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Wollin (zu Pommern). In die Ostsee hinein erstrecken sich die
Halbinsel Zingst und die Landzunge Hela, die das Putziger
Wiek von der Danziger Bucht abtrennt.
(Die wichtigsten Städte an der deutschen Ostseeküste sind nach
der Karte zu benennen!)
Einst, als noch keine Veranlassung für die Schiffahrt auf dem
Atlantischen Ozean vorlag, ist die Ostsee für den deutschen Handel
von größter Bedeutung gewesen. Damals gingen die meisten und
hauptsächlichsten Handelsstraßen der europäischen Völker vom Mittel-
meere durch Deutschland nach unserer Ostseeküste, und Lübeck war
die wichtigste deutsche Seehandelsstadt und die Führerin des mäch-
tigen Städtebundes der Hansa. Als jedoch die großen Seewege
über den Ozean hinweg aufgefunden waren, da verlor die Ostsee ihre
Bedeutung als Mittelpunkt des Welthandels. Jetzt dient sie vor-
wiegend dem Berkehr mit den eigenen Küstenländern. Sie ist für
den heutigen Weltverkehr schon aus dem Grunde wenig geeignet, weil
ihre Häfen in jedem Winter auf mehrere Monate zufrieren.
§ 13. Ilnßstraßen zur Hstsee und die mit denselben in
Verbindung stehenden Kanäle.
1. Die Memel.
Die Memel, in Rußland Njemen genannt, tritt bei dem Haupt-
zollamte Schmalleningken ins preußische Gebiet ein, fließt an den
beiden Städten Ragnit und Tilsit vorbei und ergießt sich mit den
beiden Mündungsarmen Ruß, rechts, und Gilge, links, in das
Kurische Haff. Auf der Memel wird viel Getreide, Flachs, Hanf,
Leinsamen aus Rußland nach Tilsit, Memel und Königsberg gebracht.
Für den Holzhandel mit Rußland wird dieser Fluß wohl für alle
Zeiten die Hauptverkehrsader bilden. Leider wird auf russischem
Gebiet sein Lauf nicht ausreichend reguliert. Für die Schiffahrt ist
das sehr verhängnisvoll. Da der Schiffsverkehr auf dem Kurischen Haff
nicht allein durch die Untiefen, sondern auch durch die dort häufigen
Stürme und den kurzen Wellenschlag erschwert wird, so ist ihm zur
Seite der König-Wilhelm-Kanal gegraben worden. Diese Wasser-
straße ist etwa 25 km lang und für den Holzhandel der Stadt
Memel von großer Bedeutung.
2. Der Pregel.
Dieser Fluß entsteht aus den drei Quellflüssen Jnster, Pissa,
daran Gnmbinnen, und Angerapp. In der Nähe von Jnsterburg
vereinigen sich dieselben, und erst von dieser Stadt ab führt der Fluß
den Namen Pregel. Hier wird er auch schiffbar. Für den Dampfer-
verkehr ist er jedoch erst von Wehlau ab (hier Pferdemärkte, die zu
den größten Deutschlands zählen) zu benutzen. Bei dieser Stadt
empfängt er seinen bedeutendsten Nebenfluß, die Alle. Der Pregel
mündet, nachdem er bei Tapian die Deime rechts ins Kurische
Haff entsandt hat, hinter Königsberg ins Frische Haff. Aus der
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in dem Bette der schiffbar gemachten Altmühl, und dann als selb-
ständiger Kanal zur Regnitz, die er unweit Bamberg erreicht. Er
bildet eine fast 178 km lange Wasserstraße, die als Verbindung vom
Schwarzen Meer und Nordsee anzusehen ist. Obgleich seine Breite
und Tiefe nicht bedeutend ist, und obgleich zahlreiche Schleusen den
schnellen Transport hindern, ist der Verkehr mit kleineren Fahrzeugen
auf ihm zuzeiten ein recht lebhafter; besonders haben die Städte
Nürnberg und Fürth von ihm Vorteil zu ziehen gewußt. Man ist
neuerdings bestrebt, diesen Kanal verkehrstüchtiger zu machen und durch
seine Erweiterung einen Großschiffahrtsweg im Altmühltale herzustellen;
er würde dann auch Bedeutung als Verkehrsstraße mit Österreich-
Ungarn erhalten.
Die wichtigsten Seestädte des Deutschen Reiches.
§ 18. Memet liegt an der Verbindungsstelle des Kurischeu
Haffes mit der Ostsee. Die Stadt hat einen geräumigen fast stets
eisfreien Hafen. Sie treibt einen ansehnlichen und zwar auch über-
seeischen Handel mit Getreide, künstlichen Düngemitteln, Holzzellstoff,
vor allem aber mit Holz, bearbeitet und roh. Eine große Zahl von
Sägemühlen findet sich in Memel. Leider ist der Handel dieser Stadt
nicht mehr so bedeutend wie früher; es fehlt ihr an Hinterland, und
die russischen Ostseehäfen Riga und Libau, die günstigere Verhältnisse
haben, liegen ihr als Konkurrenten zu nahe.
