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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 30

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
_30 Rentieren und Hunden und in sehr primitiven Wagen und Schlitten. Der Schauplatz der Karawanen war vor alters viel ausgedehnter als heutzutage. Die modernen Verkehrsmittel schränken denselben immer mehr ein. Dennoch umfasst er auch heute noch bedeutende Land- gebiete in Nord-, West- und Centraiasien, in Afrika und Amerika. Das Hauptgebiet der Karawanen ist Centrai- asien, Turan und die Sahara. § 49. Der Begründer unseres modernen Eisenbahnwesens ist Georg Stephenson, der 1825 die erste brauchbare Lokomotive baute. Die ersten deutschen Eisenbahnen wurden 1835 zwischen Nürnberg—fürth, 1837 zwischen Leipzig-Dresden, 1838 zwischen Berlin—potsdam eröffnet. Seit jener Zeit hat der Eisenbahnbau eine ungeahnte Ausdehnung angenommen und das wirtschaftliche Leben der Völker in grossartiger Weise vervollkommt. § 50. Die elektrische Télégraphié wurde zuerst durch die Göttinger Professoren Gauss und Weber 1833 in die Praxis eingeführt und besonders durch den Amerikaner Morse, der 1836 den heute noch am meisten gebräuch- lichen Drucktelegraphen erfand, weiter vervollkommt. Seit jener Zeit haben sich die Telegraphen bei der Leichtigkeit ihrer Anlage rasch über die ganze Erd- oberfläche verbreitet, so dass heute kaum einem wich- tigen Punkte dieses bewunderungswürdige Verkehrs- mittel fehlt. § 51. Durch das Telephon (Fernsprecher) ist unser an Er- findungen so reiches Zeitalter abermals um ein wichtiges Verkehrsmittel vermehrt worden. Der Erfinder des Fernsprechers ist Philipp Reis (geb. 1834 in Gelnhausen), der seine ersten Versuche bei Friedrichsdorf bei Ham- burg anstellte. Grosse Verdienste um die Verbesserung erwarben sich der Amerikaner Bell und der Deutsche Siemens, dessen Fernsprecher in der Reichs-Telegraphen- verwaltung allgemein zur Anwendung gelangt ist. — Nicht allein ist durch den Fernsprecher der Anschluss einer grösseren Zahl kleiner Orte an das Telegraphen- netz möglich geworden, auch die Versuche, mittelst

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 118

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
118 Der wichtigste Seehandelsplatz ist *Triest. Unter öster- reichisch-ungarischer Verwaltung stehen die türkischen Provinzen Bosnien und Herzegowina. § 14-ti. Republik Schwei/. Die Schweiz ist ein Bundesstaat, bestehend aus 25 Kantonen. An der Spitze der obersten Gewalt steht ein auf 1 Jahr gewählter Bundespräsident. Die Bevölkerung ist überwiegend deutscher Ab- stammung (72%). In den westlichen Kantonen ist sie französisch, im Kanton Tessin italienisch. Bezüglich der Konfession gehören Go % der reformierten und 40 % der katholischen Kirche an. Die gebirgige Gestaltung des Bodens macht einen bedeutenden Ackerbau unmöglich. Von einiger Wichtig- keit ist derselbe nur auf der Schweizer Hochebene, doch decken die Getreideernten kaum die Hälfte des eigenen Bedarfs. Wein- und Obstbau wird in den bevorzugten Lagen des Hügellandes betrieben. Der Bergbau ist ganz unbedeutend. Weder Kohle noch Eisen oder Salz genügen dem Bedarf. Die vielen ausgezeichneten Bergweiden bilden die Grundlage einer bedeutenden Viehzucht, welche auch seit Jahrhunderten mit grossem Fleiss und Erfolge ge- trieben wird. Bedeutend ist namentlich die Rindvieh- zucht, welche vorzügliche Käseprodukte zur Ausfuhr liefert. Die Industrie ist von grosser Bedeutung und nährt 37 % der Bevölkerung. Sie wird erschwert durch die gebirgige Beschaffenheit des Bodens, durch die geringe Ausbeute an Naturprodukten und durch die grosse Ent- fernung vom Meere, dagegen gefördert durch die aus- giebigste Benutzung der reichen Wasserkräfte. Die Gross- industrieen sind für den Absatz ihrer Erzeugnisse über- wiegend auf den Export angewiesen ; sie sind nicht zahl- reich, aber einige sind sehr intensiv entwickelt, und auf ihnen beruht der Weltruf der Schweiz als Industriestaat. Obenan steht die Baumwollen-, Seiden- und Uhrenindustrie ; wichtig sind ferner der Maschinenbau, die Farbwaren-

