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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 83

1913 - [s.l.] : Hirt
20. Bismarck. 83 > als er die Kaiserproklamation verlas, worin der neue Deutsche Kaiser dem Volke verhie: in deutscher Treue seine Glieder zu schtzen, den Frieden zu wahren, die Unabhngigkeit Deutschlands, gesttzt auf die geeinte Kraft des Volkes, zu verteidigen". Die glckliche Beendigung der Verhandlungen, die zu dem glorreichen Frieden von Frankfurt a. M. fhrten, war ein Meisterwerk seiner Staats-kuust. Seiner Dankbarkeit und der des Volkes verlieh der Kaiser Aus-druck, als er den Reichskanzler" in den Frstenstand erhob. Auch in den Jahren des Friedens stand Bismarck als trener Berater Bismarck , r , , cil 9tcicf)5- dem Kaiser zur i>eite. Die Geburtstage oder Festtage in des Frsteu kanzler. Familie waren es vornehmlich, die dem kaiserlichen Herrn Gelegenheit boten, seiner Dankbarkeit und seinem Vertrauen zu fernem groen Minister Ausdruck zu geben. Der Kaiser dankt Gott, da er in entscheidender Stunde ihm Bismarck zur Seite gestellt hat, und freut sich es ist in dem Glckwunschschreiben zur Silbernen Hochzeit , da er nach allen Mhen in der Huslichkeit Erholung und Erquickung findet. Des Fürsten siebzigster Geburtstag war ein Festtag fr das ganze Volk. Da des Kaisers Versprechen, dem Volke den Frieden zu erhalten, bis jetzt erfllt worden ist, war nicht zum wenigsten ein Erfolg Bismarcks. Er schuf den Dreibnnd, das ist ein Bndnis zwischen Deutschland, sterreich und Italien, die sich versprachen, den Frieden zu erhalten und dem von zwei Seiten angegriffenen Nachbarn zu Hilfe zu kommen. Da aber nur der in Frieden gelassen wird, den seine Feinde frchten mssen, so wurde das deutsche Heer dauernd verstrkt, und Bismarcks gewaltige Beredsamkeit berzeugte den Reichstag, da solche Vermehrungen trotz der Siege von 1870/71 notwendig seien. In einer seiner Reden sprach er das herrliche Wort: Wir Deutschen frchten Gott und sonst nichts auf der Welt." Bald stand er vor demselben Reichstag und zeigte ihm den Tod seines geliebten Kaisers an. Da sah man den gewaltigen eisernen Mann weinen, als er seinem Herrn nachrhmte, wie er die Verkrperung der treuen, arbeitsamen Pflichterfllung im Dienste des Vaterlandes gewesen sei; als sichtbaren Beweis dieser Pflichttreue zeigte er die letzte, mit der zitternden Hand des Sterbenden vollzogene volle Namensunterschrift. Nur kurze Zeit durfte der Fürst dem todkranken Sohne seines alten Herrn seine Dienste widmen. Als kstliches Vermchtnis erhielt Kaiser Wilhelm Ii. den bewhrten Berater, den keiner aufrichtiger verehrte als er.

