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1. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 7

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
Rmische Geschichte. 7 Jahre vor Christus 218 Zweiter punischer Krieg. Hannibal, Fabius Cunctator, Marcellus, bis '201 P. Cornelius Scipio der Aeltere. 216 Cannae. 207 Sena. Hasdrubal. 202 Zama. 200 Erster maeedonischer Krieg, Philipp Iii. und T. Quinctius Piaini-bis 197 ninus. Kynoskephalae. b. ] gq Syrischer Krieg. Antiochus Iii. und Scipio Asiaticus. Magnesia. Iiq Zweiter macedonischer Krieg. Perseus und Aemilius Paulus. Pydna. bis loo 149 Fall von Karthago (dritter punischer Krieg) und Korinth, Afrika, bis 146 Achaja, Makedonien Provinzen, Scipio Africanus d. J. b B. Brgerliche Unruhen und Kriege. J33 Tiberius und Ca jus Gracchus. Ackergesetze. Asien Provinz. bis 1 2(1 106 Jugurtha. 18$ C. Marius gegen Teutonen und Cimbern, Aquae sextiae und Vercellae. bis Iii l 91 Bundesgenossenkrieg. 88 C- Marius und L. Cornelius Sulla. Brgerkrieg, Proscriptionen. 82 Sulla Dictator. Sertorius. Cn. Pompejus Magnus. Mithridates König von Pontus gegen Sulla, Lucullus und Pompejus. bis Ol) 73 Gladiatoren. Spartaens. 67 Seeruber. 63 Cicero und Catilina. 60 Erstes Triumvirat: C. Julius Csar, Pompejus und Crassus. Csar in Gallien, Germanien und Britannien. bis '58 Cicero verbannt. 49 Brgerkrieg zwischen Csar und Pompejus. Pharsalus. Julianischer bis 45 Kalender. 44 Csar ermordet, Brutus und Cassius. 43 Zweites Triumvirat: M. Antonius, M. Lepidus, C. Oetaviaiius Csar. 42 Pilippi. 36 Sextus Pompejus stirbt. Lepidus beseitigt. 31 Cleopatra und Antonius. Actium, Octaviau Alleinherrscher.

2. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 6

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
Jahre vor Christus M. Rom unter Viii**eii. 753 Romulus. Numa Pompilius. Tullus Hostilius. Ancus Marcius. Tar-bis 510 quinius Priscus. Servius Tuiiius. Tarquiuius Superbus. Ii. Rom als Freistaat. 510 1. Entwicklung der rmischen Verfassung. Kmpfe mit bis 366 den Nachbarn. Camillus und die Gallier. 510 Vertreibung der Könige. Consuln. 509 bis 496 ^mpfe den vertriebenen Tarquiniern, Porsena. Dictatur. 494 Volkstribnnen. 490 Coriolan. tf+Uvr ___ 486 Erstes Ackergesetz. 451 /" bis 449 Decemvirn, Appins Claudius. V 444 Militrtribunen statt der Consuln. Censur. 396 Veji erobert. Camillus. 390 Gallier in Rom. / 366 Licinische Gesetze, erster plebejischer Consul. Prtur. >' bi. fi 2 Eroberungen der Rmer in und ausser Italien. 343 Samiiiter Kriege. Latiner, Umbrer, Etrusker, Gallier, Lucaner, Bruttier, bis 290 T. Manlius Torquatos, P. Decius Mus, M. Valerius Corvus, Q. Fabius Maximus, L. Papirius Cursor, M.' Curius Dentatus, C. Fabricius Luscinus. oen bis 272 Rrieg mil Tare,lt und Pyrrhus. 266 Mittel- und Unteritalien unterworfen. 264 Erster punischer Krieg. Duillius, Eegulus, Hamilcar Barcas, bis 241 Catulus, Sicilien. 222 Gallia Cisalpina Provinz.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 189