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 119

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
119 fabrikation (Anilinfarben), die Strohflechterei und die Holzschnitzerei. Diese lebhafte Gewerbthätigkeit ruft einen ebenso lebhaften Handel hervor, teils im Innern des Landes, teils mit dem Auslande. Sehr viel ist zur Förderung des Verkehrswesens geschehen. Prächtige Kunststrassen laufen in die entlegensten Thäler und übersteigen sehr hohe Pässe, und Eisenbahnen durchziehen alle Gegenden des Landes. Besonders bedeutsam für den internationalen Verkehr ist die Gotthardbahn, welche Italien mit dem Westen Mitteleuropas verbindet. Sie hat 53 Tunnels und 223 Brücken und Durchlässe mit Eisenkonstruktion. Dampfschiffahrt wird auf allen grösseren Seeen getrieben Sie dient nebst den Zahnradbahnen (Rigibahn) vor allem dem lebhaften Fremdenverkehr, welcher der Schweiz jährlich ca. 100 Millionen Mark zuführt. Wichtige Mittelpunkte dieses Touristenverkehrs sind besonders Interlaken, Luzern und Schaffhausen. Der Handelsverkehr der Schweiz erstreckt sich in erster Linie auf die Nachbar- staaten, sodann auf England und Amerika. Ausgeführt werden besonders Industrieartikel und Erzeugnisse der Viehzucht (Emmenthaler Käse). Die wichtigsten Industrie- und Handelsplätze sind : Bern, Basel, ^Zürich, St. Gallen und Genf. Ii) Westeuropa. § 147. Republik Frankreich. Frankreich ist seit 1870 eine Republik, an deren Spitze ein gewählter Präsident steht. Die Bevölkerung ist fast durchaus französischer Nationalität und katholischer Konfession. Der Ackerbau, begünstigt durch Klima und Frucht- barkeit des Bodens, beschäftigt über die Hälfte der Be- wohner. Im Norden und Westen wird Getreide, besonders Weizen, gebaut. Der Süden erzeugt Südfrüchte und Oliven; ausserdem ist hier noch die Kultur des Maulbeer-

