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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. feinen Handarbeiten mit dem Studium und dem Abschreiben. An der Verbreitung und Befestigung des Christentums hatten die Klster wesentlichen Anteil. So wurden sie die Ansgangssttten einer neuen, christlichen Kultur. 39. Karl der Groke, 768-814. V Kriege. Pippin dem Kleinen folgte auf dem Throne sein Sohn 768 Karl der Groe, ein Mann von durchdringendem Verstnde und un-^ beugsamer Willenskraft. Von Anfang an stand ihm sein Ziel vor Augen: * die deutschen Stmme zu einem groen christlichen Reiche zu vereinigen. Dazu war vor allen Dingen erforderlich, die heidnischen Sachsen, die alten Feinde der Franken, zu bndigen. 772. a) Sachsenkrieg, 772803. Vom Maifelde zu Worms brach Karl gegen die Sachsen auf, eroberte an der Grenze die Er es brg (Karte Nr. 6), aus der sie Einflle in das Frankenland gemacht hatten, und zerstrte die nrdlich davon gelegene Jrminsl, ein altes Heilig-tum. Zwar versprachen die Sachsen Gehorsam und Annahme des Christentums, aber immer und immer wieder emprten sie sich unter ihrem Herzog Widukind in Karls Abwesenheit. Sechzehn Feldzge 777. machte dieser in ihr Land. Als Karl 777 zum ersten Male im Sachsen-lande ein Maifeld zu Paderborn hielt, lieen viele Sachsen sich taufen. Widukind entfloh nach Dnemark, kehrte aber bald zurck, zer-strte mit seinen Anhngern die angelegten Sttten christlicher Ver-ehrung, erschlug oder vertrieb die Geistlichen und vernichtete ein groes frnkisches Heer am Berge Sntel. Aus Rache lie Karl 4500 Sachsen zu Verden hinrichten. Ein allgemeiner Aufstand der Sachsen war die 785. Folge, aber Karl brach ihre Kraft 785 in der Schlacht an der Hase. Nun nahm selbst Widukind die Tause an. Die Kmpfe hrten nach und nach auf. Karl bezwang die Sachsen durch feste Burgen und durch Umsiedlungen zwischen Franken und Sachsen (Sachsenhausen bei Frank-furt), schonte aber mglichst die schsischen Einrichtungen. Klster und Bistmer (Paderborn, Osnabrck, Mnster, Bremen n. a.) verbreiteten das Christentum.27) Die alten Götter aber zogen sich in das Duukel der Urwlder und auf die Gipfel hoher Berge zurck. (Walpurgisnacht auf dem Brocken.) Denn ausrotten lie sich der Heidenglaube nicht so leicht. Die deutschen Glaubensboten suchten ihn daher allmhlich ber-zuleiten in den neuen Glauben. 774. d) Aufhebung der Langobardenherrschaft, 774. Der Lango-bardenknig Defiderius, dessen Tochter mit Karl vermhlt, aber bald darauf von ihm verstoen worden war, bedrohte den Papst. Karl fiel