1855 - Mainz : Kirchheim
189 6. Fabricius. Zn dem Kriege, den die Römer gegen die Tarentiner und ihren Ver- bündeten, den König Pyrrhus von Epirus führten, zeichnete sich der Römer Fabricius durch seine Tugenden aus. Er befand sich bei der Gesandtschaft, welche die Römer an Pyrrhus schickten. Schon vorher war er dem Könige als ein Mann geschildert worden , der bei der höchsten Ar- muth wegen seiner Rechtschaffenheit und Tapferkeit zu Rom in der größten Achtung stände. Pyrrhus nahm ihn freundlich auf und bat ihn, ein reiches Geschenk, wofür er keine niederträchtige Gefälligkeit verlange, blos als ein Zeichen seiner Hochachtung und Gastfreundschaft anzunehmen. Fabricius schlug cs aus. Am folgenden Tage wollte Pyrrhus die gerühmte Geistes- gegenwart des Mannes auf die Probe stellen. Er ließ zu dem Ende vorher insgeheim seinen größten Elephanten, ein Thier, deßgleichcn Fabricius nie gesehen hatte, hinter einen Vorhang führen. Rach geendeter Unterredung gab er ein Zeichen, der Vorhang ward weggezogen und der Elephant streckte mit einem entsetzlichen Gebrüll seinen Rüssel über des Römers Kopf hin. Pyrrhus beobachtete begierig die Mienen des Fabricius, aber dieser wandte sich gelassen um und sagte lächelnd: „So wenig mich gestern dein Geld gereizt hat, so wenig schreckt mich heute dein Elephant." Noch verschiedene Versuche machte Pyrrhus, diesen heldenmüthigen Mann zu bewegen, als sein Freund und erster Feldherr bei ihm zu bleiben, die bei einem Römer natürlich nichts fruchteten. Um ihm indeß einen Beweis seiner Achtung zu geben, erlaubte er sämmtlichen römischen Gefangenen, zu dem bevorstehenden Feste der Saturnalien nach Rom zu gehen, dort mit den Ihrigen fröhlich zu sein und sich nachher wieder in seinem Lager als Gefangene einzustellen. Siegingen und kehrten zur festgesetzten Frist zurück; ja der Senat setzte Todesstrafe darauf, wenn Jemand von ihnen zurückbliebe. Als Fabricius das Zahr darauf als Cónsul mit seinen Collegen das Heer wider den Pyrrhus führte, erhielt er einen Brief von des Königs gewissenlosem Leibarzte, worin dieser sich erbot, seinen Herrn gegen eine angemessene Belohnung zu vergiften. Die Consuln sandten sogleich den Brief dem Pyrrhus, der vor Erstaunen ausrief: „Eher könnte die Sonne von ihrem Lauf abgelenkt werden, als Fabricius vom Wege der Recht- schaffenheit." Er strafte den Arzt, wie cr's verdiente, und sandte den Rö- mern zur Dankbarkeit alle Gefangenen ohne Lösegeld zurück. Zugleich bot er von neuem Frieden an, erhielt aber die vorige Antwort: erst müsse er Italien verlassen, ehe an Verträge zu denken sei. Für die Gefangenen erhielt er eben so viele gefangene Samniter und Tarentiner zurück. Becker. 7. Regulus. Die Carthager hatten in einem blutigen Treffen das römische Heer aufgerieben und den römischen Feldherrn Regulus gefangen ge- nommen. Des Krieges satt, hofften sie nach den jüngst erhaltenen Vortheilen die Römer billiger denn vorher zu finden und be- schlossen, Gesandte nach Rom zu schicken, welche theils neue Friedens- vorschläge thun, theils über die Auswechselung der Gefangenen unter- handeln sollten. Regulus, der jetzt schon vier Jahre in Ketten und Banden unter ihnen geschmachtet hatte, glaubten sie, würde der Brauchbarste zu diesem Geschäfte sein. Der langen Einsperrung müde, hofften sie, würde er sein Möglichstes thust, um seine Lands- leute zur Schließung eines Friedens zu bewegen, der seiner mühe- seligen Gefangenschaft ein Ende machen würde. In dieser Erwartung

