zur Abwehr solcher Pestkrankheiten, welche etwa in Zukunft das Vaterland heimzusuchen drohten. Unter Karls Söhnen waren weder das deutsche Reich, noch ihre Erbländer glücklich. Wenzel, durch seine Grausamkeit gegen den heiligen Johann von Nepomuk berüchtigt, empörte alle Ge- müther gegen sich, und die Kurfürsten setzten ihn sogar ab; der verschwenderische Sigismund, zugleich König von Ungarn, ver- geudete die Einkünfte und besaß weder Kraft noch Mittel, die in seinem Erblande Böhmen entstandenen Unruhen zu dämpfen. Jy Johann Huß und die Hußiten. Während der Regierung des Kaisers Sigismund war die Hochschule zu Prag die berühmteste in Deutschland. Unter andern Lehrern zeichnete sich an derselben Huß durch Gelehrsamkeit aus.

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 98

1864 - Breslau : Leuckart
98 Geschichte. zu gewähren, verpfändete er ihm das Kurfürstenthum Brandenburg. Als die Brandenburger dies hörten, entsetzten sie sich sehr; denn schon vorher war das Land an andere Fürsten verpfändet gewesen. Diese hatten die Unterthanen so bedrückt, daß sie nun voll Besorguiß waren, es möchte ihnen wieder also ergehen. Aber in bessere Hände konnte das Land nicht kommen. Hier und da erzählte auch schon Mancher, welch ein vortrefflicher Fürst der Burggraf sei und wie er gewiß ganz anders die Branden- burger behandeln werde; daher erwartete man begierig sein Erschei- nen. Er kam. Mit Wohlwollen und Freundlichkeit trat er auf; die Landleute freuten sich über seine Güte, die Städte öffneten ihm gern die Thore, und bald waren ihm Alle zugethan. *Nur die adeligen Raubritter haßten ihn. Bisher fielen sie ungestraft über Städte, Dörfer und Reisende her und raubten und plünderten; nun sollte ihr Reich zu Ende gehen; daher wider- setzten sie sich mit offener Gewalt. Friedrich zog mit Heeresmacht gegen sie, und sie stohen in ihre Burgen. Dort, hinter den dicken Mauern, glaubten sie sich sicher. Der Fürst hatte aber eine große Kanone, welche man wegen ihrer Schwerfälligkeit die faule Grete nannte. Sie war sein ganzes Geschütz. Damit fing er an, die festen Schlösser zu beschießen. Die Räuber gericthen in Angst, sie ergaben sich oder flohen. Nun kam Ruhe ins Land. Die Straßen wurden sicher, der Unterthan konnte ohne'furcht sein Geschäft betreiben, die Städte wurden nicht verheert. — Wäh- rend dieser Zeit hatte Sigismund von Friedrich noch mehr Geld geliehen. Ans Wiederbezahlen konnte der Kaiser nicht denken; er trat also zuletzt das Kurfürstenthum Brandenburg (1415) für einen Preis von 400,000 Dukaten an Friedrich ab, welcher in der Geschichte Kurfürst Friedrich der Erste genannt wird. Seit der Zeit wurde Berlin die Hauptstadt des Landes und die Residenz der Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern, von denen die Könige von Preußen abstammen. Die Erfindung des Lomplisses, des -Schießpulvers mrd der Dnchdruckcrkunst.. ^ /■/— Der Kompaß ist ein ganz einfaches Werkzeug, und doch haben es die Menschen erst spät verfertigen gelernt. Dies konnte aber auch nur nach vielen Beobachtungen und Versuchen gelin- gen. Eine Art Eisenstein besitzt nämlich die wunderbare Kraft, das Eisen an sich zu ziehen. Bestreicht man mit dem Magnet- steine ein Stückchen Eisen oder eine Nadel, so erhalten diese eine gleiche Kraft. Allein eine solche Nadel zieht nicht bloß das Eisen an, sondern sie zeigt auch, wenn man sie in der Mitte