§ 19. Königsberg liegt am Pregel, etwa 7 km von dessen
Mündung ins Frische Haff. Der Handel ist wegen der günstigen
Eisenbahnverbindung der Stadt mit Rußland, durch ihre Lage in
dem fruchtbaren Pregeltale, ferner durch die Wasserstraße nach dem
Memelgebiete (§ 13, l) ein bedeutender. Hauptzweige desselben sind:
Getreide, Mühlenfabrikate, Flachs, Hanf, Petroleum, Tee und Bern-
stein. Letzterer wird besonders an der Westküste des Samlandes
(das Samland ist das vom Pregel, der Deime, dem Kurischen Haffe
und der Ostsee eingeschlossene Gebiet) teils bergmännisch gewonnen
(Bergwerk bei Palmnicken), teils in der See gefischt oder am Strande
nach stürmischem Wetter aufgelesen. Der überseeische Handel Königs-
bergs muß seinen Weg über Pillau nehmen. Vor der Fertigstellung
des Königsberger Seekanals (§ 13, 2) mußten hier Umladungen von
den Seeschiffen auf kleinere Fahrzeuge und umgekehrt stattfinden.
Aber auch jetzt noch ist Pillau als der Vorhafen Königsbergs an-
zusehen.
§ 20. Danzig, an der sogenannten toten Weichsel gelegen, hat
als eigentlichen Hafenort Neufahrwasser. Hier befindet sich auch
der Dauziger Freihasen. Ihre Bedeutung als Seehandelsplatz ver-
dankt die Stadt Danzig ihrer Lage an der Mündung der Weichsel,
die das polnische Korngebiet dem Handel erschließt. Das Bett des
toten Weichselarmes, der bei Neufahrwasser in die Ostsee geht, ist bis
zu 5 m Tiefe ausgebaggert, ebenso die durch Danzig fließende und
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hilft die kürzeste Verbindung zwischen Berlin und dem Norden her-
stellen.
§ 24. Lübeck ist die kleinste der deutschen freien Reichsstädte
und dehnt sich zu beiden Seiten der unteren Trave aus, die hier
die Stecknitz und Wackenitz aufnimmt. Lübeck treibt einen nam-
haften Handel mit Schweden, Rußland, Dänemark, vor allem mit
Finnland, das fast ausschließlich von Lübeck mit Kolonialwaren ver-
sorgt wird, und gehört zu den bedeutenderen Ostseehäfen. Der Vor-
Hafen von Lübeck ist Travemünde; doch können jetzt selbst größere
Seeschiffe direkt nach Lübeck gelangen. Der Schaden, der dem Handel
der Stadt Lübeck durch den Kaiser Wilhelm-Kanal zugefügt wurde,
der den Ostseehandel immer mehr ans Hamburg hinweist, wird
hoffentlich durch den Elbe-Trave-Kanal (§ 14, 3) allmählich beseitigt
werden.
§ 25. Kamburg ist entschieden als der erste Handelsplatz des
europäischen Festlandes anzusehen. Diese Bedeutung hat die Stadt
Hamburg in erster Linie ihrer Lage an der Elbe zu verdanken. Auf
diesem Strome können einerseits große Seeschiffe bis in die Häfen
der Stadt gelangen, anderseits bildet die Elbe eine bequeme billige
Wasserstraße quer durch das Deutsche Reich bis nach Österreich
hinein und weist einen großen Teil des österreichischen überseeischen
Handels auf Hamburg hin. In zweiter Linie kommen für den
Hamburger Handel die günstigen Eisenbahnverbindungen nach Berlin,
Magdeburg, Bremen, Lübeck, Kiel in Betracht. Neuerdings hat der
Nord-Ostsee-Kanal denselben sehr günstig beeinflußt. Hamburg unter-
hält Dampferverbindungen mit der Union, mit Westindien, Brasilien,
Argentinien, Chile, Peru, Westafrika, Kapland, Australien, Süd-
und Ostasien.
Eingeführt werden in Hamburg besonders Kolonialwaren,
namentlich Kaffee (von Brasilien und den Suudainselu), Petroleum
(aus der Union), Wein (aus Frankreich, Spanien, Portugal), Ge-
spinstsasern aller Art (Baumwolle und Jute), Kautschuk, Guttapercha.
Ausgeführt werden vor allem deutsche und österreichische Industrie-
artikel. Aber noch auf anderen Gebieten zeigt sich die Großartigkeit
des Hamburger Handels. So spielt das Schiffsfrachten und das
Schiffsmieten — Chartern — hier eine große Rolle. Einen be-
sonderen Zweig bildet das Versicherungswesen. Auch Auktionen, oft
von ganzen, frifch angekommenen Schiffsladungen finden täglich statt.