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 381

1855 - Mainz : Kirchheim
381 und Nahrung war einfach, ihre Häuser waren von Lehm, ihre Straßen ungepflastert. — Die großen Reichthümer aber, welche die Römer aus den eroberten Ländern nach Rom brachten, und ihre Bekanntschaft mit den verdorbenen Sitten der Griechen und Asiaten machten sie weichlich, habsüchtig und übermüthig. Die alten, guten Sitten gingen unter und mit dem Untergange derselben war auch der Keim des Verderbens für den Freistaat gelegt. Die Reichen hielten üppige Mahlzeiten , besaßen herrliche Paläste und Landgüter und eine Menge von Sklaven. Sie verwendeten ihre Reichthümer zur Befriedigung der Sinnenlust oder auch zur Bestechung der Ar- men, damit sie die Stimmen derselben zu den Staatsämtern erhielten. Dadurch entstanden blutige Bürgerkriege, welche den Freistaat seinem Untergange entgegenführten. Unter den zahlreichen Kriegen, welche die Rörner zur Zeit des Freistaates führten, war der Krieg mit der reichen und mächtigen Handelsstand Karthago in Afrika der langwierigste und schwerste. Ueber ein Jahrhundert lang kämpften beide Völker um die Ober- herrschaft der Welt. H a n n i b a l, der berühmte Feldherr der Kar- thager, unternahm von Spanien aus, über welches Land Karthago gebot, einen staunenerregenden Uebergang über die Pyrenäen und Alpen nach Italien, schlug die ihm entgegengesandten römischen Heere und rieb in der mörderischen Schlacht bei Cannä über 40,000 Rö- mer auf. Gewiß würde er jetzt die Römer unterjocht haben, hätten ihm seine eifersüchtigen Landsleute die nöthigen Hilfstruppen nicht versagt. So kam es denn, daß die Römer die Karthager in der Schlacht bei Zama schlugen, ihre Hauptstadt eroberten und durch Feuer zerstörten. — Im Jahre 113 drangen die ersten deutschen Volksstämme, die Ci mb er n und Teutonen, in Italien ein, um schönere Wohnplätze sich zu erkämpfen. Ihr Herannahen erfüllte Rom mit Schrecken. Schon hatten die tapferen Deutschen mehrere römische Heerhaufen vernichtet, als es endlich dem kühnen Feldherrn Marius gelang, in zwei blutigen Schlachten sie zu besiegen. — Auch die übrigen damals mächtigen Völker, die Griechen, Syrer und Aegypter wurden nach und nach von den Römern unterjocht, so daß um die Zeit der Geburt Jesu Christi die römische Herrschaft über alle Welttheile sich erstreckte. Nach dem Siege über die Cimbern und Teutonen entstan- den in Rom Parteien, die sich in den gräßlichsten Bürgerkriegen zerfleischten. Die mächtigsten, durch Reichthum und Kriegsthaten ausgezeichneten Männer, als Pompejus, Julius Cäsar, An- tonius und Octavianus, kämpften mit einander um die Allein- herrschaft über das römische Reich. Endlich ging aus diesen blu- tigen Bürgerkriegen Octavianus Augustus als erster römischer Kaiser hervor. Der Freistaat hatte 480 Jahre gedauert. Während dieser Zeit hatte Rom seinen Ruhm, seine Größe erworben; aber zuletzt auch den Keim zu seinem Verderben gelegt. Dieses ungeheure Reich

