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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 187

1861 - Stuttgart : Hallberger
187 Wassermasse, ebenfalls in Röhren- oder Kegelform herabsenkt. Nach- dem die Erscheinung eine Weile stillgestanden, fängt sie an, sich unter heftigem Brausen fortzubewegen, bis endlich die ganze Wassermasse unter fürchterlichem Getöse in's Meer stürzt. Ein Reisender, der auf einer Reise nach Australien diese merk- würdige Naturerscheinung beobachtete, erzählt darüber Folgendes: „Als wir uns bis aus 3 Seemeilen der Bay von Carpentaria genähert hatten, gerieth das Meer auf einmal in eine stürmische Be- wegung, so, daß das Wasser zu sieden schien. Unfern des Schisses häufte sich das Meer zu einem kleinen Berge an und aus einer tief- herabhängenden Wolke senkte sich eine mächtige Wassersäule dem- selben entgegen; das Meerwasser hob sich trichterförmig weiter em- por, vereinigte sich mit der Wassersäule, und vor uns stand eine Wasserhose von einer Größe, wie sie die ganze Schiffsmannschaft nie gesehen zu haben versicherte. „Da jetzt eine gänzliche Windstille eingetreten war, so waren alle Anstrengungen, das Schiff aus der Nähe der unheildrohenden Erscheinung zu entfernen, vergeblich. Der Schissskapitän befahl nun, mehrere Kanonen aus das furchtbare Meteor abzufeuern, um das- selbe zum Zerplatzen zu bringen, allein die Schüsse blieben ohne Wirkung, und uns blieb Nichts übrig, als uns unter das Verdeck zu verbergen und alle Oeffnungen und Luken sorgfältig zu ver- schließen, um nicht in's Meer geschleudert zu werden, wenn sich die Wasserhose etwa auf das Schiff werfen sollte. „Das Befürchtete geschah jedoch nicht. Die Wasserhose mochte etwa 20 Minuten ohne merkliche Bewegung gestanden haben, als sie von einem plötzlich entstandenen Sturmwind gegen das Land ge- trieben wurde, dort Bäume entwurzelte, Hütten niederwarf und end- lich beim Zerplatzen das Land weit umher überschwemmte und ver- heerte, wovon wir uns nach unserer Landung noch hinlänglich über- zeugen konnten?' Die Wasserhose bewegt sich oft so langsam, daß ein Fußgänger ihr folgen könnte, oft aber macht sie auch 7 — 8 Meilen in einer Stunde. Bisweilen senkt und hebt sie sich abwechselnd, zeigt sich inwendig hohl und gleicht in der Mitte einer schraubenförmig ge- wundenen Röhre, in welcher man deutlich Wasser, Staub, selbst -Stroh, Blätter u. s. w. aufsteigen sieht, fast so, wie sich der Rauch in den Schornsteinen erhebt. Auf ihrem Wege hat sie unter andern Verheerungen schon ganze mit Wasser gefüllte Teiche geleert und die Fische umher gestreut. Auch Thiere und Menschen sind dadurch schon in die Höhe gezogen und manchmal sogar wieder unverletzt niedergesetzt worden. Manchem Schiffe im Meere hat sie schon den Untergang bereitet; doch streicht sie auch mitunter unschädlich über Schiffe hinweg, so daß sie blos eine tüchtige Wassermasse über selbige