Zu nennen sind ferner die großen Bank-, Speditions- und Makler-
geschäste. Die Bedeutung der Hamburger Börse macht sich weit über
die deutschen Grenzen hinaus bemerkbar, sie ist eine der größten
Warenbörsen mit einem weit ausgebreiteten Wechselgeschäft.
§ 26. Wremen. Die Lage der Stadt Bremen _ ist nicht so
günstig als diejenige Hamburgs. Die Weser hat ein kleineres Gebiet
und entbehrt der weitreichenden Kanalverbindungen, wie die Elbe sie
aufzuweisen hat. Der geringen Tiefe der Unterweser wegen war
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Schweden Dänemark Finnland Hamburg Kamburg Hamburg Deutsche_Reich Hamburg Berlin Magdeburg Bremen Kiel Hamburg Westindien Brasilien Argentinien Chile Peru Westafrika Australien Ostasien Hamburg Brasilien Frankreich Spanien Portugal Bremen Hamburgs
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wichtige Handelsplätze, Sie sank dann von ihrer Machtstellung,
blüht aber jetzt infolge des großen Schiffverkehres wieder auf.
Durch eine Uferbahn ist die Stadt mit Marseille, durch die Mout-
Cenisbahn mit Frankreich, durch die Gotthardbahn mit der Schweiz
und mit Deutschland verknüpft. Fast alle großen Schiffsgesellschaften
der europäischen Staaten lassen ihre Dampfer in Genua anlaufen.
Zwei der bedeutendsten italienischen Schiffsgesellschaften „Navigazione
Generale Italiana" (sie macht dem Österreichischen Lloyd starke
Konkurrenz) und „La Veloce", haben hier ihren Sitz. Das Hafen-
becken ist von mächtigen Molen eingefaßt, die den Schiffen einen
ausgezeichneten Schutz gewähren. Infolge dieser günstigen Umstände
ist Genna der bedeutendste Ausfuhrhafen Italiens, nimmt aber auch
im Import und Transit die erste Stelle ein, ebenso als Answanderuugs-
Hafen. Neapel, 570000 Einw., die zweite Seestadt Italiens, am
Fuße des Vesuvs, führt vor allem Südfrüchte, Wein, Öl, Seide,
Schwefel aus. Die Einfuhr erstreckt sich besonders auf Kohle, Eisen
und Getreide. Hier laufen besonders die Schiffe der französischen
Orientlinie „Messageries maritimes" au. Deutsche Schiffe, die durch
die Straße von Gibraltar gefahren sind, nehmen hier Passagiere nach
dem Orient auf, die bis dahin mit der Bahn gefahren sind. Ein
Hauptsitz des Levantehandels ist Livorno, südlich von der Arno-
mündnng gelegen. Bedeutenden Handel treibt auch Messina,
160000 Einw. Der dortige Hafen gehört zu den schönsten und
größten der Erde. Palermo, 310000 Eiuw., ist Ausfuhrort für
Wein und Seefische. Venedig, 150000 Einw., ist bis zur Ent-
deckuug des Seeweges nach Ostindien die Beherrscherin des Mittel-
meeres, die Meereskönigin, gewesen. Heute ist ihr Handel von keiner
großen Wichtigkeit, leidet außerdem unter der starken Konkurrenz der
benachbarten österreichischen Adriahäfen (§ 84), hebt sich jedoch wieder.
Neuerdings -ist Brindisi im Aufblühen begriffen. Der Hafen, der
fast ganz versandet war, ist neu hergestellt und tiefer gelegt. Hier
gehen die Dampfer ab, die Italien mit Kleinasien, Ägypten, Ostasien,
Ostafrika verbinden. Besonders günstig sind die Kurse Brindisi-
Alexandria. Brindisi spielt auch eine große Rolle als Umladestation
der englisch-indischen Post.
§ 99. Itatienische Kolonien. In Afrika besitzt Italien an
der Küste des Roten Meeres Eritrea mit Assab und Massaua
(Haupthafen, aber zu heiß und ungesund), ferner große Teile der
Somal-Halbinsel. Die kolonialen Bestrebungen Italiens sind noch
sehr neu.
Die Pyrenäische Halbinsel.
§ 100. Assgemeines. Die Pyrenäische Halbinsel, die ihren
Namen von den Pyrenäen hat, durch welche sie von dem europäischen
Rumpfe getrennt wird, ist etwas größer als das Deutsche Reich,
aber nicht halb so stark bevölkert. Sie ist zum großen Teil eine
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Extrahierte Ortsnamen: Marseille Frankreich Deutschland Genua Italiens Neapel Italiens Livorno Messina Palermo Ostindien Brindisi Italien Kleinasien Ostasien Ostafrika Alexandria Afrika Italien Assab Italiens
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die deutsche Handelsflotte steht unmittelbar hinter der englischen. Die
deutschen Schnelldampfer übertreffen an Zahl diejenigen Englands.
