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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 215

1855 - Mainz : Kirchheim
215 gen Getreuen in den dichtesten Haufen der hereinbrechenden Osmanen, macht Alles, was er mit seinem Schwert erreichen kann, nieder, und hält, mit Wunden bedeckt, fast allein noch den Kampf eine Weile aus. Er wollte das Unglück seines Hauses und die Schmach dieses Tages nicht erleben, und wich keinen Fuss breit von der Stelle. Nur hätte er gern den Todesstoss nicht von den Schwertern dieser Ungläubigen, son- dern von der Hand eines Christen gehabt. „Ist kein Christ hier?" rief er in wehmüthiger Verzweiflung, als ihm das Blut schon in Strömen von Händen und Füssen floss und seine Getreuen rund um ihn herum als Leichen den Boden bedeckten; „ist keiner hier, der mir das Haupt ab- schlage?" — Da dringen drei Janitscharen zu gleicher Zeit auf ihn ein; der eine zerfleischt ihm von vorn das Gesicht, der zweite spaltet ihm das Haupt und der dritte gibt ihm den Todesstoss in den Nacken. Da sich der Kaiser vorher der Zeichen seiner Würde entkleidet hatte, so blieb sein Körper von Niemand erkannt, unter den Leichen der übrigen Erschlagenen liegen. Das war das Ende des letzten Beherrschers des by- zantinischen Reiches, Constantin Dragases, welcher damals kaum sein vierzigstes Jahr überschritten hatte und schon durch die Art, wie er das Unglück seines Reiches, welches, gleichsam das traurige Erbtheil der Jahrhunderte, auf ihm lastete, zu ertragen wusste, den Bessern seines Stammes würdig zur Seite steht. Im Innern der Stadt dauerte indessen das Blutbad fort. Denn die Osmanen machten anfangs in dem Glauben, dass die Besatzung wenigstens So,000 Mann stark gewesen sein müsse, Alles nieder, was ihnen begegnete. Erst als sie ihres Irrthums inne wurden, zogen sie es vor, lieber die ganze Bevölkerung in Fesseln zu schlagen und in die Sclaverei zu schleppen. Wer in den Häusern oder in den Strassen den Osmanen in die Hände fiel, wurde auf der Stelle in Fesseln geschlagen und in s Lager geschickt. Eine ganze Prozession von Männern und Weibern, welche, vielleicht kaum ahnend, dass der Untergang der Stadt so nahe sei, eben in Festkleidern und mit Wachs- kerzen ausgezogen war, um das Fest der heiligen Theodosia, welches auf den 29. Mai fiel, feierlich zu begehen, theilte dieses Schicksal. Im Gan- zen sollen mehr als 60,000 Seelen zu Sclaven gemacht worden sein. Nur wer nach den Schiffen oder nach Galata entkommen konnte, rettete sich für den Augenblick. Jedoch war dieses Glück nur Wenigen be- schieden; denn alle Schiffe ergriffen auf die Kunde von dem Falle der Stadt in solcher Verwirrung die Flucht, dass mehrere Fahrzeuge, auf welchen sich in der ersten Bestürzung Alles zusammengedrängt hatte, noch in der Nähe des Hafens unter der Last ihrer Ladung untergingen; die meisten erreichten fast leer das offene Meer. Erst in den Mittags- stunden des 29. Mai, als sein Heer der Stadt schon völlig Meister war, hielt Mohamed, umgeben von seinen Vezieren und Leibwachen, lauter Leu- ten von herkulischem Körperbau, seinen Einzug in Konstantinopel. Nicht ohne Staunen weilte er in den prachtvollen Räumen der Sophienkirche, liess die noch mit der Zerstörung dieses Heiligthums beschäftigten Sol- daten daraus vertreiben und verrichtete sein Gebet auf dem Hochaltar. Dann war seine erste Sorge, sich nach dem Schicksale des Kaisers zu erkundigen. Dennoch ging das Gerücht, er sei nicht im Kampfe gefal- len, sondern entweder noch in der Stadt verborgen oder mit den Schif- fen entkommen. Der Leichnam ward aber bald, noch an der kaiserli- chen Fussbekleidung erkenntlich, von zwei Janitscharen, welche ihn nie- dergehauen haben wollten, an dem Orte gesunden, wo er gefallen war, und das bluttriefende Haupt zu den Füssen des Sultans niedergelegt. Er liess es den Tag über auf einer Säule zur Schau ausstellen, am

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 199

1855 - Mainz : Kirchheim
199 vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam, um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern- den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei- gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp. 13. Kavl der Große. Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne, dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje- stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden, den mächtigen Weltbeherrscher. Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische, wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar- über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel- steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen- hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er- ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis. Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen. Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul- den, eure dagegen viele Pfund Silbers." Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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