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 190

1855 - Mainz : Kirchheim
190 schickten sie ihn mit ihren Gesandten nach Rom, doch nicht, ohne ihm vorläufig das Versprechen abgenommen zu haben, daß er, im Falle er nichts ausrichtete, in sein Gefängniß zurückkehren wolle. Man gab ihm sogar zu verstehen, daß sein Leben von dem Erfolge dieser Unter- handlungen abhinge. Regulus kam in seine Vaterstadt und rieth zum Erstaunen Aller nicht zum Frieden, sondern zum Krieg. Er versicherte den Senat, daß die Hilfsquellen der Carthager erschöpft, daß der Adel uneins und das Volk der Beschwerden des Krieges müde sei; daß ihre besten Feldherrn in der Gewalt der Römer wären, während Carthago nur den Auswurf des römischen Heeres besitze; daß Noms Vortheil nicht nur, sondern auch sogar seine Ehre die Fortsetzung des Krieges erfordere, indem ihre Altvordern nie anders, denn als Sieger, Frieden geschlossen hätten. Ein so unerwarteter Vortrag verwirrte den Senat nicht wenig. Er sah die Richtigkeit desselben ein, allein er sah auch die Gefahren, denen der edelmüthige Greis sich dadurch preis gäbe; er schien von der Nützlichkeit des fernern Krieges überzeugt, die einzige Schwierigkeit war nur, Denjenigen zu retten, der zur Fortsetzung desselben gerathen hatte; er bedauerte und bewunderte einen Mann, der wider sein eigenes Privatinteresse so viel Beredsamkeit verschwendet hatte, und konnte sich nicht zu einer Maßregel entschließen, die mit dessen Unter- gang enden müsse. Aus dieser Verlegenheit riß Regulus ihn heraus, indem er allen weiteren Unterhandlungen ein Ende machte, aufstand und sich rüstete, zu seinem Kerker zurückzukehren. Umsonst fleheten der Senat und seine theuersten Freunde ihn an, zu bleiben. Umsonst füllten sein Weib und seine kleinen Kinder die Stadt mit ihrem Klag- geschrei und baten nur um den einzigen Trost, ihn sehen zu dürfen. Standhaft beharrte er auf Erfüllung seines Versprechens, und wie- wohl der Martern sattsam kundig, die bei seiner Rückkehr seiner harrten, schied er, ohne die Seinigen zu umarmen oder von seinen Freunden Abschied zu nehmen, von dannen und zog mit den Gesandten nach Carthago zurück. Nichts glich der Wuth und Befremdung der Carthager, als sie von ihren Gesandten erfuhren, daß Regulus, statt den Frieden zu befördern, die Fortsetzung des Krieges bewirkt habe. Mit den auserlesensten Martern beschlossen sie seine große That zu vergelten. Sie schnitten ihm die Augenlieder ab und stürzten ihn in seinen dunklen Kerker zurück. Dann mit einmal stellten sie sein entblößtes Angesicht den stechenden Sonnenstrahlen bloß. Dann verspündeten sie ihn in ein Faß, das nach innen mit spitzen Nägeln ausgeschlagen war, und in dieser martervollen Lage ließen sie ihn umkommen. Goldsmith nach Kosegartens Uebersetzung. 8. Cäsar’s Tod. Der Rest von dieses ausserordentlichen Mannes Leben ward zum Nutzen seines Vaterlandes verwandt. Er schmückte die Stadt mit prächtigen Gebäuden, schickte Colonien ab, um Carthago und Corinth wieder aufzubauen. Er unternahm es, verschiedene Berge in Italien