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 52

1913 - Langensalza : Beyer
52 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Am wichtigsten unter den deutschen Industriezweigen sind die Metall- und die Gewebeindustrie geworden, obgleich auch iu anderen, z. V. in der Herstellung von Chemikalien und im Kunstgewerbe, Deutschland unerreicht dasteht. A. Die Metallindustrie. In der Metallindustrie nimmt die Eisenindustrie die erste Stelle ein; ihren Hauptsitz hat sie in den großen Bergwerksbezirken von Rheinland und Westfalen, Schlesien, Lothringen und dem Königreiche Sachsen. Die gewaltigen Mengen von Eisenerzen wandern in die Hochöfen; hier gewinnt man aus ihnen das Roheisen, das wiederum zu Schmiedeeisen und Stahl verarbeitet wird. Große Walz- und Hammerwerke übernehmen die Weiterverarbeitung zu Eisenbahnmaterialien aller Art, zu Stab- und Rundeisen, zu Platten, Trägern, Röhren, Blechen und Drähten. Diese Industrie befindet sich sowohl der Menge als dem Werte nach auf einer hohen Stufe der Entwicklung und kamt mit allen Staaten, selbst mit England und Amerika, in erfolgreichen Wettbewerb treten. Die bedeutendsten Hüttenwerke liegen in Oberschlesien, in den Kreisen Bochum, Dortmund, Steele, Siegen, Essen, Oberhausen, Ruhrort, Duisburg-Hoch- feld, Eschweiler, Stolberg und in Lothringen, dessen größtes Werk das des verstorbenen Freiherrn v. Stumm in Neunkirchen ist. In der Verfertigung von groben und feinen Eisen- und Stahlwaren werden Rheinland und Westfalen von keinem Lande der Erde übertroffen: Solinger Schneidewaren, Remscheider Pfeilen, Schlittschuhe und Kaffeemühlen, Velberter Schlösser, Schlüssel 'und Temperguß- wareu, sowie die tausenderlei Kleineisen- und Stahlwaren von Hagen, Altena und Iserlohn sind von großer Bedeutung. Weltberühmt sind ferner die Geschützgießereien von Essen, Witten und Bochum, die Gewehrfabriken von Spandau, Berlin, Suhl und Sömmerda und die Nühnadelfabriken von Aachen und Iserlohn. Auch im Eisenbahn- und Brückenbau steht die deutsche Industrie auf der Höhe und gewinnt im In- und Auslande immer größere Anerkennung. Der Schiffbau bildet einen fast alle Gewerbe fördernden Erwerbszweig. Die Werften von Hamburg, Bremen, Kiel, Stettin und Elbiug erfreuen sich heute eines Weltrufes. Eine großartige Ausdehnung hat der Maschinenbau erfahren. Weltberühmte Werke für Maschinenbau finden wir in Berlin (Borsig), Magdeburg, Kassel (Hentschel & Sohn), Chemnitz (Hartmannj, Mannheim, Duisburg. Essen, Hannover, Karlsruhe, Stuttgart und Breslau. Großen

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 62

1913 - Langensalza : Beyer
62 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Auch ist sie weit weniger eisfrei als die bisher genannten Ströme. See- schiffe können nur bis Stettin gelangen. Von den schiffbaren Nebenflüssen ist die Warthe von Bedeutung; übertrifft doch der Verkehr den der Oder bei Kosel fast um das Doppelte. Die wirtschaftlich bedeutendsten Hinter- länder der Oder sind Schlesien und Brandenburg (Berlin). Die Ladung der Oderkähne besteht in der Regel aus Steinkohlen, Getreide, Zucker, Ziegeln, Eisen, Düngemitteln, Mehl, Petroleum, Spiritus, Erzen und Holz. Der Bromberger Kanal verbindet die Oder mit der !pcichsel, die nur im Quell- und Mündungsgebiet uns an- gehört und im Unterlaufe eine gute Schiffsstraße ist, obwohl ihr Verkehr oft wochenlang durch schwere Eisgänge gestört wird, die fast alljährlich den Uferbewohnern schweres Leid bereiten. Größere Seeschiffe können nur die Danziger Weichsel benutzen. Die zu Berg fahrenden Boote führen meist Eisen, Steine, Steinkohlen und Koks, die zu Tal gehenden Holz, Steine, Weizen und Zucker. Menzel und j)regel dienen in erster Linie dem deutsch-russischeu Binnenhandel, der sich namentlich auf Holz, Getreide und Ölsaat erstreckt. Am wenigsten bedeutungsvoll für den deutschen Binnenhandel ist die Donau, die bei Ulm schiffbar wird. Sie ist nur für Kähne mit mittlerem Tiefgange fahrbar, was auch für ihren schiffbaren Nebenfluß, die Altmühl, zutrifft. Von den deutschen Seen ist für den Handelsverkehr der Bodensee wichtig, auf dem etwa 50 Dampfer dem Güteraustausche zwischen Deutsch- land, Österreich-Ungarn und der Schweiz dienen. Übersicht der wichtigsten deutschen Wasserstraßenl) A. Flüsse: 1. Der Rhein (Basel) 1295 2. Die Ems (Greven) 425; 1. Mosel (Mündung der Meurthe) 514, 2. Neckar (Kannstatt) 358, 3. Main (Bamberg) 590, 4. Ruhr (Witten) 235, 5. Lippe (Lippstadt) 255; 1. Aller (Celle) 162, 3. Die Weser (Münden) 436 •! 2. Leine (Hannover) 185, l 3. Hunte (Oldenburg) 188; ( 1. Saale (Naumburg) 442, 4. Di- Elb- (M-lmy 1154 { 2 (pmif, fflrmje) 291 ( ®»t« 5. Die Oder (Ratibor) 944 — Warthe (Konin) 795; 6. Die Weichsel (Auschwitz) 1125; J) Die Städte bezeichnen den Anfang der Schiffbarkeit, die Ziffern die Stromlänge.

6. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 72

1913 - Langensalza : Beyer
72 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. a) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa" in Bremen (Fracht- verkehr nach Südamerika und Ostindien), d) die „Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Ham- bürg — Brasilien — Argentinien), c) die deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft „Aosinos" in Hamburg (Verkehr nach Chile und Peru), ä) die „Deutsch-Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft" (Hamburg — Suez — Australien), e) die „Woermaun-Linie" (Verkehr nach den Kolonien in Westafrika), f) die „Deutsche Ostafrika-Linie" (Verkehr nach Ost- und Südafrika). Mit berechtigtem Stolze dürfen wir auf unsere bisherigen Leistungen zurückblicken. In der Personen- und Postbeförderung nehmen wir heute oon allen Dampferlinien, die zwischen Europa und Amerika oerkehren, unbestritten die erste Stelle ein und haben sogar den englischen Wett- bewerb überholt. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd besitzen Schiffe, die zu den schnellsten der Erde gehören. Die Entfernung von New Jork — Plymouth wurde in 5 Tagen 7 Std. 25 Min. zurück- gelegt. In neuerer Zeit sind die Gesellschaften davon abgekommen, bei dem Bau der Ozeandampfer die Geschwindigkeit in den Vordergrund zu stellen, weil Schiffe dieser Art unwirtschaftlich sind. Vielmehr legen sie Bedacht darauf, Schiffe in den Dienst zu stellen, welche die Schnell- dampfer an Raumgehalt weit übertreffen und die geringere Geschwindigkeit durch ruhigen Gang, müßigere Preise und möglichste Vollkommenheit der Innenausstattung ersetzen. Das größte Seeschiff der „Hapag" ist zur Zeit die „Kaiserin Auguste Viktoria": das Schiff ist 213 m lang (der Kölner Dom ist 157 in hoch), 23 l/2 m breit und 16 x/2 m tief. Es erscheint als eine Stadt mit 4000 Einwohnern, mit einer Menge Prome- Natten, Gassen, Wohnungen, Sehenswürdigkeiten. In 8 verschiedenen Decks steigt der kunstvoll gefügte Bau empor. Über 4x/2 m mißt jeder Schorn- stein im Durchmesser. Ein Eisenbahnzug köuute bequem durch diese gelben Riesenrohre hindnrchfahrcn, ohne ihre Wanduugen zu streifen. Die 1. Kajüte mit ihren Luxuskabinen bietet Raum für ca. 600, die 2. Kajüte für ca. 300 Passagiere; die 3. Klasse vermag ca. 200, das Zwischendeck ca. 1800 Personen zu beherbergen. Außerdem sind Logis für eine Besatzung von 500 Mann vorhanden. Ungefähr 32000 Pfd. frisches und 17 000 Pfd. geräuchertes und gesalzenes Fleisch, ferner 5000 Pfd. Geflügel und 4000 Pfd. Fische sind für eine Reise des vollbesetzten Schiffes nötig. Dazu kommen 50000 Pfd. Mehl, 36000 Stck. Eier. 5000 Pfd. Butter, 4100 Pfd. Kaffee, 6000 Flaschen Wein, 16000 I Bier, 6000 Flaschen Mineral- wasser usw. Noch weit gewaltigere Vorräte sind zur Speisung der beiden

7. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 31

1913 - Langensalza : Beyer
Ix. Das westliche Tiefland. 31 Fundorte von mancherlei nützlichen Mineralien. Steinkohlen werden am Deister und Süntel, bei Osnabrück und Ilfeld, Braunkohlen bei Osnabrück und Helmstedt in Brannschweig gegraben. Reiche Ausbeute an Torf bieten die Moore, die manchmal eine Mächtigkeit bis zu 30 m haben. Außerdem gibt es viele Salinen, unter denen die von Lüneburg und Stade hervorragen. Asphaltgruben im s. und gute Ziegelerde im u. Teile verdienen Erwähnung. In jüngster Zeit wnrden im Lüne- burgischen bei Wietze bedeutende Petroleumquellen entdeckt; doch steht die rationelle Ausnutzung derselben erst im Anfange der Entwicklung. 4. £rwerbsuerhcilfni[[e. a) Nur wenige Gewerbe, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft ent- nehmen, treten hervor; allerdings sind diese aber auch höchst bedeutungs- voll. Großartige Zuckerfabriken liegen im Reg.-Bez. Hildesheim, sowie im n. Teile des Herzogtums Braunschweig, namentlich in der Stadt Braunschweig selbst, wo auch große Bierbrauereien, Spiritus- und Branntweinbrennereien vertreten sind. Weiter sind die Fabriken für Konservengemüse (Brannschweiger Spargel), für Schoko lade (Hannovers und für Papier (Osnabrück) hervorzuheben. d) Infolge der Kohlen- und Eisenerzlager treten im 8. besonders die Städte Osnabrück, Hannover-Linden und Brauuschweig durch eine reich entwickelte Gewerbetütigkeit hervor, die auch in Eisengießereien und Maschtnenwerkstätten Großes leistet. In Hamburg, Altona, Bremen und Bremerhaven blühen naturgemäß alle die Gewerbe, die mit der Schiffahrt und dem Schiffbau in Verbindung stehen: Große Eisen- gießereien und Kesselschmieden, Maschinenbauanstalten und Schiffswerften. Die bedeutendsten sind die von Blohm & Voß und die Reiherstiegwerft in Hamburg, sowie die Kaiserliche Werft in Wilhelms- Häven. Bedeutende Fabriken für die Verarbeitung von Gummi und Guttapercha beschäftigen Tausende von Arbeitern. (Hannover-Continental Pneumatik.) c) Die Gewebeindustrie nimmt eine hervorragende Stellung ein: Baumwolle, Flachs und Hanf werden in zahlreichen Spinnereien und Webereien der Städte Hamburg-Altona, Bremen, Osnabrück und Han- nover verarbeitet. In den großen Küstenplätzen sind vielfach solche Be- triebe entstanden, die überseeische Rohstoffe verwenden: die Bremer Reis- schälmühlen und die Fabriken für die Herstellung von Linoleum (Delmenhorst), Korkpfropfen, Stärke, Tabak und Zigarren, sowie die Hamburger Werkstätten für die Bereitung von Gummi und Gutta- Percha und für die Verarbeitung von Palmkernen und Kokosnüssen gehören hierhin.

8. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 100

1913 - Langensalza : Beyer
100 Vierter Teil. Unsere Hauptverkehrsländer. und Pfeffer von den kleinen Sunda-Jnseln, Kakao und Rum von Curayao und aus Guinea: Palmöl, Feigen, Bananen, Zucker- rohr und Tabak. Belgien gewinnt im Kongostaat Kautschuk, Elfenbein, Palmöl, Kopal, Kaffee, Kakao, Tabak und Erdnüsse. Frankreich holt aus Algier Wein, Getreide, Palmöl und Eisen- erze, aus dem Sudan Gummi und Erdnüsse, von Madagaskar- Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Vanille, Steinkohlen, Eisen, Kupfer und Salz, aus Jndo-China Reis, Seesalz, Fische und Pfeffer, aus Guyana Farbstoffe, Hölzer, Tabak und Kakao und aus Neukaledonien Kopra und Schildpatt. 4. 6rwerbsuerhälfnitte. Wohl hat die Natur Holland und der Schweiz die ersten Bedingungen für industrielle Tätigkeit versagt (Kohle, Eisen), aber der rührige, energische Menschenschlag hat sich in der Schweiz die Wasserkraft, in Holland den Wind dienlich gemacht, um trotzdem recht Anerkennenswertes zu erzielen. So sind in Holland zahlreiche Müllereien, Flachsspinnereien, Leinenwebereien (Groningen) und Segeltuch- fabriken, in der Schweiz Seiden- (Basel, Zürich) und Baumwoll- fabriken(St. Gallen, Appenzell) entstanden. Die holländischen Tonpfeifen- und Tabakfabriken genießen denselben Ruf wie das Porzellan und Steingut von Maastricht und Delst, die Likörfabriken und Diamant- schleifereien Amsterdams. In der Schweiz blüht neben der Gewebe- indnstrie die Fabrikation von Uhren (Genf und im Jura), Maschinen (Basel, Zürich, St. Gallen, Winterthur) sowie von Holz- und Stroh- waren. Holländer und Schweizer Käse sind weltbekannt. Auch in Frankreich steht die Gewebeindustrie an der Spitze der gewerb- lichen Zweige. Namentlich sind Lyon, Paris, Nimes für Seide, Ronen für Baumwollwaren, der Nw. für Wollwaren, die Vogesen für Leinenwaren, Valenciennes für Spitzen und Paris für Putzwaren und Modeartikel hervorragend. In Belgien haben darin Gent für Baumwollwaren, Lüttich für Wollwaren, Courtray für Leinen, Brüssel für Spitzen und Tournai für Teppiche einen guten Ruf. Die Eisen- industrie Frankreichs blüht in Le Creuzot, Paris, Lyon St. Etienne und Marseille, diejenige Belgiens in Charleroi und Lüttich. Französische Waffen werden in St. Etienne, belgische in Lüttich hergestellt. Bordeaux und Antwerpen bauen Schiffe. Von anderen Gewerben seien genannt in Belgien: Glaswaren (Charleroi), Fayencewaren (Tournai), Zuckersiedereien und Alkoholfabriken (Antwerpen). Frankreich: Papierfabriken und Galanteriewaren (Paris), Handschuhe (Grenoble), Chemikalien (Paris, Marseille).

9. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 46

1905 - Dresden : Huhle
— 46 — Abgrenzung der Interessensphären gegen die Union und einen Gebiets- austausch mit England selbständig zu machen. Der Hauptsitz der „Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft" befindet sich in Apia auf der Insel Upolu. Die letztgenannten Inselgruppen liegen im Schnittpunkt der großen Verkehrsstraßen der Zukunft: Japan-Australien, San Francisco-Philippinen, Ostasien-Panama und dürften darum einst im Weltverkehr eine große Rolle spielen. Die deutschen Kolonien importieren insgesamt sür etwa 40 Mill. und exportieren für 15—20 Mill. Mark. Der Gesamthandel des Deutschen Reiches stellte im Jahre 1901 in der Einfuhr dorthin einen Wert von annähernd 15 Mill. Mark, in der Ausfuhr aus den Kolo- nien hierher von etwa 6 Mill. Mark. Der Gesamtflächeninhalt der deutschen Kolonien betrügt rund das Fünffache des Mutterlandes, die Einwohnerzahl etwa 10 Millionen.* Zweiter Teil. Die anderen Länder Europas. Die Schweiz. (Größe 41000 qkm, Einwohner 31/3 Millionen.) § 70. Allgemeines. Die Schweiz hat etwa die Größe der preußischen Provinz Schlesien und liegt von vier Großstaaten um- geben (Deutsches Reich, Österreich, Italien, Frankreich) zum größten Teile in den Alpen. Im Nordwesten erstreckt sich zwischen Rhone und Rhein der Schweizer Jura; zwischen ihm und den Alpen zieht sich die fruchtbare Schweizer Hochebene hin. Außer den genannten Flüssen Rhein und Rhone sind zu nennen die Aare, mit der durch den Vierwaldstätter See fließenden Renß, der Inn und der Tessin. Die wichtigsten Schweizer Seen sind: der Genfer, Neueuburger, Brienzer, Thuner, Vierwaldstätter, Züricher und Bodensee. Die meisten werden mit Dampfern befahren. § 71. 'Molitisches. Die Schweiz ist ein Bundesstaat, bestehend aus 22 Kantonen, von denen drei in Halbkantone geteilt sind, so daß im ganzen 25 selbständig verwaltete Staaten herauskommen. Die Gesetzgebung steht der Bundesversammlung zu, die oberste vollziehende Behörde ist der Bundesrat, an dessen Spitze ein Präsident steht, der auf ein Jahr gewählt wird. Der Sitz der obersten Bundesbehörde ist Bern. § 72. Landesprodukte. Die Erzeugnisse des Ackerbaues genügen kaum für die Hälfte des Bedarfs. Es muß darum viel Getreide in die Schweiz eingeführt werden. Auf der Hochebene wird vor- * Zur weiteren Belehrung diene: Friedemann: die deutschen Schutz- gebiete. Dresden, Alwin Huhle, Preis 50 Pf.

10. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 48

1905 - Dresden : Huhle
— 48 — § 76. pte Hotthardßahn. Schon im Jahre 1869 wurde zwischen der Schweiz und Italien ein Vertrag abgeschlossen, der den Bau der Gotthardbahn sicherte. Bald nach Beendigung des Deutsch- französischen Krieges trat auch das Deutsche Reich diesem Vertrage bei. Dem vollen Verkehr wurde die Bahn im Jahre 1888 über- geben. Sie führt in der Mitte zwischen Moni Cenis und Brenner, und zwar in der Linie Hamburg-Genua und dient hauptsächlich dem Zwecke, das Deutsche Reich, Holland und Belgien mit den Mittel- meerhäfen, insbesondere mit Genua, zu verbinden. Das wichtigste Stück dieser Bahn ist der große Tunnel durch den St. Gotthard. Derselbe ist fast 15 km lang und erstreckt sich von Göschenen bis Airolo. Die Durchbrechung des Gebirges dauerte 10 Jahre, von 1872 bis 1882. Der kühne Erbauer dieses Riesenwerkes ist Louis Favre. Leider hat er die Vollendung desselben nicht erlebt. Die Gotthardbahn geht in der Schweiz von Basel über Lnzern, Flüelen, Göschenen, Airolo nach Lugano. In 5 Stunden kann man mit dem Schnellzuge die schönsten Gegenden der Schweiz durcheilen und die kühnen Bauten der Strecke kennen lernen. § 77. Handelsplätze. Basel, das „goldene Tor der Schweiz", 82000 Gshtw., am Knie des Rheins ist der erste Handelsplatz des Landes und die große Pforte für Ein- und Ausfuhr nach dem Norden Europas. Genf, 80000 Einw., besitzt eine ähnliche Beden- tnng für die Länder des Mittelmeeres. Bedeutenden Handel treibt auch Zürich, 100000 Einw., welche Stadt bis jetzt die einzige Groß- ftadt der Schweiz ist. Der rege Handel wird dort durch die umfang- reiche Industrie, dann aber auch durch den lebhaften Fremdenverkehr bedingt. Nennenswerte Handelsplätze sind auch Schaffhausen und die Bodenseehäfen Romanshorn und Rorschach. St. Gallen treibt großen Handel mit Baumwollenwaren, Biel mit Uhren. Be- deutende Viehmärkte sind in Lugano. Bern, 70000 Einw., ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Osterreich-Ungarn. (Größe 676000 qkm, Einwohner 47 Millionen.) § 78. Allgemeines. Dieser Staat übertrifft an Größe das Deutsche Reich, steht demselben aber an Einwohnerzahl nach. Ungefähr ' drei Viertel der Einwohner gruppieren sich um die Donau; ein Viertel gehört dem Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjester, der Etsch und des Rheins an. Seine Küstenentwickelnng ist gering; er kann nur von Trieft aus am großen Seeverkehr teilnehmen. In bezug auf die Bodenform zeigt Österreich-Ungarn eine große Mannig- faltigkeit; doch ist das Gebirgsland vorherrschend. Wir finden hier einen großen Teil der Alpen mit dem Bakonywald und dalmatinischen Gebirge als Fortsetzungen derselben, ferner die böhmisch-mährischen Stufenlandschaften und die Karpaten. Die bedeutendsten Ebenen sind
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