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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 211

1855 - Mainz : Kirchheim
211 Seiten hin fielen seine verdoppelten Streiche und verbreiteten Ver- wirrung in den feindlichen Reihen. Bestürzt wichen sie zurück, er- holten sich jedoch schnell wieder und standen zur entschlossensten Gegen- wehr. Vor Allen stellte stch jetzt dem Könige ein Ritter entgegen, der des Oesterreichers Rüstung und Feldzeichen trug. Adolph mochte drum einen Augenblick glauben, der verkappte Streiter sei Albrecht . selbst und, von dem verhaßten Anblicke entstammt, svrengte er auf ihn zu und schmetterte ihn mit einem gewaltigen Hiebe aus dem Sattel. Sogleich wendete er stch weiter und fand einen Zweiten irr gleicher Rüstung und mit gleichem Feldzeichen. Der schnelle Fall des Ersten hielt den neuen Kämpen nicht ab; der hohe Preis, welchen Albrecht darauf auögeboten hatte, wer den abgesetzten König todt oder lebendig einbringe, und die Ehre, eines Königs Sieger zu werden, waren lockend genug, das Leben daran zu wagen, und er drang drum mit kühnen Hieben auf Adolph ein. Doch der erwiederte ste mit gleicher Kraft, so daß der Kampf eine Zeitlang unentschieden schwankte, bis des Königs gewaltiges Schwert auch diesem eine tiefe Wunde schlug und ihn vom Pferde zu Boden warf, wo er von den Hufen der Rosse zertreten wurde. Der zweifache Sieg erfüllte seine Getreuen mit wachsendem Muthe und mit neuem Vertrauen schwangen ste die Schwerter, des Sieges fast schon gewiß. Allein die Freude war von kurzer Dauer. Adolphs Stern ging unter; das treulose Waffenglück schien ihm den Sieg nur deßhalb zeigen zu wollen, um ihn in desto tieferem Falle zu verderben. In den Reihen der Oester- reicher erhob stch eben ein furchtbar freudiges Kriegsgeschrei; denn neue Schaaren rollten stch den Kriegsberg herab ihnen zu Hülfe, und zu gleicher Zeit tönte der feindliche Schlachtruf zur Rechten und Linken, fast im Rücken. Von dem Kriegsberge senkten stch breite Schlachthaufen in die Ebene nieder und aus dem Ritterthale brach unversehens eine starke Heersäule aus wohlberechnetem Hinterhalte in die linke Flanke. Bei diesem Anblicke entfiel den letzten Reihen deö königlichen Heeres das Herz; ste wendeten erschrocken um und stürzten, ihren Herrn verlassend an den Mauern des nur um fünfhundert Schritte entfernten Städtchens Göllheim vorüber, in wilde Flucht und ließen dadurch dem Feinde freien Weg, den König vollständig zu umzingeln, was auch in wenigen Augenblicken vollführt war. Die erhöhte Gefahr erschütterte aber Adolphs Entschlossenheit nicht, son- dern stählte seinen Muth zum todtverachtenden Trotze. Gerade aus spornte er sein Roß in die dichtesten Haufen, und wie die Bärin, so man ihr die Jungen raubt, aus Waldesklüften daherwüthet, oder der brüllende Leu stch auf den herausfordernden Tiger wirft, so stürzte er todesmuthig in den Feind. Doch der zog seine Kreise immer enger um den König und seine ihm zur Seite gebliebenen Getreuen, und be- drängte die ermatteten Kämpfer immer heftiger. Der bis jetzt regel- mäßige Kampf wurde nun zum furchtbar regellosen Gewühl und die Wahlstatt wandelte stch zum wilden Tummelplätze, über dem die auf- 14*