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 79

1861 - Stuttgart : Hallberger
79 Während der Zeit eines schweren Krieges oder einer allgemei- nen Noth wurde in Rom ein Diktator gewählt, dem man die höchste Gewalt, gleich einem Könige, übertrug. Einmal wurde der Bür- ger Cincinnatns zu dieser Würde berufen. Die Boten, welche ihm die Nachricht überbrachten, trafen ihn, als er eben sein Feld pflügte; er verließ den Pflug, ergriff die Zügel der Regierung, besiegte die Feinde, und als Alles in Ordnung war, kehrte er wieder ganz be- scheiden zu seinem Pfluge zurück. Als die Römer mit den Samnitern Krieg führten, schickten diese Gesandte an den Cónsul Cnrins Dentatns. Sic trafen ihn, als er eben Rüben kochte, und hofften, ihn bei seiner Armuth durch Geld für sich gewinnen zu können. Sie boten ihm daher reiche Ge- schenke an, allein er wies sie lächelnd zurück und sagte: er wolle lieber über Reiche herrschen, als selbst reich seyn. Auf gleiche Weise wollte der König Pyrrhus von Epirus den römischen Gesandten Fabriciiis, der so rechtschaffen als arm war, durch Geschenke bestechen; allein er wies sie mit Verachtung zurück. Des andern Tages wollte der König den Fabrieius, der in sein Lager gekommen war, dadurch in Schrecken setzen, daß er plötzlich einen Elephanten hinter einem Vorhänge hervortreten ließ, der den Kopf des Römers zu umfassen und ihn zu erdrosseln drohte. Dieser wandte sich aber ruhig zum Könige und sagte: „So wenig mich gestern dein Gold lockte, so wenig schreckt mich heute dein Thier!" Der Arzt des Pyrrhus schrieb einst dem Fabrieius, der in- zwischen Cónsul geworden war, einen Brief, in welchem er sich er- bot, gegen eine gewisse Summe Geld den König zu vergiften und so die Römer von diesem gefährlichen Feinde zu befreien. Fabrieius, entrüstet über die Treulosigkeit des Arztes, warnte sogleich den Pyr- rhus vor demselben. Erstaunt über den Edelmuth seines Feindes rief der König aus: „Es ist leichter, die Sonne von ihrer Bahn, als den Fabrieius von dem Pfade der Tugend abzubringen." 20. Regulus. Carthago, der mächtigste Staat in Afrika, war von den Römern längst mit scheelen Augen betrachtet worden, und sie er-, griffen daher einen unbedeutenden Vorwand, um mit demselben Krieg anfangen zu können. In diesem Kriege wurde der Cónsul Regulus von den Carthagern gefangen. Sie schickten ihn mit einer Gesandt- schaft nach Rom, um die Römer, seine Landsleute, zum Frieden mit den Carthagern zu bewegen. Vor seiner Abreise mußte er jedoch einen Eid schwören, daß er wieder in die Gefangenschaft zurück- kehren wolle, wenn der Frieden nicht zu Stande komme. In Rom l

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 80

1861 - Stuttgart : Hallberger
80 angekommen dachte er jedoch nicht auf seine Rettung, sondern for- derte seine Mitbürger auf: keinen Frieden zu schließen, weil er sich während seiner Gefangenschaft überzeugt habe, daß Carthago nicht stark genug sei, den Römern lange zu widerstehen. Nun wollten ihn die Römer bereden, nicht mehr in die Gefangenschaft zurück zu kehren-, man erklärte seinen Eid für nngiltig, weil er er- zwungen sei, und der Oberpriester wollte ihn sogar des Eides ent- binden. Allein Regulus sprach: „Ich habe die unsterblichen Götter bei meinem Schwur zu Zeugen genommen und darum fühle ich mich verpflichtet, ihn zu-halten, ob- gleich ich weiß, daß mich der martcrvollste Tod er- wartet." Als die Gesandten mit Regulus wieder in Carthago ankamen und das Volk erfuhr, daß dieser, anstatt zum Frieden, selbst zur Fortsetzung des Krieges gerathen habe, wurde er unter den aus- gesonnensten Qualen zu Tode gemartert; die Carthager aber muß- ten den Frieden durch Abtretung der Insel Sicilien und mit einer- großen Summe Geld erkaufen. Dieser Frieden dauerte jedoch nicht gar lange. Die Carthager suchten nämlich in Spanien Besitzungen zu erwerben und eroberten dort die mit den Römern verbündete Stadt Saguntum, wodurch abermal Krieg zwischen beiden Völkern entstand. Jetzt besaßen aber die Carthager einen tüchtigen Feldherrn, welcher Haunibal hieß. Dieser griff die Römer in ihrem eigenen Laude an und schlug sie mehrere Male. Bald aber konnten die Römer demselben einen ebenso talentvollen Heerführer entgegenstellen. Es war Scipio, ein durch Besonnenheit, Einsicht und Muth ausgezeichneter junger Mann. In kurzer Zeit hatte er alles Verlorene wieder erobert und schiffte nach Afrika hinüber, wohin Hannibal ihm folgte. Hier wurden die Carthager abermal geschlagen und mußten unter den härtesten Be- dingungen Frieden schließen, ja sie dursten ohne Bewilligung der Römer nicht einmal mit einem andern Volke Krieg anfangen. Aber auch von diesem Schlage hätte sich vielleicht Carthago bald wieder erholt, wenn man ihnen Ruhe gegönnt hätte; allein der Haß der Römer gegen sie gieng so weit, daß Cato, ein Raths- herr, seine Reden im Senate immer mit den Worten schloß: „Und endlich sage ich euch noch: Carthago muß zerstört wer- den!" — Die Gelegenheit hiezu bot sich bald. Der König von Numidien hatte den Carthagcrn Land weg- genommen; diese beschwerten sich darüber bei den Römern, und als diese unbilliger Weise dem Numidier Recht gaben, griffen die Car- thager zu den Waffen, um sich selbst zu schützen. Dieses wurde von den Römern als Friedensbruch erklärt unll man sandte sogleich ein Heer nach Carthago mit dem Auftrage, nicht mehr zurück zu kehren, bis die Stadt zerstört sei. Zwei Jahre lang widerstand

8. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 95

1844 - Stuttgart : Metzler
Marcus Atilkus Negulus. 93 eine Belohnung für das biedere Betragen der Consuln anneh- men, und sandte dem Könige eine gleiche Anzahl gefangener Tarentiner itnb Samniter; zu Friedensunterhandlungen zeigte er sich immer noch nicht geneigt. Da setzte Pyrrhos, von Syra- kus gegen die Karthager zu Hülfe gerufen, nach Sicilien über und kehrte erst nach zwei Jahren wieder zu den indessen schwer bedrängten Tarentinern zurück. Aber jetzt hatten die Römer seine Kriegsweise kennen gelernt und sich zu eigen gemacht; sie griffen ihn bei Beneventum an, festen seine Elephanten mit Pechkränken und Wurfspießen in Schrecken und erfochten einen vollständigen Sieg. Der Consul Curius zog mit vier Elephan- ten triumphirend in Rom ein; Pyrrhos brachte nicht mehr als 8000 Mann Fußvolk und 500 Reiter nach Epirus zurück (275), und nahm bald eüt trauriges Ende. Er mischte sich nämlich auch in die Händel der Argiver, drang in ihre Stadt ein und wurde nn Getümmel des Straßengefechtes durch den Harnisch mit einem Spieße verwundet. Als er sich nun gegen den kehrte, der ihn getroffen hatte, so bemerkte die Mutter desselben vom Dache herab die Gefahr, in der ihr Sohn schwebte, faßte mit beiden Händen einen Ziegelstein und warf ihn dem Könige auf den Kopf. Pyrrhos stürzte, und ein anderer Argiver hieb ihm das Haupt ab (272). Marcus Atilius Aegulns. Um die Mitte des dritten Jahrhunderts vor Christo ent- spann sich zwischen Rom und Karthago ein blutiger Krieg, der dreiundzwanzig Jahre lang mit der größten Erbitterung geführt wurde, und unter dem Namen des punischen bekannt istp denn die Karthager hießen auch Punter. Die wichtigsten Treffen fielen anfangs auf dem Meere vor, und die Römer, im See- wesen wenig erfahren, erlitten gegen die geschicktern Karthager manche Niederlage, bis sie sich endlich nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes eine neue Flotte erbauten,

9. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 96

1844 - Stuttgart : Metzler
96 Marcus Atilins Regulus. und C. Duilius Nepos die Enterbrncken erfand, welche wenn sie niedergelassen wurden, sich vermittelst eines spitzigen eisernen Stieles in dem feindlichen Schiffe befestigten, und so es den Römern möglich machten, dasselbe wie eine Schanze zu erobern. Aus diese Weise erfochten sie den ersten Seesieg unter Duilins (260 v. Chr.) und vier Jahre später einen noch gläuzendern un- ter dem Cvnsul Regulus, der nun sogleich den Entschluß faßte, nach Afrika überzusetzen und den Feind in seinem eigenen Lande anzugreifen. Da er während seines Amtsjahres so große Feld- herrntalente und eine seltene Rechtschaffenheit gezeigt hatte, so ließ ihn der Senat unter dem Flamen eines Prokonsuls bei dem Heere. Regulus aber, der als Feldherr eines siegreichen Heeres oft Gelegenheit gehabt hatte, sich durch Beute zu bereichern, war so arm, daß er den Senat um Abberufung beit, um seinen Acker bestellen zu können, damit Frau und Kinder nicht Mangel litten, besonders da sein Vater gestorben rind ihm ein Sklave mit den besten Ackergcräthen davon gelaufen sey. Der Senat ließ sein kleines Landgut auf öffentliche Kosten bestellen, der Frau und den Kindern des Feldherrn den nöthigen Unterhalt reichen und die gestohlenen Sachen wieder ersetzen. Indessen war Regulus mit seinen Legionen siegreich bis vor die Mauern Karthagos vor- gedrungen, und schon fürchtete die stolze Stadt, unter den er- niedrigendsten Bedingungen Frieden schließen zu müssen, als die Ankunft griechischer Hülfsvölkcr, die in ihrem Solde standen, den Muth der Bürger aufs neue belebte. Der Spartaner Xanthi- pos erfüllte als Feldherr in Karthago alles mit neuem Geiste, lieferte den Römern ein Treffen und schlug sie so entscheidend, daß nur 2000 Mann dem Tod oder der Gefangenschaft ent- rannen (255 v. Chr.). Unter den Gefangenen befand sich auch der Procousul. Fünf Jahre hatte er der Freiheit entbehrt, als die Karthager, müde des blutigen Kampfes, der indessen mit abwechselndem Glücke fortgedauert hatte, ihn mit einigen andern Gesandten nach Rom schickten, um einen ehrenvollen Frieden, oder doch Auswechslung der Gefangenen zu bewirken. Durch einen feierlichen Eid war Regulus vorher verpflichtet worden,

10. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 97

1844 - Stuttgart : Metzler
87 Züge aus Hannibals Leben. wieder als Gefangener nach Karthago zurückzukehren, falls in Rom nichts ausgerichtet würde. Nichts desto weniger widerrieth er dem wankenden Senate in Karthago's Gesuch einzugehen und ermunterte seine Landsleute zur standhaften Fortsetzung des Krie- ges. Denn er wußte, daß die feindliche Stadt an Geld und Mannschaft erschöpft in kurzer Zeit genöthigt seyn würde, um jeden Preis den Frieden zu erkaufen, und die Vaterlandsliebe war bei ihm stärker, als die Liebe zu Verwandten, Freiheit und Leben. Er kehrte also trotz der rührendsten Bitten seiner Gattin, seiner Söhne und Freunde mit bcn erbitterten Gesandten in die Gefangenschaft zurück, und soll dort unter großen Martern ge- storben seyn. Züge aus Hannibals Leben. (247—177 v. Chr.) Hannibals Ing über die Alpen. Dieser berühmte Karthager war ein Sohn des Hamilkar Barkas. Kaum neun Jahre alt, als sein Vater den Ober- befehl in Spanien erhielt, ließ er nicht nach mit Bitten, bis dieser ihn mitzunehmen versprach, und leistete mit Freuden den verlangten Eid, ein unversöhnlicher Feind der Römer zu seyn. Und nie ist ein Schwur besser gehalten worden. Aufgewachsen im Lager, von zarter Jugend an alle Beschwerden und Entsa- gungen des Krieges gewöhnt, wurde er im sünfundzwanzigsten Jahre von seinem Heere zum Feldherrn erwählt. Er vereinigte die größte Kühnheit mit seltener Umsicht und Geistesgegenwart, war für Strapazen und Nachtwachen, Hitze und Kälte, Hilnger und Durst beinahe unempfindlich. Er kleidete sich wie der ge- meine Krieger, und oft sah man ihn mitten unter den Wachen auf bloßer Erde liegen. Im Treffen war er der Erste und Letzte. Der Soldat hing mit schwärmerischer Liebe an ihm und scheute unter seiner Anführung keine Gefahr. Hannibals längst geheg- Hugendubel, Weltgeschichte. 7
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