Der deutsche Schiffsverkehr hat sich besonders gehoben, seitdem im
Jahre 1884 das Deutsche Reich Kolonialmacht geworden ist. Vor
allem haben die großen deutschen Dampfschiffahrtsgesell-
schasten unseren überseeischen Handel gefördert.
§ 29. Deutsche Schiffahrtsgesellschaften.
1. Der Norddeutsche Lloyd * ist die größte Dampsschiffahrts-
gesellschast der Welt, hat ihren Sitz in Bremen und ist 1857 ge-
gründet. Der Anfang war ein recht bescheidener. Die Gesellschaft
begann ihre Fahrten mit nur drei Schiffen, die nach England gingen.
Doch schon ein Jahr nach der Gründung konnte die erste Linie nach
New Jork errichtet werden, und seit 1880 verkehren auf dieser Linie
die größten Schnelldampfer. Seit 1867 besorgt der Norddeutsche
Lloyd den Postverkehr von Deutschland nach Nordamerika, und seit
1886 übernahm er auch den Betrieb der vom Reich unterstützten
Reichspostdampferlinien nach Ostasien und Australien mit Zweiglinien
nach Japan, Neuguinea und Sumatra. Gegenwärtig unterhält der
Norddeutsche Lloyd über 20 Schiffahrtslinien.
Die Schiffe dieser Gesellschaft haben eine vorzügliche Einrichtung
und eine durchaus zuverlässige Führung. Diesem Umstände verdankt
sie ihren vorzüglichen Ruf. Die Pafsagierräume der Schiffe lassen
an Bequemlichkeit und Sauberkeit nichts zu wünschen übrig. Auch
für die Verpflegung wird aufs beste gesorgt. Als größtes und
schnellstes Schiff des Norddeutschen Lloyd gilt „Kaiser Wilhelm Ii."
mit 20 000 Registertonnen.** Die überfahrt von England nach
New Jork dauert nur 5 Tage.
2. Die Hamburg-Amerikanische paketfahrt-Aktien-Gesellschaft,
jetzt kurz Hamburg-Amerika-Linie genannt, ist schon 1847
gegründet. Sie hat die erste Dampserverbiudung über den Atlan-
tischen Ozean hergestellt und zwar zunächst mit einem Schiffe. Als
die Gesellschaft aber erst festen Fuß gefaßt hatte, wuchs sie schnell.
Ihre Hauptlinie geht von Hamburg nach New Jork. In neuester
Zeit hat die Gesellschaft auch Schnelldampfer eingestellt, die wie
diejenigen des Norddeutschen Lloyd in vorzüglichster Weise ausgestattet
sind. Ihr größtes Schiff ist zurzeit der Dampfer „Deutschland"
mit 16 500 Registertonnen. Diese Gesellschaft ist nicht zu verwechseln
mit der „Hamburg-Südamerikanischen Dampfer -Gesellschaft", die
ihre Fahrten hauptsächlich nach Brasilien und Argentinien unternimmt.
* Der Name Lloyd rührt von einem Engländer namens Edward Lloyd
her. Derselbe besaß gegen Ende des 17. Jahrhunderts in London ein Kaffeehaus,
welches der Sammelpunkt der Schiffsmakler, der Kapitäne, sowie verschiedener
Großkaufleute war. Er gab auch eine Wochenschrift heraus, welche Handels-
interessen vertrat. Aus den Zusammenkünften in Lloyds Kaffeehaus entstand eine
Gesellschaft von Kaufleuten, Seeversicherern usw., die noch heute besteht. Nach
diesem Borbilde habeu sich auf dem Kontinente ähnliche Gesellschaften gebildet.
** Eine Registertonne ist ein Raum von Ivo eugl. Kubiksuß oder 2,83 cbm.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm New_Jork Lloyd Edward_Lloyd Ivo_eugl
Extrahierte Ortsnamen: Englands Bremen England Deutschland Nordamerika Ostasien Australien Japan Neuguinea Sumatra England Hamburg Brasilien Argentinien London Lloyds_Kaffeehaus
— 62 —
wert, trotzdem die dortigen Pferde sehr geschätzt sind. Eine gewisse
Sorgfalt wird auf die Zucht der Maultiere verwandt; es gibt in
Spanien sogar einen Stand der Maultiertreiber. Die zahmen Rinder
dienen sehr häufig als Zugtiere. In der Sierra Gnadarrama sowie
in Navarra gibt es große Gehege zur Züchtung von Stieren für
die Stierkämpfe. Ziegen hält man hauptsächlich in der Sierra
Nevada; viel Ziegenkäse wird gewonnen und ausgeführt. Ansehnlich
ist in Spanien die Geflügelzucht, ebenso Seiden- und Bienenzucht.