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 285

1861 - Stuttgart : Hallberger
285 Umschau auf dem Jnselsberg auf die Landschaften Thüringens. Wir besteigen jetzt einen Berg im Thüringerwalde, der im ganzen Gebirge, wenn auch nicht der höchste, so doch der schönste ist. Als einst, so geht die alte Mähr, das Land und die Gebirge um- her mit ungeheurem Wasser bedeckt waren, da sah die Spitze des Berges noch hervor, wie eine Insel aus dem Meere, und daher soll der Berg seinen Namen Inselsberg haben. Noch jetzt, wenn du aus dem Gipfel des Berges früh Morgens des Aufgangs der Sonne harrest und deine Blicke über einen beträchtlichen Theil des 200 Q.m. großen Thüringens hinschweifen lässest, kann es dir be- gegnen, daß du rings um dich ein weites Meer wogen siehst, nicht von Wasser, sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebelmeer bezwungen und als Thau ausgegossen hat über die Thäler, dann liegt glänzend und grünend eine weite, weite Gegend um dich ausgebreitet, darin kannst du mehr als 150 Dörfer, Städte und Schlösser erblicken. Da glänzt in der aufgehenden Sonne Schloß Fried enstein über der Stadt Gotha und weiterhin Erfurt mit seiner Festung, von der die Kanonen drohen, und mit den Thürmen seines Doms, aus denen eben der Morgen eingeläutet wird; da blickt ziemlich von Norden her aus den grünumlaubten Bergen heraus die alte, graue Wartburg zu dir herüber. Den Schneekopf und Beerberg siehst du, die dem Inselsberg nach der einen Seite hin die Aussicht versperren, weil sie selbst noch ein wenig höher sind, als er. Gegen Süden siehst du den Dolmar bei Meiningen, die seltsamen Gleichberge bei Römhild, und auch zum blauen Rhöngebirg reicht dein Blick, wo der Bayernkönig regiert und aus dem hohen Kreuzberge.mönche im einsamen Kloster wohnen. Hast du scharfe Augen, so kannst du dort im Norden, in weiter Ferne, in der gold- nen Aue den Kyffhäuserberg erkennen, in dem, wie die Leute sagen, der mächtige Kaiser Rothbart schon über 700 Jahre lang am steinernen Tisch sitzt und schläft, und noch weiter hin zeigt sich, wie eine Wollender hohe Brocken oder Blocksberg, auf dem, wie das Märchen erzählt, in der Walpurgisnacht die Hexen ihren Tanz und Spuck halten. Viii. Die hessischen Länder. Die alten Katten bewohnten ehemals nebst einem Theile von Thüringen auch die jetzigen Hessenländer Kassel, Darmstadt und Homburg. Sie hatten zuerst eigne Fürsten, kamen später zu dem Thüringer Völkerbund und wurden nachher dem mächtigen

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 301

1861 - Stuttgart : Hallberger
301 Arme bis zum Kind herab Beschäftigung und jede nöthige Hilfe findet. In der Nähe ist das Winseld in dem teutoburger Wald, wo Hermann im Jahr 9 n. Chr. die Römer schlug. b) Lippe Schauenburg liegt mehr nördlich am Wesergebirge und Steinhuder Meer und ist nur halb so groß als Detmold. Es ist ein fruchtbares, waldreiches Ländchen. Die Residenz ist Bücke- burg. Auf einer kleinen, künstlich angelegten Insel im Steinhuder Meer liegt die kleine Festung Wilhelmsstein. e) Weiter südlich, zwischen Hessen-Kassel und Westphalen, liegt das Fürstenthum Waldeck. Es hat meistens dürren, steinigen Boden und nur in einigen Thälern ergiebiges Getreideland. Hieher gehört auch die in einem von hohen Bergen eingeschlossenen engen Thale liegende Grafschaft Pyrmont, mit dem gleichnamigen berühmten Badeorte. Die Hauptstadt ist Arolsen. Xiv. Das Herzogthum Braunschweig. 72 Q.m. — 275,000 Ew. Braunschweig war einst ein Theil des alten, mächtigen Sachsen- reiches. Es liegt in 5 Gebietstheile zerschnitten zwischen Hannover und Preußen und mit seinem größeren Landestheile am Harz. Der Bergboden hat wenig Ackerbau, aber viel Holz und Eisenerz; da- gegen haben die niedern Gegenden an der Aller und Oker frucht- bare Getreidefelder und treffliche Viehzucht. Braunschweig, die Haupt- und Residenzstadt, hat bedeutende Messen und starken Handel. Hier erfand Jürgens 1534 das Spinnrad. Wolsenbüttel hat eine nam- hafte Bibliothek. Bei dem Dorfe Rnbeland ist die große, von Reisenden vielbesuchte B aumanshöhle. Um in diese zu gelangen, tritt man nach Ersteigung einer ziem- lichen Anhöhe in eine thorähnliche Oeffnung und gelangt durch einen mehr als 600 Fuß langen Gang zu einer kleinen, verschlossenen Thür, welche durch einen Führer geöffnet wird und sodann in die eigentliche Höhle führt. Diese ist einem gewölbten Saale ähnlich und überall mit Tropfsteinen überdeckt, die man mit allerlei Figuren vergleicht. Mit dieser Höhle stehen, die vielen Nebenhöhlen nicht gerechnet, fünf andere, theils höher, theils tiefer liegende Höhlen in Verbindung, in welche man aus Leitern gelangt. Hiebei muß man jedoch vorsichtig seyn, da die Leitern von dem herabrröpselnden Wasser ganz naß sind und man also leicht ausgleiten könnte. In der fünf- ten Höhle find die schönsten Tropssteinbilder. Eines derselben wird der Oelberg genannt, ein anderes gleicht einer Stadt, ein drittes einer Kanzel, ein viertes und fünftes einer Orgel und einem Kirchen-