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 255

1861 - Stuttgart : Hallberger
255 Blocksbergsgeschichten zu denken, welche der Aberglaube ausgeheckt hat und die noch immer unter dem Volke leben. Nachdem ich einen äußerst erschöpfenden Weg zurückgelegt hatte, bekam ich endlich das Brockenhaus zu Gesicht, worüber ich sehr erfreut war. Dieses Haus, das auf der Spitze des Berges liegt, wurde erst 1800 vom Grafen Stollberg-Wernigerode erbaut-. Die Mauern sind erstaunlich dick, wegen des Windes und der Kälte im Winter; das Dach ist niedrig. Vor dem Haufe steht eine thurm- artige Warte, und bei dem Hause liegen noch zwei kleine'neben- gebäude, wovon das eine in früheren Zeiten den Brockenbesuchern zum Obdach diente. Von hier aus ficht man über 300 Ortschaften: nördlich Lüneburg und Celle, westlich die Wilhelmshöhe bei Kassel, östlich bis Brandenburg und südlich den Thüringerwald, und schon aus diesen Angaben kann man sich einen Begriff von der groß- artigen Aussicht machen, die man hier genießt, und welche alljähr- lich eine Menge von Besuchern hieher zieht. Die deutschen Ströme. Mehr als 40,000 Bäche, 550 Flüsse und 60 schiffbare Ströme durchschneiden Deutschland nach allen Richtungen und bilden gleich- sam ein großes Wassernetz. Die meisten Flüsse wenden sich der Nord- und Ostsee zu, während alles übrige Wasser in einem langen Bette dem schwarzen Meere zueilt. Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthardsberge in der Schweiz aus 3 Quellen, durchströmt das Becken des Bodensee's, bildet bei Schaffhaufen, über eine hohe Felswand herabstürzend, den berühmten Rheinfall, und nimmt auf feinem 190 Meilen langen Laufe über 12,000 Nebenflüsse aus. Obgleich der Main nicht zu den Hauptflüssen Deutschlands gehört, da er sich nicht unmittelbar in's Meer ergießt, so verdient er doch, feiner Wichtigkeit wegen, 'genannt zu werden. Durch ihn, die Rcgnitz, den Lndwigskanal und die Altmühl in Bayern ist der Rhein mit der Donau und also auch die Nordsee mit dem schwarzen Meere verbunden. — Die Donau, Deutschlands größter Strom, entspringt auf dem Schwarzwalde. Ihr ganzes Stromgebiet, d. h. das Land, aus welchem sie Zuflüsse erhält, ist 14,000 Q.m. groß. Nach einein 380 Merlen langen Laufe ergießt sie sich in 7 Mündungsarmen in das schwarze Meer. Die Elbe, aus dem Riesengebirge herabkommend, daher das Riesenkind genannt, windet sich bogenförmig durch Böhmen, durch- stießt die fruchtbaren Thallandschaften Sachsens und zieht in einem 155 Meilen langen Laufe durch das Flachland zur Nordsee hinab.

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 282

1861 - Stuttgart : Hallberger
282 wächst der berühmte Affenthaler Wein. Lahr hat viele Fabriken und ist, bezüglich des Handels, eine der ersten Städte des Landes. In Pforzheim werden sehr viele Goldwaaren verfertigt. 4) Der Unterrbeinkreis. Die Hauptstadt ist Mannheim. Sie ist so groß als Karlsruhe, hat schöne Gebäude, wie z. B. das Schloß mit einem herrlichen Garten, die Sternwarte, das Kauf- haus, die Stückgießerei, das Zeughaus, das Theater, das Lyceum und die sehr schöne Iesnitenkirche. — Die günstige Lage der Stadt am Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mann- heim nicht blos ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit Landespkodukten betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Nebstdem fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art; denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für den bloßen Ackerbau zu dicht. Eine zweite Universität des badischen Landes ist Heidelberg, woselbst sich auch eine Forstschule befindet. Sehenswerth ist die schöne Neckar- brücke und die Ruine des alten Residenzschlosses der ehemaligen Pfalzgrafen bei Rhein, in dessen Keller das weitberühmte, 36 Fuß lange und 24 Fuß hohe Weinfaß liegt. Vi. Das Königreich Sachsen. Sachsen ist so groß als Baden, steht aber hinsichtlich seiner Einwohnerzahl gleich mit Württemberg, und die Bevölkerung ist also noch dichter als in jenem Staate. Nur die große Gewerbs- thätigkeit, welche in Sachsen herrscht, macht es möglich, daß so viele Menschen in diesem Lande Brod und Unterhalt finden können. So würde z. B. das im südlichen Theile Sachsens liegende Erzgebirge eine nur dünne Bevölkerung zu ernähren im Stande seyn, wenn dieselbe von Viehzucht und Ackerbau leben müßte, während jetzt eine zahlreiche Einwohnerschaft von Bergleuten, Leinewebern, Spitzen- klöpplern und Strumpfwebern dort wohnt. Diese Leute haben nun auch ein nicht gar glänzendes Loos; denn wenn es für die verfer- tigten Waaren an Absatz fehlt und vollends gar Theurung eintritt, so entsteht oft eine ungemein große Noth unter ihnen. Das ebenere Land'an der Elbe und in der Gegend von Leipzig ist dagegen fruchtbarer und versorgt größtentheils jene bergigen Gegenden mit seinen Erzeugnissen. Die Gebirge Sachsens enthalten reiche Me- tallschätze, weßhalb zahllose Bergwerke dieselben durchziehen. Die reichen Silbergruben bei Freiberg, Schneeberg und Annabercs werden schon seit mehreren Jahrhunderten bebaut. Die Hauptstadt des Landes ist Dresden (90). Sie liegt an beiden Seiten der Elbe, über welche eine 1400 Fuß lange und 36 Fuß breite schöne