An der Südküste gewinnt man aus einer auf Kakteen lebenden Schild-
laus die prächtige Cochenille. Die an den Küsten lebhaft betriebene
Fischerei liefert besonders Sardinen, Thunfische und Lachse.
An Mineralien ist Spanien sehr reich; leider wird dieser Reich-
tum nicht gehörig ausgebeutet. Der Bergbau liefert Kupfer (nament-
lieh in den großartig eingerichteten Rio Tinto-Minen in Südspanien),
Eisen, vielfach durch Tagebau gewonnen, Blei (bei Granada), Queck-
silber (am ergiebigsten im Bergwerk von Almaden), Silber, Schwefel,
Steinkohlen, Salz usw. An der Ausnutzung der vorzüglichen Eisenerz-
gruben sind auch deutsche Firmen beteiligt (Krupp in Essen).
§ 103. Industrie. Infolge der Entwickelung des Eisenbahn-
netzes hat die spanische Industrie in letzter Zeit erhebliche Fort-
schritte gemacht. Ihren Hauptsitz hat sie in den nördlichen und öst-
lichen Provinzen, besonders in und um Barcelona. In Barcelona
selbst steht die Baumwollenindustrie obenan. Aus der Umgegend
kommen seine Tuche und wollene Decken. Die Seidenspinnerei und
-Weberei steht in besonderer Blüte in Valencia und Murcia. Be-
deutend ist auch die spanische Korkindustrie (Korkstöpsel, Korksohlen,
Korkschnitzereien). Das Eisen Spaniens wird zu allerlei Eisen- und
Stahlwaren verarbeitet. Toledo liefert herrliche Klingen. Bilbao
hat großartige Hochöfen und Stahlwerke. Durch ihre Lederarbeiten
(Handschuhe, Sättel, Taschen, Zaumzeug usw.) sind Sevilla und Cor-
dova bekannt; Sevilla hat außerdem eine nennenswerte Tabakindustrie.
Neuerdings sind in mehreren spanischen Städten große Brauereien
entstanden, die meist von Deutschen gegründet worden sind. Aus
den Früchten der Oliven preßt man Öl, ans ihrem Holz werden
kunstvolle Tischler- und Drechslerarbeiten hergestellt. Gijon und
Sevilla liefern Luxusartikel in Glas und Porzellan. Auch ist die
Fabrikation von Schokolade und Kanditen in Spanien nennenswert.
§ 104. Kandel'. Der Innenhandel wird hauptsächlich durch die
ausgedehnte Küstenschiffahrt (Spanien hat 116 Häfen), dann aber
auch mit Hilfe der Eisenbahnen betrieben. Von einem Flußverkehr
ist kaum die Rede. Sehr viele Waren werden durch Maultiertreiber
befördert. Der Außenhandel ist größtenteils Seehandel. Die Einfuhr
erstreckt sich zumeist auf Zucker, Rohbaumwolle, Maschinen und Kohlen.
Der Ausfuhrhandel hat es mit Eifenerz, Quecksilber, Wein, Ol,
Rosinen, Schafwolle, Seidengeweben, Kork- und Lederwaren zu tun.
Nach Deutschland werden besonders Wein, Kork und Eisenerz verfrachtet.
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TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Krupp Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sierra_Gnadarrama Navarra Sierra
Nevada Spanien Spanien Südspanien Granada Barcelona Barcelona Valencia Murcia Spaniens Bilbao Sevilla Sevilla Sevilla Spanien Spanien Deutschland
— 64 —
b) Portugal.
(Größe: 90000 qkm, Einwohner 43/4 Millionen.)
§ 108. Landesprodukte. Früher hat Portugal viel Getreide
ausgeführt; infolge der uuausreichenden Bodenbestellung liefert es
jetzt nicht einmal genug für die eigene Bevölkerung, kaum die Hälfte
des Bodens ist bebaut. Reich ist aber das Land an Wein, Gemüse
und Südfrüchten. In den niedrigen Küstengebieten wird auch Reis
angebaut. Das wichtigste Gebiet für den Weinbau ist das Hügelland
am Donro, von hier kommt der kostbare Portwein. Die Viehzucht
spielt nur im nördlichen Teile eine Rolle; sonst wird hauptsächlich
Kleinvieh gehalten. Wichtig ist die Fischerei. Die Seidenzucht scheint
zu immer größerer Blüte zu gelangen. Der Bergbau des so miueral-
reichen Landes befindet sich in einem traurigen Zustande. Nur die
Kupsergewiunuug ist erwähnenswert. Bedeutend ist aber die Gewinnung
des Seesalzes. Die portugiesische Industrie ist kaum nennenswert; schuld
daran tragen hauptsächlich die ungünstigen Handelsverträge mit England.