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 81

1913 - [s.l.] : Hirt
20. Bismarck. 81 Knigs Rechte bewiesen. Das hatte seinen kniglichen Herrn Friedrich Wilhelm Iv. auf ihn aufmerksam gemacht, und dieser ernannte ihn 1851 zum Gesandten in Frankfurt a. M., wo sich damals die Vertreter aller deutschen Fürsten aufhielten. Die Hauptrolle spielte der sterreichische Gesandte, dem es selbstverstndlich erschien, da Preußen und die anderen deutschen Staaten das taten, was sterreich wollte. In den Sitzungen, welche die Gesandten der greren Staaten gemeinsam abhielten, steckte sich der sterreichische Vertreter immer gemtlich eine Zigarre an, was die anderen aus Respekt nicht nachzumachen wagten. Auch Bismarcks Vorgnger, obgleich er gern rauchte, hatte es unterlassen. Weil Bismarck aber merkte, da hierdurch ein Vorrecht sterreichs ausgedrckt werden sollte, steckte er sich auch eine Zigarre an, und bald rauchte, seinem Beispiel folgend, die ganze Versammlung. So hatte schon bei dieser Gelegenheit Bismarck im Scherze gezeigt, da er sich nichts ge-fallen lie. Als nun Wilhelm I. fr seineu Bruder die Negieruugsgeschfte Bisnwrckw bernahm, schickte er Bismarck von Frankfurt a. M. weg an den Hof des und Pns, Kaisers nach St. Petersburg. Da Rulaud in dem entscheidnngsreichen nchsten Jahrzehnt sich sehr freundlich zu Preußen stellte, war nicht zum wenigsten das Verdienst Bismarcks. Danach kam Bismarck als Gesandter nach Paris. Hier lernte er den Kaiser Napoleon, dessen furchtbarster Gegner er spter geworden ist, kennen. In Preußen hatte unterdes der König sein groes Werk der Heeres- Bismarck r f { _ , , o m als Helfer Verstrkung begonnen. Doch als es darber zum Streite mit den Ver- Wilhelms j. tretern des Volkes kam, wute bald feiner der Minister einen Rat. Da berief der König Bismarck an seine Seite. Und er hat seinem Herrn als getreuer Mauu in diesen schweren Jahren zur Seite gestanden. Als dann freilich das Heer sich 1864 und noch mehr 1866 bewhrte, da lernten auch die Preußen den vielgeschmhten Minister bewundern, den sein dankbarer König in den Grafenstand erhoben hatte. ^ Mit Stolz und Freude rhmt das Preueuvolk Das Heer, den König, der es zum Sieg gefhrt, Die tapfern Helden; doch vor allem Klingt dein Lob in dem Mund und Herzen." Jetzt sah man, da er es gewesen sei, der dem Könige die trefflichen Ratschlge gab, wodurch Preußen sich den Machtznwachs nach dem sieg-reichen Kriege von 1866 sicherte, ohne da die anderen Mchte, besonders Frankreich, sich einmischen konnten. Wagner-Lampe. Sagen und Lebensbilder. Ii. A. 3. Aufl. Q fr internationale Schulbus Forschung .Schvibuchbiliicthcjr

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
78. Reich und Kirche unter Karl V. I. Bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 17 und Klster und vertrieben oder tteten die Insassen. Auch Hherstehende, wie der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, schlssen sich ihnen zeitweilig an und dienten ihnen als Fhrer. Luther, der an-sangs das Berechtigte der zwlf Artikel anerkannt hatte, forderte die Fürsten auf, die ruberischen und mrderischen" Bauern gewaltsam zu unterdrcken. Dies siel ihnen nicht schwer; die Bauern, denen es an Kriegserfahrung und Ordnung fehlte, wurden berall von den Truppen ihrer Gegner besiegt. In Thringen standen die Bauern, denen sich ein Teil der rmeren stdtischen Bevlkerung anschlo, unter der Leitung eines schwrmerischen Predigers, Thomas Mnzer, der in Mhlhausen einen Gottesstaat" mit Gtergemeinschaft eingerichtet hatte, aber vom Kriege nichts verstand. Sein inneres Licht", auf das er sich verlie, half ihm nichts; seine Haufen wurden bei Frankenhausen von einem Heere verbndeter nord- 1525. deutscher Fürsten gnzlich besiegt. Er selbst wurde ergriffen und hingerichtet. Die Lage der Bauern verschlechtert sich infolge der Aufstnde nur. der 100000 sollen durch den Krieg das Leben verloren haben. Bei welcher frheren Gelegenheit hatte sich das deutsche Gefhl gegen das rmische Recht emprt? ( 41, 3.) 4. Ausbreitung und Befestigung der neuen Lehre. Die Lehre Luthers gewann trotz des Wormser Edikts im deutschen Volke zusehends an Boden. 1526 setzten ihre Anhnger auf dem Reichstage zu Speyer, 1526. der in Abwesenheit des Kaisers abgehalten wurde, den Beschlu durch, da bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung jeder Reichsstand (b. h. jedes unmittelbar unter dem Kaiser stehende Mitglied des Reiches) es halten solle, wie er es vor Gott und Kaiserlicher Majestt verantworten knne. Nun wurde nach Luthers Ordnung des Gottesdienstes" eine schsische Landeskirche gebildet; durch einen Aufruf an die Brger-meister und Ratsherren" rief er das protestantische Volksschulwesen ins Leben; als Grundlage fr die Unterweisung in der Religion schrieb er 1529 den Groen und den Kleinen Katechismus. Nach dem Muster der schsischen erstanben auch in vielen anberat Gebieten, besonbers in Norbdentschland, evangelische Lanbeskirchen. In ihnen nahmen bte Fürsten die Stellung der bisherigen Bischfe ein; sie bestimmten die Orbnnng des Gottesbienstes, sie sorgten fr die Geistlichen und die Schulen, sie zogen die verlassenen Klostergebude und andere geistliche Besitzungen ein und verwendeten die Einknfte fr die neuen Einrich-tungen. Dabei blieb Luthers Rat in allen kirchlichen Dingen ma-gebend. Zu den eifrigsten frstlichen Frderern der Reformation gehrten Albrecht von Preußen aus dem Haufe Hohenzollern, der 1525 als 1525. Hochmeister des Deutschen Ordens das Land in ein weltliches Herzogtum verwandelte, die Kurfrsten von Sachsen und der Landgras Philipp von Hessen. Christensen, Lehrbuch. Iii. A. Neubtg. 2

