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1. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 284

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
284 für Deutschland in die Hände. Kühnen Muts wagten sich hanseatische Kaufleute ohne den Schutz einer vaterländischen Flotte über das Weltmeer und gründeten überall Handelsniederlassungen. Die Wie- dergeburt Deutschlands auf den blutigen Schlachtfeldern Frankreichs hat einen gewaltigen Aufschwung des deutschen Wirtschaftslebens ermöglicht. Großbritannien ist zwar an der Spitze der Welthandels- staaten geblieben, aber Deutschland, das hinter Frankreich und den Vereinigten Staaten zurückstand, ist jetzt an die zweite Stelle ge- treten. Deutsche Reichsangehörigen sind jetzt überall zu finden auf dem weiten Erdenrund, an allen Küsten haben sie Niederlassungen, im Inneren ferner Länder entstehen deutsche Ackerbaukolonien. In Ost- und Westafrika, Polynesien und China verfügen wir über Schutzgebiete, wirtschaftliche und politische Stützpunkte und Außen- werke des Reiches. Diese wertvollen Errungenschaften würden ohne den Schutz des Reiches bald verloren gehen. Eine Festlandsmacht wie Deutsch- land kann über Millionen von Soldaten verfügen und doch ihres Anteils an der Weltwirtschaft beraubt werden, wenn nicht eine starke Kriegsflotte dem Gegner zur See ein unüberwindliches Boll- werk entgegenstellt. Sie hat die Aufgabe das Ansehen des deutschen Namens und die Reichsgewalt in fremden Meeren zu verkörpern, Leben und Eigentum deutscher Landsleute an Ort und Stelle zu sichern und die Verbindung mit dem Mutterlande aufrecht zu er- halten. Aber die Kriegsflotte hat noch eine höhere Pflicht zu erfüllen. Auch im Vaterlande selbst ist eine starke Seemacht für die gedeih- liche Entwicklung und die Blüte der Volkswirtschaft unentbehrlich. Schon ihr Dasein allein ist eine Mahnung zum Frieden, eine Warnung gegen Ruhestörer. Bei einem feindlichen Angriff aber schützt die deutsche Schlachtflotte nicht nur die heimischen Küsten vor Landung feindlicher Truppen oder der Beschießung von Hafenstädten, sondern sie erfüllt auch die Aufgabe das wirtschaftliche Leben der Nation im Gange zu erhalten. Gelingt es dem Feinde durch eine Blockade die Aus- und Einfuhrwege zu sperren, so sind die großen Blutadern im wirtschaftlichen Organismus des Reiches unterbunden. Das kleinere Übel wäre dann noch das Aufhören der Ausfuhr, obwohl wir damit einen großen Teil unseres auswärtigen Handels verlieren würden. Dieser Verlust würde aber nach dem Kriege bei dem eben herrschen- den scharfen Wettkampf auf dem Weltmärkte schwerlich sobald wieder gutzumachen sein. Noch größer aber wäre das Verhängnis, das im Fall einer Blockade unsere Gewerbetätigkeit, Industrie und Landwirtschaft, ja unser gesamtes Volksleben treffen müßte. Das deutsche Volk war bis vor kurzem noch eine ackerbau- treibende Nation. Die Neuzeit hat darin eine Wendung gebracht. Deutschland entwickelt sich mit schnellen Schritten zum Industrie- staat wie England. Wir erzeugen gegenwärtig schon auf eigenem Boden kaum für drei Viertel unserer Bevölkerung genügende Nah- rungsmittel. Der fehlende Bedarf an Körnerfrüchten, Vieh, Fleisch,

2. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 105

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
105 mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt also der Brennwert unserer Heizmittel ab. Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten- holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen. Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles Brennholz gehörig austrocknen zu lassen. Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz- gehaltes. Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen- wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen. Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs- vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde, schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all- mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen, desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Heim Brennen hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen herrührt und ein gutes Dungmittel bildet. Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und läßt weniger Asche zurück als der Torf. Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste; sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen. Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in

3. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 339

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
339 4. Das sind dieselben Topf' und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt. Wenn am Missouri alles schwiege. Sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle. Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle. Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhanses Wand: Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen. Im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimatberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer füllen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt. — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath. 22 *

4. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 390

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
390 Müncheners: „Ha, Maxl, weil nur du da bist!", die Max Iv. ent- gegenklangen, als er am 12. März 1799 als Kurfürst in München einzog, hinter ihm lag ein schlichtes, teils in der französischen Brmee teils in stiller Zurückgezogenheit verbrachtes Prinzenleben, vor ihm ein zerrüttetes Staatswesen, um ihn jubelte erwartungsvoll ein Volk, das sich nach Ordnung und Freiheit sehnte, weiter draußen zankten sich in einem zerrissenen Deutschland selbstsüchtige deutsche Brüder, noch weiter draußen verhallten eben die letzten Schrecken der Bevolution und über alle dem schwebte der blutige Stern Napoleons. Österreich stand noch immer mit seinen verschleierten Plänen im Hinterhalt, den Augenblick erlauernd, der ihm günstig sein sollte Bayern unter seine Herrschaft zu bringen. Bber Max und sein wach- samer Minister Montgelas beobachteten die österreichischen Umtriebe. Für das schwache Bayern war nur Bettung beim ,,Herrn der Welt", bei Napoleon. ,,Wer könnte mich tadeln, wenn ich jetzt mit Frankreich unterhandelte?" sagte Max damals. Bm 25. Bugust 1805 schloß er mit Napoleon ein Waffenbündnis ab. Des Starken Schutz, ein be- deutender Länderzuwachs und die Bönigswürde waren des Börsen Gegenleistung. Diese Tat, heute getan, wäre eine undeutsche zu nennen,- in jener Zeit aber, wo es vor lauter Selbstsucht kein Deutschland mehr gab, war sie eine Friedenstat. Zum zweiten Male war die Selb- ständigkeit Bayerns gerettet. Durch das Bündnis mit Bonaparte vor den Gelüsten Österreichs gesichert, konnte Max nun seinem Bayerlande innere Ordnung brin- gen. Dabei war ,,Liebe und Licht sein erstes Gebot", Bayerntreue seine starke Stütze und Montgelas fein weitblickender Gehilfe. Bis Bönig wollte er nun halten, was er schon als Burfürst in schwankender Zeit versprochen: ,,Zur Zeit, wo den Staaten große und gefährliche Erschütterungen drohen, müssen Staatsgebrechen schnell und mit Ent- schlossenheit geheilt werden durch Gesetzgebung." Bayern mangelte eine einheitliche, übersichtlich geordnete Verwaltung; vergeblich suchte man Schulen, Wissen und Bildung - durch Zunftzwang und Zollwesen geknechtet und gesperrt, lagen Gewerbe, Handel und Verkehr danieder; das Bauernmark verkümmerte unter der Leibeigenschaft und auf dem ganzen Lande lastete der Druck ungeheurer Schulden,- von Westen drang der verwirrende Bus nach Freiheit und Gleichheit. Überall tat Ord- nung not. — Wo da zuerst beginnen? So mag Max sich oft gefragt haben. — Was heute zu Bayern gehört, bestand in dieser Zeit aus etwa achtzig verschiedenen Gebieten. Herzogtümer, Fürsten-

5. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 36

1878 - München : Oldenbourg
36 23 Die oberrheinische Ebene und die Rheinpfalz. we5t1iche Hinterland auf deutscher und französischer Seite. Sie tragen mächtige, abgerundete Kuppen wie Halbkugeln auf ihren Rücken, die mit dichten Nadel- holzforsten bedeckt sind, und ihre Höhe nimmt je mehr ab, desto weiter sie sich nach Norden erstrecken. 2. In dieser Ebene liegen die schönsten und be- rühmtesten Gaue Deutschlands: im Süden der Breis- gau in der Umgegend Freiburgs auf dem badischen, der Wasgau auf dem elsässischen Ufer, im Norden die Vorderpfalz und der Rheingau; und nicht minder schön und merkwürdig sind die volkreichen Städte dieses herrlichen Landstrichs: Freiburg, Rastadt, Karls- ruhe, Mannheim auf dem rechten, und Kolmar, Strass- burg, Speier und Worms auf dem linken Ufer. 3. Für uns ist jener Teil, welcher die Vorder- pfalz heisst, samt dem dazu gehörigen Haardtgebirge der bemerkenswerteste; denn er umfasst einen Teil unseres Heimatlandes, die Rheinpfalz. Wie eine stattliche Gebirgswand erscheint die Hardt, wenn man sie von der Rheinebene aus betrachtet. Sie durchzieht die Pfalz fat in der Mitte von Süden nach Norden und scheidet dieselbe in zwei sehr unähnliche Landschaften. Die westliche Hälfte „das Westrich“ ist hügeliges, wellenförmiges Gelände, die östliche Hälfte „die Vorderpfalz“ ist eine Ebene, die vom Rhein aus allmählich gegen das Gebirg ansteigt. Die grösste Höhe erreicht das Hardtgebirge im Donners- berg (Königsstuhl) bei 600 m. 4. Hart am Rheine, mitunter bis auf eine Stunde Weges, ist die Ebene den Überschwemmungen aus- gesetzt. Ausser Speier, Ludwigshafen und Germers- heim liegen nur wenige Ortschaften hart am Flusse. Dann aber folgt die stark bevölkerte Ebene, ein äusserst fruchtbarer Boden für den Ackerbau, für Tabak und gartenmässige Kultur. Wo sich diese Ebene sanft ansteigend zu den Vorhügeln der Hardt erhebt, da beginnt die Herrschaft des Weinstocks; hier trifft man die Städte Landau, Neustadt a. H., Dürk- heim, Deidesheim u. a. und den Strassenzügen entlang stadtähnliche Dörfer. 5. Im Berglande, am Kreuzpunkte der Strassen, welche aus den wenigen Querthälern von der Vorder-

6. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 117

1878 - München : Oldenbourg
85. Der erste Einfall der Franzosen in Deutschland rc. 117 5 Uhr auf, verrichtete die Morgenandacht und setzte sich dann an den Schreibtisch. Hier war sie fast den ganzen Tag mit den Rcgierungsangelegenheiten ihrer weitläufigen Länder beschäftigt. Menschen glücklich zu machen war der- selben ein Bedürfnis. Deswegen fanden Hilfsbedürftige stets reichliche Unterstützung. Da die hohe Frau selbst streng rechtlich war, so verlangte sie auch eine strenge Be- obachtung von Recht und Gesetz. 3. Maria Theresia war. die Mutter Kaiser Josephs Ii. Ihre unglückliche Tochter Marie Antoinette war mit dem König Ludwig Xvi. von Frankreich vermählt und verlor 1793 ihr Leben, gleich ihrem Gemahle, auf der Guillotine. 85. Der erste Einfall der Franzosen in Deutsch- land nach der Revolution (1796). (Aus einem Briefe von Schillers Schwester Christophine.) Solitüde (bei Stuttgart), 20. Juli 1796. 1. Ohne Zweifel hat Dir mein Mann den Brief, den ich ihm wegen der Annäherung der Franzosen geschrieben hatte, nach meiner Bestellung kommuniziert; Du bist also schon da- von vorbereitet. Unsere Lage unter diesen Umständen war unbeschreiblich. Es war ein solcher Lärm in der ganzen Gegend, und jedes flüchtete so gut es konnte. Anfangs sagte man, dass die Franzosen um freundschaftlichen Durchzug durch unser Land gebeten hätten, welchen unser Herzog auch verwilligt hatte, und da fürchtete man keinen Schaden; aber diese Ruhe dauerte nicht lange, und wir waren seit 14 Tagen in beständiger Furcht für einen Überfall. 2. Das k. k. Lazaret, das hier war, bekam am 6. Juli die Ordre, schnell aufzubrechen. Dieses verursachte eine grosse Angst; sie waren auch kaum etliche Stunden fort, als schon die Franzosen in Freudenstadt waren. Von daher hörte man verschiedene Nachrichten ihres Betragens. Auf alle Fälle mussten wir fürchten überfallen zu werden, welches auch am 18., nämlich vorgestern, geschah. Es marschierte eine Partie von ungefähr 50 Mann Freitags hier durch und plünderte überall. Sie stieisen mit Ungestüm ihre geladenen Gewehre an unsere Thüre und drohten, sie einzuwerfen, wenn nicht aufgemacht würde. Es waren zwar etliche Männer bei uns im Haus zu einigem Beistand, aber das half uns wenig. Sie hiessen sie sogleich fortgehen und drohten mit ihren Flinten. Du kannst Dir die Angst von uns drei Weibern vorstellen! Zuerst for- derten sie Wein und Brot, welches wir schon auf den Not-

7. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 136

1878 - München : Oldenbourg
136 101. Die Birke. zum Glasschneiden; da er aber sehr teuer ist, so haben sie immer nur ganz kleine, feine Splitterchen, die mit Zinn ein- gefaßt sind. Die geschliffenen Diamanten nennt man je nach der Form, die sie haben, Brillanten, Rosetten, Tafel- steine; sie sind farblos wie weißes Glas, funkeln aber wie kleine Sternchen. So teuer nun aber der Diamant auch ist, so ist er doch lange nicht so wertvoll für die Mensch- heit, wie der Kalk, der Lehm oder das Eisenerz. 2. Der Diamant gehört aber nicht zu den Steinen, denn er ist reine Kohle und läßt sich in sehr großer Hitze ohne alle Asche verbrennen, aber auch ohne Flamme; er ge- hört also zu den verbrennlichen Mineralien, wie die Stetw kohle, der Bernstein, das Petroleum u. s. w.; allein ebenso gut kann man ihn wegen seiner großen Härte zu den Edel- steinen rechnen. 3. Die meisten Diamanten findet man heutzutage im Kapland und in Südamerika. Den größten Diamanten be- sitzt die englische Krone, er heißt Koh-i-noor d. h. „Berg des Lichts". Er soll schon vor 5000 Jahren einem indischen Fürsten gehört haben. Sein Gewicht betragt 280 Karat (72 Karat — 1 Loth — 15 g), und sein Wert würde sich auf 120 Mill. Mark berechnen. 101. Die Birke. 1. Die Birke zieht in Gestalt von winzig kleinen, unan- sehnlichen Samenkörnlein durch das Land. Erdenkrümchen scheinen es fast zu sein. Wenn beim Windeswehen Staub und Blätter ihre wilden Tänze halten, in dichten Wolken auf allen Strassen, schneller als die Wagen ziehen, dann reiset auch unbemerkt der Birkensame mit. 2. Der Same jeder Pflanzenart sucht sich ein geeignetes Plätzchen. Nachtschatten und Bilsenkraut nehmen für sich die fettesten Stellen; Vogelmiere macht sich breit auf gutem Ackerland; Disteln und Habichtskräuter, Wucherblumen und Wegerich zanken mit einander um jedes Krümchen Erde. Der Streit mit andern behagt der Birke nicht; sie ist genüg- sam. Sie nimmt vorlieb mit der sandigen Heide und mit dem feuchten Moore, wo nur selten ein anderer Baum sich heimisch fühlt. Sie fliegt hinauf auf das Gemäuer des alten Schlosses, klammert sich am Kirchturme des zerfallenen Klosters, an der Felsenspitze des Gebirges an, wo sie keine Hand erreichen kann- So nicken vom mächtigen Portale des prächtigen Doms zu Köln dem Besucher schlanke Birken-

8. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 104

1878 - München : Oldenbourg
104 74. Die Erfindung des Schießpulvers. — 75. Der schwarze Tod. 74. Pie Krfindung des Schießpulvers (1340). 1. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl schöne Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte der deutsche Mönch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. 2. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg in Baden gern damit, allerlei Stoffe mit einander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes hatte sich der Tag geneigt, und der Mönch wollte sich mit Stahl und Feuerstein ein Lickt anschlagen, um besser sehen zu können. Mit einem Male blitzte und knallte es ihm heftig um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; denn ein Funken war in den Mörser, gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare Ereignis. Er wiederholte seine Versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte er die Erfindung bekannt und zeigte, wie man das Pulver im Kriege zur Zerstörung der Festuugsmauern gebrauchen könne. Man fertigte mörserähnliche Röhren an, die daher auch Mörser genannt wurden, bohrte hinten in den Boden des Mörsers ein kleines Loch, schüttete in die Mündung Pulver, schob Steine davor und zündete das Pulver an. Noch jetzt schießt man aus den weiten Mörsern die schweren Bomben. Allmählich verlängerte man die Mörser zu Kanonen, und in diese Donnerbüchsen, wie sie genannt wurden, lud man erst Steine, dann auch eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Später entstanden die Handbüchsen und Flinten. 73. Per schwarze Fod (1350). (Gekürzt.) 1. Erzittre, Welt, ich bin die Pest, Ich komm' in alle Lande Und richte mir ein großes Fest; Mein Blick ist Fieber; — feuerfest Und schwarz ist mein Gewände. 2. Ich komme von Ägypten-Land In roten Nebelschleiern; Am Nilusstrand im gelben Sand Entsog ich Gift dem Wüstenbrand Und Gift aus Drachcncicrn.

9. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 209

1878 - München : Oldenbourg
Wort- und Sacherläuterungen. 91—97. 209 der zerstreuten Krieger. Bei der Infanterie werden Reveille und Appell durch Trommeln bewirkt, lvalst a 1 t, Schlachtfeld, panier (Lesest. Nr. 72). 91. kr Luc frei, tireur (spr. tirör) Schütze: Franktireurs waren französische Freiwillige (Lesest. Nr. 85) im Jahre 1870/71, im Kriege gegen Deutschland. Bourbaki (spr. Burbaki), Anführer einer franzö- sischen Armee, welche im Januar 1871 über Belfort und Mülhausen in Süddeutschland einbrechen sollte. Der preußische General Werder hielt mit einem Armeecorps (ca. 30000 Mann) in der dreitägigen Schlacht bei Montbéliard (Mömpelgard) am 15.—17. Januar stand gegen den überlegenen Feind, bis eine deutsche Hilfsarmee aus dem Innern Frankreichs — von Metz und Paris — unter General Manteuffel herangeeilt war. Bourbaki ward mit seinem halb- verhungerten Heere in die Schweiz gedrängt; dort wurde es (84000 Mann) von den Schweizern entwaffnet. Vize-Feldwebel, Stell- vertreter eines Feldwebels (Unteroffizier). Franks. Zeitung. 92. Utah, eine Stadt in dem Felsengebirg-Hochland Nordamerikas. Abraumsalz, die obere, unreine Salzkruste, welche sich beim Salzsieden bildet. Sahara, Wüste in Afrika. Staßfurt, südlich von Magdeburg an der Bode (siehe Harz, Lesest. Nr. 19). * Wagner u. a. 93. Schotter, das kleine Gestein, welches zur Ausbesserung der Land- straßen aufgeschüttet wird. Mittelalter, die Zeit vom Untergang des weströmischen Reiches bis zur Entdeckung Amerikas, von 476 bis 1492. Runge. 94. Antilopen und Gazellen, ziegenartige, wilde, schnellfüßige Tiere in Afrika und Asien. Möve, ein Schwimmvogel an großen Seen und am Meer, ähnelt der Taube, meist silber- oder schiefer- grau, mit schwarzem Kopf. 95 u. 96. poliert (Lesest. Nr. 8). Carrara, Stadt in Italien, zwischen Genua und Pisa am Abhang der Apenninen, mit den reichsten Stein- brüchen eines feinen, schneeweißen Marmors. Schuppen, ein Nebengebäude, gewöhnlich an einer Seite offen, ohne Wand. Runge. 97. Hünengräber, namentlich in Norddeutschland häufig gefunden, aus der heidnischen Vorzeit stammend. Damals wurden die Toten verbrannt, und die Asche in thönernen Krügen — Urnen — gesammelt; diese wurden in Grabkammern unter großen Hügeln auf- bewahrt. Drainröhre (spr. Drähnröhre): 30 cm lange Ziegel- thonröhren, 6—10 cm weit, werden der Reihe nach in Gräben gelegt und wieder verdeckt. Das Wasser dringt durch die lockere Ziegel- maffe ein und fließt ab. So entwässert man nasse Grundstücke, Drainage (spr. Dränahsch). Runge. Fis cher, Lesebuch für bayer. Volksschulen. B. 14

10. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 313

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
183. Der Schwarzwald. 313 Unter den Füßen ein nebliges Meer, Erkennt er die Städte der Menschen nicht mehr, Durch den Riß nur der Wolken Erkennt er die Welt, Tief unter den Wassern Das grünende Feld. Schwer 183. I)er Schwarzwakd. Es ist ein herrliches Stück Land, unser Schwarzwald! Bis nahe an 1500 m steigen gewaltige, schön geschwungene Berge empor, von denen immer einer den andern überragt. Kuppen und Hochtalsohlen sind hier von saftigen Alpenwiesen überdeckt, dort vom köstlichsten Walde. Häufig zeigen sich Felsgebilde von starrer Wildheit und stundenlang sich erstreckende enge Felsenschluchten. Durch diese Schluchten, diese Täler eilen hell blinkende, immer rauschende Büche und Flüßchen, welche manchen schönen Wasserfall bilden. Üppige Feldsluren ziehen sich die niederen Höhen hinauf. Obst- und Weingelände umgeben zahllose Siedlungen in den wärmeren westlichen und südlichen Teilen. Aber Städtchen und Dörfer sind auch hoch hinauf über das ganze Gebirgsland zerstreut. Die Siedlungen strecken sich bald lang hin in den Tälern bald weit und breit in mehr vereinzelten Höfen über die welligen Höhen fort. Alle diese Wohnstätten der Menschen machen den wohltuendsten Eindruck durch ihre Gediegenheit, Sauberkeit und viele durch ihre ins Auge springende Wohlhabenheit. Dazu begegnet der Wanderer überall altersgrauen Mauern, für Geschichte oder Sage bedeutungsvollen Burg- und Schloßtrümmern. Der Name des Gebirges deutet darauf hin, daß sich ein ausgedehnter Bestand von Nadelholz hier finden muß, und derselbe ist in seiner Größe und Vollkommenheit in der Tat eine Pracht an sich selbst. Aber auch herrliche Laubwälder bedecken Teile des Gebirges. Aufwärts steigend findet man vor allem Buchen, Ahorn und Eichen; erst darüber tritt der eigentliche „Schwarzwald" herrschend auf, die Kiefer, Fichte und Tanne, auf den Hoch- ebenen der Kuppen auch das Knieholz der Legföhre, und ganz oben grüßen uns die Alpenwiesen, übrigens steigt an vielen Stellen bei dem fruchtbaren Boden der ertragreiche Feldbau bis 1000 m hoch. Der Schwarzwald erstreckt sich über einen Flächenraum von fast 7000 qkm. Er bildet breite Rücken mit zahlreichen Kuppen und besteht hauptsächlich aus Granit, Gneis und Porphyr. Die höchsten Gipfel zeigt der südliche Teil. Hier finden wir den Feldberg, bis zu 1495 m aufragend. Von demselben aus hat man eine herrliche Rundsicht nach der Schneekette der Alpen, dem langen blauen Zuge des Wasgaus, den Kuppen des Schwarzwaldes und den vul- kanischen Felskegeln des Hegaus. Fast ebenso hoch ist der Belchen. Unter den kleinen malerischen Bergseen ist der Mummelsee der berühmteste und sagenreichste.
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