§ 109. Kandel. Einst waren die Portugiesen, als sie noch
einen reichen Kolonialbesitz hatten, eines der ersten Handelsvölker der
Erde. Jetzt liegt der Handel sehr danieder und befindet sich fast
gänzlich in den Händen der Briten. Was über die Küstenschiffahrt
und den Außenhandel bei Spanien gesagt ist, gilt auch von Portugal.
Hauptsächlich unterhält dieses Land Handelsbeziehungen mit Brasilien,
Frankreich, Deutschland, Spanien und seinen eigenen Kolonien. Die
Hälfte der Ausfuhr macht der Wein aus; dann sind zu nennen Süd-
früchte, Fische, Kork. Die Einfuhr überwiegt die Ausfuhr erheblich
und erstreckt sich auf Getreide, Baumwolle, Zucker, Kohlen und die ver-
schiedensten Jndustrieartikel. Der Haupthandelsplatz ist Lissabon, am
rechten Ufer des Tejo, mit einem 6 km breiten, gegen die Winde vorzüg-
lich geschützten Hafen. Viele Dampfer, welche nach Südamerika, West-
afrika oder in das Mittelmeer fahren wollen, laufen hier an. Weitere
Hafenplätze sind: Oporto, 170000 Eiuw., am Douro, Hauptausfuhr-
platz der portugiesischen Weine, und Setnval, Ausfuhrplatz von Salz.
§ 110. portugiesische Kolonien. In Afrika: die Azoren*,
Madeira, die Kapverdischen Inseln, die Guineainseln St. Thomas und
Priuzipe, Niederlassungen in Senegambien, im Kongogebiet Angola
und Bengnella, in Ostafrika Mozambiqne und Sofala. In Asien
gehören zu Portugal auf der Küste Malabar Goa und Diu, ein
Stück der Insel Timor und Macao bei Canton in China.
Frankreich.
(Größe 536000 qkm, Einwohner 39 Millionen).
§111. Allgemeines. Frankreich hat hinsichtlich des Handels-
Verkehrs eine ausgezeichnete Lage. Der Atlantische Ozean gestattet
den transatlantischen Verkehr nach Westen, das Mittelmeer den
* Die Azoren werden vielfach zu Europa gezählt. Der größte Ort auf
dieser Inselgruppe ist Del gada mit 17 000 Einwohnern.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Portugal Donro England Spanien Portugal Brasilien Frankreich Deutschland Spanien Lissabon Südamerika afrika Douro Afrika Angola Bengnella Ostafrika_Mozambiqne Asien Portugal Malabar_Goa Timor Macao China Frankreich Frankreich Europa
— 30 —
in zehn Jahren nur um 33 Prozent gewachsen ist. Die dritte Stelle
hinsichtlich der Höhe und die zweite Stelle hinsichtlich der Zunahme
der Ausfuhr nimmt demnach das Deutsche Reich ein. Die deutsche
Warenausfuhr hat sich in den letzten zehn Jahren um 1923 Mil-
liouen Mark = 62 Prozent vermehrt; im Jahre 1893 blieb sie noch
um 1367 Millionen hinter der englischen und um 398 Millionen
hinter der amerikanischen Ausfuhr zurück; 1903 betrug der Abstand
von der englischen Ausfuhr nur noch 917 Millionen, von der ameri-
kanischen aber 832 Millionen. Rußland hat während des Jahrzehnts
seine Ausfuhr um 53 Prozent, Italien um 52, Belgien um 44, die
Schweiz um 40, Österreich-Ungarn um 31, Frankreich um 27 Prozent
vermehrt. 1893 war die Ausfuhr Frankreichs nur um 470 Millionen,
1903 hingegen um 1679 Millionen geringer als die Deutschlands.
Die Entwickelung des amerikanischen und deutschen Ausfuhr-
Handels war gewiß eine sehr rasche und zeugt von den großartigen
Fortschritten der Industrie und des Handels dieser Staaten. Zum
weiteren Vergleich mögen noch folgende Staaten herangezogen sein.
Es betrug in Millionen Mark die Ausfuhr:
Japans . .
Argentiniens
Kanadas
Dänemarks.
1893 1898 1903
230 342 601
381 542 895
460 627 903
223 268 397
Zunahme seit 1893
371 = 161 Prozent
514 = 135 -
443 = 91 -
174 = 78 -
Bei den letzten drei Ländern beruht die Zunahme hauptsächlich
auf der Ausfuhr der Landwirtschaft, die bei Argentinien und Kanada
zumeist in Getreide, bei Dänemark in Vieh und Meiereiprodukten
besteht. Japan dagegen, das die verhältnismäßig größte Ausfuhr-
steigerung aufweist, hat diesen Erfolg in erster Linie seiner aufstrebenden
Industrie zu verdanken. Die industrielle Entwicklung dieses Landes
vollzieht sich in einem Tempo, das selbst die Fortschritte der Ver-
einigten Staaten hinter sich läßt.