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. da Herzog Moritz in sein Land eingefallen fei, dorthin zurckeilte, um ihn zu vertreiben. Denn nun gab auch der Landgraf die gemeinsame Sache auf und kehrte heim, und den brigen Fürsten und Stdten blieb nichts brig, als mit dem Kaiser Frieden zu schlieen. Der Kurfürst 1547. aber wurde bei Mhlberg an der Elbe 1547 vom Kaiser berrascht, besiegt und gefangen genommen. Er verlor das Wittenberger Gebiet mit der Kurwrde an Herzog Moritz. Den Landgrafen Philipp, der bereit war, sich zu unterwerfen, lockte der Kaiser an sein Hoflager'nach Halle, lie ihn, nachdem er kniend feine Unterwerfungsschrift vorgelesen hatte, verhaften und behielt ihn in harter Gefangenschaft. 4. Das Interim, 1548. Der Kaiser stand nun auf der Hhe seiner Macht und suchte seine Selbstherrschaft durchzusetzen. Er erlie auf 1548. eigene Hand das Augsburger Interim, eine vorlufige Verfgung, wie es m Sachen der Religion gehalten werden sollte, bis die Kirchenver-fammlung endgltig entschieden htte. Es erlaubte den Evangelischen von allen Neuerungen nur den Kelch beim Abendmahl und die Priester-ehe. Es erregte allgemeinen Unwillen,*) um so mehr, da der Kaiser es durch seine verhaten spanischen Truppen mit Gewalt einzufhren suchte. Der Gottesdienst hrte an vielen Orten auf, denn die Geistlichen gingen lieber ins Elend, als da sie das Interim annahmen. 5. Herzog Moritz' Umkehr, 1552. In Norddeutschland leistete Magdeburg dem Kaiser den heftigsten Widerstand. Hier sammelten sich tue vertriebenen Geistlichen und sandten ihre Streitschriften gegen den Kaiser und das Interim in die Welt. Er beauftragte deshalb Moritz von Sachsen, die Stadt zu zchtigen. Aber dessen Absicht war e t et" kaiserliches Werkzeug zu sein. Er sah mit Besorgnis auf tue Macht und das willkrliche Auftreten des Kaisers; es wurmte ihn, da sem Schwiegervater noch immer gefangengehalten wurde; es wurde ihm auf die Dauer unertrglich, da er von feinen Glaubensgenossen allgemein als der Judas der evangelischen Sache bezeichnet wurde. Die^e Grnde bewogen ihn, sich während der Belagerung mit anderen unzufriedenen Fürsten der eine Emprung gegen den Kaiser zu verstndigen. Um sich die ntiaen Geldmittel zu hprfrfirrffp tmt v Gefangennahme. Im Passauer Vertrage mute er freie Religio u^ng bis zum nchsten Reichstage bewilligen. Die beiden gefangei Reichsfursten erhielten die Freiheit. *) Das Interim hat den Schalk hinter ihm."