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 296

1861 - Stuttgart : Hallberger
296 werken, ist ebenfalls wichtig und hat einen schönen Dom mit einer Glocke, die 257 Zentner wiegt. In dem berühmten Dom zu Merse- burg wird die Hand aufbewahrt, die der Gegenkönig Rudolph von Schwaben in der Schlacht verlor. Hier schlug Heinrich I. 933 die Ungarn. Wittenberg, eine ehemalige Universität, an welcher Lu- ther lehrte, hat ein starkbefestigtes Schloß. 7. Die Provinz W e st p h a l e n. 368 Q.m. —1>/r Mill. Ew. Reggsbez. Münster, Minden und Arnsberg. Die Fruchtbarkeit dieser Provinz ist sehr verschieden. Manche Strecken sind sandig und mit Heiden und Morästen bedeckt, wäh- rend andere Gegenden, wie z. B. bei Münster und Paderborn, sehr fruchtbar sind. Da die fleißigen Einwohner sehr genügsam ihr rauhes Roggenbrod, den sogenannten Pumpernickel, verzehren, so reichen die Erzeugnisse des Ackerbaus für sie wohl aus. Die Rindviehzucht ist bedeutend, doch wird sie in einigen Gegenden von der Ziegenzucht und im Allgemeinen von der Schweinzucht übertroffen. Die west- fälischen Schinken sind weitberühmt. Der Bergbau liefert haupt- sächlich Silber, Kupfer und sehr viel Eisen, eine unerschöpfliche Menge Steinkohlen und Küchensalz. Gewerbefleiß und Fabriken in den ver- schiedensten Gegenständen sind durch das ganze Land verbreitet. Viele Bewohner der nördlichen Gegenden gehen nach den Niederlanden, wo sie Torf stechen, bei der Erndte helfen und im Herbste mit ihren Ersparnissen heimkehren. In manchen Gegenden findet man keine Dörfer, sondern nur vereinzelte Höfe, von welchen mehrere zusam- men eine Bauerschaft und mehrere Bauerschaften ein Kirchspiel bilden. Hier findet man noch in Wohnung, Gebräuchen und Lebensart die meisten Spuren von den ältesten deutschen Sitten. Münster, die schönste Stadt der Provinz, ist der Sitz des Ober- präsidenten der Regierung, sowie eines Bischofs und hat eine philo- logische und theologische Fakultät. Hier wurde nach dem 30jähri- gen Krieg zuerst über den abzuschließenden Frieden unterhandelt. Minden ist ebenfalls der Sitz einer Regierung und hat eine sehr schöne Domkirche. Die Umgegend ist reich an Steinkohlen. Eine halbe Stunde von der Stadt ist das sogenannte westfälische Thor, eine Gebirgsschlucht, welche die Weser durchströmt. Bei Paderborn, in der Nähe des teutoburger Waldes, wurde einst W e d e k i n d, der Sachsenherzog, von Karl dem Großen besiegt. Arnsberg, die Haupt- stadt des dritten Regierungsbezirkes, treibt starken Handel mit Landes- produkten und gehörte schon in alter Zeit zum Hans a bund. Iser- lohn und mehrere andere Städte der Provinz haben bedeutende Metallwaarenfabriken, und Bielefeld ist der Hauptort des westphä- lischen Leinwandhandels.