§ 34. Die deutsche Kandetsffotte. Vor etwa 30 Jahren stand
das Deutsche Reich hinsichtlich seiner Handelsflotte an vierter Stelle
unter den handeltreibenden Völkern, heute uimmt es den zweiten
Platz ein. Von der gesamten Welthandelsflotte bildet die deutsche
trotzdem nur den zwölften Teil. Was die Beschaffenheit der deutschen
Handelsschiffe anbetrifft, so können sie ruhig jeden Vergleich mit den
Schiffen aller Nationen aushalten. Zahl und Tonnengehalt der
Segelschiffe ist zwar zurückgegangen, dafür ist aber eine außergewöhn-
liche Vermehrung der Dampfer eingetreten. Leider hat an dem all-
gemeinen Wachstum unserer Handelsflotte die Ostseeflotte nicht mit
der Nordseeflotte gleichen Schritt gehalten. Wenn einzelne Osthäfen
sogar einen Rückgang zu verzeichnen haben, so liegt das an den
schlechten Handelsbeziehungen zu Rußland, die früher viel besser
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Extrahierte Personennamen: Kanadas
Dänemarks
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Italien Belgien Frankreich Frankreichs Deutschlands Japans Argentinien Kanada Japan
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liefert ansehnliche Erträge, vor allem an Hummern, Sardinen und
Heringen. An den Küsten finden sich reiche Austernbänke. In der
ganzen südlichen Hälfte des Landes wird in umfangreichem Maße
Seidenzucht betrieben.
Der Bergbau könnte in Frankreich viel belangreicher sein. Er
sördert hauptsächlich Eisen und Kohlen zutage, genügt jedoch nicht
dem Landesbedarf. Im Überfluß sind Salz und Heilwasser vor-
handen, ferner Kreide, Schiefer und Porzellanerde.
§ 114. Industrie. Dieselbe ist in Frankreich sehr bedeutend.
Ihre Hauptsitze sind Paris und die nördlichen Departements, ferner
Lyon und Umgegend. Paris fertigt besonders Luxusartikel und
Modewaren an. Von hier kommen Kleider, Hüte, Handschuhe,
Parsümerieu, Bijouterien, Uhren usw. in den Handel. Lyon ist der
wichtigste Platz Frankreichs für die Seidenindustrie; dieselbe blüht
auch iu St, Etieuue, Nimes, Avignon. In Lille, St. Qnentin, Reims,
Chalons s^M, Ronen, Dieppe, Cherbourg, Brest, ebenso in Toulouse
und Montpellier ist die Wollen-, Baumwollen- und Leinenindustrie
vertreten; die^beiden letztgenannten Sfattftrtiesern eine Menge leichter
Stoffe nach dem Orient. In bezug auf Spitzen, Blonden, Gipüren
kann außer Belgien kein Land mit Frankreich konkurrieren. Die
Hauptsitze dieser Industrie sind Alen^on und Valenciennes. Von Be-
deutung sind auch die Uhren^abrikation (Hauptsitz Besannen), die
Eisenindustrie (die Werke in Creuzot beschäftigen ca. 15000 Arbeiter),
die Herstellung von Porzellanwaren (Sevres und Limoges), die Ge-
wiuuuug feiner Branntweine (Kognak in Bordeaux und Chartreuse
in Grenoble) und die Papierfabrikation (Lille, Angoulöme, Grenoble,
Paris), womit die Anfertigung von Kartonnagen- und Papiermache-
Arbeiten zusammenhängt. Zu erwähnen sind ferner die französischen
Delikatessen, die Käsefabrikation (Fromage de Brie, Roquefort, Neuf-
chäteller Käse, Creme de St. Gervais) und die vorzüglichen Kon-
fitüren. Groß ist auch Frankreich in der Erzeugung von Seifen und
Parfümerien. Marseille erzeugt allein jährlich 100 Mill. kg Seifen
aus Olivenöl. Weltberühmt sind die französischen Branntweine und
Liköre. Im Waggon-, Wagen- und Automobilbau nimmt Frank-
reich ebenfalls einen der ersten Plätze ein.