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 284

1861 - Stuttgart : Hallberger
284 . Verkauf von Waaren aller Art. Diese Stadt ist der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und zählt selbst über 120 Buchhändler. Es erscheint wohl nirgends ein Buch, das nicht hier zu haben wäre. Zur Meßzeit versammeln sich hier viele Hundert Buchhändler aus allen Ländern in dem schönen Buchhändler- und Börsengebäude, wo sie mit einander abrechnen. Leipzig ist auch geschichtlich merkwürdig geworden durch die Schwedenschlacht 1631, noch mehr aber durch die große Völkerschlacht gegen Napoleon 1813. Die Eisenbahn zwischen Leipzig und Dresden gehört zu den befahrensten in Deutschland. Als bedeutende Fabrifftädte sind zu nennen: Chemnitz, Bau- tzen, Plauen und Reichenbach mit wichtigen Wollenwebereien. In Schwarzenberg ist eine Drahtzieherei, in welcher Draht von solcher Feinheit erzeugt wird, daß ein Zentner Eisen 582,000 Ellen giebt. Vii. Die thüringischen Länder. Diese Länder, von denen immer eines durch das andere, sowie durch sonstige kleinere Länder und Gebietstheile in mehrere Stücke zerschnitten wird, liegen im Herzen Deutschlands, und es ist eine große Aufmerksamkeit erforderlich, um dieselben genauer kennen zu lernen. Sie bilden die langschmale Gebirgslandschaft Thüringens, deren Boden wenig ergiebig ist und nur Kartoffeln, Flachs und Holz hervorbringt, jedoch schöne Weiden hat. Die tiefern Thäler und niederen Gegenden haben dagegen eine mildere Luft und frucht- baren, wohlangebauten Boden. Der Thüringerwald, ein 15 Mei- len langes Gebirg, zieht durch diese Länder hindurch, die sich von Westen nach Osten folgendermaßen an einander anreihen: 1) Das Herzogthum Sachsen Meiningen-Hildburghausen mit der Hauptstadt Meiningen. 2) Das Herzogthum Koburg-Gotha mit der Residenzstadt Koburg. 3) ' Das Großherzogthum Weimar mit der gleichnamigen Hauptstadt. 4) Das Herzogthum Sachsen-Altenburg mit der Residenz- stadt Altenburg. Zwischen diesen vier sächsischen Herzogthümern liegt 5) Das Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, und nörd- lich von demselben, im Umfang der preußischen Provinz Sachsen, breitet sich 6) Das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen aus. Weiter gegen Süden, im Osten an das Königreich Sachsen grenzend, stnden wir die Fürstenthümer 7) Reuß-Greitz und 81 Reuß-Schleiz mit den gleichnamigen Hauptstädten.