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 409

1855 - Mainz : Kirchheim
409 demselben Jahre so geschlagen, daß Christian zu Lübeck 1629 sich verpflichtete, nie mehr der Sache der deutschen Protestanten sich annehmen zu wollen. Gustav Adolph, König von Schweden, vom Kaiser gekränkt und von den Franzosen angelockt, mischte sich nun in die deutschen Angelegenheiten. Mit 30,000 Mann landete der Schnee- könig, wie er spottweise zu Wien genannt wurde, auf der Insel Rügen (1630) und kämpfte mit rühmlichem Erfolge gegen Tilly, den er unfern Leipzig 1631 schlug. Da sich aber die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen mit den Schweden nicht vereinigen wollten, so konnte noch vorher Tilly Magdeburg mit Sturm nehmen. Nun ergoß sich das Heer der Schweden über ganz Süd- deutschland, besiegte Tilly, der kurz darauf an seinen Wunden starb, am Lechflusse und besetzte Prag und München. Da über- nahm auf inständiges Bitten des Kaisers Wallenstein, dessen Ent- lassung die deutschen Fürsten zu Negensburg 1630 durchgesetzt hatten, wiederum den Oberbefehl. Schnell warb er ein Heer, jagte die Sachsen aus Böhmen und schlug Gustav Adolph in Bayern. In der blutigen Schlacht bei Lützen siegten zwar die Schweden über den Friedländer, wie Wallenstein allgemein genannt wurde, aber Gustav Adolph, von zwei Kugeln durchbohrt, sank todt vom Pferde. Dessen ungeachtet setzten die Schweden unter ihrem Kanzler Orenstierna und dem Herzoge Bern- hard von Weimar ihren schrecklichen Verwüstungskrieg in Deutschland fort. Da aber Wallenstein den unmenschlichen Grau- samkeiten der Schweden unthätig zusah, so wurde er seiner Würde entsetzt, als Landesverräther in die Acht erklärt und zu Eger, wo er sich mit einem kleinen Heere den kaiserlichen Befehlen widersetzte, am 25. Februar 1634 von drei Hauptleuten ermordet. Nun über- nahm der österreichische Erzherzog Ferdinand den Oberbefehl über das Heer und schlug in der Schlacht bei N ördlin gen 1634 das schwedische Heer vollständig. Der heiß ersehnte Friede würde gewiß jetzt zu Stande gekommen sein, und einige Fürsten, wie der Kurfürst von Sachsen, schlossen auch wirklich mit dem Kaiser Frieden; da schürte das katholische Frankreich aus Eifersucht gegen Oesterreichs Uebermacht auf's Neue das Feuer des schrecklichen Religionskrieges, dem es während seiner ganzen Dauer mit Schadenfreude zugesehen hatte. So war es den Schweden durch Frankreichs Geld und Hülfstruppen möglich, bei W i t t st o ck 1636 über die Kaiserlichen zu siegen. Kaiser Ferdinand Ii. starb im darauf folgenden Jahre. — Sein Nachfolger Ferdinand Iii. führte in Person sein Heer gegen die Schweden; aber der Sieg neigte sich auf die Seite seiner Gegner. Alle, sowohl die erschöpften Fürsten als auch das von Elend und Armuih nie- dergedrückte Volk, wünschten den Frieden, der auch wirklich zu Münster und Osnabrück in Weftphalen, woher er den

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 408

1855 - Mainz : Kirchheim
408 Kriegen gegen die Türken und gegen seinen Nebenbuhler, den König Franz I. von Frankreich, konnte Karl nicht zur Ruhe ge- langen. Darum trat er voll Kummer von dem Schauplatze der Welt ab, übergab seinem Sohne Philipp Spanien, Italien, die Niederlande und Amerika, seinem Bruder Ferdinand die übrigen Länder und die Kaiserkrone. Karl V. starb 1558 in einem spani- schen Kloster, nachdem er zuvor sein Leichenbegängniß hatte feierlich begehen lassen. Der dreißigjährige Krieg. Der furchtbare dreißigjährige Krieg (1618—1648} nahm in Böhmen seinen Anfang. Den Protestanten in Böhmen wurde eine Kirche niedergerissen, eine andere geschlossen, weil dieselben eigenmächtig auf verbotenem Grund und Boden errichtet worden waren. Nun verübten sie Gewalt, indem sie das königliche Schloß zu Prag stürmten und zwei kaiserliche Räthe nebst ihrem Schreiber aus den Fenstern des Rathhauses 30 Ellen hoch herabwarfen. Das war die Veranlassung zu dem Ausbruche des 30jährigen Krieges. Denn die Protestanten fürchteten nun mit Recht die kaiser- liche Strafe, rüsteten sich, wählten den Grafen Thurn zum Heer- führer und erwarteten ruhig den Angriff des Kaisers. Der alte und kranke Matthias wollte mit ihnen unterhandeln, da starb er, und Ferdinand Ii., ein frommer und kräftiger Regent, be- stieg den kaiserlichen Thron. Die Protestanten in Böhmen, in völligem Aufruhr gegen Ferdinand, knüpften mit der Union, dem Bündnisse der protestantischen Fürsten Deutschlands, eine Ver- bindung an und wählten Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen, der auch wirklich in Prag gekrönt wurde, aber nur einen Winter lang regierte, weßhalb man ihn spott- weise den Winterkönig nannte. Er wurde in der Schlacht am weißen Berg bei Prag 1620 von dem kaiserlichen Heere, zu dem spanische Hülfstruppen und das Heer der katho- lischen Ligue (spr. Lik) in Deutschland unter Anführung des bayerischen Herz ogs Marimilian und seines berühmten Feldherrn Tilly gestoßen waren, vollständig geschlagen. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichsachr und belohnte den Herzog Mari- milian mit seinen Besitzungen. Tilly besetzte einstweilen die Pfalz. Nun ging der König von Dänemark, Christian Iv., nach Deutschland, um Friedrich von der Pfalz und den Protestanten Hülfe zu leisten. Das kaiserliche Heer wurde damals von zwei ausgezeichneten Feldherrn befehligt, von dem bayerischen Feldherrn Tilly und von dem österreichischen General Albrecht von Wallen stein, später Herzog von Friedland, geboren zu Prag. Das protestantische Heer wurde unter dem Grafen Mansfeld an der Dessauerbrücke 1626 von Wallenstein und der Dänen- könig bei Lutter am Barenberge in Hannover von Tilly in