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 141

1864 - Breslau : Leuckart
141 Die ersten Könige von Preußen. nur mit Noth auf das türkische Gebiet. Im Frieden mit Schwe- den, 1721, erhielt Rußland die Ostseeländer: Liefland, Esthlands Jngermannland. Peter wurde als Kaiser feierlich ausgerufen und ihm der Beiuame des Großen gegeben. Peter machte eine zweite Reise ins Ausland. Seine Ge- mahlin Katharina begleitete ihn bis Holland. Hier besuchte er mit ihr sein altes Saardam wieder und führte sie in die Hütte, welche er einst als Peter Baas bewohnt hatte. Dann reiste er nach Frankreich. In Paris wurde er aus das Zuvorkommendste empfangen. Man zeigte alle Merkwürdigkellen der Stadt dem wißbegierigen Fremden. Von hier aus ging er nochmals nach Amsterdam und kehrte über Berlin in sein Reich zurück. Er starb 1725. Nach ihm regierte seine Gemahlin Katharina mit Menzikows Hilfe. Diese berühmte Frau war die Tochter eines armen Bauern, der sie schon früh in den Dienst zu einem Geist- lichen in Marienburg gab. Die Stadt wurde von den Russen eingenommen, und die Einwohner kamen in die Gefangenschaft. Unter ihnen befand sich auch Katharina, und Menzikow nahm sie in seine Dienste. Bei diesem sah sie der Kaiser. Sie gewann durch ihre Schönheit und durch ihr freundliches und anmuthiges Wesen bald sein Herz, so daß Peter sie zu seiner Gemahlin wählte und auch zur Thronfolgerin ernannte. Sie führte nur zwei Jahre die Regierung. Nach ihr erhielt die Krone Peter Ii., ein Enkel Peters des Großen. Seine Regierung währte drei Jahre. Hierauf bestieg den Thron Anna, des blödsinnigen Iwans Tochter, und nach ihr Elisabeth, die Tochter Peters des Großen. Ihr folgte Peteriii. und diesem seine Gemahlin Katharina die Zweite. Nach der Ermordung ihres Nachfolgers Paul, der nur fünf Jahre regierte, wurde dessen Sohn Alexander Beherrscher des großen Reiches, nach dessen 1825 erfolgtem Tode regierte sein Bruder Nicolaus bis 2. März 1855, an welchem Tage Alexander Ii. die Regierung antrat. Die ersten Könige von Preußen. /•« •- Es ist schon gesagt worden, wie im Jahre 1415 Friedrich, aus dem Hause Hohenzollern, vom Kaiser Sigismund die Mark !-& i Brandenburg mit der Kurwürde erhielt. Unter seinen Nachfol- 1 f n 7 gern gab es mehrere vortreffliche Männer. Johann Sigis- '' mund vereinigte das Herzogthum Preußen mit Branden- . . ; bürg. Er war der Vater von dem schwachen Georg Wilhelm, der während des dreißigjährigen Krieges regierte. Dann herrschte ■ der Sohn des Letztgenannten, der große Kurfürst Friedrich Wilhelm, welcher bei Fehrbellin die Schweden besiegte. . Unter ihm zeichnete sich sein Feldmarschall Derfflinger aus.

4. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 143

1864 - Breslau : Leuckart
143 Friedrich Wilhelm I. Friedrich der Große. Ordensland als ein lehn bares Herzogthum erhielt. Nach dem Tode seines Sohnes kam nun das Herzogthum Preußen an das brandenburgische Haus unter Johann Sigismund. ■£?. Friedrich Wilhelm I. Friedrich der Große. Unter Friedrich L vergrößerte sich der preußische Staat durch glückliche Umstände. Es fielen ihm bedeutende Gebiete im nördlichen Deutschland als Erbschaft zu. Sein Nachfolger Fried- rich Wilhelm I. war ein abgesagter Feind aller Pracht und Verschwendung und gab das Beispiel großer Sparsamkeit und Enthaltsamkeit. Von den hundert Kammerherrn seines Vaters behielt er nur zwölf. In seinem Haushalte führte er bedeutende Ersparungen ein; er aß nur gewöhnliche Kost, und mancher reiche Bürger brauchte mehr auf Speise und Kleidung, als er. Dabei war er die Thätigkeit selbst, sah nach Allem, verlangte von andern dieselbe Pünktlichkeit, die er besaß, und wehe dem Beamten, den er nachlässig betraf. Nicht selten wandte er ohne Umstände Stock- prügel und Faustschläge an. Ueberhaupt war er hart, herrisch und verlangte unbedingten, blinden Gehorsam. Sein Geist hatte nicht die Bildung erhalten, die seine hohe Stellung erforderte. Den Gelehrten zeigte er sich nicht gewogen, und es war ihm eine rechte Freude, wenn er sie lächerlich machen, oder ihnen sonst einen Streich spielen konnte. Am Kriegswesen hing er mit ganzer Seele; er wohnte täglich den Uebungen seiner Soldaten bei. Er errichtete neue Regimenter und wählte zu seiner Leibgarde recht große Leute, die er aus allen Ländern von- Europa mit ungeheuren Kosten, oft mit List durch Werber zusammentreiben ließ, und die er gut besoldete. Sie waren in beständiger Uebung. Seine Kriegseinrichtung wurde ein Muster für andere Staaten. Ferner zog er fleißige Ausländer ins Land und schaffte überall Ordnung. Wie sein Leben, war auch sein Tod. Auf sein herannahendes Ende bereitete er sich mit Ruhe vor. Seinem Sohne Fried- rich Ii. hinterließ er einen wohleingerichteten Staat, ein geübtes und gefürchtetes Heer und eine volle Schatzkammer. Friedrich Ii. hat es verdient, einen solchen Vorgänger gehabt zu haben. Er wußte Alles, was der Vater geschaffen hatte, trefflich zu benutzen. Seine Bildung, durch französische Bücher und häufigen Umgang mit Franzosen, machten ihn aufmerksam auf das, was sein Vater vernachlässigt hatte: auf Beförderung der Wissenschaften und Künste, auf Schätzung des denkenden Mannes und des erfindenden Geistes. Deutschland war damals gerade nicht reich an geistvollen Männern, die deutsche Sprache weniger geschmeidig, als die französische. Daher kam es, daß Friedrich

5. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 97

1864 - Breslau : Leuckart
Das Haus Hohenzollern kommt in den Besitz von Brandenburg. 97 In blinder Wuth stürzten die Hußiten über die Katholiken her, plünderten und verbrannten Kirchen und Klöster und verübten die entsetzlichsten Grausamkeiten. Wiederholt zog der Kaiser mit einem Reichsheere gegen sie ans, allein sie schlugen jeden Angriff sieg- reich zurück und vermehrten noch ihre Gräuelthateu. Die mord- süchtigen Schaaren blieben nicht in ihrem Lande, sondern zogen weit über die Grenzen desselben hinaus. Im Jahre 1430 streiften die unbändigen Rotten sengend und verheerend durch Sachsen. Niedergebrannte Burgen, Städte und Dörfer bezeichneten ihren Weg. Männer, Weiber und Kinder wurden ohne Barmherzig- keit, oft unter grauenvollen Martern, umgebracht. Von Sachsen zöge» sie nach Bayern, auch kamen mehrere Haufen nach Schlesien und verbreiteten überall Schrecken und Entsetzen. Der Papst ließ gegen sie, wie einst gegen die Sarazenen, das Kreuz predigen; aber wie Spreu vor dem Winde wurden die Kreuzheere zerstreut. Da endlich sah man ein, daß mit Gewalt gegen die Hußiten nichts auszurichten sei, und mau suchte sich in Güte mit ihnen zu ver- gleichen. Ein Theil stimmte für die Annahme des Vergleiches, ein anderer nicht. Hierüber entstand ein Krieg unter den Hußiten selbst, in welchem die Feinde des Friedens unterlagen. Jj Das Haus Hohenzollern kommt in den Besitz von Brandenburg. Im südlichen Theile von Deutschland liegt ein kleines Land, Hohenzollern-Hechingeu. Dort steht auf einem 800 Fuß hohen Berge das Stammschloß, welches jetzt alt und unbewohnt ist, das aber vor vielen Jahrhunderten schön und herrlich war. Daselbst hatten die Grasen von Hohenzollern ihren Sitz. Man weiß fast nicht den Ursprung dieser Grafen anzugeben; doch erzählen uns die alten Nachrichten, daß um das Jahr 1164 ein Abkömmling aus diesem Hause vom damaligen deutschen Kaiser das Burggrafthum Nürnberg erhielt und gar bald zu großer Macht gelangte. Ungefähr 150 Jahre später hatten sie schon die Fürstenthümer Anspach und Baireuth in Besitz. Nachher wurden sie in den Fürsteustand erhoben. Fürst Fried- rich der Fünfte, der 1398 starb, hinterließ zwei Söhne, Johann und Friedrich, die sich in die väterliche Erbschaft theilten. Als Johann nach wenigen Jahren starb, erhielt Fried- rich die gesammten Besitzungen. Dieser Friedrich genoß die besondere Freundschaft des Kaisers Sigismund. Sein Geist und seine Tapferkeit unterstützten den Kaiser in manchen Unternehmun- gen, und sein Geld half dem immer armen Sigismund aus manchen Verlegenheiten. Um nun dem Freunde für sein Anleihen Sicherheit Rendschmides Lesebuch für obere Klassen. 7

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 142

1864 - Breslau : Leuckart
142 Geschichte. Dieser kann zum Beweise dienen, wie wunderbar die Vorsehung manchen Menschen leitet. Er war ein Schneidergeselle. Als er auf der Wanderung bei Tangermünde über die Elbe setzte und dem Schisser den geforderten Lohn von drei Pfennigen nicht bezahlen konnte, wurde dieser zornig und warf sein Reisebündel in den Strom. Der arme Schneider entschloß sich aus Verzweiflung, Soldat zu werden. Nachher trat er in österreichische Dienste, brachte es bis zum Oberst, wurde aber nach dem westphälischen Frieden entlassen, worauf er wieder den brandenburgischen Kriegsdienst wählte. Nun machte er alle Feldzüge des großen Kurfürsten mit und starb endlich, von Allen geehrt, als Feld-^/ ;narschall. Friedrich Wilhelm regierte bis 1688. Sein Sohn Friedrich wirkte sich beim Kaiser den Titel eines Königs von Preußen aus. Die Krönung geschah den 18. Januar 1701 in Königsberg. Seitdem hieß er Friedrich I. Der Name Preußen kommt erst am Ende des zehnten Jahrhunderts in der Geschichte vor. Das Land war zu jenen Zeiten rauh, mit Sümpfen, Seen und Wäldern ° bedeckt. Die , Bewohner lebten fast nur von Jagd und Raub; sie machten oft Einfälle in Polen. Unterdeß wurde der Samen des Christen- thums an den Küsten der Ostsee ausgestreut. Bremer Kaufleute, durch Sturm verschlagen, machten Bekanntschaft mit den wilden Bewohnern, baueten sich an, riefen Geistliche ins Land und gründeten ein Bisthum. In der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts führten die Polen häufige Kriege mit den heid- nischen Preußen. Den Herzog Kon rad von Masovien drängten die letztern so, daß er sich nach fremder Hilfe umsehen mußte. Er wandte sich an die deutschen Ritter, die eben, aus Palästina vertrieben, in Venedig angekommen waren. Eine Anzahl von ihnen zog nach Preußen und schlug sich daselbst viele Jahre mit den kriegerischen Einwohnern herum. Zuletzt behielten die Ritter die Oberhand, nahmen das Land für sich und machten Marienburg zu ihrer Hauptstadt. Mit väterlicher Milde herrschte Anfangs der Orden in dem eroberten Lande. Neue Städte wurden gegründet, deutsche Ansiedler herbeigerufen, und mit ihnen kam auch deutsche Sitte und Betriebsamkeit in die neugebauten Städte. Unter weiser Ver- waltung hob sich das Land empor und wurde immer mächtiger. Hierüber erwachte die Eifersucht der Polen; es entstanden lang- wierige Kriege, in welchen der Wohlstand des Landes erlosch. Der Orden erhielt von Deutschland keine Unterstützung und sank in seiner Macht. Die Kriege mit Polen dauerten fort, bis der zum Hochmeister gewählte Prinz Albrecht von Brandenburg zur evangelischen Kirche übertrat und im Frieden zu Krakau das

