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erledigte Reichslehen an sich-. Von dem Papste wnrde Ludwig von neuem in den Bann getan, die Kurfrsten erklrten ihn des Thrones fr der-lustig und whlten den Markgrafen Karl vou Mhren, den Sohn Johanns von Bhmen, zum Kaiser. Der Graf Gnter von Schwarz-brg, dem von der Wittelsbacher Partei die Krone angeboten war, konnte sich nicht behaupten.
Ludwig berlebte diese Demtigung nicht lauge; er starb schon im folgenden Jahre vom Schlage gerhrt, auf einer Brenjagd. Ein Herr-liches Grabdenkmal in der Frauenkirche zu Mnchen ]) erinnert an diesen Kaiser, dessen Leben ununterbrochen mit Kampf und Streit angefllt war.
Zweiter Zeitraum.
Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg. 13471437. Karl Iv. (1347-1378.)
I. Persnliches. Karl Iv, war ein schlauer, fein berechnender, staatskluger Fürst, der seine Erfolge fast nur auf dem Wege der Diplo-matie erreicht hat. Dabei warerein hochgebildeter Mann, der bhmisch, deutsch, lateinisch und italienisch zu sprechen und zu schreiben verstand; seine reichen Kenntnisse hatte er sich durch den Bestich der Hochschulen zu Paris und Bologna erworben. Wegen seines brgerlichen Wesens und seiner Frmmigkeit kauu er mit Rudolf von Habsbnrg, wegen feiner Gelehrsamkeit mit Friedrich It. verglichen werden. Seine Zge nach Jta-lien hatten hauptschlich den Zweck, den Papst fr sich zu gewinnen, aber sie haben weder das Ansehen Deutschlands in Italien gehoben, noch ihm zum Ruhme gereicht. In der Ambrosius-Kirche zu Mailand wurde er mit der eisernen und in Rom, das er nicht mit bewaffneter Macht, sondern als Pilger betrat, von einem ppstlichen Gesandten mit der Kaiserkrone gekrnt.
In Italien herrschten groe Unruhen, und viele Italiener wnschten eine lngere Anwesenheit des Kaisers. Aber kanm war er gekrnt, da verlie er schon wieder Rom und Italien, als sei es ihm mir um die beiden Titel zu tun gewesen, und als frchte er sich vor den Italienern. Mit tiefer Verachtnng blickten sie deshalb auf den Kaiser, und von dem grten Sonettendichler Italiens, Petrarca, der ihn bei seinem Einzge herzlichst begrt hatte, wurde er mit bitterem Spotte bergssen.
J) Ein zweites, ein Neiterdenkmal, ist ihm im Jahre 1905 auf dem Kaiser^Ludwigplatz in Mnchen errichtet.
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4. Die geistige Dikdung.
Die allgemeine Schulbildung, wie sie Karl der Groe angestrebt hatte, war nicht durchgefhrt worden. Selbst die Fürsten und die Mit-glieder des Adels waren des Schreibens und Lesens nicht kundig. Die hhere Bildung dagegen, die unter den letzten Karolingern zurckgegangen war, blhte von neuem auf. Wie frher, so stand sie auch jetzt unter 'dem Einflsse der Geistlichen, die Lehrer, Schriftsteller, Dichter und Knstler waren. In den bekannten Klosterschulen zu St. Gallen, Fulda, Corvey und an den Hfen der geistlichen Fürsten fanden Kunst und Wissenschaft eine liebevolle Pflege; die Sprache war die latei-nifche, aber man schrieb aus deutscher Anschauung und von deutschen Dingen.
Zu den grten Gelehrten damaliger Zeit gehrte Bruno, der Bruder Ottos I., der als Erzbischos von Cln sich um die Bildung des Klerus und die Hebung des Schulwesens groe Verdienste erworben hat. Der grte Gelehrte war der Westfranke Gerbert, der sptere Papst Sylvester It., den das Volk wegen seiner bedeutenden Kenntnisse fr einen Zauberer hielt. Er verfertigte einen Himmelsglobus und ein Fern-rhr und hat sich hauptschlich durch die Verbreitung des arabischen Ziffernsystems, das er während seiner Studien in Spanien bei den Arabern kennen lernte, ein groes Verdienst erworben.
Whrend die Männer der besseren Stnde die geistige Bildung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Studien. Schon als Mdchen hatte die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, das Griechische gelernt, und nach dem Tode ihres Mannes las sie unter Anleitung des gelehrten Mnchs Ekkehard von St. Gallen lateinische Schriftsteller.
Der Mnch Widukind von Corvey schrieb die Geschichte der Sachsen, der Bischof Thietmar von Merseburg die der deutschen Könige bis in die Zeit Heinrichs Ii.; dem Sachsen Bruno verdanken wir eine, wenn auch nicht ohne Leidenschast und Parteinahme geschriebene Geschichte der Sachsenkriege unter Heinrich Iv., Adam von Bremen eine anschauliche Darstellung der Ausbreitung des Christentums in den nrdlichen Lndern Enropas und eine Lebensbeschreibung des Bischofs Adalbert von Bremen. Der bedeutendste Schriftsteller ist Lambert von Hersseld, der in seiner Chronik eine zuverlssige Beschreibung der Wirren unter Heinrich Iv. hinterlassen hat. Infolge des Investitur-streites entstanden viele Streitschriften, und auch einige Schriftsteller stellten sich einseitig auf die Seite des Kaifers oder des Papstes.
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7
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