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 220

1855 - Mainz : Kirchheim
220 25. Der Brand Magdeburgs im Jahre 1631. Eine Begebenheit aus dem dreissigjährigen Kriege. Schon seit langer Zeit gährte in Magdeburg unter der Maske der Treue Aufruhr wider den Kaiser. Man verdrängte mit Gewalt die kaiserlich gesinnten Senatoren und setzte an deren Stelle uner- fahrene, leichtsinnige und kühne Männer, die das Ansehen des Kai- sers verachteten und bei dem Schwedenkönig Schutz und Hülfe such- ten. Die treulosen Bürger huldigten dem Markgrafen Christian Tvilheim von Brandenburg, der auch kam und mit grosser Feierlichkeit in den Besitz des Erzstifts eingeführt wurde, wodurch der Bruch zwischen dem Kaiser und dem Markgrafen offen und klar hervortrat. Als aber die kaiserliche Reiterei unter Pappenheims Com- mando vor Magdeburg sich gelagert, sandte der erschrockene Mark- graf Eilboten an den Schwedenkönig, worauf Gustav Adolph seinen Obersten, Dietrich von Falkenberg, nach Magdeburg abgehen liess, dem auch insgeheim einige Truppen nachgefolgt waren. Tilly, der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres, war unterdessen vor Magdeburg angekommen. Weil er herzliches Mitleiden mit den irre- geführten Bürgern trug, gab er sich unendliche Mühe, die Magdebur- ger auf friedlichem Wege zur Unterwerfung zu bewegen; allein seine wohlwollenden Absichten scheiterten stets an dem Aufruhrgeschrei der Parteihäupler. Nachdem Tilly die Ueberzeugung gewonnen, dass auf friedlichem Wege die Stadt zur Unterwerfung nicht bewogen werden könne, gab er endlich am 5. April 1631 den Befehl, die Stadt enger einzuschliessen und förmlich zu belagern. Die Bemühungen der Belagerer waren stets sieggekrönt. Dessenungeachtet wiesen die verblendeten Bürger alle Friedensanträge Tilly’s zurück. Am J9. April hörte das Kanoni- ren gegen die Stadt auf. Und dies war der Verhängnisse olle Tag, an welchem der Stadt Untergang beschlossen wurde. An diesem Tage nämlich trat Falkenberg in den Senat und befahl: «dass, wenn der Feind wider alles Vermuthen die Stadt stürmen sollte und man sehen würde, der Kampf sei unglücklich; so sollen sie die Stadt dem päpst- lichen Feinde durch angelegtes Feuer entreissen.» Seinem Waffen- träger jedoch befahl er, ihn auf den Fall, dass er in die Hände des Feindes fiele, zu erschiessen. In Tilly’s Lager schien Alles ruhig. Tilly brachte die meisten Stunden der Nacht vom 19. auf den 20. im Gebete zu, nur eine schenkte er der Ruhe; dann diente er, wie er es gewohnt war, bei zwei heiligen Messen, besichtigte das Lager, ermuthigte die sieghoffen- den Soldaten und gab endlich an die Generale seine Befehle. Zum Wahlspruch gab er seinen Soldaten die bedeutungsvollen Namen: Jesus, Maria; hiess sie eine weisse Binde um den Arm winden und die Stadt, sobald sie den Donner des groben Geschützes hören wür- den, sofort zu stürmen. Falkenberg und die Magdeburger, durch die anscheinende Ruhe in Tilly’s Lager getäuscht und durch Anstrengungen und Wachen er- müdet, wollten sich durch Ruhe stärken. Der Sturm begann. Eine Musketenkugel traf Falkenberg; er fiel und mit ihm auch Magdeburgs Hoffnung■ Die Soldaten durchwateten die Graben bis an die Schul- ter im Wasser, nähmet) die Bollwerke, schlugen die Besatzung und rückten in die Stadt ein. Die Magdeburger aber wollten sich nicht ergeben; ja mit Steinen warfen sie aus den Häusern nach dem sieg- reichen Feinde, dessen Erbitterung hierdurch aufs Höchste sich stei-
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