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. 21 Ein Versuch des Kaisers, dem franzsischen König wenigstens Metz zu entreien, war vergeblich. Die wichtige Festung blieb der drei Jahr-hunderte dem Reiche verloren. 6. Der Augsburger Religionsfriede, 1555. Der entscheidende Reichstag wurde in Augsburg abgehalten und von des Kaisers Bruder Ferdi- 1555. nand geleitet. Die Gleichberechtigung des augsburgischen Bekenntnisses (nicht des reformierten) mit dem katholischen wurde anerkannt. Die Reichsstnde (die Fürsten und die Obrigkeiten der Reichsstdte) beider Bekenntnisse hatten das Recht, das Bekenntnis ihrer Untertanen zu be-stimmen. Wer sich nicht fgen wollte, durfte auswandern. Geistliche Gebiete, deren Inhaber zum Protestantismus bertreten wrden, sollten der katholischen Kirche verbleiben: die Inhaber durften nur fr ihre Person bertreten und muten ihre Stellung und ihr Amt aufgeben. Die Evangelischen protestierten gegen diesen geistlichen Vorbehalt". Inwiefern kam die staatliche Zersplitterung Deutschlands der Reformation zu-statten? Inwiefern war die Reformation der Ausbildung der Frstengewalt gnstig? 7. Karls Y. Ende. Der Kaiser, der weder gegen die Protestanten noch gegen die Frstengewalt, weder gegen die Trken noch gegen die Franzosen Befriedigendes erreicht hatte, legte 1556, krank und der Re- 1556. gierung berdrssig, die Krone nieder. Spanien, Neapel, Mailand und die Niederlande erhielt sein Sohn Philipp Ii.; in der Kaiserwrde folgte ihm sein Bruder Ferdinand I. In einem Landhause bei dem spanischen Kloster S. Dste beobachtete Karl noch zwei Jahre den Gang der Geschichte und, wie erzhlt wird, den Gang seiner Uhren. 80. Auherdeuksche Lnder im 16. Jahrhundert. 1. Frankreich, a) Religionskriege. Von der Schweiz kam die reformierte Lehre nach Frankreich und verbreitete sich rasch. Ihre Be-kenner, die Hugenotten (d. i. Eidgenossen), wurden von den franzsischen Knigen Franzi., Heinrich Ii. und Franz Ii. verfolgt, während diese die Protestanten in Deutschland begnstigten. Trotzdem fand die refor- Die franzsischen Könige im 16. Jahrhunderl. Ludwig Xii., 14981515. Claudia, vermhlt mit Franz I., 151547. Heinrich Ii., 154759, verm. mit Katharina von Medici. Franz is 1559-60, Karlix., Heinrich Iii., Margareta, verm. mit verm. nnt Maria Stuart. 1560-74. 1574-89. Heinrich Iv. aus dem Hause Bourbon, 15891610.