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1910 - Leipzig : Hirt
18 Hanseatische Lebensbilder und Sagen. nach den Niederlanden gewhlt. Um so grer war die freudige Er-regung, als zu Anfang Dezember 1716 sich das Gercht verbreitete, der Zar werde von Lbeck und Mecklenburg her seinen Weg nach Holland der Stade und Bremen nehmen. Der Bremer Rat beschlo sogleich, dem Zaren einen glnzenden Empfang zu bereiten, und fr diesen Plan fand er das bereitwilligste Entgegenkommen bei den Einwohnern der Stadt. Er sandte Boten nach Stade, um Erkundigungen der die Zahl des Gesolges und der den Zeitpunkt der Ankunft seines erlauchten Gastes einzuziehen; er lie die besten Huser der Stadt zu Quartieren herrichten; Fische und Wildbret wurden bestellt und Ochsen geschlachtet, Wein und Branntwein angeschafft und alles fr den Empfang vorbereitet. Auf deu Wllen postierte man noch einige neue Geschtze, stellte fr den Fall eines abendlichen Eintreffens Pechfackeln und vor der fr den Zaren bestimmten Wohnung Laternen auf, die man aus den wenigen damals beleuchteten Straen entnahm. Endlich wurde auch fr den russischen Gast eine Suberung der Straen angeordnet, ein Luxus, den man sich dazumal nicht jeden Tag gestattete. Kurz, die ganze Stadt war in regster Bewegung, das auerordentliche Ereignis beschftigte alle Gemter. Inzwischen waren die Boten aus Stade leider unverrichteter Dinge heimgekehrt; es war der die Reiseroute des Zaren nichts Sicheres zu er-fahren. So fchwebte der Rat noch immer vllig im Ungewissen der das Eintreffen seines Gastes, als am 9. Dezember, nachmittags 2 Uhr, pltzlich dessen Furier am Rathause anlangte und Pferde fr seinen Herrn begehrte. Der Zar wollte nmlich Bremen passieren und in Wahr-trm, einem kleinen Nachbarorte, bernachten. Diesen Schimpf wollte aber der Rat nicht auf seiner Stadt sitzen lassen und wute den Furier zu berreden, da er den Zaren veranlassen sollte, in Bremen Quartier zu nehmen. Zugleich rckten Abgeordnete des Rates zu Wagen dem Zaren ent-gegen, begleitet von einem langen Zuge Berittener, und eine sechsspnnige Galakutsche fr den Zaren mit sich fhrend. Bald sah man auch den Zug des Zaren herannahen und schickte sich an, ihn zu begren; dieser aber wollte sich nicht aufhalten lassen, sondern jagte, freundlich grend, vorbei. Da hatten die Bremer alle Mhe, ihm zu folgen, um wenigstens gleichzeitig mit ihm in Bremen einzutreffen. Auch hier vermied es der Zar, sich auf der Strae vom Rate begren zu lassen; erst in seinen Gemchern empfing er Abgeordnete

