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57. Das Königreich Dänemark (2847 Q. M., 2,090,000
E., sämmtlich Protestanten) besteht aus einer großen Halbinsel,
deren südlicher Theil zu Deutschland gehört, aus den in der Ostsee
liegenden Inseln, den Faröer-Inseln und der Insel Island. Das
Land ist eben, die Witterung feucht und rauh. Die Insel Island ist
wegen ihrer Vulkane und heißen Quellen merkwürdig. Holz, Salz
und Metalle fehlen fast ganz; dagegen gibt es Getreide, Pferde,
Rindvieh und Fische im Ueberfluß. Kopenhagen mit 120,000e.
auf der Insel Seeland ist die Hauptstadt des Reiches.
58. Das Königreich Schweden mit Norwegen (13,734
Q. M. mit 4,300,000 protestantischen E.) ist eine große, theils gebir-
gige, theils ebene seereiche Halbinsel, auf welcher ein langer, hef-
tiger Winter, ein kurzer, heißer Sommer herrscht, reich an Renn-
thieren, Fischen und vortrefflichem Eisen, arm an Getreide und
Salz. Die Einwohner sind Schweden, Norweger und Lappen.
Die Hauptstadt ist Stockholm, 84,000 E., merkwürdig wegen
ihrer Lage auf Inseln, zwischen Felsen, Hügeln, Thälern und Ge-
wässern. Noch zu bemerken sind: Gothen bürg und Upsala in
Schweden; Christiania und Bergen in Norwegen.
Die übrigen Erdtheile.
Die übrigen Erdtheile sind: Asien, Afrika, Amerika
und Australien oder Südindien.
59. Asien gränzt an das nördliche Eismeer, das stille und
indische Meer, an Afrika, das mittelländische und schwarze Meer
und an Europa. Es wird von den höchsten Gebirgen der Erde
durchzogen, von welchen wir nur das Himalaja-Gebirge mit
dem 27,000' hohen Berg Dawalagire bemerken. Von den
großen asiatischen Flüssen erwähnen wir Ob, Ienisei, den gel-
den und blauen Fluß, den Ganges, Indus, Euphrat,
Tigris und die Wolga. Der größte See ist das kaspische
Meer; die größte Wüste heißt Co bi. Die Witterung ist wegen
der großen Ausdehnung und der hoben Gebirge sehr verschieden;
ebenso die Producte und die Fruchtbarkeit des Bodens. Asien hat
einen großen Reichthum an Thieren und Pflanzen, welche Eu-
ropa fehlen, z. B. Kameele, Löwen, Tiger, Elephanten, Strauße
Papageien; Palmen. Kaffee, Thee, herrliche Gewürze, Sago,
Reis, Baumwolle u. s. w. Auch findet man in Asien die schönsten
Edelsteine.
60. Asien ist der größte Erdtheil (800,000 Q. M. mit 500
Mill. Menschen) und wird von drei Menschenstämmen bewohnt,
welche ihrer Religion nach Christen, Muhamedaner und Heiden
sind. Diese Menschenstämme sind: Der kaukasische Stamm, von
weißer Hautfarbe und schöner Körperbildung im Westen und Sü-
den Asiens und in Europa. Der mongolische Stamm in der Mitte
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Extrahierte Personennamen: B._Kameele
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ostsee Island Island Kopenhagen Seeland Schweden Norwegen Stockholm Schweden Christiania Norwegen Asien Afrika Amerika Australien Afrika Europa Asien Asiens Europa
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vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs
nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz
gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda
begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam,
um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der
Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern-
den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei-
gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp.
13. Kavl der Große.
Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben
Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen
Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne,
dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje-
stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen
und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang
war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden,
den mächtigen Weltbeherrscher.
Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim
Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit
einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch
für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische,
wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar-
über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte
ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er
mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von
Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer
Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten
ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel-
steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen-
hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt
einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen
Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein
und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber
ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er-
ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis
zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie
besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die
gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis.
Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen.
Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte
seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's
wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul-
den, eure dagegen viele Pfund Silbers."
Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig
in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Franke Karl Karl Karl Karl Karl Karl