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 294

1861 - Stuttgart : Hallberger
294 an der Oder, die das Land der Länge nach durchströmt, und so als die bequeme Wasserstraße für die Ausfuhr der Landesprodukte und für die Einfuhr anderer Bedürfnisse, die von Stettin und andern Handelsstädten herkommen, dient. Die Bewohner der Ge- birgsgegenden, meistens Leineweber, sind, ihrer Geschicklichkeit un- geachtet, manchmal schlimm daran, wenn der Verkauf der schönen schlesischen Leinwand stockt oder die Preise der Nahrungsmittel stei- gen, was gar oft große Noth in diesen Gegenden veranlaßt. Auch die Bereitung von Wollentüchern beschäftigt wohl viele tausend Hände, bringt aber hauptsächlich nur den großen Fabrikanten Gewinn. Die Hauptstadt Breslau (118) ist eine große, aber alte Stadt, die, von außen gesehen, wegen ihrer hohen Häuser und vielen Kirchen einen bessern Eindruck macht, als wenn man sie im Innern be- trachtet. Wichtig aber ist sie als Handelsstadt, da der Verkehr durch die Oderschifffahrt, drei Eisenbahnen und viele Kunststraßen ungemein erleichtert ist. Der hiesige Wollmarkt, welcher alljähr- lich im Juni gehalten wird und wenigstens 3 Wochen dauert, zieht viele Tausende von Käufern und Verkäufern hieher, und die Guts- besitzer, welche große Quantitäten von Wolle zu verkaufen haben, kommen nicht selten mit ihrer ganzen Familie nach der Stadt. Um diese Zeit sind Gasthöfe und Privatwohnungen mit Fremden über- füllt, und es werden nicht selten bis zu 40,000 Zentnern Wolle verkauft. — Von den übrigeü Städten sind noch zu erwähnen: Liegnitz an der Katzbach. In der Nähe ist Wahlstadt, wo Blücher 1813 die Franzosen besiegte. Görlitz ist eine hübsche Stadt mit einer schönen Kirche und herrlichen Orgel. , Das Riesengebirge. Vor uns liegt das Riesengebirge mit seinen kahlen Kuppen, die mit dunkeln Nadelwäldern bekränzt sind. Nirgends begegnet das Auge einem freundlichen Dorfe; nur einzelne Wohnungen, Bauden genannt, blicken, gleich den Sennhütten der Schweiz, von den Höhen nieder. Die Bewohner dieser Hütten treiben hauptsächlich Viehzucht, halten eine Menge von Kühen und Ziegen und wohnen theils nur im Sommer, theils aber auch das ganze Jahr im Gebirge. Ihre Wohnungm sind von Holz auf einem steinernen Sockel erbaut und enthalten eine Wohnstube mit einem riesenhaften Kachelofen nebst den nöthigen Tischen und Bänken. Nebenan befindet sich die Schlaf- stube, und jenseits des Hauseingangs und der Küche ist der Stall. Das große Schindeldach reicht auf der Hinterseite des Hauses bis zum Boden herab und bildet auf diese Weise einen großen Behälter für das Futter. Manchmal dient dieser Raum auch zu Schlafstellen für Hausangehörige und Fremde. — Im Frühjahr wird das Vieh aus dm Thälem zu Berge getrieben, wo es bis zum Herbste bleibt.