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 27

1910 - Leipzig : Hirt
19. Ein Bremer Heldenmdchen. 27 Schmuggel wurde auf die raffinierteste Weise betrieben. Durch kleine unverdchtige Fischerboote wurden die der England bezogenen Kolonial-waren tags zuvor herangebracht nach Buxtehude, Stade und anderen Uferstellen, hier im Schilf oder sonstwo heimlich verborgen und dann abends auf Karren oder Frachtwagen verstaut. Man suchte dann noch vor Morgengrauen die Geest zu erreichen, wo die Waldwege das Ver-bergen besser gestatteten. Viel wurde demnach bei Nacht gefahren und tagsber in verschwiegenen Wldern geschlafen. Immer aber mute man auf Angriff und Abwehr gefat sein; man spielte mit Tod und Leben und mit dem Verlust aller Habe. Der khne Fuhrmann aber sann auf Rache an dem, der ihn zwang, seine sonst ehrliche Arbeit jetzt heimlich zu betreiben. H. Oehning-Celle im Hamburgischen Korrespondenten. 19. Ein Bremer Keldenmdchen. Fast drei Jahre hatte das franzsische Joch auf Bremen gelastet. Da kamen Ende Oktober 1813 die Befreier; und unter den ersten, welche die Freiheit brachten, waren die Männer und Jnglinge der Ltzowschen Freischar, die dem russischen General Tettenborn untergeben war. Die Begeisterung, mit der die Befreier empfangen wurden, teilte sich allen Volksschichten und Altersklassen mit, und alsbald wurde, wie in Lbeck und Hamburg schon geschehen war, auch in Bremen eine hanseatische Legion ausgerstet. Zu denen, die fr die Befreiung des Baterlandes die Waffen er-greifen wollten, gehrte auch Anna Lhring, die 17jhrige Tochter eines Bremer Zimmermeisters. . Da sie aber nicht in Bremen, wo sie bekannt war, ins Heer eintreten konnte, so verlie sie, mit den Kleidern ihres Bruders angetan, in einer Februarnacht des Jahres 1814 die vterliche Wohnung. Durch die Tore war ein Ausweg aus der Stadt nicht zu finden, da dieselben alle mit Posten besetzt waren; wohl aber ging es der das Eis der ihr wohlbekannten Weser. So wanderte das Mdchen in die weite Welt hinaus, um zunchst die Kriegeruniform und Waffen zu erlangen. Dies glckte ihr in Mnster in Westfalen, wo niemand sie kannte, und wo sie sich als Freiwilliger Eduard Kruse aus Oldenburg zum Eintritt ins Heer meldete. Dann eilte sie den Ltzowern nach, die inzwischen nach dem Rheine abkommandiert waren, wo sie die kleine Festung Jlich belagerten. Hier wurde sie als Fujger aufgenommen und dem Bataillon zugewiesen, das vom Vater

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 19

1910 - Leipzig : Hirt
13. Johann Peter Mertz aus Moorburg und seine Frau Anna Margarete. 19 des Magistrats und versicherte die Stadt seiner Gnade. Spter speiste der Zar, ohne das fr ihn und seine Begleiter festlich hergerichtete Diner abzuwarten. Nach dem Essen zogen sich die russischen Herren alsbald zurck, lieen sich in einer Hinterstube eine Streu machen und lehnten selbst die ihnen angebotene Leinwand ab. Sie baten nur, man mge die vielen Leute aus dem Hause schaffen, damit sie Ruhe htten, und vor allem dafr sorgen, da um 3 Uhr frh alles zur Abreise bereit sei. Es war keine angenehme Aufgabe, in dunkler Dezembernacht gegen 250 Pferde fr die zahlreichen Wagen des zarischen Reisezuges aus den benachbarten Orten herbeizuschaffen, und der Zar mute sich doch noch einige Stunden gedulden, bis zur Abreise alles bereit war. Das ihm angebotene Frhstck wieder verschmhend, jagte er dann, ohne Abschied von seinen Wirten zu nehmen, zwischen 4 und 5 Uhr frh auf der Strae nach Delmenhorst davon. Einige Soldaten muten bis an die bremische Grenze mit Fackeln dem Zuge voranlaufen. So wurden die Bremer in ihren von dem Besuche des Zaren ge-hegten Erwartungen arg getuscht, am bittersten aber, die auf einen klingenden Lohn fr ihre Mhen gerechnet hatten, denn nicht einen Pfennig Trinkgeld hatte der gezwungene Gast in der Stadt zurckgelassen. Nach W. von Bippen, Aus Bremens Vorzeit. 13. Johann Peter Mertz aus Moorburg und seine Frau Anna Margarete. Eine wahre Geschichte aus der Zeit des Siebenjhrigen Krieges. Es war im November 1757. Die Schlacht bei Robach war ge-schlagen, in der Friedrich der Groe die Franzosen und die deutsche Reichsarmee berwltigt hatte. Schon ehe das Jahr zu Ende ging, folgte jener Schlacht ein kleines Nachspiel auf niederdeutschem Boden. Noch war das mit Preußen verbndete Kurfrstentum Hannover in den Hnden der Franzosen, die auch Harburg mit ihren Truppen besetzt hatten. Doch auch hier trat allmhlich ein Umschwung zum Bessern ein. Der treffliche Prinz Ferdinand von Braunschweig wurde an die Spitze der Hannoveraner gestellt und scheuchte die Franzosen vor sich her. Auch die Stadt Harburg wurde befreit; aber der franzsische Kommandant zog sich in das Harburger Schlo zurck und verteidigte seinen Posten mit groer Standhaftigkeit. 2*