7. Kursus 1 - S. 1

1896 - Altenburg : Pierer
Grster Kursus. (Erstes Jahr.) U Unser Frstenhaus. Ziel: Wir wollen lernen, warum wir alle Jahre Herzogs Gebnrts-tag feiern. I. Wit ihr auch, wann unseres Herzogs Geburtstag ist? Und wer kann mir den Namen unseres Herzogs nennen? Wer von euch hat ihn denn schon einmal gesehen? Was kannst du mir von ihm erzählen? Nun seht, hier ist sein Bild? Nun wollen wir zusammenfassen, was wir von uuserm Herzog wissen! Wer kann es? (Unser Herzog heit Ernst. Sein Geburtstag ist am 16. September. Er wohnt auf dem Schlo zu Altenburg. Im Sommer lebt er auf dem Schlosse zu Hummelshain. Er ist ein gtiger und freundlicher Herr. Seine Gemahlin heit Agnes. Diese ist sehr wohlthtig.) Nun knnt ihr mir vielleicht auch schon sagen, warum wir in der Scfjule Herzogs Geburtstag feiern! (Der Herzog ist der Herr unseres Landes; er ist gtig und freundlich; er ist sehr wohlthtig :c.). Ii. Nun wollen wir die Antwort auf unsere Fragen suchen! 1. Stck: Herzog Ernst als Landesvater. (Ziel: Zunchst will ich euch erzählen, wie Herzog Ernst ein Vater seines Volkes ge-Wesen ist.) 2. Stck: Herzog Ernsts Jugend- und Lehrzeit. (Ziel: Wie sich Herzog Ernst auf seinen Berns vorbereitet hat.) "3. Stck: Herzog Ernst als deutscher Bundesfrst. (Ziel: Warum der Kaiser Wilhelm Ii. unfern Herzog fter besucht.) Iii. Was unser Herzog Ernst fr seine Altenbnrger gethan hat und was wir ihm dafr schuldig sind. Es wird hier nachgewiesen, da durch das landesvterliche Walten des Herzogs Ernst Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft zu hoher Blte gelangt sind, und dadurch der Wohlstand des Volkes gehoben worden ist. da er ferner durch seine freundschaft- Fritzsche, Geschichtsunterricht in der Landschule. I. i