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 297

1861 - Stuttgart : Hallberger
297 8. Die Rheinprovinz. 487 Q.m. — 29/!o Mill. Einwohner. Reggsbez. Mit, Düsseldorf, Aachen, Koblenz und Trier. Die Rheinprovtnz liegt zu beiden Seiten des Rheins und ist, mit Ausnahme des nördlichen Theils, fast überall gebirgig und von verschiedener Fruchtbarkeit. Die ergiebigsten Gegenden trifft man an der Sieg, an der Wupper und um Jülich, auch in den Thälern der Mosel, Saar und Nahedie unfruchtbarsten liegen an der Eifel und dem Hundsrnck. Neben den gewöhnlichen Erzeugnissen des Bodens, Obst und Weinbau mit eingeschlossen, giebt es auch hier große Steinkohlenlager und 31 Mineralquellen, von denen die Schwefelquellen von Aachen und Burtscheid europäischen Ruf haben. Die schönen Ufer des Rheins, der Mosel und der Ahr werden von sehr vielen Reisenden besucht und bewundert. Rhein- preußen ist der Hauptsitz der Gewerbsthätigkeit der ganzen Monarchie, und der Handel wird allenthalben durch treffliche Straßen, durch mehrere Eisenbahnen, durch die Schifffahrt auf dem Rheine und dessen Nebenflüssen gefördert und steht in schönster Blüthe. Die bedeutendste Stadt der Provinz und der Sitz des Erz- bischofs ist Köln (100) mit Festungswerken und verschiedenen merk- würdigen Bauten. Der Dom daselbst, obgleich noch nicht vollendet, ist weltberühmt, und wir werden denselben unten noch näher be- schreiben. Die Stadt gewährt, besonders vom rechten Rheinufer aus, einen überraschenden Anblick, wenn man die Schiffbrücke, die zahlreichen im Hafen liegenden Schiffe, sowie die ankommenden und abfahrenden Dampfschiffe mit ihren in der Luft verschwimmendm Dampffäulen überschaut. Koblenz, an der Mosel, ist die Haupt- stadt der Verwaltung und der Sitz des Oberpräsidenten. Wichtige Festungswerke umgeben die Stadt. Die Umgebung ist sehr schön und durch die Dampfschifffahrt ungemein belebt. Auf dem rechten Ufer des Rheins liegt auf einem 800 Fuß hohen Berg die Festung Ehrenbreitstein. Elberfeld, das allmählig mit Barmen und einigen Dörfern zu einer Stadt verschmolzen ist, darf mit Recht als die gewerb-- samste Stadt der Provinz betrachtet werden. Aachen ist eine der ältesten deutschen Städte. Sie ist die Krönungsstadt der alten deutschen Könige. Karl der Große liegt in der von ihm daselbst erbauten Münsterkirche begraben. Die warmen Bäder von Aachen sind weltberühmt. Bonn, mit einer Universität, liegt in der Nähe des Siebengebirges, und südwestlich von hier finden wir Zülpich, wo der Frankenkönig Chlodwig im Jahr 496 eine große Schlacht gegen die Allemannen gewann. In Gladbach und der Umgegend ist die Kultur des Flachses, so wie die Leinwandfabrikation in höchster