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 26

1910 - Leipzig : Hirt
26 Hanseatische Lebensbilder und Sagen. aus bergefhrt worden sind. Er trgt folgende Inschrift: An dieser Sttte ruhen die Gebeine von 1138 Hamburgern, welche mit vielen Tausenden ihrer Mitbrger von dem franzsischen Marschall Davout im hrtesten Winter 1813/14 aus dem belagerten Hamburg vertrieben, mit menschenfreundlicher Milde in Altona aufgenommen, von dessen edlen Einwohnern sowie ihren frher ausgewanderten Landsleuten in ihrem Elend untersttzt und verpflegt, demungeachtet aber Opfer ihres Kummers und ansteckender Seuchen wurden. Diesen Denkstein errichteten Hamburgs trauernde Brger ihren entschlafenen Mitbrgern im Jahre 1815." Nach O. Beneke, Hamburgische Geschichten. 18. Der Lneburger Schmugglerweg. Vor hundert Jahren hatten wir hierzulande die Kontinentalsperre. Sie dauerte von 1806 bis 1813. Napoleon verfolgte mit ihr den Zweck, das verhate England zu schwchen. Aller Verkehr und Briefwechsel mit England war verboten, alle Waren englischer Untertanen, alles englische Eigentum erklrte Napoleon fr gute Prise". Unerschwing-liche Zlle wurden auf Kolonialprodukte gelegt, die nicht aus franzsischen Kolonien stammten. Die Einfuhr verbotener Waren wurde mit zehn-jhriger Zwangsarbeit bestraft. Solche Strafe htte viele Männer aus der Lneburger Heide be-troffen, welche die zur See hereingebrachten Waren weiter nach Sden verfuhren. Aber diese traten mit List und Wagemut der rohen Gewalt des Eroberers entgegen. Der Beruf eines Frachtfuhrmanns war damals ein sehr angesehener in der Heide, und die Lneburger Frachtfahrer waren als die besten weit und breit bekannt. Friedlich waren sie bisher dahergezogen von den Hfen an der Weser und der Elbe mit ihren schweren Frachten durch die Heide nach Braun-schweig, Kassel, Osnabrck, ja bis nach Sddeutschland und Wien. Nach Wochen kamen sie erst heim, und dann mit gutem Geld und neuen Auf-trgen. Da wurden im Jahre 1806 vor den Kirchen die gelben Zettel angeschlagen, worauf stand, da das Fahren von Frachten aus englischer Herkunft verboten sei. . . Und die Frachtfahrer fuhren doch. Jetzt wurde das, was bisher ein ehrliches Handwerk war, wie ein Verbrechen geahndet. Das wollte nicht in den Sinn der biederen Heidjer. Heimlich ver-band sich alles in der Heide, den Frachtfuhrleuten zu helfen. Der