§ 115. Kandel. Derselbe wird durch die günstige Lage Frank-
reichs an zwei Meeren, durch vorzügliche Flußstraßen und durch ein
weitverzweigtes Kanal- und Eisenbahnnetz sehr unterstützt. Der See
verkehr ist überwiegend. Besonders rege ist der Handelsverkehr mit
England, Belgien, Deutschland, der Union, mit Spanien, Rußland,
der Türkei, Brasilien und Indien; aber auch der Binnenhandel ist
bedeutend. Einfuhrartikel sind: Getreide. Rohseide, Wolle, Baum-
wolle, Kohle, Ausfuhrartikel: Wein, Woll- und Seidengewebe, Leder-
waren, Pariser, Artikel, Delikatessen, Konserven, Liköre, Uhren, ^ar
fümerien usw.' Eine mächtige Förderung erfährt der französische
Außenhandel durch eine Reihe von Schiffsgesellschaften. Die be-
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Extrahierte Personennamen: Chalons Brie
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Paris Lyon Frankreichs Nimes Avignon Lille Reims Cherbourg Brest Toulouse Montpellier Orient Belgien Frankreich Valenciennes Creuzot Limoges Bordeaux Grenoble Lille Grenoble Paris Frankreich Marseille Frank- England Belgien Deutschland Spanien Brasilien Indien
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Ort der günstigen Lage in einem sehr fruchtbaren und industriereichen
Landesteile und den vielen Eisenbahnen, die von ihm ausgehen. Leipzig
wird nicht mit Unrecht „der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie"
genannt. Besonders gilt diese Stadt als Zentrum des gesamten
deutschen Buchhandels. Von Leipzig gehen jährlich etwa 50 000 dz
Druckwerke nach allen Weltteilen. Tausende von auswärtigen Buch-
Händlern halten hier ihr Lager oder lassen sich durch Kommissionäre
vertreten. Die drei Leipziger Messen zu Ostern, Michaelis und Neu-
jähr dauern je drei Wochen (Vorwoche, Meßwoche, Zahlwoche). Sie
dienen in erster Reihe dem Handel in Kleiderstoffen, Seidenwaren,
Teppichen, Galanterie- und Rauchwaren, Leder. Die bedeutendste ist die
Ostermesse. Leipzig ist dann in seinen belebtesten Straßen fast ein
großes Warenlager. Zur Messezeit spielt auch die Leipziger Geld-
börse eine bedeutende Rolle. In der Zahlwoche der Ostermesse beginnt
die Buchhändlermesse; das Geschäftslokal für dieselbe ist die Buch-
Händlerbörse. Für Pelz- und Rauchwaren ist Leipzig der wichtigste
Markt Mitteleuropas.
§ 37. Dürnberg und Jürth. Nürnberg liegt an der Pegnitz
und hatte zur Zeit des Mittelalters als eine der wichtigsten deutschen
Handelsstädte eine große Bedeutung; die Stadt war nämlich das
Verkehrszentrum zwischen Hamburg und Venedig, Cöln und Wien
und die wichtigste Vermittlerin des Donau-, Rhein- und Elbverkehrs.
Heute ist Nürnberg weniger Durchfuhrplatz als früher, dafür aber ein
desto bedeutender Ausfuhrplatz für seine eigene großartige Industrie;
es gibt hier Häuser, die ihr Engrosgeschäft nur mit Kinderklappern,
Bauhölzchen, Bleisoldaten usw. betreiben. Neben diesem sogenannten
Nürnberger Tand bringt die Stadt Bleistifte und andere Schreib-
und Zeichenmaterialien, Galanteriewaren, Musikinstrumente usw. auf
den Weltmarkt und treibt großen Hopfenhandel. — Fürth, am Zu-
sammenfluß von Rednitz und Pegnitz gelegen, treibt ähnlichen Handel
wie Nürnberg; zu erwähnen bleibt im besonderen die Ausfuhr der
Erzeugnisse der Fürth er großartigen Spiegelmanufaktur.
§ 38. Augsburg, im Mittelalter als Handelsplatz noch wichtiger
als Nürnberg, liegt unfern vom Lech. Durch den Handel, den die
Stadt früher mit Italien trieb, war sie im Mittelalter die reichste und
blühendste Stadt Deutschlands. Heute spielt sie besonders als Geldplatz
eine große Rolle; ebenso ist sie bedeutend für die Speditionstätigkeit
nach Italien. Erwähnenswert ist auch ihr ansehnlicher Wollhandel.
§ 39. Straßburg, einer der Haupthandelsplätze für das Gebiet
des Oberrheins, liegt am Jll, etwa 3 Inn vom Rhein entfernt, ist
einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte von ganz Europa und
treibt bedeutenden Getreide-, Wein- und Hopfenhandel. Ferner ist
diese Stadt als Speditionsplatz für die Wasserstraßen nach Frankreich
nicht ohne Ansehen. (§ 16, 6.)
§ 40. Wannheim, an der Mündung des Neckar gelegen, ist der
erste Handelsort Deutschlands am Oberrhein und hat einen vorzüglichen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Michaelis
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Mitteleuropas Dürnberg Hamburg Venedig Wien Rhein- Nürnberg Nürnberg Augsburg Italien Deutschlands Italien Rhein Europa Frankreich Wannheim Deutschlands