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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 387

1855 - Mainz : Kirchheim
387 äpfel, Gerste und Hafer. Rauh wie das Klima war auch der Mensch, der dieses Land bewohnte. Nur mit einem Thierfelle be- deckt, wcbei die Kopfhaut mit den Hörnern als Kopfbedeckung diente, mit einer Keule, Lanze oder Streitart bewaffnet, von riesen- artiger Größe, mit blauen Augen und goldgelben Haaren, kräftig durch einfache Nahrung, rauhe Luft, Jagd und Krieg, tapfer und die Freiheit über Alles liebend, das war der alte Deutsche, unser Vorfahre. Die Deutschen, von den Römern Germanen (Kriegs- männer) genannt, leiteten ihren Ursprung von Tuisko oder Teut, den sie göttlich verehrten, her. Ihre Wohnung war eine einfache Hütte aus Baumstämmen mit Erde oder Thierfellen bedeckt und von Aeckern, Wiesen und Waldungen umgeben. Diese Hütten lagen von einander getrennt, Gemeinden und Gauen bildend. Die wenigen häuslichen Geschäfte besorgten die Weiber und Sklaven. Der freie Mann aber übte seine Kraft im Kampfe mit wilden Thieren oder mit Menschen. Den Anführer im Kriege, der vor dem Heere herzog, nannten sie Herzog. Das Stammeshaupt im Frieden hieß Fürst (Vorderster). Nur wenige Volksstämme hatten Könige. Brach ein Krieg aus, so mußten alle Freien die Waffeck ergreifen. Die Aufforderung dazu nannte man den Heerbann. Das ganze Volk zerfiel in Adel und freie Männer; Adelinge oder Ede- linge waren solche, welche Grundeigenthum (Allod) besaßen, die Besitzlosen waren die gemeinen Freien. Außerdem gab es noch Freigelassene, die von dem Gute des Herrn, welches sie bearbeiten mußten, Abgaben entrichteten und dem Herrn zu gehorchen hatten, Hörige und Sklaven, Knechte und Kriegsgefangene. Alle freien Männer durften Waffen tragen und an den Volksversammlungen Theil nehmen. Das ganze Land war in Gauen eingetheilt, denen ein Grauer oder Graf vorstand. Der Graf hatte mit seinen Schöp- pen (Richtern) über Klagsachen zu entscheiden. In zweifelhaften Fällen entschieden die Gottesurtheile. Bei Neu- und Vollmond hielten die Deutschen unter freiem Himmel Versammlungen, wo sie einen Beschluß über ihre Angelegenheiten durch Zusammenschlagen der Waffen annahmen oder durch Gemurre verwarfen. Die Religion der Teutschen war Naturvergötterung, An- betung der Sonne, des Monds, der Sterne, der Erde. Die Kräfte der Natur dachten sie sich als Personen, und so beteten sie an den Donar (Thor), der im Donner und Blitz seine Macht zeigte, den Wodan (Godan oder Odin) (Allvater), Kriegsgott, auch Gott der Weisheit, Freia, Göttin der Freundschaft, Hertha, die Mutter Erde. Diesen Göttern wurden von ihren Priestern, die im hohen Ansehen standen und selbst über den freien Mann Gewalt hatten, in heiligen Hainen und auf Bergen Opfer, oft sogar Menschenopfer dargebracht. Auch glaubten sie an eine Unsterblichkeit der Seele, waren aber von der Lust der Erde so erfüllt, daß sie die Seligkeit des Himmels ebenfalls in Jagd und Krieg, Essen und Trinken 25*

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 199

1855 - Mainz : Kirchheim
199 vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam, um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern- den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei- gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp. 13. Kavl der Große. Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne, dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje- stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden, den mächtigen Weltbeherrscher. Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische, wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar- über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel- steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen- hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er- ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis. Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen. Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul- den, eure dagegen viele Pfund Silbers." Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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