9. Realienbuch - S. 158

1885 - München : Oldenbourg
158 143. Das deutsche Reich. kinke Seite (unten): Mb Montblanc, f S. Bh Sankt Bernhard; I Gotthardt und Rheinquelle, B Ba-el, C Constanz, Vog Vogesen, Sw Schwaizwald, St Strassburg, Stg Stuttgart, Sp Speier, Ha Mannheim, Mtz Metz. Tr Trier, Mz Mainz. L)a Ilaim- stadt, Fl'f Frankfurt, A Aachen, D Düsseldorf, Kr Krefeld, Es Essen. Mü Münster, Osnabr. Osnabrück, Trw Teutoburgpr Wald, K Kassel. — Obere Seite: I. Rhein, Ii. Weser, Iii. Elbe, Iv. Oder, V. Weichsel, Kk penhagen, Ss Stralsund, Sil Stettin, Dg Danzig, Kb Königsberg. — Mitte. E. G. E. W. Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Mb Magdeburg, Lp Leipzig Dr Dresden, Kg Riesengebirg, Eg Erzgebirg, Tü W Thüringer Wald, M Main, Nü Nürnberg, Bw Böhmerwald, Re Regensburg, Pass. Passau, Mü München, U Ulm. — Untere Seite: J Innsbruck, B Botzen, T Trient, V Venedig.

10. Realienbuch - S. 190

1885 - München : Oldenbourg
190 160. Norddeutschland. Die Rheinprovinz, vom Rhein und seinen Nebenflüssen Mosel, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe durchströmt, hat viele schöne und zum Teil geschichtlich merkwürdige Städte. An der Mündung dermosel liegt Koblenz (d. i. Zusammenfluß), mit der Festung Ehrenbreit st ein; weiter rheinabwärts Bonn, Köln, d. h. Pflanzstadt, mit einem berühmten Dome (Kaiserglocke 543 Ztr.) und Düsseldorf (Senf). Grenzstädte gegen Belgien und Holland sind Trier ander weinreichen Mosel und Aachen, wo Kaiser Karl der Grosze begraben liegt, und wo früher die deutschen Könige gekrönt wurden. (Ritterburgen am Rheine: Rheinstein, Stolzenfels re.) Tie im Wupperthale einander gegenüberliegenden Städte Elberfeld und Barmen gehören zu den ersten Fabrikstädten der ganzen preußischen Monarchie. Im eisen- und kohlenreichen Westfalen liegen die Städte Münster, Bielefeld (Leinwand), Dortmund und Essen, das durch seine Fabriken (Kruppsche Kanonen) sich eines Welt- rufes erfreut. Durch die im Jahre 1866 mit Preußen vereinigten Pro- vinzen Hessen-Nassau und Hannover ist eine Verbindung der älteren östlichen und westlichen Provinzen hergestellt worden. Die wichtigsten Städte der Provinz Hessen-Nassau sind: Frank- furt, früher eine freie Reichsstadt, und Hanau am Main, das am Abhange des Taunus liegende Wiesbaden (Bad), das reizend gelegene Kassel (in der Nähe Schloß Wilhelmshöhe,) Fulda an der Rhön, wo Bonifazius, der Apostel der Deutschen, begraben liegt; die viel besuchten Bäder Ems und Homburg. Zur Provinz Hannover, welche im Stromgebiete der Ems, Weser und Elbe liegt, gehören: Hannover an der Leine, Göttin gen, Lüneburg (Lüneburger Heide), das durch seinen Bergball berühmte Klausthal im Harz, Osnabrück und Eimbeck (Eimbecker Bier, wovon das Getränke „Bock" den Nanien haben soll). Schleswig, Düppel (Düppeler Schanzen), Sonder- b u r g und A u g u st e n b u r g auf der Insel Alsen, Altona und G l ü ck st a d t an der Elbe und die Hafenstadt K i e l an der Ostsee sind die wichtigsten Städte der Provinz Schleswig-Holstein. Das ehemalige Fürstentum Hohenzollern mit den Städten Hechingen, Sigmaringen und dem Stamnischlosse der preußischen Könige, Hohenzollern, gehört dem Donau- gebiete an. ________ Von preußischen Gebietsteilen umgeben sind: Die Groß- herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Strelitz mit den Städten Schwerin, Rostock und Neu- Strelitz; die „freien und Hansestädte" Lübeck an der Trave, Hamburg an der Elbe und Bremen an der Weser; —
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