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 12

1909 - Leipzig : Hirt
12 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 75. 4. Mistnde. Im brigen waren die Zustnde im Deutschen Reiche wenig erfreulich. Die Bauern lebten groenteils in harter Leibeigenschaft und klagten der neue Fronden und Lasten; die Ritter, bereit Stand sein Ansehen verloren hatte, beschftigten sich mit Jagb und Trunk, mit Fehben und Raubzgen; die Fürsten waren wenig geneigt, sich dem Kaiser unter-zuordnen, und diesem lag sein Hausbesitz, auf dem seine Macht beruhte, mehr am Herzen als das Wohl des Reiches. Diese Zustnbe wrben um so schwerer ernpfnnben, je mehr die Bilbung zunahm. Groe Hoffnungen setzte man auf 1493 5. Maximilian I., 14931519, Friebrichs Iii. Sohn. Er nahm 1519 n aen ..stigen Bestrebungen seiner Zeit lebhaften Anteil, war ein khner ^ger (das Abenteuer an der Martinswanb) und ein gewanbter Turnierkmpfer (der letzte Ritter"). Er wetteiferte mit der tobt Straburg in der Herstellung von Kanonen und wurde der Schpfer einer neuen, streng geordneten Futruppe, der Landsknechte; es waren Sldner, die mit Spie, Schwert und spter mit dem Feuerrohr bewaffnet waren (Bild 2). Durch seine Vermhlung mit Maria von Burgund hatte Maximilian die Niederlande und die Franche-Comte dem habsburgischen Besitz hinzu-gefgt ( 69), und durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Erbin der spanischen Krone (Stammtafel S.26), verschaffte er, seinem Haufe auch Spanien und dessen Nebenlnder (darunter Neapel, Sizilien und die Kolonien in Amerika). Dadurch wurde er der Begrnder der habsburgischen Weltmacht. deutschen Reiche kam die allgemein ersehnte und auch von den Fürsten geforberte Reform der Reichsverfassung nicht zustnbe. Nur etmges konnte nach langen Reichstagsverhandlungen ins Werk gesetzt werden: ein ewiger Landfriede wurde angeordnet, ein Reichskammer-gericht eingesetzt, das die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichsglieder zu entscheiden hatte, und Deutschland in zehn Kreise (Karte Nr 8) eingeteilt, m deren jedem ein Hauptmann die Erhaltung des Landfriedens uberwachen und die Urteile des Kammergerichts vollziehen sollte Gegen die Schweizer, die sich diesen Anordnungen nicht fgten, unternahm Maximilian einen Feldzug, der durch den Mangel an Ru= sanimenhang unter den Reichstruppen milangt Damit horte die -Zugehrigkeit der Schweiz zum Reiche auf. Bei dem gesteigerten Verkehr und dem vermehrten Gedankenaustausch der damaligen Zeit erwiesen sich bessere Pvstverbindungen als ein dringendes Bedrfnis. Bisher waren stdtische Bvtenaustalten, die be-Inders ,n den Han,astdten unterhalten wurden, das einzige, was einer Pvst m unserem Sinne hnlich war. Zur Zeit Maximilians richtete Franz von Taxis, untersttzt vom Kaiser, eine reitende Briefpost von x /en nach Brssel ein, der er andere ausgedehnte Postverbindungen folgen ke. Spater wurde feinem Haufe, das den Namen von Thurn und ^ax:s annahm, das erbliche Reichspostmeisteramt verliehen.

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 18

1909 - Leipzig : Hirt
18_Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 79. 5. Die Reformation in der Schweiz. Fast gleichzeitig mit Luther war Zwmgli, Prediger in Zrich, gegen den Abla aufgetreten. Er ging m fernem Widerspruche gegen die alte Kirche noch weiter als Luther. In den meisten Kantonen wurde seine reformierte" Lehre angenommen; nur die Urkantone (Schwyz, Uri, Unterwalden und Luzern) blieben katholisch. Es kam zum offenen Kriege zwischen den beiden Par-wen, und Zwingli fiel in der fr die Katholiken siegreichen Schlacht bei 1531. Kappel (Karte Nr. 9) i. I. 1531. Doch blieb seine Lehre bestehen wurde weiter ausgebildet von Kalvin in Genf und fand viele Anhnger in den benachbarten deutschen und franzsischen Gegenden. 6. Trutz und Schutz. Die Spannung zwischen den Bekennern der alten 1529. und denen der neuen Lehre wurde immer schrfer. 1529 beschftigte sich em zweiter Reichstag zu Speyer mit der groen Frage. Der Kaiser fehlte wie auf dem ersten; aber der Eindruck seiner auswrtigen Erfolge war )o groß, da die katholische Partei das bergewicht erhielt. Das Wormser Edikt wurde von neuem eingeschrft. Dagegen legten die Evan-geloschen emen Protest ein, wonach sie Protestanten genannt wurden Z " uf ^ttm gemeinsamen Schutzes. Jedoch milang der Plan Philipps von Hessen, durch das Religionsgesprch zu Mar-brg eine Bereinigung mit den Reformierten" herbeizufhren, da weder fer ^ttre" r9er. nod) ^r Zricher Reformator in der Abendmahlslehre ferne Ansicht ausgeben wollte. Im folgenden Jahre berief der Kaiser, der bei seiner Krnung dem Papste versprochen hatte, die Krankheit der neuen Meinungen" aus*u-in ^5^' .^en Reichstag nach Augsburg, dem Melanchthon auf Befehl 1530. des Kaisers das von ihm abgefate Augsburgische Bekenntnis vor-legte Der Kaiser lie durch Dr. Eck und andere katholische Theologen eine Widerlegnngsschrist ausarbeiten, worauf Melanchthon eine Ver-teidigimgsschrist erscheinen lie. Sie half nichts; der Kaiser bestand auf mb rf0rberte drhnd Ruckkehr zur attm Kirche! 1 tqi ff Wtyfen die protestantischen Fürsten und Reichsstdte, obgleich fr't f?fmdeniberftan6 abgeneigt mar, 1531 zum Schbe chreg Glaubens das Bundn.s zu Schmalkalden. Der Kaiser brauchte 1532 n!L 9e^n, b" Mrfcn' die wieder eine drohende Haltung ein- 1532. ahmen und gewahrte ihnen im Nrnberger Religionsfrieden 1532 freie Jiehgmnsulmng bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung. 79* Reich und Kirche unter Karl V. Ii. Nach dem Nrnberger Religionsfrieden. <Tp(. L ^ettcrc Verbreitung der Reformation. Nach dem Nrnberger leltgtonsfueden konnte sich die Reformation, während Karl V., untersttzt

8. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 34

1909 - Leipzig : Hirt
34 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 84. 3. Der Westflische Friede, 1648. Das allgemeine Friedensbedrf-1641. nis des Volkes veranlate 1641 die Mchte, Friedensverhandlungen zu beginnen. Der Kaiser Ferdinand Iii. (16371657) neigte zum Frieden; aber durch die hohen Forderungen der Fremden wurde der Ab-1644. schlu der Verhandlungen immer wieder hinausgeschoben. Seit 1644 verhandelten in Mnster die kaiserlichen Gesandten mit Frankreich, in Osnabrck die kaiserlichen und die der Liga mit den Schweden und den deutschen Protestanten, und nach Erledigung der uerlichkeiten (z. B. Streitigkeiten der Titel und Rang, der die Pltze in der Kirche und der die Frmlichkeiten beim Empfang) nahmen die Verhandlungen 1645 einen ernsteren Charakter an. Unterdessen dauerte der greuelvolle Krieg, in dem jeder noch einen Erfolg zu erringen hoffte, ohne Unterbrechung 1648. fort, bis er endlich 1648 mit der Unterzeichnung der Friedensprotokolle aufhrte.8) Sie enthielten Bestimmungen der Gebietsvernderungen, der die Rechte der Bekenntnisse und der die Verfassung des Reiches. Die wichtigsten sind folgende (vgl. auch 69 und 80, 3, b): a) Frankreich erhielt das sterreichische Elsa. b) Schweden erhielt Vorpommern (mit Stettin, Usedom, Wollin und Rgen), Wismar und die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. c) Brandenburg erhielt Hinterpommern und zur Entschdigung fr Vorpommern die Bistmer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. d) Der Sohn des Winterknigs", Karl Ludwig, erhielt die Rhein-Pfalz mit der neu geschaffenen achten Kurwrde, während Maximilian von Bayern die Oberpfalz behielt. e) Die Gleichberechtigung der christlichen Bekenntnisse (ein-schlielich des reformierten) wurde anerkannt. f) Die tatschlich schon vorhandene Unabhngigkeit der Reichs-stnde wurde festgesetzt. Jeder konnte nach Belieben Bndnisse schlieen und Krieg führen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. 84. Deutsche Zustnde während des groen Krieges. 1. Das Soldatenleben, a) Zusammensetzung der Heere. Die Heere bestanden aus Sldnern; da aber bald Geldmangel eintrat, lie man die Truppen sich selbst ernhren durch Erpressung und Plnderung (vgl. Wallenstein). Der oberste Kriegsherr oder Generalissimus warb seine Obersten, diese ihre Regimenter und die Hauptleute fr die einzelnen Fhnlein. Fast aus allen Vlkern Europas strmten Krieger herbei, und in den einzelnen Heeren waren die verschiedensten Nationen und Bekenntnisse vertreten. Viele zogen mit Weib und Kini) ins Feld. Gefiel es dem Soldaten nicht mehr in seinem Heere, so lief er zu einem andern der.