8. Kursus 1 - S. 102

1896 - Altenburg : Pierer
102 schlssen? Haltung der grten evangelischen Fürsten, durch die Ein-Mischung fremder Völker, durch den Tod des Schwedenknigs und end-lich durch die damalige Kriegsfhrung. c. Was hatte dies zur Folge? (Ein Kulturbild der des groen Krieges Last und Weh: Verwstung des Landes, Verwilderung des Volkes, Vernichtung des Volkswohlstandes ?c.). Iv.: 1. Was wir der Ursachen, Verlauf und Folgen des groen Krieges gelernt haben. 2. Die Kaiserreiche im Reformationszeitalter. 3. Unser engeres Heimatland von der Mhlberger Schlacht bis znm Ende des groen Krieges. 4. Was wir der das Kriegswesen gelernt haben. 5. Welchen Einflu der Krieg auf das Reich hatte. 6. Bauern und Brger während des groen Krieges. 11. Der groe Kurfürst. I. Der groe Kurfürst als Landesvater. Ziel: Wie der groe Kurfürst von Brandenburg die Wunden des Krieges zu heilen sucht. I. Wie es wohl nach dem groen Kriege in Brandenburg aus-gesehen hat? a. Das Land: cker und Wiesen verwstet, von Unkraut und Gestrpp berwuchert; Städte und Drfer zerstrt, Schutt- und Trmmerhaufen verrieten ihr einstiges Dasein, b. Das Volk: Tausende und aber Tausende hingemordet oder von Hungersnot und Pest dahin-gerafft, mancher Ort war leer; besonders fehlte es an Mnnern; die briggebliebenen durch den langen Krieg selbst verwildert; der Wohlstand des Volkes vollstndig vernichtet, alles verarmt, c. Der Staat: Die Staatskassen leer, keine Einnahmequellen. Wie wird nun der groe Kurfürst die Not und das Elend lindern? Vermutungen seitens der Schler! Ii. 1. Sorge fr den Landbau. Wie sticht er die Not genau kennen zu lernen? Er schickte einsichts-volle Männer durch die Provinzen seines Landes, da sie den Zustand der Städte und Drfer genau erforschen sollten. Und wie sticht er nun das erkannte Elend zu lindern? Verteilung des Landes, Unter-sttzung durch Geld, Aufbau von Stdten und Drfern, Hebung der Viehzucht, Anlegung von Blumen-, Gemse- und Obstgrten, Alleen. Aufnahme von Fremden. Wie kam es, da so viele Fremde nach Brandenburg kamen? Es waren meist vertriebene franzsische Protestanten; aber auch Hollnder lie er ins Land kommen. Warum? Was er da-durch erreichte? Drfer wieder aufgebaut, Felder wieder bebaut, sumpstge

9. Kursus 1 - S. 105

1896 - Altenburg : Pierer
105 zurckgeben mute. Wodurch der Kaiser auerdem zeigte, da er Brandenburgs Emporkommen mit neidischem Herzen beobachtete? Weg-nhme Schlesiens. Zusammenfassung: Friedrich Wilhelm als Kriegsheld. 1675. Iii.: Was der groe Kurfürst fr sein Land und fr Deutschland gethan hat? 1. Fr sein Land: a) Er hilft dem durch die Greuel des 30 jhrigen Krieges verwsteten Lande wieder auf und bringt es zu neuem Wohl-stand. b) Durch die Aufnahme der vertriebenen Glaubensgenossen fhrt er seinem Lande gewerbfleiige und fromme Unterthanen zu und hebt da-durch Ackerbau und Viehzucht, Handel und Gewerbe. c) Er verschafft durch die Kriege seinem Lande Macht und An-sehen. d) Er sorgt fr seines Landes Sicherheit und Schutz durch Schaffung eines stehenden Heeres. 2. Fr Deutschland: Er ist der Wchter des Deutschtums im Norden, Westen und Osten. Iv. 1. Was der groe Kurfürst durch sein landesvterliches Walten erreicht hat? 2. Warum der groe Kurfürst diese Kriege fhrte, und was er da-durch bewirkte? 12. Friedrichs des Groden Kmpfe um Schlesien. Ziel: Wie des groen Kurfrsten Hoffnung in Erfllung ging. I. Welche Hoffnung hegte der groe Kurfürst? Auferstehen wird mir einst ein Rcher aus meinen Gebeinen." Was veranlate den groen Kurfrsten solch' einen Ausspruch zu thuu? Der Kaiser sah mit Neid und Migunst auf die wachsende Macht Brandenburgs und suchte das Wachstum dieses Staates zu hindern. Darum lie er den groen Kur-frsteu im Stich, als er von Feinden umringt war, untersttzte auch beim Friedensschlsse die Forderungen des Siegers von Fehrbellin nicht, sondern war erfreut, da der groe Kurfürst seine Eroberungen zurck-geben mute. Ja er zog sogar das Herzogtum Schlesien, das nach dem Tode des letzten Herzogs an Brandenburg kommen mute, als erledigtes Reichslehen ein. Der groe Kurfürst mute dies ruhig geschehen lassen, da er gegen so viele Feinde nichts ausrichten konnte. Er hoffte aber, da einer seiner Nachfolger einst diese Schmach rchen werde. Jetzt geht des groen Kurfrsten Hoffnung in Erfllung. Fragen? 1. Wer ist der Rcher jener Schmach. 2. Was veranlat ihn, die Schmach zu rchen? 3. Ob es ihm gelingt, Schlesien zurckzugewinnen?