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 299

1861 - Stuttgart : Hallberger
299 unter andern Kostbarkeiten den silbernen Sarg des Erzbischofs Engel- bert, und in der Kapelle der hl. drei Könige besindet sich der gol- dene Sarg mit den Reliquien derselben. Die gemalten Fenster über- treffen Alles, was man anderwärts von schönen Glasmalereien sieht. Ein Verein, dem der König von Preußen alljährlich eine be- deutende Summe zustellen läßt, und der auch sonst namhafte Bei- träge erhält, sucht diesen Wunderbau weiter zu führen, und unsern Nachkommen wird vielleicht das Glück zu Theil, denselben in seiner Vollendung zu schauen. 9. Die hohenzollernschen Lande. 25 Q.m. — 67.000 Ew. Theils auf der Höhe der rauhen Alp, größerntheils aber am Fuße derselben, von Württemberg und Baden eingeschlossen, liegen die Fürstenthümer Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen. Der Boden des Landes ist im Allgemeinen, selbst auf den Höhen der Alp, ziemlich fruchtbar und liefert daher an Getreide mehr als den Bedarf. Im Donau- und Lauchertthal wird die Viehzucht durch herrliche und gut bewässerte Wiesen begünstigt. In mehreren Gegenden findet sich Eisenerz in Menge, das auf zwei bedeutenden Schmelz- und Hammerwerken, Thiergarten und Lauchertthal, verarbeitet wird. Außerdem sind auch mehrere andere Fabriken vorhanden, und nahe bei Haigerloch findet sich ein sehr ergiebiges Salzwerk. Die Bewohner der hohenzollernschen Lande, dem Stamme der Schwaben angehörend, haben großenteils den Charakter ihrer bieder- herzigen Voreltern bewahrt. Sie sind ein kräftiges, arbeitsames Volk,Z>as Sinn und Liebe für alles Gute zeigt. Sigmaringen an der Donau, ehemals die Residenz des Lan- desfürsten und gegenwärtig der Sitz der Regierung, hat ein Gym- nasium und mehrere schöne Gebäude, worunter das Ständehaus, der Prinzenbau und das Regierungsgebäude zu nennen sind. Gam- mertingen, ein angenehm gelegenes Städtchen an der Lauch ert, ist der Hauptort der ehemaligen spetischen Herrschaft. Trochtel- fingen war zur Zeit des 30jährigen Krieges durch Mauern ge- schützt und diente den Schweden längere Zeit zum Aufenthalt, von wo aus sie die ganze Umgegend plünderten, brandschatzten und verheerten. Bei Salmendingen finden sich die höchsten Punkte des Landes, das Köbele, der Kornbühl, ein freistehender, kegelförmiger Berg mit einer Kapelle, und der Schönberg, welcher bei dem sogenann- ten Dreifürstenstein eine herrliche Aussicht gewährt. Hechingen ist die ehemalige Residenz des Fürsten und gegenwärtig der Sitz des Kreisgerichtes. Sehenswerth ist die schöne, in Form eines Kreuzes

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 243

1861 - Stuttgart : Hallberger
243 sehen, was Land und Wasser ist, welche Erdtheile aneinander stoßen und welche getrennt liegen. Die farbigen Stücke stellen das Land, die weißen aber das Wasser vor. Weißt du wohl, Franz, wie das Meer heißt, das hier oberhalb von Europa, Asien und Amerika liegt?" Fr. Es ist das Eismeer, und zwar das nördliche, weil dieser oberste Punkt, um welchen das Eismeer herum liegt, der Nordpunkt oder Nordpol heißt. V. Wie heißt aber dieser Punkt, der auf der entgegengesetzten Seite liegt? Fr. Es ist der Südpol, und das Meer hier heißt das süd- liche Eismeer. V. Warum heißt man aber diese Gewässer die Eismeere? Fr. Weil es in diesen beiden Erdgegenden so kalt ist, daß das Meer größtentheils das ganze Jahr hindurch mit Eis be- deckt ist. V. Ganz recht! — Nun erinnert ihr euch auch noch, wie unser Nachbar im letzten Herbst nach Amerika zog und wie die Nachbarin so entsetzlich weinte, als sie bei uns Abschied nahm? Soph. Das weiß ich wohl noch; sie sagte, daß sie sich so sehr vor der Seereise fürchte. V. Da hatte sie wohl Ursache, denn seht, zwischen Europa, wo wir zu Hause sind, und Amerika, wohin der Nachbar aus- wanderte, liegt ein großes Meer; über dieses mußten sie fahren, und eine solche Fahrt kann immer 5 bis 6 Wochen dauern. Weißt du, Franz, wie man dieses Meer nennt? Fr. Es ist das atlantische Meer. V. Durch dieses Meer müssen auch diejenigen Schiffe fahren, die uns den Kaffee und die Gewürze aus Indien bringen. Sie schiffen hier um Afrika herum und kommen dann — in welches Meer, Franz? Fr. In das indische Meer. P. Richtig! In dieses Meer ragen hier zwei Landstriche herein, welche Vorder- und Hi nt er in dien heißen; von diesen hat das Meer seinen Namen. Nun aber sehet ihr hier noch ein großes Meer zwischen Asien, Australien und Amerika. Fr. Es ist der große Ocean oder das stille Meer. V. Auch hier sehet ihr noch ein kleineres Meer, das zwischen — oder wie man auch sagt — in der Mitte von Europa, Asien und Afrika liegt und daher das mittelländische Meer heißt. Außer diesen giebt es noch viele^kleinere Meere und Seen, die ihr später kennen lernen sollet, wenn wir von den Länden: sprechen^ von welchen sie umgeben sind.