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 37

1902 - Leipzig : Hirt
84. Auflsung der alten Staatsordnung in Frankreich. 37 verhat gemacht, d) Das sittenlose Leben hatte den Hof verchtlich gemacht, e) Die Schriftsteller der Aufklrung hatten die Achtung vor den bestehenden Zustnden in Staat und Kirche untergraben, f) Die Nordamerikaner hatten ein lockendes Beispiel gegeben. 3. Veranlassung und Ausbruch der Revolution. Die Regierung brauchte notwendig Geld. Da lie der König, um neue Steuern be-willigt zu erhalten, im Mai 1789 die feit 1614 nicht versammelten 1789. Stnde in Versailles zusammentreten. Die Vertreter des dritten Standes*) betrachteten aber nicht die Regelung der Staatseinknfte, sondern die Verfassungsfrage als ihre Hauptaufgabe, erklrten sich als Nationalversammlung und gaben sich das eidliche Versprechen, nicht auseinander zu gehen, bis sie dem Lande eine Verfassung gegeben htten. Ein groer Teil der Adligen und Geistlichen schlo sich dieser Versammlung an. Ihr Haupt, der beredte, einsichtsvolle Mirabean, war selbst ein zum dritten Stande bergetretener Adliger. Als die Regierung mit Gewalt drohte, indem sie Truppen zwischen Paris und Versailles zusammenzog, entstand ein Aufstand des Pariser Pbels, der die Erstrmung der Bastille (am 14. Juli), eines Staats-gesngnisses, die Bildung einer Nationalgarde und den Abfall der Truppen zur Folge hatte. Das ganze Land geriet in Grung; das erbitterte Volk wandte sich drohend gegen die Adligen, die zum groen Teil auswanderten (Emigranten). Welches war die erste revolutionre Tat? <{. Die Verfassunggebende Nationalversammlung, 178991. 1789 Unter dem Eindrucke dieser Ereignisse hob die Nationalversammlung bis in der Nacht vom 4. bis 5. August in seltener Begeisterung die ganze '' * rechtliche Ungleichheit der Stnde mit einem Schlage auf. Opferwillig wetteiferten dieselben im Aufgeben ihrer Soliderrechte. Alle persnlichen Leistungen und Abgaben hrten auf; die Freiheit der Menschen und des Bodens ward anerkannt. In spteren Sitzungen wurden die Menschenrechte erklrt (nach welchem Vorbilde?) und die Reformen fortgesetzt; u. a. wurde der Erbadel abgeschafft, und zur Abhilfe der Geldnot wurden die geistlichen Gter eingezogen (Assignaten Anweisungen auf diese Gter). Nicht so einig waren die Volksvertreter der die nderung der Verfassung, die erst im September 1791 vollendet war. Der König behielt nur die vollziehende Gewalt, während die Gesetzgebung einer vom Volke zu whlenden Gesetzgebenden Ver- *) Der Abbe Sieyes begann seine Flugschrift: ,,Qu'est-ce que le tiers etat?" mit drei Fragen: Was ist der dritte Stand? Alles. Was hat er bisher bedeutet? Nichts. Was will er? Etwas sein.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-6 cm, ein Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolution 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kur Hessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver sassung, die seiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig ans und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wich. Weber (f. unten), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Verfassungsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Airche und Schule in Greuen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Ausrufe Friedrich Wilhelms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Lndern durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft vereinigt, was jedoch manchen Widerspruch vou lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre setzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate seine Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial-Schnlkollegien ge-schaffe, während die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-lichen Regierungen bertragen wurde. Schon damals wurde das preuische Schulwesen auf eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.
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