10. Kursus 1 - S. 106

1896 - Altenburg : Pierer
106 Ii. 1. Der erste schlesische Krieg. Wer ist der Rcher jener Schmach? Es ist der Urenkel des groen Kurfrsten, der groe Friedrich, König von Preußen. Wie kommt es, da er sich König von Preußen nennt? Sein Grovater, des groen Kurfrsten Sohn Friedrich I., der dem Kaiser in einem langen Kriege Hilfstruppen gestellt, hatte mit der Zustimmung des Kaisers sich die Knigskrone auf's Haupt gesetzt und das Kurfrstentum Brandenburg zu einem Knigreich Preußen umgewandelt. Vierzig Jahre waren seitdem verflossen. Was veranlat da den groen Friedrich dazu, die Schmach seines groen Ahnen zu rchen? Karl's Vi. Tod, Ansprche verschiedener Fürsten; Friedrichs Anerbieten und Ansinnen, Maria Theresias Zurck-weisuug. Besetzung Schlesiens. Wie verlief der Kampf? Doppelter Sieg Friedrichs. Folgen? Schlesien mit der Grafschaft Glatz wird an Friedrich abgetreten. Zusammenfassung. Ob Friedrich Schlesien fr immer behalten wird? 2. Der zweite schlesische Krieg. Warum beginnt Maria Theresia den Kampf von neuem? Sie will Schlesien zurckerobern. Deshalb rstete sie im Stillen zu einem neuen Kriege, nachdem sie die brigen Feinde besiegt. Und doch geht Friedrich wieder aus dem Kampfe als Sieger hervor? Er kommt seiner Gegnerin zuvor und fllt in Bhmen ein; seine Truppen sind trefflich geschult; tchtige Feldherren. Erfolg des zweiten Kampfes? Schlesien wird ihm zum zweitenmale zugesprochen. Inwiefern hat sich des groen Kur-frsten Hoffnung erfllt? Zusammenfassung. 2. Stck: Der siebenjhrige Grieg. Ziel: Wie Maria Theresia einen Racheplan schmiedete. I. Weshalb wohl? Ihre Truppen waren von dem Preuenknig in mehreren Schlachten geschlagen worden, sie selbst hatte die schne Provinz Schlesien an Preußen abtreten mssen. der diesen Verlust kann sie sich jedenfalls nicht zufrieden geben, und darum sinnt sie darauf, das verlorene Land wieder zurckzuerobern. Aber sie hatte es doch schon einmal vergeblich gethan; knnte ihr Plan nicht auch diesmal fehlschlagen? Sie wird sich Bundesgenossen suchen, um Friedrich von verschiedenen Seiten angreisen zu knnen. Fragen: 1. Wer sind ihre Bundesgenossen? 2. Ob der Plan der Feinde gelingt? Ii. 1. Wie Maria Theresia einen Racheplan schmiedete. 2. Wie Friedrich d. Gr. den Kampf siegreich fhrte. 3. Wie Friedrich d. Gr. sich in schwerer Bedrngnis tapfer hielt. 4. Wie Friedrich als Sieger aus dem Kampfe hervorging. 1. Wer sind die Bundesgenossen der Kaiserin? Rußland, Frank-reich. Schweden, Sachsen, das Reich. Warum hat sie sich gerade an
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