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 248

1861 - Stuttgart : Hallberger
248 liegt. Von hier aus umschiffen wir die Halbinsel Kola, fahren an der schwedischen Küste hin und kommen endlich an dem Nordkap, der nördlichsten Spitze Europa's, vorüber, von wo an wir unsern Lauf südwestlich richten und durch das scandinavische Meer in die Nordsee einlaufen. Da wir aber auch die Ostsee besuchen wollen, so richten wir den Lauf unseres Schiffes östlich, fahren durch das Skagerack in das Kattegat, von welchem drei Wasserstraßen, der kleine und große Belt und der Sund, in die Ostsee führen. Unser Lauf geht an der schwedischen Küste gegen Norden, an der Insel Gothland und weiterhin an der Hauptstadt Stockholm vorüber nach dem bottnischen Meerbusen, bis zur Stadt Tornea, wo wir umwenden und an Finnland herab nach dem finnischen Meerbusen steuern. Im Hintergründe desselben liegt auf einer Insel die starke Festung Kronstadt, und am Ende des Meerbusens erblicken wir die schöne russische Hauptstadt Petersburg. Wir ändern abermal den Lauf unseres Schiffes, fahren zurück und besuchen noch den rigaischen und nachher den danziger Busen, worauf wir uns auf dem schon bekannten Wege wieder nach der Nordsee begeben. Unsere Fahrt geht nun durch die Straße von Calais (sprich Kalä), an dem Meerbusen von Biscaya vorüber, an der spani- schen und portugiesischen Küste herab, und nun laufen wir durch die Straße von Gibraltar in das Mittelmeer ein. Da wir auf unserem Wege gerne Rom sehen möchten, so fahren wir durch die Straße von San Bonifacio, zwischen den Inseln Corsika und Sardinien hindurch und steuern durch das tyrrhenische Meer gerade auf Rom los, wo wir landen, um alle Merkwürdigkeiten dieser berühmten Stadt zu betrachten. Von hier aus segeln wir nach Neapel, das unsere Neugierde ebenfalls anzieht; wir besteigen den Vesuv, wenn er gerade ruhig ist, sodann laufen wir durch die Straße von Messina in das jonische Meer ein. Gerne würden wir auch durch das adriatische Meer hinauf steuern und der altberühm- ten Stadt Venedig einen Besuch machen; das würde uns aber zu lange aufhalten, und daher umsegeln wir das Kap Matapaii, Grie- chenlands Südspitze, und richten unsern Laus nach dem Archipelagus oder Jnsclmeer. Aus diesem führt uns die Dardauellenstraßc oder der Hellespont in das Marmormeer, und wir könnten hier wohl aussteigen, um die große und schöne Stadt Constantinopel näher zu betrachten, die schon wegen ihrer herrlichen Lage und ihren vielen Kuppeln und Thürmen einen so prächtigen Anblick gewährt. Wir dürfen uns aber nicht aufhalten, da wir noch nicht am Ziele un- serer Reise sind. Wir passiren daher die Straße von Constan- tinopel oder deck thracischeu Bosporus, durchsegeln das schwarze Meer, steuern rechts an der Halbinsel Krim vorüber und laufen durch die Straße vyn Feodosia in das asowffche Meer ein, wo

10. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung
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