Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 512

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
512 283. Die Salze. und Wüstensalz zu erwähnen, welches durch Regen aus dem einstigen Meeres- boden ausgelaugt wird, so daß sich bei großer Trockenheit der Boden mit einer Salzkruste beschlägt. Ist das Steinsalz klar und rein, was oft der Fall ist, so kann es sogleich in den Handel gebracht werden; enthält es aber erdige Beimengungen, so löst man es in Wasser auf, läßt die erdigen Teile sich ab- setzen und dampft aus der unreinen Auflösung das Wasser ab, worauf das Salz zurückbleibt. Auch aus den Salzsolen entfernt man das Wasser durch Verdampfen; enthält die Sole aber viel Wasser, so würde es zu viel Brenn- material kosten um alles Wasser durch Hitze zu verflüchtigen. Deshalb gradiert man die Sole, d. h. man pumpt sie auf ein aus Balken aufgeführtes Haus, Gradierhaus, dessen Wände mit Reisern von Weißdorn u. s. w. aus- gelegt sind, und läßt sie auf diese herabtröpseln. Bei der großen Ausbreitung, welche sie auf den Reisern erhält, verdunstet ein großer Teil des Wassers und die salzreiche Sole sammelt sich in Behältern unter dem Gradierhaus und wird nun in großen Pfannen über dem Feuer so weit eingedampft, bis das Salz ausscheidet. Doch verschwindet diese Art der Salzgewinnung immer mehr. Das See- oder Meersalz gewinnt man hauptsächlich an den Küsten der wärmeren Länder während des Sommers. Man leitet das Seewasser in sehr geräumige, flache Gruben (Salzgärten), läßt das Wasser an der Sonne verdunsten und harkt das auskristallisierte Salz aus den Behältern heraus. „Über alles preist ich den gekörnten Schnee, Die erst' und letzte Würze jedes Wohlgeschmacks, Das reine Salz, dem jede Tafel huldigt," sagt Goethe. Und nicht nur erste und letzte Würze jedes Wohlgeschmackes ist das Salz, sondern es ist auch eines unserer wichtigsten Nahrungsmittel. Wenn wir unsere Speisen mit Salz würzen, genügen wir nicht etwa bloß dem leckeren Gaumen sondern wir erfüllen eine dringende Forderung der ganzen Er- nährungsweise. Unser Blut enthält Salz, zum Aufbau unserer Knochen ist es erforderlich; um den Stoffwechsel, die Verdauung möglich zu machen muß es dem Magensafte beigemengt sein. Wir empfinden deshalb einen Hunger nach Salz, wenn dasselbe nicht mehr in genügender Menge im Körper ent- halten ist, und es gewährt uns einen köstlichen Reiz dieses Bedürfnis be- friedigen zu können. Darum sagt ein wahres Sprichwort: „Salz und Brot macht Wangen rot." Ohne Salz würden wir nicht nur welken, der Mensch würde verhungern, wenn er gar kein Salz im Fleisch, im Wasser, in den Früchten, in seinen Getränken genösse. Auch das Wild unserer Wälder läuft gierig nach der Salzlecke; dem Kamel der Wüste ist ein Stückchen Steinsalz die liebste Leckerei. Wer kennt nicht die vielfache Verwendung des Salzes zum Aufbewahren von Fleisch und Gemüse, zum Einpökeln, zum Düngen, ganz besonders aber zur Herstellung der Soda, auf welcher die Fabrikation des Glases und der Seife mit all ihren unentbehrlichen Produkten beruht? Ferner stellt man eine nützliche Säure, die Salzsäure, daraus her; diese gibt, mit Salpeter-

2. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 313

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
183. Der Schwarzwald. 313 Unter den Füßen ein nebliges Meer, Erkennt er die Städte der Menschen nicht mehr, Durch den Riß nur der Wolken Erkennt er die Welt, Tief unter den Wassern Das grünende Feld. Schwer 183. I)er Schwarzwakd. Es ist ein herrliches Stück Land, unser Schwarzwald! Bis nahe an 1500 m steigen gewaltige, schön geschwungene Berge empor, von denen immer einer den andern überragt. Kuppen und Hochtalsohlen sind hier von saftigen Alpenwiesen überdeckt, dort vom köstlichsten Walde. Häufig zeigen sich Felsgebilde von starrer Wildheit und stundenlang sich erstreckende enge Felsenschluchten. Durch diese Schluchten, diese Täler eilen hell blinkende, immer rauschende Büche und Flüßchen, welche manchen schönen Wasserfall bilden. Üppige Feldsluren ziehen sich die niederen Höhen hinauf. Obst- und Weingelände umgeben zahllose Siedlungen in den wärmeren westlichen und südlichen Teilen. Aber Städtchen und Dörfer sind auch hoch hinauf über das ganze Gebirgsland zerstreut. Die Siedlungen strecken sich bald lang hin in den Tälern bald weit und breit in mehr vereinzelten Höfen über die welligen Höhen fort. Alle diese Wohnstätten der Menschen machen den wohltuendsten Eindruck durch ihre Gediegenheit, Sauberkeit und viele durch ihre ins Auge springende Wohlhabenheit. Dazu begegnet der Wanderer überall altersgrauen Mauern, für Geschichte oder Sage bedeutungsvollen Burg- und Schloßtrümmern. Der Name des Gebirges deutet darauf hin, daß sich ein ausgedehnter Bestand von Nadelholz hier finden muß, und derselbe ist in seiner Größe und Vollkommenheit in der Tat eine Pracht an sich selbst. Aber auch herrliche Laubwälder bedecken Teile des Gebirges. Aufwärts steigend findet man vor allem Buchen, Ahorn und Eichen; erst darüber tritt der eigentliche „Schwarzwald" herrschend auf, die Kiefer, Fichte und Tanne, auf den Hoch- ebenen der Kuppen auch das Knieholz der Legföhre, und ganz oben grüßen uns die Alpenwiesen, übrigens steigt an vielen Stellen bei dem fruchtbaren Boden der ertragreiche Feldbau bis 1000 m hoch. Der Schwarzwald erstreckt sich über einen Flächenraum von fast 7000 qkm. Er bildet breite Rücken mit zahlreichen Kuppen und besteht hauptsächlich aus Granit, Gneis und Porphyr. Die höchsten Gipfel zeigt der südliche Teil. Hier finden wir den Feldberg, bis zu 1495 m aufragend. Von demselben aus hat man eine herrliche Rundsicht nach der Schneekette der Alpen, dem langen blauen Zuge des Wasgaus, den Kuppen des Schwarzwaldes und den vul- kanischen Felskegeln des Hegaus. Fast ebenso hoch ist der Belchen. Unter den kleinen malerischen Bergseen ist der Mummelsee der berühmteste und sagenreichste.

3. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 437

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
250. Der Handel der neuen Zeit. 437 entwertete sich das Geld in Europa so rasch, daß alle Gitter ungefähr 2^/2mal so teuer wurden als früher. Bei dieser allgemeinen Teuerung trat den Spaniern die Konkurrenz des Auslandes, namentlich der Niederländer, entgegen. Als Philipp Ii. von Spanien durch die Eroberung Portugals (1580) auch Herr der portugiesischen 97ieberlaffungen geworden war, untersagte er den von der Herrschaft Spaniens abgefallenen Holländern den Zwischen- handel mit ostindischen Waren. Da gingen diese selbst nach Ostindien, ver- mieden aber anfangs die portugiesischen Niederlassungen auf dem Festland rind wendeten sich nach den Sunda-Jnseln. Im Mutterlande selbst bildete sich eine Handelsgesellschaft, die „Ostindische Kompagnie". Diese erhielt von den Generalstaaten (1502) nicht nur das alleinige Recht des indischen Handels sondern auch die Hoheitsrechte über die künftigen Eroberungen und Niederlassungen in Indien, deren Mittelpunkt Batavia ward. Bald verdrängten die Holländer die Portugiesen aus den indischen Gewässern, Vertrieben sie aus China und Japan und entrissen ihnen die wichtigsten Plätze auf den Küsten von Vorderindien. Die Holländer entdeckten auch um die Mitte des 17. Jahrhunderts das Festland von Australien und die benachbarten Inseln. Den westindischen Handel erhielt ebenfalls (1621) eine privilegierte Gesellschaft (Kompagnie), welche ihre Tätigkeit nicht bloß auf Westindien sondern auch auf Brasilien und die Westküsten von Afrika richtete. b) Gegen das holländische Übergewicht erhoben sich England und Frank- reich. Cromwell und Colbert setzten den Holländern Schranken, doch finden wir schon gegen das Ende des 17. Jahrhunderts die letzteren im Gefolge der Briten; denn nunmehr drehte sich die Welt- und die Handelsgeschichte um die Rivalität zwischen England und Frankreich. Ein mehr als hundertjähriger Krieg (vom Dritten Raubkriege 1688 bis zum Sturze Napoleons I. 1815) spielte sich ab. England ging siegreich und gestärkt ans dem fürchterlichen Zweikampfe hervor. Zunächst allerdings gelang es den Franzosen, nach manchen erfolglosen Kolonisationsversuchen sich bleibend in Nordamerika, und zwar in Neuschottland und Canada, auszubreiten. Auch sie haben gleich den Spaniern und Portugiesen aus ihren überseeischen Unternehmungen kaum wirkliche Vorteile gezogen. Desto besser gelang dies den Engländern, obwohl auch sie das Mer- kantil- und Monopolsystem beibehielten, wozu Spanien, das Beispiel ge- geben hatte. Die Königin Elisabeth erteilte 1600 einer Gesellschaft Lon- doner Kaufleute ein ausschließliches Vorrecht für den Handel nach Ostindien. Diese gründete einige Niederlassungen auf den Küsten von Vorderindien, später auch auf den indischen Inseln. Von diesem Standpunkt aus breitete sich die Kolonialmacht Englands und im Verein damit sein Handel nach allen Weltteilen aus und suchte an allen wichtigen Punkten Niederlassungen zu gründen. Den Engländern gelang es durch ihre eigentümliche Zähigkeit und ihren unternehmenden Handelsgeist, in allen Meeren und Ländern der Erde Eroberungen zu machen und feste Niederlassungen anzulegen, so daß Englands

4. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 453

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
453 257. Wilhelm I., Deutscher Kaiser. war es der Dienst im Heere, dessen er sich mit ganzer Seele annahm und dessen höhere Stellen ihm vom Vater, dessen Gesamtbefehl ihm schließlich vom Bruder übertragen wurde. Das Jahr 1848 reichte auch ihm den Kelch bitterer Erfahrungen; aber schon 1849 stand er wieder an der Spitze des Heeres und dämpfte den Aufstand in Baden; dann lebte er, namentlich seit den diplomatischen Niederlagen, die Preußen durch Österreich erlitten, in fürstlicher Stille zu Koblenz. Nachdem er von 1858 ab als Prinzregent die Zügel der Regierung geführt hatte, bestieg er 1861 in einem Alter von 64 Jahren selbst den Thron. Als Greis noch war er ein Jüngling an Tatkraft, im Felde bei allen Anstrengungen einfach und anspruchtslos in seiner Lebensweise. Gemeinsam mit Österreich entriß er 1864 den Dänen die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein. Größere Erfolge brachte der sieg- reiche Feldzug von 1866 gegen Österreich; mehrere Provinzen wurden dem Königreich Preußen einverleibt und für das bisher zersplitterte Deutschland die langersehnte politische Einigung angebahnt. Ruhm und Achtung zollte die Welt dem König, in dessen Hand der Oberbefehl gelegen hatte, den umsichtigen Führern und den braven Truppen. Nun war in Deutschland Frieden und Einigkeit. Der Sonnenschein des Glückes aber wurde noch einmal gestört. Frankreich erklärte im Juli 1870 an Preußen den Krieg. Ganz Deutschland erhob sich wie ein Mann. Der 73 jährige König stärkte sich zum Waffengang durch ein Gebet an der Mutter Grab. Ihre Worte, die sie ihm einst ans Herz gelegt hatte, standen vor seiner Seele. Die Zeit der Vergeltung war gekommen: Sieg auf Sieg erfochten die Deutschen; die wichtigsten Festungen mußten sich ergeben; ganze Armeen wurden gefangen genommen. Als höchste Errungenschaft sollte jedoch aus diesem blutigen Kriege die Einheit Deutschlands hervorgehen. König Wilhelm, der an der Spitze der sieg- reichen Heere bis nach Paris vorgedrungen war, sollte auch im Frieden Deutschlands Führer sein. In Versailles wurde er am 18. Januar 1871 zum Kaiser ausgerufen. So hatten die Feinde Deutschlands bei der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches helfen müssen. Mit Recht nannte man Kaiser Wilhelm I. den Siegreichen. Sein Enkel Kaiser Wilhelm Ii. gab ihm den Beinamen „der Große". Die Fürsorge Kaiser Wilhelms um die Erhaltung der wieder- gewonnenen Macht und des Ansehens des Reiches richtete sich vor allem auf Vervollkommnung des Heerwesens. Die Friedenspräsenzstärke des Heeres wurde erhöht, die deutsche Flotte vermehrt, gleichmäßige Bewaff- nung und Ausbildung der Heere aller deutschen Staaten erstrebt und 1888 ein neues Wehrgesetz eingeführt. Im Jahre 1887 legte Kaiser

5. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 488

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
488 273. Die Gewürze. Weymouthskiefer und die sogenannten Lebensbäume. Die Eibenzypressen bilden von Virginien bis Carolina ausgedehnte Snmpfwaldungen. Die Mammutskiesern in Californien gelten als die größten aller bekannten Bäume, wenn sie • auch weniger wichtig für Technik und Handel sind. Am bekanntesten sind bei uns jene Hölzer der südlichen Staaten Nordamerikas und Westindiens geworden, die unter dem gemeinschaftlichen Namen Zedern- holz zu Zigarrenkisten und Bleistiften Verwendung finden und zu diesem Zwecke vielfach nach Europa verschifft werden. Das gewöhnliche Zedernholz zu Bleistiften stammt von Wacholderarten, die weißes Splintholz und einen rötlichen, wohlriechenden Kern haben. Das sogenannte westindische und das Cubazedernholz dagegen kommt von Zedrela-Arten; es dient zur Anfertigung von Zigarrenkistchen und kommt zu diesem Zweck in starken Blöcken zu uns. Die Zedrela ist dem Mahagonibaume, der im Holzhandel eine Hauptrolle spielt, nahe verwandt. An Eisenhölzern zählt Mittelamerika viele vorzügliche Arten, wie das Kieselholz der Antillen, das Ebenholz, das Korallenholz, die in der Kunst- tischlerei vielfache Verwendung finden. Die Farbhölzer Brasiliens bilden für das Land eine reiche Einnahme- quelle. Die vorzüglichsten darunter sind das Fernambukholz, das rote Bra- silienholz, das Blauholz und das gelbe Brasilienholz. Hierzu kommen aber noch viele schöne, von den Kunsttischlern gesuchte Hölzer, z. B. das rote Ebenholz. Wunderbar schöne Verzierungen zeigt das Padawaholz aus dem Wurzelstock einer Palmeuart. Unstreitig bleibt dem Holzhandel noch ein sehr weites Feld offen. Wenn das begonnene Netz von Eisenbahnen und Dampfschiffahrtslinien die ganze Erde gleichmäßig umstrickt, wird es der Pflanzer nicht mehr nötig haben den Wald als seinen Feind zu betrachten, den er niederbrennt um Kultur- land zu gewinnen. Es wird dann auch in den Tropenländern ein richtiges Ineinandergreifen von Wald und Feld angebahnt werden, wie es zum Wohle des Ganzen notwendig ist. Paulick. 273. Die Gewürze. a) Als im Jahre 1772 die Reisenden Cook und Förster die Insel Tahiti besuchten, wunderten sich die Eingeborenen darüber, daß die Schiffs- mannschaft beim Essen jeden Bissen in ein weißes Pulver stauchte. Dies war Kochsalz. Sie selber konnten aber den Genuß des Salzes ebenso- wenig entbehren; denn sie bereiteten ihr Fleisch und ihre Fische mit einer Brühe aus dem Seewasser, welches bekanntlich Kochsalz in beträchtlicher Menge enthält. So finden wir, daß die Menschen seit dem hohen Altertum schon immer ihren Nahrungsmitteln besondere Stosse zusetzten, welche, streng ge- nommen, gar nicht dazu gehören. Dies sind die sogenannten Würzen, und zwar zunächst das Kochsalz, der Zucker und der Essig, dann die Butter, der Käse und das Baumöl. Sie haben als Zusatz zu den Nahrungsmitteln hauptsächlich den Zweck, diese letzteren zugleich wohlschmeckender und nähr-

6. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 497

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
497 276. Der Wert der Fische. unter verschiedenen Namen in den Handel. Jung heißt er Dorsch, getrock- net Stockfisch, eingesalzen Laberdan, eingesalzen und getrocknet Klippfisch. Neben der Hochsee- liefert aber auch die Binnenfischerei reiche Erträgnisse. Unsre Süßwasserfische, besonders aber Störe, Lachse, Forellen, Karpfen und Hechte, bilden ein hervorragendes Nahrungsmittel; das Fleisch ist reich an Nährstoffen, meist zart, schmackhaft und leicht verdaulich. Giftig ist an sich kein Fisch; und wenn zuweilen der Genuß von Fischen gefährliche Zufälle, ja den Tod zur Folge gehabt hat, so ist dies vielleicht einem durch Nahrung und Aufenthaltsort krankhaft veränderten Zustand der Fische zuzu- schreiben. Vor allem hat man Sorge zu tragen, daß Fische, die nicht ge- salzen, geräuchert oder in Essig eingemacht sind, frisch verbraucht werden. Besondere Transportbestimmungen für die Eisenbahnen, die Aufbewahrung in Eis sowie die Einrichtung von Bassins für lebende Fische ermög- lichen dies. Außer dem Fleisch der Fische verwendet man vielfach auch andere Teile derselben. Die Eier der Störarten kommen als Kaviar in den Handel (S. Nr. 277). Aus der Schwimmblase der Störe, besonders der Hausen, wird die Hausenblase gewonnen. Diese Masse, auch Fischleim ge- nannt, ist weiß, geruch- und geschmacklos, hornartig, durchscheinend und löst sich beim Kochen fast vollständig auf. Man benutzt die Hausenblase zur Be- reitung der Gallerte, des englischen Pflasters, des Mundleims, zur Klärung trüber Flüssigkeiten, besonders des Weines und Bieres; auch wird sie zu Glas- und Porzellankitt, zum Leimen musikalischer Instrumente und zur Appretur seidener Zeuge verwendet. In Norwegen wird in und bei Bergen aus der Leber des Kabeljaus der Lebertran gewonnen, welcher vielfach als Arzneimittel Verwertung findet. Früher gebrauchte man ihn auch in der Gerberei. Der Fischtran (Walfisch-, Robben-, Haifisch-, Heringstran) ist das leichteste aller fetten Öle und brennt mit heller Flamme. Fischgalle wird wie Rindergalle in der Malerei und Wäscherei benutzt. Aus den Abfällen der Fischerei (Fischen von wenig Wert, wertlosem Fleische größerer Fische, Skeletten) wird ein Düngungsmittel dargestellt, der Fisch- guano. Dieser enthält 10% Stickstoff und 15% Phosphor und übertrifft weit den Gehalt des Peruguanos. Er hat einen eigentümlichen Geruch und eine hellgelbe Farbe. Die Aalhaut wird von wilden Völkern an Stelle der Glasfenster ver- wendet. Die Bevölkerung Ostasiens verarbeitet die gegerbten Lachshäute zu Kleiderstoffen. Aus der Haut des Sägefisches wird Sohlleder gewonnen. Die Haut der Haie und Rochen verwendete man früher zu echtem Fischhaut- chagrin; dieser wird jetzt künstlich dargestellt. Sie dient aber noch immer zum Abreiben von Holz und Elfenbein. Auch mosaikartige, glänzende, glatte Futterale werden aus Fischhaut bereitet. Verarbeitung und Versand von Fischhäuten findet vorzugsweise an den italienischen und portugiesischen Küsten statt. Lesebuch für Kaufmännische Fortbildungsschulen. » 92

7. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 500

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
500 278. Die Schwammfischerei. heissen Sommertagen gemacht worden, so erscheint der Kaviar schon- ein wenig verdorben, weshalb auch solcher nie unter die Presse getan wird. Dieser Sommerkaviar wird unmittelbar aus dem Salztrog in Fälschen gepackt und sofort in den Handel gebracht. Die vierte Sorte >>Jastytschnaja« ist von noch geringerer Qualität. Sie stammt von Fischen, die in den heifsesten Hochsommertagen in die Netze gegangen. Dieser Kaviar ist schon ein wenig in Fäulnis übergegangen. Er kommt ungereinigt unter die Presse und wird so schnell als mög- lich verpackt und versandt./ Bezugsquellen für echten Kaviar sind Petersburg und Astrachan sowie die Hafenplätze des Schwarzen Meeres.) ) In Deutschland wird in Preussen (Pillau und Magdeburg) und in Hamburg ebenfalls Kaviar, sogenannter Elbkaviar, fabriziert, der aber dem russischen an Güte nachsteht.! ; Guter Kaviar muss einen schwachen Fischgeruch und -Geschmack besitzen, fest, nicht schleimig sein und frei von tranigem Beigeschmack. Während des Sommers muss der Kaviar in Eiskellern aufbewahrt werden, da er sehr leicht verdirbt. Der Kaviar ist eine sehr gesunde und nahrhafte Speise, die den Appetit wunderbar anregt. Seine Zuträglichkeit für unsern Organismus ist so gross, dass er in dieser Beziehung sogar die Milch übertrifft,, die doch für eines der allergesündesten Nahrungsmittel gehalten wird. Er steht an Stickstoffgehalt gleich hinter Ei und Fleisch. / Nur schade,, dass auch dieses so wertvolle Produkt neuerdings Fälschungen unterliegt. Neuer Mercator. 278. Aie Schwammfischerei. Große Gelehrte haben sich darüber den Kopf zerbrochen, ob der Schwamm ein Tier oder ob er eine Pflanze oder endlich, ob er halb Tier, halb Pflanze ist. Entreißt man den Schwamm seinem Elemente, dem Meere, so finden wir ihn mit einer schleimigen Masse überzogen, die durch kurze Zuckungen eine Art tierisches Leben verrät, bald in Fäulnis übergeht und auch noch durch ihren Geruch auf den Gedanken bringt, daß sie tierischer Natur sei. Bringt man den rohen gereinigten Schwamm in eine Säure, z. B. Salzsäure, so entsteht ein starkes Aufbrausen von Kohlensäure und es wird viel Kalk aufgelöst, so daß der Schwamm beträchtlich an Gewicht verliert; kohlensaurer Kalk war also gleichsam das Gerippe desselben. Seine Form hat er behalten; aber er ist nun viel seiner und weicher geworden und seine Masse stellt wieder reines tierisches Gewebe dar, das man recht wohl mit dem Stoffe vergleichen kann, aus welchem Federn, Haare, Horn u. s. w. bestehen, und das beim Verbrennen einen ähnlichen Geruch verbreitet wie diese Körper. Neuerdings hat man gefunden, daß in die unzähligen kleinen, nach oben mündenden Kanälchen des Schwammes, solange dieser sich äm Meeresboden befindet, Wasser eintritt und unten durch die größeren Löcher wieder aus- gestoßen wird. Ohne Zweifel gibt das Wasser im Innern nährende Stoffe an den Schwamm ab. Da aber das Wasser diesen Kreislauf nicht freiwillig machen kann, so muß der Schwamm die Fähigkeit haben dasselhe nach Be- darf einznsaugen und wieder ausznstoßen, eine Tätigkeit, wie wir sie nur bei dem Tiere finden. Dagegen pflanzt er sich anderseits ganz in der Weise vieler Wasserpflanzen fort, welche unsichtbar blühen, nämlich durch bewimperte, scheinbar lebende Sporen (Samen). Diese Keime entwickeln sich im Innern der weiten Höhlungen, verlassen dieselben bei der Reife und heften sich, nach- L
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 3
16 0
17 0
18 1
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 1
38 1
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 0
4 10
5 1
6 4
7 0
8 1
9 7
10 1
11 3
12 3
13 0
14 0
15 3
16 5
17 5
18 0
19 1
20 0
21 6
22 0
23 1
24 3
25 0
26 0
27 0
28 7
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 8
37 0
38 2
39 1
40 2
41 1
42 3
43 1
44 1
45 4
46 0
47 2
48 2
49 1
50 1
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 3
61 3
62 2
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 1
72 2
73 0
74 1
75 0
76 0
77 4
78 0
79 9
80 0
81 0
82 1
83 0
84 4
85 1
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 1
92 15
93 3
94 3
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 22
2 0
3 0
4 0
5 1
6 4
7 1
8 0
9 0
10 0
11 2
12 7
13 2
14 3
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 1
32 1
33 6
34 0
35 0
36 3
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 3
47 1
48 0
49 0
50 1
51 4
52 11
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 1
59 2
60 1
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 3
71 3
72 0
73 0
74 0
75 5
76 3
77 0
78 1
79 1
80 1
81 14
82 2
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 2
90 0
91 1
92 0
93 1
94 1
95 1
96 3
97 0
98 0
99 0
100 1
101 5
102 1
103 1
104 0
105 0
106 0
107 18
108 0
109 1
110 0
111 1
112 0
113 3
114 4
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 2
123 0
124 24
125 1
126 4
127 0
128 0
129 0
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 2
143 2
144 0
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 4
152 3
153 0
154 2
155 0
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 6
169 2
170 1
171 1
172 1
173 0
174 0
175 10
176 0
177 4
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 5
184 1
185 1
186 0
187 0
188 6
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 1
196 0
197 1
198 0
199 0